1825 / 274 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 23 Nov 1825 18:00:01 GMT) scan diff

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er nach Lissabon gehe, um, im Namen seines Herrn, dem Könige von Portugal die Hand zu füssen. 26 Der portugie sishe General - Jntendant der Polizei hat zu gleicher Zeit in dem Königreiche eine Meuge Individuen, die in Verdacht sind, eine Räuberbande zu bilden, arretiren lassen. Aus dem Haag, 15. Nov. Gestern Nachmittag sind &FF. MM. der König und die Königin, so wie JI. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Friedrih und die Prinzessin Mariane von Amsterdam hierher zurückge- kehrt. Zu einem sehr glänzenden Balle, den Allerhöchst dieselben dort mit ihrer Gegenwart beehrten, waren über 600 Personen eingeladen worden. : j : JJ. KK, HH. der Prinz und die Prinzessin von Oranien sind gestern von Brüssel hier eingetrojsen. Ein Grieche aus Smyrna , Vater von 8 Kindern, der, um den Mebeleien der Türken zu entgehen, dieje Stadt verlassen, ist im ärmlichsten Zustande zu Lille angekommen, wo Menschenfreunde sich jeiuer angenom- men haben, E Macedonien gebürtig, Namens Demetrius Psateles, hált sich zu Lôwen auf und giebt dort Unterriczt t Neugricchiichen. | ; Stocéholm, 8, Nov. Jn mehreren unserer Pro- vinzen, zumal den nördlichen, ist die Kartossel - Erndt? fast gänzlich fehlgeschlagen. Schwedens Bevölkerung, die mit Aueshlvß von Finnland, 1748: 1,736,482 Seelen betrug, hat sich bis 1823 zu 2,687,457 vermehrt. Ueberhaupt stieg die Be- wohnerzahl Schwedens seit dem Negierungsantriite Karl XIVŸV, Johann , wenigsteus um 350,000 Köpse. Diese günstigen Populations-Verhältnisse_ darf man den so raschen Fortschritten mit zuschreiben, welche der Acker- bau in dem lebten viertel Jahrhundert gemacht hat, und fortwährend mit der größten Thätigkeit berriesen wird. Die Provinz Malmò in Schonen füyrte allein im Jahre 1823 nicht weniger als 243,000 Tonnen Getreide und 560,000 Pinten Brandwein gus. Auf die Weise dürfte also auch das Problem, ob Schweden si) durch die Crzeuguisse seines eigenen Bodens erhalten lôntne; durch einc zehnjährige Erfahrung aufs glücklichste gelöst, und die Sicherheit dex innern Unterhaitungsmittel fejigesteut ein, : St. Petersburg, 30, Oct. Auf Vorstellung der Behörde über die ausgezeiineten Kenntnisse und Fähig: eiten des Orenburgschen Achuns Addussalem Addrachi- mow, 1 derselde Allergnädigst zum Mufti von Oren- burg, nach eben - derselben Grundlage, wie tein Vor- gänger Mahomet Dshan Hussein dur den Ufas vom 22. September 1788 in dieser Funftion angestelle ge-

esen, und mit 2000 Rubel jährlihein Gehalt aus der Reichs, Schaßkammer, ernannt.

Ein Warschauer Arzt will die Bemerkung gemacht haben, daß in Stahl gefaßte Brillen, mit einem künst- lichen Magnet bestrichen, Kopfschmerz und Augen[chwäch? heziien. Man darf solche blos auf der Stirne ruhen lassen, um die Wirkung zu verspüren; doch muß man sie in einem mit Etjenspähneu gefüllten Behältnisse aufbewahren.

