1872 / 243 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Oct 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Verschiedene Bekanntmachungen.

v.38 Offene Lehrerstelle

in Konstantinopel.

An der evang. deutschen Schule zu Konstantinopel wird, wenn irgend möglich, schon zum 1. Januar 1573 die AEMELns eines 3. Lehrers mit einem Gehalte von 600 Thalern un freier FCIAOII 1 bestchend aus cinem möblirten Zimmer im Schulgebäude, beabsichtigt. Das Engagement wird, bei freier Hin- und Rückreise; vor- [läufig auf 5 Jahre abgeschlossen. ___ Seminaristish gebildete Bewerber wollen beglaubigte Ab- schriften ihrer Zeugnisse unter Beifügung eines kurzen Lebêns- laufes möglichst bald an den Vorstand gedachter Schule; zu S

änden des Kaufmannes C. V, Bolland, Pera,

aneo cinsenden. (c. 242/10) E

12983) Diseonto-Gefellschaft.

Eine außerordentliche General-Versammlung findet statt am Dienstag, den 29, Oktober d. J+, Nachmittags 4 Uhr, in unserm Lokale, Behrenstraße 48.

Verhandlungs8-Gegenstände werden sein:

1) Mittheilung, daß die Direktion unter Zustimmung des Ver- waltung8raths von den nach dem Beschlusse der General-Ver- sammlung vom 13. November 1856 noch zu emittirenden fünf Millionen Kommandit - Antheilen Eine Million Thaler mit E egung vom 1. Januar d. J. ab im Laufe dieses Jahres an der Börse begeben und den hieraus erzielten Agio- gewinn, im Betrage von ca. Thlr. 1,500,000, dem allgemeinen Reservefonds der Diskonto-Gesellschaft überwiesen hat ;

„daß der Verwaltungsrath und die Geschäftsinhaber der : rats r Pte auf ein Fünftel ihrer statutenmäßigen Tantième zu Gunsten des Gewinn- und Verlust-Conto der Aue aa N vom 1, Januar d. J. ab für immer ver- zichtei haben ;

„daß dagegen der Reservefonds dic Ablösung der vertrags- mäßig noch auf einige Jahre laufenden, zu Abschreibungen wegen Henrichshütte dienenden Beiträge des Verwaltungsraths und der Geschäftsinhaber der Disconto - Gesellschaft von "/; ihrer

atutmäßigen Tantième übernommen hat.

Beschlußfassung über die hierdurch bedingte und die sonst als zweckmäßig erachtete Abänderung einzelner Bestimmungen des Statuts, insbesondere der Art. 2, 3, 6, 18, 21, 27, 32, 42) 45, 46, 48, 50, 55, 57, £8, 61, 65, 68, 67, 69, 70, 72, T31 741 T5, 76, 771 781 79, 81, 84, 88, sowie die aus diesen Aenderungen fich N Uebergangsbestimmungen.

__ Ein Entwurf zu einem »Revidirten Statut«, in welchem

die zu den einzelnen Artikeln vorgeschlagenen Aenderungen ent- halten find, liegt vom 20. d. Mts. ab auf unserm Bureau zur Einsicht der Betheiligten offen. Fernerweite Ausführung des oben angeführten früheren Be- schlusses auf Erhöhung des Grundkapitals bis zu 20 Millionen Thaler dur Ueberlassung von 4 Millionen Thaler Kommandit- antheile mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1873 ab an die vorhandenen Kommanditäre im Verhältniß von einem neuen Antheil zu vier alten unter den vom Verwaltungsrathe und der Direktion näher feftzustellenden Bedingungen.

Wir laden zu dieser Versammlung die stimmberechtigten Mit- betheiligten und Kommanditäre unter dem Bemerken ein, daß sie die Eintrittskarten während der lebten drei Tage vor der Versammlung; e am Versammlungstage während der Vormittagsstunden n unserem Bureau in Empfang nehmen können.

