1872 / 164 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jul 1872 18:00:01 GMT)

sesebbuchs für das Deutsche Reich über die Unterbringung jugend- Verbrecher in einer Erziehungs- und Besserun 8anstalt.

9) ns Bl. 1872, Nr. 2. Verfügung desselben Mínisteriums vom 19. Jan. 1872, betreffend den Vollzug des §. 362, Abs. 2 des Straf- geseßbuchs für das Deutsche Reich und des Art. 11 des Geseßes vom 27. Dez. 1871, betreffend Aenderungen des Polizeistrafrechts bei Ein-

ng des Strafgeseßbuchs für das Deutsche Reich (betrifft die Ein-

echUng in ein Arbeitshaus). S :

10) Reg. Bl. 1871, Nr. 3. Verfügung der Ministerien der Justiz und des Innern, betreffend die vorläufige Entlassung von Straf- gefa enen. (Diese Verfügung regelt die Ausführung der §F 23—26

es Strafgeseßbuchs für das Deutsce Reich und des Artikels 11 des

Geseßes vom 26. Dez. 1871, betreffend Aenderungen des Landes- sirafréchts Und der Strafprozeßordnung bci Einführung des Straf- geseßbuchs für das Deutsche Reich. - E

11) Reg. Bl. 1872, Nr. 5. Nerftgang des Ministeriums des Linen vom 5. Febr. 1872, betreffend die Anzeigepflicht beim Aus-

rudé von ansteckenden Krankheiten Unter Menschen und Thieren ; betrifft die Ausführung des Art. 25 Z. 3. des Polizeistrafgeseßes vom 27. Dez. 1871. ‘ L ;

12) Reg.-Bl. 1872 Nr. 6. Verfügung des Ministeriums des Innern, vom 23. Febr. 1872, betreffend den Schuß gegen die Weiter- vekbreitung der Maul- und Klauenseu, bezicht sich auf Art. 25, S. 3 u. 4 des obigen Geseßes vom 27. Dez. 1871. ) :

13) Reg.-Bl. 1871 Nr. 4. Verfügung des Justiz-Ministeriums, betréffcnd die Vollziehung des Gesebes über die privatrehtlice Stel- lung der Erwérbs- und Wirthschaftsgenossenschaften. Vom 28. Jan. 1871 (betrifft das Genossenschaftsregister).

14) Reg.-Bl. 1871 Nr 13. Bekanntmachung des Geseßes vom B ry E, über Errichtung eines obersten Gerichtshofes für

andels\sachen.

5) Reg.-Bl. 1871 Nr. 14. Geseß vom 4. Juli 1871, betreffend die Errichtung eines Landes-Oberhandelsgerihts. Das Geschß hat 7 Artikel. Art. 1 definirt diè Handelsstreitsachen. Art. 2 sagt, daß in Handelsstreitsachen an Stelle des Obertribunal8, sofern diesem Gerichtsbarkeit in der Berufungs4 Nichtigkeits- und Beschwerde-Jn- ftanz in den erstinstanzlich bei den Kreis-Gerichtshöfen anhängig ge- wordenen Fällen zukommt, ein Landes - Oberhondel8gericht tritt. Art. 5. Gegen Berufungsurtheile des Landes-Oberhbandelsgerichts findet das Rechtsmittel der Nichtigkeitsklage bei dem obersten Gerichte (Landes-Oberhandelsgéricht oder Obertribunal) statt; besonders auch, wénn die Hauptsumme mehr als 400 Fl. beträgt. Art. 6 handelt von der Zuständigkeit im Verhältnisse zwischen dem Landes-Ober- handelsgeriht und der Civilkammer des Obertribunals. Art. 7. Das gegemwärtige Geseß tritt mit dem 1. Juli in Kraft. (Diese Bestim- mung gab zu Controversen Anlasse da das Reichsgeseß vom 12. Juni 1869 bereits mit dem 1. Juli in Württemberg in Kraft getreten War, dagegen das Geseß übcr das Landes-Oberhandel8gericht crsst vom 4. Juli datirt ist). i /

._ 16) Reg.-Bl. 1871 Nr. 31. Königl. Verordnung über die Ein- führung des Geseßes vont 21. Juni 1869 betreffend die Beschlagnahme des Arbeits- oder Dienstlohnes.

Zu Z: 14 des Art 4 der Deutschen Reichs-Verfassung.

1) Reg.-Bl. 1871 Nr. 21. Verfügung, betreffend die Einführung der Militär-Ersaß-Jnstiruktion vom 26. März 1868 im Königreich prag ppe N Vom 6. Aug. 1871. E j 2) Reg.-Bl. 1871 Nr. 22. Verfügung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betreffend die Einführung der Verord- nung über die Organisation der Landwehrbehörden und die Dienst- verhältnisse der Mannschaften des Beurlaubtenstandes vom 5. Sep- tember 1867. Vom 6. Aug. 1871. :

3) Reg.-Bl. 1872 Nr. 10. Bekanntmachung, betreffend die Or- ganisation der Ecsaßbehörden im Königreich Württemberg.

Zu Z. 15 des Art, 4 der Deutschen Reichs-Verfassung.

1) Reg. Bl. 1871 Nr. 30. Veröffentlichung des Geseßes vom 7. April 1869, Maßregeln gegen die Rinderpest betreffend. Vom 2. Nov. 1871. — Ebendaselbst die Instruktion zu dem Gescße vom 26. Mai 1869.

« 2) Reg. Bl. 1872 Nr. 7. Verfügung, betreffend Maßregeln gegen die Rinderpest. Vom 23, Febr. 1872.

Jnnerwürttembergische Gesehe, nach Departements geordnet. a) Inneres. i

1) Neg. Bl. 1871 Nr. 2). Geseßy betreffend die Errichtung einer Notenbank. Vom 24. Juli 1871. — Das Geseß hat 16 Artikel. Die Hauptbcstimmungen sind:

Art. 4, Der Gesammtbetrag der auszugebenden Banknoten darf das Dreifache des eingezahlten Aktienkapitals, jedenfalls aber die Sumnmie von 15 Millionen Gulden nicht übersteigen.

Art. 8. Der Gegenwerth der von der Bank ausgegebenen Noten muß jederzeit mindestens zu cinem Drittheile in groben Münzen der Landeswährung, für den auf diese Weise nicht gedeckten Betrag in Ir E oder in Gold- und Silberbarren bei der Bank vorhan- en sein.

