1872 / 227 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Sep 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Berlin, den 13. September 1872,

PROSPEKT,

(6439,

Aktien - Bauverein Friedrichshain

ist auf dem Prinzipe begründet, i dass der Wohnungsnoth nur durch den Häuserbau in der Nähe dicht bevölkerter, an ÄArbeitsgelezenheit reicher Stadtgegenden zweckmössig abgeholfen werde, | dass der hóhere Preis der Quadrairuthe in solchen Gegenden die Wohnungen weniger vertheuere, a!s der Zeitverlust und die Transportkosien zu den wohlfeileren Baustellen auf dem Lande, das nicht die Gründung von Arbeiterkolonien in der Ferne, nicht der Ausschluss der Arbeiter aus den Vor. theilen der städtischen Einrichtungen, sondern nur der Häuserbau, welcher allen Erwerbsklassen Wohnung in der Nachbarschaft ibrer Arbeitsstellen gewährt, das Zusammenleben Wohlhabender und Minderbegüterter he günusligt, materiell und moralisch allen Theilen zum Vortheil gereicht,

Diesem Prinzipe entsprechend ist bereits ein Terrain angekaust, das am Friedrichshain gelegen, die Her. stellung von Wohnungen gestattet, welche nur ca. 1000 Schritte von den Thoren, kaum 20 Minuten vom Alcunnd: platze entfernt sînd und den Bewohnern im Umkreis einer halben Stunde Arbeitsgelegenheiten jeder Art: Fabriken Werkstätten, Märkte, Speicher, kausmännische und amtliche Bureaux darbieten.

Das Terrain wird der Gesellschast sür 70 Thlr. die Quadratruthe überlassen, während in gleicher Entsernung vot der Stadt im Osten 150 bis 250, im Westen 500 bis 800 Thlr., selbst eine Meile von der Stadt entfernt 20 bis 40 Th! bezahlt werden.

Es hat daher die Gesellschast nur die Strassen anzulegen und die Parzellirung zu bewerkstelligen, um einen nam haften Gewinn zu realisiren. Sie wird den Gewinn aber nicht als Frucht einer Spekulation, sondern als Lohn Leistung verdienen, indem sie cine Bebauung veranlasst, welche geräumige, helle und gesunde Wohnungen GO Thlr. his 409 Thlr. dem Bedürfniss der Familien zur Versügung stellt.

Ds Terral0 der Gesellschanl ast Daar bezalblt E De S apital zur Anlage Von Strassen und. Musterüsen. 8

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Thir. 865,410 «e “. 134.090 | in Summa Thlr. 1,000,000 Aktien-Kapital, welches von einem Konsortium fest übernommen worden ist und in dessen Austrage die nachstehend auf!zc- führten Bankfirmen zu den näher bezeichneten Bedingungen Zeichnungen entgegennehmen werden. Aus dem Erlöse der verkausten Parzellen soll weiteres Terrain gekauft werden. Das Kapital der Gesellschaft wird daher dauernd vortheilhaste Verwendung finden. Die Erfolge werden maassgebend sein für die Ausdehnung des Unternehmens und eine künftige Erhöhuns des Aktien-Kapitals. Y Z In den Aufsichtsrath wurden gewählt:

Dr. Otto Hübner, Direktor der Preuss, Hypotheken-Versicherungs-Aktien-Gesellschast, als Vorsitzender:

Stadtbaurath a. D, Adolf Gerstemberg, als dessen Stellvertreter;

Dr. Wilhelm Abegsg; Direktor der Deutschen Hypothekenbank;

Stadtverordneter Wonmstädt;:

Banquier Julius Samelson (Firma: Samelson & Sackur).

SuDSETiptions -Bedingungen, Million Thaler Aktien, hestehend aus Z090 Aktien à 200 Tir.