München, 14. November. Seine Majestät der König haben vermöge allerhöchsten Cabinet - Rescripts vorgestern die bis jeßt bestandene Commission in Gesebgebungs - Sachen aufzuldjen, zu demjelben großen und wichtigen Zwecke ader eine neue Geseßgedungs- Commission anzuordnen geruht. Als Vorstand haden Seine Majestät den fônigl. Staatsminister der Justiz, Freyherrn von Zentner, zu Mitgliedern den königl. Staatsrath von Stürmer, die Ministerial - Räthe vou Schmidtlein und von Mieg, dann den zweiten Direk: tor bei dem fônigl. Kreis- und Stadr -Gerichte zu Múnchen, Häcker, allergnädigst zu ernennen und zu be- fehlen geruht, daß diese Commission fogleich ihre Ar: }

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Ein anderer Griechischer Flüchtling, aus _von 18 Fuß. | holter gnädigster Bewilligung,

beiten begiune. Auch hatte diesen Morgen wi eine beinahe |echsstúndige Sißung, Behufs der Ersy rungen im Sraatshaushalte, unter des Königs ah maligem Vorsibe, statt. ; i Baden,-14. Nov. Auch hier ist nun auf Bes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, unsers allgelis ten Landesherrn , eine Kettenbrücke über die Ki g. Di bah, durch den Känstler H. Kapitain und Mili Baudirektor Arnold von Karlsruhe, in dem verfilosse Sommer geschlagen und in furzer Zeir zu Stande bracht worden, E

Diese Kettenbräcke, jede beliebige Last tragetd, si oberhalb der Ludwigs: Allee, auf dem haiben Wege \ schen Baden und Lichtenthal, ist im Licht 54 Fuß la 24 Fuß breit. Die Tragketten, jo wle die Anziehfeit von dem Salinen- Mechaniker Ott zu Rappenau y vielem Fleiß gefertigt, sind ‘au den zu beiden Sti angebrachten, mit dem Namenszug. Sr. Königl, Hoh deforirten, 4 Fasces befestiget ; die Anziehfketten hal die Länge von 13 Fuß. Der Brücke ist, nach ein der Name des ally

ehrten Regenten beigelegt, und neunt sich Ludni

Brücke. i | |

Heidelberg, 10. Nov. Beï der hiesigen Uni! sität hat sich, zur B2werfkstelligung einer möglich|è si ren und zwecémößigen Pflege erkrankter Studenten ( Universität, ein aus Professoren und Studirenden þ steheudec Krankenpsleze - Verein gebildet. Nach l höchster Genehmigung dieses Vereins ist besazte Uu mission sogleich in Thätigkeit getreten, Und [6 ist eine becráchtlice Summe von den Professor und eine nicht minder bedeutende von den Studen zu di:-sem wohlthätigen Zwecke, als jährlicher Beitr anterzeichnet worden. |

Mainz, 411.- Nov. i vom 4., durch außerordentliche Gelegenheit, bringt für den Fruchthandel wichtige Nachricht y daß die fuhr fremder Gerste und Erbsen für den 15. d, ín C land erlaubt worden ist. Die Gerste hatte wäh des verflossenen Virrteljahrs den geseßlichen Du [huittspreis von 40 Schilling das Quarter úderstiegl Vermutblih wird in Folge dieser Nachricht die wähnte Fruchtgattung, die auf dem hiesig:n “Mar seit 14 Tagen um beinahe 1 fl. das Malter (172 ! aufgeschlagen, und gegenwärtig 3 fl. 45 fr, gilt, F ferner in die Hdhe gehen. ;

Rom, 28. Octbr. Aus verschiedenen Gegen Deutschlands tressen noch immer Künstler eiu; England befinden sich deren etwa dretpig bier; si: ben eine eigene Afademie, deren Kosten theils voin} nen selbst, theils von Licbhabern bestritten werl Der Herzog von Devonshire und Sir Waikin Wyn haben jéder 109 Pfd. St. dazu unterzeichnet. Weinlese hat um 50 Procent weniger ertrag2n, als | vorigen Jahre, doch ist der Wein ungleich besser.

Rom, 3. Nov. Die Gesundheit des heiligen Y ters bessert sich von Tag zu Tag, obgleich Se. Heil feit noch ihr Schlafzimmner nicht vetlassen dürfen.

Die Herzôge von Fißjames nud Blacas, undi Marquis von La Jour du Pia sind mit ihren Famil in Rom angekommen.

