1825 / 89 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 18 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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IT, Qcitungs- Nachrichten.

N ust à n d.

Paris, 11. April. Die Deputirten -Kam- mer beschäfcigte sich am S. d. mit einigen Petitionen. Unter andern beshwerte sih eine Polin, Madama Les- | finafoucfa, Innern, der sie angewiesen habe, Frankreich zu verlas- ; sen, weil sie unbefugter Weise die Arzeneikunst ausúbe | (Gelächter). Der Geschäftsmann der Bittstellerin ver- pflichtet sich in ihrem Namen, daß sie den geseßlichen Anordnung:n niht mehr zuwider haudelu wird, und bittet darum, ihr die Erlaubniß zum ferneren Aufent- ; halte in Franfreih zu gewähren, indem sie daselbst Grundstücke besie, Die. Commission {lug vor, zur Tages - Ordunvg zu schreiten. Hr. B. Constant: Es handelt sich darum, ob ein Minister oder seine Subalternen das Recht haben, Fremde aus dem Lande willführlih zu vertreiben. Dies wäre eine Fortseßung des während des Kais-rthums gewöhnlichen Verfahrens. Man eritinere sich an die Härte mit der damals eine berlßmte Frau v. Staël behandelt worden ist (Gelächter), die ungerechter Weise ve:bannt wurde. Verbannung war ihr Loos, weil sie feine Freundin der Revolution und der revolutionnairen Dekrete war. Sie hat die Grund- sábe des Kaiserlichen Systems bekämpft, und zwar zu einer Zeit, wo diejenigen, we!che jener Proscription Beifall schenken , in den Vorzimmern des Kai!ers zu sehn waren (Bewegung ). Die Kammer schritt zur ‘Tagesordnung.— Hr. Girault, ehemaliger Offizier, {chlägt als Mittel, um die Duelle zu verhüten, vor, die Ritter des Ludwigs-Ordens und der Ehrenlegion darauf zu vereidigen, daß sie weder eine ÄAusforderung bieten noch annehmen , und na) Krôfsten dahin wirken werden, die Duelle, vou denen sle Kenntuaiß erhalten werdeir, zu verhindern. Diese LKingabe ‘geht an das

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úÚber die Entscheidung des Ministers des |

Nach wêisunzs - Búreau.— Hre. Carpentier verlangt, daß Maaßregeln, um der Nichtachtung der Sonntags feier Einhalt zu thun, ergriffen werden.— An die Mi-

nister der Geistlihen Angel. und der Justiz.

In der vorgestrigen Sißung wurde über ein Geseß, betreffend die Canalisation der Flússe Vezère und Corrèze debattirt. Einige Mitglieder äußerten Bedenften hinsichts der Anlegung der projektirten Canäle ; Andere machten dagegen- auf die Vortheile aufmerksam, welche, aus der hierdurch bewirkten fürzeren Wasser: verbindung zwischen Bordeaux und Lyon, entspringen würden. Endlich wurde das Ge}seß mir 181 Stimmen gegen 41 angenommen.

Se. Durchl. der Fürst von Metternih wird am 16. d. von hier nach Marseille* abreisen, um sich dort nah Genua einzuschiffen, von wo derselbe sich nach Mailand begeben wird. Sein Sohn begleitet den Für- sten dahin ; die beiden Prinzessinnen Töchter reisen be- reits morgen mit dem Grafen von Esterhazy nach Wien ab.

Eins unserer Journale theilt im gestrigen Blatte eine Adresse des hiesigen Handelsstandes an Se. Maj. den König mit; sie ist von 72 hiesigen Banquiers, Handelshäusera und Manufafkturisten unterzeichnet und enthält die Bitte: dem Handel mit Südamerika gleich- mäßigen Schuß wie allem übrigen Händel angedeihen zu lassen. Die heutige Etoile enchält eine Beleuchtung dieser Adressez se bemerkt zunächst, daß bèreits von Seiten der Regierung für den Schuß des französischen Handels in jenen Gegenden, durch die auf allen wichti- gen Punkten stationirten Königl. Schifse gesorgt sei. auch gebe die in der Botschaft des Vice: Präsidenten Santander an den Congreß von Columbien geschehene Erwähnung der Aufkfunft französischer Jndividuen, deren Neisse etnen Besuch Columbiens zur Auskundschaftung des Zustandes seiner Angetegenheiten zum Zweck gehabr

