1825 / 157 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bei dem am 29. v. Mts. Königs fauden sih 6 bis 700 / Personen einz; hierunter waren alle fremden Gesandten, die Munister und eine große Anzahl Admirale und Ge- nerale. Nach Beendigung des Lever wurde der General Sir James Campbell zum Commandeur des Ordens des Bades ernanut und mit den Jnjsignien des Ordens be- fleidet.

Der Oberst Hamilton is vor einigen Tagen mit der Ratification des Vertrages zwischen England und- der Provinz Columbien aus diesem Lande angekommen.

Der Vertrag selbst ist mit dem schon befannten Vertrage mic den Provinz?n von La Plata beinahe gleich lautend. Fn einem Zusab Artikel wird bestimmt, daß, mit Rúücküichr auf deu gegen värtigen Zustand der folumbiichen Schissfahrt, jedes Schiff, welches Eigen thum eines folumbischen Bürgers is, von einem fkolum- bischen Kapitain geführt wird, und dessen Mannschaft zu drei Vierteln aus folumbishen Unterthanen besteht, gerade #0 angeichen und behandelt,w rden joll, als wenn es in Kolumbaien gebauet worden wäre, wenn dies auch anderswo statr gefunden hätte. Die Wirkung diejer Clausel wird auf sieden Jahr beschränkt.

Die Furchr vor dea folumbi\chen Corsaren an den spanischen und portuatesichen Küsten, ist hier so groß, daß man gestern auf Lloyd's- O1fice 20 Prozent für Ver- sicherungen von spanischem Gute, welches nach Portugal

bestimmt ist, bezahlt hat. Die Anzahl der Sctudireuden in Cambridge ist dies welches dem doppelten

Fahr kleiner wie gewöhnlich;

Umstande zugeschrieben werden muß, daß die zur Zu- lassung erforderliche Prúfung strenger ist, wie früher, und daß die Anzahl der bereits ordinirten jungen Geist lichen größer t, als die Zahl der Srellen, welche ihuen verliehen werden können.

Vorgestern fand die jährliche Versammlung der Gesell\baft zur Verhütung der Mißhandlung von Thie- ren in der Taverne zur Krone und Aecker statt. Nach- dem der Bericht Über die Wirksamkeit der Gesell:chaft im vergangenen Jahre vorgelesen worden war - machte Hr. M'Kinnon die Motion, dem Mitgliede des Par: laments, Hr. Richard Martin, für jeine Bemühungen zu danfen. Hr. Martin erhob sih, um hierauf zu er- wiedern und sagte: Wenn ih mi frage, was ich denn eigentlich bewirkc habe? so muß ih mir leider autwor- ten: durchaus gar nichts. Ich habe im Parlamente mehrere Bills vorgeschlagen, um die Stier-Affen-Hunde- und Bâärenheben und alle |olche grausame Unterhaltun- gen; welche nur Schande und Entwücdigung der Mensch: heit bringen, zu verhindern, aber sobald ih nur meine Vorschläge gemacht hatte, so erhob sih auch von allen Seiten“ ein Geschrei dagegen. Man warf mir vor, das niederè Volk um seine Vergnügungen bringen zU wollen und behauptete, daß ih alsdann auch auf das Verbot der Jagd und der Fischerei antragen múßte. Allerdings wünschte ih, daß auch diese unmenschlichen Vergnägun- gen nicht mehr statt finden môchten (Hört! Hört) wenn ih aber nicht 100 Procent meiner Forderungen erhal- ten kann ,- so will ih doch wenigstens wo möglich 50 oder 25 Procent nehmen. (Gelächter). Unter meinen Opponenten zeigten sih beronders H. Hume und H. Palmerston aus; was jedoch Leßtern anbetrifft, so ist dies niht zu wundern, denn er widerspricht jeder Maaß: regel, die das Jnteresse, sei es der Menschen, sei es der Thiere, betrifft. « Er ist dafür so befannt, daß ein berühmter Cronologist gebeten hat, eine Abbildung seines Schâdels zu haben, indem das Organ der Vernichtungs- sucht bei ihm bedeutend ausgebildet sein müsse. Was mich anbetrifft, so bin ih nun zwar fein Bewunderer von Spurzheims Träumereien, ih wáre aber allerdings geneigt zu glauben, daß mit des Herrn Palmer Hirn-

