1825 / 187 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“Bonn, 4. August. Die \Geburtsfeier Sr. Maj. wurde gestern hier festlicher als je zuvor begangen. Eiïi- nige unserer Mitbürger hatten den Anbruch des Tages nicht abgewartet. Gleich nach Mitternacht, in der er sten Stunde des 3. August, erscholl auf mehrern Pläßen der Stadt das Lied: „Heil Dir im Siegeskranz!' und ein jubelndes Lebehoch dem Könige. Da die Auszierung der Aula noch nicht vollendet- ist, so fand die afademi- sche Feierlichkeit wiederum in der evangelischen Kirche Statt. Zum erstenmale wurde sle, was man Ie vermißt hatte, mir Musik erôffuet und geschlossen. Un- ter der Leitung des afademischen Musiflehrers/ Dr. Brel- denstein, wurden schicklih gewählte und vortrefflich taa ponirte Texte von zent me gina und weiblicher

timmen harmonisch ausgeführt. L E Die E Professor Náke gesprochene lateinische Rede zeichnete sich eben so sehr durch lebendige Beredsamfcit, als durch die gewohnte classische Eleganz aus. Mit dem Ausdrucke der Verehrung und Dankbarkeit gegen den erhabeuen Stifter und Erhalter der Universität, verband sich natürlich die theure Erinnerung an den uns fürz/ lih zu Theil gewordenen Besuch unsers geliebten Kron prinzen, und an seine unvergeßliche Huld. Man ver- sammelte sich hierauf in verschiedenen Kreisen ZU einem frôhlihen Mittagsmahl, und úberail bezeichneten laut ausgesprochene Wünsche für das Wohlseyn Sr. Maj. den Gipfel der geselligen Freude. Eben 10 fand in dem Saale der Lesegesellschaft ein gleicher Tafelverein Statt, dem auch die Autoritäten, so wie mehrere der hochacht- barsten Männer aus allen Stäuden beiwohnten u der von gleichen Empfindungen belebt, in dem MUSIER e derselben nicht zurúücfblieb. Endlich verdienen „auch Le wohlgeordneten Feierlichkeiten der Schütengeselljchast mil Achtung und mit der Bemerkung erwähnt zu weröen, daß sie ebenfalls ihre Gefühle für Se. Maj. auf das

erzlichste aus\prach. 2 i An Det us Stupirenden gebildete Musifverein hatte gegen Abend eine zahlreiche Gesellschaft zu einem pes zert eingeladen. Die gesammte Vokal - und If as tal - Musik bezog sich einzig auf die frohe Veran 4AM: Dieses Konzert, so wie die musikalische Begleitung de akademischen Feierlichkeit, lieferten erfreuliche Beweile, daß Talent und Neigung zur Musik sich bei uns sehr

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um sich der bekannten S E m die Liebe aller Herzen gewinnt, zu erfreuen. Sie Hoheit seßte um 5 Uhr die Reise fort, um mo;

gen Abend schon in Potsdam einzutreffen.

Neuwied, 3. August. Hier erhielt die Feier d Gai Sr. Majestät durch die Neuheit der A und Weise ein eigenes Juteresse und wurde um so ri render und ergreifender. Es war nämlich die Feier h dem Königlichen Seminarium , welches unter der g tung des Direktors Braun täglich an innerm Gehal ernste wahre Ausbildung des sittlichen Gefühls derjea gen zunimmt, welche fünftig berufen sind, Lehrer u Erzieher des Volks zu sein. Mit Gesang ein Y des Hôchsten begann die Feier; dann fam Du fúr einen König, der so milde und _fraftvoll für rel gidse und wissenschaftliche Bildung seiner Unterthan sorgt. Darauf hielt der Direktor eiue Aufforderung 4 die Zöglinge .— es fing mit diejem Tage zugleich neuer Lehr - Gang an wärdige Unterthanen Zu sui zunächst sich aber aus allen Kräften zu bemühen, s in der durch des Königs Gnade gestistcten Bildun Anstalt zu solchen Männern auszubilden, die fähig u ren, fünftig den Absichteu Sr. Majestät gemäß, Volk fromm, sittlih gut und verständig zu mae hierauf trug Herr Braun - mit kurzen und kráfti Worten die Hauptmomente aus dem Leben unsers nigs vor, damit Allerhôchstderselbe nicht allein | dem Namen, sondern auch den väterlichen -Gesinnun und Wohlthaten nach seinen Unterthanen Iu die Provinzen bekannt werde. Ein Gedet um Erhalt des Kduigs, dann der Gejang: „Nun daufet alle Got worauf der Segen gesprochen wurde - beendete im d minar diese Feier. Nun begannen die nämliche Fil nur der Kinderwelt a zwe : tenden, âltera Seminaristen, der Eine in der mit Seminar verbundenen Uebungsschule (dic júngeru der der evangelischen lutherihchen Gemeinde), der dere in der cigentlichen großen evangelischen Sd die ebenfalls von einem Semiíinaríisten besorgt wird, d so- sehr hat das Zutrauen der Gemeinde zugenon zu den Leistungen des Seminars ! ter übrige Thd d Tages roacd den Jünglingen und Kindern zu P Erholung uud der Freude geschenkt. Möchten 09 (sámmtlichen Lehranstalten dieser Provinz dew A des Direktors Braun folgen, deun eben dur) fo