Art. 14. Die Befugniß zur Ausgabe von Banknoten erlischt mit dem Ablaufe von 25 Jahren; sie unterliegt auch binnen dieser Zeit den etwa erfolgenden, das Bankwesen regelnden „geseßlichen Var- schriften, ohne daß der Bank ein Anspruch auf Entschädigung erwüchse.

Art. 15 Die Bank ist verpflichtet, von dem jährlichen Rein- gewinn, soweit er 5 pCt. des eingezahlten Attienkapitals Übersteigt, dem Staate 335 pCt. zu überlassen. j

2) Verfügung des Departements des Innern und der Finanzen, betreffend die Volkszählung. Vom 12. Sept. 1871. Neg. Bl. 1871 Nr. 25. Enthält 15 Paragraphen. is

3) Reg. Bl. 1871 Nr. 26. Verfügung, betreffend die Sicher- VeLURL Mes Mdustes Instandhaltung der Familienregister. Vom

. Oftbr. z

4) Hier is noch zu erwähnen das Baugeseß, das von beiden Kammern durhberathen; aber noch nicht im Regierungsblatt er- M ist, Das Gesep enthält 97 Artikel und zerfällt in fünf Ab- chnitte, von welchen der erste allgemeine baupolizeciliche Bestimmun-

en; der zweite die Vorschriften-über die Anl.ge der Orte und Orts- fraßen, der dritte die für cinzelne Bauten maßgebenden Normen,

er vierte die Rechtsgrundsäße über das bauliche Nachbarrecht , der fünfte die Vorschriften über das Verfahren in Bausachen enthält.

5) Ebenso ist zu erwähnen, das in der 2. Kammer, aber noh nicht in der Kammer der Standesherren berathene Geseß Über die Ablösung der Waldieide- und Waldstreu-Rechte. i

6) Reg. Bl. 1871 Nr. 38. Verfügung des Mcdizinalkollegiums, betreffend die Einführung einer neuen Arzneitaxe. ; ;

7) Reg. Bl. 1872 Nr. 6. Verfügung, betreffend die Freigebung des Verkaufs homöopathischer Heilmittel. Vom 16. Febr. 1872.

8) Reg. Bl, 1872 Nr. 9. Verfügung, betreffend die Mittheilung der Straferkenntnisse an die Ortsbehörden. Vom 11. März 1872, b) Ministerium des Acußeren und der Verkehrsanstalten.

1) Reg. Bl. 1871 Nr. 8. Verfügung , betreffend eine Ueberein- kunft mit der Schweiz wegen des Durchtransportes der zwischen Württembérg und Jtalien nach dem Auslieferungsvertrag vom 3, Oft. 1869 gegenseitig auszuliefernden Jndividuen durch s{chweizer Gebiet, Vom 5. April 1871. / i

2) Reg. Bl. 1871 Nr. 10. Verfügung, betreffend dic Aufhebung der Trañéportordnung für den Güterverkchr auf den württembergi- schen Staatseisenbahnen vom 5. Nov. 1862. Vom 6. Mai 1871.

8) Reg. Bl. 1872 Nr. 18. Der mit den Vereinigten Staaten von Amérika abges{lossene Stagtsvertrag Über die Staatsangehörig- keit der Aus- und Eingewanderten. Vom 27. Juni 1868.

c) Justiz. ;

1) Reg. Bl, 1872 Nr, 12. Geseg, betreffend die Aufhebung des

Verbots der Trauung im Auslande. u j 7 2) Reg. Bl. 1872 Nr. 15. Geseß, betreffend die religiösen Dissidentenvercine. Vom 9. April 1872, Die Hauptbestimmung lautet: Die Bildung rcligiöser Vereine außerhalb der vom Staat als öffentliche Körperschaften ancrfannten i ist von ‘iner staatlichen Genehmigung unabhängig. Es steht diesen Vereinen das Ret der freien gemeinsamen Religionsübung im häuslichen und öffentlichen Gottesdienst, sowie der selbständigen Ordnung und Verwaltung ihrer Angelegenheiten zu. Dieselben dürfen jedech nach ihrem Bekenntniß, e Verfassung oder ihrer Une! mit den Geboten der Sittlich- eit oder mit der öffentlichen Nechtsordnung niht in Widerspruch treten, Ob und unter welchen Vorausseßungen den Mitglicdern

solcher religiösen Vereine an Stelle des Eides der Gebrauch einer anderen Betheuerungsformel gestattet sci; ist Gegenstand der Ver-

ordnung. d) Man)» Departement.

, 1) Reg. Bl. 1871 Nr. 19. Geseg betreffend die Ausgabe von weiterem Staats-Papiergeld. Vom 16. Juli 1871. (Darnach sind grie 3 Mill. Gulden Papiergeld auszugeben in Abschnitten von 10 Fl.

2) Reg. Bl. 1872 Nr. 12. Gesct; betreffend Abänderung des Ge- [enes vom 19. Septbr. 1852 über die Steuer von Kapital-, Renten-,

iénst-« und Berufseinkommen. Die Hauptbestimmungen lauten:

Einkünfte dieser Art, welche aus Bezugsquellen- außerhalb Würt- tembergs fließen, unterliegen der Besteuerung in Württemberg nach den Bestimmungen dieses Geseßes auch dann , wenn dieselben außerhalb Württembergs bereits mit ciner Steuer be- legt sind7 es darf jedoch die zum Ansaß kommcnde auswärtige Steuer ‘am Jahresertrag dieser Einkünfte abgezogen werden, #0 daß nur der Ueberrest als steuerbarer Betrag zu bchandeln ist. Einkommen von Renten und Dividenden aus auf Gewinn berechneten Aktien- unternehmungen unterliegt der Besteuerung ohne Rücksicht darauf, ob das betreffende Unternehmen in Württemberg oder anderswo der Gewerbesteuer unterliegt. Däs Geseh tritt mit dem 1. Juli 1872 in volle Wirksamkeit. i

3) Reg. Bl. 1872 Nr. 15. Finanzgeseß pro 1871 bis 1873. — Darnach is} die Summe des Staatsbedarfs für die zwei Jahre 47,893,511 Fl. 51 Kr. Die Einnahmen cben so hoch. Lestere schen si zusammen aus j

1) Reinertrag des »Kammerguts« . 21,565,770. — 2) Direkte und indirekte Abgaben... » 22332100. — s Weiteres Staatspapiergeld 3/000,000. — 4) Zuschuß aus der Restverwaltung .…….. » 995,641. 51

In Betreff der Kriegsents{hädigungsgelder wird bestimmt, daß »dieselben, soweit sie nicht zur Verzinsung der Kricgganliehen erfor- derlich sind und sosern sie nicht für geseßlich verabschiedete Kredite zum Eisenbahnbau auf vortheilhaftere Weise verwendet werden fönnenj zur außerordentlißen Tilgung der 4iprozentigen Staatsschuld zu ver- wenden sind.«

e) Departement des Kirchen- und Schulwesens.

