1825 / 153 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 05 Jul 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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der sich selbst im eignen Grunds f cinen Dieb zu schießen, auch dann, wenn Warnung voran gegangen wäre, zur Unter- suchung ziehn würde; es sei aber ganz gleih, ob man den Todtschlag durh Anlegung von Selb|\t\hüssen be werfkstelligre; besonders weun es ldarauf aufomme, etwas zu beshüßen, was nicht einmal Eigenthum sei, wie Wild. Die Bill wurde zum zweitenmal verlejen. Dagegen fiél Hr. Martin mit seiner Bill zur Verhü- tung der Mißhandlungen von Thieren bei der zweiten Lesung durch. Ungefähr um die námliche Zeit, wo dies geshah, hatte, wie dffentlihe Blätter erzählen, auf der Heide von Hounslow eine Stierheße statt ge- funden, bei welher mehrere Hunde theils getôddtet, theils shreccklich verwundet, und der unglúcklihe Stier gräp- lih zugerichtet wurde. Ein Azuent der Gesell)chast „zur Verhütung der Mipßhandlungen von Thieren „‘“/ war ge- genwärtig gewesen, und vertlagte deshalb furz darauf bei der Polizei eine Anzahl von 20 Perjonen, worun- ter mehrérè junge Edelleute und Gentlemen, wegen Un erlaubter und unge)eßlther Vergnügungen. Gedachte 20 Personen hatten nämlich den Kreis gebildet, und das ganze Schauspiel geleitet. Dasselbe endigte mit einer Boxerei für 5 Pfd, die pon; den Edelleuten und Geutlemen hergegeben worden waren. Die Sache wird bei der náchsten Assisensibung zur: Sprache fommen-. Folgendes giebt cinen Begr1s} von den ung: heuern Preisen, zu welchen hier mitunter ‘Pferde ver- fauft werden. Einige Zeitungen hatten gemeldet, daß Hr. Watt dem Lord Darlington sein, als Renner be- rühmtes Pferd Memnon - für -9,000 Guineen (63,000 Thlr ) verkauft hätte. Hr. Watt widerspricht gegen wärtig diesem grundlosen Gerüchte; er ist empôrt, daß man nur habe glauben kdnneu, daß er hein Pferd für eine so’‘he Kleinigkeit weggeben würde. * Er versichert, daß es im gegenwärtigen Augenblicke * nicht für das Doppelte dieser Summe feil sei, indem dieser Ren. ner - gewissermaaßen das Eigenthum des Publikums jet, welches ihm immer die größte Theilnahme bewieh)en habe. Nach Beendigung der bevorstehenden Wettren- nen, und nachdem das Publifum,-, als provi\ori\cher Eigenthümer des shônen Memnon - sich an dessen An blick noch einmal wird ergößt haben, wird sich Herr Watt vielleicht zu einer so shmerzlihen Trennung enk- schließen, wenn ihm nämlich etwas Besseres, wie 9000 Guineen geboten ‘wird. „Der größte Ernst herrscht in dieser in den englischen Zeitungen enthaltenen Anzeige, und Hr. Watt wird aller Wahrscheinlichkeit nach jet-

nen Memnon recht gut verkaufen. i R

Brüssel, 28. Juni. Jhyro Majestát die Königin wird auf ihrer Rückreise von Berlin am 29. Nachmit- tags durch Düsseldorf komnen und am 30. Vormittags hier eintreffen. Unsere Zeitungen enthalten folgendes Programm der Festlihfkeiten, welche bei Gelegenheit der- Ankunft» des- Prinzen -Friedrih und sciner erlauchten Gemahlin angeordnet sind: 5. Juli (Tag des Eintref- fens), großes Volksfest, von der Stadt gegeben. 6. Juli, Ruhetag. 7. Große Cour und Vorstellung im Pallast Sr. Majestät des Königs. 8. Großes Hofdiner in Laeken. 9, Große Galla und Schauspiel. 10. Großes Hofdiner in Laeken. 11. Ball und Souper im Orangeriesaale in Laeken. 12. Ruhetag. 413. Großer Ball und Souper im Stadthause in Brüssel. 14. Volksfest von der Regenz gegeben ; Freitheater und Jllumination.