zu haben sch2ine (S. St. Z. Num. 83. Art.: Spa [hes Amerifa) zu der Vermuthung Anlaß, daß, srauzôsi:che Regierung die Augen auf jenes Contin gerichtet habe. Uebrigens habe nicht nur die französi Regterung von der spanischen ein Königl. Dekret langt, wodurch allen Schiffen der Welt der Veri mit den spanischen Colonieen erôffnet worden, sonder;

allen Stiputationen der neuen Republiken sei auch nig zum besonderen Vortheil irg2nd einer einzelnen M;

euthalcen. Wedep die vereinten Staaten von Ne amerifa, welche scit zwei Jahren jene Republiken ay fannt, noch England, welch:s Cousuln dahin ges hätten da¡ür irgend einen Vortheil erlangt, Überhay fönne sich der Handelsstand dur) die. höchst liber Principien, zu denen sich die im Columbien und Buen Ayres bestehenden Autoritäten bekennten, so wie. durg| von Hrn. Huskisson entwickelten Principien des englist Mianzsteriums in jener Hinsicht vollkommen beruhigt find Der *Handeisstand kenne auch diese Lage. der Si recht gut, indem nach der eignen Angabe der obgelg t:2n 72 unter der Addresse unterzeihueter Häuser w allein aus den Häfen von Bordeaux und Havre Laufe des vorigen Jahres 50 Fahrzeuge, beláden | Erzeugnissen unseres Bodens und Gewerbfleißes, Millionen anu Werth, nach jenen Gegenden ausgeli fen, nicht zu gedeuten der mehr als 60 aus densel Häfen nach der Jusel Cuba und nach Brasilien ali fertigten Schisse. Dem Handelsstand bleibe sonath| der That nirhts weiter zu wünschen übrig, als: Sj durch Consuln und Verträge. Jun diesem Puufkte al werde die Frage rein politish und werde der Handl stand, dessen JIunteressen vorbemerftermaßen hinrei ge\{hüßt sein, ih bescheiden mússen, diesen Theil srin äAnjuchens lediglih der Weisheit unseres, einzig nf dem Wohle seiner Unterthanen beschäftigten Monar vertrauenvoll zu überlassen. / : Ein glücklicher Weise ohne traurige Folgen gebli benes Ereigniß hat auf furze Zeit Neapel in Best tung verjebkt. Am 17. März verbreitete sich nämli das Gerucht , daß der Bliß im Schlosse von ( serca und in das Ziminer habe. fen. Se. Majestät haben jedoch, Ausregung, micht die mindeste Unruhe gezeigt. Rente 102. 10, —102. 20.

gestern fast einstimmig eine Petition um Aufhebung | Korngezießze be\chlofsen.

Podagra.

des Königs eingeschlazu Iu der Thar hatte der Bliß das Gemach Ül dem Zimmer, worin der König gerade arbeitete, getti bei aller physisi

London, 8. April. Der hiesige Gemeinderath i Der Minister Canning leidet abermals etwas (l

Die Einnahme des ersten Quartals d. J. hi; verglichen mit dem ersten Quartal des vorigen Jah der Columbiano é ußert, Bolivar selbst môge seine

