1825 / 220 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 21 Sep 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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wird dort noch immer der Sklavenhandel stark betrie- ben; unlängst war ein mit Negern beladenes Schiff von einem Schiffe der ostindishen Compagnie betrosseau,/ und nah Sierra Leone aufgedracht worden.

Vom Mayn, 16, September. Am 12. d. wurde die diesjährige Sißung der baierishen Ständever]amm- lung aus bejonderm Auftrage Sr. Majestät des Königs von dem Staatsminister des Jnnern, Grafen v. Thür- heim, begleiter von den föôniglichen Kommissarien Srtaatsräthen von Suttner und von Stúrmer, durch Verlesung des hier folgenden Reichsabschiedes, in feier- licher Versammlung beider Kammern, welcher die Civil- behôrdeu und auf den Tribunen eine reiche Zahl von Zuschauern beiderlei Geschlechts beiwohnten, geschlossen.

In dem Garten des Chaisen - Fabrikanten Schäfer zu Lahn (Großherzogth. Baden) befindet sih ein Reb- stock, der hon vor mehreren Jahren der öffentlichen Aufmerfkfsawfkeic gewürdigt wurde, und solche in diejem

Jahre noch mehr auf sih ziehen dürfte, indem er nicht |.

weniger als vierzehnhundert der vollkommensten blauen Trauben trägt, wovon die kleinsten 14, die größeren aber 18 bis 20 Zoll Lánge haben ; der Ertrag wird von Sachverständigen über 4 dasige Obmen geschäßt. Wien, 13. September. FJhre- Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn, Allerhöchstwelhe am vorigeu Sonnabend aus Lax:nburg hier angekommen waren, haben Sich gestern Nachmittags nach Schloßhof bege- ben, von wo aus Allerhöchstdieselben künftigen Sonn- abend den 17. d. M. Jdyreu feierlichen. Einzug in Preß-

burg halten werden. Stockholm, 9. September. Vorgestern famen

S-. K. H. der Kronpriuz von Drottningholm zur Stadr, um in der Regierungs - Commission den Vorsiß zu führen.

Dem Staatsrath, Grafen Löôwenhjelm, ist während seines Aufenthalts in Paris von dem dortigen Handels- hause Mazet et Co, das Anerbieten gemacht, den Schwe? lüichen Eisenwerfsbesibern, gegen eine Vergütung von 300,000 Fr., die Erfindunggmäirzutheilen, allerlei Eisenwaaren oder Platceumtttelst einer metallischen Plattir-Compesicion vor Hi Joste zu bewahren. Die Bergwerks und CommerzEMegten, die Academie der Wiss:n]chaften und die Bevollmächtigten des Eisen- Comtoirs sind um desfallsige Gutachten angegangen worden. Jn Betreff der von dem Handelshause Michaelfon und Benedicks von der Regierung erfauft:n drei Schiffe will man jeßt wissen, daß der Kauf in Kraft bleibt und die Schiffe binnen furzem absegeln werden. Die Ein- shifung Schwedischer Officiere auf denselben ist aber verboten worden, -

Der Rajah von Oude ín Ostindien hat unsrer Re- gierung ebenfalls sein greßes Persishes Lexicon in 7 Theilen zum Geschenk gemacht.

Frederifkshald, 7. September. Als Jhre Ma- jestáäten der König und die Königin zu Högsund auf der Norwegischen Gränze angekommen waren, wur-

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mittee der Asiatischen Angelegenheiten hat so eben Reglement für den Russish- Asiatischen Handel erlas das im Wesentlichen Folgendes bestimmt: 1) Y den Persern mittelst des Tractats von Gulistan zy standene Recht, mit Pássen von ihrer Odbraugkeit n Rupland zu kommen, sih dorc aufzuhalten und fa männische Geschäfte zu betreiben, wird vollständig q reht erhálten, “auch sind sie berechtigt, im Großen