Die Kommanditäre haben ihre Stimmberechtigung durch eine Bescheinigung über die rechtzeitige Einschreibung der Kommandit- Antheile (Art. 36, 78 des Statuts) sowie durch den fortdauernden Befiß der leßteren nachzuweisen. Auswärtige Kommanditäre können den Nachweis dieses Besißes durch ein in den acht leßten Tagen vor der Generalversammlung ausgestelltes Zeugniß einer öffentlichen Be- Vbre oder einer angesehenen und befannten Firma oder Person ühren; au sind sie befugt, sich durch einen stimmberechtigten Kom- manditär vertreten zu lassen, haben aber uns s{riftlich anzuzeigen, wem sie desfallsige Vollmacht ertheilen.

Berlin, den 12. Oktober 1872.

Direktion der Disconto-Gesellschaft.

949] Aktiengefell\chaft für Eifen- Industrie zu Styrum.

Unsere diesjährige 0rdentliche Generalversammlung

ist auf Sonnabend, den 9. November, Morgeus 10 Uhr, in unserem Geschäftslokal anberaumt, wozu wir unsere Aktionäre nach §. 13 und 14 des Statuts hiermit ergebenst einladen. Tages-Ordnung. 1) Bericht über das Geschäftsjahr 1871—72. 2) Rechnungslage, Bericht der Revisoren und Feststellung der Dividende. : 3) Beschlußfassung über die Anzahl der zur Ausloosung gelangen- den Partial-Obligationen. 4) Beschlußfassung Über den Verkauf eventuell sofortige Versteige- rung der im Besiß der Gesellschaft befindlichen 8 Aktien La. A, S » Bi ) Wahlen: i a) der Verloosungs-Kommission, 2 der Rechnungs-Revisoren und deren Stellvertreter, c) eines Vorstands-Mitgliedes. Oberhausen, den 1. Oftober 1872. Der Vorstand.

Berlin-Hamburger Eisenbahn. Betricbs8-Einnahmen pro Monat September 1872: Einnahmen für Personen 2c. ca. 133,782 Thlr, bis ult. September 975,746 Thlr. Einnahmen für Güter 2c. ca. 318,951 Thlr., bis ult. September 2,530,813 Thlr. Anderweite Einnahmen ca. 22,521 Thlr. bis u1t. September 181,014 Thlr. Summa ca. 475,254 Thlr., bis ult. September 3,687,573 Thlr. Da- gegen pro September 1871 359,331 Thlr, bis ult. September

153,448 Thlr. Mithin pro 1872 mchr ca. 115,923 Thlr., bis ult, September 534,125 Thlr.

Dres

1A

Tableau.

Sehweiz.

lôtels und Huranstalten.

Zürick. Hôtel und Pension Bellevue Empfiehlt, sich den Herren Geschäftsreisen- den durch moderirte Preise. Luzern, Grand Hôtel National. » Hôtel du Rigi. Zug, Dar Kucort und Wasserheilanstalt Schön- runn, Seelisberg. Hôtel und Pension Sonnenberg, besonders geeignet für Spätkuren.

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[M. 1156. à Cto 9215/9)

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fördert seine Zöglinge in normalen Schulklassen von Septima bis Prima und ist berechtigt, Zeugmisse zum einj. Frei- wäilligendienst auszustellen. Werden einerseits vornehm- lich gern jüngere Knaben von nah und fern (besonders zahl- reich aus grossen Städten) der Anstalt zugeführt, die in dem wohlgeordneten Institutsleben, in frischer Landluft und unter sorgsamster Aufsicht körperlich und geistig gedeihen so ist andererseits in sog. Spezial-Lehrkursemn à 12 Mitgl. für ältere Zöglinge Gelegenheit geboten, Versäumnisse früherer Jahre einzuholen und die Berechtigung zum einj. Dienst mög- llchst schnell zu erreichen. Näheres die Prospekte.

