1825 / 210 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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¿ als abwärts, auf Landstraßen Waaren vorüberzie- en ‘die einzig nur der Schifffahrt angehören soliten, werden die Theurung und die Langsamkeit der Rhein- \hifffhrt herausgehoben , leßteres Uebel aber wird als das grôßere bezeichnet und dabei bemerft, daß ftolches größtentheils nur von den Schifffahrt -Betreibenden selbst beseitigt werden könne, ,„Forschen wir aber, (heißt es hiernäcst) „„nach-dem Mittel zur Beseitigung dieses größern Uebels, dann stellt sich dasselbe in jener großen Erfindung der neuern Zee, in der Dampfschifffahrt dar. Wir sehen auf den bedeutendern Flüssen und Strômen von Europa und Nordamerifa dieses grope Beförderungs- Mittel bereits lange in Anwendung, und die Schiff- fahre:Unternehmer sowohl, wie den Handel, die reisten Früchte davon ernten; man ist also berechtigt zu fragen, warum? auf dem wichtigen Strome, dem Rheine - diesc Anwendung noch niche ins Leben getreten ist ? In der That ist die Berechtigung zu diejer Frage um so größer, als alle interessirten Theile sich gedeimüthigt fühlen m1 s- sen, den Genuß der doppelten Vortheile, für die Sd J fahrt sowohl wie für den Handel, sich bis heran versagt zu haben und den bestehenden mangelhaften Zustand noch) fortdauern zu sehn! Aber, zum Troste Aller und zur Rechtfertigung Unserer sey es gesagt, wir sind nicht unthärig gewesen, sondern haben seit zwei Johren- schon unabläßtih an der Verpflanzung der Dp agt auf den Rhein gearbeitet. Die Mittel und Wege, um dazu zu gelangen, waren jedoch nicht leit, wenn zu- glei falsche Maaßregeln und unnükße Geldopfer môdg- lichst vermieden werden sollten , die nur zu ost E sten Beginnen schon das Vollbringen E ie} Rheinschifffahrt unterliegt außerdem so eigenthüm Marl und beshwerlichen äußern Verhältnissen , daß wir nicht Behutsamfkeit genug aufbieten fonnten, um nicht dawi- der zu verstoßen. Vor mehr als einem Jahre veranlaß- ten wir den hiesigen Handelsstand sich bei ver i ländischen Dampf\chiff - Gesellschaft (nederlan sche Stoomboot-Maatschappy) zu betheiligen. Unser eigen-

*mlichster Zweck dabei war: nicht fremd zu- bleiben E T htungan unserer nächsten Nachbarn, das Jureresse von diejen mit dem unsrigen enger und vertraulicher zu verbinden und uns Sachkenntnisse zu erwerben, die uns bis dahin nur unvollfommen zu Theil geworden -seyn fonnten. Wir erlangten außerdem nos Probefahrten auf dem Rheine, die von den besten Er- folgen gefröônt worden sind, und wovon jene Gesellschaft die Kosten getragen hat; für den Handelsstand den Be- sibern von Aftien al pary, die heute schon 22 Prozent Aufgeld werth sind; und endlich eine bereits vorläufig eingerichtete wöchentliche Passagier - und Paquet - Fahrt - durch Dampfschiffe zwischen Rotterdam, resp. age

en und Köln, Solche Resultate beweisen , wie wohls- begründet unser Zutrauen auf dieses Justitut gewesen. Durch Erprobungen- nunmehr besser noch belehrt und immer dringender angetrieben durch das Gefühl, wie sehr es Noth thut, der gesunkenen Schifffahrt endlich wieder aufzuhelfen, und ein Vorbild dessen zu liefern, was bei dieser Aufhülfe geschehen fönne und Sehen músse, überliefern wir nunmehr dem hiesigen Handels- stande insbesondere, und allen Lusttragenden überhaupt, die näher durch die Statuten selbst entwicfelte Jdee einer G /

