1825 / 263 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 01 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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tigkeit sein. Ew. Maj. haben uns gesagt, es gewähre |

hnen innige Freude, den Thron der Niederlande mehr und mehr vou der Liebe und dem Vertrauen unjrer Mirbürger umringt zu ‘sehen ‘und die Generalstaaten freuen sich, diese värerlichen Worte zu wiederholen.

Auszug aus den Berichten des Gesundheits- zustandes in den Provinzen während des

: Monats September.

In Preußen waren die Pocken in Matienwerder, sonst yerrichte keine bedeutende Krankheit in der Provinz,

Im Großherzogthum Pojen war diejes Uebel gleichjalls , jedoch nur im Sinowratlaer und Mogiino- wer Kreise, ausgebrochen. i

Ín S S1 en waren die Pocken in den Städten Breslau und Neiß, ün Münsterberger/ Glaßer, Milits zer, Lubbeuschen, Neißer und Neujiädter Kreis edens falls ; jedoch in allen drei Provinzen tm Abnehmen, 10 day man gewiß ist, daß sie nichr weiter um sich greifen werden. Unbedeutende Krankheiten abgerechnet, war der Gejuödh t:e-Zustand in der Provinz guf.

In den Marken herrschte 1n Franffurt unter den Kindern das Scharlachsicber, was bösartig wucde. Auch in der Gegend von Schwedt und: Angermünde nahm es einen gleichen Charafter an. Jy dem Uker martischen zeigten sich die natúrlihen Menscheapocken, bejonders in der Stadt Prenzlow. |

In Pommern dauerte das Scharlachfieber im Anclamschen und Nandow})chen Kreise immer noch fort. Jn Stcralsund nahm es einen bôjen Charafter, bejon: ders bei Kindern an. Die herrschenden Ost- und Nordwejiwinde führten späterhin bei den häufigen ka. tarrhalishen Ucbeln einen entzündlichen Zustanv herbei.

In Sachsen waren feine erheblichen Krankheiten

S aebrochei. :

g Westphalen herrschten, außer einem bôsarti- gen Scharlachsizver in dem Kreise Bräkel, keine bedeu- hen Kra: ftheiten. U O M Im Groÿherzogthum Niederrhein ist in der Burgermeisterei Mülzeun - Kreis Berntastel eine Krankheit ausgebrochen / die nach der Meiuung der Aerzte ihreu Ursprung ‘in der früheren außerordentlichen Hißlze haben soll und überdies alle Ausmerfjamfkeit ver- dient. Es siad ‘an derselben zu Dujemonud in einem Hause 3 Geschwister von 15, 21 und 23 Jahren, uno in Mülheim ein Knabe und ein Mädchen vou 15 Jah ren gestorbèn. Der Typhus zu Cuchten hat aufgehdôit, in Mehren scheint er jedoch den ärztlichen Vorkchxun- gen noch nicht gauz roeichen zu wollen , da fürzlich wie der eine Person davon befallen ist. Auch zu Croes, Kreis Wirrlich, hat sich eine Nervenkrankheit geäußert, deren Opfer bereits drei Perjonen geivorden sind, Uebii: gens sund außer Krankheiten entzündlicher Ait, welche der schnelle Wechsel der Wiceterung herbei füyrie, keine weitern Krankheiten ausgebrochen,

Die Allgemeine Zeitung giebt folgenden interessan- ten Arrifel über Gasbbeleuchtung. das

Seirdem mehrere Gejellicharten englischer Kapitali- en sich erboren haben, die _Gasbeleuchcung auf dem Kontinent einzusühken , ist dieje nüßliche Erfindung aucl in Deutschlaud ein Gegeustand der dssentlichen Aufmerk: samkeit geworden. Die Anrráge diejer Veretne mußten eine um jo günstigere Ausnahme finden, da in den Kon: tinentalländern und namenclih tn Deutschland jene gro; gen Kapitalien, die England besi, und welche zur Be: gründung weit umfassender Anstalten erforderlich sind, zen dringenderen Bedürfnissen anverer Industrieziveige, chue Nachtheil sür leßtere, niche entzogen werden kön nen Zioei englische Gesellschasten bewerben sich ge:

