1825 / 175 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihn, nah der Sprache der Mathematifer , zu seinem einfachsten Ausdrucke zurückgebracht. Ein Friseur reichte von nun an- zu der früheren Arbeit von zehn hin, und es befanden sich mit cinemmale eine Menge Harkünst- ler außer Brodt.

Herr v. Prony fam auf den Gedanfen, diese Har- fänstler in Rechner zu verwandeln , und sie bei der Ausführung seiner großen Tafeln mitwirken zu lassen.

Er theilte, unterabtheilte seine Arbeit ; er verfer- tigte wissenschaftliche Rahmen, die man “ausfüllen fonnte, ohne mehr als die Addition zu verstehen ; stellte seine Perückenmacher an die Arbeit ; gab ihnen zu le- benz und gelangte damit zu seinem Zwecke, die s{hönsten Logarithmentafeln in der Welt hervorzubringen.

Ehre der Wissenschast, wenn sie zu den Fortschrit- ten des menschlichen Geistes beiträgt, und den Unglúcf- - lichen hülfreihe Hand leistet !

_ Ueberhaupt wird die durch den Wechsel der Mode und der Beschästigungen arbeitslos werdende Klasse bald ihre Sorge, ihre Thätigkeit, ihre Kräste darauf richten, sich neue Arbeiten zu verschaffen. Der natürliche und lôtliche Trieb, sih selbst zu genügen, vou seiner Hände Arbeit zu leben, seinen Zustand zu verbessern, wird die Arbeiier bald anregen , neue Mittel aufzusuchen , ihre Körper - und Geistesfräfte anzuwenden , indem sie we- niger bejchwerliche und maschinenmäßige Wege ein- schlägt. Sie legnen zuleßt die Veränderung, welche sie von den groben und shweren Verrichtungen auf ver- ständigere Arbeiten geführt hat. :

Diese Menge kräftiger, anfänglich geschäftsloser

enschen , gehet bald auf andere Zweige der Judustrie úber, und vermehret die Macht der Produktion. Und so trägt die Verbesserung einer Kunst zum Fortgang vielcr anderer Künste bei.

Ais Endurtheil zeigt ih, daß die Fortschritte der

Mechanik, selbsk die, welche dem Gebrauch der Kräfte des Menschen geradehin euigegen zu stehen scheinen, weit entferne, als der arbeitenden Klasse feindlich zu- w:derwirfkend , und als derselben das Brod raubend, angesehen werden zu können, im Gegentheil den Erfolg haben , derselben das Leben“ zu erleichtern und mehr Wohlhabenheit zu verschaffen. “Als der Strumpfwirkerstuhl in Gebrauch gebracht wurde, famen viel Stricker außer Brod. Sie fingen an die Stühle zu zerbrehen. Aber dieses verschasste feine Mittel der Beschäftigung. Die Strumpfwirker- stúhle gediehen ; und die Personen , welche täglih beim Srricken wenige Heller verdienten, genöthigt diese elende Beschästigung zu verlassen , fanden cinträglichere Arbei: t:n in deu Fortschritten der Jndustrie.. Man trug von da úberall mehr Strúmpfe.

Ein großes Beispiel- und einen unwiderleglichen Beweis davon giebt das Land, wo das Maschinenwesen die allergrößten Fortschritte gemacht hat.

Es ist befannt, daß es in England viel Arme giebt. tan hat irrig geglaubt, sie entständen aus Mangel an Arbeit, welche die Maschinen erseßten. Folgende Thatsache wird die Unrichtigkeit dieser Mei- nung in’s flarste Licht seben,

Das englische Parlament hat die Zahl der Armen und den Bétrag aufnehmen lassen, der durch die Ar- men ; Taxe zu ihrer Unterstüßung erhoben wird. Man uat diese Aufnahme zu verschiedener. Zeit, im Kriege und im Frieden gemacht. Hierauf hat man, Graf- schaft fúr Grafschaft, auf einer Scite das Total der “Armen, und auf der andern die Summe berechnet, welche ihnen verabreicht worden. Die Ergebnisse sind im Druck erschienen.