Stockholm, 24. Juni. dugärdsgärde dauert mit den sort. Se. Maj. der König und Se. prinz fahren täglich hin, um diejen

wohnen. i Das Allmánna - Journalen erzählt, nah dem Cours

daß man den Menschen, stúcfe erlauben wúrde au

Das Lustlager auf La- gewöhnlichen Uebungen K. H. der Kron- Uebungen beizu-

der Englischen Regierung die Vergünstigung ausge,

wirft, daß si lischer Schiffe begeben dürsten , um Keuntniß der Navigation zu erwerben.

das zwischen Westerwik , bis nach Ystad fahren wird. baut und joll bis zum näch

difs roll sich erboten haben, zu 129 þl. Bco. an die Bank zu liefern ,

erbie

werden als der Göôtha - Kanal. aus dem für die Scromreinigung

nommen, Bco. ausgeseßt sind.

sind bereits |e

hátten- bei |

ch mehrere junge Schweden an Bord Eng sich eiue gründliche}

Der Assessor bein hiesigen Hofgericht,

iff gebaut,

Jn Carlscrona wird ein neues Dampfsch \ « 1,ff

Calmar , Carlscrona u.

Es wird auf Actien gef "ten September fertig sein. | Das hiesige Handelshaus Michaelson und Ben«!l 30,000 Rthlr. in Silber und dies Anf ten angenommen ivorden sein. ; Der Trollyátta - Kanal soll eben so breit gemach} Die Kosten werden? ausgeseßten Fonds ge} zu welchem für dies Jahr 107,435 Rthlr,

Se. K. H. der Großherzo it acht Tagen iu Doberan.

Es sind, seit dér dieejáhrigen Eröffnung der Schiff fahrt, úder 2 Millionen Pfund Knochen von hier nad England abgegangen. Alles wird nach ein:r fleinen bis dahin wenig befannuten , ohnveit Hull liegendei Stadr zur V-rarbeitung, größtentheils zur Erzeugun eines Düúngpulvers, gebracht. Auch wird hier leit ein} ger. Zeit ‘altes „getheertes Tauwerk gesucht, woraus di Engländer eiue Art hellbräunlichen , außerordentlich b liebten Pacé- und Einschlage Papiers zu fabriciren wisse! Je gesegneter, nach einstimmiger Meinung de Landwirthe, in diejem Jahre die Erndte, besonders vol Som merktorn, ausfallen dúrfte, um so mehr sinken, wit es scheint, auch täglich die Preise. Der Hafer! gilt hier in diesem Augenblick acht Schilling, die Gers zeyn, der. Rocken zwölf, der Weizen 24 bis 35 Schi

linge. : 8. Juni. Außer der bereits errvähn

Lissabon, i, | ten Königlichen Verfügung, nach welcher gegn ‘ein en Waaren in den

Abgabe die Einfuhr aller fremd fen vou Lissabon und Oporto erlaubt worden ist, if noch eine wohlthätige Bestimmung erfolgt, wodurch fi einen Zeitraum von 10 Jahren die Fischerei in W Königreichen Portugal und Algardien frei gegeben wi! Se. Majestät haben außerdem noch mit Rücksicht da auf, daz wenn die Ackerbau ¿gibende Klasse sich i Geldnoth befindet, sie oft in die Hände der Wuchek geräth , der Administration des Kornmarkts zu Lissabon (terreiro ‘publico) befohlen, den Landwirthen vor det Erudte auf ihr Verlangen Vorschüsse - im Verhältni ihrer Ausjaat, zu machen; und ihnen gestattet, ih Schuld in Getreide abzutragen,

Madrid, 16. Juni. Nach Privat: Berichten gu dieser Stadt, in franzöôsischèn Blättern, soll der ehemali Vicekdnig von Peru, Hr. von Pezuela zum Kriegsnmi! nister ernannt worden sein, welches, wie man bemertl für den General Lajerna und für die übrigen Offizier! welche die Kapitulation von Ayacucho eingègaugen sinh

eine sehr üble Vordedeutung sein würde.

E

Düsseldorf, 283. Juni. Geste

Tag der Rückkehr JI- KK- HH. des n l

Prinzessin Friedrich von Preußen, nachdem wir so lang

das Glúc der Gegenwart dieses allgemein verehrt! und geliebten hohen Fürstenpaares entbehrt hatten.

irthshaftliheBerichteaus dem Fnnetr . des Reichs vom Ende Mai. I. Ostpreußen. Gumbinnen.

Rosto ct, 23. Juni.

a un d. ; rn war der freudi)

Landw

rier des Pays - Bas, Se. Maj- der Köuig

Mitte des verflossenen Monats ungew

naß I welche

Hr. Crusen: F\ stolpe, ist beordert worden, bis auf weiteres die Justip F Angelegenheiten vorzutragen, 4

Îser Pr

Mtelmáßigen Ertrag ver\prechen. läßt sich noch nichts sagen jedoch hat ein bedeutender

Prinzen und: d

Die bis zw dhnlich falt un!