versammelt,

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thli falten; ei i die unfeßzbar gedeihlich entfalten: eine edle Neigung, die [uFoY für Geistes- und Sittenbildung günstig wirken muß. Die Freuden des Tages beschloß ein von den hiesigen Scudirenden gegebener glänzender Ball.

i i die Nach- Minden, 1. August. Da wir gestern tach richt éébléltèn daß Se. fkôn. Hoh. Eee. E Kronprinz furz vor Mittag von Elberfeld abreisen, un

: ier eintr i die Reise egen Mitternacht bier eintressen würde, um ots na t feier Sr. Maj. des Königs

nach Berlin zur Geburts l “Köuigs féleuniast Greifen; so war Alles bereit, flúchtige Se hen der Ergebenheit und Liebe zu bieten ; die A straßen waren erleuchtet und mit Blumenkränzen g schmüdt, bis in die späte Nacht von zahllos ÆWan E / den erwartungsvoll durchzogen. Zu Rehme hatte de Regierungsrath Delius im Namen der fönigl. O rung die Befehle Sr. fônigl. Hoh. entgegen genu / und begleiteten nebst dem Landrathe v. Horst den R gen bis hieher, v9 Hochdieselben um 2A lhr am Co

mandaprtur- Gebäude von sámmtlichen Sitaabso sren dem Chef-Prásidenten und Director der Regierung, un deu Stadtdirectoren empfangen wurde.

: Gi M j hen Morgens hatten sich ebenfalls der Cinroohner viele

Troß des frä !

norduungeu und Magßregeln wird es eine wal S AGtéGLCIGe Feier und tief prágt sih die TON diejes Tages den jugendlichen Gemüthern cin. Ein liches Mahl, welches die königlichen Landräthe v. 4 gers und Heuberger in dem nahe gelegenen Darse | lich anordneten, und an welchem Me Mun E anwesenden Königl. Beamten des Civil - und Milit standes, so wie die Geistlichen der denachbartel \chasten Theil nahmen, beschloß diejen frohen Tag

Königliche Schauspiele.

Freitag, 12. August, Im Schauspielhause: 1 monte und Constanze,‘’ Oper in 3 Abtheii., Mul Mozart, j

Sonnabend, 13. A „Fridolin,“ Schau]piel in 5 Holbein; nach Sqhiliers Gedicht: „Der Eisenhammer,/“/ (Hr. Lemm wird hierin, als | Savera wieder auftreten.) :

August. Jm Schauspiels! Abtheilungen, von F-1 Der Gang na Graf

Gedruckt bei Feister und Cisersdorfs.

Redacteur Jo:

ngepaßt zwei der unter F

chen zum fünftenmale geshehen; 225 Häuser sind

Allgemeine

sreußishe Staats - Zeitung.

Ne 1587.

Berlin, Sonnabend, den 1zten August 1825.

I Amtliche Nachrichten.

Kron fdie s-:T'â es:

Jm Bezirk der Königl. Regierung

zu Königsberg ist die durch Absterben des Pfar- } Berger in Liebstadt erledigte Pfarrstelle dem dor- n Prediger Kroll verliehen worden,

zu Oppeln ist der zeitherige Kreis-Vifkar Cantor

eustadt, zum fatholischen Pfarrer in Kunzendorf, städter Kreises, gewählt und bestätigt, und

zu Minden ist dem bisherigen Prediger zu Fries alde, Franz Ludwig Dalius, die Pfarrstelle zu Kirch- ern verliehen worden.

durch” diese Unglücksfälle zerstört und an 200 Familien ins Elend gestürzt worden.