denden Siege der Jndependenten in Peru sind durch die neuesten, uns vorgestern zugekommenen columbi]chen Hlátter, welche die desfallsigen officiellen Rapporte und Proflamationen enuthaiten, vollständig bestätigt worden. Das Treffen fiel am neunten December bei. Ayacucho yor. Des Vecekónigs Armee war 9310 Maun stark, während die Columbische Armee nur 5780 Mana zählte. Demungeachtet entschzed sich der Sieg, nach einem schr hartnäckigen Kampfe, für leßtere. Die Columbier ver- loren an Todten 1 General, 8 andere Officiere und 00 Maun Unteroff. und Soldaten ; 6 Generale, 34 Hfficiere und 480 Mann an Verwundeten. Die Roya- listen aber, außer sechs, auf dem Plaße gebliebenen Ge- heralen , 2600 Mann an Todten und Verwukhdetèn. Canterac sah sih genöthigt, am Tage des Treffens mit dem Reste der royalistischen Armee zu capiculiren, Diese, in der Nacht vom 21sten zum 22sten December jurch den Adjutanten des Generals Sucre, Capitain larcon, dem Befreier Bolivar Úúberbraci, ten Nachrich- en, hat der interimistische Chef Manuel. Joje Soler m 22sten December in Lima bekannt gemacht und am dag darauf, deu 23sten erließ Bolivar eine Proclama- jon dort, worin er erklärte: er wolle nun sein Ver- prechen, an dem Tage, wo der Sieg Peru’'s Schicsal esiegeln werde, die ihn übertragne Dictatur niederzu- gen, erfüllen. Der Congreß von Peru solle am 10ten ebruar 1825, dem Jahrstage des Decrets, durch wel- s dem Befreier die Dictatur Übertragen wurde, sammentreten und Bolivar wolle dann leßtere dem eseßgebenden Körper, der ihn mit seinem Vertrauen éhrte, zurückstellen. „„¿„Peruaner ! (jo lautet es am hlusse) der Tag, an welchem der Congreß sich ver- munelt, wird ein Tag des Nuhms sein ! er wird die ißesten Wünsche meines Ehrgeizes erfüllen. Damit d zufrieden !‘ Jn der aus 18 Artikeln bestehenden \nvention ist die Abtretung des Gebiets bis zum De: juora, welches die royalistischen Truppen inne hatten, d die Uebergabe von Callao binnen zwanzig Tagen julirt. Ein Jahr lang kann Jeder, wenn er will, bishwert das Land verlassen, Die gefangenen, ro- listischen Chefs und O'fiziere, so wie die früher ge- genen Soldaten werden unverzüglich in Freiheit ge- t Generale und Offiziere behalten ihre Uniformen Ad Degen. Binnen 6 Monaten, vom Tage der Ra- cation dér Convention an gerechnet, müssen die Kriegs- d Kauffahrtei: Schisse absegeln. Erstere därfen sich och feine Feindseligkeiten erlauben und in feinem Ha von Chili oder úÚberhaupt Amerika , anlegen. Alle Columbischhen Blätter sind mit Bemerkungen l die bevorstehende erste verfassungsmäßige Wahl ei- Präfideuten und Vicepräsideuten der Republik úber- Aller Augen sind auf dem Liberatox gerichtet,

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Gerüchte läherlih. Zwar sei Befehl gegeben, die im Bau befindlichen Kriegsshise zu vollenden und Holz zu noch drei Linienschiffen, sechs Fregatten und drei S'0o0ops zu kaufen , allein dieses sei der Congreß - Acte rorgen gradweiser Vermehrung der Seemacht zufolge.

__ Am Montag i Hr. Brougham zum Rector mag- nicus der Universität Glasgow gewählt. Der jeßige, Sir J. Mackintosh, gab mit seiner Stimme den Aus- schlag für ihn, da die Stimmen zwischen Sir Walter Scott und ihm gleich getheilt waren.

Der Herzog von Northumberland wird alle Aus- gaben seiner Sendung nah Frankreich, die sich auf 90,000 Pfd. Se. belaufen sollen, selbst bestreiten. Sein Gefolge wird aus beinahe 100 Personen bestehen.

Die Verbindung zwischen London und dem Con- tinente nimmt mit jedem Jahre zu. Allein nah Rot- terdam segeln 6 Privatpaquet- und ‘2 Dampfböte wd- entlich ab, welche leßtere die Reise viermal hin und zurück machen.

Jn mehreren Fabrifstädten haben die. Arbeiter we- e Pag der Lebeusmittel einen höhecn Lohn ver- angt.

__Es hat sich nunmehr auch eine Gesellschaft zur Bearbeitung der berühmten Silberminen von Potosi gebildet ; sie ist bereits im Besi des Contracts, an de- ren Spiße sehr angesehene Capitalisten stehen.

Sir C. Stuart ist am 25sen März in Lissabon angefommen und feierlich empfangen worden. Jm dortigen Hafen liegen die Engl. Linienschisse Ocean, Superb, Wellesley , Active, Tribune, Thetis, der Cut- ter Bramble und die Brigg Magnet.

Berichten aus Gibraltar vom 17ten zufolge war im Lande so große Getreidenotlz, daß der Commandant zu Algesiras sich bewegen ließ, die Waizen - Einfuhr ge- gen 10 Realen von der Fanaga bis auf näheren K. Befehl zu erlauben und man ein gleihes, auch von Mehl, in Cadix erwartete, daher die Preije in Gibral- tar sehr stiegen.

