1825 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 29 Apr 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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scheint es gleichfalls gewiß, daß Se. Maj. sich am 5. Mai nach St. Cloud begeben und dort bis zur Abreise nach Ryeims verweilen werden. C

Der zum großbrittanishen Gesandten ‘am Hofe von. Madrid ernannte- Hr. Lamb shickc sih zur Abreise dahin an; ein Beweis, wie ungegründet die Gerüchte Über einen angeblich bevorstehenden Bruch beider Höfe sind. Die Dienerschaft, Pferde 2c. des Gesandten sind bereits einge\chifft und werden am 20. abgehen.“ Se. Excellenz' selbst wird sich zunächst hierher begeben und einige Zeit hier verweilen. :

Rente 102. 10. é;

London, 19. April. Erst morgen werden Se. Maj. zu dem angekäudigten Lever nach London kommen

Die Hofzeitung vom Sonnabend euthält- ein ge- waltig langes Verzeichniß von Militair-Prömotioneù, es füllt fast 14 Seiten, hauptsächlich mit Namen. dex Hauptleute und Subalternen, die bei den- Compagnien angestellt worden, welche fast alleu Linien, Regimen- tern,-vom 1sten bis zum: 99sten , beigefügt worden.

Diese ganze Zeit über, ‘zumalaber gestern, ist eine Menge von Pecticioneri für und wider die Emancipa- tion der Katholiken" in beide Häuser des Parlaments eingestrômt. Hr. Peel legte’ großen Nachdruck" darauf, daß die Petitionen wider diese Maaßregel zum Theil von Dissentern herrührten:

Unter den Petitionen wider die Katholische Bill sind diesmal, was sehr merfwürdig und bezeichnend, wenige oder gar feine aus Jriand eingegangen, gewip aber feine von: daher von: Seiten ‘großen Credits oder Einflusses, - selbst bei den - regelmäßigen Feinden | der Emancipation. Es zeigt, daß: die Jrischen Protestant. ten selbst das bisherige System entweder für fernerhin unfüglich oder zu: theuer erfauft -anseheu.

Heute war schon um 114 Uhr Vormittags die Treppe zu der Gallerie des Unterhauses mit wartenden Zuhd- rern beseßt und gegen! 12 Uhr Gedränge: bis zu den Vorpläßen (lobbies) herunter; die Galleriè ward jedoch, den. Befehlen des Serjeant of arms! gemäß, nicht vor 1 Uhr geöffnet. Nicht die Hälfte der auf den: Treppen Stehenden founte hinein, aber die Gallerie war bald und fast gewaltsam bis zur Unbequemlichkéit voll. Die beiden vordersten Reihen waren gänzlih von Personen beseßt, um die Stellen für Söhne und besondere Freunde von Parlamentsgliedern aufzubewahren , die gern den Debatten über die, auf heute ange\/eßte Motion wegen der zweiten Lesuug der Burdettscheu Bill: fut“ die [Ka- tholifen zuhdren wollten und deren, so wie aller Zuÿhd: rer Verlangen heute um so größer ist, da es allgemein geheißen hat, daß, wenn irgeud- möglich, die Stimmen- theilung ohne weitere Vertagung der Debatte in diejer Sibung durchgeseßbt werden solle. Mehrere Katholische Bischöfe befanden sich auf ‘der Gallerie. Mitglieder er- \chienen- schon früh im Hause, um sich Pläbe zu sichert, welches daburcy geschieht, daß sie Papierläppchen mit ihren Namen binter au ihren Sißeu befestigen. So würden auf der ministerieleu Seite des Hauses wvirle- Sißte früh gesihere, was auf der Oppositionsseite bis. spät Nachmittags noch. nicht mit Einem ge]chehen war.