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gewesene Witterung hat auf die Wintersaaten, im vorigen Herb| durch Mäuse- und Wurm: fraß, im Winter ader durch große Násse und sodann durch trockenen Frost schon sehr gelitten hatten, einen ehr nachtheiligen Einfluß gezeigt ; besonders ist dies der all bei den mit Roggen bejäeten Feldern, welche da-

Ther in mehreren Gegenden theilweije als gar nicht er-

tragsfähig umgeoflúugt und mit Sommersaat bestellt wer- den mússen. Es ist daher in mehreren Ortschaften die- ooinz ein gänzlicher Mißwachs an Roggen und hei dieser Getreideart im Ganzen nur cine sehr mittel- máßige Erndte zu erwarten. Erfreulicher sind dagegen

Îdie Erwartungen in den Weißenfeldern, die, wenn die

Witterung nicht gar zu ungünstig wird, mehr als mit- Von der Sommersaat

heil dexr frühern Sommerjaat der großen Nässe wegen nur erst sehr |pát bestellt werden können. Der Gras- puchs láßt sih jehr gur an.

IL. Westpreußen. Danzig. Die Bestellung ver Sommersaat ist noch nicht ganz beendigt, bejonders in den Niederungen, wo die Felder bei dem öôftern Re- genwetter niht gehdrig haben austrockénen fônnen. Marienwerder. Der Zustand der Saaten ist, mit usschluß des Roggens, welcher durch die ungünstige Kitterung in den Wintermonaten und im Monat März a? úberall bedeutend gelitten hat, und daher nur einen eringen Ertrag verspricht, nah übereinstimmenden Nach- ichten von der Art, daß er zu erfreulichen Hoffnungen uf die kommende Erndte berechtigt.

II1L, Brandenburg. Potsdam Wenn leich bei der statt gehabten niht günstigen Witterung er Maitrieb des Wintergetreides nicht gedeihen konnte, o scheinen - doch die Merkmale, welche die Nachtfröste in und wieder zurückzelassen haben, nicht so bedeutend u sein, daß im Allgemeinen ein fühlbarer Nachtheil zu esorgen ist. Nach dem gegenwärtigen Stand des Win rgetreides dürfte, wenn gleih nicht auf eine so reiche ls die vorjährige Erndte, doh immer auf eiue mehr (s mittelmäßige Erndte. zu rehnen sein. Die Som-

HiMnersrächte, Erdsen, Hafer und Frühgerste gewähren

berall einen s{öônen Anblick, besonders zeichnet sich die rühgerste aus. Dagegen haben die Leinsaaten und die n Aufgang begriffenen Kartoffeln hie und da durch den s gelicten; auch is derselbe vorzúglih den zartern Vartengewächjen, als Bohnen und. Gurken, nachtheilig ewesen. Frankfy*t. Die Saaten stehen im All ¿meinén gut, und geben zu einer reihen Erndte alle doffuung. Der Weinstock hat durch Nachtfröste - im beiten Drittel des Monats Mai gelitten, upd dürfte, d wie die feinern Obstsorten , welche ihre Blüthen durch d Hagel verloren haben, nur wenig Früchte gewähren.

IV. Pommern. Cdslin. Bei der warmen d fruchibaren Witterung im - ersten. Drittheil des Nonats lebte die Natur mit ungewöhnlicher Schnellig- it auf. Hiernächst traten fortwährend falte Ta- ; verbunden mit Nebel und mehreren Nachtf: östen, n, welche leßtern den Wiesen, Saatfeldern und Gar- ngewächsen schädlih geworden sind, Desungeachtet ist i dfter statt gehabtem Regen die Vegetation bedeutend rtgeschritten und es wird, Hinsichts des Wintergetrei:- s, eine Mittelerndte gehofft. Die Getreidepreise er- lten sich fortdauernd auf dem bisherigen niedrigen unfte,. Stralsund. Die öfter eiugetretenen star- n Nachtfröste haben dem Getreide, besonders deim ‘eizen in den Niederungen, dem Graswuchs und den der Blüthe stehenden Bäumen großen Schaden zu- fügt. Dies bestätigt sich auch meistens dur die Be- hte der städtischen und landräthlichen Behörden, von nen jedoch einige úber den Zustand der Säaten im gemeinen noch recht. günstig lauten. “Auch hegt der indmann noch die Hoffnung, daß die Wintersaaten,

