1872 / 220 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 17 Sep 1872 18:00:01 GMT) scan diff

50 Min. von Berlin kommend hier eingetroffen und hat im Schlosse Wohnung genommen. i

Fulda, 16. September. (W. T. B.) Zu den hiesigen Bischofskonferenzen werden sämmtliche deutschen Bischöfe, mit Einschluß des Bischofs von Straßburg hier erwartet, aus- genommen die Bischöfe von Ermeland und von Passau, welche Vertreter senden. Dieselben werden heute und morgen hier eintreffen. Die Konferenzen werden im Gebäude des Semina- riums unter Auss{luß der Oeffentlichkeit abgehalten werden. Das Präsidium wird der Erzbischof von Cöln führen. Ueber die Gegenstände der Berathung liegen noch keine näheren Mit- theilungen vor. Die Konferenzen werden von Mittwoch bis Freitag inkl. dauern.

Bayern. München, 14. September. Der König wird von dem Ausfluge in das Gebirge heute in Schloß Berg zurückerwartet.

Die Kaiserin von Oesterreich wird am 17. d. M. in München ankommen und sich nach Possenhofen begeben. Die Dienerschaft Jhrer Majestät is bereits hier eingetroffen. ___— Die von dem Prinzen Otto zur Herstellung seiner Gesundheit seit diesem Frühjahre in Nymphenburg unternom- mene Kur hat einen so günstigen Verlauf genommen, daß die- selbe nunmehr als beendet zu betrachten ist. Der Prinz macht bereits jeden Vormittag größere Spazierritte.

_ Der Königliche General-Direktor der Verkehr8sanstalten Hocheder is aus seinem Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geshäfte wieder übernommen.

Die von den Staats-Ministerien des Junern und des Kultus zum Vollzug des Reichsgeseßes vom 4. Juli-d. J., die Jesuiten betreffend, in Bayern an die Kreisregierungen erlassene Entschließung bestimmt Folgendes:

.__ »Den Angehörigen des Ordens der Gesellschaft Jesu ist die Aus- übung einer Ordensthätigfeit, insbesondere in Schule und Kirche nicht P gestatten. Die Abhaltung von Missionen dur Jesuiten ist unter- agt. Niederlassungen des Ordens der Gesellswaff Jesu dürfen in keinem Falle geduldet werden. Nichtbayerischen Angehörigen des Ordens der Gesellschaft Jesu is der Ausenthalt in Bayern in der Regel nicht zu gestatten. Keinem Jesuiten ist die Aufnahme oder Naturalisation gemäß §. 6 des Reichs8geseßes vom 1. Juni 1870 über die Erwerbung und den Verlust der Bundes- und Staatsan echörig- keit zu ertheilen, jedes derartige Gesuch eines Jesuiten ist vielmehr zunächst dem mitunterpertigten Königlichen Staats- ministerium des Jnnern vorzulegen. Die zum Vollzuge des Ge- sches in den einzelnen Fällen erforderlichen nordnungen werden, #o weit es sich um den Orden der Gesellschaft Jesu handelt, von den Distrifktspolizeibehörden vorbehaltlich des Oberaufsichtsrehtes der denselben vorgeseßten Stellen getroffen; jedoch wird bemerkt, daß die nach §. 2 des Gesebes zulässige Anweisung eines Aufenthaltes in bestimmten Bezirken oder Orten der Regel nach auf diejenigen Fälle zu beschränken ist, in welchen der betreffende Ordensangehsörige si außer Stand erklärt, selbs einen bestimmten, ihm nicht untersagten Aufenthalt zu wählen. Von allen Fällen, in denen ausländische An- gehörige des mehrgenannten Ordens ausgewiesen worden sind und deutschen Angehörigen desselben der Aufenthalt in bestimmten Orten oder Bezirken versagt oder in solchen angewiesen wurde, is unter An- abe des Namens und der persönlichen Verhältnisse der von diesen

Naßregeln betroffenen Personen sofort Anzeige an das mitunterfer- tigte Königliche Staats-Ministerium des Innern zu erstatten. Hier- nach hat die Königliche Regierung ungesäumt das Weitere zu ver- fügen und sämmtlichen Distriktspolizeibehörden einen Abdruck mitzu- tbeilen. Auf Sr. Majestät des Königs Allerhöchsten Befehl München 2c. v. Lug. v. Pfcufer.«

„_ Das von dem Abg. Dr. Kräyer. bearbeitete Referat Über die Militärstrafgerichts-Ord nun g wird bereits bis zum nächsten Donnerstag in die Hände der Ausschußmitglieder gelangen, so daß noch Ende dieser Woche eine Ausschuß ißung zur Berathung des Entwurfs stattfinden kann.

__— Durch Allerhöchste Entschließung vom 5. d. M. werden hinsichtlich der Dienstverhältnisse in der bayerischen Armee nun auch die Vorschriften für Vornahme von In sp izi- rungen und Musfterungen genchmigt.

Sachsen. Dresden, 14. September. Die verwittwete Königin von Schweden is heute Nachmittag von Prag im Hoflager zu Pillnig eingetroffen.

