1825 / 214 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 14 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Staaten von Südamerifa ganz dazu gestimmt sind, sich gegen den einzigen bisher geduldeten Ueberrest von mo- narcishen Justitutionen zu verbinden. Es bedarf nur eines]Vorwanieës, um diese Stimmung in Thätigkeit zu setzen, und es steht zu bejorgen, daß dieselben nur allzu be: eit sein werden, Buenos- Ayres zu einem Kampfe zu drängen , der, wie ein Deckmantel für ihre eigeneu Ab- sichten ihn gleichsam vor die eigenen Thore gebracht worden ist.

„Der Gesichtspunct „‘/ sagen die Times, „„aus wel- hem die Anerkennung Hayti’'s durh Frankreich, als die Brittische Regierung hauptsächlich interessirend, angesje- hen werden muß, is natürlich die politi che Nothwen- digkeit, dem von Frankreich gegebenen Beijpiele zu fol- gen. Es sind ihr wiederholr E: dffnungen von Hayti- scher Seite gemacht worden, wobei man die auvogezeic- netsten und ausshließlihe Vortheile bliéen iieß, wenn wir ihre Unabhängigkeit anerkennen wollten, England hat- bestándig und ohne Frage mit groper Zartheit (mir wie viel Weisheit, das wäre etwas anderes) sie an ihr ;,-Mutterland‘/ verwiesen; sie sollten sich erst die Etn- willigung Frankreichs ver]haffen, oder auch eine undbe- dingt abschläglihe Antwort von dieser Macht vorwcijen, die einzige Grundlage, auf welcher England darau den- fen fkônne, sich einzumishen. Wir haben daher allen Vorthetl verloren, der uns hätte erwachien fônnen, went wir das Beispiel gegeben hätten, das wir uns jeßt be gnúgen mússen, zu befolgen, Wahr ist es aber, daß das Compliment nur esteusible gegen Frankreich gerich- tet war, in der That aber gegeu unjre Westindischen Juseln, die auf den ersten Wink, daß wir die Freinett eines Gemeinwesens aus Negern anerkennen wollt-n, alle zu den Waffeu gegr:}:u haben würden; auch lehen wir noch jeßt nicht ein, wie dieser Knoren befriedigend wicd gê!d'ec werden fônnen. Etfkennen wir die Haytier

an, so mússen wir mit ihnen handein. Handeln wir mit ihnen, so mússen ihre Schisse und die Neger, wo mit sie bemannt sind, in unsre W stind. Häfen aufges

nommen und zum Verkehr mit den Negerfclaven unser Colonieen zugelasseu werden. Wird das geliiten wers den? Wird es mit den, bei den Pflanzern vo herr]chet- den Begriffen wegen hrer Sicherheit bestehen tönn:n ? Wiederum, wenn wir den Haytiern die gemeinen Vor- rechte be:rcundeter Staaten unterjagten, auf welhe Heim: suchungen dürfte danu mccht unser Handel - sih vou der freien, zürneuden Republik gefaßt machen ?'“

Der Star sagt: „Wenn Lord Cochrane seine Flotte ohne Weiteres aus der des Landes auszulejsen hätte, fônunte er in wenig Tagen mit einem Geschwader ab. segeln, das die ganze Ottomannische Seemacht nur so von den Wellen des Meers wegblasen würde; allein, wie die Sache steht, muß er seine Seemacht erst er: schaffen und Schiffe, die niht ausdrüclih zum Kriegs- dienst gebaut sind, lassen fich mt jo geshwind in Krieasschiffe verwandeln. Dampischisse sind auch nicht \{chuell gebaut und unsre Fabriken von Dampfma!chinen siud so bescháfrige, daß sle die schon anzenommenen B: stellungen kaum ausrichten können. Juzwischen wird an mehreren Fahrzeugen gearbeitet und es heißt, der Lord hoffe, seinen Kreuzzug in deu ersten Tagen des Novemb rs beginnen zu köôunen.“/

Zwei Gentlemen in Leeds wetteten fürzlih 20 So- vercigns einer gegen den andern, daß ein Dritter, mit dem sie täglich zusammen speiseten, und der darum uichc

wuzre, die ganze Woche durch bei Tische nicht hundert |

Worte sprechen würde. Es entschied sich von einem

Fr.itag zum anderen, daß er in allem nur 73 Worte

herausgebracht hatte. i j Der Redakteur einer nordamerikfanischen Zeitung,

Salem - Obterver, entschuldigt sich auf folgende Weije vei seinen Lesern, wegen Mangels an Ociginal - Arti- felu wäyrend der lebten großen Hiße: „Die einzige

