1825 / 241 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 15 Oct 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Esterhazy und der Graf Villa Real, arbeiteten im Laufe dieser Woche im auswärtigen Amte. Es if hier vor Furzem eine Schr j tel: Noticias historicas, politicas 7 ‘estatisticas de las Próvincias unidas del*Rio de la T lata, erjchte nen, die mit glänzenden Farben ein reißendes Gemälde von dem Zustande der sogenannten Provinzen am La- Plata. Strom entwirst, und darauf berehnet scheint,/ Auswanderer und Capitalisten zu vermögen, sich oder ir Geld jenen Provinzen zu widmen. Ein andrer Ma- ler, unter dem Namen Brittannicus, hat jedoch! im- Courier vom 20. v. M. die Schatten des Gemäldes nachgetragen, und daran erinnert, daß von den Ver: einigten Provinzen Buenos-Ayres, Monte Video, En tre Rios, Corrientes, Paraguay, - Cordova, Salta, Potosi, Cochabamba, Charcas und la Paz, bloß die durch \cho}senen fúyrf frei wären , ihre Bevölkerung h Öch)- stens eine halbe Million 2 enschen betrüge dle Erzeug- nisse, mir Ausnahme von etwas Kupfer und Eisen in Salta, sich auf Getreide und Vieh beschränkten, die Militairmacht höchstens 4000 Mann, schlecht equipirt und disciplinirt, ausmachste, die Seemacht null wáre, und die Einkünfte sich jährlich ‘auf etwa 515,430 Pfd. St. beliefen. Am 1. d. dankte Hrittañiicus dem Cou- rier für die Aufnahme seiner Bemerkungen , und be- nußte die Gelegenheit, um noch auf folgende drei Säße jener Schrift aufmerfsam zu machen , die er für eine Beleidigung der monarchischen Staaten in [Europa hâlt, näám!ih: És is gegen das Junteresse der Americanischen Staaten, darèin zu willigen, 1) daß in ihrer Nachbar- schaït. eine gegen die heil. Allianz freundlich, gegen das republicanishe System feindlich gesinnte Regierung (Bra- sien) bestehe; 2) daß Brasilien einen etnzigen Staat bilde (es músse vielmehr in verschiedene fleine Staaten getheilt werden, wie das Spani]che America,/ und end- lih 3) daß die Europäische Herr|chaft in feinen Theile der neuen Welt wieder hergestellt werden solle. Was wird, ruft Brittanicus, aus dem Französischen und Niederländischen Guyana, was aus den Brittischen, Dâänischeu und Schwedischen Besißungen werden! Cons, 882. ; Augsburg, 1. Oktober. Ein Brief vou Pyrgos vom 10. August, eingerückt in der griehischen Chronik von Missolunghi giebt folgende Nachtichten über die Stellung des Jbrahim Pascha in Morea. Dieser Chef hat sich noch nicht, troß aller seiner Bemühungen, aus der üblen Lage ziehen können, in welcher er sich zu Tripoliba befindet. Er sucht sih fast jeden Tag durch erneuerte Angriffe einen Weg zur Küste zu bahnen, aber fortwihreud wird er mit Virlust in seine alten Posten zurückgeworfen. Der leßte Kamps dieser Art ist in der Nähe von Cramphoho geliefert worden, Die griechischen Truppen, die an denselben Theil genommen, bestanden aus den Einwohnern von Pyrgos und Arkadieu. Nach cinem 5stúndigen blutigen Kampfe wurden die Araber vollfommen geschlagen, 150 blieben auf dem Schlacht- felde, uad mehrere, worunter einer ihrer Auführer wurts den zu Gefaúoeneu gemacht. Diese haben gestanden, daß es der Armee des Jbrahim an Munition fehlte, und daß die Armee an den Schrecknisscn des Hungers

furchtbar licte. : 4. Oftober. Der König und die

Stockholm, Der „und di Königin werden am 12. d. ihre Rückreise von Christiania und am 16. ‘oder 17. hier

nah Schweden antreten, r nach Chri-

ift unter dem Ti-

wieder eintreffen. j Major Servais is gestern als Couríe stiania abgegangen. : Die Revisoren der Reichsstände haben nun auch die Revision des Staats-Comtoirs begonnen 2 Ein Engländer, Namens Mackinto\h , hat um ein

Privilegum fúr” seine Etfindung: auf eine- neue Art

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Dieser Tage ist hier eine neue Zeitung unter h

Titel: Der Comet, erschienen, die hauprsächlih gy dea Argus gerichtet zu sey cheint.