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N A E E ZIER N ASELS E R E E Ea E C B E E E E R E

Nen-Schottland, Berg: und Húütten-Aktienverein zu Forft bei Steele.

Wir bringen hiermit zur Kenntniß der Herren Aktionäre unseres Vercins, daß der Verwaltungsrath an Stelle der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung S : / ; auf Dounerstag, den #8. dieses Monats, Mittags 12 Uhr, in dem Geschäftslokale zu Horst bei Steele

eine außerordentliche Generalverfammlung anbcraumt und für dieselbe folgende Tagesordnung festgestellt hat: 2 Geschäft8bericht des Verwaltungsraths pro 1871—72. 2) Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsraths. 3) Wabl der Revillons-Kommission, 4) Vertrag8mäßige Verloosung von Obligationen. 5) Bericht der Direktion über die Ausführung der in Betreff der Deklaration des Statuts §§. 38 und 40 —, Uebertragung resp. Verkaufs des Gesammtvermögens an Union 7 Aktiengesellschast für Bergbau, Eisen- und Stahl-Tndustrie zu Dortmund und Auflösung des Vereins in der außerordentlichen Generalversammlung vom 16. März a. e gefaßten Beschlüsse.

Mittheilung über von Seiten eines Aktionärs gegen jene Beschlüsse eingeleiteten Prozesses, Fortführung dieses Prozesses unter eventueller Bestätigung und Erneuerung dieser Beschlüsse. Genehmigung der in Vollziehung der Leßteren von der Direktion gun Abschluß gebrachten Rechtsgeschäfte und sonst getroffenen Anordnungen und Decharge-Ertheilung für die Dircktion.

6) Abänderung des §. 2 des Statuts durch Verlegung des Domizils des Vereins nach Dortmund. *

Indem wir die Herren Aktionäre zur Theilnahme an dieser Versammlung hiermit einladen, bemerken wir unter Hinweis auf die Bestimmungen des §. 27 des Statuts, daß diejenigen Aktionäre zu der Theilnahme berechtigt sind, welche ihre Aktien bis spätestens den 30. dieses. Monats, Mittags 12 Uhr, entweder : : :

bei der Direktion der Diskounto-Gesellschaft in Berlin, oder den Herren Sal. Oppenheim jan. & Co. in Cöln, oder dem Herrn Wilhelm von Born in Dortmund, oder einem öffentlichen Notar oder der Gesellschaftskasse in Horst bei Steele deponirt haben.

Gegen Vorzeigung der Depotscheine können am Morgen vor der Generalversammlung die Eintrittskarten zu derselben in Empfang

genommen werden Die Direktion.

[2974]

Bericht der Nevisions-Kommission. Decharge-Ertheilung.

Horst bei Steele, 11. Oktober 1872.

[2825] Z Ï Auf Beschluß des Aufsichtsrathes wird eine außerordentliche General-Versammlung unserer Mitglieder auf Dienstag, den 22. Oktober cer. Nachmittags 2 Ubr, XIC

in unserm Geschäftslokal, Stettin, große Domstraße 22, berufen. Jur Ann und \chlußfaMung kommen: 1) Einwilligung resp. Ertheilung einer Vollmacht an den Aufsichtsrath oder den Vorstand zur Einwilligung. in die von der E verlangten Abänderungen des Beschlusses der General-Versammlung vom 21. März cer. betreffend die Cg. 15. 18, 42. 67 des Statuts. : 2 Wahl eines Direktors in Stelle des verstorbenen Majors und Ritterschaft8s-Raths von Dewiß. Die Vollmachten sind am Tage vorher in unserm Bureau zur Prüfung zu präsentiren und sind Eintrittskarten bis cine Stunde vor Eröffnung der Versammlung daselbst in Empfang zu nehmen, Stettin, den 26. September 1872.

National-Eypotheken-Credit-Geselischaft,

eingetragene Genossenschaft zu Stettin. Der Vorstand:

von Boreke. Ulhkhsadel.

