1825 / 269 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 17 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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Kraing von Bonthain warf sich jedoch, den Mördern entgegen, empfing selbst mehrere Wunden , rettete aber dazurh den Major, der seine Soldaten herbeirief und die Verräther uiederhauen ließ. Die Expeditions-Flotte fam unterdessen am 24sten März vor Badjoah an, wel- ces der Feind stark befestigt hatte und dessen Schan- zen mit 50 bis 60 Stücken Geschüß, worunter man so; gar Zwölfpfünder bemerkte, b. seßt waren. General van Geen ließ seine Truppen an’s Land steigen und befahl den Angri auf dite ver|chanzteu Werke. Diejer endete so glücili, daß man nicht allein alle Kanonen, sondern außerdem noch 3000 Pfund Pulver, etne Pcenge Ku gelu è¿c. erbeutete. Hierauf zog die Niederländi)che Hee: reemacht gerade auf Boni zu, das zwar stark ver- schanzr, aber ganz verlassen war. _ Hier eroberten die Niederländer wieder 15 Stück G:|chus und erfuhren, daß der König und die Prinzen vou BDoui sich geflüch- tet hâtten, einige behaupten nach Soepa, andre in dic Gebirçe. N-chdem sich General van Geen etntge Tage zu Boni aufgehalten hatte, keyrte er nach Macassar zurü, wo er am 20stea April ankam. Die Truppeu- Abtheilung des Major Lebrou zog untetdessen quer durch das Reich Boni und kam in 11 Tagen zu Maros an, ohne auf irgend einen Fetrnd zu |toßen.. Mach den neusten Berichten beschäftigte sich General van Geen mir der Ausrüstung einer neuen Erpeditio, nach Soepa.

Nach einem Berichte aus Pontianat richten dite Seeräuber noch viel Unheil an. Auf den Molucfen herrscht vollkommene NRuße.

sie den Major neuchlings zu úberfallen suchten ;

Wissenschaftliche Nachrichten.

Eine neue Entdecéung in der Bereitung des Stárke-Zucers *)

Bekanntlich wird die Stärke nicht blos durch Ein- wirkung des Klebers und Wassers beim Malzen des Getreides und bei der Zuckergährung - sondern auch durch lángeres Kochea derjelbeu mit Schwefeljäure und Waser, in Zucker umgewandelt, der im neuen Zustande glei dein Traubenzucker fugelsôrmig krystallisirt, Vom Rohrzucker unterscheidet er sich sowohl durch die Form seiner Krystalle , als auch dadurch , daß er bei gleicher SNenge nur halb so stzrf versúßt, als dieser; wird er aver der Weingährung unterworfen , so entwickelt- sich daraus eben jo viel Weingeist, als aus dem Rohrzuer. Das Kochen der Stärke mit Schwefel äure und Was- ser geschaÿz bisher entweder úber offenem Feuer in et

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an einzelnen Stellen von der Verzinnung entblôit, uns alsdann das Kupfer von der: Schw-feisáu:e ausgeldj wird. Das andece , besonders von La 1padius empfch lene Verfahren, ist zwar zweckmäßiger, man muß aber, wenn der Prozeß in zehn Scunden beeudigt sein sol, wenigstens 6 Proz. Schwefelsäure anwenden, und de hölzerne Kochvoitig wird pon diejer größeren Vèznyus Schwefelsäure |o stark angegriffen, daß er bald uubraugs dax - wird, Der Verfasser dieses hat sih seit eiue!

Zeit rnit der Bereitung des Stärkezuckers be]cchàftiz f und dabei folgende Entdeckung gemacht, die er dem si} dafür interesjirenden Publikum hierm:t öôsfffentlih mu} theiulr : Wenn man die Stärke mit Wasser und Schw

