1825 / 68 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 22 Mar 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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allen Bewegungen fremd seien und -nihts davon wüßten. tan soll, wie es heißt, die Orta?’s zu [chwächen suchen und die unruhigsten nah ver]hiedenen Provinzen, un ter anderen 2000 M. nach den Dardanellen als Be- saßbung zu senden beabfichten. C RE Vom 10. Febr. Die partiellen Unruhen , welche die Reaièerung zur Wachsamkeit genöthigt hatten, dauern for. Drei Janitscharen, die sich am 6. d. der Wache widersekt hatten, sind auf Fahrzeuge des Arsenals, welche chestens abgehen müssen, gebracht, sieben andere aber, welche fih ebenmäßig widerjeßkt und dabei eine Schildwache verwundet hatten, siud vor den Janitscha- ren Aga gebracht und auf der Stelle hingerichtet wor: den. Obwohl der Jauitscharen Aga den größten Diensteifer gezeigt hat, ist er doh heute früh um drei Uhr abgeseßt worden. Man spricht von zwölf Usta?s, welche kompromittirt und der Regierung verdächtig sein sollen. Es giebt Personen, welche der Meinung sind, daß alle diese Gähxung nur ein Spiel derer sei, die sich am Ruder befinden, -man beabsichtige damit, den Sultan, der nichts mehr fürchtet als eine Revolution, Besorgnisse einzuflôßen und alle diese Unruhen dem Ga- lib-Pascha zuzuschreiben. Andere dagegen behaupten, daß wirklich eine Vershwörung bestehe und eine voll- Fändige Katastrophe bezwecke. Der wahre Siß des Aufruhrs fei im Corps der Ulema’s, bei denen alle Klagen der verschiedenen, in der größten Noth |[chmach- tenden Theile des Reichs ihren Sammelpunkt haben. Jn Betreff dieser Norh erwähnt man die 72,000 Beu: tel, welhe der Sultan in diesem Jahre von dem Volke mehr erheben läßt, um die außerordentlichen Ausgaben zu bestreiten. Jn Asien ist das Elend so groß, daß (ein unerhörter Fall bei den Muselmännern) ein Schul: denhalber belängter Vater seine Tochter zu verpfänden Rin! eten ist. : om 11. Febr. Ueber den Grund der Abseßun des Janitscharen Aga ist man verfchiedener e Einige schreiben sie seinen Erpressungen, Andere den Machinationen der Janitscharen zu. An der Justand- jeg. der Forts. am Bosphorus wird fortwährend ge: arbeitet. é ' : __ Der Sckchwiegersohn Callimachi’s ist aus dem asia- tischen Verbannungsorte zurückberufen worden. Er sollte anfänglih ohne bex Constantinopel ‘zu fommen, nach der Moldau gehen, doch ist er- seit gestern Abend in Pera, und dieses heimliche Erscheinen, was der Re gierung nicht unbekannt sein fann, läßt vermuthen, daß ste Absichten mic diesem Griechen habe. Vereinigte Staaten“ von Nordamerika. Oeffentliche Blätter melden aus-Neu - Yorfk v. 8. Febr. Der Senat von Massachusetts hat bereits im Ja nuar eine Dank- Adresse an den würdigen Präsidenten dis Fie a O Hrn. Jaines Monroe, bei essen am 4. März eintretend ; “Sléffen z | en Abgang vom Amte, be- Im Repräsentantenhause hat Hr. Trimble von Kentucky, sih auf die Meiaung des Scha6secretairs Hrn. Crawford stüßend , darauf angetragen, daß Aus- ländern, die sich in den Vereinigren Staaten aufhalten und

auf ihren Namen Waaren einführen, fein Credit im Zolle |

gestattet, sondern sie denselben gleich baar entrichten jollen. Man rechnèt , daß der vierte’ Theil aller Waa ren durch sie eingeführt wird, und die Union, wenn sie Zinsen von jenem Credit rehnèn will, daran voir 1798 bis 15823 um -sechs Millionen Dollars’ zu kurz gefoni- men ist, „eine -Summe,‘‘ sagte Hr. T. , „fast so groß, als die ganze Auslage, die wir an Peusionen- fár unsre : Vertheidiger im Revolutionsfriege gemacht.‘ / Er er- laubte sih hiebei die unparlamentarishe Grobheit , von

einer ¿¿Bande (a gang) Auslánder‘/ zu sprehèn. Eines

und das andere, wenn es durchginge, fönnte uns, wi, inan hier fürchtet, Repressalien von Seite Englandz zuziehen.