Hessen. Darmstadt, 3. September. Der den Ständen zu unterbreitende Entwurf eines neuen Wahlgesezes liegt jeßi fertig vor. Die erste Abweichung von dem Wahlgeseß von 1596 findet sich in Art. 2 des Entwurfs, der unter Pos. 7 be- stimmt, daß die Erste Kammer unter Anderm auch aus den- Jenigen ausgezeichneten Staatsbürgern bestehen soll, welche der Großherzog auf Lebenszeit zu Mitgliedern beruft. Diese Er- nennungen sollen nicht über die Zahl von 12 (früher 10) Mit- gliedern hinausgehen, und es sollen hiervon: a) mindestens zwei aus der Zahl derjenigen im Großherzogthum angesessenen adeligen Grundeigenthümer, welche wenigstens den einem Nor- mal-Steuerkapital von 1200 Gulden entsprechenden Betrag an Grundsteuern jährlich entrichten, b) mindestens zwei aus dem Stande der Handelsleute oder Fabrikanten ernannt werden. Nach Art. 3 wird die Zweite Kammer gebildet: 1) aus drei Abgeordneten, welche die 40 vermöge eigenthümlichen oder nuß- nießlichen Grundbesißes höchstbesteuerten Staatsbürger aus ihrer Mitte wählen; 2) aus drei Abgeordneten, welche die 40 höhstbesteuerten Staatsbürger mit Auss\ch{luß der unter 1 bezeichneten aus dem Stande der Handelsleute oder Fabri- kanten wählen; 3) aus zehn Abgeordneten derjenigen Städte, welchen ein besonderes Wahlrecßt zusteht (Darmstadt, Mainz, welche je zwei Abgeordnete zu wählen haben, Gießen, Offen- bah, Friedberg, Alsfeld, Worms, Bingen); 4) aus 34 Ab- geordneten, welche von den nicht mit einem besonderen Wahl- recht begabten Städten und den Landgemeinden in den hierzu gebildeten Wahlbezirken gewählt werden. Bezüglich der Wähl- barkeit bestimmt Art. 8: Wählbar zum Wahlmann sind die stimmberechtigten Urwähler, welch{e in der Wahlgemeinde ihren Wohnsiß haben und seit Anfang des Jahres, in welchem die Wahl vorgenommen wird, an direkten Steuern mindestens den einem Normälsteuerkapital von 40 Gulden entsprechenden Betrag jährlich entrichten. Das alte Wahlgeseß erforderte die Entrichtung eines Betrags an direkten Steuern, welcher mindestens einem Normalsteuerkapital von 118 Gulden entsvrach. Ganz neu und an Stelle des Art. 13 des alten Gesches 1st Art. 11 des Entwurfs getreten : »Wählbar zu Abgeordneken der Städte und Wahlbezirke find alle stimmberechtigten Ur- wähler.« Art. 12: Ein Mitglied der Ersten Kammer kann nicht zur Zweiten gewählt werden, auch an den Wahlen der Walhl- manner und der Abgeordneten keinen Theil nehmen. Die in Art. 5 Nr. 1 bezeichneten Wähler können zu Abgeordneten der Städte und Wahlbezirke nicht gewählt werden. Der nächsten Ständeversammlung soll nach Art. 15 ein Geseß über die Bil- dung dér Wahlbezirke vorgelegt werden, welche für die nächsten Wahlen noch die Regierung bestimmt. Starkenburg soll in 14, Oberhessen in 11, Rheinhessen in 9 mit Berüksichtigung der geographischen Lage nach Zahl der Bevölkerung möglichst gleiche Wahlbezirke getheilt werden. Nach Art. 45 werden die ahl- männer auf die Dauer von 6 Jahren gewählt , ébenso nah Art. 46 die Abgeordneten zur Zweiten Kammer. Es wird jedoch die Zweite Kammer alle drei Jahre in der Art theilweise erñeuert, daß nach Ablauf der ersten drei Jahre einer Wahlperiode die Hälfte austritt und durch neue Wahlen ersct wird, Der

Abgeordnete Zentgraf ist mit der Berichterstattung über den Entwurf betraut.

e aveg, Eutin, 13. September. Der Großherzog ist gestern von Berlin hierher zurückgekehrt. Ferner sind die Großherzogin, die verwittwete Königin von Griechenland und der jüngste Sohn des Großherzogs, Herzog Georg, hierselbst angekommen. Auch der Erbgroßherzog August, welcher in Bonn den wissenschaftlichen Studien obliegt, wird in den nächsten Tagen erwartet. Das Großherzogliche Staats-Ministerium ist aurs den Minister-Präsidenten, Freiherrn von NRössing, ver- reten.

Desterreich - Ungarn. Pesth, 16. September. Die Eröffnungssizung der Delegation des Reichsrathes fand heute Mittag unter Anwesenheit des gemeinsamen Ministeriums statt. Jum Präsidenten wurde mit 36 von 39 Stimmen Hopfen gewählt, zum Vize - Präsidenten das Herrenhausmitglied Falkenhagen. Jn seiner Antritts- rede gab der Präsident seiner Befriedigung Über den geistigen und materiellen Aufschwung des Reiches seit dem Bestehen der Einrichtung der Delegationen Ausdruck und sprach die Hoffnung aus, daß auch die staatsrechtlichen Wir- ren auf dem Boden der Verfassung ihre endliche Lösung fin- den würden. Nach außen, sagte der Redner, nehme die Monarchie wieder den ihr O Standpunkt ein, und die Begegnung des Kaisers mit den Herr- shern von Deutschland und Rußland biete, so weit mens{liche Voraussicht reiche, eine neue Gewähr für die friedliche Gestaltung Europas in den nächsten Jahren. Der Redner ermahnte die Delegationen, an den Grundsäßen der Sparsamkeit festzuhalten , ohne deshalb aber den Erfordernissen für die Wehrkraft des Reiches die nöthige Rüksicht zu versagen. Der Redner \{chloß, indem er die Versammlung aufforderte, vor allem DeSjenigen zu gedenken, dessen weiser Einsicht und klugem Vorgehen zum größten Theile die glückliche Wandlung der Ge- schicke Oesterreichs zuzuschreiben sei, und den Gefühlen loyaler Anhänglichkeit an das Kaiserhaus durch cin begeistertes Hoch auf den Kaiser Ausdruck zu geben, Nachdem das Haus der Aufforderung des Präsidenten durch ein R enthu- siastisches Hoch auf den Kaiser nachgekommen war, theilte Graf Andrassy der Versammlung mit, daß der Kaiser die Delegation morgen um 1 Uhr empfangen werde und übergab derselben den Staat8voranschlag der gemeinsamen Ministerien. Auf einen von Herbst eingebrachten Antrag wird heute Abend eine Sizung stattfinden.

Die ungarische Delegation hat den Grafen Anton Majlath zum Präsidenten, Bela und Perczel zu Vize- Präsidenten erwählt. Jm Unterhause fand die Wahl des Adressen- und Unterrichts-Ausschu}ses statt.

Niederlande. Haag, 16. September. Die General- staaten wurden heute vom Könige eröffnet. Die Thronrede konstatirt die freundschaftlichen Beziehungen der Niederlande

stige Lage der Staatsfinanzen. Nothwendige Arbeiten, um das Land in Vertheidigungszustand zu seßen, seien energisch gefördert worden. Es werden sodann Geseßesvorlagen über die Reorganisation der Miliz und eine mäßige Erweiterung des Wahlrechts angekündigt. Die Lage in den ostindischen Ko- lonien wird als eine im Ganzen befriedigende bezeichnet, eine Vermehrung und Verbesserung der Verkehrswege mit Hülfe des Staates wird in Aussicht gestellt. Was die westindischen Besißungen anbelange, so sei Unter den jeßigen schwierigen Verhältnissen eine kräftige, aus8giebige Unterstüßung des Staates durch die Nothwendigkeit geboten.

| Großbritannien und Jrland. London, 14. Sep- | tember. Der Kriegs - Minister Cardwell gab gestern Abend den fremden höheren Offizieren, welche den Herbstmanövern derenglischen Armeebeigewohnt haben ein großes Bankett im Kriegs-

| Ministerium, bei welchem, außer vielen englischen Generalen und

Regiments-Commandeuren, auch der Prinz von Wales, der Herzog von Cambridge, der Herzog von Teck und Prinz Eduard von Sach- fen-Weimar zugegen waren. Vorher hatten die fremden Offiziere das Arsenal in Woolwich in Augenschein genommen.

Auf Befehl der britischen Regierung sind die Panzer- fregatten »Northumberland« und »Sultan« nach Cherbourg abgegangen, um dort während der Anwesenheit des Präsidenten der französischen Republik in diesem Hafen zu verweilen,

Der Admiral Collèier ist am 10. d. M. hier in hohem Alter gestorben, nachdem er im April 1800 in die Marine ge- treten und im Jahre 1846 pensionirt worden war. Der Ver- storbene hatte sich bei mehrfachen Gelegenheiten, namentlich in den Secekriegen gegen Frankreich, ausgezeichnet.