die Handelsgeschäfte en détail zu betreiben wüns sind gleich den Russishen Unterthanen gehalten, H dels. Erlaubnißscheine zu lôsen, auch, wie die Rus die örtlichen Accisen, Sciadt- und Land- Abgaben y freiwilligen Steuern zu entrichten; doch sind sie dz nicht als Nuisische Unterthanen zu betrachten. 3) E so müssen auch alle úbrige nah Rußland komma Asiaten, die Waaren mit sih führen, ähnliche Hand Erlaubnißscheine lösen, weil 1hnen ohne dieselben h erlaubt ist, auf der Zoll Linie, in den Tauschpläßen y auf den drei Hauptjahrmärkften, d. h. auf denen JIrbit, Nischuy Nowgorod und Korennoy Handel treiben. 4) Alle Asiaten, welche ih als Hanudelsdizy oder Commijsionaire in Rußland aufhaltea, sind } Gilden- Reglement unterworfen, namentiih a, die bei Russischen Kaufleuten in Geschäften irg einer Art angestellt.n, nach Maaßgabe ihrer Bes tigungen einen Erlaubnißschein von der ersten 0 zweiten Classe lôdsen. b. Eben solche Zeugnisse mis nich diejenigen Asaten verschaffen, weiche bei andi

stellt sind, die das Recht erworben haben, auf der Linie und den Hauptjahrmärkten Handel zu trei c. Diejenigen , welche bei den, bloß auf der Gränz! und den drei Hauptjahrmärkten handeltreibenden 4 ten oder bei den en gros handelnden Asiaten sich b#

nißshein nicht vorzuzeigen, Z) Die Handels - Erl nißscheine sollen für die ‘Perser# wie für andre Asia zu jeder Zeit des J : ne Preis - Erhdhung zu j welche überwie)en we cht denselben gemäß, ite und an den Tau?

pláßen Handel getr Haben, sind, mit Ausna der drei Hauptjahrmärktê," allen mittelst des supplen tarishen Reglements wegen der Gilden festgeleß Strafen zu unterwerfen. Die Vollziehung diejer Y [hriften nimmt mit dem 1. Januar 1826 ihren Anfa

Túrkei. Die Allgemeine Zeitung enthält fol de Privatichreiben :

Konstantinopel, 20. August. {Ueber Buchare Aus dem Archipel erhält man fortwährend ungünß Berichte úber den zerrissenen Zustand Griechenlat Zwie!palt soll unter den Hävptern der Junsurgenten der Tagesordnung sein, Vergebens bemühen si englishen Agenten, die Griechen zur Eintracht zu! mögen, und zum Uebermaaß der Verwirrung tras den ersten Tagen dieses Monats ein nodamerifani|! Geschwader bei Napoli di Romania ein, und soll 8

halten sein. Diezet ohne Eclaubnißschi ßerhalb der See -Y

den Sie von dem Reichsstatthalter, Grafen v. Sandels, dessea Generalstaabe, dem Gouverneur der Provinz und

eiuer großen Anzahl von Ober - Officieren nnd Céivil-

Beamten, so wie von den Norwegischen Hofbeamten

empfangen, welche leßtere sogleih ihren Dienst antraten. |

Um 97 Uhr trafen die Durchl. Reisenden unter dem Donner der Kanonen und dem Jubel der Einwohner hier ein. Die Gräfin von Wedel - Jarlsberg, Oberst- Hofmeisterin der Königin, mit zwei Pallastdamen, hat- ten sich schon früher hieher beaeben und traten unver- 4üglih ihren Dienst bei J. M. an. Gleich nach der Ankunft empfing der König den Reichsstatthalter, den Norwegischen Staatsminister, so wie die Generale und andern Beamten,

| einem allgemein verbreiteten (wenn gleich unwahr! lichen) Gerúchte, den Griechen unter der Bedinzs Hülfe angeboten haben, daß sie sich mit England 8 in nähere Verhálcnisse einlassen würden. | sha’s Operationen scheinen durch Hamiltons Ben gelähmt zu sein; wenigstens weiß man sich sein | res Verweilen bei Tripolißa , wenn der Zustand

[childert wird, nicht anders zu erflären. Mit? franzósishen Botschafter, Grafen Guilleminet, und brittishen Minister Turner, soll es wegen des Be mens des Commodore Hamilton und des Generals N

handeln, 2) Die nah Rußland kommenden Persissi

mit faufinännischen Zeugnissen versehenen Aslaten auf

den, brauchen, wie ihre Principale, dergleichen ErlŸ

Sbrahim#

Napoli di Romania so erbármlich ist, wie er hier f

bercits zu Ertfläcungen gekommen sein, iu Folge ? F

St. Petersburg, 9. September. Die Cy N. General Roche, der noch förmlich in französischen

