1825 / 204 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 02 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Die Heuerndte, besonders die der zwei|chnit- ist größtentheils gut becndigt und ergiebig Die Sommerfelder stehen beinahe durch- Dagegen versprechen die Winterfelder, ohn- der in der lebtern Zeit gewesenen fruchtbaren Witterung, nur einen mittelmäßigen Ertrag. IL. Westpreußen. Danzig. Jm Anfange des vorigen Monats war die Witterung ktußl und von einigem Regen begleitet ; sie wurde jedoch bald troen, warm , bieweilen auch heiß und dauerte in dieser Be- schaffenheit bis in die leßten Tage des Monats Sie war der Heuerndte günstig, die jedoch nicht jo ergiebig ausgefallen ist, wie solche sih früher anließ. Da der Regen nur strichweise gefallen war , so ist au mehreren Orten die Dúrre den späten Sommersaaten und den WWiesenländercien schr nachtheilig gewesen und es ist auch bercits, besonders auf den hochgelegenen Feldmarfen, Mangel an Weide für das Vieh eingetreten, der jedoch durch den in den leßten Tagen erfolgten allgemeinen und durchdringenden Regen gehoben werden dürfte. Mit der Getreideerndte wird jeßt der Anfang gemacht. Die Getreidefelder gewähren die Aussicht zu einer reichlichen Erndte in der Niederung und zu einer mittelmäßigen auf der Hôhe. Am 13. Juli wurden inehrere Ort- schaften des Stargardtschen Kreises durch Hageischlag bedeutend beschädigt. Der Hagel war so stark gefallen, daß er noch am l5ten in den Vertiefungen und an Wäldern über einen Fuß hoch und von der Größe eines Húnereies A eat Gänse und sogar Schaafe en von demjelden erschtagen. : wur Tr, Brandenburg. Potsdam. Die Wit- terung war, nachdem sie in den ersten Tagen des JFu- (lius mehrentheils fühl, regniht und unfreundlich ge: - wesen , den. übrigen Théil des Monats hindurch fast durchgehends troéen und warm, und bejonders in- der Zeir vom 10. bis 20sten erreichte die Hiße einen so hohen Grad, wie dies jeit mehreren Jahren nicht der Fall gewesen ist. Vom 22sten ab wurde es fühler und die bicherige Windstille durh cinen ziemlich frischen Ostwind unterbrochen. Gewitter waren im ganzen Monat nur wenige, Die eingetretene Hiße beförderte die Vegetation ungemein und brachte die Winterfrüchte shuc(li zur Reife. Das Einerudten derselben, womit ín der leßten Dekade des Monats degounen wurde, ist fast allcuthalben beendigt und durch die statt gesundene Witterung sehr begünstigt worden. Im Allgemeinen lassen sich die Resultate der Erndte des Wintergetreides jet noch nicht bestimmt angeben; der Gewinn an Roggen soll zwar in der Mandelzahl nicht unbedeutend sein, dagegen sich die frühere Dejorgnip bestätigen y daß der. spáte Fiúhjahrefrost, welcher in der Blüthenzeit des Roggens traf, auf den Ertrag nachtheilig wirken würde, Gerste und Hafer stehen im Ganzen gut und scheinen eine ergiebigere Ernète, als das Wintergetreide zu ver- sprechen. Die Erbsen haben theilweije durch die außer- ordentltch brennende Hiße und in manchen Gegenden durh Mehlthau gelitten. Die Heuerndre ist gur aue- gefallen. Franffurt. Bei der günstigen Witterung hat die Roggenerndte einen raschen Fortgang gehabt und ist überall grögtentheils beendet. Feld - und Gar: tenfrüchte gedeihen vortrefflich. Diefelden bedürfen je- doch und auch die Sommerung, Regen, wenn die Crnuète ergiebig ausfallen soll. Bei anhaltend warmer Witte- rung steht auch cine gute Obst - und Weinerndte zu ; hofen. voli IV. Pommern. Côslin. Gewitter führten in verschiedenen Gegenden Hagelschlag mit fich, der dem Wintergetreide, namentli) in der Bartiner Feldmark, Rummelsdurgschen Kreises, so wie in der

Gegend von Neustettin bedeutenden Schaden angerich-

binnen. tigen Wiesen ausgefallen.