Baltischer Lloyd, Direkte Post-Dampfschisffahrt zwischen

Stettin und New-York

vermittelst der neuen Post-Dampfschiffe I. Klasse: i Humboldt, Donnerstag, 31. Oftober. Thorwaldsen, Donnerftag, 23. November.

Ernst Nioritz Arndt, im Bau. Washington, im Bau. : Passagepreise inkl. Sing: (a 131/10) Kajüte Pr. Crt. 80, 100 und 120 Thlr. Zwischendeck Pr. Crt. 55 und 65 Thlr. Wegen Fracht und Passage wende man fich an die Agenten des Baltischen Lloyd, in Berlin an L. F. Poppe & Co., Neuc Friedrichstraße 37, sowie an Die Direktion ves Baltischen Lloyd in Stettin.

mw. Magdeburg-Halberstädter Eisonbahn-Gesellschaff.

A N li

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Tyr.

(M. 1280]

Ea Am 15. d. Mks. werden wir unscre Bahnstrecke Cönnern- Halle durch Einrichtung von gemischten Zügen provisorisch auch für den Personenverkehr eröffnen. Die Abfahrt und Ankunft dieser Züge erfolgt in Halle auf unserem dortigen Güterbahnhofe, auf welchem wir die nöthigen Einrichtungen zur Abfertigung von Personenzügen getroffen haben. Es verkehren in jeder Richtung drei Züge nach folgendem Fahrplan, welcher auch auf unseren Stationen durch Aushang dem Publikum zur Kenntniß gebracht wird:

Von &óönnern nach Halle: Von Halle nah Eóönnern: Bug 55 a. Qug 62a. | Zug 56a. Wagenklasse Wagenklasse age E E 294 La 0 L

Zug 58a. Wagenklasse 19,8; 4,

Zug 63a. Wagenklasse T 2,10: 4:

p | Galle 8.35 | Trotha

8.20 8.50 1! Wallwiß » 10.43 4 9.10 Nauendorf a. P. » 8.55 1.30 6.30

Ankunft 10.55 4.12 9.22 #4 || Cönnern Ankunst 9.13 1.48 6 50

Die Züge haben in Cönnern Anschluß an die Personenzüge zwischen Cönnern und Aschersleben. Die Fahrzeiten von 6 Uhr Abends

bis 5 Uhr 59 Minuten Morgens sind eingerahmt. H P

Sobald unsere Bahnlinie Aschersleben-Halle in den Magdeburg-Leipziger Personen-Bahnhof Halle eingeführt sein wird, kommt der

n, feprplan A Wegfall und wird dann die Strecke in ganzer Ausdehnung für den Personenverkehr mit entsprehendem erweiterten ahrplan eröffnet werden.

Magdeburg , den 11. Oktober 1872.

Zug 53a. TDagentialse i 1. 2. 3. 4. 5.30

5.50 6.10

2 40 3.5

Cönnern Nauendorf a+ P...

Wallwiß Trotha Hall

Abfahrt 8 12.30 » 8.13 12.50

8.40 1:15

Abfahrt 9.40 » 10.5

10.25

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DivrekTtorinnt. Hier folgt die besondere Beilage

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für das Vierteljahr.

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Deutsches Reich.

Qu der als Anhang zum internationalen Signalbuche vom Reichskanzler-Amte herausgegebenen »Amtlichen Liste der Schiffe der Deutschen Kriegs8- und Handel8-Marine mit ihren Unterscheidungs « Signalen vom Jahre 1872« ist soeben der dritte Nachtrag erschienen.

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Präsidenten der Finanz-Direktion zu Hannover, Meine cke, zum Wirklichen Geheimen Ober-Finanz-Rath und Direktor der Etats- und Kassen-Abtheilung des Finanz- Ninisteriums; und |

Den Kreisrichter Franÿ aus Delißsch zum Direktor des Krei8gerichts in Zeiß zu ernennen ; sowie

Den praktishen Aerzten Dr. Pauly zu Toft und Dr. Holye zu Kattowiß den Charakter als Sanitäts - Rath zu verleihen.

