1825 / 109 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geseg?benden Gewalt wütden hieraus Vortheile entste- hen, die ionen das gegenwärtige System uicht gewäh) reu. Der Reèner éntwickelîè weiter ieine Aunche und die Uriachen s:ines Tadels ‘des gegenwärtigen Systems der Minaist:-r. Es thut mir Leid, jagte er am Schlusse, daß dicjenigen , die ih angreife, nicht zugegen sind, um mir antworten zu können (die Bank der Minjter war, wegen der Sißung des Mtnester-Raths, leer). Wollte ih für das Finanzgeleß stimmen, 10 hieße dies, das System der Miniter billigen, ich stimme also dagegen. Hr. von Dúüpille. Ein Gegenstand, der in der vorjázrigen S:ßung und jeßt wieder am meisten ange griffen wurde, ist die Centralijation der Ge\cháfre in Paris. Diese Maaßregel hat allerdings thre Nachrhei lez namentli bringt sie eine Erschlasfang in der Local; Administration hervor, und ih würce es für angeme] sen halten, weun die Departements - Räthe mehr Ein- fluß darin hätten. Die Gegner dieses Systems haben indessen mcht hinlänglich die Kiáfr beachtet, welche es der Regierung verlerhr. “Jun der Stellung, in welcher wir uns befinden, nah den vorhergegangeneyz Erschüt - terungen dec Revolution, darf man nur mitder größ- ten Vorsicht- auf Reformen eingehn, welche mittelbar oder unmitcelbar die Macht der Regierung ‘schmälern wúrden. Der Redner ging nun die einzelnen Arrik.l des Finanzges:ßes durch; es schien ihm, als sei die Fran: zösische Armee, mic Rücksicht auf ihre ausgedeznten Grenzen und auf die Größe des stehenden Heeres der úbrigen Continental-Mächte, nicht start genugz sie be: läuft sih auf 230,000 Mann. Seiner Ansicht nach müßte Frankreich ein stehendes Heer von 300,000 Maan ha: ben, undo dasselbe im Nothfall auf 400 000 vermeh: en fönnen. Hr. Terrasson von Monrtleau |prach ebenfalls geaen ‘das Centralifirungs Syitem, jo anch Hr. v. Ste. Marie und Hr. Labbey v. Pompiéèéres. Hr. v. Sr. Chamans wünschte, daß die Lotterie ab. geschaffr werden mdge, im Ganzen stimmte er für das Geseß, hielt es jedoch nur für das Jahr 1826 gut, und meinte, für die folaeuden Jahre wären bedeutende Aen- derungen nothwendig. Rente 101. 85.— 101. 65. - 1 London, 2. Mai (úber Paris). Heute früh fielen pldtlich die Con)elidirten von 91È auf 902 7, hoben sih jedoch Mittags so ziemlich wieder auf den etsten Stand, Der Grund dieser Schwankungen lag in einer Menge beunruhigender Gerüchte, namentlich: daß furcht- bare U ruhen in Jrland in Folge der Rede des Her- zdas von York ausbrech-:n würden; daß das Parlament plößlich werde aufgeldßt werden und daß zugleich eine Miní1térial - Veränderung bevorstehe ; ‘endlich, daß die Bank in solcher Verlegenheit sei, daß die Direktoren sich genöthigt ge'eben hätten, die Baarzahlungen auszu- seßen. Um ein Viertel -auf 3 Uhr Nachmittags hatte, wie der Globe et traveller meldet, die Unruhe an der Börse aufgehört, und der Courier erklärt die drei leßtgedachten Gerüchte, wegen Auflösung des Parlaments 2c. fúr- ganz grundlos, indem er zugleich in Ansehung der angeblih bevorsteh:nden Unruhen in JFrlánd ausein- auder\ebt, daß die Rede des Herzogs von Yorfk ín die- ser Hinsicht keinen Einfluß haben fônne und dergleichen Unruhen nach der Rede aber nicht wahr {cheinlicher seien, als vor derselben. Werde die Bill ‘wegen der Eman- cipation ‘der Katholifea in dieser Session verworfen, so werde solches doch feineswegs das - Rejultat jener Rede sein. Als Maßregel der Gerechtigkeit, der Poli- tif betrachtet, mêge män die Emancipation für vortheil- haft halten oder niht, die Ruhe Jrlands hánge aber durchaus nicht davon ab. Vom 3. Mai (úber Hamburg).

