1872 / 239 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 09 Oct 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Sckch{bweden und Norwegen. Stockholm, 4. Oktober. Der König empfing gestern in besonderer Audienz den hiesi- gen franzöfischen Minister - Refidenten , Grafen Gobineau, welcher Sr. Majestät ein Schreiben des Präsidenten der fran- zösischen Republik überreichte.

Dánemark. Kopenhagen, 6. Oktober. Aus den Vor- {lägen der nordischen Münzkommission über die An- nahme cines für die drei nordischen Königreiche geltenden Münzsystems theilen die »H. Nachr.« folgende Haupt - Para- graphen mit:

1) Die drei nordischen Königreiche nchmen Gold als Basis eincs gemeinschaftlichen Münzsystems an; mit Benußung des Silbers und geringerer Metalle als Scheidemünze zu den Unterabtheilungen der Hauptmünze. 2) Es wird eine für die drei Reiche gemeinschafiliche Hauptmünze geprägt, welche »Goldkronc«, und eine andere, deren Werth ein doppelt so großer is Wwelche »Doppelkronc« genannt wird. Aus

einem Kilogramm feinen Goldes werden 248 Stück Goldkronen oder | 124 Stück Doppelkronen gemünzt. Die gemeinschaftliche Recheneinheit |

soll der Kronthaler sein, welcher der zehnte Theil einer Goldkrone ist. Der Kronthaler wird in 100 Oere getheilt. 3) Die Goldmünzen werden von Münzgold, eine Legirung von 99 Gewichtstheilen feines Gold mit 10 Gewichtstheilen Kupfer. geprägt. Also wird eine Goldkrone 4/4803 Gramm und eine Doppelkrone 8,9606 Gramm wiegen. Der Diameter der Goldkrone soll 19 Millimeter ; derjenige der Doppel- krone 24 Millimeter sein. 4) Die Scheidemünzen werden theils aus Silber, legirt mit Kupfer, in dem Gewichtsverhältniß, welches aus den näher festgestellten Bestiminungen über- das Gewicht und die Feinheit der einzelnen Münzen folgt, theils aus Bron:e, bestehend aus 95 Gewichttheilen Kupfer, 4 Gewichttheilen Zinn und einem Gewichttheile Zink geprägt. Von Silbermünzen können Stücke geprägt werden, welhe den Werth von beziehentlich 4, 2 und 1 Kronthaler, sowie 50, 40, 25 und 10 Oere repräsentiren. Von den Bronzemünzen können Stücke gemünzt werden, welche den Werth von bezichentlich 5, 2 und 1 Oere repräsen- tiren. Jn allen drei Reichen soll die neue Necheneinheit eingeführt und sdie Erlaubniß zur Benußung der Goldmünze als gefeßliches Zahlungsmittel vor Ende des Jahres 1873 ertheilt scin. Nach diesem Zeitpunkte dürfen keine von den älteren Münzen welche mit Ende 1878 aufhören, geseßliches Zahlungsmittel zu sein, geprägt werden. Die Uebercinkunft, welche abgeschlossen wird, bleibt in Gültigkeit bis Ende 1883 und zwar mit einjähriger vorheriger Kündigung.

Amerika. Washington, 8. Oktober. Nach einem heute Mittag aus Philadelphia eingegangenen offiziellen Be- richt betrug die Majorität für den als Kandidaten der republi- kanischen Partei für den Gouverneurposten von Penn- sylvani en aufgestellten General Hartran ft 9000 Stimmen. In Pittsburg,. Reading und mehreren anderen Städten hatte die republikanische Partei an Stimmenzahl gewonnen.

Die Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste. I Ernsteres Genre (Schluß); Heiteres und naives Genre. Ehe wir zu den Genre-Darstellungen heiteren Inhalts über- gehen, haben wir noch einige 1nteressante Werke der ernsten Gattung naczutragen. Von fast düsterem Charakter, auch hinfichtlich des in s{chwärzlichem Ton. gehaltenen Kolorits ist das im elften Saal aufgestellte Bild Hirths »Eine Armenspeisung in einem Kloster« (Nr. 380). Jn der Vorhalle cines Klosters sigen zwei alte Leute auf einer Holzbank, damit beschäftigt, ihre Suppe zu verzehren , während an einem langen Tische rechts mehrere andere Arme sißen, denen von einigen dienenden

Klosterschwestern Essen verabreicht wird. Von ebenso glück- |

licher Erfindung, wie von tiefer Empfindung zeugt das \{öne und mit großer Sorgfalt behandelte Bild Günthers in dem- selben Saale (Nr. 305): »Der Aus8wanderin leßte Umschau«. Es is eine alte Frau mit ihren beiden Enkelkindern.

auf dem Boden. Die alte Frau \ißt auf einem derselben und starrt betrübten Blickes auf die Abschnizel und Reste, welche zurückgeblieben sind, und welche der Scene ein Gepräge tiefer Wehmuth verleihen: if es doch die alte, gewohnte, mit allen Lebenserinnerungen eng verknüpfte Heimath, welche ver- lassen werden soll. Wie oft wird dies lebte traurige Bild von der verlassenen Heimath in der Scele der alten &rau aufsteigen, wenn sie_ im fernen Westen an das Dörfchen zurlidenkt, wo fie ihre Jugendzeit verlebte und thr steht ein junges Mädchen mit cinem Blumentopf im Arm, Die Nelken hat es wohl selber gepflegt und möchte sich nun nicht von ihnen trennen. Auf der Ofenbank sizt ein Knabe, reisefertig angezogen ; der Hausfkater umscchnurrt

melancholisches Bild zerstörten Heimathfriedens, und mit einer Einfachheit und Wahrheit der Empfindung zur Darstellung gebracht, daß man sich beim Anschauen desselben der Rührung nicht enthalten kann. }

Nicht weit davon bemerken wir ein Bild von Ulrike Laar (Nr. 522), welches ein verwandtes Motiv behandelt. Es ift »Neue Heimath« betitelt und erwachsenes Mädchen in Trauerkleidung dar, das in ciner vor- nehmen Familie aufgenomiaen und von den Kindern des Hauses freundlih in Empfang genommen wird. Die Dame des Hauses sizt im Gespräch mit einem Herrn, wahrscheinlich dem Vormund der Kleinen , welcher sie aus der verlorenen Heimath hergebracht hat, am Ofen und {aut prüfend auf die neue Haus- und Spielgenossin ihrer Kinder. Es berrsht eine trauliche Stimmung in der ganzen Scene, welche den Beschauer Über das Schicksal der kleinen Heimathlosen in wohblthuender Weise beruhigt. Als Seitenstück zu deni Hirth’shen Bilde, ebenfalls in demselben Saal, finden wir Wisniewsky's »die Patronatsdame und die Dorfarmen« (Nr. 962). Es hat nicht den düsteren Charakter als das erstgenannte, macht aber nichtsdestoweniger cinen ernsten Eindruck. Die milde blickende Dame, begleitet von einem in Trauer gekleideten jungen Mädchen, hat sich ins Freie begeben, wo der Prediger des Dorfes ihr die von ihr unterstüßten Dorfarmen vocstellt. Hier, liegt der Haupt- accent der Wirkung in der außerordentlich feinen Charakteristik aller einzelnen Figuren, weiterhin in der edeln, diskreten, dem Motiv höchst angemessenen Koloritstimmung. Endlich er- wähnen wir noch aus diesem Saal Möselagens Vild: »Gastfreundshaft« (Nr. 595), welches cinen jener vagabondirenden

|

( [ it ihren ] Das ärmliche | Stübchen is leer, die größeren Sachen sind bereits fort, nur | einige kleine Kasten und Packete stehen, zur Abholung bereit, |

alt geworden war. Hinter |

A L ihn licbkosend, | als ahne er sein Schicksal, verlassen zu werden. Es ist ein |

