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Türkey. Der Oesterreichische Beobachter enthält folgendes:
Konstantinopel, vom 25. Februar und 4. März-
wei Veränderungen in den Statthalterschaften haden, in Rücksicht auf die Personen, welche sie angehen, eini- ges Interesse. Raouf Mchmed Païcha, der früher Großwesir war, und von dem man lange geglaubr hat, daß dieser Posten ihm wieder zu Theil werden würde, ist von Erserum nach der näher gelegenen Statthalter- schaft Kastamuni versekt, und dagegen Galib Pascha zum Statihalter von Erserum ernannt worden, welches feinen andern Grund haben fann, als ihn von der Hauptstadt immer mehr zu entfernen,
Die Regierung zu Napoli hat, nah Beendigung des Kampfes mit ihren einheimischen Gegnern, die Be: lagerung von Patras zu Lande und zur See, mit er- neuertem Eifer, und, wie es scheint, bedeutenden Streit fräften wieder begonnen, Der Kriegs - Minister Coletti soll éin Corps von 8000 Mann gegen Patras geführt haben, und der Golf von Lepanto durch griechische Fahr- zeuge vôllig geschlossen sein. Es hat sich sogar das Ge- rúcht, als ob Patras bereits gefallen wäre, verbreitet. Man behauptet, diese Festung sei nur noh auf wenige Wochen mit Lebensmitteln versehen gewesen; und so wenig man dies auch von cinem so thätigen Comman- danten, wie Jussuf Pascha, zu erwarten berechtigt sein mag, darf man doch die Sache nicht für unmöglich er- flären. Die Pforte strengt unterdessen alle ihre Kräfte an, um in Albanien und Epirus eine starke Armee zu formiren. Sehr ansehnliche Summen Geldes sind zur Befriedigung der albanesischen Capitäne für rücfständigen Sold aus früheren Feldzügen, abgesendet worden, und diese sollen die Wirkung gehabt haben, die Pforte in diesen Ländern wieder cine máchtige Partei zn sichern. Dáe Be/'orgnisse über Omer Pascha sind größtentheils verschwunden. Daß er zum Aufstande geneigt war, läßt sich kaum bezweifeln ; die lebten Maaßregeln der Pforte [cheinen aber seine Hoffnungen auf Beistand von Sei: ten seiner ehemaligen Freunde beträchtlich “ vermindert zu haben *).
Am 31. Januar hatten die beiden englischen Fre- gatten Cambrian und Seringapatam, in Begleitung der Corvette Cyrene, ein ernsthaftes Gefecht mit gri: chischen Korsaren. Capitäán Hamilton war benachrich tigt,. daß vier griechische Mistiks ein jonisches Schif vóllig ansgeraubt hatten, und begab sich, um die Räu- ber aufzusuhen, in die Gewässer von Negroponte **). Er ließ die sámmelichen Barken der beiden Fregatten ausseßen, um Jagd auf sie zu machen. Zwei davon wurden endlich erreicht, seßten sich aber zur. Wehr, und gaben Feuer auf die Engländer. Die beiden griechischen Fahrzeuge wurden zuleßt genommen und auf Capirán Hamilton’s Befehl verbrannt ; im Gefecht aber hatten die Engländer 8 Mann an Todten verloren, und gegen 90 Verwundete. Die Fregatte des Commandanten selbst, der seinen Leuten zu Hülfe geeilt war, wurde am Vor: dertheil fo stark be'châdigt , daß man glaubt, er werde Ca zu Wiederherstellung derselben nah Malta begeben müssen. :
Der innere Krieg in der Halbinsel hat mit der
*) Nach Berichten aus Corfu von den leßten Tagen des Februar hatte Omer Pascha am 15. Januar Janina verlassen, um sih auf den. ihm an ewiesenen Posten von Salonich zu begeben. An demselben Lage soll - der Seraskier Mehmed Resit Pascha mit 2000 Mann zu Janina eingerückt sein.
Anmerkung d. Oester. Beob.
x») Nach einem Marine- Bericht von Smyrna \hèéint die Affaire eigentlich im Meerbusen von Volo vorgefallen zu \ein, welches auch dadurch wahrscheinlicher wird, - daß die Korsaren von den Inseln Skiatho und Skopelo ausgegangen waren.
A {l geMExXTEe
Flucht oder Unterwerfung der meisten Oppositions-Ches
aeendiget.
Nach. der Zeitung von Hydra war am 1, Januar Colocotroni zu Napoli angekommen, um si d r Ragierung auf Gnade oder Ungnad*e zu ergeben Die Gebrüder Anastasius und Com-llo Deligianni hat ren auf der Flucht von Caritena das Gebiet von Mistr
erreiht, von wo aus sie, da die Vorsteher der Provin
sie in ein Kloster sperren ließen, eine dringende Vorstel
iung nah Napoli den Vorsteheru „ die Flüchtlinge unter sicherer Obhy nach Napoli, und zwar,
der Sohn Sissini's in Anatolico gefangen sien *).