AKCieCHns N auverein riedri chs Y

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werden unter nachstehenden Bedingungen zur öfsentlichen Subskription aufgelegt: S L Die Subskription ersolgt zum Course von 108 Prozent

ittwoch, den 25, u, Donnerstag, den 26. d.

in Berlin bei Herren Gebr. Guttentag, Französische Str. 1, 2, 3;

in Berlin bei Herren Sameïson & Sackur, Unter den Linden M; in Breslau bei Herren Gebr. Guttentag; in Beuthen O.S. bei der Oberschl. Bank für Handel und Industrie; in Cöln bei der Cölnischen Wechsler- und Kommissions-Bank ; in Cöthen bei Herrn Carl Fürstenheim's Erben; in Dresden bei Herren Gebr. Guttentag; in Frankfurt a. O. bei Herrn L. VEende; in Görlitz bei der Görlitzer Vereiusbank; in Hannover bei der Wannoverschen Provinzial-Wechsler-Bank; in Magdeburg bei Herren Teetzmann, Roch & Ahlenseld; in Weimar bei der Weimarschen Bank. 2 Bei der Subskription sind 10 Prozent des viel Betrages als Kaution zu hinterlegen. S Bei Ueberzeichnung bleibt Repartition A 4

Die Abnahme der Stücke hat vom 1. Oktober bis 8. Oktober c. mit Zinsen vom 1. Oktober c. gerechnet Zu ersolgen.

M 227.

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s-Nnzeîiger.

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_ | Das Abonnement beträgt 4 Thlr. 7 Sgr. G Pfg. | |

/ für das Vierteljahr.

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Berlin, Mittwoch,

| Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 8 Sgr. | E A E V 4 L für Berlin die Expedition: Zietenplaß Ne. 8, A e, 4 S7 s 5 L L L L E L L A E

den 25. September, Abends.

Alle Posi - Anstalten des In- und Auslandes h

nehmen Bestellung an,

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L E T A I O I F E A

Abonnements - Bestellungen auf den Deutschen Reich§- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger für das mit dem 1. künftigen Monats beginnende Quartal nehmen

| für Berlin die Expedition dieses“ Blattes, Zieten-Play Nr. 3, außerhalb jedoch nur die Poft - Aemter resp. Feldpost- Anstalten entgegen.

Der Abonnementspreis für das Quartal des aus dem Deutschen Reich8-Anzeiger und dem Königlich Preußischen Staats-Anzeiger bestehenden Gesammtblattes beträgt 1 Thlr.

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Bei verspätetem Abonnement kann eine Nachlieferung bereits erschienener Nummern nur soweit erfolgen als der Vorrath reicht. Während der Dauer der Sessionen des Bundesrathes, des Deutschen Reichstags und des preußischen. Landtags werden über deren Sißungen Referate, welche den Gang der Verhand-

| lungen übersichtlich darstellen und die Beschlüsse der Versammlungen enthalten, in denselben aufgenommen.

Sodann publizirt derselbe den Wortlaut der Geseßentwürfe nebst Motiven, welche im Namen der verbündeten Regierungen dem Deutschen Reich8tage und von der Königlich

| preußishen Staatsregierung dem preußischen Landtage vorgelegt werden, sowie die nah dem stenographischen Berichte mitgetheilten Auslassungen der Bevollmächtigten zum Bundesrath und | Bundes - Kommissarien resp. Minister und Regierungs - Kommissarien, namentlich sofern dieselbêèn im Anschlusse an die Motive für die Jnterpretation der Geseze von Wichtigkeit sind.

Besondere Beilagen zum Deutschen Reih®- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger, wie sie mit demselben seither ausgegeben worden sind, werden auch ferner

| erscheinen. Dieselben sind bestimmt, Aufsäße über deutsche und preußische Geschichte, Landes- und Sktaatskunde sowie über deutsche Kunst, Literatur und Kulturgeschichte zu bringen.

Die Viertel jahrshefte des Deutschen Reich8- und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers bilden eine Separataus8gabe sämmtlicher Artikel, welche in der wöchentlich erscheinenden

| „Besonderen Beilage« des Deutschen Reich8- und Königlich Preußischen Staats - Anzeigers publizirt werden. Es können demgemäß die einzelnen Nummern derselben entweder wöchentlich Ì oder in ein Heft gesammelt vierteljährlih durch alle Post-Anstalten und Buchhandlungen für den Preis von 74 Sgr, pro Vierteljahr bezogen werden.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Ober-Amtsrichtern Lackemann zu Hameln und vou Bremen zu Freiburg in Hannover die Schleife zum Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem Bürgermeister Stephani zu

| (yck den Rothen Adler - Orden dritter Klasse mit der Schleife; | dem Direktor der Königlichen Vlindenanstalt zu Berlin, Dr.