Art , wie wir uns bei unsern Lesern darüber entschul[) gen können, . daß unser heutiges Blatt kein Origiù Artikel enihált, ist die , daß wir es auf die große Hi schi:ben, welche die Tinte unserer Schreibzeuge gänz ausgetrocknet und uns in einem solhèn Zustand y Ersclaffung verseßt hat, daß wir nicht im Stay sind zu ermitteln, ob mcht unser Verstand im Gehj vom nämlichen Schicksale betroffen worden ist.“

Man erzählt sch hier , die neuliche Krankheit h Componisten Rolsini rühre von einer Wette her, die gemacht habe, 52 Gläser Eis in ciner kurzen Zeit hj ter eitiander zu essen z funfzig Gläser waren, sagt m bereits verzehrt, als Nossini's Kraft ihn verließ und erscódpft hinfiel. Es ist sehr zu befürchten, daß es, 1 jo vielem Eise dem genialen Componisten fküustig Feuer gebrechen möge.

Conjols 872, auf Abrechnung 835.

Brühjel, 3. September. Das Lustlager in | Gegend von Bergen wird am 18cen d. zujammeugi gen. General - Lieutenant Tindal erhält den Oberbisi und unter ihm commandiren die General Majors ( die und Meyer. Lelrexem ist dieser Tage der Oy befehl der Provinz Namur übertragen worò7n.

Die Verheerungen der Blattern ‘zu Gent ha noch niht aufgeböct.

Der Gebrauch des Sfaphanders oder des Ky Apparats , um sih úber dem W-sser zu halten , i immer allgemeiner. Ein Hr. Schertoom von Amst dam hart eine Verbesserung desselben erfunden, und 1e lich zu Scheveningen einen Versuch gemacht, zu Psud mittelst cines jolchen Kork - Aparats, der dics und| seibst umgab, weit ins Meer hinein zu dringen. | fam wohlbehalten bis zu der Scelle, an welcher gewl| lih die Schiffe Schifforuch leiden , und auch zu sebte das Pferd mitten durh die heftige Brandu Man verspricht (ih den besten Erfolg von dicsem S mittel. Karlsruhe, 7. September. Jn diesen Tagen die zu den Herbstúbungen einberufenen Beurlz1ubten hiesigen Garnison eingerücft, und haben die neue sti |he Jufaziterie - Kaserue bezogen. i

Dieses \hôóne, von dem Militair - Baudire Hauptmann Arnold aufgeführte Gebäude, in wels gegenwärtig 1239 Mann fkaserniren , und in wel 1720 Mann untergebracht werden können, wurde t den 24. Mai 1824 angefangen, und somit in U äußerst furzen Zeitraum von 16 Monaten beinahe eadigt. a Wien, 9. September. Jdre K. K. Majesti famen gestern nah der Burg, und erapslngen Jhre Hoheir die Frau Herzogin Henriette vou Würteinbe Vor - und Nachmitcags ertozciltre der Monarch gl 400 Personen allgemeine Audienzen, Es ercignete dabei der sjouderbare Fall, daß im Vorgemäache Majestät eine s{chwangere Frau mitten im Gedrá Wehezu empfand, und plôblich entbünd.n wurde. Uu geliebter Kaijer lteß die glücklihe Mutter in ein 31 mer sein:r eigenen Burg bring-n, und die huld Kaisertn beschenkte dieselbe mit 50 Dukaten. äb fehrten Jhre Majestäteu nah Loxenburg zurück. 1 14. d. begeben 1H JZ. MM. uach Swloßhof, am! nah Preßburg, wo der feterliche Einzug der Kdn! ilngarns an diesem Tage satt findet. Die Krd JFyrer Majestät bleibt auf den 25. d, feskaeteßt.

Rom, 27. August. Se. pädstkiche Heiligkeit (d ein philologijcies Kollegium, zukammengeseßt aus, der Litteratur, den Alcerthümern und Sprochen bew derten G:lehrten, zu errichten befohlen, Jh ist ein ausführlicher Katalog über sämmtliche, n vatifkanishen Bibliothek vorhandenen egypt.schen Pi rus-: Rollen herausgegeben worden.

Ezue rômijche Zeitung liefert eine U-bersicht !