felsáure bei einer Temperatur fochr, die nur um etuiz}

gewandeit. Die auf diese Entdeckang gegründeie Yu reitungsart hat große Vorzuge vor der bisherige Man kann mit einem Kochapparat von glicher Größ in derselden Zeit dreimal mehr Stärke in Zucker un vandelnz wan braucht nur etwa. halb jo viel Breu naterial, und den vierten Theil der-gewdonliczen Su jeljäáure und der Kreide zur Atsheidung derjelben (d Bodensaß ist daher auch um eben so viel gertuzer) der Kochbottig dauert weit länger, weil die Holzfajy von der geringen Menge Schweseisäure nur |chwaß angegr!ffen wird z überhaupt kann man annehmen, dis die Bercitungskosten um etwa zwei Drittel verminde werden, und für den Centner nur etwa 1 Rthir. be2tcagen, Aus 100 Pfund Kartoffelu (die beste Frucht zur È winnung der Stärke) erhälce man 10 bis 15 Pfun uoch nicht raffinirteu Zucker, und die Abfäile dièu ais Viehfutter. Da ¿ie ganze Bereitung sehr leicht nf und da dicjer so äußcrst wohlfcile Zucker jowcöl zus Bersüßen der Speisen und Geiränke, als auc bei Bercitung des Oost. und Jehannsdbeerweins, des Bil und des Cjsigs mic gropemn Vorthetle gebraucht werd fann, was (le Ecf¿hrung bereits bestätizet hat, fo4 ¡zu erwarten, daß ¿le Bereituig des Stärtezucters tig viel aligemeiner als bisher, als laadwirihichajtiid Gewerbe wird betetebden werden, und daß ein Theil i Millionen baaren Geldes, welche jährlich für Zucker i &ueland gehen, der inländischen Laudwirihjchafi zu Gi fommeui wird. Um die Anwendung der odigen E deckung zu ecleihrern, bin ic gerne bereit, jedem, ! ciejelbenu beuußen, und das ganze darauf gegräaèdl zweckuäßiaste Fabrikations -Verfahren micht felbst du) toitipiclige Verjuche ausfindig- machen will, einz uw! führlihe Beschreibung davon , durch Zeichnungen erli tert, nebsi der Beschretbung einer ehr einfachen i Großen und im Kicinen anwendbaren Mühle zur Au schetdung der Stá:fe aus den Kartosfeln, mirzuth?il

nem gut verzinnten kupfernen Kessl, wobei man auf 100 Theile Stärke 2 bis 3 Theile S{&wefelsäure nud 300 bis 400 Thzile Wasser anwendet, und 6 bis 8 Stun- den lang koht, während mah das verdampfende Wasser nachgießen mußz oder es wurde durch Dampf in einem hôlzernen Gesáße gefocht , wobei man auf 100 Theile Stärke 6 bis 8 Theile Schwefelsäure und 200 bis 200 Theile Wasser anwendet, und die Fiüssigkeit 8 bis 40 Stunden in “der Temperatur des fohenden Wassers erhält. Das erste Verfahren sollte schon deswegen nie angewendet werden, weil, wenn man auch nur 2 Proz. Schwefelsäure nimmt , der kupferne Kessel jehr |chneli

*) Aus dem Hesperus vom 3. Nov,

Jch muß; aber bitten, sich desfalls iu portofreien Bri jen an mich zu wenden, und 3 Rthlr. beizulegen, ul die Adischrist oder Dructktosten der Beschreibung ul Zeichnungen avon bestreiten zu können, Hof Nechtel dach .ber Weblar. Kail Weinrich.

Königliche S#au Cp tele

èittivoch, 16. November. Jin Schauspielhaus ¡Die Läster]chule,// Lußspiel in 5 Abtheilungen, n Syeritan, für diz. deut)che-Bühne bearbetitec von Le bardi, (Meu einstudirt.) | Donncritag, 17. Nov. Im Opernhause: „, Ron uud- Julia,‘ Trauerip. in 5 Abtheil. vou Shakjpeal

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Joh

Grade hdher ist als die des fohenden Wassers, i braucht man nur 1 bis 2 Proz. Schwefelzäure anzu j wenden, und die Stärfe ist schon uach 2 bis 3 Stun den vollständig in jehr leicjc trystallisirbareu Zucker uw

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yreußishe St

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aats - Zeitung.

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269.

Berlin, Donnerstag, den 17ten November 1825.

Amtliche Nachrichten. Nee tf G6 T #4 86.

Seine Majestät der König haben dem Königl.-Nie- ilándishen General - Lieutaant und Gesandren am ranzösishen Hofe, von Fagel und dem Königl. Nie- rlándishen Ober « Mundschenk Baron d’Yvoy de pydrecht den rothen Adler-Orden erster Classe zu ver: ihèn geruhet.

Seine Majestät der König haben dem Gutsbesißer kuliu s Melchior Bernhard Heinrich Freiherru, on Dyherrn zu gestatten geruhet, den Namen und as Wappen der Familie von Czettriß und Neu- auß dem seinigen beizufügen und sich: Freiherr vou yherrn - Czettriß und Neuhauß nennen und reiben zu dürfen.