¡genwärtig in den deutschen Staaten um die Uebernahm

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der Gasbeleuchtung: Die Kontinental- Gas - Gesellsxhast, welche von dem General Congreve dirigirt wird, und üb,

r Allgemeine

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ausgestattet, die Geldmittel der deutschen Kapitaiisie

in Anspruch nimmt, und mit deren Hülfe die Gasbsff

leuchtung einzuführen gedenft. Die erstere hat mit meh reren Städten in den Niederlanden, Preußen, Bade

und Würtemberg theils {hon Kontrakte abgeschlo 1}

cheils Unterhandlungen angefnüpft. Die leßtere dagegy yat, ‘nachdem sie in Wúrtemberg, Baden, Franukfuy

und andern Städten vergebliche Anträge gemacht, Ungarn mit einigen Gemeinden Unterhandlungen ej gelettet, und in einem andern Lande ein ‘Privilegiuss

jur zwdlf Jahre erhalten, um. daselbst „' in Verbindun mit inländischen Kapitalisten, die Beieuchtung mit j}

jammengepreßtem tragbarem Gas einführen zu dürf

Da diejer Gegenstand allgemein wichtig und vou groß Bedeutung ist, und man ‘an mehreren Orten noch u chluússig zu seyn scheint, mit welcher £oa beiden Ges schasten man, wegen Einführung der Gasbe!euchtun toutrahiren , . welchen Anträgen man den Vorzug geb jdll, jo dürfte es dem ôffentlihen Junter-e ss- augemess eyn, die Zwecke, welche beide Gesellschaften sich votz jeßt haben, so wie auch’ die ihuea zu Gedot stehend Mattel zu prüfen, und zu untersuchen, welche von h den den deut]chen Städten die -reellsten Vortheile du dieter. Die Jnternational: Gesellschast führt dies Nameu, weil sie gemeinschaftlih mit den inländish Kapitalisten der respektiven Kontinental Länder die Gai deleuchtung einzufügren Willens ist; sie sucht Über drei Viertel oder. doc) weni,stens die Hälfte ihrer A cien an eiuheimische Kapitalisten anzubringen. Sie i absichrigt feruer di: Gavbeleuchtung mittelst tragbar Lampen einzusüyren, in welchen das Gas in einen dri ÿiugmal fleinecrn Raum zusammen geprestt wird, V6 ¿lejeu Gaslawmpen muß. eine große Anzahl vorhaul ¡eyn , da die Gesellichaft sie tägiih mit Gas gefúllt alle dffentlichen und Privathäujer \chickt, und jeden Mi gen vurch fris gefüllte erjeßen läpt. Alle zur Ausf rung diejer Beleuchtung nothwendigen Maschinen, äm lie Gaslampen und : Kompressionspumpen chit Juiernarional- Gesell|chafc aus England, wofür sie 1 (üri jehc große Summen aus Deutschland bezie( muß, die um jo bedeutender scyn dúrsten , da der Arbei (loyn so wie auch der roye Stoff in England viel h zu stehen kommen als auf dem Kontineut. Es ist 1 genjcheinlich, daß durch die Verbindung mit dieser (6 jellichast„ wenig oder gar fein «englisches Geld W Deuc\czland gebracht, im Gegenth.il sehr viel ü Deuc|jcland nach England gezegen wird, denn die ) cernational. Ge)ellichaft liefert statt des Geldes, Ma)

‘nen und Fabrikate, die in England, und zwar größt

cheils mite deutschem Gelde angeschasst werden, D zujolge würden wir neuerdings den Engländern, U zwar auf eine doppelte Weise, zinsbar werden ; erste (indem wir ihnen Fabrikate (nemlich Gaclampen, Kd pressionspumpen 2c.) adkausen, die wzr bisher nit durstenz zweitens, dadurch, daß wir sie Theil an k Gewznn nehmen ließen „-der aus der Verarbeitung de her Landesprodutte (des Oels und der Steinfohll

erwach]en dürfte. (Schluß folgt.)

Kdniglthe Sœwauiptele Mittwoch, 9, November. Jm Opernhause: dor und Cymodocáa„‘/ Trauerspiel in 5 Abrheil., l dem Franzdsishen, von Th. Hell. Hierauf: ¿J mich nie,“ oder: ¿Der Náuberhauptmann,‘/ Lust) in 4 Aufzug, näch dem Franzdösis., voy C- Lebrüir

- “Gedrudckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Jo)

Ne

263.

Berlin, Donnerstag,

Amtlihe Nachrichten. K r-o:niif d e8::-T ages

Des Königs Majestät haben den Geheimen Finanz- h und Provinzial, Steuer: Dikeftor v. Biegeleben Met zum Geheimen Obérfinanzrath zu ernennen uhet. Seine Majestät der König haben den bisherigen eiten Direktor des Stadtgerichts zu Breslau, vo-n lanfenjee, zum ersten Direfkfcor, und den bisherigen erlandesgetichtsrath Gelpfe zum zweiten Direktor s genannt-n Gerichts allergnädigst ernannt, Seine Königliche Majestät haben den bisherigen ammergerichts- Assessor Bonseri zum Justizrath, bei 1 hiesigen Stadtaerichte zu ernennen geruhet. Des Königs Majestät haben dem Kaufmann und brifeigner J. G. G. Eulher hierselbst den Charakter Commerzien - Rath allergnädigst beizulegen und das teut daruber Allerhöchstselbst zu vollziehen geruhet.