J. i die größte Kälte im vorigen Winter 29, Grad

ch Norwegen haben JJ. MM. der Prinzessin So.

ck evólferung Roms seit Ostern 1316 bis Ostern 1825, [s

1s welcher sich folgende Resultate ergeben: Jm Jahre B16 zábite man in Rom 81 Pfarrfirhen, 32537 Fa- ilien, 32 Bischôfè, 1303- Priester, 1286 Mdiche und ‘densgetstl:che, 1172 Nonnen, 241 Seminarisien und ollegianten , 2757 Arme in den Spitále:n, 778 Ge- ugeue, 62 Türken, Keher und Ungludige (vhne die uten) 93069 Kom munionsfähige beiderlei Se'chleczts 303 Hetrathen, 2167 G.taufte männlichen, 2089 Ge-

uste weiblichen Geschiechts y 4256 Getauste in Al

, Gestorbene m. G. 2730, Gesto:bene w. G. 2191, otalzahl der Gestorbenen 4941, Maunsperjonen von vom Alter 67225, Frauensper]onen von jedem Alrèr 771. Gesammtzahl 128997. Um Ostern 1825 zäylre n in Rom 54 Pfarrkirchen, 33271 Familien, 32 Bi- dfe, 1456 Priester, 1662 Mönche und Ordensg.-ist- he, 1592 Nonnen, 468 Seminatisten und Kollegian- 1, 2002 Arme in den Spicálern, 1020 Gefangeue, ) Túrfen, Keber und Ungläubice, (ohne die Juceu) mmunionsfähige beiderlei Geschlechts 104926, Nichi- pmunionsfähige beiderlei Geichlechts 33804, Ehen 1138, elauite m. G. 2136, Getaufte w. G. 2107, Gejamm{- hl der Getauften 4243, Gestorbene m. G. 2460, Ge» rbene w. G. 1986, Totalzahl der Gestorbenen 4446. dannepersonen von jedem Alter 73397, Frauensper}o n von jedem Alter 65333, G-csammtzahl 138730, Seit 25 verglichen mit [1824, nahm die Bevdödiferung um 0 Jndividuen, mit 1816 aber zusammengestellt, um 33 Seelen zu. _ Copenhagen, 6. September. Einer unserer äls en S-e. Officiere, Vice Admiral Herbsi, 1 mit Tode: gegangetr. G26 Dampfschi} Caledonia ist vor furzem auf ei- r Reise con Kiel nah Copenhagen auf deu Grund athen und fonnte erst nah 7 Stunden wieder flott

¡act werden. Nach Berichten aus Grönland vom 17ten Juni

esen. Schnee ist ungewöhnlich) wenig gefallen, da- man Mangel an Wass:r hatte. Eine bedeuteude

enge von Wallfischen hatte sich in den Gewässern ge-

gc, es wurden- aber nur wenige gefangen. Stockholm, 2. September. Vor ihrer Abreise

ia Albertiua auf Tuligarn einen Besuch abgestattet, d mit J. K. H. zu Mittag gespeist.

ZJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kronprin- sin begeben sih dieser Tage nah Drottuingholm, den Nest der \cônen Jahrszeit tort zuzubringen, Der ziveite Cabinets}ecretair , Kammerherr Frei r d'Aldedyhl, der bisßer Secretair des Neichsstact. [ters von Norwegen war, verläßt dieses Amt, und ft wieder ins Cabinet der auswärtigen Aulegenheiten, feiner Stelle ist Hr. Ewerlôf, aus der Hoftauzlet,

u Secretair des Statthalters ernaunt worden.

Die Regierung hatte bisher den Schwedischen und Drwegischen Consu!n in der Levante das Recht ver- tet, in ihren verschiedenen-Conjulats-Districcen eine n uiats- Abgabe von 1 pCr. erheben zu türfen, Das nmerz - Collegium hat aber jeßt vorze!chiagen, den isuin. einen bestimmten Gehalt zu ben (ligen und jene Vulats Abgabe abzushassen. Die Ge!andtichaft in stantinopel hat Befehl erhalten, desfalls Vorjchläge maden,

Türkei. Die Alleemeine Zeitung enthält folgen- aus TrieX|, vom 27. August: Un er Osservatore estino liefert folgende Nachrichten aus Zante: „Vom August, Bis zum 2. d. wareu 38 bewe fsnete grie- de Schiffe durch unsere Gewässer nach Missolunghi toeit, und bald erschien noch eine neue’ Division vou Schiffen unter d:m Hyckrioren Miaulï,- Unter der