1) Reg. Bl. 1871 Nr. 9. Bekanntmachung , betreffend die Be- s{lüsse des Vatikanishen Konzils in Rom. Vom 20. April 1871. Lautet:

In Folge ciner nach Vernchmung des Geheimen Naths ge- troffenen Höchsten Entschließung Sr. Königlichen Majestät pom 18. d. Mts. wird hiermit bekannt gemacht, daß die Königliche Regie- runy den Beschlüssen des Vatikanischen Konzils in Rom j wie solche in den beiden dogmatischen Konstitutionen vom 24. April und 18. Juli v. J. zusaminengefaßt sind, insbesondere dem in der leßt- genannten Konstitution enthaltenen Dogma von der persönlichen Un- fehlbarkeit des Papstes , keinerlei Rechtswirkung auf staatliche oder bürgerliche Verhältnisse zusteht.

Stuttgart, den 20. April 1871. Geßler.

2) Reg. Bl. 1872 Nr. 17. Gescß vom 18. April 1872, betref- fend dic Abänderung einiger Bestimmungen des Geseßes Über die Volks\hulen vom 25. Mai 1865. Darnach beträgt der Mindest- gehalt einer Schulstelle. in Orten unter 400 E. 480 Fl. | der anderen nicht unter 200 Fl. Alle Gehalte von Schulstellen sind um 100 Fl. zu erhöhén. Alterszulägen werden gewährt und zwar vom 40. Le- bensjahr 50 Fl. 4ò. Lebensjahr 70 Fl, 50. Lebensjahr 100 Fl.

Die Leistungen dieser Zulagen übernimmt die Staatskasse. Auch wird dice Belohnung für Abtheilüngsunterricht erhöht. i

Wir erwähnen hier noch die Verhandlung der Zweiten Kammer am 7. und 8. Februar bezüglich dev Reservatrechte. 19 Abgeordnete, Oesterlcn, Probst und Gen. hatten beantragt:

«Hohe Kammer wolle beschließen :

I. Das verfassungsmäßige Recht der Stände auf Zustimmung zu Abänderung des Vertrags vom 25. November 1870 zu verwahren und demzufolge : i

IL der Königlichen Staatsregierung zu erklären :

1) daß die Kammer eine ohne ständische Zustimmung beschlossene Abänderung jenes Vertrags für den württembergischen Staat als verpflichtend nicht zu erfennen vermöchte ;

2) daß durch einseitige Zustimmung zur Abänderung oder Auf- bebung des Vertrags vom 25. November 1870 die dafür verantwort- lichen Regierungsorgane einer Verleßung der Landesoerfasjun g sich {uldig machen würd-n.«

Die staatsrehtliche Kommission beantragte :

»e8 wolle die Kammer, in Erwägung,

1) daß der Königlichen Regierung das Recht zusteht; Abstim- mungen im Bundesrath im Sinne des Abs. 1 u. 2, des Art. 78 der Reichsverfassung ohne Zustimmung der Landesvertretung vorzu- nehmen ;

2) daß vermöge der für Württemberg verbindlichen Kraft der Reichsverfassung durch eine derartige Abitimmung auch cine Be- stimmung der Landesverfassung nicht verleßt werden kann , über den Antrag des Abg. Oesterlen und Gen. zur Tagesordnung Übergehen.«

v. Sick beantragte:

»es wolle Hohe Kammer in Erwägung,

1) daß der Königlichen Staatsregierung das Recht zusteht; Ab- stimmungen im Bundesrath im Sinne Ves Art. 78, Abs. 1 der Reichsverfassung ohne Zustimmung der Landesvertretung vor- zunehmen,

2) daß gegenüber der Königlichen Staatsregierung hinsichtlich der im Art. 2 des Vertrages vom 25, November 1870 Württemberg vor- behaltenen Rechte die Erwartung auszusprechen ist, es werde von ihr mit dem etwäigen Verzichte auf eines oder mchrere dieser Rechte nur in Uebereinstimmung mit der Landesvertretung vorgegangen werden, ete den Antrag des Herrn Oesterlen U. Gen. zur Tagesordnung übcr- gchen und

3) an die K. Staaisregicrung die Bitte richten, bei der Stände- versammlung ein Geseß über Verantwortlichkeit der Minister in Bälde einzubringen. «

Bei der Abstimmung wurde der Antrag v. Sick's mit 73 gegen 16 Stimmen abgelehnt, der Antrag der Kommission mit 60 gegen 29 Stimmen angenommeny der Antrag v. Sis zu 3) mit 80 gegen 9 Stimmen angenommen. /

Ferner kam zur Beschlußfassung die Vorlage über die Besol- dungsaufbessèérung der Beamten, sowie der Kirchen- und Schul- diener. Die höchste. Aufbesserung beträgt 500 Fl. (Direktoren bei den Ministerien, Staatsräthe). Die Kollegial-Räthe erhalten 300 Fl., die Professoren an höteren Lehranstalten ebenfalls, die Bezirksbeamten 200 Fl, Dekane 150 Fl, Pfarrer 100 Fl,, Eiscnbahn- und Post- verwalter 150—200 Fl. Der Mehraufwand an Beamtengehalten beträgt gegen seither 900,000 Fl. oder gegen 14 pCt. der Gesammt- summe, Die einzelnen Beträge „der Aufbesserungen vertheilen sch jedoch zwischen 10 und 20 pCt. der scitherigen Besoldung.

Reg. Bl. 1871, Nr. 15. Königliche Verordnung, betreffend die Stiftung des »yOlga -Ordens.

ck* Kunst und Wissenschaft.