Pferden wie Phantome erscheinen, ist von vortrefflicher Wir- kung. Das zweite Bild rührt von W. Jordan her (11. Korri- dor Nr. 441). Es ist betitelt »Zwölf Uhr ist die Stunde« und stellt einen Strandnachtwächter vor, der mit Schafpelz und Schifferhut bekkeidet, die Mitternachts\tunde abruft. Von der Seite fällt ein s{harfes, wohl aus der Thür eines Hauses kom- mendes Lampenlicht auf ihn, das seine Figur auf den dunkeln Hintergrund des nächtlichen Himmels in efektvoller Weise ab- hebt. Endlich haben wir noch in demselben Korridor ein anziehendes Vild von Roestel l (Nr. 709) anzuführen, welches unter dem Titel »yDas Adoptivkind« eine arme Wöchnerin in ihrer Mansardenstube darstellt, welche den Besuch einer vor- nehmen Dame empfängt, die ihr kleines Kind auf den Arm genommen hat, um es mit sich fortzunehmen. Rührend ift es, wie das Kleine beide Aermchen verlangend nach der Mutter ausstreckt, die von ihrem Lager aus einen legten wehmüthigen Blick auf ihren kleinen Liebling wirft, che sie von ihm ge- trennt wird,

Zu den Darstellungen heiterer Natur übergchend , kehren wir zunächst nah dem zweiten Saal zurück, um einen Blick auf das Meisterwerk Vautiers »Ein Tanzsaal in einem s{hwäbischen Dorfe« zu werfen (Nr. 909). Das Innere des Tanzsaals selbst, in welchem eine zahlreiche Gesellschaft sich im Kreise dreht, erblikt man nur durch den leuchtenden Nebel.von Staub und Tabak8dunst hindurch, während die Hauptscene der Darstellung in das Vorzimmer verlegt is, wo die vier ge- lungenen Figuren der Dorfmusikanten fich uns präsentiren und hinter ihnen, zum Theil auf Bänken stehend, einige junge Bauernmädchen, die theils neugierig, theils resignirt über die Köpfe der Musikanten fort in den gefüllten Tanzsaal hinüber- schauen. Noch weiter zurück hat fich ein Liebespaar isolirt, welches in vertraulichem Gespräch an einem Tische sißt. Die feine Charakteristik, mit welcher jede einzelne Figur , seibst die nebensächlichsten man betrachte z. B. den kleinen Burschen, welcher hinter den Musikanten stehend, bewundernd zu dem Bassisten aufblickt, den einäugigen Klarinettisten 2c. durchgeführt find, verleiht dem Gemälde einen uner- {öpflihen Neiz für die Betrachtung. Eine vortreffliche Darstellung ist auch Paul Meyerheim's »Schafschur« (Nr. 587). In ciner offenen Scheunentenne is eine bunte, aber sehr thätige Gesellschaft von Bauerweibern, Mädchen und Männern versammelt, welche, an den beiden Holzwänden ent- lang sißend, dem Geschäft obliegen, die Schafe ihres wolligen Kleides zu berauben. Die Art und Weise, wie dies geschieht, und die mannigfaltigen Stadien , in denen bei den einzelnen Thieren die Manipulation si befindet, die ganze Gruppixung überhaupt trägt so entschieden das Gepräge E Na- turwüchsigkeit , als ob die Scene durch ein photographisches Augenblicksbild nah der Natur fixirt wäre. Dabei ist die Kraft und Harmonie der Farbengebung ebenso anzuerkennen, wie die Gewissenhaftigkeit in der Durchbildung aller Einzel- heiten in ihrem Verhältniß zur Gesammtwirkung. Als Seitenstük dazu kann das in demsclben Saal befindliche * Gemälde »Gänserupferinnen« (Nr. 534) betrachtet werden. Nicht nur die Lokalität, sondérn auch das Arrangement ist, wie dies in der Natur der Sache licgt, ziemlich ähnlich wie auf dem Meyerheimschen Bilde; nur zeigt das | erstere fast durhweg alte Frauen. Dieser Charakteristik ent- | sprechend i} auch die koldristische Behandlung; denn es herrscht

in ihr der graue, fast schwärzliche Ton vor. Ein drittes, ebenfalls aus8gezeichnetes Gemälde

| if das »Gänsenrädchen« von Knaus, betitelt »Das Vesper- brodt« (111. Nr. 481). Die Kleine steht mit dem Rücken an

|

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| dem Thiergenre angéhöriges, einem Gartenzaun, über den fort man nah dem Dörfchen

sieht, dessen Häuser halb zwischen Vor ihr drängen fich die Gänse, nach denen sie, sich fast überstürzend, begieri s{chnappen. Boser hat zwei seiner reizenden Kinderbilder eingesandt: »Wendische Mädchen in der Kirche« (111. Nr. 103) und »Das interessante Buch« (VI]. Nr. 104), welche durch die Lieblichkeit threr Erscheinung die Beschauer anziehen.

__ Die Ausstellung enthält eine ganze Reibe von Genre- bildern, zum Theil ‘von vortrefflicher Durchführung, welche verschiedene Scenen des Volfslebens behandeln, wie Schle- singer’s »Barbierstube« (l1V. Nr, 770), Grunewald's »Konfirmationsessen« (1V, Nr. 380), G. Knorr's »Im Musfeum« ([V. Nr. 483), Hall aß’s" »Jm Hühncrhof« (XIIL. | Nv. 322), eine Schwarzwälderin mit ihrem Kinde, welche das ge füttert, Grüßner's »Im Klosterbraustübchen« (IV. Nr. 300), das »Genrebild« von Treidler (V Nx. 902), Krevschmer's »Schule im Spreewalde« (VII. Nr. 504), Ul- rite Lars »Eingeregnet« (IX. Nr. 521), Big nami’s »Der Verurtheilte» (1X, Nr. 75), ein bereits gerupftker Hahn, der, seinen Peinigerinnen entflohen, sich auf die Estrade cines Küchenschornsteins geflüchtet hat, und nun eifrig verfolgt wird ; Karger's »Straßenscene in Venedig« (Il. Nr. 459), Karl Hübner's »Eifersüchtige« (XI1. Nr. 392) und »Das belauschte Geheimniß« (11. Korr. Nr. 394), Pauls »Heimgeführte Va- gabonden« (XI. Nr. 656), zwei kleine Kinder, Knabe und

Bäumen versteckt liegen. denen fie die Brocken zuwirft,

stellt ein junges, noch uns |

slovakischen Mäusefallen-Krämer darstellt, der in einem Bauern- hause eingekehrt ist und hier von der mitleidigen Bäuerin mit einem frugalen Mittagsessen- regalirt wird.