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Am Sonntag ertheilten Se. Maj. dem Herzog v. Northumberland,

dem Lord-Kanzler und dem Grafen Münster Audienzen.

stern mit seiner Gemahlin die Reise nach Paris: anze treten. t h

Verhaütlung wegen der dritten Lesung der Buardettsche Bill ‘auf Freitag (Hört!) an, weil der geehrte Antrag steller \{chwer kranf geworden, aber noch hoffe, alsdam eriheinen zu können. Die große allgemeine Spay nung auf diese wichtige Angelegenheit muß also nog forrdauern. Hr. Littleron erhielt, daß der über sein Bill zu haltende Ausschuß bis eben dahin, und um ers nach dém Ausschlage wegeu der andern Bill einzutretz ausgesekpt ward.

Hr. Curwen machte die neulihe Behauptung di Hrn. Husf1sson zweifelhafc, daß wir niht Korn geny bis zur Erndte hätten, indem in allen Petitionzeit widy die Aenderu: g der Korngeseßè erwähut werde, daß wi noch das ganze Jahr ausreichten.

Hr. Huskisson machte im Aussc{usse des Hause seine Vorschläge. in Hinsicht der Korn Einfuhr dahin, daß, ohne Rúckücht auf den Preis (æeil er in der Zwi \chenzeir gehört habe, daß die Jubaber, wenn ihnen i dieser Hinzucht Gränzen geseßt ivürden und da sie als dann sicher scin wúrden, auf jeden Fall 70 6 zu erlangen lieber. deu Waizen bis zum 15. Aug. untér Schloß be haiten wollten, in der Aussicht, dann vielleicht 80 s j erhalten und gar feinen Zoll zu erlegen) ein Dritth des seit dem 13. Mai 1822 oder länger „unter Schlo liegenden zum einheimischen Verbrauch zwischen de 16. .Mai und 15. Juni, ein Dritcyeil zwischen dei 15. Juni und 15. Jali und der Rest von da bis zun 15. August zugelassen werde, gegen Zollerlegung von Quarter. Waizen von 10 s, Rocken, Ecbseu und Boh uen 6 6s 6 d, Gerste, Hafer 3 s 6 d, vom Cwvt. Wai zenmehl 2 s 10 dz; Canadischer Waizen völlig einfuht frei gegen 5 s vom Quarter.

Hr. Baring “wollte, die Frist follte statt bis zu 15. Aug. nur auf vier, höchstens sechs Wochen von jehl angesebt werden. Hr. Benn-tt sagte, der Ernfußrzol (ollte weni ¿stens 17 s sein, denn dabei verdienten di welche zu 32 s eingeführt hätten, mithin zu einem fo tenden Prerse von 49 s, ohnehin i1och genug und zuviel Der Kanzler der Schaßkammer \agte: er würde del vorliegenden Antrag nicht unterstüßen, wenn ex glaubt daß er die Würkung habea würde, das unter Schle) liegende Korn vom Markt zu halten, denn er wúns! es auf dem Markr zu sehen, fürchte aber, daß dieje aicht ge[hehen werde. Er versichere, daß er den Zl von 10 s statt niedrigerer Anjäße nicht wegen der. elw den Vergrößerung der Zolleinnahme, die dadurch entsw ven würde, anempfohlen, |oudern weil dieser Saß all indern Gründen vorzuziehen sei. Hr. Husfisson vit rheidigte seine Ansicht und fügte hinzu: Die Befürd cungen, daß das, was er über diesen Gegenstand hi zeâußert, den erfolgten Eindruck auf den Geldmar leit Freitag veranlaßt habe, scien vollfommen ungereim! da dieser Eindruck sich erst volle 24 Stuuden späte am Sonnabend geäußert habe. Er forsche der Urfa desselben nichr nah, sei aber ganz überzeugt, daß t von einer, niht mit diesem Gegenstande zusammenhä! genden Würfung auf das höchst empfindliche Wags zünglein der Börse herrühre. Die Refolutionei pa}

irten.

Hr. Canning war gestern morgen so weit hergestell daß er nah dem Rathe seiner Aerzte nach Combewod? zum- Grafen v. Liverpool auf einige Zeit abgehen konutt: Es ist ein eignes Zusammentreffen , daß die beide! großen Vertheidiger der Katholischen Emancipatiol) Hr. Canning und Sir Francis, gerade in diesem ent scheidenden Zeitpunkte erkranfen mußten.

Die Kosten der Liverpooler - und Manchester-E isen bahn sind auf 12,000 Pfd. St. pr. Engl. Meile angs schlagen. Sie soll prächtig angelegt und 66 Fuß: brei!