Das Blatt des Courier frangais, in welches Herr Mollard seine Gründe, um von der fatholischen “zur protestantishen Religion überzugehen, hatte einrücken lassen, ist von der Behörde in Beschlag genommen wdr- den. Hr. Benjamin Constant führt in einem öffentlich befannt gemachten Schreiben hierúder bittere Beschwerde. Was hat , heißt es in jenem Briefe, Hr. Mollard ges than? Er hat den Katholicismus verlassen und sich zum Protestantismus gewendet. Das Recht hiezu hatte er: denn die Charte sichert allen Franzosen das Recht, ihre Religion mit gleicher Freiheit auszuüben. Das Recht, seine Religion zu verändern, begreift nothwendig das Recht, zu sagen , warum man es thue. Also ist diese Handlung an und für sih kein Vergehen. Es ist unmöglich, zu sagen , daß diese oder jene Religion die wahre sei, ohne die davon abweichenden Religionen des Jrrthums zu beschuldigen und es giebt mehrere Beis- |piele, daß fatholisch gewordene Protestanten Schriften über die Ursachen heraus gegeben haben , welche sie dazu bewogen, und sie haben in diesen Schriften das, was sie die Jrrthúmer der protestantischen Religion nennen, heftig angegriffen. Jst die Behörde gegen sie streng verfahren? Im Gegentheil, die Neubekehrten haben Lobsprüche und Belohnungen erhalten. Wo aber | wäre die gleiche Freiheit der Religionen, wo wäre der ihnen versprochene gleiche Schuß, wenn in der nämli- chen Lage und für die nämliche Handlung der zur ka- tholischen Religion Bekehrte Lob, der Protestant aber Strafe verdienen sollte ? Wénn man aber behaups- ten wollte, daß Hr. Mollard sich nicht in den Gren- zen der Mäßigung gehalten habe, so gebe ih zu beden- fen, in welcher Art die Feinde des Protestantismus sich über denseben geäußert und die Protestanten zu Re- pressalien gereizt haben, ohne daß solche Handlungen von der Behörde geahndet worden wären. Ju dieser Beziehung finde ih in den Schriften des Abbé de la Mennais Folgendes: „Die Lutheraner, Socinianer, Deísten und Atheisten sind alles Namen einer und der- selben Lehre und bezeichnen blos deren verschiedene Phas- sen; sie läugnen die Mysterien des Christenthums, sie läugnen Gotrz es ist unmöglich, ihre grenzenlose Wuth, ihre gotteslästerlihen Bemüßungen, ihre shwarzen Ver- shwörungen zu beschreiben u. |. w. Die Reformir- ten durchlaufen alle Grade des Jrrthums, bis sie, ers ht: Start ) i j drückt unter dem rächenden Gewicht der von ihnen A intritt des Generals in die Stadt ange- f gelästerten Wahrheiten, hinabstürzen in den ‘finstern E : E j Abgrund der Gleichgültigkeit, wo in starrer Dumms- Im Oise- Departement sind neuerdings zwei Feuers- | heit das Verbrechen einshläst in den Armen der Wol- ste ausgebrochen. Dies is gegenwärtig in einem | (ust, bei dem schauderhaften Jdol des Nichts!1// ise von 4 Stunden und in einer Zeit von drei | Weder dieser Schriftsteller, noch die Etoile, welche in ihren verschiedenen Artikeln den Protestantismus auf

Das Königliche Ministerium der geistlihen-, Unter-

ts- Und Medicinal-Augelegenheiten har den Gymna- ehrer Stein zu Trier zum Oberlehrer der Mathé- if ernaunt. | z Von dem Königl. Consistorium der Provinz Bran- hurg ist der Schulamts - Candidat Wilhelm Julius iter als Oberlehrer bei dem Gymnasium zu Luckau lit und als solcher bestätigt worten.

1, Zeitungs - Nachrichten.

Ausland.

Paris, 6. August. Nach 60 Tagen einer unun- tohenen Dürre und nach einer Hiße, die zu einem unserem Klima ganz ungewöhnlichen Grade gestie- ist, hat gestern gegen Mittag ein leichter Regen brennenden Durst der Erde etwas gestillt; und tliher Weise hat es in der Nacht darauf sehr er- ig geregnet. Der Generallieutenant Graf vor Alton, der das ungelager, welches, wie man sagt, unter den Mauern Perpiguan gebildet wird, ‘commandiren soll, ist am en v, Mets. dort angekommen. Eine Artilleriesalve