zisch-Rheinishen Dampfschifffahrts- Drendish (R Besetishats

Dieselbe soll sch einstweilen auf den preußische Rhein ein\hränfen, zum Transport von ‘Passagizrez und Gütern, Allmählige Ausdehnung und Fortschreity nach Maaßgabe der sih entwickelnden Kräfte und s beseitigender Hindernisse, ist durch die Statuten jj Voraus schon zugelassen. * Nicht minder ertheilen s die Befugniz, sih mit andern derartigen Gesellschaft durch Betheiligung gegenseitig zu verbinden, damit zy Erreichung der höhern Zwecke dieses Junstituts, Übera die mitwirfende Hand sih geboten werden könne. j vorläufige Kapital-Anlage wird auf 240,000 Rthle. preuj Cour. eingeschränkt, weil das erste Bedürfniß nicht meh zu? erfordern scheint. Durch die Vertheilung dieser Sun me auf 1200 Aktien, jede zu dem tleinen Betrage v 200 Rthlr preuß. Cour., wird bezweckt, daß die E werbung der Aftien auch für Personen vom Schiffe stande möglich gemacht werde, und dap so viele Jud viduen als thuulih sich dadei betheiligen kdunen, de die Sache selbst kann dadurch nur desto gemeinnÜbig werdeti, je mehr sie das Eigenthum von Vielen ist,

Wenn die Fahrt von Kdin nah Koblenz zuerst | Wirksamkeit treten soll, so hat dieses seinen Grund j der größeren Leichtigkeit, die sich in jeder Hinsicht de Unternehmen auf dieser Screcke darbi-tet. Aber inde beinahe gleichzeitig mit der niederländischen Gesellsch) wegen der Zustandebringung einer direkten Dampfschi fahrt für Passagiere und Güter zwischen Antwerpen u; Kôln verhandelt wird, so kann man sich beruhigen, d das Größere nicht zurücfkbleikt, wenn das Kleinere ay zuerst vorschreiter. i

Wir wollen die Folgen des großen Unternehmen wozu wir hiermit den Grundstein l:gcn, nicht im V; aus lobpreisend rühmen; sie müssen jedem flar vor d forshenden Auge stehen. Der Weg, den wir eins gen, und die Mittel, welche wir bezeichnen, verbür das gute Gelingen. Die Vereinigung Vieler zu eiu guten Zwecke, machen überall die Erreichung unzwei|

haft, und wenn die Allianzen zwischen Nationen

Unglaubliche hervorgebracht haben, so erzeugen die

einigungen der Gelèfräfte nicht geringere Wunder, die júngere Geschichte des Handels und der Finau uns neuerdings gelehrt har.

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Donnerstag, 8. September. Jm Schauspielhaus „Der Verrath,“ Drama in 3 Abtheilungen. Ó Hierail „Der Bär und: der Bassa „‘/ Vaudeville : Burleske 1 Aufzug, von Carl Blum. |

Freitag, 9. September. Jm Schauspielhau ¡Abu - Hassan,‘/ Singspiel in 1 Aufzug, von Hien Musik von C. M. v. Weber. (Neu einstudirt.) H auf: „„¿Concert für Clarinette,“/ von Cramer, vorgetr von C. Bolssius, Schüler des Königl. Kammermusi Herrn Tamm. Und zum Erstenmale: „„Der rosen bene Kobold,‘/ Divertissement vom Königl. Ballet

er Herrn Titus.

f R e 10. September. Im Schauspielhz Zum Erstenmale wiederholt: „Der ewige Jude „“ : matische Legende in 5 Abtheil. , von A. Klingema Seitenstúck zum Faust. Die Ouvertüre und zur Hi lung gehörige Musik" ist vom Königl. Kapellmeiste L. Seidel.

auf Aftien,

Gedrut bei Feister und Eisersdorff.

Nedacteur Joh

A 11 8M einé

Ppreußishe Staats - Zeitung.

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er, ret cag/ Ps

I Amtliche Nachrichten. Krönif* Tes Täges;

Der bisherige Kammergerichts - Assessor Sembeck zum Justiz - Commissarius bei dem Kammergerichte id Notarius publicus in dem Departement dieses

ollegii bestellt worden.

A R. Un

s Unterrichts, welcher in der Königl. Dén Ki

vom 1sten Oktober 1825 bis den 1sten März 1826

ertheilt wird. 1) Arithmetik, hrt Herr Professor O h m, Montags, Dienstags, Dord rstags und Freitags, von 8 bis 92 Uhr. 1d hôhere Geometrie, Herr Geh. Hofrath Grüson,

donnerscrags von 8 bis 10, Freitags von 10 bis 12

1d Sonnabends von 2 bis 4 Uhr. 3) Statif und Hy

ostatif, Herr Dr. Dietlein, Montags, Dienstags.

dittwochs und-Dounerstags „von 107 bis 117 Uhr. 4) aschineulehre, derselbe, Montags, Mittwochs und teitags, von 1# bis 3, und Sonnabends von 10 bis \; Uhr.