Unter den zahlreichen Nachtstücken heben wir noch zwei Gemälde hervor, die fich theils durch feine Tonstiminung, theils | durch gelungene Charakteristik auszeichnen „nämlich GierywsS8ki's »Unangenehme Ueberraschung« (11. Nr. 262), welches einen zahl- reichen Besuch von Reitern darstellt, die spät in der Nacht vor einem einsamen Landhause abgestiegen sind und Einlaß be- gehren. Der Kontrast zwischen dem aus dem Flur des Hauses hervorstrahlenden Kerzenlicht mit der dämmernden Nachlstim- mung draußen, in welcher die Figuren von Menschen und

Mädchen, die si verlaufen haben und am anderen Morgen vom Feldwächker nach Hause gebracht werden, der »Bärentanz« von Brunet - Howard (Ul. Korr. Nr. 122), »Märchen-

| erzählerin« von H. Werner (111. Korr. Nr. 938), »Freitag | Nachmittag im Judenviertel zu Amsterdam« von F. Frice-

drichsen (Il. Korr. Nr. 240), »Wildpretthändler in Tyrol« von G. Mayer (11. Korr. Nr. 577) u. a. m.

__ In allen diesen Bildern is es weniger der originelle oder pikante Inhalt, welcher ihnen Werth verleiht, als die treue Wiedergabe der charakteristishen Natur und die sorgfältige Durchführung des Details. Der Humor, sowohl in dem höhe- ren Sinne feiner Jronie, wie in dem einer niederen Komik, ist auf dér Ausstellung nur spärlich vertreten. Wir führen als Specimina dieser Richtung Paulsen's » Besuch in der Kinderstube« (XI. Nr. 657) an. Eine höchst elegante Wiege ist von drei Damen umstanden, unter denen cine die Mutter des in der Wiege s{hlafenden Säuglings. Der Bewegung nach zu urtheilen sind es Wunderdinge, welche die lücliche Mutter von threm Neugebornen erzählt, Lächelnd hört hre auf Dex anderen Seite stehende Freundin, die zum Besuch gekommen ist, zu, während tyre halberwachsene Tochter mit ahnungsvoller Neugierde das rundeGesichtchen des schlafenden Kindes beschaut. Wir {ließen daran, als verwandt, ein sehr hübsches Bild von Nordenberg an (XUl. Nr. 633), welches »Guter Nath« betitelt ist. Es stellt den Abzug des jungen Ehepaares dar. Auf dem mit allen bäuslichen Utensilien beladenen Wagen sißt bereits der junge Ehemann, während die junge Frau, den Fuß auf eine Bank gestüyt, um ebenfalls auf ihren ziemlich unbequemen Siß zu gelangen, von der Mutter noch in aller Geschwindig- keit einige gute Rathschläge erhält. Von drasiischer Komik find zwel Vilder von Lüben: »Entwischt« und »Die verun- glückte Medizin« E 546 u. 547). Das Eine stellt das

innere einer Gesängnißzelle dar, in welche soeben der alte

tadtdiener eingetreten ist, um dem Deliquenten einen Topf mit Essen und Brod zu bringen. Aber vergeblich sieht er si nah dem Gefangenen um; da fällt sein Blick auf das Fenster,

dessen Gitterstangen theils verbogen, theils herausgerissen sind. Das Erstaunen, mit welchem er auf die unverdächkigen Zeichen der Entwcichung schaut, ist in hochkomischer Weise ccharafkterisirt, Das andere Bild stellt einen Bauer dar, der eben aus der Stadt zurückgekehrt is, wo er Medizin gekauft hat. Müde von dem langen Wege läßt er sih auf die Wirthshausbank fallen und ver- gißt, daß er die Medizinflasche in die hintere Rocktasche gesteckt hat. Der rothe Saft, welcher aus der Tasche fließt, belehrt ihn zu spät über scine Unvorsichtigkeit. Auch hier liegt der Effekt der ko- mischen Wirkung in dem erstaunten Blick, mit welchem der gute Alte auf seine rothgefärbte Rocktasche niederschaut , wäh- rend sein Hund den rothen Fleck auf der Erde betrachtet. Endlich führen wir noch das drastische Bild Sonderland's »Die hohen Steucern« (11. Korrid. Nr. 846) auf. Ein alter Bauer hat eben die Steuerrcchnung erhalten und kraßt sich, auf die Totalsumme blickend, bedenklich den Kopf. Vortrefflich ist die unangenehme Verwunderung in dem Gesicht des Bauern charakterisirt. Bei solchen Bildern erkennt man recht, wie reicher Stoff selbs das einfachste Motiv für eine feine und effcktvolle Charakteristik darbietet, wenn der Künstler es ver- steht, die Natur zu beobachten und mit verständnißvoller Treue wiederzugeben.

Die Eisenacher Konferenz zur Besprechung der sozialen Frage.

Eisenach, 7. Oktober. Jn der heutigen Sihung, welche nah 10 Uhr Vormittags. eröffnet wurde, trat die Versammlung sofort in die Fortsehung der gestern Abend unterbrochenen General- debatte Über »Arbeitseinstellungen und Gewerkvereine« ein.

An derselben betheiligten sich noch die Herren: Koller (Berlin), Nanisch (Berlin), Dr Gneist, Franz Dunker, Graff und der Neferent Dr. Schmoller.

Vor Eintritt in die Spezialdebatte zog der Referent Prof. Dr. Shmoller aus den gestern mitgetheilten Resolutionen die Schlußerwägung über §. 2 zurück. - Jn der Spezialdebatte nahmen das Wort die Herren Professor Dr. von Eo Professor Dr. Brentano, Baumeister Felisch, Fabrikant Urz (Baden), Geheimrath Dr. Roscher,- Härtel (Vorstand des Buch- druckervereins), Professor Knies (Heidelberg), Professor Dr. Nasse, Bertram, Landrath Tidemann, Dr. Eberty, Dr. Stolp (Berlin) May Hirsch, Dr. Hilse, Stadtrath Wolf ( Merane), Referent Dr. Schmoller.

Schließlich faßte die Versammlung den Beschluß, wiederum cine Kommission damit zu beauftragen, die durch die Debatte gewonnenen Resultate in cine Resolution zusammen zu fassen.

Hierauf erstattete die zu demselben Qwecke über die gestrige Debatte niedergeschte Kommission ihren Bericht und legte der Bersammlung die bereits gestern mitgetheilte und von der Ver- sammlung genehmigte Resolution, betreffend die Fabrikgesch- gebung, vor.