Berrachtet man diese, so findet man zu seiner Ver-

wunderung , daß die Acferbau treibenden Grafschas am mehresten von der Armen - Taxe belästigt sind, | terdessen die weniger bedrúcten , hauptsächlich Fabri! betreiben, und also die mehresten der großen Maschi besißen, welche den Arbeitern die Beschäftigung enty

ßen sollen. Während des Kriegs zahlten 9 den Acerbau t

benden Grafschaften an Armen - Taxe 29 Franken

den Kopf ihrer ganzen Bevölkerung; wogegen 9 | am stärksten fabrizirenden uur 12 Franfen zahlten, Frieden 1821 zahlten jene 9 Acerbauende Grafschaf 21 Franfen, und die 9 fabrizirenden noch nicht Franken. : j

Diese Thatsache beweiset die große Núblichfeit | Maschinen für die Arbeiter und für die Armen sell Sie beweiset sie um so mehr, als die Arbeiter und men aus dèn fabrizirenden Grafjchaften nicht in | Ackerbauenden Arbeit suchen, sondern die Landleute die Städte gehen, um si{ch Subsistenzmittel zu shaffen, die ihnen der Ackerbau nicht hinreichend | biatéet: z

Die arbeitende Klasse in England -hat zwar in | sem Jahrhundert bedeutend zugenommen , aber sie darf immer weniger des Beistands des wohlhabe Theils der Nation. Woher die Veränderungen in Lage und der Sittlichkeit der Menschen , welche werbe treiben? Ehemals ergaben sich die gering! und hôheren Klassen dem Trunke im Uebermaaß. ist dieses Laster beinahe ganz vershwunden, nicht | in den höheren Klassen / sondern bei den Handwerk welche die Nothwendigkeit eingeschen haben , si unterrichten.

Man bemerkt eine allgemeine Verbesserung un

den Arbeitern für den Maschinenbau , die sämmtli} sen, \shreiben und rechnen können, und wovon die n

resten die ersten Elemente der Mathematik“ und

Mechanik fennen. Indem die Handwerker aufgehört haben, sich|

Völlerei zu überlassen, sind sie sparsam geworden. 6 denken jebt an die Zufuust. Sie legen gégeuw den Ueberfluß ihres Lohns in Sparkassen nieder. Ja sieht sie besser getleidet, als voèëmals. Ihre Siciähs hat zugenommen. Sie sind vorsichtig und mäßig; V ¿inem Worte, sie sind in jeder Hinsicht bessere M hen geworden, nem L | durchdringt sie das stolze Gefühl, selbstständig zu s und die h¿rabwürdigende Hülfe der Armentaxe euti ren zu fönnen. S

Ein Fabrikarbeiter in London ertrúge jeßt eher größte Dürftigkeit und alle Entbehrungen im Le! als daß er die Hand nach Almosen ausstrecte. erflärt, wie in. einer Stadt wie Londen , wo die N rungsmittel und die Wohnungen so theuer sind , 1! viel Quellen des Elends neben so viel Luxus angel sind, die Armentaxe nicht auf die Hälste von der die in den reisten Ackerbauenden Grafschaften ( ben wird. tes

Mehrere größere Maschinenbau - Anstalten hi in sich selbst zweckmäßige Einrichtungen getroffen , | Uncterstußung- ihrer. kranken Arbeicer und der Unfd

werdenden. (Schluß folgt.)

Sônigli Ge Schauspiele.

Im Opernhause : ¿Je ssond Musik von Spohr

Freitag, 29. Juli. Oper in 3 Abtheil. , von Gehe.

Gedrucft bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Jo)

E Potsdam ist der Archidiaconus ,

Von einem höheren Geiste bel

All gGMme ine

reußische Staats - Zeitung.

1. Amtliche Nachrichten.

Nromtik dés. Tages

Se. Königl. Hoheit der Prinz Carl von Preu- n sind von Tepliß angekommen,

Der bisherige Kamni;ergerichts-Referendarius Bar t \ch zum Justiz - Commissarius bei dem Landgerichte zu ille bestellt worden, ;

Im Bezirk der Königl. Regierung l Schulinspeftor d Superintendtentur - Gehülfe Schartow zu Prenz- » zum wirklichen Superintendenten der dortigen Did e ernatiit, und

zu Stettin der bisherige Conreftor Johann jedrich Kausmann-an der Stadtschule in Swine- ude zum Rektor an dieser Schule und zum Hülfs- diger befördert worden. --

Bei dem K. Kammergerichte zu Berlin sind die

herigen Stadtgerichts Auscultatoren Ludwig August

n Buch und Wilhelm Karl Alexander v. Massow

Kammergerichts Referendarien,

bei dem K. Oberlandes - Gerichte zu Naumburg r O. L. G. Referendarius Christian Theodor Zim- ermann zum O. L. G. Assessor, und :

bei dem K. Oberlandes - Gerichte zu Hamm der L G. Referendarius Friedrich Ferdinand v. Ammon

