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und mehrere so falte Nächte ein, daß ein großer Theil der zartern Feld- und Gartenfrüchte, z, B. Bohnen, Gurfen, Frúhkartoffeln erfroren ist, und der Weinstock fowohl als die eben in voller Blüthe gestandenen Kern- obstbáume bedeutend gelitten haben. Die Winterfrucht hat sih, mit weniger Ausnahme, sehr erholt, und ver- spricht eine gute Erndte. Der Wiesenwachs steht Überall vortrefflich.
VIIL. Westphalen. — Münster. Der junge Weizen steht überall gut und verspricht eine befriedi gende Erndte; dagegen ist der Stand des Roggens nicht so gur als im vorigen Jahre; auf den meisten Feldern steht er dünn und schmächtig mit kurzem Stroh. Die Bestellung der Sommersaat wurde unter günstigem Wetter vollendet, jedoch das Auffommen derselben durch die Kälte in der Mitte des vorigen Monats, so wie durch die in einigen Gegenden statt zefundene Dúrre aufgehalten. Der früher gesäete Lein hat an manchen Orten sehr durch die Erdflöhe gelitten. Der Oelsaa- men, dessen Anbau seit einigen. Jahren hier sehr zuge- nommen hat, verspricht guten Ertrag. Auch würde man eine reichliche Ausbeute an Obst zu hoffen haben , wenn nicht theilweise ungewöhnlich viele Raupen ‘den Bâu- men geschadet hätten. — Minden. Die ungewöhnliche Wärme und Fruchtbarkeit der ersten Tage des Monats hatte die úppigste und fraftvollste Vegetation verbreitet. Die plôblich eintretende entgegengesebte Witterung ließ daher um so größere Nachtheile befürchten , indessen ist davon im Ganzen wenig zu bemerken. Höchstens sind der Winterrúbsaamen, der Klee und die Hülsenfrüchte etwas zurück geblieben. Dagegen ist den Gartengewäch: sen mancherlei Art merklicher Schade geschehen. Für die Aussaat des Leinsaamens war die Dürre nicht vor- theilhaft. — Arnsberg. Der seit dem 10. Mai ein- getretene ungewöhnliche Wechsel der Witterung hat sehr viele Hoffnungen zertrümmert , ‘in den meisten zarten Gartengewächsen ist die Keimfraft vernichtet, die übri-
gen find sieh und welk. Die Blüthen der Obstbäume, das junge Laub und die Blüthen der Eichen sind abge;- storben. Die Kartoffeln haben bedeutend gelitten , und nur das Winterkorn ist von dem Einflusse der Witte- rung ganz verschont geblieben.
X. Ali, Kleve, Berg. — Köln. Die MWinterfrúchte haben sih bei der günstigen Witterung ziemlich erholt, besonders Weizen und Gerste, welche besser stehen als man erwartet hatte. Der Roggen hat fein so gutes Ansehen, weil er theils durch die aunhal: tende Nässe im verflossenen Winter, theils durch “Ha; gelshlag besonders gelitten hat. Der Rúbsaamen ver- spricht in einigen Gegenden eine gute Erndte. Die Sommerfrüchte sind “durch den zur rechten Zeit ein- gefallenen Regen sehr gut aufgefeimt. Den Obstbäu»- men, welche in voller Blüthe standen und dem Weins: stock, welcher stark im Treiben war, sind die falten Nächte sehr nachtheilig gewesen. © Ein großer Theil der Knospen ist in den Weingärten, besonders in den ticf oder flach liegenden Gründen , erfroren; und wenn auch der Weinstoé auf den Höhen weniger gelitten hat, so ist doch der Schaden von Bedeutung und viele \{hóône Aussichten find auf einmal vernichtet. — Düsseldorff. . Die im Monat Mai eingetretene warme mit Gewittern begleitete Witterung hat einen sehr gedeihlichen Einfluß auf die Feldfrüchte gehabt. Mit theilweiser Ausnahme des Roggens, der in einigen Gegenden durch die srühere nasse und falte Witterung
gelitten hat, versprechen die úbrigen Winter- und Som--
frúchte eiye ergiebige Erndte. Eine unerwattete Erschei: nug ist die überaus große Menge von Raupen /- die sich überall verbreitet und dem Obste schr geschadet ha-
ben. Obschon in den Monaten März und April di}