Berlin. Jn der Sißung der Archäologischen Gesellschaft vom 2, Juli besprach Hr. Curtius zuerst das neu erschienene Werk von Richard Schöne über griechis{cheNeliefs und machte auf den reichen Inhalt desselben aufmerksam, indem ér besonders auf die plastische Ausstattung der öffentlichen Sthrifturkünden und die sogenannten melischen Thonreliess näher einging. An die lehteren anfnüpfend, legte er cinige von ihm neuerdings für das Museum erworbene Thon- reliefs vor; namentlich cine Gruppe von Eos und Kevhalos, wie sie in ähnlicher Trte auf dein Dache der Königshalle vorzustellen ift; zweitens eine Tafel aus Melos, welche cine sterbend zusammensinkende Frau darstellt, die von cinem hinter ihr ftchenden Manne gehalten wird; drittens éine Terracotta aus Olympia, das Modell einer Spiegelkapsel, Aphrodite und Adonis in rundem Relief darstellend. — Hr, Engelmann sprach sodann über dic in vielen Exemplaren er- haltene Statue des Amor mit dem Bogen. Während die Er- tsärung von Friederihs über die Handhabung des Bogens allge- meinen Beifall gefunden hat, is seiner Deutung, daß Amor nicht seinen Bogen, sondern den des Herakles spanne, mehrfady, und zwar mit Recht; widersprochen worden, Der leßte, der darüber gc-

handelt hat, L, Schwabe in Dorpat; hat zugleich eine Zusamret stellung der vorhandenen Exemplare der Statue gegeben, in Welcher fich jedoch einige, die nur in Katalogen als bogenspannend bezeichnet werden, fälschlich aufgezeihnet finden, nämli die aus der Galleria Lapidaria des Vatifans (Nr. 211) und die aus dem Musco Chiarg- monti (Nr. 653). Erstere stellt einen trunkencn Eroten aus d spätesten Zeit der Kunst, leßtere zwar einen Bogenspanner, aber von einem ganz anderen Typus dar. Es giebt zwei verschiedene Auf. faffl ungen des Amor mit dem Bogen, die zweite durch jene Statue des Museo Chiaramonti und durch die von Friederihs publi irte Berliner Gemma vertreten, zu denen der Vortragende ais drittes Ÿ eis spiel das Relicfbild ciner in Corfu gefundenen und in scinem Besiß befindlichen Lampe hinzufügen konnte. Mit Bezug auf den ursprünglichen Künstler bemerkte er noch, daß der berühmte Eros des Praxiteles in Thespiä entweder glei oder wenigstens ganz ähnlich aufgefaßt gewesen sein muß, da er nach den Epigrammen den Bogen hielt, aber noch nicht \{choß, sondern sih nach einem Ziele umsah (ToXX árei¿ousvog),

Der Umstand, daß von dem Thespischen Eros mehrere Nadwbil. dungen erwähnt werden (cine von Menodoreos aus Atÿen, eine andere im Sacrarium des Heius in Messina) könnte zu dein Gedanken ver» leiten, die beiden erhaltenen Typen des Bogenspanners mit dem Praxitelischen Eros und scinen Nachbildungen in Zusammenhang zu bringen; doch behielt dies der Bortragende einer genaueren Unter suchung vor. Zugleich legte er die Abgüsse und Zeichnungen zweier altertbümlichen atheniscchen Werke, eincv Terrakottenrelicfs und cines Reliefs aus Marmor, beide cine Frau darstellend) vor. — Herr Wolff legte Stephan1's jüngst erschicnenen Katalog der Antifensammlung des Großfürsten Konstantin Nifolajewits zu Pawlowsk (aus den Memoiren der Petersburger Akade mie von 1872) und die dazu gebörigen Bemerkungen desselben (im Bullctin derselben Akademie von 1872) vor und besprach furz den Inhalt. — Herr Hübner legte zuerst die jüngst erschienenen Hefte der Pariser revue archéologique vor, welche scit dem Juli 1870 untcr den ausliegenden Novitäten der Geselischaft gefehlt haben. Er hob ferner hervor, daß der scit dem Krieg unterbrochene Austaush dieser Zeilschrift gegen das Organ der Gesellschaft, die aräologisde Zeitung, in jüngster Zeit aus sreiem Antriebe ven den Herausgebcrn der revue, ohne daß von hier aus, 1vie selbstverständlich, irgend wel dahingehende Schritte gethan worden seien, wieder aufgenommen worden ist und begrüßte darin cin erfreuliches Sympton für die all: mähliche Wiederheritellung des wissenschaftlichen Verkehrs mit YVrank- reich. Derselbe zeigte ferner noch zwei andere Arbeiten französisder Gelehrter, nämlich die erste Hälste von Waddingtons ausflihr lichem Werk tastes des provinces Aziatiques de Vempire Romain jusqu'au règne de Dioclétien, welchcs aus Srifl» siellerzeugnissen, Inschriften und Münzen einen wichtigen Theil der römischen Geschichte vom Jahre 131 v. Chr. an neu auf: baut, und eine Studie Leblant's, recherches sur laccy- sátion de magie dirigée contre les premiers chrétiens (aus dem 31. Bande der Memoiren der Antiquaires de France), welche mit Berücksichtigung der antiken Zeugnisse über Magie besonders des Apulecjus in seiner bekannten Schrift, und des Vorkommens von Zauberstäben auf antiken Darstellungen das gleiche Vorkommen auf den altchristlichen Fresken, Gläsern und Sarkophagen als mitwirken- des Motiv zu jenen Anklagen hervoryebt. Endlich besprach derselbe kurz die so eben erschienene Abhandlung von Veit Valentin über die melishe Venus (Die hohe Frau von Milo; eine ästhetische Untersuch{ung. Mit 4 Tafeln geometrisher Zeichnungen. Berlin 1872. 4.) Der Vortragende sah sich genöthigt, bei aller Anerkennung für den umständlichen Fleiß, mit welchem die vielbesprochene Statut hier von Neuem behandelt worden is, zu konstatiren 1 daß da mit, seiner Ueberzeugung nah, die Frage nah der ur sprüngliden Komposition und Bedcutung derselben um nichts Wesentliches gefördert sei; insbesondere mukte er die versuchte Restau- ration (mit einem schreitenden Mann, »etwa Mars«, welcher der Göttin das son sinkende Gewand gänzli herabzurcißen sucht) als verfehlt bezeichnen. Erwähnt wurde endlich noch der diesjährige Bericht über die Verwaltung des britishen Muscums, welche Hrn. Newton ver dankt wird. Die Sammlungen griechischer und römischer Alter thümer sind dieses Mal nicht so stark vermehrt worden, wie in den leßten Jahren ; dagegen hat die Sammlung von in England selbst- gefundenen Alterthümern durch ihren eifrigen Vorstand, Hrn. Franks, cinige sebr erhebliche Bercicherungen erfahren. Endlich wurde Over- beck's großer Bilderatlas zu dessen Werke über den Zeus vor- gelegt ; cine Besprechung der Einzelheiten ciner so umfangreichen und im Format nicht eben handlichen Publikation mußte jedoch für spätere Sißungen verschoben werden. — Hr. Curtius egte seine durch die lithographischen Arbeiten lang verzögerten » Beiträge zur Geschichte und Topographie Kleinasiens« an die in Gemein- schaft mit Major Negely, Baurath Adler, Dr. Hirs feld und Dr. Gelzer gemachten Erforshungen, welche auf dem Boden von Ephesos, Pergamon, Alt-Smyrna und Sardes zusammengestellt sind. Endlich legte er noch den Abdruck einer Mine von Autiocheia vor, mit dem Anker der Seleuciden, einem Schiffe als Nebenstempel, den Namen der Agora- nomen und der Angabe des Jahres. — Hr. Heydemann legte di aus dem Nachlaß des verstorbenen Prof. C. Friederichs erschienenen Reisebriefe aus Griechenland, dem Oricnt und Jtalien (Düsseldorf 1872) vor, welche cin anschauliches Bild von dem Enthusiasmus gewähren, mit dem der Verfasser s\ich seiner Wissenschaft hingegeben hat. Ferner theilte er die Durchzeichnungen einiger Vasenfragmente aus Ruvo mit, dice cine Prozession der Adonisfeste darzustellen scheinen. Nähercs darüber wird die archäv logische Zeitung 1872 bringen.

