1825 / 102 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 04 May 1825 18:00:01 GMT) scan diff

ungerecht die Vorwürfe des ' eben gehörten Redners ge- gén die Untersuchungs - Commission sind, har er selbst bewtelen, -iudem ex die Resultate detselben- angeführte hati Auf diese berufe ih mich. Ma hac den Þ: si deuten des Minuistertaths angeklage. Hat man bewrte sen, daß es möglich gewe en sei, die Conirafte mit Ouvrard zu' vermeiden? Hat man bewiesen, daß der Präsident des Ministers - Raths diese Contrafte veran lat , oder befördert habe? Nichts vou dem Allen ist bewiesen worden, und doch faun man auf Thatsacheu allein eine so!ch: Anklage gründen, Man hat als Kla; gegrund die Sen ung des Herrn von Joinville: ange: führe, und behauptet, sein Ungevorsam gegen seinen Chef, den Kkiegs - Ministèr , sei gut geheißen worden. “Diesem liegt ein Jrrthum zum Grunde. -; Hr. v.:Jvoin- ville war kein Militair - Jntendant, sondern ein Kdnzgl. Comméissarinus, und fonnte in dtefer“Etgenfckcchaft ehr wohl von einem andern, wie vom Kriegs: Minisier, Be. fchle erhalten. Diese Befehle gingen ader lediglich da- hin, dié üúbe!n Folgen der Ouvrardschen Contrafte zu vermindern, man wird sie also wohl nit ünangemesen fiiden, Weua “aber irgend “ein Minister auf den Grund seiner Verantwortlichkeit in Kiagestand zu sez zen ist, warum es mcht gleih thun? warutn warten ? die That'achen sind bekannt, nichis kaun Sie hinderu. Aber es kain ‘dies eben sowohl vor als. erfolgter Genehmigung der Rechnungen fúr 1523 ge]hehn, es ist also fein“ Grund, diele auzuïchieben. —- Der Ges. Foy gtriff ebenfalls das Muisterium an, worauf der Finanzminister ábermals die Rednerbühne b:stieg, um

sffcrñ fortgè} bt. j

In ‘der Pairs-Kammer begann vorgestern die Dis cussion über den Geleßeutwurf. weg-u der ffentlichen Schuld nnd wegen “der Amortisation. Die Grafen Rey und Kergoslay sprachen gegen, der Graf Chatel lux nebst dem Marine: Minist-r für den Entwurf.

Tach den neuesten Yach:ichten aus Bordeaux (vom 22. d.) haben sih diè Besorgnisse wegen Yeisratheus der Weinärndte vermindert; es hatte in der lebten Nâächr nichr stark gefreren. Einige Brzirke haben über: haupt fait gax uicht gelitt-n, in añderen s{chlägt man “den Schaden, den der Frost v:rurlacht, resp. auf 7, 5 und # des Ertrags an, und man erivartet deshalb, daß, wenn nit no aideres Unglück sich ereignet, das dor tig? Departein:nt man die Hâl'te bis zwi Drittheil des gewöhnlihen Quantums einäridten werde.

2 Reñte, 102. 25. 102. 15.

n London, 23, April. D:r Minister Canning hatte # während seiner einen tièefen Ein -ru@ machenden Rede e zu Guusten der farholischen Sache in der vergestrigen 2 Sißung des Unterhouses èkinen gerade cincretenden Gicht- 2A anfall zu bestehen, dessenkwegen er auch noch heute das 0 Zimmer hüren muß. Der Miniser dés Junerà er- ¿i flátte. in feiner Weise zu denen zu gehören, die (wie | M8 Hr. Brownlow und Lord Vallecort) hre Gesinunung B) úber den wichtigen Gegenstand geändert hätten. Es sei 24 niht das crste mal, daß über den, dem Pabste sculdi- S gen Gehorsam eine be)chwichtigende Erklärung gegedeu

worden, Er sei und bleibe ein treuer Auhänger der be- stehenden Verfassung- und er erachte, neben anderen

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des Königs Rath bverufen würden, si, wie Se. M=j. t selbst, zur protestantischen Religion bekennen müßt n. d Auch aus dein Grunde, weil dieser wihtige Punkt b-i S der vorgeschlagenen Maaßregel niht festgehälten worden, A _ vPerwæerse er dieselbe. * Seines Erachtens fönnute iu Folge

: dieser Bill ‘die Privatdenfkveise, ja lelbst auch nur eint: f gex bei den Monarchen {h erhebende Zweifel im Punkce

E der Religion, das Vaterland in die größte Gefahr A stürzen, durch Zwiste und Bürgerkriege zèrrisséin zu wer denz etne Gefahr, von der man bei den jeßt bestehenden