Cours auf Hamburg 123 Schill. : Christiania, 22Ocrober. Gestern legten Se..-Y

der König den Grundstein zu dem neuen Königl. Schlo] Von sämmtlichen Behörden und ihren Hofstaate beg ter, begaben sich Allerhöchstdieselben in feierlihem Z nah dem auf dem Schloßplaße errichteten Zelte. Königin wohnte der Feierlichkeit dei.

Bischof Sh seu hielt cine passende Rede, worauf Se. Maj.| Grundstein an der Stelle legten, wo der Altar | Schloß - Capelle zu stehen fommen soll. Nachdem j die höchsten Beamten Hand angelegt hatten, wurde großer Marmorblocë über den Grundstein gelegt. "Vom Aufange dieses Monats an erscheint zu Y gen ein neues Blatt unter dem Titel: ¿Der freund.‘ Neapel, 20. September. Wir sind Zeuge einer rühkenden Huldigung gewesen, welche unter Ki selb dem Alter uñd den langen und ruhmvollen Y sten dargebracht hat. Der Natter Don Gaovani Dan Capitaine: General der Königl. Marine, vollendete j sein hunderrtstes Jahr. Diesen Morgen um halb 11 dielt ein Wagen vor seiner Wohnung, 2 Perjonen | mehrere Kinder stiegen aus demselben, und man utt von dem Erstaunen der Umstehenden, als sie den Ki die Königia und die jungen Prinzen erkannten. dmiral wird durch die Freudensrufe, welche sich hi lassen, davon benachricht. Beim Namen seines verdoppeln sich seiñe Kräfte, er eilt ihm entgegen; fann in seiner Bewegung vor Jhre: Majestäten | die lebhafte und ehrfurchtsvolle Erkenntlichkeir Herzens ausdrücken; er will sih zu Ihren Füßen fen, der König hält ihn zurück, indem er wohlw seine Hände ergreift. Der König erzählte hierauf Herzog von Calabrien, dem Thronerben, die Dis welcher dieser alte Diener dem Staate geleistet hac,f sen Dienstzeit hon unter Carl 1Il, begonnen hac. “Beim Abschied erlaubten Jhre Majestäten demi miral Danero nicht, Sie zurück zu begleiten. Triest, 21. September. Es befinden sich fleine Abtheilungen türkischer und griechi|cher Flotta dem Jonischen Meere und in den benachbarten Gel sern. Mehrere griechische Fahrzeuge befinden sich f zend vor Prevosa, und wollen ein Decret des vert ten Gouvernements, nah welchen der größere Theil Küsten von Epirus und von Albanien ‘in Blockiru! zustand erflärt worden , in Ausübung bringen, aber neutralen Fahrzeuge, wollen sich. dieser Erklärung 1 unterwerfen. Jhre Capitaine behaupten, daß ihre | ten Kriegsschiff: , welche ketne feste Station haben, ! Blockirung durchseßen können. “Selbst die Fahrt der Jonischen Inseln, deren Capitaine sehr für Griechen gestimmt sind, aber ihre commerziellen J ressen durch obiges Dekret gefährdet sehen, theilen ! fommen diese Anscht. Sie haben Verhaltungsb! von dem Lord-Commissair von Corfu gefordert, aber noch feine Anwort erhalten. i Die griechischen Guerillas zeigen sich oft in Ai im Rücken der Armee von Reschid, und fallen |) Detaschements. und seine Transporte an. Man spricht von großen Mißhelligfeiten , wt zwischen Reschid Pascha und Jussu} Pascha al

brochen sein sellen. i adrid, 26. Sepr. Der Minister der Justi

so eben 2 Circulaire ergehen lassen, die nur geeig | sind, den Frieden und die Ruhe im Königreiche qt stellen. Das erste an die Erzbischöfe und Bischöfe i! ibnen an: daß das Herz des Königs bei der Nad! verleßt worden sei: daß man in einigen Kirchen