Zeitungs-Nachrichten.

Paris, 2. November. Sr. Majestät der Kdnig

eu dem Baron Finot, Präfekren des Departements Creuze, eine Privar- Audienz ertheilt.

Außer den 25,000 Fr. welche der König vor einigen den der Stadt Salins gegeben hat, -habeu Seiner ajestät 60,000 Fr. für verschiedene Departements auf Civil-Liste angewiesen, um unter die Unglücklichen heilt zu werden, welche durch die häufigen Feuers- inste und dem Hagelschlag gelitten haben. 3,009 Fr. d für Diejenigen bestimmt, welche durch die Explo- 1 der Pulvermühlen bei Tours und auf der Edene „zory Schaden gelitten haben.

Zweihundert Patente zu Pensionen sind neuerdings eder, und vorzuglih an Wittwen und Waisen ehe- liger Militairs, ausgetheilt worden. / bois, welher 33 Jahr in Jndien als WMissionair gebracht, hat sich eincr Pension zu erfreuen. Die)er

jtungswerthe Missionair h»t aus dicsem großen und j

chen Lande nur die Liebe der Völfer und die genaue nntniß ihrer Sitten und Gebräuche zurúck gebracht. elbst die Engländer geben ihm dies eh-envolle Zeugniß.

Der König hat durch den Beitrag von 8,000 Fr. den Monumenten, die zu Ehren vou Dugay, Trouiv d Georg Cadoudal errichter worden, den Beweis ge-

Auch der AbLe |

den 10ten November 1825,

eben, da i as O O sich selbst der längsk vergangnen Dienste Auch Paris ist von der Gnade des Köni i vergessen worden. Sr. Maj. haben 15,000 Er oe der Sorbonne angewiesen, um es in Stipendien vertheiten , und 250,000 Fr. theils dem Erzbischof n Paris, theils dem ‘Präfekten des Seine- Departements zugeschickét, um zur Ausschmückung von Notre- Dame Mi dies: M7 Gefangnuen, die wegen Schulden , und zu mehreren ti: L todte A R andern wohlthätizen Zwecken Man schreibt aus Perpignan vom 26 daß, nah einem Befehl des Kriegsministers, ade ‘esselben Monais, die Reserve - Divisionen , die seit der Rückkehr unsrer Armee aus Spanien si{ch in Perpignan und Bayonne föórmirt hatten, vom 1sten November an aufgelöst sind. An diesem Tage wird auch das Lager von ‘Perpignan aufgehoben, das 2., 3., 5. und 31. Lie nien- Infante: ie Regiment fehren in ihre Garnisonen nach Grenoble, Toulon, Mont-Douphin und Dijon das 19. leichte, welches in Seu d’Urgell und Mont- Louis stand, nach Avignon zurúck. Die Division der Ost-Pyreneen bleibt formirt, nur fommen an die Scells der Regimenter, welche ste bilden, Andere. : Von Bayonne schreibt man vom: 26. Oktober : Uns ser Lager wérd bestimmt am 1, Novembèr aufgehoben Das 4. leichte Jnfanterie Regiment marschirt nicht ab, wie ih? es Jhnen berichtete, cs] bleibt zur Besabung der Citadelle, und das 59. zur Besaßung des Plaßes zurück Das 932. marschirt nach Navarrens und Jean - Pied de T «A das- 24. nah Nantes. Fünfprocentige Reute 99 Fr. 75 C. 71 Nr. A0! E. N N, f

Lyon, 30. Oft. Alles is jest mit den Zuberei- tungen zu dem Namens-Feste Sr. Majestät des Königs beschäftigt. Die feierliche Einweihung der Statue Lud- wigs des läten wird seinen Glanz noch erhöhen. Unter mehreren Anordnungen zu diesem Fest, macht uns ein Journal dieser Stadt mit folgendem bekannt. Um sieben Uhr Abends wird die Garnison der Stadt ein militairishes Fest geben. Das Plateau von Fourvieres wird ein belagertes Fort vorstellen, Soldaten werden in den Gärten unter diesém Plateau zum Sturmlaufen aufgestellt sein, und mehr als 60,000 Flinten-Patronen verschicßen. Man wird von beiden Seiten ¡Bomben werfen. Der Berg wird ganz in Feuer erscheinen, das militairische Fest sih mit einem Feuerwerk endigen. Alle ôffentlihe Gebäude werden beleuchtet sein. Es werden zu diesem Feste 5000 silberne Medaillen, nach dem Modell der 50 Cent. Stücke unter das Vokk ver- theilt werden.

London, 29. Oft. Der folgende Brief ‘von Ja- mes Emerson, Agent des Griechenvereins zu London,

Dreiproct.