München, 8. Juli. Die neue Gallerie in der Münchener großen Universitäts -Aula geht allmählich ihrer Vollendung entgegen. Gegenwärtig ist man mit den Montirungsarbeiten be häftigt. Bereits sind auch ODekorationsgegenstände (Draperieth Wappenschilde u. \# w.) nach der Aula geschafft worden, und soll über haupt die Dekoration der großen Aula, dann der Korridore und des Atriums der Universität eine der Feier würdige werden. (

Karlsruhe, 11, Juli. Gestern starb hier der Gch. Rath un Professor Dry. ÉEisenlohr. Der Verstorbene war ein hervor ragender Naturforscher, insbesondere Physiker, und früher Lehrer an hiesigen Polytechnikum. i

Stockholm, 6. Juli. Aus dem von der Ober - Direktion der Volksschulen in Stockholm jährlich herausgegebenen detaillirten Bericht über das Volks\chulwesen in der Hauptstadt; welcher für 1871 in nächster Zeit erscheinen wird, giebt »Dagens Nyheter« folgende Angaben : Von 16,843 Kindern in dem Schul-Alter (7 — 14 Jahren) erhalten 12/849 täglichen Unterricht, 2313 besuchen solche Schulen, in denen fein täglicher Unterricht ertheilt wird, und die übrigen 1681 werden zu Hause unterrichtet oder genießen gar keinen Unterricht; von diesen aber waren von dem Besuch der Schule 146 durch Krank heiten oder Naturfehler und 970 durch Diencn abgehalten Jn de eigentlichen Volksschulen wurden von 208 Lehrern und Lehrerinnen 7655 Kinder unterrichtet; das mittlere Alter derselben war 10 Jahr} das Versäumen des Unterrichts war unbedeutend; die Kosten, wel von den sämmttichen steucrpflihtigen Bewohnern getragen werd da fein Schulgeld erlegt wird, betrugen 185,775 Rth.

Gewerbe und Fandel, Kaiserslautern, 14, Juli. Heute is hier die dritte pfäl- zische JIndustrie-Aus stellung feierli) eröffnet worden. Nah dem der Minister des Innern, Pfeufer, von dem Nektor Bohe j als Vöorsipender des Ceritrai - Komite&, an dem fesilih geschmückten Ein gange bèwisllfommnet worden war, hob derselbe in ciner länger Rede den Nußen der Jndustrie-Ausstellungen für Hebung der Geiverbe und deren Bedeutung in staatswirthschaftlicher Beziehung hervor, wié darauf hin, daß die Vortheile derselben nit blos der einzelnen Pro vinz, sondern dem ganzen Staate zu gute kämcn, versicherte, daß dle Regierung mit Eifer und Sorgfalt die Förderung der Industrie \ angelegen sein lasse, dankte der Stadt und dem Centralkormite für den ihm bereiteten festlihen Empfang und exklärte Namens des Königs die Ausstellung für eröffnet. Nach einem durch den Rektor Bohe aut! gebrachten, von den Versammelten enthusigstisch aufgenominenen Ho auf aag, fand der Umgang in der zahlreich beschicktten Audtstel* ung statt. Heilbronn, 4. Juli. Die Zufuhren zu dem heute beendigten Wollmarkte wdren nicht so bedeutend, als im vorigen Johr. Dagegen ging das Geschäft außerordentlich lebhaft, und war Thon

,

n Markttage Abends sämmtliche zu Markt gebrachte Wolle bei for guten Preisen vergriffen. Dieselbe bestand meistens aus rauher, mittelfeiner und feiner Bastardivolle und hatte im Allge- meinen eine gute Behandlung und s{öne Wäsche. Die Preise beweg- ten sich für: rauh Bastardwolle zwischen 110 bis 115 Fl., mittel Bastard 116 bis 126 Fl.1 fein Bastard 127 bis 133 Fl., gemíschte Molle 110 bis 118 Fl., Lammyvolle 110 bis 122 F1. Es famen auf den Markt und wurden verkauft: 4700 Ctr.

Verkehrs - Anstalten.

(Köln. Zt.) Das europäishe Eisenbahn-Neß läßt sich in Bezug auf die UntersWiede seiner Dichtigkeit in den verschiedenen Theilen Europas in drei Gruppen theilen, von denen die erste die vorzügli industriellen Staatcn, nämlich Großbritannien und Irland, Belgien die Niederlande, Frankrei, die Schweiz, Deutschland und Dänemark umfaßt, während zur zweiten Oesterreich-Ungarn, Italien, Spanien und Portugal zu rechnen sind. Die dritte Gruppe würde die haupt\ächlic) noch an der Urproduftion haftenden Länder um- fassen: Türfei, Griechenland, Rußland, Norwegen; Schweden, Jaland. Die erste, am dichtesten bevölferte Gruppe enthält auch das dichteste Eisenbahn - Neß , nämlich 9258 geographische Meilen Bahnlänge und 13,258 Geleisemeilen für 122, 40,000 Eintwwobner. Die Eiscnbahnlänge der zweiten Gruppe mit 83,895,000 Ein- wohnern stcht daacgen schon weit zurück, da dieselbe bei gleichem