London, 2. Juli. statt gehabten Lever des

Als Mitglied

nicht abfonderlih grausam aussieht (Gelächter), des Parlaments thut es mir leid, daß so wenig Willfährigk-it vorhanden ist, der Grausamfeit gegen Thiere etm Ende zu machen, Hr. M*Kinnon enegegnete: Er glaube niht, daß im Parlameute eine solche Stimmung herr\he; das Hin: dernty liege aber in der Schwierigkeit, bestimmte, gut und anwendbare Geseße über den vorliegenden Gegenstand abzufassen. Es wurde noch die Resolution vorgeschlagen und genehmigt, den Aerzten zu danfen, welche dffent! (ih ihren Tadel über die Gewohnheit, an lebenden Thireren Experimente zu machen, Jausge\prochen haben, und schliezglih dem Hr. Broome, dem Stifter der Ge \ellschait sür jein Verdienst zu danfen, worauf die Ge sellschaft auseinander gina. Nishnji-Nowgorod, 1. Mai. Am verwichene 24, April um 6 Uyr Abends entstaud hier ein fürchte licher Sturm, der die ganze Nacht hindurch forrwüi there und großen Schaden anrichtete. Das steinern Haus von 3 Etagen des Manufaktur : Raths Pôton am Ufer, wo sich die Ofa mit der Wolga vereinigl belegen, wurde zur Hälfte von den brausenden Welle zertrümmert und in-den Strom geworfen ; das steiner Haus des Kaufmanns Chartschew wurde an der ein &Ccke vom Wasser unterwühlt, wovon eime Mauer- Ris bekam, und eine andere zu wanfken anfingz ein hölze ner Schentladen ward umgeworsen und fortge\schleuder! in der Sloboda Nishnaja ward das Brettier- Straße Pflaster gropen Theils mehrern Häujern wur

er

in dem]elben

den Záune und Pforten umgew! fen und die Fenster eingeichlagen, von einem Po'ijt Wachthauje die Bretter rund herum abgerissen ; auf d Jayrmartts: Seite 5 hölzerne Gasthäujer, 3 Bretterd den, 4 Schenkhäuser , 4 Porterbuden , ein Schilderhai und beim Theater eine Remise zercrummert und fo ge\chleudert ; bei der Uebetfahrt bis 20 Bôte fortgetri ben, und auf der Wolga mehrere belandene und lee Fahrzeuge vom Anker losgerissen und fortgeschwemm jo wie eine nicht geriuge Anzahl fleiner Fahrzeuge u eine beträchtliche Menge Balken und andere Holzarti Bei diesem wüthenden Sturme haben der Polizeimei zu Nishegorod, Obristlieutenant Klugen, und mit i} die Polizer- Kommissaire Chomákow Lufin- und Br obgleich bei der eingetretenen Finsterniß- der Nacht : im Wasser zerstreuten , dem Untergange nahen Fahrze mit den Leuten daxauf \chwer wahrzunehmen wa Bewet!se unglaublicher Unerschrokenheit gegeben. Du Amtspflichr und Mitileiden gegen die Unglücklichen a gefeuert, warfen sich diese Beamten mit Beihülfe einig eifriger, die Stimme der Men\chheir folgender hiesig! Bürger in Kähne, und retteten, in Finstermß der Nad gehúllr und ungeachtet der heftigen , reissenden Wi \tôße, mit Verachtung ihrer eignen Lebensgefahr, 1 Menschen vom Wassertode - 15 kleinere und größere Fal zeuge , bis 50 fleine Bôte und eine beträchtliche Men Holzartifel. Der Werch des Ganzen , was sie gerettl beláufr sih auf 150,000 Rubel. Der Schaden, ? dieser Sturm angertchtet, beträgt bis 100,000 Rube Stuttgart, 30. Juni. .JI- MM. der Kd und die Königin sind heute Mitrcag in erwünsch! Wohlsein von Paris. wieder hier eingetroffen. Türkei. Die allg. Zeitung theilt folgenden 8 Corfu erhaltenen Brief vom 7. Juni mit: Jbrahi Pascha befindet sih zwar noth auf dem Boden Morea , allein seine Lage ist nicht beneidenswek Schon seit Monaten an Allem Mangel leidend, m die vor seinen Augen erfolgte. Zerstörung seiner Mw! tion in Modon ihn in große Verlegenheit seßen. sônlich hat er sih die Achtung jedes Soldaten erworb da er mit seinen shlecht disciplinirten .Aegyptiern | seinen isolirten Operationen Wunder gewirkt, und Fall von Navarino , der ihm eine Ehren - Sache \chi