Der berúhmte Maler Guerin, Direktor der fran) sischen Afademie zu Rom, liegt gefährlich krank, Si Tod wäre ein Verlust fär die Kunst. |

Der Lardinish? Hof hat dem heiligen Stuhl vit tausend Thaler zur Herstellung der St. Paulsfird| beigesteuert. M

Neuyorfk, 21. October. - Maa versichert, die J rungen zwishen Georgia und den Judtanern würde ohne Dazwischenkunft des Cougresses ausgeglichen wi den, Der Staat werde sich einstweilen mit dem biet derjenigen -Crecfks - Stämme ,

dractat darúber mit ihm eingegangen ,

Ein Schreiben aus Loni

V) Thlr. zu dem Fonds zur Unterstüßunz-armer ScHul-

die wissentlich di

ege der anderen auf künftige Uebereinkunft anste- en lasten.

Das Kréegsfahrzeug Hornet“ geht nächstens von Norfolf mit den Commodorea Bainbridge und War- ington und Capt. Biddle ab, die den Auftrag haben,

Mexicanischen Meerbusen einen paflichen Plaß zur nlegung eincs See - Arsenals auszusuchen und anzu- aufen; gemäß einem im Congreß passirten Gesebe.

Die Trennung der Chilenishen Republik in ein- (ne Staaten [cheint aus dem Anlaß entstanden zu cin, daß einer Gesellschast von Kaufleuten der aus- pließlihe Handel mit ge!tstigen Getränfen, Taback und hee eingeräumt war. Jn Santiago hatte auf eben jesen Anlaß die Bürgergarde die Stadt verlassen und u ordentliches Lager in der Gegend bezogen, von wo us sie ihre Unzufriedenheit über die Regierung und (j Congreß laut werden ‘ließ,

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Erfurt. Eine ehrenvolle Erwähnung verdient die emeinde Naufiß, Kreis Weissenscee, welche nicht nur gefangen hat, die Wege des sons ganz morastigen orfes zu pflastern, sondern auch ihre Kirche so ge- uiacévoll verziert hat, daß sie jet mit zu den [chdôu- n des Kreises gehört.

Minden. Jm Laufe des Monats Oftober sind verschiedenen Kreisen zum Theil wesentlihe Aus- erungen der Gemeinde: Verbindungswege vorgenom worden. Die Stadt Paderborn läßt ununter- chen arbeiten, um die nächsten Umgebungen durch nungen, Baumpflanzungen 2c- zu vershöunern. Zwei nannte Wohlthäter haben Jeder cin Kapital vou

der des hiesigen Dompfarrbezirks vom Lande, während Zeit, in welchen sie den Religions. Unterricht der sigen Dompfarre besuchen, geschenkt.

Oppeln. Die Oder ‘ist in der leßten Hälfte des obers beinahe um 2 Fuß gewachsen, so daß wieder- Stiffsahrt auf dicsem Flusse statt gefunden hac. s in den Tagen vorm 23. bis 27, ged. M. sind über Schiffe, größtentheils mit Zink beladen „- hier vorbei ingen, Mehrere Mühlen und Hüttenwerke muß- auch im Monat Oktober still stehen und an mehreren in trat Mehlnoth ein. Eifrig isk der frühere nie: Wasserstand der Oder zur Räumung des Strowues zur Sicherstellung und Befestigung seines Ufer- wes benußt worden.

Trier. Der Verkehr mit Vieh ist nichGt erheblich, die Schweine werden fortwährend von franzdsischen händlern aufgefauft und uach Frankreich getrieben. Jegen ist der Weinhandel lebhaster geworden, der 7 und 1822r ist auf der Mosel beinahe sämmt; aufgekauft, und mit dem diesjzhrigen Weine werden ts bedeutende Geschäfte gemacht. Die Ursache des eten Preises diefer Weine liegt hauptsachlich in größeren Ausdehnung des Handels mit denselben, welhen seit einiger Zeit beträchtliche Quantitäten den altpreußishen Provinzen und nah Westphalen idet werden, Die im hiesigen Regierungsbezirk lichen Fabriken sind in Thätigkeit und die Fabri- n scheinen mit ihrem Abjaße zufrieden zu fein. N Fabrikate der Eisenhüttzn werden besonders noch

begnúgen und

lichen Fortnen Anstoß. und da nur in wenigen Fällen zu solchen Unternehmun- gea die geseßliche Bestätigung erforderlich ist, so kaun

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stark gesucht und theuer bezahlt, nur fonnten die Hütt- ner wegen des biöhezrizen fleinen Wassers die häufigen Bestellungen nicht {nell genug erledigen.