lächenraum (27,578 Quadratmeilen) nur 3456 geöôgräphische Meilen Bahnlänge und 3906 Geleisemeilen besißt. Um 44 pCt. dichter be- völfert, hat die erste Gruppe ein um 167 pCt. dichteces Eisenbahn- Neb. Noch weiter aber stehen die zweite und die dritte Gruppe (mit 124,210 Quadratmeilen Flächenraum und 94,970,000 Einwohnern) aus- einander. Bei der zweiten Gruppe is die Bevölferung um 298 pCt. und das Eisenbahnneß um 594 pCt. dichter. Wahrhaft kolossal aber sind die Differenzen in den Verhältnißzahlen der ersten Und dritten Gruppe. Die erst: ist um 474 Ct. dichter bevölkert mit einem um 1750 pCt. oder 18mal dichtern Eisenbahnneße. Achnliche Verhältnisse stellen si bei den Fahrbetriebsmitteln heraus. In der ersten Gruppe llen auf eine Bahnmeile 62 Lastwagen, in dex zweiten 271 in der ritten 26. Das für die erste Anlage aller dieser Bahnen und des Betriebömaterials verwendete Eisen beträgt im Ganzen 239,420,000 Zollcentner Rechnet man dazu die seit 1830 für die Instandhaltung der europäischen Bahnen verwendete Quantität, etw« 50 Millionen Centner, so beträgt der Eisenverbrauch für dic Eisenbahnen im Ganzen 389 Millionen oder 12,9 pCt. der gesammten europäischen Eisen- produftion scit 1839, veranschlagt zu ungefähr drei Milliarden Centner.

Telegrapliscehe VWitterungebeur {ichte v. 13 Jul.

E Bar, Abw! Mg Ort. P. L.|v. M. 6 |Wes. Lchtt.|/386,2| — |

14. Juli. 16,6 SW., schwach.'fast heiter. 11,5 NNOU., mässig, [bede kt ¡ Windstiile. [fast heiter.

N., schwaeh. [wenig bewölkt

NNW., secliw. |heiter.?)

NO., mässig. |bewölkt.

SO,, schwach, —- 3

OdSO., s&hw. - 4

NW., schwach, bedeckt.

N, sti. [hedeckrt, Nebel.

SW., schWach. wolkig.)

NO., s. schw. heiter.

7|W., schwach. |bedeckt.®)

SS80,, schw. heiter.

O., sehwach. wolkig.

WNW., schw. |bedeckt.7)

L SSO., still. |bewölkt,

6 Bremen... /334,7| — SSW., mässig, bewölkt.

7 Helder... /385,6| — | 13,9) O., 8. schw. | —

[334,9/—0.5| 12,9|+0,9|NOU., schwach. [ganz bedeckt.)

[333,7 |—0,« 16,1/+4,1|W., schwach. [trübe.

» (Münster ..1333,7/—L1,3| -12,2/+0,8/SW., schwach, zieml. heiter, ®)

» Torgau .…. 832,9 —L1| 14,5/+2,4/W., mässig. [bedeeckt,1°

» Breslau... 331,1 —0,8/ 13,2 +1,1/W., schwach. |nedeckt. 1)

7 |Brüssel .…./335,4/ — | 12,2| — |WSW.,, s. schw. Regen,

6 ¡Côln «(334,5 |—0,5 12,5|-0 5 WSW,., lebhaft. bedeckt,

» Wiesbaden (332,5| — | 12,2| — |SW., sehwaeh. halb heiter.

» Trier... 332 0—0,35| 12,0/+0,6|8 W,, stark. [trübe.

7 Cherbourg 335,4| — | 12,8/ — |WNW,, schw. |bedeckt, Regen.

» [Havre 335,8 12,0| — |S., fast still Regen.

» (Carlsruhe .|3832,9 13,6 — |SW., schwach.sehr bewölkt.

» Paris....../3:36,7 10,8) — |S., schwach Regen.

» [St. Mathieu|33#,0 122 — |NW,, mässig. |trübe.

» |Gonstantin |3#8,0 17,6) NO., mässig. [wenig bewölkt,

, |Wilhelmsh./334,2| (5) SW., schwach. [leicht bezogen,

b [Danzig .….|3836,1| — | -— |bedeckt,

') Gewitter. 2) Max. 21,4. Min. 11,4. ) Gestern Nachmittag 80, schwach. 4) Gestern Nachmittag S. schwach. S:rom S. Strom S. 5) Gestern Gewitter mit Regen. %) Gestern Nachmittag und Abend fernes Gewitter, 7?) Gest. Nachm. 5 Uhr Gewitter und Regen. 9) Diesen Morgen Gewitter und Regen. ®) Gest. Nachm.

hr und Abends Gewüiter. "*) Gest. Wetterleuchten. 1) Regen, Morgens Gewitter.

56 Juli;

K om | Bar. Abw|T [Abw|

: i: | : w| L emp.|Abw| U;

M P. R M) Wind,

7 (tiaparáanda. (83837 — | Cuvristians. |3:6,0| Hernösand 2

| | | | | | |

L E

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I » ck I ck 8 I q

|

remen …. 334.3 1l,s| — |SW., mäs«ig, |bewölkt, Helder, (334 7 13s] — |WN W , mässig — Berlin [333,9 13,7/+0,0/S8W., schw. ranz bedeckt. f 0861... 434 0 13,4/+0,6| W., schwach. |[trübe. Münster «13328 11 5|—0.6 SW., mässig. |bedeekt. slorgau 3315 132/ 0,0 W., lebhaft. [ganz bedeckt. Bres au, ../330,4|—1,5 13,6|+09,0|180., sehwach. |trübe.s Brüssel 334,8 — | 13,9| — |NO., sull. sehr bewölkt.®) Côln 833,7/—1,3/ 12 3|/—1,3/W., lebhaft. |bed., Regen. [451 5) — | 10,6] — [W.. schwach. heiter, 19) 330,4 —l,9| 11,s|—0,e/SW., mässig. |trübe. g 337,0 14,4 — |WNW,, schw. |bedeeckt. 337,1 14 2} — |W, lebhaft. bedeckt. 331,9 12,3) — |SW., schwach. |schr bewölkt. 336 8 J 19 — |W., mässig. bedeckt, 338,7 12,4| — |N.,, schwach. |[trübe,

N D Max. 2l.2 Min, 9,8. *) Gestern Nachm. 8. mässìg. 3) Gest, achmittag OSO. schwach. Strom S. Strom S. 4) Gestern anbaltench es Gewitter und Regen. *) Gest. Nachmittag Regen. §®) Gestern

wpchm, Gewitter und Regen, ?) Gest., Gewitter. 8s) Nachts Ge- \krer mit heftigem Regen. 9%) Rogen in Intervallen. 19) Gestern chm, und Abends fast anhaltend Augen,

Petersburg [335,7 Stockholm./334 5 [Skudesnäs .|(334 3 |Frederiksh,| — |

Uebersicht

der mit Haúptverkehrsorten in trausatlautischeu Ländern bestehe

F R T Ia T Dam Rz Nach

Erscheint auf Grund der neuesten amtlichen Angaben a Berlin, den 15. Juli 1872.