Um 32 Uhr fam der. Sprecher und die vier Reihen. der: Ministerial - Bänke füllten sih; auf. der Oppositions; seite sah man nux L bis 5 Mitglieder. Nachdem meh- rere Petitionen votgelegt waren, trug, Hr, Greufell auf dié dritte Lesung der Bill wegen. der St. Katherines- Dock- an, Hr. Calvert fragte: ob das für heute Ernst sei? wenn dem, so, müsse er, da er wissé, daß es Vielen Ungelegen fomme, auf Stimmentheilung driggen., Hr. Grenfell: Allerdings dringe er auf, die dritte Lesung. ‘Dâárauf- trug: Hr. Calvert darauf an, daß die Bill über

“mea. Der Congreß beschäscigte sich mit dem Regleinut

\ tráuten des Ministers, wodurch eiu allgemeiner Aufstaud

‘vou Owohee kamen, um die Unruhen zu stillen. „am 6. Dec, Mánille ‘verließ, war alles beym Alten und,

‘V. St. von Nord: America is} auf 12 Jahre. geschlossen. ‘gierung augesebtea hohen Zölle, und bemerkeu,. daß dies

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auszubringen waren. Das Herausdrängen gab einfzgtten ; die géstetn im Unterhause über die, Motion der surhtbarsten Schau]piele, die man je auf der Gz Lie F, N der zweiten.Lesung der Eman- lerie*gesehben. Dußeude vou Personen stiegeu buchsiiMtions : Bill eitstanden, war merkwürdig, „daß Hr. lich über den Leibern ‘der* andern fort und mehrere \chri islow, welcher. bisher die vorgeschlagene. Maaßregel angsivoll gedruckt und nach Hülfe aus. Das Geschis } zefährlich und unpassend angesehen hatte, ertlärte, des Hauses war unterbrochen, man fonnte vor dem (Me Meinung geändert zu haben und dieselbe -vi:lmehr zänf und Geschrei vieler Menschen sein Wort nicht hFdienlih, die Ruhe Jrlands und die Sicherheit des EwEt Endlich rief der Sprecher mit lauter Stimm ¡einigten Königreichs zu verbürgen, anempfehlen zu ¿Macht die Gallerie rein, Serjeant! macht sie aug(Misen, da seine näheren Prúfuagen der Sache und die blicklih rein!‘/ Dies brachte ein todtengleiches Stis(ärungen, die er von achtungswerthen Katholischen schweigen zuwege, obgleich Viele noch übel in der KlemFislichen erhalten, alle von ihm gehegten Sçrupel ver- steckcen. Der Sprecher rief den Serjeant zu sich Wicht hätten. Hr. Goulbourn dagegen erklärte; Weun verlangte von ihm, daß er die Zugänge zu der Gall ‘zlauben föunte, daß die Bill die jebige Ruhe in Jr- rein halten und so viele Leute aus der Gallerie fo) dauernd auf immer machen fônne,- daun würde. er uöthigen jolle, bis die, welche bleiben dürften, bequMW; für sie stimmen ; allein davon. sey er weit entfernt, und rühig säßen. Wie wlr vernehmen, ist feine Sti mehr cher „. die Zulassung von Katholiken zu allen meatheiluug über die gedachte Bill vorgenommen weten im Staate sey das gefährlichste, was nur mög- den. Nun wurden wieder eine Menge Petitionen h für die Verfassung, die die Kirche als integrirenden der Katholischen Angele enheit vorgebracht und veri Mil des Staats constituire,. Gerne gestehe er, daß sachten ‘die lebhaftesten Debatken. Die “über - die B jehige Staud der Sachen nicht ohue Gefahr jey ; hat nach diesen Augenblick, um halb acht Uhr micht aj [se würde aber durch die Maaßregel vermehrt, nicht gefangen werden können. R imindert werden. Daß sie nicht gefahrlos sey, hätten bl e L eREe s a CTONE A5rA g e Vertheidiger derselben selbst dadurch zugegeben, daß as , Gen. Lieut, Campbell (nicht mit dens yon ¡mittelu ge|prochen ; er halte aber das Oberbefehlshaber des Heers Nangoon ‘zu verwei P oro al gs mten KelreMe Lar ales,

jeln) angekommen, welche melden; daß dessen HèrsilFfasung bedroheuden Sache für höchst unvorsichtig. lung von der Cholera morbus gehofft’ werden fönne/" 9. ferne ‘44 zur BAlchdudz seines B aiteages Der neue’ Königl. Statthalter. von Sierra Leot(Minen, da viele, besonders Oppositionsglieder, einje: Gen, Major: Turuer, ‘istam’5. Februar dort angekod, daß es hon spät geworden uud. die Sache doch men, wie auch xinige Tage früher die füt Cape Coishieser Sibung nicht beendigt werden föôune, auf Ver- bestimmten Verstärkungs - Truppen. c Mung bis Donnerstag Abend antrugen und. drese auch Briefe aus Mexico vom 16. Febr. über PhiladlFugten. : j 10. April. Jun. dem verflosseneu Jahre sind