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der des Kapudan Pascha’s Topal liegt bei Patras, und sucht sich vor den griechichen Schiffen zu sichern, die in ciner Eutsernung vou 6 bis 7 (iralienishen) Meilen kreuzen. Nachdem dur eine unaufhdrlihe Kauos | nade von 40 und mehr Tagen auf allen Seiten Bresche in die Walle von Missolunghi geschossen war, und die Tür- fen surchteten, daß bei lánzeier Zdôgerung die Griechen Hülfe erhalten fôunnten, eurschlossen sie sh zu erem | aligemeinen und ent|cheidenden Angriffe gegen die, ohues- dies aus aleu Seiten einstürzeudeu, Mauern. Sie er- dfsneten von etif Puzkten her Laufgräben, und stürm- “ten am 1. August aus all.n gegen dee Mauern hervor, während hre Böte in den S-:e, den die Befestigung von _Misssolung „1 etnschließt, eindranzen. Die Festung, der Cee, die äußern Werke, waren vier Stuuden lang in den : dichicjien Rauch geyullt. Um7Udr Morgens hörte die Kano- nade auf; dle Belagerten hatcen den voliständigjten Sieg erfsohten, die Ungreifer auf allen Seiten zurückgzej¡hlagen, uud deren eiue große Menge gérddtet. Die türkische Armee war an 33,000 Mann stark. Vom 17. Aag, Cine gestern Abend von Missclunghi in Corfu eiug-- trosseue englishe Brigg erzahit noch einiges Nähere úber die cortigen Vorgänge, Jn dei Gräben von Mi:s- soiunghi lagen 7 bis 8000 Türken, und jo war das feind.iche Lager gleichiau vanichtet. Man glaubte der Seraskier werde die Belagerung aufsyeben. Die Flotte des Kaputan Paicha's hac sich schon in zwei Äbthye1- lungen nach dem Aichipel zuiÜckgezogen , nachdem sie in einem vor Missoiunghi von deu Griechea - erlittenen Augrisse cine Brigg von 18 Kanonen und eine Goc lette verlorea hatte, Fuunf{zehu rürfishe Sche vou i der neailihen Flotte sind in den Golf von Patras eih- getausen. Maa glaubt, daß die Fahrt der úbrigea Forte nach dem Archipel zum Zweck habe, die fünfte Lanoung neuer Truppen im Pelopounes, zu Zbrahim Paschas Verstärkung, zu decken. FJundessen können dadurch uun die Griechen ungehiudert Hülse nah Missolunghi bringen.‘

=—- Der Osservatore Triestino {reibt aus Cerfu vom 9. August: „Die eugliiche Fregatte Sybille ist in 16 Tagen von Atyeu , in 9 Tagen von Napoli di Rotna- na hier augetoumen, Jhr Befeglehaber, Kapitain Pechell, besiätigt es, daß der Kapudan Pajcha u leb- ten Gefechte gegeu das griechi]che Geschwader zwei Schijje verioreu, und daß auch die túrkishe Landarmee det frucbtioseu Sturme. auf Missolunghi große Ein- dupe gelitten hat. Von Ibrahim Pascha weiß man n:chts Beslummies,. Nach Einigen joll er verwundet, na Audern an Gift gejcoiben hein; dies sind aber nur Sagen seiner Feinde. Zu Moden heetr]cht „„eine fo aujleckeunde Krautheir‘/, dap täglih 25 bis 30 Meusch:n sterben. Sie joll von den Arabern in der ägypti\chen Armee hingedracht worden scyu, und auh in Suda sich entwicéeit heben, von wo die Landung einer flinften Division in Morea erwartet wird, So is ganz Eu- ropa durch dieje Expeditionen aus Acgypieu mic der Geißel der Pest bedrohr.‘‘ Die Fioreuttner Z:itung enthält Folgendes aus Corfu vem 13, August: „Nach etner 105rägigen Blok- tade unò Belagerung Missolunghi's dur das Heer Rumcli Vale]si's (R-jch¿d- Pajcha’s) und nachdem auch die türft|che Flotîe vor diejer Festung angekomnren war, beaustragten die Türken einige europäische Officiere, den Griecheu eine Kopitulation, mit zugesichertcr Beibehals- tung threr W-ffen und ihres Eigenthums, anzubiete!:. Sie mupten thuen zugleich becheuern, daß Morea dem JZdrazumn Pajcha unterworfen, die griehishe Armce ¿erjireuc, nid die Fanikien ins Ausland gefiüchiet seien, älietn durch die Scandhaftigfeit Noti Bozzari's, Nikfis tas s Und anderer Führer wurden alle &uträge zurücf- gewiesen. Nun |chrizd alio ter Kapudan Pascha an Rumiecli-Veiajsi, da cie griechi\che Fiotte j:den Augen-

zen Zahl befanden sich 15 Brander. Däs Geschwa: |