Der Oberst R. W. Harley f zum Administrator der Goldküste an der Wesiküste Afrika's, und Herr Ussher zum Lieutenant-Gouverneur der Jnsel Tobago ernannt. worden.

Die offizielle »Dublin Gazette« veröffentlicht eine Ver- ordnung des Geheimen Raths, welche die Einfuhw aller Arten von Rindvieh aus Deutschland und Großbritannien und von Schafen aus Deutschland und England nach Jrland ver- bietet. Schafe aus Schottland sind ebenfalls ausg(s{lossen.

Frankrei. Paris, 15. September. Der Graf von Paris ist in Aix-les-Bains eingetroffen und wird von dort künftigen Montag in Gemeinschaft mit dem Herzog von Aumale eine Reise nach Jtalien antreten.

_ Italien. Rom, 12. September. Die »Gazzetta uffi- ziale« veröffentlicht ein Cirkular des Finanz-Ministers an die Finanz-Intendanten in den Provinzen, welches die neuen Einfrankenscheine in Verkehr seßt. Es heißt darin u. A.: Die Institute der Nationalbank in den Provinzen werden mit Einfrankscheinen versehen, und die Tutendanten der Provinzen haben die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, daß wenigstens 10 pCEt. der Pensionen, Beamtengehalte und anderer Staats- zahlungen in Einfrankbilleten ausgezahlt werden. Ferner er- sucht der Minister die Intendanten, den Provinzial- und Kom- munalbehörden, den moralischen Körperschaften und Fabrik- und Handel8gesellschaften auf Verlangen größere Billete in Ein- frankscheinen umzuwcchchseln, wenn sie in allen Provinzen gesetz- lichen Cours haben.

Der Justiz-Minister hat nunmehr dem Minister- rath den Gesezßentwurf über die Unterdrückung der religiösen Körperschaften in Rom vorgelegt. Der Ministerrath hat den- selben einstimmig angenommen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. Sep- tember. Jm vorigen Jahre wurde zum ersten Male der Ver- such gemacht, die beurlaubten Militärpersonen unvorbereitet zu

Exerzitien zusammenzuberufen. Das Cirkular des Kriegs- Ministers an die Kommandirenden der Militärbezirke ent- hielt u. A. die Berfügung , daß für jeden Sammelpunkt ein Infanterie-, ein Kavallerie-Regiment und cine Batterie zu Fuß bestimmt sind. „Durch die Einberufenèn sollen das Infanteric- Regiment verstärkt, die anderen Truppentheile auf volle Kricgs-

zu den auswärtigen Mächten und erwähnt die R gün- 9

stärke gebracht werden. Die Uebungen sind auf zwanzig Tage, vom Tage der Einberufung an gerechnet, festgeseßt. I die Zahl der Einberufenen größer, als zur Kompletirung der Truy.

pentheile nöthig befunden wird, so find Alle, welche am-1. Ja.

nuar des nächsten Jahres ausgedient haben, nah Hause zu entlassen. Außerdem werden überzählige Infanteristen und Ar- tilleristen anderen Abtheilungen zukommandirt, um den Ge. brauch der neueingeführten Waffen kennen zu lernen. Diese Leute können nah Maßgabe ihrer Leistungen auch früher, als nach zwei Wochen entlassen werden. Bei unzulänglicher An- zahl der Einberufenen sollen so viele Rotten als möglich voll. zählig gemacht werden. Dergleichen Einberufungen haben in diesem Jahre in Jaroslaw, Narva, Jambureg, Jekaterinoslaw und Riga stattgefunden.

Das Boot Peters des Großen ist am 13. d. M. unter Feierlichkeiten wieder nah der Festung St. Peter und Paul gebraht worden.

Am 14. d. M. blieben hier 130 Cholerakranke in Behandlung. Am 13. d. M. waren 18 Personen an der Cholera ‘erkrankt, 13 geslorben. á

Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. Septem- ber. Auf das Schreiben des leßten Reichstages in Betreff der Umarbeitung des jeßigen Grubengeseßes von 1855 zur Ver- hütung des Mißbrauchs des Einmuthungsrechts zum Nachtheile des Land- und Bergbaues i} ein Komite, bestehend aus 7 Mit: gliedern , unter dem Vorsiße des ehemaligen Stadtrathes P. A. von Ehrenheim, eingeseßt worden, welches spätestens am 1. Oftober in Stockholm zusammentreten soll , um Vorschläge zu einem solchen Geseße auszuarbeiten.

Amerika. New-York, 12. September. (per Kabel) Offizielle Berichte aus 390 Städten des Staates Maine erge- ben, daß Mr. Perham mit einer Majorität von 16,000 Stimmen zum Gouverneur gewählt wurde.

Eine neue westindishe Post bringt folgende Nachrichten aus den Central-amerikanishen Staaten. In Hon- duras hatten die Insurgenten den Präsidenten Medina zum Gefangenen gemacht, und man glaubte, er werde hingerichtet werden. In Guatemala wurde ein neuer Revolutionsver- such frühzeitig entdeckt und im Keim erstickt. Enrique Palacios, das Haupt der revolutionären Bewegung, war aus dem Lande geflüchtet. Jn Salvador ist die Lage der Dinge noch immer eine verworrene. Präsident Duanos war zwar aus dem Lande verbannt worden, aber seine Abwesenheit hat nicht dazu beigetragen, die politischen Wirren zu lösen. Jn Panama circulirte beim Abgange der Post das Gerücht, daß in Chiri- qui eine Revolutiont ausgebrochen sei und daß die Rebellen ih des Dampfers »Montiji« bemächtigt hätten.

Asien. Der »Russische Jnvalide« theilt folgende An- gaben über die Stadt Kuldja, Hauptstadt der gleichnamigen chinesishen Provinz, mit, welche im Juni vorigen Jahres von russischen Truppen beseßt worden ist: In Kuldja giebt es 1298 Gebäude, von denen 1257 bewohnt sind. An Gotteshäusern sind eine griechische, eine römisch-katholische Kirche, 2 chinesische Tempel und 36 Moscheen vorhanden. Die Bevölkerung be- läuft sich auf 7700 Personen, darunter befinden \ich 1000 Russen und etwa 6700 Eingeborene, von denen 3900 Tarant- \{chis, 400 Dunganen und 1750 Chinesen sind. Der Rest be- steht aus Kalmucken , Khirgisen, Mantshus und Sarthen. Dem religiösen Bekenntniß nach giebt es in Kuldja 1000 griechische, 150 römische Katholiken, 4900 Mahomedaner und mehr als 1600 Gößendiener. Die Zahl der Läden beträgt 650. Die Einfuhren aus Rußland bestehen aus bedruckten Leinen- und Baumwollenwaaren, Tuchen und metallenen Gegenstän- den. Die Ausfuhrartikel sind Schafe, besonders für Kaschgar, Astrachanpelz, Leder, Töpferwaaren und Früchte.