weg gut. geachret

Die

tet haben. Im Allgemeinen zeihuet sch dieses Jahr durch Fruchtdarkeit aus, so daß eine reichliche Aerndte, besonders des Getraides, zu erwarten ist. Auch die Heuwerbung ist gut ausgefallen. Jn diesen Tagen wird mit dem Einschnitte des Roggens aungesangen werdet, Stralsund. Es steht zu fürchten, daß die seit länger als 14 Tagen anhaltende Hiße und Dürre sämmt; lichen Feldfrüchten, bejonders auf den leichten uud hoc liegenden Feldern, hauptsächlich aber den Sommersaa- ten, welche vor dem Eintreten dieser Dürre fast allent; halben sehr gut standen, so wie dem Schootenkern, das früher son durch zu große Nässe gelitten, scchädliq gewesen ist und bei ihrer Fortdauer noch mehr werden wird. Nach den vorliegenden Berichten ver]pricht de; Waizen, wenn er bald Regen bekommt, einen reichlichen Ertrag, weniger ist von dem zu s{chneli gereisten Roggen zu erwarten, dessen Einärndtung mit nächstem beginuen vird. Die Erbsen stehen fast Úberall in dieser Provin mittelmäßig, jedoch auf der Jusel Rügen besserz an nigen Orten sind sle vom Houigthau befallen, Heuerndte vom ersten Schnitt ist meistentheils ergiebig ausgefallen.

V. Schlesien. Breslau. Dem Anfan der Heuerndte war die Witterung sehr ungünstig, un) in manchen Gegenden, namentlih im Habel}chwerdte Kreise, ging wegen der anhaltenden Nässe ein beträcht licher Theil des gemäheten Grases in Fäuluiß über. Ju der Folge wurde das Wetter warm und trocfen, do dürfte die Heuerndte im Ganzen nur als mittelmäßig anzunehmen seyn. Jm Lande hat die Roggenerndte in der Mirte des Monats begonnen, und ist bercits, b anhaltend günstiger Witterung, meist. beendigt. glaubt, sie werde in Ansehung der Körner viel geringa als im vorigen. Jahre ausfallen ; doch l3ß7 sich aus deu Wenigen, was hie und da zur Probe gedroschen wor den, noch feine sichere Folge sáúrs Allgemeine zichen denn im Breslauer Kreise war die Erndte zwar minde ergiebig an Schocken, man versprach sich aber cin desto reichlicheren Kornertrag. Waizen, Gerste, - Has und Erbscu“ standen durchgehends sehr schöôn. Nur de Kartoffcln und anderen Wurzelgewächfen scheint die lanz Dürre nachtheilig werden zu wellen. Auch dürfte, wen Regen noch länger ausbleibt, Futtermangel und Mahl noth, wie [hon hie und da der Fall ist, cintreten, Liegni. Die warme Witterung hat die Erndte wn gemein befördert, - Der oggen ist beinahe ganz einge icheuert. j fer verspricht man sich eznen vorzüglichen Körner - Er trag. Anfangs wurde die Heuerndte zwar durch hâw figcn Regen aufgehalten, zum Theil mit Verlust au verdorbenen Heuz allein der ausgezeichnet reichlid! Graswuchs diejcs Jahrs erseßt ausreichend diesen Verluß Die úbrigen Feldfrüchte, Kraut und Kartofjeln stehe vorzüglich gut. Dagzgen verspricht das Obst nichr Übel all eine Zufriedenheit gewährende Ernète, und dasjenig was der Weinlese um Grünberg künftig an Quanttitäs abgehen wird, erwartet mau an Ersaß durch die Qu litär des Produtts: Oppeln, Die durch mehrf( chen Regen unterbrochene Heuerndte ‘ist beendigt un} gut ausgefallen. Die Getreideerndte, von heitern wal men Tagen in der zweiten Hälfte des Monats Juli b gúnstigr, hat -begoniten, und scheint ebenfalls reichliche Ertrag zu gewähren

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Donnerstag, 1. September. Jm Schauspielhaus 1 Ersten

umale wiederholt z „Der Verrath,“ Drama Hierauf : „Die Benefiz-Vorstellung,// P uach dem Französi. , dearbcitet von Th. Hel

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Gedruckt bei Feier und Cisersdorff.

Redacteur J 0 nf

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N 11S emei

Preußishe Staats-Zeitung.

g 2041.

Berlin, Freitag, den 2ten September 1825.

I Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages

_J9re Königliche Hoheiten oie Prinzen, Wilhelm Sohn Sr. Maj. des Kdnig) Carl, R I und ugust vou Preußewu, und

Se. Hoheit der General der Jufanterie und kom andirende General des Garde Corps, Herzog Carl on Mecklenburg- Streliß, sind nah Magdeburg dgereist. , _D-wm Grafen Joseph von Westphalen zu Laer i Meschede (Regierungsbezirk Arnsbera) i unter m 9. d, M. ein Patent úber das ausschließliche R:cht iy Erbauung und Benußung der von ibm erfundenen nd dur die zu den Aften des Ministeriums des Jn. ern eingerichtete Zeichnung und Beschreibung angegebe- 13 O ‘lpresse, in Hinsicht auf die neuen Verbindungen r Toeile und deren Behaudlung, soweit als sie von iu Befkaunten abweichen, auf Acht Jahr und für die nze Monarchie ertheilt worden,

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Abg?reist. Der Ober-Landes» Gerichts Präsident Dchi!ler, nach Breslau.