is 97 Uhr. 6) Maschinenbau, Herr Ober-- Mühlen- ud Bau - Jnspektor Schwahn,- Dieustags und Don- erstags , von 2 bis 4 Uhr. 7) Exper. Physik und Che- ie, in Beziehung auf Baukunst, Herr Professor A c: um, Montags und Mittwochs von 3 dis 4 Uhr. 8) Nineralogie der Baukunst und Baumaterialien, der- lbe, Freitags von-3 bis 4 Uhr. 9) Sictuationskar- nzeihnen, Herr Prof. Berghaus und Herr Bau- nspeftor Julius, Mittwochs und Sounabends, von bis 4 Uhr. 10) Freie Handzeichnung und Bauver- erungen, Herr Professor Rd sel, Dienstags und Frei- 198, von 2 bis 4 Uhr. 11) Architektontsches Zeichnen; err Professor Meinecte und Herr Bau- Juspektor Ohramm, Montags und Donnerstags, von 2 bis 4 Uhr. Berlin, den 1. September 1825. Eytelwein.

11, Zeitungs - Nachrichten.

ui au d.

Paris, 2. September.

Das Unternehmen des

“enerals Bessiecres hat geendigt, wie man es erwarten

Algebra und Elementargeometrie,

2) Analysis

9) Stadtbaukunst, Herr Professor Rabe Montags, Dienstags, Mittwochs und Freitags, von 8

210.

n ItenSeptember 1825.

fonnte, mit dem Tode der Aufrährer. Der gestrige Moniteur enthält folgende telegraphishe Depesche aus Bayonne vom 31. August: „Am 25, August hat der General, Graf von Espagne, Bessieres und: seine Mit- verschhworne, eine halbe Stunde weit von Molina de Arago, eingeholt und verhaftet. Am 26. sind Bessieres und sieben jeiner Gesellen erschossen worden; folgende sind deren Namen: der Oberst Bagnos, der Rittmeister j Goes, der Partheiführer Peranton, der Cavallerie« Adjutant Ortrega, und die Cavallerie- Lieutenants Be- losco, Guisbona und Toures. ‘Der Köntg ist fort- während zu San Zldefonso und die gtößte Ruhe herrscht ¡0wohl in Madrid als auf der ganzen Strece bis Bayonne.‘/ Diese Depesche is ein Auszug aus der officiellen Madrider“ Gazeta und ist durch einen außers- ordentlichen Courier. nah Bayonne geschickt worden,

Der Graf von Puebla, ehemaliger Botschafter

Sr. Catholischen Majestät in Paris,“ hat diese Sradt verlassen, um sich nach Madrid zu begeben, __ Herr Eugene von Pradel hat vorigen Sonntag eine neue improvisatorische Abendunterhaltung gegeben. Lord Byron scheint der Liedlingsgegenstand aller Im- provijatoren zu sein, deun der Tod dieses Dichters wurde auch von Herr v. Pradel besungen und hierauf der Braud von Salios beschrieben. Jn der leßtern JImprovijation erwarb sich H. v. Pradel den allgemei- nen Beifall, besouders bei ber Schilderung des Muths der zur Hülfe herbeigeeilten Soldaten. Die beiden Improvisationen wurden während des Vortrages nach- ge]hrieben und sind bereits im Druck erschienen,

An mehreren Straßenecfen liest man in großer Schrift folgende Anzeige: „„Leichenrede des unglücklichen, in der Blâthe seiner Jahre verstorbenen Dreiprocents, gesprochen von dem befehrren Rentier (rentier converte), Herrn Bonnardin,‘/ Der- Eingang dieser Trauerrede il eine Parodie der Lobrede des berúhmten Admirals Düúguay Trouin.

Fünsprocentige Rente 102 Fr. 10 C. bis 101 Fr. 30 C. Dreiproc. 71 Fr. bis auf 70 Fr. 50 C.

London, 30, August. Lord Wellington is gestern hier angekommen.

Der Brazen von 28 K. ist am 27sten mit unsern unternehmenden Afrifanischen Reisenden abgesegt.

Gestern erneuerte sich| der Schreck unter den Ins

4 habern Engl. Staatspapiere und Cons. fúr baar fielen

auf 838, fremde Staatspapiere und Actien hátten aber nicht anders als mit sehr bedeutendem Verluste abge- geden werden fönnen. Die Times wiederholen auch

jeßt, daß bloß. sehr bedeutende Verfäufe von Jobs bers, die des Schrefens, sobald sie wahrneh- wen , daß mehr Verkäufer als Käufer da sind, fehr empfänglich seien, die Ursache sind. Dazu sei das ver- breitete und geglaubtke Gerücht gekommen , daß die