Stahl zu fabriciren, angehalten,

Predigt mißbrauche

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Diè zweite, an die obern Gerichtsbehdrden gerichtet be:

rechen aufzuheben, und alle wegen eines solcheu Ange-

im Königreich Preußen .

um Haß unter die Zuhörer d i

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ustreuen. er in den Kirchen nur Worte des Friedens zu verkün- und droht mit harter Strafe jeden Geist:ichen, der eine Pflicht, die ihm der heilige Charakter seines Am: ¿6 auferlege , übertreten zu haben, üdersührt werde. hle ihuen, jeden Rechtsgang wegen politischer Ver- lagten in Freiheit zu seßen.

Die öffentlicbe Aufmerksamkeit richtet sich jeßt auf je Amnestie, welche statt den Asten Oct. den 13ren be- annt gemacht werden soll. Diese Amnestie wird keine usnahmen, als nur einige Personen, die einzelu ge- annt werden sollen, machen.

Barcellona, 28. Sept. Unser General-Capitain at so cben eine fônigl. Ordre erhalten, nach welcher le in einer zweiten Probe nicht gereinigten Perjonen, je Hälfte ihres Gehaltes, welches sie während ihrer ctivität erhielten , so lange genießen sollen, bis der nig den Gehalt bestimmt haben wird, den er ihren erdiensten angemessen fiuden wird.

ie geogr. Cphemeriden enthalten über die jeßige Volks- anzahl des jüdischen Volks nachstehende Notizen, deren Richtigkeit wir nicht weiter verbär- gen wollen :

Wir finden die júdishe Nation jeßt auf allen elttheilen verbreitet, nirgends als selbstständiges Volt, chnidt, mit Ausnahme einiger russischen und ara- hen Dörfern, als alleinige Bewohner einer Ortschaft. hre Anzahl hat sich seit“ der Zeit, wo ihr Reich in ner größten Blüthe stand, unter David und Salomo ht sehr verändert. Es zählte damals 4 Millionen, d ihre jeßige Anzahl wird gegen 3,200,000 betragen.

Folgeude Tabelle zeigt ihre Anzahl in den verschie- en Ländern und Staaten: in Baiern 53,402 * SaGien 4,300 + Hannover . 6,100 - Würtemberg 9,068 s; Baden E Ee n 16,930 + Hessen, Churfürstth. 5,170 s Hessen, Großherz. . 14,982 s den Übrigen deutschen Bund 18,248 : Frankfurt a. M. 9,200 s Lübeck ë 400 F Matiburg 1125 8000 / den O?sterreichisch 153,545

134,980 426,908 232,000

12,000 60,000 80,000

450 6000 1970

36,900 7000 7300

321,000

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u Rußland . Î m Königreich Polen . n Großbritaunien Franfreich den Niederlanden . (in Amsterdam 20 Schweden Dänemark . der Schiveiz di C9 den Jtalienischen Staaten wf den Jonischen Jnseln EEtalau….: « ä R Ee Asien (davon allein in der Asiatischen Türkei 300,000) i Afrifa (davon allein in Marokos und Fez 300,000) , Amerika Australien .