Afrika. Von der Westküste Afrikas wird gemeldet : In Sierra Leone fand am 23. August eine große Demon- ssttration zu Ehren des britischen Gouverneurs Pope Hennessy statt, weil derselbe mit der Zustimmung des Regierungs- Rathes das Gesey aufgehoben, welches sämmtliche ITmport- artikel mit einem Zoll, und Num, Gin und Spirituosen im Allgemeinen mit einem Extra-Importzoll belegte. Tabak und sämmtliche Fabrikate sind von nun an Joel. Dle Regierungsgebäude und. die Häuser der reichen Neger waren illuminirt,

TItdissenschaft.

Hannover, 12. September. Jn der geîrigen Generalversamn1- lung des historischen Vereins für Nicdersachsen hielt Senator Culeimann einen Vortrag über »Geschichte und Bedeutung des christ- líchen Altars, seine vers{hiedenen Formen, Bekleidung 2c.«7 aus Ivel» chem wir hier einen Auszug geben : Der christlihe Altar is seinem tiefsten Wesen nach, nicht wie beim Judenthum Brandopferaltar, son- dern der heilige Tisch, auf welchem die Schaubrode des neuen Bun- des verabreicht werden, damit auch die Stätte der Darbringung des unblutigen Opfers. Beides umfaßt den Ausdruck: ara, ruúrTedd. Svar. Die Geschichte des Altars zerfällt nah der Verschic- denartigkeit der Form desselben in drei Perioden. In der eríten Periode, von der äâltesten Zeit b1s zur Mitte des 9. Jahrhun- derts, ist der Altar nur der mebr oder weniger einfache, aber geweihte Tisch, auf dem das allerheiligste Opfer gebracht wurde, und auf welchem untergeordnete Geräthe keinen Plaß finden. Die zweite Periode (bis zum 14. Jahrhundert) if die der Entwickelung des Altars durch Aufstellung von heiligen Schreinen (regelmäßig auch in dieser Periode schon in einem Aufbau binter dem Altar). Veranlassung dazu gaben die Reliquien der Heiligen und deren Verchrung. Die dritte Periode beginnt damit, daß man- die Reliquarien nicht mchr auf den Altar stellte. Der Hochaltar stand frei, von allen Seiten durch Vorhänge von dem übrigen Raume auf dem Hochchor abge- s{lossen. Ueber demselben befindet si später eine von vier Säulen getragene Halle, in deren Wölbung das Ciborium mit der Eucharistie hing. Die Lage des Altars ist in der Regel nach Osten, obglcich aus- nahmösiveise z. B. die meisten Kirchen in Rom den Altar nach Westen haben. Das Material war in den ältesten Zeiten Holz, zur Zeit der Christenverfolgung Holz oder Stein. Papst Euaristus (100—109 n. Chr ) bestimmte nur Stein. Dennoch sind bis in's 5. Jahrhundert, ja bis auf Karl den Großen, hölzerne Altäre nachgewiesen. Der Altar wurde immer über den Gebeinen der Märtyrer und Heiligen errichtet. Bis späthin mußte jede KircLe Reliquien haben, um sie darauf hin zu gründen. Die Konsekration , zuerst verordnet durch Euaristus (100—109 n. Chr.) war gewöhnlich mit der, unter be- stimmten Ceremonien vorgenommenen Uebertragung der Heiligen- Leiber und Neliguien verbunden. Dieselben wurden in das unter dem Altar befindliche sepulerum aufgenommen. Der Altar verlor scine Konsekration, wenn die Dectplatte über dem sepulcrum oder leßteres selbst| merklich beschädigt oder zerstört worden war. Der Name des oder der Heiligen, dessen Religuien der Hauptaltar bar; gab Veranlassung zur Benennung der Kirchen. Seit dem 3. Jahr- hundert entstanden Nebenaltäce, welche ihre Namen nach den Heîligtn empfingen, deren Reliquien in ihnen aufbewahrt wurden. Oie Form des Altars 1war in den älteren Zeiten die cines Tisches, welcher über der Aufbewahrungsstätte der Heiligen-Leiber (sepulerum, cou- tessío) fi erhob, anfangs aus Holy später aus Stein (Por- phyr , Marmor, auch Sandstein\chiefer), seltener aus Metall und häufig mit Gold, Silber und Edelsteinen ges{mückt , sets aber mit der durch die Kirchenordnung vorgeschriebenen (in der Regel aus fünf Altartüchern bestehenden) Altardecke belegt, Leztere ; stets nur

Kunft un

E drud am 18,

| Bordeaux von der französischen Gesellschaft zur Förderung

} und Kopenhagen Depeschen von Kapitän Hall, dem Befehlshaber der

} Versammlung : k ; hen E wirth shaftsrathe in München gelegentlich der Versammlung

| 4, September in Aussicht genommen. } ordnung sind vorläufig bestimmt:

} went, Wahl desselben, welche jedoch laut Statut der Bestätigung

einen bestehend, mit \symbolischWen Darstellungen ge- it P oNoliiden Ursprungs. Der Aitar nahm eine er- e Stellung cin. Ueber die Anzahl der zu ihm hinanflihrenden höhte 1 sind indeß bestimmte Vorschriften nie gegeben Schließlich A ciner besonderen Art von Altären, der sogenannten 2. rag- 7 i erwähnen, welche im hohen Mittelalter sehr im Gebrauch ire! dieselben entstanden; obwohl anfangs die Christen; wenn sie S rat i als den geweihten Orten, den Gottesdienst zu halten E sich einfa geweihter Tücher bedienten , in Folge der Vor- "daß nur auf konsekrirten Altären das Meßopfer gefetert werden ‘rfe. Sie bestanden aus fleinen viereckigen, steinernen Tafeln, welche niefcirt und mit Reliquien versehen waren. onjetr Der physitalishe Verein zu Frankfurt a. M. hat ‘ali seinen Jahresbericht für das Rechnungsjahr 1870/71 ver- tur tliht und theilt in demselben folgende Hauptergebnisse seiner k teorologischen Beobachtungen mit: Die mittlere Jahrestemperatur me 71 betrug 6/5643 R.y der wärmste Tag im Jahre war der % August mit 19/73° R, der fälteste der 1. Januar mit 10,93° R. L höchste beoba ¡tete Lufttemperatur betrug am 13. Juli 248° N, Ee niedrigste am 3. Januar 15/6° R Der mittlere Barometer- e war 334,417 Par. Linien, der höchste beobachtete am 1. März N 33 Par Linien, der nicdrigjite beobachtete am 3. Oftober 325/24 bi Linien. Die mittlere Windrichtung des Jahres war SW. 11° 591 WSW, die mittlere Windstärke des Jahres 1,431. Die Anzahl der Tage mit völlig heiterem Himmel belief sich auf 5 it heiterem Himmel auf 78, mit trübem Himmel auf 135 mit bedecktem Himmel auf 102, mit Regen auf 116, nit Schnee auf 28, mit Regen und Schnee auf 28, mit Gewitter auf 22, mit Sturm auf 20, mit Hagel auf 5, mit Nebel uf 25, mit Reif auf 25, mit Treibeis auf dem Main auf 14, mit Scnecdecke um 12 Uhr Mittags auf 59. Der mittlere Dunstdruck des Jahres betrug 3,103 Pariser Linien, der höchst beobachtete Dunst- ut Juli 9,44 Par. Lin, der niedrigst beobachtete am 7. De- ember 0,6» Par Lin. Die mittlere relative ¡Feuchtigkeit des Jahres Mat 67,40 pCt j die höchste beobachtete am 31. Dezember 99,9 pCt., die niedrigste beobachtete am 24. Mai 27,0 pCt. Der mittlere Wasser- gehalt der Luft in Grammen per Kubikmeter betrug 7, 64 Gramm, der höchste beobachtete am 18 Juli 20,75 Gr, der niedrigste beobach- tete am 7. Dezember 1,61 Gr. Die Jahressumme der atmosphärischen Niederschläge ergab 280,73 Par. Lin,, der höchste Niederschlag an einem Tag war 14,71 Par. Lin. den 29. April. Der mittlere Wasserstand des Mains betrug 83 Ctm., der höchste beobachtete am 2. Juli 403 Ctm. der niedrigste beobachtete am 8. Dezember 8 Ctm. | London, 12. September. Kapitän Burton is von seiner mehrmonatlichen Reise zur Erforshung des Innern von Is8- [land nach Lermick zurücgekehrt und begiebt sih demnächst nach Triest; um dort seinen Posten als britischer Konsul einzunehmen. : Paris, 13, September. Die erste Zusammenkunft des in