strengsten Verfügungen zür Zerstörung der Raupenneste erlassen worden sind, so fonnte diesem Ungeziefer do nicht Einhalt gethan werden, weil -es größtentheils in Ringelraupen bestanden hat, welche bekanntlich ihr
Nester gleich einem Ringe um die Aeste legen und s{wy
zu entdecken sind,
X. Niederrhein. — Koblenz. Die Blüthe dell Steinobstes versprah einen reihen Ertrag, allein di
zahllose Menge von Würmern, welche in die Blüthy tamen, wird denselben sehr schmälern. Gleiches Loo hat die Aepfelblúthe getroffen, jedoch hauptsächlich ny in den Kreisen Neuwied, Altenkirchen und Weßlar, Die Saatfrüchte haben hier nicht gelitten , dagegen by
merfte man die verderblichen Folgen des Frostes an daß
zarten Schoten des Kohlsaamens, mehr oder weniger jo wie an zarten Gewächsen und Gemäüsepflanzunge — Aachen. So schôn und fruchtbar die Witterun) im Anfange des Monats Mai war, so ungünstig un) verderblich wurde diejelbe gegen die Mitte des Monatt indem auf starfen Regen plöblih Kälte und sogar stark] Nachtfrôste eintraten und das Wetter bis zur Zeit de Pfingstfestes meist rauh und unfreundlih machten. D ungünstige Wechsel der Witterung, indem gegen di Mutte des Monáts, auf starken Regen plôblich Kält jogar starke Nachtfröste eintraten, hat auf die Feld früchte sehr nachtheilig eingewirft. Der Landmann sie! daher seine frühere freudige Hoffnung auf eine alle meine gesegnete Erndte einigermaßen gestört, denn i vielen Kreisen gewährt das Roggenfeld einen wahrha| traurigen Anblick, auch viele Haferfelder haben bedel tend gelitten, die Kartoffeln siud zum Theil erfrore und die-Wiesen , die vorher in einem so úppigen Fl prangten, versprechen bei weitem den Ertrag nicht meh welchen man zu erwarten berechtigt war. Am meist hat in dieser Hinsicht der Kreis Malmedy gelii tei
Die Nactt vom 15. auf den 16ten Mai, die für dis
obern Rhein - und Necargegenden so höchst verderblil war, hat auch dort großen Schaden verursacht. Di armen Gemeinde Bellevaux, in dem genannten Krei welche aus ‘ihren wilden Aepfeln jährlich für cird 500 Thlr. Essig macht, sind- in jener Nacht alle Hos nungen auf diesen Ertrag zerstört worden , indem au nicht ein einziger Baum vom Froste verschont blid Ueberhaupt haben die Gartenfrüchte aller Ark fast * allen Kreisen durch die statt gehabte rauhe Witterul in der ersten Kälte des Monats außerordentlih gel ten, wozu auch die in ungehelerer Menge vermehrt und troß aller angewandten Mittel nicht zu vertilg gewesenen Raupen bedeutend beigetragen haben. gen Ende des Monats trat wärmere Witterung Ul beim Schlusse hin und wieder fruchtbarer Regen ein,
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Königliche Schauspiele.
Dienstag , 5. Juni. Jm Schauspielhause. A Begehren: „„Der Freishüß,‘/ Oper in 3 Abtheil. U F. Kind, Musik von C. M. v. Weber. (Mad. D orient, geb. Böhler, vom Stadttheater zu Leipz!
“Annchen, als Gastrolle.)
Mittwoch, 6. Jm Schauspielhause: „John Bull Schauspiel in 3 Abtheil., aus dem Englischen des Ged Colmann úbersezt von Carl Blum. Hierauf: //L beiden Britten,// Lustspiel in 3 Abtheil, aus dem Fra!
| überseßt von C. Blum,
Gedruckt bei Feistér und Eisersdorff.
Alam
Preußishe Staats - Zeitungs.
Mg 154.
I Amtliche Nachrichten. M Lk des Tages.
Seine Majestät dèr König haben geruhet, i Bevollmächtigten Baron von ohrenheim und dem wirklichen Etatsrath v. Ma-
szewic den rothen Adler- Orden erster Classe;
diserlichen General - Consul von Makarowirsch zu anzig den rothen Adler, Orden zweiter Classe; llegien:Assessor v. Maltiß den St. Johanniter - Or- n und dem Büreau-:Chef ium Pohlnischen Krieges-Mis Übner den rothen Adler-Orden 3ter Classe
aiserlichen Russischen
sterium H
verleihen.