Die Versammlung ging sodann zur Frage der Konstitui- rung der Versammlung für die Qukunft Über. Die Bildung eines Modus hielt dieselbe für verfrübt, wobl aber die Bildung eines geschäftsführenden Ausschusses für indizirt, der für cine nächstjährige Versammlung Konstituirungspläne vorbereiten kann. Der Vorschlag wurde angenommen. Der räsident beantragte, diesen Ausschuß so zu bilden, daß \sich die Anwe- senden der Jnitiativ-Kommission durch Kooptation verstärken. Der Auss\{huß besteht aus den Herren: W. Borchert jun. (Berlin), Eckardt (Hamburg), Engel, Gneist, v. d. Goltz, Hilde- brand (Jena), v. Holgzendorff, Knies, Meiven, Nasse, Roscher, Schmoller, Sombart, Wagner, v. Wedell-Malchow, Max Hirsch, ¿Franz Duncker, Knapp, Schulß (Mainz), Bigzer, Härtel (Leipzig), Geibel, v. Tidemann und Freiherr v. Roggenbach.

Schließlich hielt der Geheime Ober - Regierungs - Rath Dr. Engel als Referent cinen Vortrag über die Wohnungs- frage. Derselbe gab einen historischen Ueberblick über die Ent- wickelung der Wohnungsfrage. Die Bestrebungen zur Lösung der Frage lassen sich in drei Kategorien theilen : 1) Gemein- nüßige Baugesellschaften, 2) die Baugenossenschaften, welche sich in England bewährt haben, und 3) das System der Arbeiterwohnhäuser. Diese älteren Bestrebungen hätten noch wenig genügt. Jn neuerer Zeit sei die Wohbnungs®- noth nicht nur eine Noth der ärmeren Klassen ge- blieben, sondern habe sih, namentlich in Berlin, immer weiter ausgedehnt. Die Statistik liefert zur Beurtheilung dieser Frage ein reiches Material. Im Jahre 1816 betrug in Berlin die Gesammtzahl E Lo 40,000, jeßt beträgt sie 173,000; im Jahre 1816 betrug die Zahl der Wohnungen im Miethspreise biò zu 30 Thlr. 58 Prozent aller jeßt ist diese Wohnungs8gattung au 4 Prozent herabge- sunkey. Die höher belasteten Wohnungen sind dagegen schnell gestiegen, so daß der Durchschnittspreis der Wohnungen von 40 Thlr. im Jahre 1816 auf 182 Thlr. im Jahre 1872, mit- hin böher gestiegen is, als die Bevölkerung selbst in ihrer Leistungsfähigkeit. Redner berührte sodann die Wohnungs- unsicherheit, die neben der Theurung eine Zerrüttung des bür- gele Lebens herbeiführen müsse, da über der Wohnung die Nahrung, die Erziehung der Kinder 2c. vernachlässigt werden und der Zwiespalt zwischen Miether und Vermiether in Perma- nenz erklärt wird. Einen Theil der Schuld trage allerdings die Freizügigkeit, einen Haupttheil liefere aber der Baustellen- Wucher, die s{lechten städtischen Baupläne und allerdings ge- wisserinaßen auch die Strikes. Der Baustellenwucher in seiner widerwärtigen Form, wie er sie jeßt erreicht hat, in der Form, die sogar den Häuserkauf » auf Schlußzettel « er- laubt, sei gewiß zu verbieten. Der Frage der Wohnungs- noth stehe man noch ziemli rathlos gegenüber, doch könne wenigsiens der Staat in etwas helfen, da er Arbeit- geber ciner Masse von Beamten sei. Redner ist nun der An- sicht, daß der Staat an Stelle der Servi8austheilung lieber auf die Naturallcistung zurücgreifen, ihnen dirckt Wohnung geben und damit cine große Anzahl von Menschen außerhalb der Wobnungskonkurrenz, außerhalb der Micthssuche sehen sollte. Diesem staatlichen Beispiele könnten Kommunen, Kor- porationen u. st, w. leiht nachfolgen. Die Privathilfe sei bis jeßt noch imaginär, denn es handle sich um das Problem, die Micthen unkündbar und gewissermaßen unstieigerbar zu machen. Redner bemerkte, daß demnächst eine Gesellschaft ins Leben treten werde, die aus ciner Verbindung von Miethern besteht, seinen Mitgliedern unkündbare Wohnungen liefert und Me ne Steigerung kennt, als die in der Natur der Dinge iegende.

Die Diskussion wurde der vorgerückten Zeit wegen auf eine Abendsißzung vertagt.

___ In der Abendsitzung berichtete zunächst die Kommission über ihre Berathungen betreffs der Gewerkvereine und Arbeits- einstellungen , und die Versammlung nahm als Ausdruck der zu Tage tretenden Meinungen fol pie Punkte an:

ohnungen,

2) Die Koalitionsfreiheit ist unbe ingt anzuerkennen. 2) Eine geseßliche Anerkennung der Gewerksvereine und deren

zur Hebung der

| T): Venedig 638 (83,084 T.) Catania 625 (66,168 T.)! Trapani 634

¡ nter gewissen Normativbestimmungen und Verpflichtun- ilfatasin on der Mehrheit als angemessen erklärt. jen ! Die Einrichtung von EinizungsLämtern und Schiedsgerichten

9 6 zweckmäßig anerkannt.

ird Lr Professor Dr. Wagner (Berlin) leitete sodann die Debatte ¡her die Wohnungsfrage ein. Die Großstadt als solche sei E eine Quelle der Wohnungs8noth, übermäßige Centrali- ns sei auch in dieser Hinsicht zu vermeiden. Redner wünschte Verlegung mancher Behörden von Berlin nach Vor- die der Etablirung des Ober - Handel8gerichts in Leipzig. Aerselbe berührte die Freizügigkeit, die Eisenbahnen, die Groß- dustrie und betonte gleichfalls als Hauptübel den Grundstellen- E cer, den Umstand, daß der Grund und Boden nur noch die bloße are sei. Als Heilmittel habe man noch in Betracht zu “ehen die- Verbesserung der Kommunikationswege nach allen Vichtungen und eine Aenderung des Besteuerungssystems rück- cchtlich der freien Baupläze, welche zur Spekulation dienen. Bee Mehrwerth, welcher aus Grundstücken mühelos dep Speku- lanten anheimfällt, sei au zur Besteuerung heranzuziehen, durch Pfandbrief-Emissionen könnte man Baugenossenschaften, Micthsaktiengesellschaften 2c. unterstüßen. L “Die weitere Debatte schloß sich an diese Ausführungen an d verbreitete sich über die verschiedensten praktischen Bersuche E Wohnung8noth, ohne jedoch zu einer Ver- einigung der verschiedenen Ansichten zu führen, weshalb von iner Resolution abgesehen wurde. Ï : Mit einigen Schlußworten erklärte demnächst der Vor- sißende Profcssor Dr. Gneist um 10 Uhr Abends die soziale

Konferenz für geschlossen.