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ibn zu wiederlegenz die Verhandlungen wuzaßden ge-

Bedenken, fär höchst wichtig, daß di-jenigen, welche in

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Gescßen völlig frei sei. Mit Hindeutung auf die neue Geseßgebung in einem Nachbarlande, durch welche auf die Verleßung eines der My|terien Der rômisch » Fatholi- scheu Religion dié Todesstrafe gesebt worden, erklärte er sich für immer mehr überzeugt, daß ein herrschendes protestanttishes System die sicherste Bürgschaft für die Erhaltung der bürgerlihen und Religionsfreiheit sei.

Hr. Brougham machte nur noch einige wenige Be: m°?rfungen zu Gunsten der Bill. Nach der unwäiderleg lichen Ausfüzrung des Ministers der auswärtigen An: g-legenheiten, durch welche alle hinterher von dem Müi- ntstér des Innern aufgestellten Gründe gegen die Maß: regel hon 1m Voraus beseitigt worden wären, müßte das Haus, wie er mêéinte, es für überflüssig erachten, vo! ihm auh”nur noch etwas Weiteres úber den Ge genstand zu höôren.

Eine der Haupt: Einwendungen“ gegen die Bill, welche in den vielen, dem Oberhause eingereichten Pe- ticionen enthalten ist, beruht darin, daß die päbstlicheu Bullea nicht vor ihrer Vollziehung der Gen-:hmigung der bürgerlihen Obrigkeit unterworfen scin jollen.

Das aus Bengalen in Dover angekommene Schif Caru-Brea Castle hat sehr günstige Nachrichten in Be zug auf die Fortschritte ‘der englischen Waffen in Ost inde mitgebrahr. Die Birnianen sind im ‘mehreren Gerechten gechlagen worden, ja die englischen“ Truppen sollen sogarx'in die Hauptstadt Ummerapoora eingerückt jem. Der Prinz Leopold ist vorgestèrn Abend wieder hier ettigetrofssezu:

Brüssel, 25. April. Se. Maj. der König haben an die Stelle des Baron van Crombrügahe den Gra fen Quab-cck zu ihrem Gesandten am Königl. Dänkschen Hofe ernannt.

Alle Spiben, welche zu den Anzägen bei der Krb nung Sr. Maj. des Königs von Frankreich gebraucht werden, sind hier verfertigt worden , wodur unsre Fa beiken anjehulich verdient haben. |

Hr. Hughe:s von Baltimore, Gesandter der Ver- einigien Staaten am Schwedischen Hose, ist in glei cher Eigen]chaft bei un}erer R gierung ernannt worden.

Fr war vormals Secrerair bei der Americanischen Le gation beim Congreß von Gent.

Der Mmister der Marine und Colonien hat be fanut gemacht, daß bis auf weiteres feine Beamte meh! ur die Nied.rländisch-- Ostindischen Besißungen ernann! werden sollen, und alle desfallsigen Bitrschriften zuräd

| gesandt werden würden. i

Ein Königl. Beschluß bestimmt die kirh'iche Orgu nisation der Jsraelitiicheu Gemeinden im Niederländi ¡hen Westindien und zwar in Verbindung mit der Ab, [chaffung der, den„Jsraeiiten dort bewilligten Privile gten und der thun!ichsten Anwendung der Kirchen - Ver! ordnung im. Mutterlande.

Unter: den Geschenken , welche dem Großherrn vou Sr. Maj. nn\erm Könige genaht werden, befinden sid einige hier verfertigre seyr |chône Porcellan - Vasen.

Bei Zaandam hat das Seewasser, das jeit der [ebi ten großen Ueders{w-mmung im Lande stehen geblieven

ist, sih seit 4bis 5 Wechen gar nit vermindert. Viele Landleute befinden fich im betlagewswerthesten Zustande; und haben aus Mangel an Lebensmitteln ihr Vieh“ vet

faufen müssen.