¡enst-n steht, zurüberufen werden dürfte. Wenigstens

rd dieses hier behauptet. Triest, 53. Sept. Briefe aus Corfu vom 21. Aug.

stätigen die bereits gemeldete Niederlage des nach dem

jlungenen Sturm auf Misfolunghi im Rückzug begriffe- a Seravkiers Reschid Pascha. Es war am 7. Aug., ß der aus der Gegend vou Salona herbeigeeilte Goura c drei griehischen Käpitains den abziehenden Türken Carvassara in den Rúcken fiel, und ihnen viele Ar- [lerie abnahm, Seitdem befindet sih Reschid Pascha Carvassara, und sammelt frische Truppen. Unsere itung drúcke sich in Bezug hierauf so aus: „Nach hifferberihten erschien, einige Tage nah dem frucht- eu Sturme der Túrfen auf Missolunghi, ein Korps 1 3000 Griechen unter Kapitain Goura’s Anfüpyrung ¡ Salona her, und griff in Gemeinschaft mit einem eile der Besaßung das türki]he Lager an. Es ge- g ihm, die Belagerer in Unordnung zu bringen, und jen einige Kanonen und Bombenmörser zu vernageln,““ Ftalienishe Blätter enthalten aus Zante vom August: „Eben eingehenden Nachrichten zufolge Ypsilanti’'s Armee - Corps Tr:poliba und Navatin erdings beseßt; leßtgenannte Stadt soll bei Annä- ung der Griechen von der Türkischen Besaßung frei- ig verlassen worden sein, die sih nach Modon zog. rahim Pascha soll bei Tripotamo, dem alten Psophis, Mittelpuncte des Pelopones, eingeschlossen sein. Jn Gewässern von Messolunghi hat die Türkische Flotte einem Gefechte mit den Griechen etige Schiffe ver- n.‘ Spanien. Nach einem Privatschreiben aus *NMa- d vom 1sten Sept. (im Moniteur) hat die Regie- g, im Gefühl der Nochwendigkeit, die Parteien so- möglich einander zu nähern und dem bôjen Willen n Vorwand zu Klagen und Gegeubeschuldigungen ehmen, die meisten in Folge der ueuesten Ercignisse {bst Verhasteten und Verbannten so eben in Frei- geseßt und bezugsweise aus der Verbannung zu- gerufen. Unter den leßterg_ nennt man auch den mandeur der Artillerie d Köuigl. Freiwilligen der General - Major Chapêi Emaligen Präsi- (en der Militair - Comm er Pjiarrer Me- /, welcher etliche Tage Ha gehadt , ist , nach m Schreiben , jeßt ebenfall® Wieder frei und die kô-

+ Freiwilligen, von deren gänzlicher Auflösung die de war, Jollen noch durch ein viertes Bataillon ver rt werden.

D 4 4-0 d, Berlin. Durch die, im 17. Stück der Geseßsamm- ) für die Königl. Preuß. Staaten enthaltenen Al- sten Verordnungen vom 17. August d. J., ist die nstige Verfassung der Communal Landtage der Kur- Neumark, desgleichen in Pommern festgesetr. Da- werden in der Kur- und Neumark drei besondere munal, Ständi¡he Verbande Statt haben, diese : 1) der Verband der Aitmaik; 2) der der übrigen \estheile der Kurmark, und 3) der der Neumark. Pommern und Rügen fiaden zwei besondere Com- al- Ständische Verbände statt, deren einer Hinter; ern und Altvorpommern, der andere aber Neu- mern und Rügen begreife. Für den Communal- [lag der Kurmark ist Berliu, für den der Neumark, Ei: zum Versammlungsort bestimmt; fúr die Alt, eibr jolcher der Wahl der dortigen Stände úber- E Für den Verband von Hinterpommern und Alt. mern ist Stettin, fúr den von Neuvorpommern

ien, Straljund zum Versammlungsort bestimmt.