London, 3. Oktober. Der Werth des aus dem Vereinigten Königreich während der ersten aht Monate dieses Jahres exportirten Goldes und Silbers beläuft sich auf 20,477,695 Pfd. Sterl. gegen 16,890,568 Pfd. St. resp. 11,600,993 Pfd. St. in den entsprechenden Zeiträumen von_ 1871 und 1570. Von der Totalsumme gingen 9/029/465 Pfd. St. nah Deutschland, 1,670,374 Pfd. St. nah Frank- reich, 1 217,625 Pfd. St. nach Portugal; 5/189,175 Pfd. St. nach Aegypten, 1,108,800 Pfd. St nach British-Afrifa und 3,619,597 Pfd. Sterl. nach Mexiko; Westindien und den verschiedenen südamerikanischen

Staaten. é ÄEacn Verkehrs- Anstalten. Die Nr. 119 det: Selig des: Bereins. Deutscher Eisenbahn - Verwaltungen hat folgenden Jnhalt: Deutsche Eisenbahn-S tatistik für das Betriebsjahr 1870: IV. Finanzergebnisse, u. zw. B, Ausgaben. Mittheilungen über Eisenbahnen: Bereins- gebiet. Aus Sachsen: Zwickau - Lengenfeld - Falkenstein ; Döbeln- | Dahlen - Torgau ; R «Don Chemniß - Würschniz. Direkte | Verkehre und Tarifwescn. , ; | Wien, 8, Oliober Der Handels-Minister hat die Se- | questration der österreichischen Linien der Eisenbahn Lembérg- | Czernow iß-Jassy angeordnet. Der Regierungs-Rath Barychar | hat heute das Amt des Sequesters angetreten. S | London, 7. Oktober, Die Handelskammer in Liverpool | ist vom auswärtigen Amt in Erividerung auf ihre Eingabe betreffs der Suezkanalzölle benachrichtigt worden, daß Jhrer Majestät | Regierung mit der Pforte und anderen Mächten bezüglich der jüngst stattgefundenen Erhöhung der Suezkanalzölle in schristlichem Ver- fehr sichen.

Telegraphiseche VWitterungsberichte v. 8. Oktober.

S Statistische Itachrichten.

Die’ Zahl der Lehr-Anstalten in dem Gouvt. Now- gorod hat sic) 1871 gegen 1870 um 225, die der Lernenden um 6102 (5828 Knaben und 214 Mädchen) vermehrt. Die Zahl aller Lrnenden beläuft sich auf 24,427, was bei einer Gesammtbevölkerung von 1,011,379 Personen ein Verhältniß wie 1 zu #1, ergtebt. i, Gouvt. Kosiroma belief sich dicselbe zu Anfang dieses Jahres im Ganzen auf 282, darunter waren 262 Elementacsulen. Demnach fommt von der Gesammtzahl der Lernenden 1 auf 115 Bewohner des Gouvernements, von den lernenden Knaben ] auf 64 männliche und von lernenden Mädchen 1 auf 382 weibliche Individuen. U Gebietdesdonischen Heereswaren im Jahre 1871 260Lehranstalten mit 11,902 Schülern und 2127 Schülerinnen. Es ¿ommt daher in Schüler auf A e und eine Schülerin auf 255 weiblihe Jn- ivi der Vevölfkerung. E :

A Statistik Über die Bewvegung der Schiffahrt in den Ssaupthäfen des Königreichs Italien während des ersten Bierteljahrs von 1572 zufolge betrug die abt Der HFaurzenge für: Messina 2470 (342,901 Tonnen); Genua 2190 (389,493 T) Livorno 1466 (26 1950 T )y Palermo 1585 (172,187 T.), Neapel 1234 (193/235

60,192 T ); zusammen 29,934 Fahrzeuge von 4 308,738 Tonnen. Ali n 99,931 Schiffen mit einem Tonnengehalte von 4,308,738 Ton- nen sind 3617 Schiffe mit 381,294 Tonnengchalt inbegriffen / welche in genannten Häfen wegen Mangels an Koblen, Wasser, Lebensmit- teln 2c., ohne ihre Fracht zu löschen oder Fracht zu nehmen, einlie- fen, so daß nur 26/317 Schisfe mit 3,927,444 Tonnengehalt übrig bleiben, welche die Schiffs- und Handelsbewegung in den 8 oben ge- nannten Haupthäfen des Königreichs Jtalien darstellen. Kunft und Wissenschaft. A derlage von Carl Flemming in Glogau ist unter dem Tia Es Cotaeine in eine Reihe von Naturansichten und Lebensbildern aus den Reichslanden erschienen. Das von Hein- rih Noë verfaßte Buch, dem als Motto Walter von der Vogel- weide's »Tiuscbin zuht gât vor in allen« vorangestellt ist und das sh namentlich durch 40 trefflich ausgeführte Holzschnitte auszeic{- net, schildert Land und Leute in anziehendster Weise. Mit Sirafburg beginnend, seßt es, fast in Form eincs Reiscbuches in nur wenigen getrennten Kapiteln die Beschreibung des Landes fort durch die Was- qauforsten , die Gegenden zwischen Brensch und Lebesau , nach Col- mar, zwischen Fecst und Doller , dann zur Mosel und bis N Pon Tnteresse is die nachgewiesene etymologische Ablciung | er sämmtlichen vorkommenden Namen , auf deren Darlegung der e fasser, die deutsche M len zu beweisen , besonderen Werth egt und Fleiß verwendet hat, N / : Í E E 7. Dieben Die dic8jährige Sißung der ist ori- hen Kommission der Königlichen Akademie der Wissen- shaften wurde beute g A die Berathungen derselben werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. i E Ueber den Brand des Escurial liegen folgende Nachrich- ten aus Madrid vor: Laut ciner in der Sißung des Senats am 2. Oftober von dem Kriegs-Minister mitgetheilten Depesche aus dem Escurial war man bereits in der Nacht vom 1. zum 2. des Feuers Herr geworden, doch sah man voraus, daß den ganzen Tag S noch eifrig zu arbeiten sein würde, um einen Wiederausbruch es Feuers und seine weitere Verbreitung zu verhindern. Die S thek war unverschrt geblieben. Ein Telegramm des »Imparcia « vom 2, Oktober 8 Uhr Morgens meldet: Die Madrider Löshmann- {haften sind in Thäligkeit, die Sprißen arbeiten gut Das Gebäude hat doch sehr gelitten. Jn Folge des Blißes/ der links vom Königs- bof nicderschlug, i} dieser Theil des Gebäudes „nebst zwei Ten zerstört und die Hälfte der Nordfaçade, sowie die Ede, wo ih a Seminar befindet, beschädigt. Unter dem 3. d. M. fügt das Blat binzu: Man hat glücklicherweise das Feuer nach der Seite E Seminars lofalisirt wegen dessen man eine Zeitlang besorg war. Wie die Bücher der Bibliothek ist auch cine große Zabl Gemälde gerettet. Die Nordfaçade hat sehr gelitten, Das nieder- gefallene Kreuz des Thurms an der Nordwestecke {lug zwei Meter tief in die Erde. Der »Tiempo« schreibt: Der Schaden ist nit so beträchtlich, als man fürhtcte. Der Direktor der öffentlichen Bauten versichery daß auch die Fresken der Bibliothek nicht gelitten haben, wie denn kein werthvolles Kunstobjekt vernichtet worden is. Die ganze Bevölkerung wirkte rüstig mit bei der Abwehr der Gesahr, Na der »Epoca« wäre nahezu der vierte Theil des Gebäudes eäschert.