Es ist eine außerordentliche Commission von net welche die sämmtli
Mitgliedern ernannt worden, Empôrer, und zwar ohne Apellation richten und veri cheilen soll. :
Das Schicfsal der- Gedrüder Londo in diesen ly ruhen ist. in der That méerfwürdig. Sowohl der Erh reftor Andreas, als sein Bruder Anastasius, Miitglih des geseßgebenden Rathes, wurdet; allgemein als die t sten Patrioten verehrt. Anastasius hatte noch nach s nes Bruders Niederlage und Fluchr so viel Zutray in sich selbst, das er es wagte, im geselzgebenden Ra zu erscheinen, wno er ungehindert an den Delibera tion Theil nahm. Ein Paar Tage später verlangte das D reftorium, durch eine förmliche Botschafr, seine Au schließung, die dann au sogleich defretirt ward.
Die Zeitung von Athen liefert die Adresse, wel Adreas Londo, furz vor seinem Fall an die griechisd Nation zur Rechtfertigung gegen die Anflage, daß die Blockade - von Patras aus eigennübig-n Absicht aufgehoben, erlassen hatte. Diese Adresse ist mit unte r-ichnet und bestätigt von Pano Colocotroni, Foha Norara, Wassili Petimezza, Demetrius Deligianni, ? Sfalza u. s. f. Sie betheuern , die Nachläïsigkeit kt Regierung, und der gänzliche Mangel an Verp flegun
dèr Trúppen habe sie zum Rückzug gezwungen ; di Nothwendigkeit múßten selbst die Götter weichen. V J ergiebr sich úbrigens, daß die sogenannten Rebellen ük
nicht weniger als 13 Millionen von dem Direftoriul Rechenschaft forderten.
Die hellenische Chronif vom 26. Januar meld!
daß General Tjongá, - dessen Bewachung die Flüchtlin Zaimi, Londo 2e. anvertraut waren, gleich nach Maul cordato’s Abrêise für gut befunden habe, die Apostal zu entlassen, ja sie sogar selbst einzushifsen, und 1 Calomo zu geleiten. - Ueber diese Pflichtverge sen) bricht nun die Westgriechische Zeitung -in bittre Klo aus; die um so sonderbarer flingen, als sie dabei von General Tsonga, der seit Maurocordato’s Abwées! heit in jener Provinz der mächtigste Mann is,
größtem Respekt redet. Höchst komisch klingt es dal daz Tfsonga zur Rechtfertigung. seines Treubruches al führt haben joll: „er habe für die Gefangenen fi Lebensmittel gehabt z// wiewohl man gestehen muß, *! dieser unter andern Umständen lächerliche Vorwand, | dem in Anatolico und ganz Akarnanien herrschen unbeschreiblichen Elend weniger unglaublich er cheinen fd
ÉEdniglich é Schaus yáüel e, Dienstag, 5. April. Jm Schauspielhause. Begehren: Die beiden Britten, Lustsp. in theilungen, nach dem Franz-, von Carl Blum. auf: Die Hottentottin, Vaudeville in 1 Aus von M. Tenelli. (Mlle. Bauer: Florentine. ) Die Berliner in Wien, Liederposse in 1 Aufi! von C. v. Holtei.
*) Vergl. die unten folgenden \spätern Nachrichten
Anmerk. d. Oester. Beob.
Messolongi. Anmerk. d. Oest er. Bé
Gedruckt b
ei Feister. Redacteur J°0 ,
2A eo E
endeten. Das Direktorium befahl hierai
1 wenn sie sie sich nicht unt werfen sollten, gebunden transportiren zu lassen. — Dit elbe Zeitung meldet, daß Londo, Zaimi, Nifita, u
Preußische Staats-Zeitung.
M (19.
_… Berlin, Mittwoch,
I. Amtlihe Nachrichten. N 2m DeE Rages2.
Seine Ma:éeslät haben den Legations - Secretair bei llerhôchst - Jhrer Gesandtschaft É Lissabon, Kammer- ern, Grafen von Schaffgots\h, zum L gztions- ath, und die bei dem Ministerio der auswärtigen ugelegenheiten ste»enden Hofräthe Borck, Giehra ch id Strenge, zu Geheimen Hofräthen zu ernennen, d die darüber ausgeferrigten Patente Allerhöchst igen- indig zu vollziehen geruhet.
Des Königs Mäjestät haben den bisherigen Hof- vos Sefretair Knichala hieselbst, zum Post - Direktor j Demmin allergnädigst zu ernennen geruhet.
Il, Zeitungs-Nachrichten. A usland.