Der Herzog nahm bei Sr. Maj, Abschied und hat ge-

Gestern trug Hr. Plünkëtt atif die Aussebung* de} -

‘auf der Ryede von Quilca ‘angefoinmen waren:

zum doppelten Ersaß der veruntreuten Poîtgelder, auch zu Zahlung der Prozeßkosten.

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werden. Jn jenem Anschlag sind die Kosten der Ma- schinen, Wägen, Waarenhäuser mitgerechnet. | Briefe aus Accra in Afrika melden die Gefangen nehmung eines Neffen des Königs der Aschantihs durch unsere Truppen.

Durch ein Schiff, welches am 3. Januar aus Paica in Peru abgesegelt, erhielten wir die Nachricht, daß am 18. Nóv. | folgende K. Spanische Schiffe wohld-halteti das Linienschiff Asia; die Briggs Aquiles, ‘Constancia, Pe- zuela; die’ Cotvetten Clorinda, Jca; das Transport \ch1ff Trinidad. y

Consols 915. -

Brüssel, 6. Mai. Ein Kourier des Spanischen Kabinets, welcher Depeschen an den Grafen v. Navia,

den Spanischen Gelaudren. bei unserm Hofe, überbrachte, |

ist vorgéstern von Madrid hier angekommen. Se. Exc. is gestern Morgen ‘in- Begleitung jenes Eilboren nach Holland abgereilet. Audere Perjonen sind ebenfalls durch Brüssel gekommen, um sich nah Amsterdam zu Fegeben, in der Adsicht, eine Anleihe -abzuschliepen.

Einer -Nachricbt zufolge „* welche das Amerifa- nische Schiff Galen am 28. April nach einer U-berfahrt von 100 Tagen : von Batavia im Texel eingelaufen, Überbringet, war eine gegen Macassar bestimmre Expe- dition ‘von 1200 Mann, unter den Befehlen des Gene rals Van Geen , wenige Tage vor Abgang jenes Schif fes, von Baravia unter Segel g'aagugen.

Aus der Schweiz vom 4; Mai. Der Herzog von Calvello har der Regierung des Standes Luzern ang’ zeigt, day der König beider Sizilien die mit diefem Kanton abaeichlois:ne Kapitularion für ein Baraillon ratifizirt habe, und daß er somit gewärtige, daß die dießfallsige Auswechsl'.ng s[unge]}ämt erfolge.

Eine vom Krminalgericht“ des Kantons Basel am 16, April ausgefáällrte Strafseutenz gegen Jakob Friedri anderer, Búrger von Basel, verheirather, und Vater jon neun Kiudern ertlárt denselben seines Dienstes als Postoffiziant verlustig Und verurtheilt ihn zu fechejähri- ger Kettenstrafe zweiten Grads ohne Au- führung, un:

Fn den Erwägungen des rtheils heißt es u. a.; Der Beurtheilte- habe einge: anden: „Im Jahre 1821 angefa1: gen zu haben, von den seiner Verwaltung anvertrauten Geldern sich zuzu ignen -und zum größten Theil auf Einlagen in die Straßburger: und Pariserlotterie zu verwenden; diese Veruntreuung bis zur Zeit seiner Arretirung fortaeseßt, nd so eine Summe von 16,000 Franken im Ganzen üterschlagen; in dieser Zeit aber mitunter wieder Ein: üsse gemacht zu haben, die zusammen 6600 Fr. be- ragen , “so daß dermalen -sih ein Manco von 9844 Fr. tgiebt .‘/ :

“St. Petersburg, 3. Mai. Der Staats-Secre- air der auswáitigen Angelegenheiten , „Graf Ne}sel ode, ist bereits am 20sten d. von hier nah War|chau bgereiset.

Bis zum 1sen April hat die Central - Unterstüz- ungs - Committce 2 Mill. 520,755 Rubel ausg- geben nd noch- 1 Mill. 311,050 Rubel in Cassa vorräthig,

N Die ‘interimistishe Leitung des Departements der Nanufacturen und des innern Handels ist dem wirkli- jen Staatsrath Druschinin übertragen.

Bis zum A6ten d. waren zu Riga schon 95 fremde aUfahrteischisse angekommen. Am 13ten April wurde selbst die Dúna vom Eise srei.