Der würdige Governor unseres Staats, Hr. d Witt Clinton, eröffnete uusere Legislatur in Albany am 4. Januar mit einer ausführlichen Botschaft, di in jeder Beziehung ein würdiges Gegenstück zu der leß; ten Eröffnungsrede des Hrn. Monroe ist. Sie ist zw mal merkwürdig wegen der großen Resultate und exr; staunlichen Aussichten , welche sie in Hinsicht unseres Canalwesens gewähre. Wir beschränken uns heute auf folgénden fleinen Theil des darin über unser Erzie hungswesen enthaltenen Berichts: ¿Die Zahl- der in untern-Gemeindeshulen während des lebten Jahres un terrichteten Kinder überschreiret 400,000 und beträgt vermuchlich über ein Viertheil unsrer Bevölkerung, 10,383 sind in-den Frei - und Armenschulea der Stadt Neuyork. unterrichtet worden, eine Zahl, die den Bu dürfnissen ihrer Bevölkerung keinesweges angemessen ist. Die Studenten in den incorporirten Akademie} belaufen sih auf-2683 und in den Collegien auf 755, Der Fonds für die Gemeindeschulen fann zu mehr alé 1,739,000 S angeschlagen werden und ihr jährliches Einfommen auf 98,000, wozu die Zinsen von- künftigen Ländereiverkäufen und der Verfügung“ heimgefallenen Eigenthums fommz:n, das für Rechnung des Fonds dieser Schulen véräußert—wird. Wie mächtig dieser Fonds er|cheinen mag, ist es doch einleuchtend genug, daß er einer Vergrößerung bedarf. Dieser Staat is im Stande, vierzehn Millionen Einwohner zu ernäh ren, daher diese Bewilligung sich bald als unhinreichend bei dem Fortschritte der Bevölkerung und dem Bedürf nisse des Unterrichts zeigen wird. Bei der innigsten Empfindung der hohen Wichtigkeit dieses Theils unserer staatsgesell)haftlihen Politik für die wesentlichsten An gelegenheitén des Ganzen, kann ih eine aus der Er fahrung geshöpfte bedeutende Thatsache nicht unberührt lassen, die: daß aus den vielen Tausenden, die in un seren Freishulen in der Stadt Neuyork unterrichtete) worden, nie jemand eines begangenen Verbrechens schul dig befunden worden u. s. w.‘(

Königliche Schauspiele.

Mont., 21. März. Jm Schauspielhause: Die Macht der Verhältnisse, Trauerspiel in 5 Abtheil, L, Robert. (Neu einstudirt.) t

Dienst. 22. Jm Opernhause: Don Juan, Ope} in 2 Abtheilungen, mit Tanz, Musik von Mozart.

Mittw. 23. Jm Schauspielhause. Zum ‘Erstew male: Stecfenpferde, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von P. A. Wolff. Vorher: Er ist mein Many Scene aus dem Vendeckricge, in 1 Aufzug, von C Meisl.

Meteorologische Beobachtungen,

Baromefker| Therm. | Hygr.| Wind| Witterung.

N, |sternhell , Fro.

: NO. hell, starker Frost. : heiter y Thauwoetter NO. NO. S.

602 037 558 Se D 47°

r8. März A. 28° 87“ 19. Máärz|F. 28° 82/ IM. 28° 9/ A. 23285 F: 289 q2° M. 28° 8L/

3044 _— T7 459 T2

1°‘

194 heiter, Frost.

gebrochner Himmel, starker ‘Frost.

gebch. Himmel, gelinde,

20, März 47044 2

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Gedruckt bei Feister.

C: R T T DENE S B NOR “L! “B g Vi SfMEE P T Aug P D E T A Pad J » 4 2200 Sr i si. R S E E 0e ¿tei s Le P A f A : ä

von [St. Petersburg.

Redacteur John,

Allgemeine

Yyreußishe Staats-Zeitung.

E 08.

Berlin, Dienstag, den 22sten März 1825.

reihs noch über die in der leßten Konvention bestimmte Treuppenzahl, in Spanien gelassen worden. Sie wets den, so wie die Garnisonen vou Santona und Sarra- gossa,, welche sich in gleichem Falle befinden, am 1. April nah Frankreich zurückkehren. E

Rente 103. 40. 35. b

London, 11. März. Der Antrag des Hrn. Hume: „Daß fein Mitglied für oder wider einen Gegenstand solle stimmen fönnen, wobei-es ein unmittelbares pefus niaires Juteresse habe ,“ ward im Unterhause gestern nach einer Debatte ohne Stimmenzählung verworfen ; so wie auch der Antrag des Obersten Davies auf Er- nennung eines Ausschusses zur Untersuchung der Herab-" seßung, die in den Einfuhr-Abgaben von Getränken, Täback und Thee ohne Benachtheiligung des Staats- cinfommens statt finden fônne.