Am 2ten März ist das Reich Algier von einem furcht- baren Erdbeben heimgesucht worden. Die eine Tag-

179,083 Pfd. Sterl. mehr betragen, Die Zölle bra ten 89,000 Pfd. St. mehr ein , und so war auch d Fall mit der Accise, die als Barometer der größer Wohlhabenheit des Volts anzusehen ist. |

Wenn man von unsrer Staatseinnahme für 18 den Extraposten der ‘Oesterreichischen Rückzahlung & zieht, bleiben 48,312,672 Pf.z; die reine Einnahme 1824 aber beträgt noch 809,480 Pf. mehr, ungeach! der so bedeutenden Zollherabsezungen von Wolle, K) len , Seide u. st. w.; ja in dem leßten, mit dem t d. M. geendeten Quartal allein betrug sie über 300,00 ‘Pf. mehr als in dem entsprehenden des vorigen Jaht Die Times sagen : „Man nehme nur noch die grö aller Bürden, das wahre Todrengewicht auf den Qu! len aller Unternehmung und alles Vermögens, die sin! lose, úbelthätige und gehässige Kornsteuer weg und w! ist, der besiimmen fann, was dieses mächtige und chópis rische Reich noch hervorbringen - wird ?““ :

Die früher gegebenen Nachrichten von dem entsch

lle niederlegen wollen oder nicht, so lange das Ge- nit dagegen sei, müsse er wieder gewählt werden ; lein sei jeßt der Mann des Volks c.

Nach offiziellen, der Regierung von Columbien vor- gtén Papieren, haben die Columbischen. Krieger und er während der beiden Jahre 1823 und 1824 den niern 4 größere Kriegsschiffe, 17 Briggs, 32 Scho0- und 14 Luggors abgenommen.

Das Französishe Geschwader, welches wegen der Ateuden Migßverständisse der Columbischen und der zösischen Behörden in Westindien vor Porto - Ca- Éreuzt, hält diese Festung in einer Art von Blek- ustand, Neutrale Schiffe dúrfen- aus- aber nicht uten, Ein Linienschiff von 74 Kanonen wartet zu Pierre auf den Ausgang dieser Angelegenheit, und ite wurde alles Columbische Eigearyum zurück:

Der Congreß der V. St. schloß seine Arbeiten am

ârz. Aus Neuyork macht man die friegerischen |

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reise vou Algier entferuce Stadc Belida ist gänzlich zerstört worden. Vou den 15,000 Bewohnern siud nur 300 , und- auch diese nur zum Theil verstümmelr, mit dem Leben davon gefommen. 7000 Leichuame waren am vten März schon aus dem Schutt hervorgezogeu. An einer Stelle hat man allein 280 Kinder gefunden, Algier hat weniger gelitten, doch sind auch da mehrere Häuser eingestürzt.

Conjols 932.

Brüssel, 7. April. Dem Vernehmen nah haben Se. Maj. das Departement der Marine mit dea der Colonien zu einem Ministerium vereinigt und über das- selbe als Minister Hrn. Elout (bisher Minister der Colonien und- des National - Gewerbfleißes) so wie als Administrator Über das, mit dein Departement des Jn- nern verbundene Fah des Nationalsleißes Hrn. Stra- tenus , bisher General -Secretair bei dem Marine - De- partement, geseßbt, ihn auch zugleih zum Staatsrath erhöôhet. Die Functionen eines Marine - Directors beé dem neuen Ministerium der Marine und Coleunien wird der Flotten - Kapitain Landsheer versehen.

Wien, 7, April. Jhre Majestät die Kaiseriu und Ihre fkaiserl. Hoheit die durchlauchtigste Erzherzoginn Sophie haben gestern, den bten dieses, Jhre Reise úber Múnchen nah Verona angetreten, wohin Sich Se. des Kaisers Majestäc uud des durchlauchtigsten Erzherzogs Franz Carl kaiserl. Hoheit, . auch heute vers fügten , um von dort die Reise nah Mailand gemein- ¡haftlich fortzuseßen,

Kopenhagen, 9. April. Jun der Nähe von Ebeltoft in Jütland hat ein Bauer des Kirchspiels Lyngby eine, aller Wahrscheinlichkeit nah interessante Antiquität auf-

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