O. L. G. Assessor ernauut worden.

Das 1ûte Stôck der Geseßsammlung, welches heute 6gegebden wird, enthält: unter Nè. 952. das Gesel, die Mittheilung der Eutschei- dungsgründe der Revistons: Erfenninisse be- treffend. Vom 21. v. M.;

die Allerhöchste Kabinetsorder vom 25, v. M.,. wegen eines P:äklusiv- Termins rúck- sichtlich der Forderuzgen an den ehemaligen Freistaat Danzig ;

die Verordnung wegen Vergütigung der Diäten und Reisekosten für kommis- sarishc Geschäfte in Königl. Dienst- Angelegenheiten. Vom 28. v. -M., und die Allerhöchste Kabinetsorders von dem}elhen Tage unter

1-993,

1 954.

e 959. betreffend einige nothwendig gewordene Ah- änderungen in der Verordnung vom 4. Juni 1319, als Folge * der fúr die Nauenburger Z Messe veränderten Termine, und unter - 956, daß das am Milzbrande gefallene Vieh un- abgeledert vergraben werden soll. Berlin, den 30, Juli 1825,

Debits-: Kommt sp

__ Vei der am. 232: 26. 26 27. Und 29, d; schehenen Zieyzung der 71sten Königl. Kleinen Dn Ote fiel der Hauptgewinn von 109000 Thlr. auf No. 26666 nach Bunzlau bei Appun ; die nächstfolgenden 2 Haupts- gewinne zu 2500 Thlr. fielen auf No. 7111 und 24124 na Königsberg in Pr. bei Burchard und nach Dússels dors bei Wolss; 3 Gewinne zu 1500 Thlr. auf No 3771, 20040 und 24115; 4 Gewinne zu 1200 Thlr. auf No. 2905, 12958, 29639 und 33759; 5 Gewinne u 1000 Thlr. auf No. 10931, 13833, 18762, 19810 ug 20969 ; 10 Gewinne zu 500aThlr. auf No. 4809, 8921 12295, 22830, 31108, 35495, 36711, 39653, 41535 und 41910; 29 Gewinne zu 150 Thlr. auf No 317 1980, 2547, 4661, 5979, 6713, 9897, 11639, 13354. 13418, 16091, 16399, 16598, 17183, 18190, 20629/ 26816, 26877, 26955, 29198, 32357, 33080. 37948’ 39621 und 41295; 200 Gewinne zu 100 Thlr. quf No. 349, 360, 516, 626, 721, 1125, 1703, 2006, 2072, 2150, 2283, 2307, 2328, 2488, 2629, 3006, 3089” 3091, 3155, 83259, 3383, 3465, 3967, 4290, 4439 4594, 4619, 4743, 5164, 5400, 5586, 5772, 5849 5895, 6639, 6706, 6824, 7052, 7228; 7259, 7896, 8433, 8469, 8577, 8739, 8781, 9241, 9355. 9808 9893, 9918, 10543, 10846, 11064, 11082, 11185 11489, 11667, 11803, 12019, 12186, 13647, 13752. 13826, 13899, 14791, 14883, 14949, 15327, 15699, 15710, 15912, 16142, 16300, 16441, 16462, 16871 17092, 17125, 17234, 17453, 17629, 17908, 18329 18374, 18623, 18731, 18747, 19203, 19251, 19403, 19566, 19660, 19999, 20013, 20268, 20560, 20611, 20821, 20863, 21317, 21335, 21554, 21565, 21775; 21862, 22362, 23057, 23163, 23424, 23460, 23465; 23677, 24321, 24506, 24559, 24629, 24881, 25206. 25845, 26064, 26165, 26592, 26593, 26659, 26665, 26858, 27038, 27078, 27285, 27447, 27617, 27680, 28595, 28694, 29039, 29362, 29416, 29543, 29568, 30045, 30855, 831002, 31079, 31261, 31479, 31970, 32183, 32476, 32567, 32628, 32734, 32752, 33064, 33581, 23584, 33667, 33735, 33829, 33918, 33931- 34300, 34545, 34549, 34636, 34882, 34985, 35193, | 35237, 35371, 35450, 35606, 36198, 36247, 36663,

26871, 37823, 87425, 37445, 87498, 37870, 38220,