Ullricy, dem Pfarrer Wilms zu Rheinbach, dem Krcis- gerichts-Sekretär und Kanzlei-Direktor, Kanzlei-Rath Knis8pel zu Leobschüß, dem pensionirten Stadtkämmerer Fischer zu Magdeburg und dem Haupt-Steueramts-Assistenten Günther

| zu Halberstadt den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem

Schullehrer Ossig zu Schreibendorf, Kreis Landeshut, den Adler der vierten Klasse des Königlichen Hausordens von Hohen- zollern; dem Galleriediener 1, Klasse, Scha ÿ, bei den Kunst- Muscen in Berlin, dem Amtsboten Kremer zu Eltville im Rheingau-Kreisc, dem Ortsrichter Reichmann zu Pörsten, Kreis Weißenfels, und dem Kirchenvorsteher Andreas Schulze zu Wiepke, Kreis Gardelegen, das Allgemeine Ehren- zeichen zu verleihen.

Deutsches Nech. Se, Majestät der Kaiser und König haben den

| Dr, Shumacher zu Allerhöchstihrem Minister-Residenten bei

der Republik der Vereinigten Staaten von Columbien zu er-

| nennen geruht.

Königreich Pvreufsßen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht; Dem Kaufmann und Königlich spanischen Konsul Hein- rich Israel zu Stralsund den Charakter als Kommerzien-

| Rath zu“ verleihen.

Berlin, 25. September. Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen

| ist gestern Abend nah Danzig abgereist.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Am evangelischen Schullehrer-Seminar zu Soest is der

/ Hülfs- und Uebungs8-Schullehrer Kramer zum ordentlichen

Lehrer befördert, und der Elementarlehrer Lauber zu Creden- bah als Seminar- und Lehrer der Seminar-Uebungs8schule angestellt worden.

Angekommen: Der Direktor im Reichskanzler - Amte, Virkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Herz o g, aus Tirol.

Bekanntmachung.

Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß von dem Königlichen Berg-Revierbeamten, Bergrath Spengler zu Zeiß, Auf- träge zur Ausführung von Markscheide-Arbeiten nicht mehr ange- nommen werden. f

Halle, den 10. September 1872.

Königliches Ober-Bergamt.

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ILichtamtliches. Deutscves Nei.

Prenßen, Berlin, 25. September. Se. Majestät er Kaiser und König nahmen gestern militärische Mel- ungen sowie den Vortrag des Militärkabinets entgegen und empfingen Se, Königliche Hoheit den Prinzen Adalbert.

Heute fand Vortrag des Civilkabinets statt und empfingen Se, Majestät in besonderer Audienz den Kaiserlich russischen General von Todtleben und Se. Excellenz den Grafen Keller. Um 5 Uhr fand cin militärisches Diner von über 20 Cou- verts im Königlichen Palais ftatt. E

_— Se. Majestät der Kaiser und König gedenken Sich, nach den bisher getroffenen Dispositionen, in den gen Tagen dieser Woche nach Baden-Baden zu begeben und a0 die zweite Hälfte des nächsten Monats daselbst zu ver- ilen,

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Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht hat, dem heutigen Vulletin zufolge, die verflossene Nacht wiederum meist schlaflos zugebracht, und ist daher auch heute der Kräfte- zustand weniger befriedigend, als in den früheren Tagen.