Escurial; eben dahin is auch die Provinzial-Deputation abgereist

Landwirthschaft.

Das Landwirthschaftlihe Centralblatt

lehre. von Wie'engräsern in Fluß- und Brunnenwassern, von Dr. Alb. Beyer über ina des L bipaits unter Einfluß von Salzauflösungen 2c von Dr. Alb. Beyer; über Einwirkung von das Pflanzenwachs8thum, von C. Schumann,

berg; Rohammoniak, Analyse von Prof. M. Märcker ; Literatur)

i Anw fervitri S ittel Botanik, Pflanzenbau (Anwendung des S ad ta

DYoologie, Thierzucht; Technologie (Hollefreunds Maischverfahren, von

gegen den Steinbrand des Weizens, Prof. Dr.

r. Märker); landwirthslaftliches Unterrichtswesen ; Vereins

Dia Geseßgebung

wesen; Ausstellungen; Volkswirthschaft; Landestultur; Patente; Perscnalien; Vermischtes; Rezensicnen.

Gewerbe und Handel. Ostende, 5. Oktober.

Im Jahre 1871 F 66,816 Tonnen ein und 792 j

171,863 Tonnen aus. Die Einfuhr belief sich auf mehr al

cin-

Die Bücher wurden von den Bewohnern des Ortes in iherheit gebracht. n Am 2. Abends begab sich der Bauten-Minister mit dem Chef des Central-Bureaus des Departements _nach dem

für Deutschland (verantwortliher Redakteur A v. Krocker, Verlag von a s Hempel in Berlin} enthält im Scptembcrheft unächst die Uebersicht Über die wichtigsten Eceignisse auf dem Gebiete b Volks- und Landwirthschast, dann cinen Aufsaß: Zur Fütterungs- Ferner Meteorologie, Physik und Chemie (Ucber Ernährung

Rhodanammonium auf Analyse von Schaden-

Nach dem Bericht der Handels-

fa Schiffahrtsverkehr gegen 1870 bedeutend gehoben. 1 She 160 "S R Sre mit einem Gehalte von ahrzeuge mit einem Gehalte von

Auch die Er-

Allgemeine Himmnielsansìicht jheiter.

| Bar. |Abw Wind

P N 1,2| |Windstille,

9. Oktober. S SW., mässig. |bedecks, |0SO,, lebhast. |bewsölkt. S., schwach. [bedeckt |S., schwach. |bew., gest. Reg. S0, schwach. wenig bew. !) |SSO., schwach, bewölkt.?) |[SSW,, lebhaft bédeckt.

Ò |[SS W., schw. | 8) Bg S | 3,7| |NO., till. [bedeckt «(289,5 +2,61 83.6|—2,5|/SO., mässig. [trübe,

-| 6,8| |SW,, schwach. trübe, 3,6|—2,1/80., schwach. trübe. 1,7|—4,4| zieml. heiter.

5s —1,5S., schwach. bezogen.

SO.,, lebhaft. heiter.

SW., mässig. [bedeckt. G

SW., schwach. ziem! heiter.

|Stettin..«.|837,9| 4,4 —1,8/SO., Schwach. heiter,

|iröningen |336,6| O S., Still, bedeckt,

| Bremen 200A Qs 25 r as heiter.

|T Í . (3836 1| |SSU., t x

R an 4,8|—1,6|SO., schwach. bedeckt, heiter.

Temp. Ab#| A: 1

Ort F1 V |v. M.|

S Helsingfor, 339,6 |

Haparanda. 335,6 |Christians. (332,4| | |Hern5sand |#35 4| |Helsingfor 339,2]

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Memel Flensburg. |836,1| | ônigsbrg (3#89,2|+2 3) Danzig. « « «388,4 |+11.4| ¡Putbus 354,740 2) | [CGelin-...- (Baar At Wes. Lehtt.335,7| | 8.0| helmsb. 335,2) - 6,6|

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| fähigen 494 Thlr., inländ. 52 Thlr. 1 Aut Lieferung 120pfd. pr. April - Mai 534 Thlr. bez.,, pr Maï-

50% Thlr. Spiritus pr. 100 Liter 100 % loco 20%, pr. Oktober

20%, pr. Frübjabr 19 Thlr. L c ‘’Danziz, 8. Oktober, N. ? U. (W.T. B.) Getreidemarkt.

Weizen billiger, bunter pr. 2000 Pfd. Zoligew. , bunter 86— 87, hochbunter und glasig 88— 91, 126pfd. pr. Oktober - November 8tck7 Thlr. Roggen matter, 120p Tes ao pr. 2000 Ptd. Zollgew. inländischer 515, do. poln. A Lp G E Oktober-Noventber 48, pr. April-Mai 535 Thlr. E 2 s pr. 2000 Píd. Zollgew. 50—52, grosse Gerste pr. 2000 Pfd. e gewicht 56 Thlr. Weisse Kocherbsen pr. 2000 Pfd E loco 50 —52, do. Futtererbsen pr. 20009 Pfd. Zolgew. e 46—48 Thlr. Haser pr. 2000 Pfd. Zollgew. loco 40 Thlr. Spl- ritus pr. 100 Liter 100% loco 214 Thlr. Wetter: Schön. : BPanzig, 8. Oktober. (Westpr. Ztg.) Weizen loco ¿2 matter Stimmung. Bis Börsenschluss sind dem Markte heute nur ca. 200 Tonnen entnommen, die schwer Nehmer fanden. Preise gedrückt. Bezahlt wurde 79—81 Thlr. Regu!irungs- preis für 126pfd. bunten lieferungsfähigen 865 Thlr. gt an flauer. Auf Lieferung 126pfd. bunt pr. Oktober 8 lhr. Br. pr. Oktober-November 85ck Thlr. Br.. pr. April-Mai 835 Thir. bez. u. Br., pr. Mai-Juni 84 Thir. Br. Rogg: n loco ebenfalls matt und nur zum Konsum verkäuflich, Es bedang 120ptd. 525 Thlr. 1230fd. 544 Thlr. Regulirungspr 120ptd. lieferungs- l Termine wenig gefragt.

