1825 / 202 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 31 Aug 1825 18:00:01 GMT) scan diff

der Augenblick vorhanden ist, wo das Eisen gute Preise und starken Absaß findet. Die übrigen Fabrifen im hiesigén Regierungsbezirke, welche zu ihrem Betrieb nicht so unentbehrlih des Wassers bedürfen, namentlich die L.derfabrifken im Kreise Malmedy,- die Blei - und Defk- fenfabriken im Kreise Gemünd, haben sämmtlich noch den bisherigen erwünschten Fortgang. j I Bromberg. Die Getreidepreise bleiben niedrig und da eine gesegnete Erndte zu erwarten ist, so steht, | wenn nicht andere Umstände günstig einwirken, ein | Steigen derselben nicht zu erwarten, weil bei dem jeßi | gen Mangel -an Absaß noch bedeutende Vorräthe vor- handen sind, Der Wollhandel ist lebhaft und die Tuchfabrikfation erhált sich. Im Juli wurden fabricirt : 1) in Chodziesen, 4485 Stúck Tuche, davon wurden verkauft 385 Stúck; 2) in Margonin wurden fabri- cirt 242 Scúck Tuche und verkauft 25 Stück; 3) in Samoczyn wurden fabricirt 900 Stück, welche auch sámimtlich verkauft sind, Jn diesen genannten Städten wurde das Stuck mittlern Tuches mit 115 Thlr, und das Stúck ordinaires Tuch mit 7x Thlr. bezahie. Boye wurden in den Städten Chodziesen und Margonin ge sert gt 59 Scück, davon wurden verkauft 44 Stück, à Stück 5 Thlr. Ein Centner Wolle zu 33 Pfund Berliner Gewicht galt hier 34 Thlr. 137 Sgr. Fer- ner wurden 4) in Czarnikau fabricirt: an Tuch 52 Stück, an Boye 8 Stúck; und das Stuck Tuch galt deim Verkauf: ungefäárbt 9 Thlr., gefärbt 12 Thlr. 5) Jn Filehne sind fabricirt: 82 Stück Tuch, Vom früheren Bestande sind zur Frankfurter Margarethen- M: sse ausgeführt 500 Stück rohe Tuche. Der Centner Wolle kostete hier 50 bis. 55 Thlr. 6) Jn der Stadt Schönlanke sind gefertigt 1470 Stütk Tuch Zur Frankf dargar ; | 53800 Stúcf Tuche Franffurter Margarethen- Messe wurden 3300 S ) versendet und das Stück, zu 15 Pfd. j|chwer, 20 Ellen lang, 17 Elle breit, zu 9 Thlr. verkauft. Der Cent- ner ordinairer Mittelwoile fostet in dieser Stadt 40 bis 44 Thlr. ; im Juli wurden 260 Ceutner derselben

am

Edm:

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Fabrikanten Bölling, Friederih und Comp, zy Elsen im Kreise Grevenbroich errichteten Baumwollen, spinnerei, welche bereits 72 erwachsene Personen und 176 Kinder beschäftigt. Während der ersten -sechs My nate d. J. haben diese nahe an 65,000 Pfd. versponnen, Die Garne werden theils von den Fabriks- Bethej ligten, theils von andérn Fabrifanten und Webern in der dokrtigen Gegend zur Verfertigung von Siamosen, Tüchern 2c. verbraucht. Eines gleih guten Fortgan

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reußische Staats - Zeitung.

ges erfreut sich die Krakenfabrik der Gebrüder Uhl horn in Grevenbroich, welche gegennärtig 34 erwa senen Menschen und 144 Kindern Beschäftigung g währt. Ein Theil der Fabrikate, deren Werthbetrg 4 fúr die erste Hälfte d. J. auf 10 Tausend Berliny :

Mg 202.

Thaler geschäßt wird, bleibt im Julande, der weit grj bere Theil derseiben aber wird in das Ausland geführt, Ueber den Gang des Handels im Allgemeinen lj sih noch nicht viel Günstiges sagen; indeß wird vyy mehreren Handlungshäusern in Rapssaamen, weil des sen Erndte sehr ergiebig gewesen, in der Hoffnung sp culirt, daß die Einfuhr desselben in England künst werde gestattet, und der Einfuhrzoll bedeutend weh herabgeseßt werden. Am Oberrhein und in Belzig joll die Sommererndte minder ergiebig gewesen sein,= Auch wurden seit kurzer Zeit bedeutende Ankäufe j Rübkuchen gemacht, welche jeßt in England als Dy ger für den Acker gebraucht werden. Der Kreis Nj allein hat im Juli 576,000 Stück ausgeführt, du Werth zu 6350 Thlr. angeschlagen wird.