Seine Majestät der König haben gestern geruhet m von Allerhôchstdero Hofe zurückberufenen Königl. dajerschen Gesandten, Herrn Grafen von Rechberg e Abschieds-Audienz zu ertheilen. :

Das 19te Stück der Gesebsammlung, welches heute högegeben wird, enthält :

“die Allerhöchsten Kabinetsorders unter

No. 972. vom 24. Mai d. J., die Erhebung der Ka-

thedralsteuer in den Didôcesen Gnesen,

Posen und Ermeland betreffend ;

- 90973, vom 4. September d. J., wegen Aufhebung des in der Ober- Lausiß noch bestehenden evan- aclishen und -fatholi)chen Pfarr: Zwañges und

¿ ‘974, vom 25. v. M., daß bei fünftigen Verträ-

gen und Rechnungen unter der Bezeichnung „von Groschen nur Silbergroschen verstanden seyn sollen.

Berlin, den 30. November 1829,

n D.0b-i-t s K. 0.mt0 8k,

Zeitungs-Nachrichten.

Paris, 9. November. Die Etoile theilt. uns aus em Memorial Bordolais die Nachricht wit, daß der Beneral Cruz, Ex : Kriegsminister von Spanien, den

, von Madrid in Bordeaux angekommen sei. Es eißt, daß er in einem besondern Austrag seines Gous- ernéments reise, daß man ihm 90,000 Realen Gehalt ebe, und daß er sih_nach Havannah einschiffe, wo die us Ferrol ausgelaufene Expedition, 12 bis 14/000 Mann

starf, unter seinen Befehl gestellt, und er gegen Mexico agiren würde. Dieser General kennt das Land. fehr genau, wo er schon früher seine militairishen Talente ruhmvoll entwickelt hat.

Der Baron de Castel , ehemaliger Bureau - Chef im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, ist nah Madrid berufen, um die Stelle des ersten Divisions Chefs bei dem nehmlichen Ministerio zu Übernehmen,

_ Briefe von Madrid vom 29. Oftober, sagt der Aris- starque, welche durch einen Handels Courier gefommen sind, versihern, daß bis dahin feine Veränderung in dem Ministerio statt gefunden habe.

- Der dffentliche Verkauf der Haitishen Anleihe zum Preie von 80 Fr., sagt der Moniteur, hat den verschie- den:-n Journalen Stoff zu eben so gegründeten und wohlwollenden Betrachtungen, wie gewöhnlich, gegeben. Alle Welt erwartete diesen Ausgang, bemerkt der Cons stitutionnel, und er würde Recht haben, wenn er damit meiute: 1) daß eine Anleihe von einer nicht beträchtlis chen Summe, und die erste, welche die Anleiher machen, sich zu einem viel höhern Preise, als zu dem jeßigen Course der Papiere der verschiedenen amerifanischen Staaten, machen wúrde; 2) daß die Schuld einer alten Colonie, feierlich von seinem alten Mutterlande als frei anerfannt, mehr Vertrauen einflôößen müsse, als die von ihrem Mutterlande noch nicht anerkannten SÜds- amerifanishen;, 3) daß die finanzielle Crisis, welche London jeßt heimsucht, feinen Einfluß auf den Credic Frankreichs, oder auf den unter seinen Auspicien sich bildenden Unternehmungen haben fônne; 4) daß eine Gesellschaft, welche für ihre eigne Rechnung.und Gee fahr handelt, viel dreister in ihrem Anerbieten zu Werke gehen fann und wird, als solhe, welche im Auftrage einer großen Anzahl Darleiher , deren Jnteresse wahrzus nthmen -sie sih verpflichtet haben, bieten, Dies isk denn auch der Grund, warum die Gesellshaft Lafitte, Rothschild u. -\. w. 80 Fr., also 4 pCt. mehr als die 2 Gesellichasten gab, die nur 76 pCt. geboten hatten. :

Als man zu Nismes neulich einen alten Eckstein ausgrub, welcher den Weg beengte, fand man einen gallishen Helm, gefüllt mit fupfernen und silbernen Müúnzen aus den Zeiten der rômischen Kaiser. Das merfwürdigste aber unter diesem alterthümlichen Schaß ist ein Messer, ohngefähr einen halben Fuß lang, dessen Griff von geshmacfvoll bearbeitetem Elfenbein , die Klinge aber vom feinsten Golde is. Man vermuthet, daß dies Messer einem Druiden angehört habe.

Das Journal des Débats vom 9. Nov. bemühet sich in einem weitläuftigen Aufsaße Prophezeihungen und Rathschläge für den ‘Congreß von Panama aufs zustellen. Im Eingange sagt es: Was wird der. Cons greß von Panama machen? Dies ist die große Frage des Tages, Wir glauben , daß es nicht so schwer ist,

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