Túrkei. Der Oesterreichische Beobachter giebt fol; ende (vorgestern vorläufig erwähnte) Auszüge aus der

Messolongi erscheinenden Griechischen Kronik, ‘ren Blätter ihm bis zum 26. März neuen Styls über

denen Briefen, die wir von allen Seiten erhalten , siud wir eudlich úberzeugt, daß die Rústungen A!baniens gegen das westliche Griechenland mir großev Energie be: trieben, und in Kuizem ius Werk gejeßt w-rden follen. Af den 21. Febr. (5. März) ward der K-haja - Beg des Rumwmili - Waleßi in Arta erwartet, der Waleßi CRed}ichid Pascha) selbst aber in Jannina, wo er nun bereits cingetrofsen ‘sein muß. An Truppen waren bis dorthin in Arta an 4000 Maun beiammen , lauter Gegen und Tosfi, zu denen noch- andere 2000 Albane- ser stopen sollten, die der Kehaja mitbringt. Eine Ab- theilung der]elben, hat bereits die St-llung vôn Com- boti genommen , und eine andere war im Begriss nach Vouißa zu gehen. Der Rumili - Waleßi wolite nur wenige Tage in Jannina bieiben , um die hon seit lange dahin beorderten Truppen von Albanien und Yal- lona zusammen zu bringen, und daun nach Arta auf- brehen, wo sich der größte Theil seines Heeres concens triren, und von wo aus jein stärkerer Flügel Westgries- chenland angreifen wird; Es wird von allen Seiteit versichert, das um die Mitte Márz (nach neuem Style aljo gegen Ende März) die beabjchtigte Expedition -ge- gen Messolongi vou vier Seiten zualeich statt haben wird, nämlich voa V.nißa, Carvassara, Mac?7ynoros und Synt-fno. Varankiont 10 beordert, mit 1500 Al- bauejern die Landungvplàäße des X-:romero zu beseßen, Bei all dieïem t jedoch des Rumiit-Waleßi ganze Hoff- uung seine Zw-:cke vollkommen zu erreichen, auf die Flotic gegründ.t, die er bald Messolongi gegenüber ges aufert zu |chen erwartet. : Vom 6. (18.) Wir erfahren heute aus verschie- denen Briefen, dai der Rumili Waleßi in Jannina angelangt, seine Zelte auper der Sradt aufgeschlagen, und die Krieg: fazne aufgerihrer hat, unter dic er alle creuen Anhänger des Korans ch zu reihen auffordert. Die nämlichen Briefe berichten auch noch die Ankunft des Kehaja des bejagten Pajcha in Arta, an der Spiße von bein1he 6000 Maun , wie auch des Verräthers Varnakioti mit seinem Gejolge in Prevesa. Die in Aita zusammengeströmten Truppen, die be- rei‘'s viele Unordnungen üch erlaubt, die Umgegeud YE pluúndert, und ibre unglücklihen Einwohner ausgera ot hatten, hac Hassanpa]ha nach der Festung Voußza bes ordert. Bekir Tsocador, Gouverneur von Prevesa, hat an Feredin , seinen ersten Meier , geschrieben , alle seine Heerden , die sih dermal (wir wissen nicht - warum!) in der Gegend von Punta oder des alten Actium bes finden , binnen zehn Tagen nah Prevesa treiben zu lassen, damit sle nicht die Beute der Griechen , nah dem Ausbruch der Feindseligkeiten, werden. Daraus ist flar, daß der beabsichtigre Einfall in Westariechenland bald statt finden wird, und es ist fein Zweifel , daß weit furhtbarere Streitfráfte, als sonst, die'en Theil des griechischen Gebiets bedrohen; aber wir sind über- zeugt, daß der Geist der Vaterlandsliebe und der Freie heit, der so ofr die Albaneser (die furchröarsten und tapfersten Truppen der Pforte) geschlagen, ste auch dieß- mal mit eben der scharfen Kraft schlagen wird, dur welche die Christen dieser Gegenden oft schon vor der ganzen Welt sih ausgezeichner und verherrlichet haben. Jedermann weiß, daß die Pforte heuer größere Nústungen , - vielleicht auch besser, angelegte - madht, als je bisher. Doch werden alle diese Rüstungen ; so groß und gut ausgedacht sie auch sein- mögen die Griechen weder erschrecken noch abschrecken. Í Vom 8. (20.) Ein kleines Corps von den in den Engpässen des Macrynoros gelagerten Kriegern, war am 3, (15.) März Abends ausgezogeu , ‘um den Feind in der Umgegend von Arta, als Comboti, Peta u. s, w. zu recognósciren , aber Tags darauf entdeckty

orfu zugegangen : Messolongi, den 4. (16) März, Nach verschie-

mußte es mit den Feinden handgemein werden, die je-