Münster. Der Handel mit Leinwand und Gu erhält sich fortwährend in ziemlichem Gange , insbes dere war der Verkehr auf den Leggen zu Tecklenbduy Cappeln und Jbbenbüren im Monat Juli sehr lebhaj Auch nah Wolle war Nachfrage und diejelbe im Pres gestiegen, Der Absalz ck des Bauholzes nach d ‘Niederlanden und zur Lippe hin hatte sich nicht m mindert und die troéene Witterung war zum Tra

port dieses Verkaufs - Artikels sehr günstig. F

1 Amtliche Nachrichten.

Kronáif:. des Tages.

Des Köniqs Majestät haben den bisher bei der gierung in Frankfurt a. d, Oder angestellt gewesenen gierungs - Rath von Stülpnagel zum Geheimen anz: Rath, und Mitgliede des Finanz - Ministeriums rguädigst: zu erneuuen geruher.

Frits, Assessor Schütte zu Unna, zum Justizrath ernennen geruher.

eingebracht. Die Wolle steht gegen die Tuche ver- hältnißmäßig in einem zu hohen Preise. Die Tuchma- her háben daher nur einen geringen Verdienst, Der Schönfärber Kastner in Labischa bemüht sih jeßt, ne- 4, ben den- leinenen Zeugen auch wollene Zeuge zu drucen, T Der Probedrucck soll ziemlich gut ausgefallen sein und es ist zu erwarten, daß, wenn das Unternehmen zu mehrerer Vollkommenheit gebracht wird, für den Kastner ein bedeutender Nahrungszweig und für die geringere Klasse des Publikums ein nicht unbedeutender Vortheil erwachsen wird, denn selbst gefertigtes wollenes Zeug wird alsdann bedruckt, zu verschiedenen Gegenstäuden im häuslichen Bedarf um einen wohilfcilern Preis ver- ivendet werden. fönnen, Der Handel mit Vieh liegt, außer dem Handel mit Schweinen gänzlich, Von die- sen wurden durch den Bromberger Kreis im Monat

4 Juli 825 Stúck durchgeführt und nah Posen getrieben, : E welche von Ostpreußischen Schweinehändlern aufgekauft f waren. Den Kanal pajsirten: von Bromberg nach / Nakel, 53 Kähne, 13 Schock 16 Stück Langholz, 8

Schock Bretter; und von dort hieher 70 Kähne, Schock Langholz und 5 Klafter Stabholz. Düsseldorf. Die Manufacturen zu Elberfeld, Crefeld , so wie die Tuchfabriken zu Lennep und Hückes- wagen, und die Stahl? und Eisenfabriken zu Solingen sind fortwährend beschäftigt, jedoch würde diese Beschäf- tigung, befonders in den Tuch- und Eisenfabriken, noch bedeutender sein, wenn nicht die anhaltende Hibe so i großen Mangel an Wasser herbeigeführt hätte, daß die zj | Fabriken auf vielen Punften außer Betrieb gekommen ind. Erfreulich ist das Emporblühen der ¡von den

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Kornhandel zeigte sich immer noch keine größere Y triebsamkeit. ; 4 Trier. Der Handel beschränkt sich gegenwä | fast ausshli:ßlich auf Wolle und Lohez mit SrüdtaM wenig Verkehr und der Viehhandel nimmt n Maaße ab, als der Futtermangel zunimmt. Dit Vis de Remmeini, als Kourier von Dresden fragea nah Wein haben fast gänzli aufgehört, V Abgereist. Der: General - Major und Minister- der das Ergebniß dieses Herbstes abwarten will. WMündene vou S029»: nad Véinar è Wachsthum der Jahre 1823 und 1824 verkaufen | 14 . Weinbauer jeßr aus Geldmangel um 3 Thlr. per O Die Arbeiten auf den Bezirks - Straßen - so wie M den Viccial - Wegen, welche bisher thätig betrieben wll den, haben jeßt durch die eingetretene Erndte, well den ganzen Fleiß des Landmanns in Auspruch nim eine Unterbrechung erlitten. Das Eisen wird fal

während sehr gesucht und gut bezahlr; aber die "e

Angekommen. Der Königl. Sardinische außer- entliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am (serl, Russishen Hofe, Graf von Sales, von

artsberga. S A Toskanische- Ober - Hof, Meister,

Der Großherzogl.

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N, Zeitungs - Nachrichten.

fen fônnen wegen Mangels an Wasser nur liefern. M R Königlihe Schauspiels Paris, 24. August. Der Minister der auswär-

„n Angelegenhz:iten hat gestern eine große Mittags- dl gegeben , woran der Herzog von Wellington und wswärtigen Gesandten Antheil nahmen.