Ueber die Ho fjagd, welche Se. Majestät der Kaiser und König am 23. d. Mts, bei Hubertusstock abhielten, gehen uns folgende Mittheilungen zu. Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz und Jhre Königlichen Hoheiten der Prinz Carl, sowie der Prinz August von Württemberg, der Fürst Pleß 2e. begaben Sich am Morgen des Jagdtages früh um 5'/, Uhr zum Pirschen nah dem Jagdterrain, wo dieselben bereits ander Reviergrenze von den Forsibeamten erwartet wurden. Nach der Ankunft Sr. Majestät des Kaisers und Königs, welche eine Stunde später erfolgte, nahm das eigentliche Jagen seinen Anfang. Als dasselbe um 11", Uhr beendet, kehrte die Hobe Jagdgesellscha# näch-Tagds{loß Hubertusstock zurück, wofelbit das Dejeunec eingenommen wurde. Se. Majestät der Kaiser und König hatten einen prachtvollen Qwölfender , Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl eincn Achtender, der Prinz August von Württemberg einen Zehnender, der Fürst Pleß mit einer Kugel einen Achtender und einen Vierender, und der Fürst Anton Radziwill ein Schmalthier erlegt. Um 12%, Uhr begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit der übrigen Jagdgesellschaft zur Ab- haltung einer Treibjagd wiederum nah dem Revier und wur- den während derselben von Sr. Majestät dem Kaiser und König zwei s{chöne ZJZwölfender, von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen August von Württemberg ein Hirsch und vom Ober-Jägermeister von Meyerink ein Fuchs erlegt. Gegen 4 Uhr erreichte die vom schönsten Wetter begünstigte Jagd ihr Ende. Es fand demnächst in dem Jagdschlosse das Diner und nach demselben die Rückreise statt. /

Die ländliche Bevölkerung, welche sich an dem Wege zahl- reich versammelt hatte, begrüßte de& Kaisers und Königs Majestät überall mit begeisterten Zurufen. Die berührten Ortschaften waren festlich geschmückt, namentlich das Dorf Brieß, an dessen Eingang eine Ehrenpforte errichtet worden war. Der Kirch- thurm von Brieß war Abends bei der Rückfahrt der Aller- höchsten und Höchsten Herrschaften hell erleuchtet, und an dem Wege von Brieh bis zum Eisenbahndamme hatten sich mehrere Hundert Faelträger aufgestellt,

Nach Allerhöchster Bestimmung soll auf Antrag des General-Kommandos des IX. Armee-Corps die Einweihung der Siegesdenkmale bei Düppel und auf Alsen am 30. d. M., dem Geburtstage Jhrer Majestät der Kaiserin- Königin, stattfinden. Dieser Feierlichkeit soll ein Gottesdienst vorangehen, und nach der Enthüllung werden von den Befesti- ungen, sowobl von der Düppeler als von der Alsener Seite, e 50 Kanonenschüsse abgefeuert werden. An der Feier werden

iejenigen Offiziere und Mannschaften des IX. Armee - Corps, welche im Besiße des Düppel- oder Alsenkreuzes sind, theilneh- men, ebenso Deputationen sämmtlicher übrigen Armee - Corps.

Der frühere spanische Gesandte beim Deutschen Reich Graf Juan Antonio de Rascon hat sich gestern Abend von hier nach Madrid zurückbegeben,

Der General - Major a. D. von Bismarck, zuleßt Commandeur der 12. Jnfanterie - Brigade, hat seinen Wohnsiß hier genommen. y

Der General-Major Gericke ist von seiner Dienstreise zur Abhaltung von Superrevisionen der Jnvaliden im Bezirk der 11. Jnfanterie-Brigade hierher zurückgekehrt.

Der Oberst und Commandeur des Schle8wig-Holsteini- {hen Dragoner-Regiments Nr. 13, von Brauchitsch, ist mit Urlaub auf kurze Zeit von Flensburg hier angekommen.

Heute Vormittàg traf hier ein ungefähr 30 Mann starkes Kommando der zu den verschiedenen Regimentern der Armee verseßten Mannschaften der Unteroffizierschule zu Jülich hier ein. Einige dersclben wurden ien Truppen- theilen überwiesen, während die übrigen bis zu ihrer dem- nächstigen Weiterbeförderung nach ihren Bestimmungs8orten hier Bürgerquartiere bezogen.

Eine Zusammenstellung der wesentlich sten Bestimmungen, durch welche die Militär-Ersaßt-In- struktion für den Norddeutschen Bund vom 26. März 1868 abgeändert und ergänzt worden , ist soeben im Verlage der Königlichen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei (N. v. Decker) hier- selbst erschienen.