Abgangs8hafen Der Abgäáng findet statt

údên Postdambpfschiff-Verbindungen. m 15. jedes Monats.

E É Har

Bei regelmäßigem Gange der Eisenbähnzüge é wird der Anschluß erreicht, wenn der Abgang aus Berlin spätestens erfolgt:

Bahla (Brasilien)

Baltimors (Vereinigte Staaten) | a) direft b) via New-York

, Boston (Vereinigte Staaten)

a) direft b) via New-York

Q Q

Buenos-Ayres (Argentina)

_ Capstadt (Port Elisabeth, Port Natal)

Colon (Neu-Granada)

Grey-Town (Nicaragua)

EBavanna (Cuba)

| | | ( ( | |

EKingston. (Jamaica)

La Gnayra (Venezuela)

Montavideo (Uruguay)

Now - Orleans (Vereinigte Staaten)

New-York (Vereinigte Staaten)

Port-2u-Prince (Hayti)

Porto-Cabello (Venezuela)

ar Lanada)

Rio-Janeiro (Brafilien)

Sanct Thomas (Dän. Westindien)

Sania Martha (Neu-Granäda)

Tampico (Mcriko)

Valparaîso (Chili) a) via Colon und Panama

b) via Rio-Taneiro und Montevideo

Veracruz (Mexiko)

d Fällt der 2., 9,

| Queenstown (Cork)

Queenstown (Cork)

Southampton Liverpool Bordeaux Hamburg

am 9. jed. Monats !) am 20. jed. Monats?) am 24. jed. Monats ain 5. jed. Monats

“-

Bremerhafen Souûthampton Liverpool

jed. 2. Mittw. (17. Juli) Dienstag / Dienstag, Donnerstag; Sonnabend Mittivoch, Hrettag onntag Zavre jed. Sonnabend

Brest jed. 2. Sonnab. (20. Juli)

Hamburg Mittwoch

Bremerhafen Son1abend

Liverpool Uccnsftoron (Cork) Liverpool

Donnerstag Freitag j Dienjt., Donn., Sonnñab. utenstown (Cork) Mittw., Freit., Sonnt. Southampton Dienstag avré jed. Sonnabend Brest jed. 2. Sonnab. (20. Juli) Hamburg Mittwoch Bremerhafen [Sonnabend

Southampton am 9. jed. Mon.) Liverpool am 20. jed. Mon.?) Bordeaux am 24. jed. Mon. Antwerpen am 1. jed. Mon. Hamburg am 5. jed. Mon.

Southampton am 10. und 25. jed. Mon.!)

Southampton am 2. und 17. jed. Mon. !)

St. Nazaire am 7. Und 20. jed. Mon.

Bremerhafen am 7. jed. Mon. Hamburg am 23. jed. Mon.

Southampton am 17. jed. Mon. Hamburg am 23. jed. Mon. Bremerhafen ain 7. jed. Mon.

Southampton am 2. jed. Mon. !) Hamburg) Bremerhafen?)

St. Nazaire am 20. jed. Mon. Cadix am 15. u. 30. jed. Mon.

Southampton am 2. und 17. jed, Mon.!) St. Nazaire am 20. jed. Mon.

Southampton am 2. und 17. jeden Mon. !) Liverpool am 5. jed. Mon. St. Nazaire ¡am 7. jed. Mon. Bremerhafen am 7. Jed. Mon. Hamburg am 23. jed. Mon. Southampton am 9. jed. Mon.) Liverpool am 13.2) 20.2 29,2) jed. Mon. Antwerpen am 1. jed. Mon. Bordeaux am 1.,/ 16. 24. jed. Mon. Hamhurg am 5. jed. Mon. Bremerhafcn®?) Hamburg*)

Liverpool

Dienst, Donn., Sonnab. Mittw., Freit., Sonnt. Southampton Dienstag. Havre jed. 2. Sonnábend Brest jed. 2. Sonnab. (20. Juli) Hamburg Mittwoch Bremerhafen Sonnabend.

Southampton am 2. und 17. jed. Mon.) Liverpool am 10. jed. Mon. St. Nazaire am 20. jed. Mon.

Southampton am 2. und 17. jed. Mon.) Liverpool am 5. jed. Mon.

St. Nazaire am 7. jed. Mo.

Bremerhafen am 7. jed. Mon. Hamburg am 23. jed. Mon.

Liverpool Londonderry

Southampton Liverpool Bordeaux

Antwerpen Hamburg

Southampton Liverpool St. Nazaire Bremerhafen

Hamburg

Southampton Liverpool St. Nazaire

Hamburg

Southampton Liverpool St. Nazaire.

Southampton St. Nazaire Bremerhafen N ‘iverpool Bordeaux

Southampton Liverpool St. Nazaire

Freitag

am 9. jed. Mon.!

am 13.) 20.2) 29.2) jed. Mon. am 1.,, 16.,, 24. jed. Mon.

am 1. jed. Mon.

am 5. jed. Mon.

am 2. und 17. jed. Mon.) am 20. jed. Mon. am 20. jed. Mon. am 7. jed. Mon. am 23, jed. Mon.

am 2. jed. Mon. !) am 20. jed. Mon. ám 7. jed. Mon.

am 23. jed. Mon.

am 2. jed. Mon. !) am 10. jed. Mon. am 20. jed. Mon.

am 2. und 17. jed. Mon.) am 7. jed. Mon.

am 7. jed. Mon.

am 23. jed. Mon.

am 13.2) und 29.2) jed. Mon. am 1. und 16. jed. Mon.

am 2. jed. Mon.) am 10. jed. Mon. am 20. jed. Mon.

am 7. jed. Mon. 10 Abds.

am 17. jed. Mon. 10 Abds. am 22. jed. Mon. 11 Vorm. am 4. jed. Mon. 2; Nachm.

jed. 2. Dicnstag 11 Vorm. (16. Juli Sonntag 10 Abds. S (Sonnt., Dienst., Donnerst. 10 Abds. \Mont., Mittw., Freit. 11 Vorm. lh Donnerstag A Vorm.