Von dem Weißen, der Gerste und dem Haffs|--

L Zeitungs - Nachrichten.

Nauh,

“Paris, 26. August. Der Meniteur theile einen 9) auf die. Administration der Colonieen beziehenden veriht des Marine - Ministers, Grafen Chabrol, an n König, und eine hierauf erfo!gte Ortonnarz mit, rch welcche neue Geundfáge in Beziehung auf die Ver altung der Colonie:n festg: stellt werdin. Zunächst han lk es sich jedo nur von. der Jnsel Bourben, rúctsicht ( welcher der Minister das durch die O: donnanz ‘t usführung “gebrachte Verwaltungssystem, in setne perichtè folgendeimaaßen \etilckert: Die Macht muß in r Hand eines Geuverneurs vereinigt, und es müsen m die Mittel gegeben werden , alle Classen zu beschüÚz: h und nôdthigenfalls in Schranken zu batten, indem m die rolle Civil, und Militair Gewalt anvertraut

Damit er jedoch nit mit den Einzeluheit:n der ‘waltung überhäuft sei, ist es angem-ssen, unter sei u unmittelbaren Befchl; Beaniten zur Handhabung

Featian würde die Polizei, die

N dieser Beamten muß für seine

der einzelnen Theile der Verwaltung anzustellen i nach würde ein Córidailsfaïr -Ocdounutene Mit Ale auftragt seyn, was sich auf die Verwaltung des Ma- rine- und Kriegswesens und auf die oberste Comptabis licát beziezt; ein Genera! Direktor der innern Adminés- Abgaben n - verwalten; entlihH einem Pooturaeos Altes Gat werden, was die Leg1slation und die Gerichte detrifft. : andlu i welt verantwortlich seyn, als er e i lichen Befehl des Gouverneurs gehandelt hat; auch ist es awgemessen, diesen Beamten nicht blos die Befugs- niß zu geben, sondern die Pflicht aufzuerlegen “bder, bietige Vorstellungen zu machen, so oft sie es ‘fâr den Dienst Ew. Majestät nöthig finden; wenn: auch dem Souvereur, wegen Aufrechthaltung der ‘nôthigen Eins heit ,- das Recht zustehn muß, auf seine Gefahr, jene Voi stellungen unberücsihtige zu lassen. Eben 6 muß es sich mit dem zu errichtenden und unmittelbar von dem Höônige zu ernennenden geheimen Rathe verhalten dessen Gutacten der Gouverneur in gewissen Fállen einzuholen .verpflihtet sein wird. Für außerordentliche Fálle werden dem Gouverneur ausgedehntere Rechte zus gesichert ; im gewöhnlichen Zustande der Dinge E ee aber das ihm disher zustehende Recht, die Legislation zu verändern, niche haben. Endl:ch ist es angemessen den Colonie Bewohnern eine Einwirkung hierauf zu A statten, indem nie auf den Vorschlag der Municipalitä- ten der Jusel von Ew. Majestät ernannter General- Rath der Colonie hierúber und úber die innere Ver- waltung berathen, uud nach Franfreich einen, von Ew Majestät eraannteun Deputirten senden wird von wels hem die Wünsche der Colonie Ew. Majestät vorgelegt werden jollen, Wenn Ew. 2c. (so schließt der Be- richt) den Ordonnanz: Entwurf: genehmigen , von dem ich nah meiner genauen Kenntniß: der Wünsche jener Colo- nie, den besten Erfolg erwarten darf, so wird er, mie einigen Abänderungen, dem Verwaltungs system für Mar- tinique und Guadeloupe zur Grundlage dienen fönnen Seitdem die Uebereinkunfc mit Haiti bekannt is, hat die Handelsthätigkeir in Paris bedeutend ¡ugenom- (n; n 10 bis 12 Tagen sind úber 700 Collis nach der Douane gebracht norden, um nah America und hâupr'âclich nah Haiti tpedirt zu werden. : L Der König hat die Zahl seiner Pagzg:n von 48 auf 34 vermehrt; sie werden in zwei Häuser, deren eines in Paris, das andere in Versailles, vertheilt wecden,. Die hiesigen Zeitungen: der Moniteur, der Cous

rier Françaîis, der Constitutionnel un i

\cllen in den Niederlanden durch mus fitbvgee E hemische Procetur nacgedruckt werden. Zwei Stun- den nah Ankunft der- Post, wird dieser Nachdruck fers cig sein, und er soll 25 bis 30 pCr. weniger fosten als