Paris, 30. Mâärz. Die Deputirten-Kam- er beschäftigte sih in ihrer vorgestrigen Sißung mit m von der Pairs - Kammer bercits angenommenen cieb , betr-ffend die Verpachtung des Steinsalz - Berg x zu Vir und der Salzquellen in den östlichen De- ttements, auf 99 Jahr. Das Geschß soll der Regie- 1g lediglich die Befugniß der Verpachtung auf einen langen Zeitraum gewähren. Die zur Prüfung de| den niedergeseßte Commission hat die Annahme des eseßes mit der Beschränkung in Antrag gebracht, daß e Páchter gehalten werden sollten, das Steinsalz erst raffiniren und nicht, wie sie es aus der Grube fôr- tn, zum Consumo zu bringen. — Der General Foy hauptete zunächst, das Geseß sei ein Finanzgeseß, und tte in dieser Eigenschaft der Deputirten - Kammer erst vorgelegt werden müssen. Denn, wolle man das ergwerk niht in den Händen seiner wahren Eigen- ümer, derjenigen die es entdeckét, belassen, so müsse in leßteren eine Entschädigung gewähren. Es. sei ihgültig, ob dieselbe aus der Tasche der Pächter, er vom Fiscus bezahlt würde ; das End - Resultat sei
imer, daß die Consumenten, d. h. die Sreuerpflichti- n, diese Entschädigung tragen müßten. Nächstdem hauptete der Redner, der Minister handle ungerecht, dem er die Kron -Domaine zum Eigenthümer des teinsalzlagers constituire und sich das Recht anmaa- n wolle, über dasselbe zu verfügen. — Der Finanz- inister entgegnete, daß das gegenwärtige Geseß mit
ohne Vorbedacht geschehen.
den 6ten April 1825.
der Frage über die Steuern nicht zusammen falle es handle sich durchaus von Ee A die 28 Staat zur Last fallen solle. Das Geseß habe blos die Bewilligung ein.r emphyteutishen Verpachtung zum Gegenstande, daver es, wie in vielen ähnlichen Fällen, der Pairs-Kammer zuerst hätte vorgelegt werden köôn- nen. Leßtere habe dies auch für zuläßig gehalten und er verlasse sich darauf, daß auch die Deputirten - Kam- mer nicht anders ur: heilen würde. — Ungeachtet des Widerspruchs des Herrn von La Bourdonnaye entschied die Kammer hierauf, das vorliegende Geseß sei fein Finanzgeseß. — Nun entwickelte der Finanzminister die Vortheile des Geseßes und. widerlegte die Behaup- tungen des Generals Foy, indem er bemerkte, daß den Entdecfern des Salzbergwerks keinesweges ihr Antheil am Eigenthume desselben gekürzt werden sollte, indem eine Bedingung der Verpachtung sein würde, dieselben hinlänglich zu entschädigen; das Juteresse des Staats habe indessen geboten , die Benußung des Bergwerks in die Hände einer Gesellschast zu geben, welche dur die Aussicht auf einen lang?n Besiß aufgemuntert würde recht fráftig fúr das Gedeihu des Unternehmens dur Anlegung von Kanälen und Straßen zu wirken, und durch bedeutende Geldfräfte in den Stand geseßt würde dics in Ausführung zu bringen. Dies sei der Zweck us Se ages, bur S dessen sich auch schon Un- ernehmer gem:ldet hätten. — Di E gestern etn B e Verhandlungen wurs- ie Etoile widerspriht den von einigen Blätter sehr angelentlih verbreiteten "i L und bemerkt dabei, daß jene Blätter , da sie es aufge- ben müssen, fernerhin die Staaten durch Verschwöruns gen und innere Ummälzungen zu beunruhigen, jeßt von der Politif der europäischen Kabinette Zwietracht wol- len, mit deren Hülfe sie hoffen möchten, die legitimen Throne noch einmal zu erschüttern. Was uns anlangt (fährt die Etoile fort) die wir den Krieg gewünscht und als unvermeidlich verkündet haben, als derselbe gegen die Prinzipien der Revolution nothwendig war, und als alle liberalen Blätter versicherten, daß kein Krieg entstehen werde, wir können jeßt die Versicherung ge- dine daß der Friede in keiner Weise gestört werden wird. | Der Privat - Secretair des Herzogs von Bourbon der bekanntlih wegen attentirter Ermordung des Jn- tendanten v. Gatigni und wegen mörderischen Anfalls des in Diensten des lebtern stehenden Very, desgleichen wegen betrügerischer Entwendung ihm anvertrauter Gel- * der in Untersuchung war, ist von den Geschwornen in erster und lelzter Hinsicht für nicht schuldig, dagegen aber wegen des Mordanfalls auf Very für schuldig er- élárt worden, jedoch mit dem Beifügen, daß solcher Der Assisenhof hat ihn