us rein

der Wissenschaften abgehaltenen Kongresses if nach Ablau ciner Woche beendigt worden. Zum Präsidenten wourde Herr Quatre- fages vom Jnstitut, zum Vize - Präsidenten Herr Ad. Wurß vom Institut, zum Sekretär Herr Levasseur vom Jnstitut, zum Vize-Sefkre- jâr Herr Laussedat, Oberst - Lieutenant vom Genie, ernannt. Die nächste Versammlung soll in Lyon in der zweiten Augusthälfte von 1873 Statt finden. A

Gegen das Ende des Monats Oktober wird in Rom der italienishe Juristenkongreß zusammentreten , zu welchem die bedeutendsten Jufisten Jtaliens ihre Theilnahme zugesagt haben.

Das Marine-Departement in Washington hat über Tydskland

amerikanishen Nordpol-Expedition, erhalten. Dieselben snd vom 24. August 1871 datirk und melden, daß an Bord der »Polaris« Offiziere, wissenschaftliches Corps und Mannschaften wohl sien und in bester Stimmung si befinden und daß das Schiff rèeich- lih verproviantirt sci. Landwirthschaft. Dim landwirthschaftlihen Centralblatt für Deutschland is, im Hinblicke auf eine kürzlich dur die Zeitungen gegangene Notiz betreffs des Ausschusses vom deutshen Lan d-

deutscher Land- und Forstwirthe, vom Vorsißenden, Herrn von Wedell- Malchow, folgende Mittheilung zugegangen : A

Fur den Beginn der Versammlung des Auss{hu}ses i} der Als Gegenstände der Tages-

1) Berathung Über die stellung eines General - Sekretärs,

durch die nächste Plenar-Versammlung bedarf. ; 2) Feststellung betreffs Zeit und Tagesordnung der nächsten PYlenar-Versammlung. : : | In der Absicht des Vorsizenden liegt es nicht nur, bei Berathung

der lekferen die Frage fiber Anlage von Schlachthäusern an den Nussisch-Oesterreichischen Grenzen zur Sprache zu bringen, sondern

aut, cine freie Besprehung zwischen sämmtlichen, in München an-

wesenden Mitgliedern des deutschen Landiirthschaftsrathes daselbst her- beizuführen, um über die weitere Entwickelung desselben die Meinun- Ï gen auszutauschen.

Braunschweig, 15. September.

““

(Dircktor Dr. Lucas). brecht).

(Garten-Tnspektor Ad. Koch). Piccement Grin

dem Cortège der hohen Geistlichkeit und Sx. Kaiserlichen Hoheit mit glänzender Suite das Boot Peter's des Großen aus der großen Halle

In den Sißungen der vom 10. bis 13, Oftober hier stattfindenden 6. Allgemein en e Ls sammlung deutsher Pomologen), Obst- und Weinzüchter wirden folgende Punkte zur Erörterung fommen: 1) Vortrag über die Entwickelung der Obstfrüchte in morphologiscver Hinsicht (Prof.

K, Koch). 2) Antrag auf Feststellung der pomologischen Terminologie

3) Antrag auf eine Besrimmung hinsichtlich |

} der Benennung neu auftauchender Obsisorten (Medizinal-Rath Engel- |

4) Welches is das beste Verfabren in Bezug auf das Be-

s{neiden der Krone und Wurzein beim Verpflanzen der Obstbäume ?

5) Was if von dem Pinciren der Blätter

zu halten, resp. welche Erfahrung hat man

} über dasselbe gemacht? (Baron v. Bose). 6) Welche Form der Obst-

der Marine-Scktion abgeführt. Zufolge “der neuesten Bestimmungen ist die g noch bis zum 16. September geöffnet und der Eintrittsprcis für die vier Septembertage auf 20 Kop. herabgeseßt. Verkehrs - Nnstalten. Die Nr. 109 der »Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn - Verwaltungen« hat folgenden Jnhalt: Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen : Steinamanger-Gyanafalva (Jen- nersdorf) von der Ungaris&en Westbahn eröffnet. Mittheilungen über Eisenbahnen: Vereinsgebiet. Berliner Briefë U { v. Die neu erbaute Kanalstrecke des Plauer Kanals von Nigripp bis Secdorf isst nunmehr völlig fertiggestellt und fann in ihrem ganzen Umfange von dem Schiffahrt treibenden Publikum benußt werden. S : London, 12, September. Die Fives-Bille Company hat \o eben cinen großen eisernen Bindebalfen für die Brücke über den Nil unweit Kairo vollendct. Die Brücke hat eine Länge von über 1300 Fuß. : Die Durdschnittszeit für die Uebermittelung einer Depesche von Calcutta nah London via Falmouth b-trägt nach einer Zusammenstellung der Eastern Telegraph Company 3 Stunden 18 Mivuten und von Bombay nach London 2 Stunden 1 Minute. i St. Petersburg, 11, September Die Versuche mit dem neuen Militärtelegraphen, welchen den Wirkliche Staatsrath Krotfow erfunden hat, baben als Hauptvorzüge dieses neuen Sy- stems erwiesen, daß der Telegraph nicht nur im Rücken der Armee; sondern, da der Draht auf der Erde ruht, der Telegraph also sehr {nell aufzustellen und fortzuschaffen is auch auf dem Swilachtfelde selbst angewendet werden fann; cudlich daß er elektrisch - akustisch ift; also auch im Dunkeln arbeitet. ; Kopenhagen, 13. September. Der Contre - Atmiral und Direktor der dénischen Sundlootsen hat unter dem 6. d. M. folgende Bekanntmachung erlassen: | »Jn Verfolg meiner desfälligen Bekanntmachung vom 12. Juli d. T. die Ucbergriffe der als Lootsen im Sunde si gerirenden shwe- dischen Seeleute betreffend, ermangele ich nicht; noch ferner darauf aufinerfsam zu machen, wie der Königlich {wedisch - norwegische Konsul in London in einer der »Shipping and Mercantile Gazette« vom 16. v. M. e ngerückien offiziellen Bekanntmachung, die von den besagten s{chwedischen Sceleuten unter dem Namen von »Oeresunds Lodsselskab« konstituirte Gesellschaft für cine völlig private Jnstitution erflärt, welche in keiner Hinsicht unter das Nessoct der Regierung ge- hört oder von derselben fontrolirt wird. Der Konsul fügt noch binzu, daß die Kronlootsen weder angestellt noch autorisirt sind, um Schiffe durch die ganze Strecke des Sundes vom Kullen bis zum Falsterbro zu lootsen, weil der größte Theil der Seefahrer das reinere Fahr- NOS längs der dänischen Küste und durch Drogden gewöhnlich enußt «

