1825 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 04 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

besorgt, daß die ber:its begonnene Kraut- und Kartoffel- Gor nicht re chlich sein wird. Der Flachs hingegen ist ziem!ih gut gerathen. Jeßr beschäftigt sich der Land- mann [mit der V i ner-Einsaat.

VI, Posen. Posen. Die Witterung war bis auf iaréb g “ac Bien in Septembermonat, stets heiter und t-ockcn, Die Akerarbeit für die Winterjaat ist da, wo starfer Boden vorhanden, etwas aufgehalten, doch im G nzen schon ‘bedeutend vorgerückt und überall er; scheinen schon giüne Saaten, Die Erndte aller Feldfrüchte sts wie d:6s Grummets, ist völlig beendigt, und der Ertrag hat vorzüglich gut eingeschheuert werdeu fónnen. Von den Gartengewächsen sind nur noch Kar- toffeln und der Kohl einzuzammeln. Gerste und Ha. fer sind theilweije gut gerathen doch im Allgemeinen fann der Ertrag diejer Getreidearten auch nur für mir. telmäßig angenommen werden. Die Erbsen sind durchgängig mißrathen und liefern an manchen Orcen faum die Ausjaat, dagegen haben Hirse und Buch; weißen den Erwartungen ent|prohen. Die zweite Heuerndte ist sehr dürftig ausgefallen, an mehreren O:ten hac gar fein Grummet gemacht werden können. Das Obst is aur sparjam vorhanden, und eben so we- nig versprechen die behackcen Früchte und namentli) die Kartoffeln erwünschten Ertrag. Bromberg. Mit wenigen Ausnahmen war die Witterung den gan; zen Septembermoönat hindurch trockéen und daher der Sommergetreide - und Heuerndte lehr günstig. Die Sommerung hat im Aligemeinen eine gute Erndte ge- währt , dagegen ist bei dem früher gefallenen häufigen Regen der Roggen mißrathenu- Der Weizen hat an vielen Orten ausgewachsen eingescheuert werden müssen. Auch die Obsterndte ist, dejouders in Betreff der Pflau- men, nux mittelmäßig ausgefallen.

VIL Sachsen. Merseburg. Nach langer anhaltender Trockenheit trat endlich am 7. September ein durchdringender Landregen ein - der um 10 wohl- thätiger .und heilsamer wirkte, als vorzüglich schdue Sommertage auf thu folgten. Acker und Wiesen Úder- zogen sich wieder mit fri]chem Grán und’ die Herbst früchte und der Wintrerrübjen erhielten neues Leben. Selbst die Grummet - Erndte fälle in etnigen Gegenden nicht so schlecht aus, als man anfänglich särchtete. Der Flachs ist dagegen fast gänzlich mißrachen, und die Kar- toff:ln gewähren einen |o geringen Ertrag, daß man in wehreren Landstrichen niht viel mehr als die Ausjaat erndtet. Ueberall hat man bereits mit der Bestellung der Wintersaat begonnen, und die Bearbeitung der Fel- der wird durch -die Witterung fortdauernd begünstigt. Erfurt. Die Witterung während des Monats Sep- tember war dem gänzlihen Einbringen der Ecudie |9o- wohl als der Winterbestellung sehr vortheilhaft. Die Roggen- uud Weizea-Erndte ist sehr gut, an Gerste mittelmäßig, an Hafer ‘nux gering ausgefallen. Die Knollen: und Wurzelgewächse haben ebenfalls wenig Aus. beute geliefert, und die Besorgniß des Landmannes we- gen Mangels an Viehfutter ist bei dem fast gänzlichen Mißrathen der Grummet- und H gründet. “Die Obs\terndte ist wider alle Erwartung

ziemlich reichlih ausgefallen.

YVIII. Westphalen. Münster. Der Land: mann war im Monat SeptemLver vorzüglich mit der Einscheuerung des Buchweizens und mit Destellung der Winterfrucht beschäftigt. Leßtere wurde, durch die Wit: terung begünstigt, in einigen Gegenden am Scilusse des Monars ¡chon beendigt, Unter den Fuatterktäutern hatte der Spôdrgel, ein hier im Laude seyr bekanntes,

1028 gesundes und nahrhaftes Vichfutter, überall ein gute(f

eu Erndte niche uage-: | Tanz.