M Der pensionirte Contre-Admiral von Tromelin ist zt verstorben.

Wegen eingetretener Hindernisse kann h 2 | Aus Madrid wird unterm 11. August gemeldet, spiel: Jery und Bâtely an diejem Tage nicht g Ie Abreise des Hrn. Tassin. nach Paris bei seiner werden. :sGause: „M fehr von la Granja viel Muthmaßungen veranlaßt

Mittwoch, 31. August. Jm Schauspic au iel il f, und der allgemeinen Meinuna zufolge, wichtige Käthchen ‘von Heilbronn „‘“ großes Ritter G erhandlungen im Werke seien. Von der besondern Abtheil. , nebst einem Vorspiel von A. von elung des Hrn Tassin, so wie von der Erfahrung,

er während seines Aufenthalts in Paris erworben,

Dienstag, 30. August. Jm Opernhause : / beiden Türenne „// Lieterspiel in 1 Aufzug, v Blum. Hierauf: „„Pyche,‘/ pantom. Ballet in theilungen.

5: 1D

/ Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

d von seinen gemäßigten und verständigen Ansichten der Politik und im Finanzwesen hoffte man den be-

Redacteur Joh!

Des Königs Majestät haden den Land- und Stadt-

Berlin, Mittwoch, den 31sten August 1825,

sten Erfolg, len Lage.

Während der Messe zu Beaucaire wehete mehrere Tage lang ein heftiger Nordwestwind, und hat mehrere Unglücsfälle veranlaßt. Unter andern wurde Jemand, L eaO ne ne oft zu genießen, den alten

urm dbesttegen hatre, von d

Bs herabgeschieudert Ï er Gewalt des Stur- i ach einem hier aus Corfu eingelaufenen i sollen in M: ssolonghi Einvrelddoi ne den DEAS entdeckt, und deshalb zwei Engländer erschossen , mehrere Andere aber verhaftet worden sein; auch versichert man, daß - Kolokotroni sich angelegen sein lasse, eine- starfe Reaction gegen die Theilnehmer seiner Gegenparthei zu bewirken, und daß er sie unter den geringfügigsten Vor- wänden verhaften und erschießen lasse.

_ Die Oppositionsblätter haben den Fall der Mi- nister shon mehrere Male angekündigt , sie haben ihn in der Verlegenheit der Börse, in Rücksicht der Rentens- umwandlung, zu entdecken geglaubt, und sie haben sich getäuscht. - Nie stand. (sagt dagegen ein Privatschreiben aus Paris în dffentlichen Blättern) Hr. von Villele in größerer Gunst, die gegen ihn gerichteten Angriffe be- festigen nur noch seine Macht, Nicht weniger fest ist der Bischof von Hermopolis in seinem Ministe- rium; sein großer Entwurf ist, das jeßige Erziehungs- system ganz umzuwandeln, es zum größeren Theile der Geistlichkeit anzuvertrauen, und unter einer strahlenden Jugend religiöse JÎdeen wieder zu beleben, welche durch die Ereignisse der Revolution erschüttert worden, Nach und nach wird er das vorgeseßte Ziel erstreben, und alles láßt glauben, die Anklage des General-Profurators Bellart gegen den Constitutionnel und den Courier Frangçais, sei seiner Angabe zu Folge abgefaßt. Auf einer anderen Seite ist es gewiß, daß sobald der geseßs- gebende Körper sich wieder versammelt, ein Geseßent- wurf zur Einschränkung der Preßfreiheit verhandelt werden wird. Einstweilen sind die liberalen und míni- stericllon Blätter im lebhaften Kriege, vor allen ist die Etoile stets schlagfertig, mit Erbitterung die Artikel der liberalea Zeitungen zu erwiedern ; dieser Krieg hat nichts gefährliches, vergnügt aber. die Pariser Müäsßiggänger der cinen wie decr-andern Partei ungemein,

__Die Königl. Ordonnanz zu Befreiung St. Dos mingo's wird in allen Seestädten vom Handelsstande gut- geheißen; man betrachtet _ sie allgemein als einen höchst geschickten Staatsstreich, der außer den 150 Mils lionen Judemnitäten, dem Handel große Vortheile gee währen muß.

Das Memorial von Bordeaux spricht sehr lebhaft seine Freude úber jene Ordonnanz aus, und widerlegt mehrere Einwendungen, die im dasigen Publikum ges

und eine baldige Verbesserung der finanziel-

gen die Nüblichkeit der gedachten Maaßregel gemacht