Hr. Brougham zeigte ‘an, daß er nächstens darauf antragen werde: die Regierung darum anzugehen, daß sie bei der K. Spanischen auf Erfüllung der Ueberein- funft dringe, wodurch Spanien sih verpflichtet hat, die Britt. Kaufleute für ihre Verluste zu entschädigen, nach- dem mit den Span. Commissarien, welche im vorigen Jahre deshalb ernannt worden, nichts auszurichten stehe.

‘Am Schlusse der Rede, welche- der “Minister des Innern vorgestern im Unterhause wegen Einbringung der Bill zur Vereinfahung und Verbesserung der Ges seße über die Geschroornengerichte hielt, sagte er: Wenn die von mir einzubringende Bill den damit beabsichtes- ten Zweck zu erreichen scheint, so wird hoffentlich das Parlament nicht auf so schônem Wege stehen bleiben, sondern man wird die enorm? Masse unserer Statuten in derselben Absicht und nah denselben Grundsäßéên einer Revision unterwetfen. Die verschiedenen Geseke úber Libelle, über Fälshungen, kurz unser gänzes Strafs- Gesebbuch erheischt die Aufmerksamkeit der Gesekges bung, weil, wenn das Volk bei Strafe gehalten ist, den Geseßen nazulebeu, wman es ihm auch auf jede Weise leicht machen muß, zu erfahren, in welhen Fäl- len es dieselben überschreiten würde, und weil es Pflicht ist, alle Mittel anzuwéndeu , um die in denselben ent- haltenen Anomalien zu beseitigen und jenes Geseßbuch in einen, der “Aufklärung unseres' Jahrhunderts ‘und den ausgezeichneten. Verhältnissen des brittishen Reichs daß in * angemessenen Zustand zu bringe :

Hr. O'Connel is vorgestern von dem, mit der Un- tersuchung des Zustandes von FJrland beauftragten Cös mité des Oberhauses“ unter dem Vorsibe. des Grafen * von -Harrowby befragt worden. Die“ Sißung dauerte A Stuten, i | “f i : * Der Cöurter erklärt aufs neue das wiederholent- sich von den Titnes verbreitete Gerüchte, daß der Graf - von Liverpool ‘seie Meinung in Hinsicht der Katholiken geändert häbe, für ganz grundlos. A

L Amtliche Nachrichten.

Kronik des. Tages.

Se. Majestät der König haben dem vormaligen dnigi: Sächsischen Hof- Graveur, Steinschneider und )rganisten Dôll zu Suhl das allgemeine Ehrenzeichen ser Klasse und dem Bezirks - Feldwebel Wiede vom ten fombinirten Reserve -Landwehr - Regiment das all- dye Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen ge- et.

Der Oberlandesgerichts-Referendarius Franz Lu- orff in Münster ist zum Justiz-Commissarius bei dem and- und- Stadtgerichte in Warendorf bestellt worden,

Der Oberlandesgerichts --Reserendarius Clemens \ugust Niehoff ist zum Justiz-Commissarius beim aud- und Stadtgericht zu Jbbenbühren. bestellt worden.

Durchpassirt. Der Rittmeister und Flügel - Ad- utant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, Graf on Tolstoy, als Courier von St. Petersburg, nach Jaris, und a |

der Kaiserlih Rufsische Gesandschafts- Secretair, jon Lomanossow, als Courier von Paris, nach

184 Zeitungs-Nachrichten. | “Ausland. |

_Paris,..15. März. Der Fürst von Metternich ist jorgestern. Abend hier eingetrofsen. Die Verhandlungen über das Rentengeseß. werden, wie man glaubt, morgen ihren Anfang nehmen. Eins unserer Tagblätter meldete gestern - i Bayonyne- das- Gerücht verbreitet sei, die französisa)e Besaßung von Corunna habe Befehl zur Räumung die- ses Plakes erhalten, und nah der Quotidienne war es noch nicht bekannt, ob dieses Corps sih an die Reserve- Division des- Ober -Ebro anschließen oder direkt nach Franfkceih zurückfehren würde. Die Etoile macht dagr- auf bemerklich, „daß. die Mannschaften“ der Besaßung von. Corunna mit zu denjenigen gehören , welche / auf Verlangen des Kdnigs von Spänien, von Seiten Fränk-