\chaale irgend etwas Seltsames geschehen ist, wiewohl

ausgerissen und fortgetrieden; F

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nter Umständen herbeiführte, die die Einnahme dieses \laßes unmöglih zu machen schienen. Die Griechen haupten zwar, dies ändere seine [chlimme Lage nicht, llein so vièl is flar, daß der heldenmüthige Miaulis i seinen gelungenen See - Operationen von der Land- ite nit ‘so unterstúßkt wurde, wie er es erwarten ußte. Aus diesem Grund hat der Fall von Navarino was Unbegreiflihes. Bec Messolönghi und Ana- lifo fanden- in der lebten Zeit täglich Gefechte statt e vor dex Hand zu feinem weiteren Resultat führten.

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erihte Über den Gesundheitszustand aus dem Innern der Reichs, vom Ende Mai.

I. Ostpreußen. Gumbinnen. Die Stecb- hfeit hat in keiner ungewöhnlichen Art statt gehabt. den häufig vorgekommenen Krankheiten gehören Ka- rrhe und Augenentzündungen, als Folge des Wirtte- ngseinflu ses. Auss neue sind die Kinderpocken in ei Gränzdörfern des Heidetruger- und Lycker Kreises sgebrochen , jedoch waltet feine Besorgniß einer Epi- mie ob, da die Häuser, in welchen sich das ansteckende bel gezeigt hat, gesperrt und die IJImpfungen aller ckenfähigen Subjekte im Gange sind.

IL. Westpreußen. Danzig. Ucebe einen Gejundyeitszustand ist 7 Ä cétR Gas n bedenklichen Krankheiten unter Menschen nichts zu en ist. Eine im hiesigen Regierungsbezirke seltene scheinung ist es äber, dap ein 18jàhriger junger Mensch i Oecepel im Stargardschen Kreise, der nicht vaccinirt rden, von den natürlichen Pocken befallen worden ist 6s Uebel fam, da es hier. ganz ausgerottet ist, nur rch Etrnschleppung. Marienwerder. Jm Ge: \dheitszustand der Menschen ist im Verlauf des Mo: ts Mai, insofern eine günstige Veränderung vorgegan. 1, als das weit verbreitete Scharlachfieber seltener ge- rden und als Epidemie nur auf einzelne Ortschaften chränft ist. Leßteres gilt auch vom Keichhusten. Auch

fatarrhalischen und rheumatil|chen Krankyeiten ha-

nah Eiutritt der warmen Witterung etwas nachge; en, Ju einzelnen Ortschaften der Kreise Culm“ ünd aßburg sind die natürlichen Blattern zum Vorschein immen, jedoh nur einige wenige ältere Personen früher nicht geimpft worden, und neugeborene Kin; davon befallen. Die eingeleitete allgemeine Jmpfung t hoffen, daß die Krankheit sich nit meyr ausbrei- pi: An dem in mehreren Ort|\chaften des Kreises hlochau als Epidemie herrschenden Nerven fieber waren ) den neuesten Nachrichten nur noch. wenige. Men- 1 krank und nur in dem Dorfe Pogdanzig. Ju den tigen hatce das Uebel meistens sein Ende erreicht e dürftigsten Kranken wurden bisher noch mit Lebens teln, insbejondere mit Salz, unterstüßt , was gewiß ; heilsamsten Einfluß gehadt hat, Ju dem Dorfe Mulzendorf y Kreis Deutsch, Krone, erkrankten seit dem puat März nah und nach 11 Personen an einem bôs- in ior Vice S nach den lebten Nach-

| rben un no efährli ärztlihe Hülje war gesorgt. S E Ns Ri:

IIL Brandenbur g. Potsdam. n

eagiuug haben feine epidemische A L t; am gewöhnlichsten wurden fatarrhalishe und natishe Uebel unter den Erwachsenen, und Keich en und mehrere Arten von Aus [chlags- Krankheiten En Kindern bemerkt. Jm Dorfe Locto, Belziger ee, ist das Scharlachfieber unter den Kindern fe rochen. In der Sradt Peileberg haben sich seit ern Wochen keine Poctentranfke gezeigt. - Dagegen

sind zu- Neuhoff [sieben Jndividuen, sowie auf dem Vorwerke Platenhosf ein Schäferkn-cht an den Blattern erkraufkc. _ FranffurT. Der Gesundheitezustand ist durchgängig gut, und die Sterblichkeit nur gering ge- wesen. Vorh?rr|hend sind nur leichte Uedel, als: Hus sien und rheumacrishe Fieber, Folgen dcr abwech)elnden Witterung, bemerkt worden; Bei den Kindern haben sich vou Neuem Spuren des Scharlachfiebers gezeigt.