Ansehen. Auch die Stoppelrúben versprechen einen gu ten Ertrag. Bei den Kartoffeln zeigte sich im Tei limburger Kreise die auffallende Erscheinung, daß sol wie im Juli in der üppigsten Blüthe standen, wahr

sheinlih weil ihr Wachsthum früher der Dürre w?geiß Man hofft übrigens.

zu jehr aufgehalten worden war. daß der diesjáhrige Kartosselgewinn, weun auch nic reihlich, doch besser ausfallen werde, als es früher dey An¡chemn hatte. Minden. Der neue Roggen treu sehr gur beim Ausdrusch, und beweiset sich so gedeihli( beim Verbacken, daß man ihn an einigen Orten un

l theurer als den vörjährigen bezahlt, Die in de |

hdher belegenen Distrikten des Fürstenthums Paderbonf faum beendigte Ein]heuerung der Sommerfrüchte liefert ein in Quantität und Qualität nur hôchst mitte!mäßige Refsultar. Die Kartoffeln gewähren im Ganzen ei fárglihe Ausbeute. Kernodst har vielen wurmstichige ¿bdfall. Steiuobst ist reihlich und gut. Die Winte seldsbestellung fährt fort überall auegezeihnet, gut un glúcklicy von statten zu gehen. Die Grummeterad

fallt besser aus, als man bejúrhte; auch haben Rüd

uad anderes Herbstifutter sich noch ziemlich erholt, mi Ausnahme jedoch des Kreises Warburg, wo man nig ohne einige Besorgniß lokalen Futtermangels dem Wi ter entgegen sieht. Das Vieh steht überall noch i den niedrigsten Preisen, bles Schweine sind auf di Márkten etwas theuer bezahlt worden. Die Eiche und Buchenwaldungen vorzüglich die ersteren ti

gen volle Mast.

IX. Jülich, Kleve, Berg. Köln. Jn è ebenen Theilen des hiesigen Regierungs - Bezirks rol man mit Bestellungen der Winterfrüchte beschäftigt. E

müje, Kartoffeln, Rúben und Futterfräuter haben dur den eingetretenen Regen und durch die darauf folgenk| Wärme überall, wo lie nicht schon in der Dürre unt _gegangeu waren,

viel gewonuen, Der Weinsteck v \p:iche nicht vizi, aber guten Win. Unter den Daul [rúchten sind Birnen und Pflaumen am- besten gerath Dússeldorf. Die uun beendigte Buchweizenernd hat feinen durchgängig ergiebigen Ertrag geliefert, u von der erst bevo:stehenden Kartofsselerndte erwar man kein besseres Resultat. Obgleich ín der ersten Häl des Septembers sehr milder und warmer Regen gef ln isi, jo fônnen sih doch die G:müs: und Futterkrä ter, welche durch die früyere große Hiße allzusehr gel ten hatten, bei der jeßr zu weit vorgerückten Jadreöjs uicht mehr erholen. (Schluß sol t.)

Lil Q: A Donnerstag, 3. November. Jm Schauzpie!hau| Auf Begehren: „¿¿Wallensteins, Tod „‘/ ‘Trauer}p. 5 Ubideil, von Schiller. Freitag, 4. November. Jm Schauspielhause : „F dolin,‘/ Schauspiel in 5 Adcheilungen. | Sonnabend, 5. November. Jn Potsdam :- „D Barbier von Sevilla, foi. Oper in 2 Abtheil. , U Mußk von Rossini. Sonntag, 6. November, Jn Potsdam: * „L schdne Schusterin,// Sing!piel in 2 Abtheilungen. M sié von Urulaus. Hierauf: Tanz. Und: „„Abü - Hassat Singsp. in 1 Aufzug von Hiemer, Musik von | M. von Weber. - Nachrich. Das Bisllet- Verfaufs- Bureau | Schaujpielyauje is tägli erdffäet: Vormaettags von 9 bis 2 Uhr. Zt chmitrags von 4 bis 7 Uzr.

An Sonu - und Festtagen nur Mittags bés 2 Uht,

Gedrucét bei Feier und Eisersdorff.

Redacteur Z oh D e

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5 A 11 Meine

rceußishe Staats-Zeitung.

Mg 258.

Berlin, Freitag, den 4ten November 1825,

‘L Amtliche Nachrichten. m. 0:00 18:0 #0:8.-T:6 gie M

Seine Königl. Hcheit der Prinz August von reußen find von Magdeburg angekommen.

I SgBeitungs - Nachrichten.

A El ck id;

Paris, 27. Oktober. Se, Majestät der König ¿t dem Chevalier Los Rios, Kammerjunker Sr. katho- schen Majestät nund außerordentlicher Gesandter und vollmächtizter Minister am Londoner Hof, so wie dem derrn von Moyes, Capitain einer Fregatte, Privat- adienz ertheilt.