Ninisterium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisherige Königliche Kreis - Baumeister Herschenz in een ist zum Königlichen Bau-Jnspektor daselbst ernannt worden. 6 Der bisherige Königliche Kreis - Baumeister. Fö. lsche in Bartenstein is zum Königlichen Bau - Jnspektor ernannt und demselben die Bau-Jnspektorstelle zu Belgard (Regierungsbezirk Cöslin) verlichen worden.

Dem Lehrer für Photographie an der Königlichen Ge- wverbe-Akademie Dr. Hermann V ogel ist das Prädikat »„Professor« beigelegt worden. M

Haupt-Verwaltung dex Staatsschulden.

Beran n rab ra betreffend diéEinlösung der zum 1. Juli d A. gekün - digten 5proz. Anleihe von 1859. Bon den durch unsere O vom 21. Rer v, J8. (Neich§®- und Staats-Anzeiger von 1871 Nr. 201) zur baaren Einlösung am 1. Juli d: J. gekündigten Schuldverschreibungen der 5proz. Staatsanleihe vom Jahre 1859 ist ein erheblicher Theil noch nicht zur Ein- lösung eingereicht. | Da die Verzinsung dieser Schuldverschreibungen bereits seit dem 1. Juli d. J. aufgehört hat, so werden die Betheiligten zur Vermeidung weiterer Zin8verluste an die ge E osung der fraglichen Schuldverschreibungen hierdurch erinnert. Berlin, den 11. Oktober 1872. Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Rötger.

iichtamtliches. Deutsches Neich Preufen. Berlin, 14. Oktober. Se. Majestät der

E Kaiser und König arbeiteten am Freitag Vormittag, wie

aus Baden gemeldet wird, mit dem Chef des Civil-Kabincts, Geheimen Kabinets-Rath v. Wilmowski, nahnien den Vortrag des Ober - Hof- und Hausmarschalls Grafen Pückler. entgegen und ertheilten Audienz. N empfingen Se. Majestät den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden.

Ihre Majestät die verwittwete Königin, Allerhöchstwelche auf der Rückreise von Oberitalien einige Tage zum Besuch Jhrer Schwester, der Herzogin Maximilian in Bayern, in Possenhofen verweilte, is vorgestern von dort wieder auf Schloß Sanssouci eingetroffen.

Der Krankheits8zustand Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht hat mehr an Bedenklichkeit zugenom- men; durch Steigerung aller Erscheinungen is die Lebenskraft

schr geschwächt.

Hinsichtlih der Frage: bis zum wievielfahen Betrage des Gebäudesteuer-Nußung8werthes die Ausleihung von Sparkassen-Kapitalien ausgedehnt werden dürfe, hat der Minister des Jnnern entschieden, daß es sofern nicht besondere, eine Abweichung rechtfertigende Verhältnisse vorliegen sih im Allgemeinen nicht empfiehlt, die Bemessung der Be-

j leihung8grenzen lediglich nah dem Gebäudesteuer-Nußungs-

werthe zu statuiren. Dieser Nußungs8werth beruhe auf Grund- lagen, welche der Natur der Sache nach sih im Laufe der Zeit leiht ändern, namentlich auch ein erhebliches Minder-Ergebniß liefern können. Deshalb und indem es sich bei der Frage, ob cin Sparkassen-Kapital als sicher belegt anzusehen sci, um Verhältnisse von längerer Dauer und folgeweise um die Bindung bleiben- derer Werths-Merkmale handele, sei auch die Vorschrift des F. 23 der Subhastations-Ordnung vom 15. März 1869 hier niht von entscheidender Ms Dieses Gese, indem es von der Annahme i daß das 124fache des Gebäude- steuer-NußungS8werthes dem 20 fachen des Grundsteuer-Rein- rtrages entspreche, lege demgemäß dem in einem Subhastations-

Berlin, Montag,

%

4 Ea * N den 14, Oktober, Abends.

verfahren auftretenden Bietungslustigen die Befugniß bei, die erforderliche Bietung8-Kaution mit Hypotheken-Forderungen zu leisten, welche innerhalb des einen oder anderen der vor-

erwähnten zwei Multiplikatoren auf dem zu subhastirenden .