IV. Pommern. Cöslin. Die Sterb'ichfeit unter den Menschen war gewöhulich Jm Allgemeinen ist. zu bemerfen, daß durch die seit dem 10teu v. M. eingetretene, veränderlihe, nasse uud {falte Witterung viele fatarrhalische und rheumatishe Krankheiten, be- sonders Brust - Affektionen , erzeugt worden sind. Auch scheint diese Wicterung der Verbreitung des Scharlachs fiebers güustig zu sein, indem dass:lde am hiesigen Orte, in Franzen , Schlaweschen Kreises , in Zuckers , Rum- melburg]chen Kreises und noch an einigen andern Punfs ten ausgebrochen ist. Jun Belgard ist es im Abnehmen. Das in Herzberg, Drawmburgschen Kreijes , herrschend gewesene Nervenfieber hat aufgehört. Stralsujn d. Im Gauzen ist der Ge'undhe1cszustand der Einwohner seyc" gut. Der hin und wieder. zum Vorschein gekom mene Keichhusten unter den Kindern is noch nicht geho- ben und verb.eitet sih besonders in de: Staèt Barth. Sonstige austeckende Krankheiten sind nicht bemerfr wor- den und nur fatarchalisch - rheumatische vorgetommen, mit welchen gastri]he nnd gallichte Komplifationean vers bunden waren , hin uud wieder auch intermittirende dreit gige Fieber, Kolifen, Durchfälle, so wie Brech- durchsalle und entzündlihe Affeftionen der Luftröhre. Veryältnißmäßig gestorben.

V. Schlesien. Breslau. Jm Anfange des Monats Mai zeigten sih" in der Sei am Ciungsten catarrhaltisch -rheumatisch / gastriche Fieber , desgleichen Gallen - und Wechjelfiebder. Bei leßteren waren Rúck- sâlle sehr häufig. Die plôblich eingetretene Kälte ver- urjachte entzündliche Leiden, die sich jenen Fiebern zuge- leliten uud mehrmals in Milzentzündung úbergingen,. Schlagflüsse waren am Ende des Monats häufig und mehimais schnell rôdtend, Unter den Kindern ging ein Husten herum, - welcher bei einiger Dauer den Typus des Keichhustens hatte, ohne durch dessen eigenthümli- cheu Ton bezeichnet zu sein. Auch Erwachsene wurden davon befallen. Die Menschenblattern waren noch ims mer nicht gedämpst. Liegniß. Als Folge des schnellen „Wech)els der Witterung waren fatarrhalische und rheumatische Uebel ote häufigsten Krankheitsformen. In der Kortiß- Mühle bei Geyerswalde, Amts Hoyers- werda, sind die natürlihen Blattern ausgebrochen. Ein damit behafteter Mühlbursche hat sie eingeschleppt. Es sind dagegen die nôthigen Sicherheits - Maaßregeln ge- nommen. Jm Glogauschen Kreise ist das Scharlachfies ber immer noch. nicht ganz unterdrückt, Zu Naumburg und Thchirue, Bunzlau\chen Kreises, sind davon ers franft, am ersten Orte 25, am leßten 22 Kinder. Es hat die Schule gc|chlossen werden müssen, weil das Scharlachfieber auch in der Familie des Schullehrers herriht. Zu Wederau, Bolkenhaynschen Kreises, sind 3 Kinder daran gestorben. Auch hat diese Epidemie in Parchau und Gugelwiß , Lübener Kreises undo in eis nigen Ortschaften des Görlißz)chen Kreises sich gezeigt. Ueberall sind gegen die weitere Verbreitung die)es Uebels die vorgeschriebenen sanitätspolizeilihen Maaßregeln ges troffen worden. Hermaunsdorf , Jauerschen Krei ses, sind mehrere Kiuder von den Masern ergriffen. Auch ist diese Krankheit 1m Freistädter Kreise noch nicht ganz gehoben, Jm Schönauer Kreise herr|chc der

sind im Mai nur wemge Menschen

Krawmpfhusten unter den Kindern, woran bereits Meh-

rere gestorben sind, Oppeln. Katarrhalijch - rheus