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reten, und dürfen nie über vier Wochen dauern. Zu Kömgl. Kommissarien auf denselben sind die Ober: Prä- deuten der Provinz bestimmt. Die Gegenstände der Verhandlungen müssen vorher dem Ober - Präsi- denten mitgetheilt, uud die Beschlússe dem Minister des Jnnern eingereiht werden, welcher da, wo solches nöthi ist, die Allerhöchste Bestätigung nachuc{t.

i Dasselbe Stúck der Geseßsaminlung enthält auch die Kreisordnunyen 1) der Kur- und Neumark - Bran- denburg, und 2) des Herzogthums Pommern und Fär- stenthums Rügen , beide ebeufalls vom 17. August d. J. Die Kreisversammlungen haben den Zweck, die Kreis- verwaltung des Landraths in Communal-Angelegenheiten zu begleiten und zu unterstüßen. Die Kreisstände ver- [reten die Kreis Corporationen in allen den ganzen Kreis beireffenden Communal-Angelegenheiten , ohne Rúckspra- he mit den cinzelnen Communen oder Judividuen ; lle geben Namens derselben verbindende Erklärungen ab, repartiren Staats - Prástationen. Die Kreisweise auf- zubringen sind, und deren Aufbringung durch das Ge- jeß nicht auf eine bestimmte Art vorgeschrieben ist. Die Krel. [ständischen Verjammlungen bestehen 1) aus den Rictrrgutsbesißern des Kreises, 2) aus einer Anzahl skäbti]her Deputirten, und 3) aus drei Abgeordneten des bâäue:lihen Standes.

__— Vor länger als einem Jahre traten mehrere hiesige Künstler uad Kunstfreunde, die ehemals in Jtalien ge- wvejen waten, zusammen, um durch jährlihe Beiträge den in Rom studirenden vaterländischen Küustlern Ge- legenheit zu Arbeiten zu eröffnen, welche blos ihr Forc- |hreiteu in der Kunst zur Absicht haben sollten. Der Gecanke erhielt Berfall, das Unternehmen gewann, auch außer dem ursprünglichen Kreise, Theilnehmer; es Fchien angemessen, die erste Anlage zu erweitern, und" so bils dete sich der Plan zu einem Verein der Kunstfreunde in dem Preußischen Staate. Mehrere Städte in und außer Deutschland desiß¿n Vereine dieser Art, der unsrigen fehlte ein solcher bisher, und demnach scheint er doppeltes Bedürfniß in einem Augenblick, wo, wie inan mit Wahrheit behaupten fann, das Streben derx Künjtler nah Vollendung zugd der rege und einsihts- volle Antheil des Publi äihren Werken mit ein- ander wetteifern, der K Moch schöôneres Empor- blühen zuzusichern. Es gehört zu den erfreulihsten Er- |heinungen unserer Zeit, daß die bildende Kunst seit etiva 30 bis 40 Jahren einen Aufschwung gewonnen hat, den zu hossen die unmittelbar vorhergehende Epoche faum berechtigte. Sie danfr dies außer andern zusam- mentreffenden Ui sachen, offenbar dem richtigen Wege, den sie genommen hat, indem sie, sh" von der Herr- schaft einseitiger Manier befreiend, zu einem ernsteren und strengeren Studium der Natur zurückgekehrt ist, und das Alterthum und die großen Wiederhersteller der Malerei zu Vorbildern gewählt hat. Auf diesem Stand- punkte spricht die Kunst jedes unverstimmte Gemüth an, jagt jedes Unbefangenen Sinn zu, und erweckt allge- meine Theilnahme, da sie, frei von Prunk und Ueber- ladung, sich leicht und einfach mit Allcem verbindet, was ihre Form anzunehmen fähig ist, und das ganze Leben mit Schönheit und gefälliger Anmuth begleitet. Diese, nicht bloß der Kunst, sondern allen sich mit ihr verbin- denden menschlihen Bestrebungen wohlthätige Stimmung zu erhalten und zu befördern, scheint nichts so geeignet, als die Hervorbringung bedeutender Kunstwerke zu er- leihtern, und eine größere Anzahl derselben zu verbrei- ten, und beides macht den Zweck des sih bildenden Ver- eins aus, nur mit der Beschränkung, daß er blos für die vaterlándiche Kunst, das heißt, für preußishe Künst- ler wirksam seyn wird.

Auch dem Künstler von Talent fehlt es nicht selten an Bestellungen größerer Arbeiten, und er sieht sih als-

ommunal Landtage werden “alljährlich zusammenu-

dann längere Zeit hindurch auf solche beshräntt, die