Die 28. Versammlung der Deutschen Land- und &Sorstwirthe ist am 23. d. Mts. Vormittags im großen Saale des Königlichen Odeons zu n chen, in Gegenwart Sr. König- lichen Hoheit des Prinzen Ludwig, des Staats-Ministers des Innern, von Pfeufer 2c., durch ibren ersten Präsidenten, Reichs- Rath v. Niethamm, mit einer entsprechenden Anrede, in welcher er die aus allen deutschen Ländern und aus Oesterreich herbei-

eeilten Theilnehmer der Versammlung willkommen hieß, er- öffnet worden. Der Staats-Minister v. Pfeufer begrüßte die

" Versammlung im Namen Sr. Majestät des Königs in eincr

mit vielfachem Beifall aufgenommenen Anrede, auf welche die Begrüßung Namens der Stadt durch den Bürgermeister Dr. Erhard erfolgte. Der Geheimrath Frhr. v. Seckendorff aus Meusel- wiß in Sachsen-Altenburg dankte für den herzlihen Empfang und brachte auf Se. Majestät den König ein Hoch aus, in das die Bersammlung mit Begeisterung dreimal tinstimmte. Ebenso brachte derselbe unter allgemeiner Begeisterung dem Präsidenten, der Staat®Lregierung und der Stadt ein dreimaliges Hoch aus,

Nach Mittheilungen der zur Versammlung von verschiedener Seite abgesandten Delegirten, erstattete der Professor und Direktor Drechsler aus Göttingen den Rechenschaftsbericht über die im Jahre 1869 angeregte Gründung der Liebigstiftung. Die für hervorragende Verdienste auf dem Gebiete der Land- wirthschaft begründete Stiftung besteht in der Verleihung einer goldenen Medaille. An Beiträgen gingen 10,201. Thlr. ein. Nach R der Kosten für Herstellung der Medaille 2c. blieben in runder Summe 8000 Thlr., welche in Obligationen um- gesep und Hrn. v, Liebig als Stiftungsfonds Überreicht wurden.

e E Medaille wurde dem Geheim-Rath Bräunig in Dresden verliehen.

Hierauf ward zur Berathung der 1. Frage über-

egangen. Dieselbe lautet: »Die Zusammenlegung der Grund-

stücf ist in vielen Ländern Deutschlands zum großen Segen er Landwirthschaft durchgeführt worden. Wie lassen fi die Schwierigkeiten, welche der Zusammenlegung entgegenstehen, in Ländern mit sehr weit gehender Parzellirung der Güter und sehr wechselnder Bodenbeschaffenheit nach den bisher gemachten Erfahrungen am Erfolgreichsten überwinden

Die Debatte wurde durch Dr. Went, Direktor von Weihen- stephan eingeleitet, und, nachdem verschiedene Redner gesprochen, schließlich auf die folgende Sitzung vertagt. Bis zum Schluß E vi illi waren 226 Mitglieder in die Präsenzliste einge- zeichnet,

S, M. Kanonenboot » Bliß « is am 23. d. M. in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.

Breslau, 23. September. Der kommandirende General des VI. Armee-Corps, von Tümpling, hat am heutigen Tage eine se{ch8wöchentliche Urlaubs8reise nah dem Rhein angetreten.

Vayeru. München, 22. September. Die Prinzen Leopold und Arnulf sind von der vor mehreren Monaten nach England, Schottland, Norwegen u. s. w. unternommenen Reise heute Abend wieder hier eingetroffen. Der Geseh- gebung8s-Ausschuß der Kammern der Abgeordneten hat heute den Modifikationen, mit welchen der Ausschuß der Kammer der Reichsräthe den Geseyentwurf bezüglich der Mili- tärstrafgerihts8ordnung angenommen hat, beigestimmt, so daß Gesammtbeschluß erzielt ist und die Ausschüsse ihre Auf- gabe erledigt haben. Bis Mitte dieser Woche werden die Sizun- gen der Ausschü}e beider Kammern durch einen Königlichen Abschied wieder geschlossen werden.

Sachsen. Dresden, 25. September. Der Kronprinz wird einer Einladung des Kaisers von Oesterreich zu den Gemsjagden bei Jschl folgen.

Württemberg. Stuttgart, 23. September. Die Königin wird mit der Großfürstin Vera von Rußland und der Prinzessin Pauline von Sachsen - Weimar am 23. d. M. von Friedrichshafen in Stuttgart eintreffen, Der König wird

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