Telegraphische WitterungsBericlkte v. 16. Septbr. s pam DTETTs Bt. |

mj. | Kn À | Allgemeine Mg! Ori, P. L M R M Wind. Himmelsansich § f |Constantin.|833,8| | 14,7| |N., still.

|[8chón, !) 17. September.

LA N., schwach. | 080., lebhaft. NNO., schw.

| Bar. |Avw|'Llemp.|A.b L

bedeckt. bedeckt. / fast bedeckt. 2) NW., schwach.|bewölkt. Thau. S,, sebr schw. [fast bedeckt. 8) NW., lebhaft. |bedeckt.4) NNW.,, schw. —S) ONO,., schw. s) W., mässig. bedeckt, SW., schwach, |trübe. SW., lebhaft. trübe, Regen. O,, schwach. |[wolkig.

heir., gest. Reg. S., schwach. bedeckt. SW., lebhaft. |trübe, Regen. |W., sehwach, |[bedekt W., heftig. trübe, Nebel. WSW , mässig. wolkig. W., schwach. |[trübe, gest. Reg. SW., schwach. |regnerisch. 10,3| |W., schwach. |bewsölkt. 13,2 |WSW., mässig 11,2/+3.2/W., schwach. [ganz bedeckt. ?) 8,8|+1.ö|W., s. schw. trübe, gest. Reg. 9.8 /+0,5/NW., mässig. [bhewölkt. 10,0/+2,0|SW., müs5ig. |bed., gest. Reg 10,0|+2 5|W,, Schwach. |trübe. 11,9! |SW., schwach, [wenig bewölkt. 10,0/—0 1/SW., mässig. |heiter. 106 |N., s. schw. bedeckt, 9,6 +28 NW., mässig. |wolkig. 9 6 +0,88, schwach. trübe, neblig. 12 s! |WSW., schw. [bedeckt 10.8! |NNW,, schw. |bedeckt, 11.2) S, s. schw. |hedéckt. 10 S |[SW.,, schwach, bede. kt. 12.8! ¡N W » Schwach. |bedeekt, 15.4/ |NO,, still, |schón.

7 |Haparanda. 334,7| » |Christians, (330 9 » [Hernösand 334 3 » [Petersburg |432 1 Stockholm . 334,3 Skudesnäs (391,4 Frederiksb.| Helsingör .| [Moskau ..1326,1' |Memel.…..|334,9 |Flensburg. (333,2 [Rönigsbrg./334.6 Danzig „.«/334,4|— [Putbus ...1/381,7 [Kieler Haf. 834,9 [Cöslin 334 5 |Wes. Lehtt. 333,4 |Wilhelmsh.|332,3 Stettin... [309,1 Gröningen |3395,7 [Bremen .../333,8| |Helder.…../335,2/ Zerlin ..../334,6—1,8 POSSB S 333,3 |—1,6 [Münster . Tod «e Breslau... 19: |Brüssel [325 [C ea Ge Wiesbaden 332

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Lrier. de i Cherbourg 1837, Hayre.….... 8 Carlsrube . 33: Pas (ce l8860) sit. SMathieu|38,6 |Constantin.13:56,5|

Lew Me U DANAÑN|ADNíAs w Que Ds Mw v

1) Gestern Abend Gewitter und Regen. *) Gestern Ahend Nordlicht. ) Nebel, Ma 90 Mini #4 § Ges'ern Abend Regen. *) Gesrern Nachmitiag NW. schw ® Stra: N Ges ern Nachw. N. mässig. Stion N. 7) Gestern Abend und Nachts Reger,

bäume paßt am besten \ue Die O M S E Een E auf Aeckern und Weiden? (Direktor Dr. Lucas). 7) Welche ¡Form von Ei L Obstbäumen paßt am U zur Anpflanzung an Eisenbahnen? London, 14. September. Ler E P ee (Baumschulbeliß-r Spaeth). §8 Welche Erfayrungen sind über die | New York die Kunde von verheerenden a L welche ers N während der früheren Versammlungen deutscher Pomologen cmpfoh- | ward-J aseln heimgesucht haben. Zah LAEE Schiffe dan U lenen Obsisorten gemacht und welche von ihnen sind zum allgemeinen der Küste von Dominik wurde E dr A Bi V: le M sfe Anbau oder zu dem in besonderen Gegenden und Lagen geeignet? | wurden in Stücke zertrümmert, die Werften beschädigt und viele Men (Superintendent Oberdicck.) 9 Welche Steinobstsorten lassen sih für | schenleben gingen verloren.

den Anbau ün Großen empfehlen? (Superintendent Oberdieck.) 10) Sind in neuerer Jeit mit Sicverveit wabrgenommene Erfahrun- gen gemacht worden Über den Einfluß des Wildlings auf Abände- rung der Form oder Güte oder der im Allgemeinen sich findenden reihen Tragbarkeit der aufgeschßten Sorte? Superintendent Ober- dieck.) 11) Welche Tafeltrauben sind für den Anbau, namentlich in Norddeutschland, zu empfchlen? (Stadtrath O 12) Welche neu eingeführten Kernobsisorten haben si in Norddeutschland

Produuiiten- nd Waaren Norses,

Berlin, 16. September. (Amtliche Preisfeststellung von Golreide, Mehl, Vel, Petroleum und Spiritus aud rund ôes §. 15 der Börsenordnusg, unter Zuziehung der ver videten Waaren- und Pradut tenmakler.) A

Weizen pr Uf FEüerr loco 73 90 Thlr. aach Quabltäí, gelber 834 Thlr. ab Babn béz , gelver pr. diesen Monat 845 à 854 à £5 bez, abgelau‘ene Kündigung“scheine 83; verk., Sep- tember - Oktober 8t à 4 bez., Oktober -November 83 à 5 bez., April «Mai 1873 “2k à + à Ee L 4 bez. Gek, 17,000 Ctr. Kün- ligungspr. 85 Thlr. pr. 1000 Kilogr. :