Grundstücke intabulirt- sind. Judessen der Zweck dieser Be- stimmung fei ein durchaus vorübergehender. Es handle {ih dabei feineswegs darum, einen Mäßfiab zu “finden, welcher Anspruh darauf machen darf, als eine besttmmte Quote des wahren Grundstück8werths zu gelten, sondern es komme vielmehr darauf an, eine Summe zu bestimmen, aus deren Vorhandensein mit einiger Wahrscheinlichkeit gefol- gert werden- kann, daß der- Bieter für den Erwerb des SuUb- hastationsobjekts die erforderlichen Geldmittel besiße.

__ Eine bestimmte gefeplice Norm hinsichtlich des Verhält- nisses des Grundstücks-Reinertrages zu dem wahren und blei- benden Grundstücks-Werthe existire nur für Liegenschaften.

Nach dem Geseße vom 6. März 1868 seien die Gerichte hinsichtli y eines aus dem General-Depositorium auszuleihenden Kapitals, welches innerhalb des 15fachen Betrages des Grund- steuer-Reinertrages zu stehen kommt, der Berpflichtung zu ciner anderweiten Prüfung der Sicherheit überhoben. ;

Aus diejer Vorschrift in Verbindung mit der weiteren, daß die Generaldepositorien auch bei Landgütern nur bis zur Hälfte der Taxe beleihen können, (§. 46 Th. 1. Dep.-Ordn., F. 188 Tit. 14 Th: 1. A. Li-R\): folge Matte, wie die Geseßge- bung von der Annahme ausgeht, daß der 30 fache Grundsteuer-

Reinertrag entweder den wahren Werth einer Liegenschaft re-.

präsentire oder doch nahezu erreiche. A

An einem gleichen M Maßstab für die Werth- shägung von städtishen Gründstücken fehle es. Jndessen werde aus den bereits erwähnten Bestimmungen der Sub- hastations-Ordnung gefolgert werden dürfen, daß dem, den halben Grundstück8werth darsftéllcuden 15 fachen Betrage des Grundsteuer- Reinertrages -nicht Fowohlder 124 fache, als viel- mehr der etwa 10 fache Betrag des Gebäude-NußungSswerths entspricht. Diesen 10 fachen -Betrag nehmen demgemäß auch als die regelmäßige Belethungsgvenge bei städtischen Grund- stücken an: Das Statut der Preußischen Boden-Kredit-Aktien- bank, §. 25, und das Statut der Schlesischen Voden-Kredit- Aktienbank, Y. 14. E

Ueberdies komme in Betracht, daß die bei der Grundsteuer- Veranlagung als maßgebend angenommenen Reinerträge um ein erhebliches hinter den wirklichen Erträgen zurückbleiben.

Unter diesen Umständen werde von einem Kapital, welches sich innerhalb des 10fachen und bei besonders günstigen Ver- ette d innerhalb des 12;fachen Betrages des Gebäude- Nugzungs8werthes hält, im Allgemeinen zwar angenommen wer- den dürfen, daß es als ausreichend siher im Sinne der Ziffer 5 des Reglements vom 12. Dezember 1838, d. h. als pupillarische Sicherheit bietend anzuschen sel. /