phia melden nichts Wichtiges, außer jehr günstigen BF Kiel,

richten für die United - Bergbau - Compagnie. Ganzen 2496 Schiffe durh den Schleßwig- Holstein- Die drei zur Republik des La Plata gehörigen Pi Kanal gegangen; darunter befanden. sich 65 mit

jußischer Flagge. _

vinzén Cordova, Mendoza und Saiitiagó del Estero, di añfangs keine Deputirten zum Congresse von Buen München, 21. April. Jn der zehnten öffentlichen kung der Kammer der Abgeordneten wurde nach

Ayres sendèn wollten, ‘habèu nun nachgegeben und ih Abgeordneten sind bereits in der Hauptstadt angekom Wilesung des Protocolls der vorigen Sißung, welches tigt. und genehmigte ward, -das Resultat der in -der

rigen geheimen Sißung vorgenommenen Abstimmung innt gemaht. Jn Ansehung der Oeffentlich, und indlichkeit der Rechtspflege war die' erste Frage: ob Kammer nach dem: Autrag des Abgeordneten Ziegler Bitte stelleu wolle: daß die langersehnte Wohlchat Oeffentlich - und Mündlichkeit dem Volke nicht län; vorenthalten werde, mit-88 gegen 16 Stimmen ver- t; die zweite Frage: os nachdem Vortrage des er- Ausschusses gebeten werden soll, die im Landtags:

fúur' die Debattén uud innern Angelegenheiten. t Von dem Britischen, vor Callao kreuzenden Liniew [chiffe Cambridge, sind Nachrichten vom 22. Dec. eingt laufen. Die Engländer versprechen ih die wichtigste Folgen von dem großen Siege in Peru, und seit den eturücken der Patrioten in Lima ist der Handel wied in voller Beweguug. Bolivar statteté zweimal eing BDejuch auf dem Cambridge ab und erfreute sich vol Seiten der Britcischen Officiere einer glänzenden Aus nahme. Mic Olaneta werden Unterhandlungen gepfw gen uñd man hot, er werde sich für die Unabhängig keit Sûd-America's erklären ; er hat 4000-Maun unte seinen Befehlen. i i i F

Auf den Satdwich-Juseln sind im September v. J: Unruhen ausgebrochen. Ein Sohn des Ministers, Pitt hat sich, mit Beseitigung des Sohnes des verstorbenen Königs, zum Gouvertnéur von Atoi gemacht, Der Ver: dräugte, Namêns Tamarú, er]chop hierauf eineu- Vet

Entwerfung der: Geseßbücher in Erfüllang- zu brin- mit 86 gegen 18 Stimmen bejaht, und endlich ‘die

ei das Schamgefühl verleßt werden tôunte, unter

soney ein Unterschied. gemacht “und nur Mänuern gesehtem- Alter der Zutritt gestattet werde, mit/59

eatstand, Tamaru: sich flüchten mußte, und, 1000 Many Fenommene- Beichluß und ‘das dießfällige Communi- 0us. Schreiben an die Kammer der Reichsräthe wur- abgelesen und gut geheißen.

Nach einigen anderen Verhandlungen fam es zur (thung: über - die Anträge der Abgeordneten Mäkler von Reindl, den Mißbrauch. und die Feierlichkeit

Eides betreffend. «Fat bestieg Frh. v. Leonrod die Bühne.

Als erster Redner i h einer Einleitung Über die Wichtigkeit des Eides

tehtlicher Hinsiche durchging derselbe die eitizelnen ite in den eingegebenen Anträgen und éin dem vom

Dié Nachricht vou der Uiabhängigkeits Erkläcung: der Philippinen ist“ ungegründet. Als--Capic. „Sweel

vollfonimen ruhig. ; Dex Handelsvertrag. zwischen Columbien uud det

Columbijche Blätter ftlagen Úber die von. der R:

die Zuhörer zu entferneu, allein: die Leute, hielten. so

6 Monate ‘verlesen rverde. Demhäch. erging der Befehl, Harctnäckig an ihren -Sißeti fest, day sie nicht fle ha |

vur deu Smugglern, aber uicht dem Schaße zu Gute

usse erstatteten Gutachten. Mit diesem Gutach-

tomme. vereinigte er sich in den meisten Beziehungea uud

Vom 20. April. (Ueber Holland.) Bei den

perimentiren in. einer. so hohwichtigen, Land und | nate ununterbrochen Fortgang gehabt.