) S Raten pr 1000 inan, loco 51—565 Thlr. nach Qual ge- fordert, alter 53-544 Thlr ab Boden bez., neuer 965—985 Thlr. ab Bahn bez., pr. diesen Monat 55% à 55 à % à 5 bez., Sep- tember-Oktobér 55% à 55 à # à 5 vez., Október-Novem"er 554 à 4% à 5 bèz., November. Dezember 59 à 5 à bez.. „Dezomber- Januar 5:4 bez., April - Mai 1873 564 à 555 à 56% à 56 bez. Gek. 27,000 Ctr. Kündigungspr. 554 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Gerste pr. 1000 Kilogr. | Gs 49 69 Thlr. nach Qual.,

ine 49—59 Thlr. nach Qualität. O L E fes pr. 1000 Kilogr. loco 38 50 Thlr. nach Qualität, pr. diesen Monat 473 à § bez., Septomber-Oktober 473 à % bez, Oktober-November 47 bez., April- Mai 1873 465 à 3% bez. Gek. 2400 Ctr. Un dgngeapros 47% Thlr pr. 1000 Kilogr.

Röggenineh] No. O u. | pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert iakL Sack pr. diezen Monat 8 Thlr. 135 Sgr. bez., Seoptemher- Oktober 8 Thlr. 7% à 7 Sgr. bez. , Oktober-November 8 Thir.

werthvoll gezeigt ? «a. Aepfel ( Superintendent Oberdieck ), h. Birnen

(Hofgarten-Jnipektor Borchers). 13) Wie fönnen die Obst-Muster- garten am besten zur Hebung des Obstbaues in Deutschland beitragen ê (Medizinalrath Engelbrecht). 14) Bericht über die Einrichtung einiger Obst-Musiergärten : a. in Braunschweig ( Geheimer Kammerrath Uhde), b. in (Geisenheim (General-Consul Ladé4, e. in Proskau (Gar- ten-Direfktor Stoll). 15) Bericht über die dies1ährige Obst-Ausstellung Und ihre Resultate (Baron v. Bose). 16) Mittheilungen über den Obsibau einiger Gegenden Deutschlands: a. Ostfriesland (Senator « ten Doornkat-Koolman), b. Melenburg (Organist Müschen), C. Schlesien (Professor Fickert), d. Nassau (Geh. Regierungsrath von app) e. Brandenburg (Baumschulbesiper Spaeth). Mit der Ver- sammlung wird eine Obst-Ausstellung in der mit Blumen 2c. zu schmückenden Egydienkirche verbunden werden.

Gewerbe und Sandel.

Darmstadt, 14. September. Der Großherzog hat bestimmt, daß die Mitgliederzahl der hiesigen Handelskammer vom nächsien ahre von 7 auf 15 erhöht werde. : Moskau, 12. September. Der offizielle Schluß der Aus- stellung ist gesiern durch den Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch

Erbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 50—56 Thlr. nach Qual,

Futt-rwaare 15—49 Thir nach Qualität. i Velsaaten pr. 1000 Kilogr. Winterrübsen September-Okto-

ber 110 bez.