Juni 53% Thlr. bez. Gerste loco kleine 1l0psd. 52 Thir, 111psd. 53 Thir. alte 107psd. 475 Thir. bez. Erbsen loco matt, Kochwaare bedungen 52 Thlr. Rühsen loco Winter- pr. Okto- ber 103 Thlr. Br Alles pr. S von 200 Ptd. Zollgewici t. Spiritus loco nicht gehandelt ; Stettin. 8. Vktober, Nachm. 1 U. 39 M ‘Tel Dep. des Staats - Anzeigers.) Weizen 67 8. Oktob r 81:¿— 842, Okto- ber-November 83k—832, Frühjahr 83% 83 82%, Mai-Juni 835 bis 834 bez. Roggen 46 —54. Oktober- November 52- 9l4 1s 51%— 52, Frübjahr 54—535 54. Mai-Juni 54; bez. Rüböl 24, Oktober-Novemher 235, April-Mai 214 Br. Spiritas 19%. ‘kto- ber 19#—195, Oktober - November 185, Frühjahr 184— 185 bez. P osen, 8. Oktober. Pos. 41.) Roggen Pr. 20 Ctr. Kündizgnungspreis 54% Thlr., pr. Berbst 54k, Oktober 54, Okto- ber - November 54. November - Dezember 59541, Dezember - Ja- nuar 1873 öt, Frühjahr 54. Spiritus (mt Fass pr. 100 Liter = 10,000 pCt. Tralles). Kündigungspreis 18%, pr. Oktober 184—74, November 17%, Dezember 17g, Januar 1873 175, Februar 7K il-Mai —, :

o zesian 8. Oktober, Nachmitt. 1 Uhr 52 Minuten. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt 95 Thlr. Br, 194 Gld. Weizen, weisser 215 279 SgT., gelber 215—259 Sgr. Roggen 166—185 Sgr Gerste 1475—158 Sgr. Hater !22— 30 Ser. pro 200 Zollptund = U Kilogr. Fiazgdeburg, 8. Oklober. (Magdeb. Zig.) E

bis £2 Thlr. Roggen 55-61 Thlr., Gerste 56—72 Thlr., af r 47 50 Thlr. pr. 2000 Pfd. Kartoffelspiritus: L EE zu den gewichenen Preisen leicht verkäuflich, Termine sehr flau und wesentlich niedriger. Loco ohne Fass 207 Thlr., Dr.

i 2 f N - No- | Oktober 20 Thlr. Br., pr. Oktober 19% Thlr, pr. Oktober - 2 | uber 19 EDINS e November - Dezember 18% Thl Dr | 10,000 pCt. mit Uebernahme der Gebinde à 1% Thir. pr. 100 | Liter. Rübenspiritus nahe

Lieferungen gefragt, Termine flau und niedriger. Loco pr. Oktober 195 à 19 Thir. G., No-

r-Mai 17% Thlr. 7 "Es O Nm. 1 U. (W.T.B.) Getreidemarkt.

ö N el es iesì fremder Wetter: Schön. Weizen fest, hiesiger loco 8.15, 1 1260 Ba E: November 8.16 , pr. März 8.25, pr. Mai 8.4.

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|Berlin /338,7/+1,3 | i sch |Posen.…...|335,9|+1,5 3,3 —2,4 O., mässig. | Münster [234,6 0,0 9,0 +1,6 SSW «1, 8. SW, Begele | Torgau .…./334,3|+0 6| 4,8 —1,6|3., mässig. bedeckt. | Breslau .… .332,8|+0,6| 4,4/—1,8/SO., mässig. wolkig. |Brüssel 336,0| 9,6) |WSW., schw. (bewölkt. ..1335,5/+1,0| - 7,9|—-0,4|8., schwach. |[|trübe, Nebel, ¿iesbaden |333,2| | 8,8| |0O., still. [bedeckt [Ratibor .….|329,6|—0,3| 2,8 —2,4'S.. schwach. |gehr heiter. [TIOr adt [331,9 +0,35 8,2/+1,0/NO., schwach. neblig. |Cherboura (8365| | 13,0| A dais Dareets Havre. 886,0| —| 11,5 |SW., schwach [trübe. : L, . (332,9) e |NO., still. \bedeckt, Nebel, ¡Doris ..../837,6| | T, S. s. schwach. bedeckt, |St. Mathien|837 7| 10,e| |SW.,, lebhaft. |Dedeckt |Constantin./889,6| | 12,8| |N., still, |bedeckt.4) 1) Nebel. Rei 2) N Max 9/0 Mio 6/4 9) Strom S. S Strom 8. 4) Gestern Abend s8chw.

Geste n Nachmittag S. mässig. Regen.

Produkten- and Waaren=-KBÖrse.

erlm, 8. Oktober. tellung ron CIEIAS Mehl, Vel, Petroleum und Spiritus auf Grund G oreideten VWVaaren- 1 ) "T oizen pr. 1000 Kilogr. loco 73-90 gelber: pr. diozen Monat 844 à 83% bez., 3x à 4 bez. - Dezemli 1873 82% F Ä à 5 bez., Mai-Juni 825 bez. digungspreis 83% Thir. pr. 1000 Kilogr. Roggen Pr. fordert, alter 523—: diesen Monat R L x Ms y 62 verK j -Novomber 945 à 4 | a 7 1 A 4 bez. April - Mai 1873 545 à % bez. 96,000 Ctr. Kündigungspreis 524 Thlr. Pr. 1000 Kilogr. Gerste Pr. 1000 Kilogr. groä80 48 - 62 Thlr. kleine 48—62 Thir. nach Qual. Hafer pr. 1000 Kilogr. 97. diesen Monat 475 ber-Dezember 46 Br., l Kündigungspr. 474 1 G Pr, Ra Roggeumehil Nr. 0 u. i pr. 2 inkl SaoK Pr. diesen Monat g Í ae 7 tober-N Thir. 14 à 24 Sgr. bez. , ber bar 6 Thl ae bez., April-Mai 1873 7 Thlr. 29 Sgr. bez. 1000 Kilogr. Kochwaare 0U— Thlr. nach Qualität

und Produktenmakler.)

Gek. 1C00 Ctr.

Apcil-Mai 1873 467 bez. m 0 Kilogr.

Erbsen pr. lität, Fuiterwaare 45—49 Rübö1 pr. i100 ar P G

at 23% bez., Oktober - ember / Da 23 à & bez. , Ápril-Mai i873 244 E ¿ dizt 1100 Ctr. Kündigungspr 23% Thlr. Pr e 0gr.

E Leinöl pr. 10& Kilogr. obne Fass 10c0 26% 2

Petroleum rattiniries aas in Posten von 50 Bart diesen Monat 144 à 14 bez., bez-, November-Dozember * [1 bez. Gekünd. 2250 Ctr. / | Kilogr.

‘ls (195 Cir.

pr. dieson Mona vember 18 Thir. 1

; | 18 Thlr. 12 à 8 à 10 Sgr. bez., Apr Zal Dos , Mai-Juni 18 Thlr. 23 à 20 à 22 Sgr. bez.

Liter. Kündigungspr. 19 Thlr. 8 Sgr. bez.

; looo 19 En 18 à 8 Sgr.

22 Sgr. bez.

Wáizeftilehl No. 0 125 à 12, No. 0 Y mebl No. 0 8% â A S E. 87 à

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Prv i onlgahers, 8. Oktober, Nm. (W. T. B.) markt, 121 122pfd. 2000

8 | Frühjabr 514, pr. Mai - Joni 515 Thlr. Gerste begehrt

125 Millionen, 59 Millionen mehr als im Vorjahre. gebnisse der Fischerei sind höher als im vergangenen Jahre.

9000 Pfd. Zollgew. 414, a pt bj, 42A Thlr. Weisse Erbsen pr.

(Amtliche Preisseststellung | i des §. 15 der Börsenordnung, untor Zuziehung der |

Thlr. nach Qualität, | Oktober - November

November - Dezember 824 à 5 bez., A |

1000 Kilogr. loco 52—60 „Thlr. nach A ge- 53 Thir. bez., neuer. 59-—t0 Thlr. bez., Pr. abgelaufene Kündigungsscheine à 4 bez., November - De- | Gek.

nach Qual, |

loco 38 50 A O 7 T Tr-November 4 r, Novenm- bez., Oktober-Nove Gel 1800 On.