Gleichwohl müsse der Minister des Jnnern es für zweck- entsprechend erachten , bezüglich auszuleihender Sparkassen- Kapitalien die Werth®°ermittelung nicht nah dem alleinigen Gebäudesteuer -Nußung8werthe eintreten zu lassen ;/ ex nehme aber auch nicht an, daß es in dieser Beziehung genüge , eine gleidgeige angemessene Berücksichtigung des Materialien- resp. des Feuerkassenwerthes vorzuschreiben, sei vielmehr der Ansicht, daß bezüglich des wahren Werthes cines als Pfandobjekt offe- rirten Haus8grundstücks noch andere Faktoren von wesentlichem Einflusse sind, insbesondere die bauliche Beschaffenheit , ferner die Lage, die Tauglichkeit zu bestimmten Gewerben, endlich die größere oder geringere Wahrscheinlichkeit des Eintritts einer Veränderung in allen diesen Verhältnissen. L

Wenn in den Sparkassen-Statuten eine sorgsame Berück- sichtigung dieser Gesammtverhältnisse eines Grundstücks als maßgebend für die Werth8ermittelung bezeichnet wird, so würde es micht nothwendig sein, die konkrete Werthsfeststellung unbe- dingt von einer immerhin mit Kosten und Umständen ver- knüpften gerichtlichen Taxe abhängig zu machen, vielmehr statt- haft sein wie beispielsweise im §Y. 31 des dur Allerhöchsten Erlaß vom 20. April 1863 genehmigten Statuts der Kreis- Sparkasse zu Oppeln geschehen neben der gerichtlihen Ab- {äßzung auch die Möglichkeit einer »anderweitigen zuverlässigen Werthsnachweisung« zu statuiren.

In voriger Woche sind im landwirthschaftlichen Ministerium zwei Konferenzen abgehalten worden, von denen die eine den Bau eines landwirthschaftlichen Museums und der damit in Verbindung zu seßenden Räume für Unter- richt und dergleichen, die andere die von den landwirthschaft- lichen Akademien beabsichtigte Beschikung der Wiener Aus- stellung betraf. Die erstere kam mit ihren Berathungen nicht zum Abschluß, da es als wünschenswerth angesehen wurde, daß noch erst einige weitere Situationspläne vorgelegt würden. Die Konferenz wird zur Beschlußberathung am 22. oder 23. d, Mts. von Neuem zusammentreten. Sie war zusammenge- seßt aus dem Vorsißenden des Landes-Oekonomie-Kollegiums, S Ober-Regierungs-Rath v. Nathusius , dem General- Sekretär des Kollegiums, Geheimen Ober-Regierungs - Rath v. Salviati, aus zwei Landwirthen, die zugleich Mitglieder des Abgeordnetenhauses find, und s{ließlich aus den betreffenden Bauverständigen. Die zweite Konferenz, an welcher die Direktoren der landwirthschaftlichen Akademien Theil nahmen, rens die Pläne der einzelnen Akademien für die Beschikung der Wiener Capo entfernte dasjenige aus denselben, was8'eine zu starke

ertretung geben würde, ergänzte das Fehlende und füllte die Lücken aus, welche sih kund thaten. Es wird

1822,

hierdurch eine abgerundete und vollständige Veranschaulihung der Leistungen der höheren landwirthschaftlichen Lehranstalten in Preußen herbeigeführt. Auch verständigte man fich über Kollektiv-Ausstellungen für verschiedene Gegenstände. Schließ- lich wurde bestimmt, daß jede Akademie von der nah den ge- faßten Beschlüssen zu veranstaltenden Ausstellung einen speziellen Plan aufstelle und den andern zuschike. Die Ausstellung der Akademien wird“ zum größten Theile der 26. Gruppe, welche den Unterricht umfaßt, angehören und ihren Plaß in dem von dem Deutschen Reiche zum Ausfstellung8-Palaste zu er- bauenden Annex erhalten.