Jed. 4. Donn. 11 Vorm. (18. Jui) Dienst. 11 Abds. e: Greitag 0% Abds.

Dienst. 10 Abds.

(Mitt. 11 Vorm.

(Sonnt., Dienst , Donn. 10 Abds. Mont, Mittw., Freit. 11 Vorm. [Sonntag 10 Abds.

169, Donnerstag 11 Vorm.

Jed. 2. Donn. 11 Vorm. (18. Iuli Dienstag 11 Abds. E Hreitag 8% Abds.

am 7. jed. Mon. 10 Abds.

am 17. jed. Mon. 10 Abds.

am 22. jed. Mon. 11 Vorm.

am vorleßten Tage jed. Mon. 10 Abds. am 4. jed. Mon. 25 Nachm.

am 8. und 23. jed. Mon. 11 Vorm.

am leßten und 15. jed. Mon. 10 Abds. am 5. und 18. jed. Mon. 11 Vorn. am 6. jcd. Mon. 11 Vorm.

aim 22. jed. Mon. 27 Nachm.

am 15. jed. Mon. 10 Abds.

¡am 22. jed. Mon. 2% Nachm.

¡am 6. jed. Mon. 11 Vorm.

am lebten jed. Mon. 10 Abds.

am 18. jed. Mon. 11 Vorm. am 10. und 25, sed. Mon. 11 Vorm.

am leßten Und 15. jed. Mon. 10 Abd3. ani 18. jed. Mon. 11 Vorin.

am leßten und 15, jed. Mon. 10 Abds.

am 2. jed. Mon. 10 Abds.

am 5. jed. Mon. 1! Vorn.

am 6. jed. Mon. 11 Vorm.

am 22. jed. Mon. 27 Nachm.

am 7. jed. Mon. 10 Abds.

am 10., 17., 26. jed. Mon. 10 Abds.

am vorlebten Tage jed. Mon. 10 Abds. am vorleßten, 14,, 22. jed. Mon. 11 Vorm. am 4. jed. Mon. 25 Nachm.

Sonnt., Dienst, Donn. 10 Abds. (Mont. Mittw., Freit. 11 Vorm. Sonntag 10 Abds.

jed. 2. Donnerstag 11 Vorm.

jed. 2. Donnerstag 11 Vorm. (18. Juli). Dienstag 11 Abds.

Greitag 8; Abds.

am leßten und 15. jed. Mon. 10 Abds am 7. jed. Mon. 10 Abds. am 18. jed. Mon. 11 Vorm.

am leßtcn und 15. jed. Mon. 10 Abds, am 2. jed. Mon. 10 Abds.

am 5. jed. Mon. 11 Vorm.

am 6. jed. Mon. 11 Vorm.

am 22. jed. Mon. 2% Nachm.

Donnerstag (Dientas 10 Abds.

Dienstag 10 Abds,

am 7. jed. Mon. 10 Abds.

am 10./ 17.,, 26. jed. Mon. 10 Abds.

am vorleßten, 14, 22. jed. Mon. 11 Vorz. am vorleßten Tage jed. Mon. 10 Abds. am 4. jed. Mon. 27 Nachm.

áam 15. und leßten jed. Mon, 10 Abds am 17. jed. Mon. 10 Abds.

am 18. jed. Mon. 11 Vorm.

am 6. jed. Mon. 11 Vorm.

am 22. jed. Mon. 25 Nachm.

am leßten jed. Mon. 10. Abds. am 17. jed. Mon. 10 Abds. am 5. jed. Mon. 11 Vorm. am 22. jed. Mon. 2; Nachm.

am leßten jed. Mon. 10 Abds. am 7. jed. Mon. 10 Abds. am 18. jed. Mon. 11 Vorm.

am lebten und 15. jed. Mon. 10 Abds. am 5. jed. Mon. 11 Vorm.

am 6. jed. Mon. 11 Vorm.

am 22. jed. Mon. 25 Nachm.

am 10. und 26. S Mon. 10 Abds.

am vorleßten und 14. jed. Mon. 11 Vorm.

am leßten jed. Mon. 10 Abds. am 7. jed. Mon. 10 Abds. am 18. jed. Mon. 11 Vorm.

ä 10./ 17. oder 25. auf Sonntag; \o erfolgt die Abfahrt des Schiffes am olgenden Tage. &âllt der 13., 20. oder 29. auf Sonntag, so erfolgt zie Abfahrt am Tage vo j P Y °) Die Fahrten von Bremerhafen resp. Hamburg nach Havana und New-Orleans beginnen wicder Mitte September.

rher.

Frrodukten- und Waaren- Bürge.

Berlin, 13. Juli. von Getreide, Mehl,

Grund des 8g. 15 der F UFSeNOratSE, úntér Zuziehung der ver-

eideten Waaren- und

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 73 — 84 Thlr. nach Qualität, iesen Monat 85 à 5 à 85 bez., Juli - August 79 à 4 à 79 bez., September - Oktober 74 à § bez., Oktöber-Novem- oóvember-Dézember 72 à { bez., April-Mai 1873

gelber pr.

ber 73 bez., N 72 à 4 bez,

(Amtliche Preisfeststellun Oel, Petroleum undSpiritus auf | 51% à 52 à 513 ber - Novemh

odukténmakler.) , { bez., April

Hafer pr.

Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 47—55 Thir. nach Qual ge- fordert, 51 — 53 bez. , pr. diesen Monat 523 bez, » Juli - August

bez., September-Oktober 5 { à Z à + bez., Ok- er 51 à 7 à 507 bez., November - Dezember 504 -Mai 1873 505 à 5 âà 50 bez. Gekünd. 5000 Cte.

Kündigungsepr. 52% Thlr. pr._1000 Kilogr. Gestern wurd d SeRtüabeons für November-Dezember 504 statt 504 Kótióe 1 Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 46 — 58 Thir. nach Qu kleine 46—58 Thir. nach Qualitüt R N

ab. 1000 Kilogr, loco 41 — 51 Thlr. nach Qualität,

4 fr d emed C in wt I A S ta;

1872 / 164 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Jul 1872 18:00:01 GMT) scan diff