Wissenschaftlihe Nachrichten.

THeaterk4leuHtun g

Der Mechanikus Locatelli ia Venedig hat eine neue Vorrichtung zur BeleuHßtung ‘des Theaters zu Siande gebrahr. Vergeblich bemühten sich Rumferd und andère Gelehrten, statt der jo undvequemen Kron» leuchter eine zweckmäßigere Beleuchtung einzuführen. Di? neue, im Theater Fenice eingeführte, Methode aber

und läßt nihts zu ‘wünschen übrig.

ist völlig gelangen Mittelst paradolischer Spiegel wird das Licht mehrerer Lampen tin eine, mitten im Saal angebrachte Oeffaung konzentrirt, und fällt auf ein System fonfaver Linsen- gläler, das eine Ocsfuung von einem Schuh im Durch- mésjer einnimmt, und die parallel einpfangenen Strah- len divergirend auf den Saal zurücêérvirse. Vom Par- terte aus gewahrt man nichts als die Linsengläser, die eluem glühenden Kehlenbecken gleichen; und obgleich diejer Glühheerd hinreiht , den ganzen Saal zu be- leachten, fo greift er weder die Augen at, noch blen- det er sie. Das Licht ist nicht nur gleicher und ruhiger, jondern auch viel stärker, als bei dem bisherigen Kron- leuchter, so daß man an jeder Stelle des Saales Gedrucck- tes ohne Anstrengung lesen kaun. Man spúrt weder übeln Geruch, noch Rauch, und überhaupt keine von den wit der alten Beleuchtungsart verbundenen Unbe- quemlichkeiten.

Volksunternehmungen in Großbritannien. (Schluß)

Unter den 47 Planen zu Aktengesellshaften , die vor das Parlament kamen, erhielten nur 11 die geseß- liche Befräftigung, und zwei der darauf sich bezichen- den Akten betrafen blos neue Einrichtungen alter Ge- jellschaften, Es geht daraus hervor, daß das Parla- ment keineswegs für die Spefulationen gestimmt war. Diejeaëigen Plane aber, welche die Zustimmung dessel- den erhielten und dadurch Landesgeselz wurden, sind als lerdings von großer Wichtigkeit für die Volfkswoh!fahrt. Die Verwerfung mancher Plane ist vielleicht heiljam, wie die Bank - Gesellschaften sür Schottland, Jrrlgnd und das Vorgebirge der guten Hoffnung, welche, wenn sie auf richtigen Grundsäßen beruhen, -allcin ihren Weg ma- hen werden, und. bei cndern, wie bei neuen ausschlie- ßenden Gaslicht - und Wassergesellschaften, mochte nian dem Grundsaße folgen , daz Monopzle in allen die menschliche Lebenösbequeinichkeit betreffeuden Gezenstäude zu verhüten sind. Die schwierigsten Untersuchungen wurden wieder durch die Vergleichung der Vortheile des Oel - und Kodglengases veranlaßt. Es mödze hier nur angeführc werden, daß die, in allen Unständen wis dersprehen Zeugnisse und Aussagen , die 1324 ver dem Ausschusse abgegeben wurden , einen Folio - Band von 500 Seiten füllen. Meckwärdig ist noch , daß die drei Bergwerks: Gesellschafien, die allein Bestätigung erhiel- ten, zu Versuhbauen in Jrland sich verbunden haben. So schwierig das Parlament bei jenen Planen war, so bereitwillig kam es den Entwürfen zu örtlichen Verbes- serungen entgegen. Die meisten abgewiesenen Plane diejer Art fanden blos wegen Verlclung der herkömm- Baulust ist allgemein hertschend,

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