ied vom 22. Juli 1819 rücksichtlich des öffentliéhen | mündlichen Rechtsversahrens . gegebene Zusicherung:

je, 08 der Wunsch auszudrücken: sey, daß in. Fällen,

zu den öffentlichen Verhandlungen zuzulaßenden:

n den 46 Stimmen verneint worden. Der hierüber“

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unterstäßte- dasselbe zum Theil durch neue Motive, in andern Beziehungen aber glaubte er sich: zu einer ab-

weichenden Meinung-- befennen zu müsseu- und hielt da-

für, däß einige-geseßlihe Normen, zur Entfernung der bisher wahrgenommenen Uebelstände - nihce ganz .über- flússig seyn möchten z - er- erachtete, daß, wo es das. Lo- fale gestatte, ein eigenes Zimmer für die Ablegung der Eide bereit gehalten, bei beengtem Raume aber, die der Wüärde des: Gegenstandes angemessene Einrichtung în dem gewöhnlihen Amtszimmer getroffen werden müsse; er bezweifelte, ob die dermalen bestehenden Gesebe die Beiziehung eines Geistlichen dem Ermessen des Richters anheim stellen, - und fand hierúber eine ausdrüctliche Bestimmung für nothwendig. c: (Schluß folgt.)

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Arnsberg. Der Handel mit Eisen und Stahl- waaren wird immer beträchtlicher; die Preise der rohen Producte und der Fabrikate sind in fortwährendem Steis- gen. Besonders groß .-i|t die Nachfrage. nach-Siegenlän- der Eisen und der Vorrath genügt kaum zur. Befriedü gung des Begehrs. i

Coblenz. . Die Schifffahrt hat im vorigen Mo- Es passirten auf 44 111 126

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231 41 80 58

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Ueberhaupt also 460 Schiffe und Nachen. Die Hauptladungen: bestanden in Getreide, so wie in Colo- nial- und Glaswagren. Außerdem fuhren noch. den Rhein hinab 4 Flôge mit 2,221 Kubik Metres Eichen- und: Tannenholz. id e

Auf der Mosel passirten, zu Thal: 73 Schiffe und 30 Nachen und zu Berg 65 Schiffe, mithin zusammen 168 Schiffe und Nachen, deren Ladungen in Kalk, Schié- fer, Steinfohlen, Fayence, Bausteinen,. Manufakturén und Wein bestandeu. Der Weinhandel hat sich etwas gehoben. j 4 i :

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an größern Schissen an fleinern s

dem Rheine zu Thal : ; an Nachen s

zu Berg passirte: an größeren Schiffen an fleinern c

an Nachen ' 4

Etwas über den Geld-Cours nah Sikbergros- : schen und Pfennigen. i Uuter dieser Rubrik enthielt unlängst der Rheis

nis -Westphälische Auzeiger einen interessanten und

Beachtung verdienenden Aufsaß, aus welchem Nachste-

hendes der weiteren Mittheilung besouders werth ge:

schienen hat. Ée: „„Was aber hat man denn vernünftiger Weise (die Vorurtheile der Unwissenden -gauz bei Stite geseßt7 gegen -den neuen Geldfours einzuwenden Daß er nicht nah dem Dezimalfuß eingerlchtet ist ? „Jch glaube nit, denn selbst in dex französishen Zeit wärd nie all- gemein nach Franfen und Centimen gerechnet, es wur- den also damals, wo es so gut gegaugen wäre, die jeßt als Vorwand so hoch belobten Annehmlichkeïten unbe- nub6t gelassen ;z_ auch wird der. fernere Fottgang dieses

Aufsaßes- zeigen, daß die gepriesenen Bequemlichkeiten

des Dezimalsystems so groß nicht sind, als man jeßt bes

haupten möchte. Was is es denn ? Jch glaube due Sucht“ zu agiotiren, indem dieses bei allgemeiner

‘Eiuführuñg des geseßlihen Kourses sehr würde gehin-

dert werden. Deny daß man, wie Manche behaupten,

bloß deshalb gegeu die Silbergroschen gestimmt ist, weil der Vergleich zwischen ihueu und deu bisherigen