160 Küogr. Brutto unversteuert Sgr. bez. , Ok- ovember-Dezem-

50—S§6 Thir nach Qua-

hne H’ass loco 24% ThIr., pr. die- November 233 bez., November- Gekün-

(Standard white) pr. 109 Kilogr. mit e: a a 145 Thlr., pr Oktober - November 14/4 à 14 14% hez., Dezember-Januar 14% à Kündigungspreis 144 Thlr. pr. 100

. F ER, i HA i à 100 pOt. == 10,000 pCt mit Vass A Men t 20 Thlr. 16 à g Í 8 Sgr. bez., Oktober - No-

g à 10 à 14 Sar V Thir 934 19 à 28 Sar. il-Mai !8 Thir. 23 à 19 à \, A Gekünd. 10,000

v N ÿ Liter à 100 pCt. == 10,000 pOt. ohne Fass ü Spiritus pr. 400 L a mit leibweisen Gebinden 19 Thlr.

1 115 à 5. Roggen- pr. 100 Kilogramm

Goetreide-

. Schön. Weizen sebr fest. Roggen fest, loco _fd 200 Pia, Zollgewioht 50%, pr. Oktober M s

r. Oktober 405 Thir., Ptd. Zollgewicht

n loco 5.15, pr. November %'/so; Pr. März 5.75, pr. Mai

S S Rud unverändert, loco 13/6, Pr. Oktober 12% Pr. Tai 132%, inö1 loco —. 5 :

2A E. 8. Oktober, Nm. (W. T.B.) Getreidemarkt. Weizen loco und auf Termine fest, Roggen loco rubig, auf ns sest. Weizen pr. Oktober 127pfd. pr. 1000 Kilo netto in E Banco 170 G., pr. Oktober - Novbr. 127pid. pr. 1000 N 0 in Mk. Bco. 166 Gd., pr. November -Dezember 127p E pr. 1000 Kilo neito in Mk. Beo. 165 G., pr. April-Mai E 1000 Kilo netto in Mark Bco. 165 Gd. Roggen P E E 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 99 Gd., pr. Or S 1000 Kilo netto in E t S A De, Kort. Mal enan r

i V r M . C0. ri, 5 Pie E AUE ain En Gd. Hafer und Gerste fest. RübGI fest, loco und pr. Oktober 245, pr. Mai 25. Spiritus matt, pr. L Liter 100 pCt. pr. Oktober 165, pr. November-Dezember Ae pr. April - Mai 154 prouss. Thaler. Kassee tost E A L Sack. Petroleum still. Standard white loco 13% Br R E “5 | pr. Oktober 13% G., pr. November-Dezember 135 G. Wetter:

V Can 8. Oktober. (W. T. B.) Petroleum fest, Stan- (W. T. B.)

2 c « S: D ( Pf. dard white 21 Mk. 25 Pf. à 21 Mk. 30 n ran, 8. Oktober, Nm. 4 U. 30 M. Ca R (Schlussberich!). Roggen pr. Oktober pr. Mürz 1944, pr. Mai 1964. 18, Dr Eerpen, 8. Oktober, Nin 4U. 50M, (V T Getreidemarkt (O o E unverän- Trt. , döni r 374. Roggen fest, Odessa 19. : O B eines a markt (Schluss boricht E R, Is | i 20 54 bez. u. Br., pr. Oktober D354 DeZ», Pr, | T Der 544 Rae “65 fe, Pr. November - Dezember 55 bez. | u. Br, pr. Dezember 55 bez., 55% Br. Steigend. B O * Liverpool, 8. Oktober, Vm. (W. T. B.) aumw olle (Anfangsbericht): Muthmasslicher Umsatz 12,000 Ballen. Stelig. Sm Ballen, davon 3000 B. amerikanische.

Tagesimport 4000 " N Urs H : ol, 8. Oktober, Vm. 10 U. 47 M. (W.T. B.) w olle: Mehmalc liehe Umsatz völlig 12,000 B. Ruhiger, aber

Ï 3959 Bi c 46 ikanische. tig Tagesimport 3959 Ball., davon 2463 B. ameri Ea Sus irgend einem Hafen November - Dezember- 7erschiffung 9 d. Ver C AFOrRGGI) à Oltaber, Ne M4 Schlussbericht). A B. Umsatz, daŸ Txport 4000 B. Rubhiger. i . : : j ga Oomoalis 10%. Lug Ae pi Ae A ah 7. middl. fair Dhollerab 64, &g00 ; 4; reidL Dholleväh 5, fair Bengal 4%, fair Broach Br, nas Mars Oomra 7%, good fair S N e Madras 64, fair 4, fair & na 7%, fair Kgyptian 9%. : M E Oktober, Nm. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen 2 d., Mais 6 L E R Ta 1d Wakw HOGCER . Oktob s 6 .) Arma i ie Water Taylor 11%, 20r Water Micholis 13, 30r

; ; 3 52, 40r Mule Mayoll e Ron E a milde Rowland

L ledio Wilkinson 15%, : 15° idr Med M eston 162. 60r Double Weston 18, Printers We-

*utes Geschüft, Preise anziehend

Gutes V T. B.) (¡etreidemarkt. \ bei guter Frage zu jüngsten Preisen Frühjahrsgetreide fand zu bes-

W. T. B.) Baumwolle on für Spekulation und

16/ « / 8{pfd. 132. pn, 8. Oktober. nige Muster von Weizen

behauptet. Saaten theurer. iUlizen: Abants. geren Preisen bei guter Nachfrage "T. B.) (Produktenmarkt.)

Paris, 8. Okther, Mac (W. “Daebr. 00 76. v0 F oe : G xer 99.00, pr. Novbr. - Dezbr. D, P Rv Las, L E Ang Glan pr. Oktober 69.75, pr.

i ) . 1 - .

Nl Doxotider 67.00, pr. A €6 00. Spiritus pr. zl 7.50. Wetter: Bewölkt.

R Sala nbitavit, 8. Oktober, Nm. 5 U. (W.T. B.) (Pro-

loco--51 r. August 52. Weizen loco I ot es 1600 6,00. Hafèr Joos 3.90. Hanf loco 39. Lein- Saat (9 Pud) loco 144. Wetter: Warm.

Fonds- mnd Actien =IRörse.,

| 8. Oktober, Nm. 1 U. 52 M, (Tel. Dep. des

tate e Anubera.) Schlesische 34proz. Pfandbriefe 84 N

do. Rentenbricfe 95% Br. Oesterreichische Banknoten 92- 5

bis 92 bez. Russische Bananoen Gr bos, S © ier Lit. A. u. U. 74 bez. er- - -

fs epo 102 6. "Brealan - Schweidnitz-Freiburger Stammaktien