Als ám 15. dieses Monats Se. Majestät der Kd- g von Compiegne zurückkehrte und durch die Straße pourbon-Villeneuve fuhr, beschädigte einer aus seinem Vefolge, welcher ein stätishes Pferd ritt, eine junge person, Kaum daß der König hiervon benachrichtigt ar, schickten Se. Majestät den Baron Dupuytren, ihren ersten Wundarzt, zu der Verwundeten, die jedoch hon außer Gefahr war. Se. Majestät hat ihr durch

Men Herzog von Doudeauville eine Pension von 400 Fr.

uf die Civil-Liste anweisen lassen, und dem Vater des Nädchens 400 Fr. zu Kurfkosten überschickt. :

Nach Briefen von Lyon vom 23. Oktobéx verursa jn die U-berschwemmungen der Rhone immer noch deutenden Schaden.“ Bis jeßt wird dieser allein zu on auf 2 Millionen Fr. geshäst. j

Der Aristarque, sagt die Etoile, findet in der Oprache 2er oder 3er Journalen, die sh immer mehr nd mehr von einander zu entfernen scheinen, den Be- dels einer Trennung in dem Couseil des Königs. Wir lauben, daß man’ in dex Einheit und Uebereinstimmung er genecmmenen Maaßregeln den Beweis der Einigkeit er königlichen Räthe suchen muß, und uicht in den Phra- n der Schriftsteller, die Hur ihren persöulichen Ein-

rücken folgen.

. Diejenigen, welche in 2 oder 3 Journalen die Mei- ligen“ der Minister suchen wollen, gleichen denen, elche wähnen , in andern Journalen die öffentliche tinung zu -hdren, Wer w-iß nicht, daß das Journal

es Debats ‘im Dienst eines besondern Chrgeibes steht, f

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daß die Quotidienne und der Aristarque die beleidigte Eigenliebe representiren, und daß während in dem, diesem gegenüberstehenden feindlihem Lager, der Con- stitutionell Republikanismus, der Courier Bonapartis- mus treibt, das Journal de Commerce fúr den Staat feine andern Elemente des Ruhms und der Sicherheit kennt, als die Industrie. Was beweißt dies Alles? Daß die Freiheit, wenn sle in Zügellofgfkeit ausartet, das schlimmste aller Uebel is, und daß nicht erst jebt die Verschiedenheit der Meinungen die Tochter des Sctol- zes und der Unabhängigkeit ist.

_ Auszug aus einem Briefe des General Roche an die Comité der Griechenfreunde zu Paris, datirt Na- poli di Romania vom 17. September. Die Belagerung von Misssolonghi' ist noch nicht aufgehoben, wie ih Jh- nen in weinem leßten Schreiben berichtete, aber die Hellenen vertheidigen sich noch mit einem fast übernas- türlichen Muth. Jn dieser Vertheidigung sieht man die Wunder des Glaubens und der Vaterlandsliebe.

Jhrahim Pascha ist von Tripolißba nach Mistra ab- marschirt. Auf diesem Marsch har er sih eines Dorfes mit 150 Familien bemächtigt, die erzu Sklaven gemacht hat; das Dorf hat er abbrennèn lassen. Der Gouver- neur hat 350 Mann Linientruppen des neuen Regiments, was hier organisirt wird, mir 2 Feldstücken beordert, die Ueberrumplung von Tripoliiba, wo Jbrahiin nur 150 Mann Garnison zurück gelassen hat, zu versuchey. Colocotroni folgt der egyptischen Armee, und lauert auf den Augenblick, wo die Hindernisse, die diesen aufstoßen müssen, ihm gewiß Gelegenheit geben werden, Jbrahim mit Vortheil anzugreifen. Jch werde mich beeilen, Sie späterhin mit den Resultaten dieses Marsches befannt - zu machen.

Diesen Morgen hat mich der brave und unèrschrockne Conaris von seiner Expedition von Alexandrien zurück- gekehrt, besucht. Er hat mich gebeten, Jhnen, meine Herren, seinen innigen Dank für die Sorgfalt abzustac- ten, die Sie- für die Erziehung seines Sohnes bezeugen. Er is fest entschlossen, selbst nah Paris zu” gehen und Ihnen fär die großmüthige Theilnahme zu danken, welche Sie an seinen Sohn und an sein bedrängtes Vaterland nehmen, sobald dies seiner Dienste niht mehr bedarf. Canaris ist ein Mann voll Kühnheit und Heldenmuth, begabt mit natürlichen Anlagen und einer feltnen Be- scheidenheit. Wetin man ihm über seine Thaten etwas verbindliches sagt, erwiedert er: ich erfülle nur meine Pflicht gegen Gott und das Vaterland.

Die Ámerikanische Flotte, welche aus dem Linten- schiffen North-Carolina von 194 Kanonen, commandirt von dem Commodore Noger, der Fregatte, die Consti tutéon, der Corvette Ontario uud ciner andern Corvette besteht, ist dey 12. dieses in unsern Hafen eingelaufen,

Jch begab mich, als Geschäftsührèr des Griechen-