[ so wie das Gras, wenn jeßt anhaltend warme Witte- rung eintritt, sih wieder erholen werden. Die Som- merjaat ist nunmehr fast überall bestellt, nur noch nicht in den Niederungen, wo der frühere häufige und starfe Regen sehr tief in den Boden gedrungen ist. *

V. Schlesien. Breslau. Der in der Nacht vom 15. zum 16ten Mai eingetretene Frost hat der Ve- getation bedeutenden Schaden zugefüzce und nicht nur die frühen Gartengewächse zerstôrt , sondern auch die Hoffnung einer reichlichen Obsterndte sehr herab ge- stimmt, da eine Meuge Obst erfroren ist, nahdem vor- her schon die durch fein Mittel zu vertilgen geweseue Raupen große Verheerungen angerichtet hatten. Wei- zen und Roggen haben ebenfalls durch die Kälte gelit- ten. Der lebtere scheint zwar in oden Aehren nicht be- schädigt zu sein, wird aber sehr furz bleiben und sicher { weniger an Schoen geben, als voriges Jahr. Gras und Klee sind durch die rauhe Witterung sehr im Wachsryume gehemmt worden, welches hie und da Futs- termangel verursacht. Der häufige Regen am Ende des Monats hat das Legen der Kartoffeln sehr erschwert. Liegniß. Bei dem großen Warmegrade in dem leßten Drittel des Monats Mai schritt die Vegetation rash vorwärts und die Baumbiüthe eilte, \chnell vorüber. Die Saaten stezen im Ganzen gut uud der Graswuchs ist trejflih. Die Nachtfröste haben den zärten Gartens gewächsen , als Bohuen und Gurken, auch in einigen Gebirgsfkreisen, wo die Baumblüthe später eingetreten, insbesondere den sauern Kirschen sehr geschadet. Der Weinstiok um Grüuberg hat aber nicht bedeutend gelit- cen. Oppeln, Die Sommereinsaat ist beendigt und die aufge}chosseuen jungen Saaten st'hen s{chôu; dages

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gen läßt die während der Blücyzenzeit eingetretene Kälte enge von Raupen fein gutes Obs\tjahr er-

und die M warten. VI. Posen. Posey. Wenn gleich die Blü- then der Obsibäume hin und wieder durch die Nachtfrôste in der Mitte des Monats gelitten zu haden scheinen und in faltem Boden die Umpflugung der Wintéersaas- ten zum: Theil nothwendig geworden ist, auch die Soms- mersaaten im Wachsthume aufgehalten sind, so erhält sih dennoch im Allgemeinen die Hoffnung zu einer ge- segneten Erndte, da gegen das Ende der lebten Woche des verflossenen Monats die Witterung wieder milde geworden ist und der viele Regen doch im Ganzen sehr zum Wachsthum und Gedethen -der Feld - und Gartens früchte beigetragen, so wie die fühle Witterung die Vermehrung der |chädlihen Juseften verhindert hat. Bromberg. Die wirt R-g:n und Gewitter vermischte Witterung war für die Saateu und Gewächse schr fruchtbar, i _VII, Sachsen. - Magdeburg. Die in dem ¿weitén Drittel des Monats Mai eingetretenen Nacht- srôóste waren den jungen Gärtenfrúchten nachtheilig, fügten auch theilweise dem Wintergetreide Schaden zu. Indessen ist auf der andern Seite der Nuüben nicht zu verfenunen, welcher die rauhen und falren Maitaze durch Vertilgung des Ungeziefers, den, im Ganzen genommen erwünscht stehenden Feld- und Gartenfrüchten, gewährt haben, und es sind nur diejenigen Landwirthe zu de- dauern, welche das Unglúck getroffen hat, durch Hagel- |chaden, ‘der in mehreren Gegenden nicht unbedeutend gewesen ist, Verlust zu erleiden, indem mehrere in die Nothwendigkeit verseßt wurden, ihre Aecer umzupflü- gei, Merseburg. Feldfrüchte and Obst berechtigen im Ganzen zu guten Erwartungen. Die Weinberge versprechen indeß feine sonderlihe Erndte. Am meisten haben von der Kälte Gurfen, Bohnen und andere zarte Gartengewächse gelitten und mußten größtentheils um- gelegt werden. Erfurt. Die Witterung war in den ersten Tagen des Monats Mai warm und frucht- bar; nah einigen Gewittern traten aber rauhe Lufc