97, April. Der Englische Botschaftév Sit

Charlès Bagot ist vor einigen Tagen aus Engländ hie

4er zurücfgefebrt. , i 4 Bir Staifûr und in der Umgegend sind bei verschit

denen Geistlichen Haussuchunaen- angestellt, dée inde) feine religidse noch polittkche Veranlassung hatten ; diet außerordentlice Maßregel, welche zu vielerlei Gerüchten Anlaß gegeben, bezwccktre g1nz/ allein die Besißnahne von alten Schetkungen und: Dokumenten, welche

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frußhern Zeiten religiösen Vereinen gehörten, die jeßt [zit leisten müssen, zur Erweiterung" des Gebietes der

aufgeldiet sind; und deren Verhéim!icher sie, den Gesez

: J Wissenschaften wejentlich beigetragen zu haben, so mag

zen zufolge, in die Gouvernements-Archive hättea ablie- | jedoch ein auderes Verdiehs dartn gefunden - werden,

fern sollen. :

München, 24. April. F. Maj. die Kaiserin von Hesterreih haben heute Vormittags um 10 Uhr mit J. f. k, Hohert der Frau Erzherzogin Sophie, nach einein rührenden Ab1chiede von JJ. MM. dem Könige und der Königin und der gahzei königl. Familie, die hiesige Résidevz ‘verlassen, ‘um sich nach Mailand zu beg ben.

Stuttgart, 26. April. Durch das unvermuthet erfolgte -Abl:-ben Jhréer Herzoglichen Durchlaucht der Prinzessin Caroline Frieterike Machilde von Würtem- berg, geborúen Prinzeisin von Waldeck und- Pyrmont, Gemahlin Seiner Herzoglichen Durchlaucht des Prinzen Friedri Eugen von Würtemberg, Geschwisterkind Seiner Maj. des Königs, ist das Königliche Haus in tiefe Trau-cr geseht worden. Die V:rewigte- starb am 13. d. M. au den Folgeu einer Entbindung von einem noch ‘am Leben befindlichén Prinzen, welcher in dexr Norhraufe den Na men Wilyelm Alexander erhielt.

Wien, 26. April. Nachrichten aus Debreczin vom 6. April melden, daß dajelbst binnen 17 Tagen fünf Feuersbrünste (am 20., 21., 22., 23. März und 5. April) die Stadt in Schaden und Angst verse6ten. Béi 50

Fatnilien wurden dadurch ihres Eigenthums verlustig. -

Der Unglücksfall am 5. April, wo gerade ein heftiger Nordwind wehre, hat 20 Häuser eingeäschert. Un; vorlichtig“eit bei der Feuerung: veranlaßte das Unglück.

Der Sieb-nbürger Bore von / 9. d. M. meldet, daß am 26. Februar d. J. Früh zwischen 8 und 9 Uhr, bei ziemlich heiterm Hiiimel und starker Käte, unter heftigem Donner, der vier Scunden weit gehöri wor- den, ein hoh in der Luft in Gestalt eines feurig:n Sternes sich entwick.{nder Blibstrahl, in ein Gebäude des Pfarrhofes im Dorfe Sr. Görgen, Bijir!ßer Di- striets, cing-schlagen, jedoch weder gezúndet noch sonst Shaden angerichter habe.

Die Gräßzer Zeitung berihtet aus Saldenhofen: ¡Aa 6. April um halßh 2 Uhr Mittags wurden wir urch ein: ziemlih heftiges Erdbeben ershreckt, welches don einem donnerähnlichen Getôte bealeitet, jedoch nur inige Secunden dauerte. Am Barometex war feive Veränderung zu bemerken, Jn Hohenmauthen wurde 6 in der nämlichen Heftigfeic wahrgenommen.

Nach der Lemberger Zeitung hac die Gräfin Mar- ella Worcell kärzlich, aus cianem Antriebe, ihr Erb. jut NRakowiec im Tarneopoler Kreise, 12 000 Ducaten n Werth, zu Gunsten der von dem Grafen Maximi ian Ofsolinsfi in Lemberg gegründeten National - Bib- liothek gecichenft.

Aus der Schweiz, 23. April. Der gtoße Reth. es Cancons Solothurn hat mit Rücksicht auf- die, urch Entdeéung neuer Sa!lzminen erfolgte Herabs:kung der Salzpretse in einigen Nachbarstaaten und zur Siche ing der Concurrenz für diesen Canton ebenmäßig eine erab'eßunz der Salzpreise angeordnet. |

Am 19. d. s} in Genf der verdienstvolle Professor Mark August Pikret gestorben.