Rübö] pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 245 Thir., Pr. diesen Monat 24 à 232; bez., September-Oktober 24 à 23; bez., Okto- ber-November 24 à 23% bez, November-Dezember 244 à % à K à 4 bez, April-Mai 15873 24% à 5 bez Gek. 1600 Ctr. Kündi- gungspreis 235 Thir. pr. 100 Kilogr f eini pr i Kia ohue ass loco 26% Thir., Lieserung September 264 Br. / i ¿ Potrolouwu, ratsinirtes (Standard white) pr 100 Kilogr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr) loco 14% Thir... pxr. diesén Monat 135 à : bez., September-Oktober 135 à ¿3 bez., E NOvaAies 13% à % bez, November-Dezember 125 à ez, F *piritues pr 100 Liter à *00.pCt = 0,000 pCt. mit Fass pr. diesen Monat #4 Thlr. à 23 Thlr. 20 Sgr. bez., Septemher- Üktober 21 Thlr. 20 à 22 à 12 “gr. bez.. Oktober-November 20 Thlr à 20 Thir. 4 Sgr. à 19 Thlr. 25 Sgr. bez., Novémber- Dezember 19 Thlr. 20 à 2t{ à 10 Sgr. bez, Dezember - Januar 9 Thir. 20 à 24 à 1v Sgr bez., Januar-Februar 1874 19 Thlr. 28 Sgwr. à 20 ‘Thlr. à 19 Thlr. 20 Sgr. bez., April-Mai 20 Thir. à 20 Tilr, 8. Sgr. à 19 Tulri 27 Sgr. 662 Spiritus» pr. f Tifer a 100 pu. =. 10, (X pCt ohne Fass lor 0 24 Thlr. 3 Sgr à 24 Thlr. bez. Weizenwoh)] No 0 123 à &, No. 0 n. 111% à % Roggen- mel N 09 A8, Do o v 18A S pr. 100 KUGE. Brutto unvoergteuert ink] Sack WPanzig, 16. September. (Westpr. Zte Weizen loco weniger lebhaft. Die sebr geringe Zutubr hielt die Kauflust zurück, doch wurden -u festen Preisen 425 Tonnen umze-et-t. Bezahlt 75—94 Thlr. für frische Waare, 85—:8 Thlr. für alte Waare. Regu irungspreis für 126pfd bunten lieterungstätig: o 87 Thlr. Termine unverändert fest. Auf Lieferung 126pfd. bunt pr. September +0 Thlr Br.. 88 Thlr. G., pr. Scptember- Oktober 86 Thir. Br., 855 Thlr. G., pr. ikiober-Novbr. 85 Thir. Br, 845 Tulr. bez. u G., pr. April.Mai #3 Thir. Br., 824 Thir. Gld. Rogg: n loco fest zu unveränderten Preis«n. Umsatz 18 Tonnen. Es bedang 118pfd. 534 Thir., 12lpfd. 545 Thlr. Regulirungspreis für 1-0pta. lieferungsfähigen #0 Tulr., inl. 935 Thlr. Termine ruhig. Gerste loco nicht gehandelt. Hafer loco do. Erbsen loco 46 u, 47 Thlr. bez. Rübsen loco 99 Thlr. bez., pr. September-Oktober 102Th r. bez. Alles D Tonne von 2000- Pfd. Zollgewicht. Spiritus loco ohne Zufuhr. Stettin , 16. September, Nm. 1 U. 35 M. (T. D. des Staats- Anzeigers) Weizen 77 —»5, September 89 bez., Septemt'er- Outober 86 bez. u. Br., Oktober-November 85 bez., Früwüjahr 834—84 bez. u. Br. Roggen 48—55, September - Oktober 53k bis 535 bez., OKktober-Novbr. 54 bez. u. Br, Frübjabr 555 bez. Rübö1 245 Br., September - Oktober ‘3%, Oktober - November 235 bez., April - Mai 245 bez. u. Gd. Spiritus 245. September 24%—245 bez., September-Oktober 214{—217z bez, 21; Br., Früh- jahr 19% bez. 4 Fosenms 16. September. (Pos. Z.) Roggen (pr. 20 Ctr.) Kündigungspreis 544, pr. September 54% 954%, Zeptember- Oktbr. 544—54%, Herbst 54£;—54;4, Oktober - November 54—5954, November Dezember 54%, Dezember-Januar 1873 54%, Frübjabr 54%. Spiritus (mit Fass) (pr. 100 Liter = 10,000 pCt. Tralies). Kündigungspreis 224, pr. September 22%, Oktober 20%, Novem- ber-Dezember im Verbande 18%, Januar 1873 19, Februar —, April-Mai im Verbande 197. ; Breslau, 16 Sepibr., Nm. 2U. 4M. (Tel. Dep. des Staats- Anzeigers.) Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. 233 Thir. Br., 235 G. Weizen, weisser 234—2775 Sgr, gelber 234—262 Sgr. Roggen 174— 188 Sgr. Gerste 138—-152 Sgr. Hafer 120 bis 128 Sgr. pro 200 Zollpfd. = 100 Kilogramm. / Viagdeburg, 16. September. (Magdeb. Ztg.) Weizen 74 bis 80 Thlr. Roggen 54-69 Thir., Gerste 52—68 Thlr., Bafer 47 51 Thlr. pr. 2000 Ptd. Kartoffelspiritus: Locowaare niedriger bezahlt, Termine böber gehalten. Loco ohne Fass 25% Thlr., pr. September 25 Thlr. ohne Fass. September 245 Thir., Oktober 225 Thlr, November 205 Thlr., Dezember 205 Tülr. pr. 10,000 pCt. mit Uebernahme der Gebinde à 1% Thir. pr. 100 Liter. Rübenspiritus pr. laufenden Monat angeboten. Loco pr. September 22 Thlr. Br., Oktober 205 Thlr. bez. Cöln, 16. Septbr., Nm. 1 U (W. T.B.) Getreidemarkt. Wetter: Trocken. Weizen steigend, hiesiger loco 8.10, fremder loco 8, pr. November 83, pr. März 7.294, pr. Mai 8.14. Roggen Löher, loco 5.10, pr. November 5 4, pr. März 0.115, P". Mai 5,12. Rüböl höher locò 13, pr. Oktober 12%, Pr. Mai 183, Leinöl loco 13%/, : Hambura, 16. Septbr., Nm. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen u. Roggen loco ruhig, aut Termine fest. Weizen pr. Sept.- Okt, i27pfd. pr. 1000 Kilo netto in MK. Beo. 169 G., pr. Vkt.-Nov. 127psd. pr. 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 167 G., pr. Nov.-Dezhr. 127pfd pr. 1000 Kilo netto in Mark Be9. 165 G. pr. April - Mai 127ptd. pr. 1000 Kilo netto in Mark Bco. 161 Gd. Rozgen pr. Septbr. Uktober 1000 Kilo netto in MK. Bco. 100 G., pr. Okto- ber-Novbr. i000 Kilo netto in Mk Bco. 102 G., pr. November- Dezember 1000 Kile netto in Mk. Bco. 103 Gd., or. April-Vai 10 Kilo netto in Mk Bco. 108 Gd. Bafer und Gerste fest. Rüböl fest, loco 21, pr. Oktober 244, pr. Mai 24%. Spiritus höher, pr. 100 Liter X pCL. pr September 185. pr. Oktober- Noremter 17%, pr. April-Mai 16% preussische Thaler. Kaffee | rubig, Umsatz 2000 Sack. Petro!enm fest, Standard white loco 1345 Br, 13; Gd, pr September 135 G., pr. Oktober-Dezember 34 Gd. Wetter: Bewölkt. remen, 16. September. (W. T. B.) Petroleum Stan- dard white loco 19 Mk. 30 Pt. bez. Amuatierdan, 16 September, Nm. 4 U 30 M. (W. T. B.) Getreidemarkt (Schlussbericht). Weizen sehr ruhig. Roggen loco höher, pr. Oktober 187, pr. März 1954. pr. Mai 197. Raps pr, Oktober 410, pr. November 415. Rübö! loco 42, pr. Herbst 423, pr. Mai 435. Wetter: Regnerisch. Amtwergretnt, 16. September, Nm. 4 U. 30 M. (W. T. B} (Getreidemarkt (Scehlussbericht. Weizen steigend, däni- scher 374. Roggen unverändert, ti anzüsischer 19. Hater ge- schäfislos. Gersté vernachläss'gt Oran 1953. j Pe roleurimarki Sechlussbericht). Ratfinirtes, Type weiss. loco U. pr. September 48 bez. u Br., pr. Oktober 49 Br., pr. Oktober-Dezember 50 Br. pr. Nov.-Dezbr. 50 Br. Rubig. ernten, 16, Septbr. Vm. (W P, 8.) Lic GELlreidezutuh- ren vom 7. bis zum 13 September hetrmgen: Knzlischer Weizen 6743, fremder 43,632, engl. Gerste 514, fremde 3264, engl. Malzgerste 14416, englischer Hater 6!58, fremder 40.345 Orrs Snglisches Met 20,942 Sack, fremdes 2795 Sack und 5867 Fass. h V ea 6. Septbr, Nimm. (W. T.B) Getreidemarkt (Ansaogsbericht.) Der Markt erössnete für mmiliche Gitreide- arten fest. Inhabe: bálten auf höhere Preise. Weller: :DOn. 9 Ï Cane 16. Seplbr., Nm. (W. T. B) Getreidemarkt, (Schlussberieht). R N O Woche 1 Sh. böher; afer, Gerste, Mais und Mehl Steigen : O aan, 1s. September. (W. T. B) Wollauktion. Die heutige Auktion En ua belebt und wurde der letzte isanufschlag voll behauptet. “r TIVErWG On 16. Septbr., Vm. (W. T. B.) Baumw olle (Anfangæsbericht): U a Umsatz 8000 Ballen. Matt. import 7000 B. Surats, nos 60, 16. Septbr., Vm. 10 U. 26 M. (W.T.B.) Baum- wolle: Mutbmasslicher Umsatz 8000 Ballen. Sehr still, Preise weichend. Tagesimport 7463 B., davon 224 B ameri- kanische, 7123 B. ostindische. Orleans September-Verschiffnvg 93, neué Erúte 94, amerikanische aus irgend cinem Haten 94 d. Liverpool 16. Septbr., Nm. (W. T. B.) Baumwolle (Schlussbericht). 10,000 B, Umsatz, davon für Spekulation und

3 à 4 Sgr. bez., November - Dezember 8 Thlr, 1 à 2 Sgr. bez.,

Unter Beob: j î j » - io î N Sr L nter Beobachtung ähnlicher Ceremonie wie bei der Eröffnung erfolgt April-Mdi 8 Thi, 1 4 2 Sgr. bez,

Nach dem Gottesdienst in der Uspenskischen Katbsedrale wurde von

Export 3000 B, Matt,