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Der König verlange daher von den Pries j

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¿is Au Spaulen und Portugal wurden sie früher ge- zl b -_je6t fiudet man dorc feine mehr. Ju Norwe- Gf Drs Me (8499 Jude. Schweden hat ecst in neus (n Deiten derca „aujgenommeu, Jn den Oesterreichi- |chen Staaten geniegten sie in manchen Provinzen wehr, (n andern weniger Vorrechte. Jm brittischen Melche haben ste sich nie wohl befunden, ob sie gleich A Rechte and Glaubensgenossen der niht herrschenden Kirchen besißen. Jm russischen Reiche sind sie geduldet [tehen ader unter einer strengen Kontrolle. Jn sämmt; lichen deutschen Bundesstaaten, in Fraufreih, in den Nieéerlanden y jo wie im Preußischen Staate genießen lîe die Rechte der Staatsbürger, werden aber nicht zu Staatcsamtern gela sen. i

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E E #. Oftober. Heute hat hier der N ver Provinz Sachsen mit einem feierlichen A begounen.

Die jäwmtlichen Landtags: Abgeordneten hatten sicl, um halb 9 Uhr nah dem S LOE Vedebet) a e ten sich um 9 Uhr unter Aujührung des Herrn Land- tags-Marschalis, des regierenden Grafen zu Stollberg- Wernigerode, nah der DomKirche, wo sie ihre Pläbe vor der Kanzel einnahmen. Der Landtags-Commissarius, Herr Geheime Staats-Minister von Klewiz befand sich in Begleitung der ersten Beamten auf dem der Kanzel gegenüber stehenden Chore. Nach Gesang und Beendi- gung der Liturgie wurde eine Kirchen-Musif recht brav aufgeführt, wonächst der Confistorial- Rath Dr. Hasen- ritter die Kanzel bestieg, kräftige Worte sprach dem Herrn aller Herrn inbunstig für den Ernète - Segen danfte, und fodann die innigsten Wünsche für die se- genöretichsten Folgen des ersten Landtags zum Himmel aussteigen ließ.

Nach beendigter Gottesverehrung begaben sich die Abgeordneten, wiederum unter Vortritt ihres Landtags- Marschalls nah dem würdig eingerichteten Ständehause. Hier verjammelt, erivarteten sie den Herrn Landtags- Commissarius, der alsbald erschien, herzlihe Worte iprach, den Landtag für eröffnet erklärte und dem Hrn. Landtags- Marschall diejenigen Gegenstände zur Bera- thung mittheilte, welhe auf Befehl Sr. Majestät dem Landtag vorgelegt werden sollten. Die Stände empsins- gen in Ehrfurcht" diese Königl. Mittheilung, und. nach- dem der Herr Landtags - Marschall die Nede des Herrn Ministers von Klewiz eben so herzlih beantwortet hatte, begab sich leßterer wieder nah dem Schlosse. Der Landtag hielt noch eine kurze vorbereitende Sibßung.

___ Mittags hatte der Herr Minister von Klewilß sämmiliche Abgeordnete, so wie die ersten Personen aus dem Miltair - und Civil - Stande zu einem glänzenden Mitrtagemahle in seiner Wohnung im Schlosse versam- melt, wobei dem vielgeliebien Landesvater ein freudiges Lebehoch gerufen, und dei einem zweiten Glase lebhaft der Wunsch ausgedrückt wurde, daß der Landtag herr- liche Fruchte bringen und diese beginnende Jnstitution, ein neues Unterpfand landesväterlichen Vertrauens, sich immer segeusreicher entwickeln möge. Breslau, 10, October. Folgendes ist das Resul- tat des diesjährigen Herbstwollmarkts :

1) Was die Wolle]chur selbst aulangt, so ist wahr- genommen worden, daß die Schaäsheerdenbesißer mit dem Ertrage derselben nicht unzusrieden waren.

2) Die Produkcion betreffend, so wurde bemerft, daß die Wolle größtentheils schr gut gereinigt gewejen und über Sommer gut gewachsen ist. Welche Fort- schritte in der Verfeinerung der Wolle gemächt worden, läßt sih am Herbstwollmarke nicht beurtheilen, |ondern muß dem. Frühjahrswollmarfte vorbehalten bleiben.

3) Nach einem ungefähren Ueberschlage kann man