Seine Majestät der König haben dem : Schweidnißer Kreise ESS in R H ta, un Floriansdorff, ilibert Constantin Tobias von Hasslin
atten geruhet, den Namen und 8 P Si n 40 h von Schickfußschen Gelchlehts mit dem seinigen vereinigen und sich Graf von Hasslingen u Schickfuß zu nennen und zu schreiben.
Queitsch, Grafen Heinrich Bruns
genaunt
Des _Kdnigs Majestät haben den i Jeidel als vortragenden Rath des e C intes und der Gestüt -,Verwaltung zu bestätigen ge-
Majestät der König haben dem Ko Michael Pezzer zu Smyrna das Prädikat i
ommerzien-Raths beizulegen geruhet.
Angekommen. “Der Königlih Würt
H men ember N t Mie S iti und O (A5, Ô am hiesigen Hofe, Frei
i Stutegard. ; Freiherr von Blomberg, L gereist. Se. Excellenz der Geheime Staats- inister, Freiherr von Brockhausen, nah Stargard.
Þ getrieben; die Andere hat die Revolution und
Berlin, Mittwoch, den 6ten Juli 1825.
Der Marinewminister hat am ivticilé
N ichen Ta C Fest gegeben , welches Jhro Königl. Bebeit C eA zogin von- Berry mit Ihrer Gegeauwart beehrt
Die hiesigen Zeitungen haben in [l i
eßter i große Anzahl von Artifeln baraebvtü; ove 1E iets E minder direkt auf die Religion und die Priester Sia Jn einem in der heutigen Etoile enthaltenen Aufsaße des Vikomte v. Bonald, welcher die Ueber- schrift führe: Von der Chriskenheit und vom Christen- thume‘“ erhebt sih der Verfasser gegen die, schon früher getadelte , ungeheure Vermehkëung von irreligiôsen uy d r -EN T6 00D 2 T Drei Millionen Bände sol 1d, jagt er, - seit 1814 wieder ab N Wenn, ruft er aus, die ganze Welt Rar 0A L in s Sobn Rae hinreichen, die Z ern!! Díe Verbreiter di sind, fährt er fort, eben solche Maschinen, cite Lie D sen, welche sie arbeiten lassen. Sie drucfen die Bibel Mile S und Bossuet wíe Voltaire; sle wollen bloß Sti Aa ae Ute igen befümmern sich | - wie ihre Unterthanen es verdi
übrigens das Publikum gewiß nicht nach bee L E
baren Vermehrung solcher Bücher Verlangen trug, so
darf man glauben, daß sie vo i i sellschaften angeordnet ns ove Fiveit L E ist, und es wäre niht unmöglich, daß sle einige Sant pee mit den Spekulationen der Bibel es E n res hâtte' (!). — Dies ist die Eiuleitung Sde ; s H ,„ in welchem der Verfasser weiterhin die Vo ge es hristenthums und insbesondere den Saß entidte, s edie Christenheit sei in’ ihrer Allgemeinheit die fräfri v 4 A einzig fráftige politische Gesellschafr aste u hristenthum die wahrste, ja die allein wahr relí gi se Gesellschaft sei.// Hier zieht Hr. v. Gotal E Parallele zwischen den Wirkungen des Christe Ee og den des Muhamedismus, welcher nach El ns Ns ¡die Türken zu einer unheilbaren Stavidiéte e Uns Der Verfasser macht ferner auf den in M N im Westen (in der Túrfeci und in Arland) En j E enden religiôsen Kampf ‘aufmerksam und sch{[ij L wt olgender Bemerkung: Zwei Ansichten bertshén in die Cine hat in frdhe ide Haben erst Europa orscbeere; Tine eit die westl ropas mit den Waffen in der Bana its i Ca
einen
1, Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Paris, 29’ Juni. Der Kötíig i ) W V. ‘ g ist vorgestern na aint Cloud“ abgegangen und is dort mit Lin Sa
Redacteur Jof ibezeigungen empfangen worden,
blinden Haß gegen die Reli i
( gion und ihre i e Que Haß besteht, obgleich cite A UE e e ae L os Das gegenwärtige Geschleche erwarten dessen Entscheidun eg! dn die Regierungen
| ung und wagen i t zu führen. Sollten sie indeß nebt Pod: Éd günstig werde, so würde ohne Zweifel die Natur die