Am Schlusse des von dem Actvar der naturfor- henden Gejellschaft in Zürich, Dr. Locher Balber un- im 11. d. in eben so belehrendem als anzieh-ndem Vor- ije erstatteten Jihreeberichts heißt es: „Die Ueber-

u. Kenntniß des Vaterlandes nicht unwichtige Bey

digt wurden, daß das Jrrige wanche Vorurtheile ifsgedeckc und was in neueren Vorschlägen für unsere

gestiegen.

weun zur Sichtung des auf diesem Gebiete Vorfindlis ch:n, zur Befestiguug ueuer Ansichten, welche von Alcers her eingewutzelte Meinungen bestritten, oder hinwieder auch zur Sicherung des durch lang: Erfahrung Erpröb- ten gegen gewagte Angrisse, beigetragen und mirgewzrfkt worden ist. Keine Leistung im we:ten Fe!de: der Natur- feuntuiß ist zu veracheen, jede, selbs die unscheiubarste, kann zu wichtigen Ergebut sen füzren, Und sollre vol- | lends auch (was wir nic giauben) von alle dem Nichts geschehen seyn, sollte“ die Wiss:-n]chaft gar keinen Ge- wiun aus untern Bestrebungen gezogen haben ; ist nicht eite welle geleitete Betrachtung der Natur {ou um ihrer jelbst willen und üm des Einflusses, dey sie auf den Forscher rúckwirfend darthut, der Anjireugung werth ? Muß nicht der menschliche G:iit, went er die Grheim- nisse der Natur zu euthüilen strebt, dadurch an Kraft, can Scharfsinn und Gründlichkcit, so wie an Gewaud- heic und Leichti„k:it gewinnen? Und wenn er die Herr- lichkeit der unermeßlichen Schöpfung, ihre erhabene Majestät im Großen, das reiz unde Ebenmaß im Klei: nen, die vollendete Harmonie des Ganzen und die un- endliche Mannigfaltigkeit des Einzelnen betrachtet, muß tiicht dadurch der Sinn für das Schöne geläutert, das Gesühl für das Eole gehoben werden? Wenn ferrier der Geist den Gründen der Erscheinung nachforscht, wenn er den Zusammenhang zwischen Uriache und Wir- fung aufsuht, muß ér nicht alsdann das Wahre, hier und aäderwärts, als dasjenige erfennen und ehreu lèr- nen, was Niemand ihm raub:-n, was weder geboten noch verboten, jondern nur bewiesen oder widerlegt werden kann?‘ ;

_JInsbrucé, 25. April. Heute um 27 Uhr Nachs mittaus sind Jhre Majestät die Kaiserin Köntgin tun Begleitung Jhrer faiserl. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Sophte zur größten Freude und un- ter dem Jubelruf der Bewohuex dieier Provinzial- Haupritadt von Kufstein hier eingetroffen , und in der f, f. Hofburg abgest:egen.

Trient, 19. April. Nach oiner- viermonatlichen, meistens mit Wind begleiten und so außeroördeuilichen Trockne im ganzen Eitchthal , daß verschiedene Quellen und ]ogar mehr.re Ziehbrunnen meistèus oßne Wasser sind; nah einer jeit ecnem Monat so cue entstande- neu Hiße, daß wir uns plöblih nah Judien verseßt glaubea konnten ; nachdem alles grunte und die Bâáume in den Ebenen uud auf deu Hügeln bereits verbluhct sind, wurden wir gestern von einem [cha fen Nordwind heimgesucht, in Folge dessen man des Morgeus wiedey Eis faud, Dieses traurige Ereiguiß erneuerte sich heute Morgens uoch weit heftiger, cbschou der Wind nachge- lassen hatte. Ueberall verkündeten die Sturmglocken Reif und Frost. Die F'uren litten dadurch ; vieles der Weinstock; an meisten aber der Seidenbaum, so daß wir in g:ößter Betïorguiß siud, daß auch das heurigée Erzeugniß der Seide uicht ergiebig ausfallen dürfte. Der auch. in Jtalien durchgehends bestaudeneu Trocfett- heit wegeu, sind alle Getreidegattuugen etwas im Preife Nur ein wohlchätiger Regen, zu dem sich aber bieher weuúig Hoffnung zeigt, fönnte die traurigen

dt unserer Verhandlungen kann hosfentlih den Be- | Folgen der Trockne und vorzüglih-des darauf einge- "6 leisten, daß auch im verflossenen Jahre zur nähe- | fallenen Frostes abwenden.

Udine, 14, April. Se. Maj. der Kaiser wohnten

âge geliefert, daß neue Eutdeckungen und Vorschläge f während Alle: höchst dessen Aufeuthalce in Udine der df- iht nur bekannt g?eraacht, sondern beleuchtet und ge- f fentlihen Vertheil1ng dex Auestactungen für 100 arme Mädchen bei, und beehrten én Begleitung Jhrer k. E Hoh. der Erzher¿oge Franz Karl und des Vicekdnigs

verhältnisse passend sien, ausgehoben und empfohlen f von Jralien die merkwürdigen Jnstitute hiesiger Stadx

nit einem Besuch.

ard, Wenn wir demnach zwar auf den Ruhm Ver- [1

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