Die in dex Nr. 241 des »Reichs- u. Staats-Anzeigers®« befindliche Notiz über die Ausstellung kunstgewerblicher Gegenstände bedarf hinsichtlih der darin erwähnten Tauf- geräthe folgender ns: j s

Die aus s\{lesischem Golde angefertigten Taufgeräthe Taufbécken und Kanne —, welche in der Garnisonkirche zu Potsdam, nit in der Nikolaikirche daselbst aufbewahrt toer- den, sind nah Anordnung Königs Friedrich Wilhelm Il. für die Taufen in der Königlichen Familie bestimmt. Se. Kaiser- liche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist der Erste, welcher aus dem Been getauft ward. - Auf demselben finden sich übrigens" die Namen derjenigen Mitglieder der Königlichen MTEIS eingravirt, welche die Taufe aus ihm empfangen haben.

‘Heute fand wiederum cine Königliche Parforce- Jagd und nach derselben Diner statt. Das Rendezvous zur Iagd war wie gewöhnlich um 1 Uhr am Jagdschloß Stern bei Potsdam.

Der PrinzJTohann Radziwill, welcher den Gesandten des Deutschen Reichs im Haag, Grafen von Perponcher, ver- treten hat, ist, nachdem der Gesandte die Geschäfte dort wieder

Übernomniéen hatte, hierher zurückgekehrt.

Der Chef des Jngenieur-Corps und der Pioniere und General-Inspecteur der Festungen, General-Lieutenant v. Ka- meke, ist gestern von seiner vor Kurzem in Begleitung des Majors und Adjutanten der General-Jnspektion des JIngenieur- Corps und der Festungen v. d. Gröben zur Jnspizirung der Küstenbefestigungen angetretenen Dienstreise hierher zurückgekehrt.

Der Oberst und Chef des Generalstabes des Garde- Corps, Bronsart v. Schellendorff, ist von der General- stabs-Uebungsreise des Garde-Corps, mit deren Leitung derselbe beauftragt war, und der zur Dienstleistung beim Kriegsmini- sterium kommandirte Hauptmann Schering, à la suits des Garde-Festungs-Artillerie-Regiments, von einer Dienstreise nach Elsaß-Lothringen hierher zurückgekehrt.

Der Inspecteur der 2. Festungs8- Inspektion, Oberst Bock, hat eine Dienstreise zur Jnspizirung der Festungen Thorn, Colberg, Swinemünde, Stralsund und Stettin an- getreten und sich zunächst nach Thorn begeben.

Der Inspecteur der Königlich bayerischen Gewehrfabrik, Major Freiherr v. Frays8, ijt zur Erledigung von Dienst- geschäften auf kurze Zeit hierher kommandirt worden.

Der Fürstlih Rumänische GeneralstabSoffizier, Haupt- mann Romulus Maghieru, is zur Fortseßung seines Kommandos zur Krieg“8akademie aus Bukarest hier ein- getroffen. ;

Ein großer Theil derjenigen Trigonometer des König- lichen Bureaux der Lan destriangulation , welche mit den Vermessung8arbeiten in den Provinzen Preußen und Pommern beauftragt waren, ist nach Einstellung der Feldarbeiten hierher zurückgekehrt und hat die Winterarbeiten begonnen.

Die Stadt Berlin hat vom 6. August 1870 bis 1. Januar 1872 in 496,552 Wochenzahlungen 853,132 Thaler Unter- stüßungen an Familien einberufener Reservisten und Landwehrmänner bezahlt. Die größte Zahl der zu unterstüzenden Familien war am 18. März 1871: 14,682.

annover, 11. Oktober. In der heutigen (10.) Siß ung des Provinzial-Landtages hatte der Stadtdirektor Rasch den Vorsitz. Derselbe kündigte eine Eingabe der Stände des Landes Hadeln über s 6 U N an, welche dem betreffenden Ausschuß übergeben wurde.

ütt iat der Abg. Grumbrecht Namens des Rech- nungsaussc{usses Bericht. Zu der Uebersicht des Haushaltes für 1871 wurden aa Antrag des Ausschusses die aus dem Dispositionsfonds bestrittenen Ausgaben als gerechtfertigt an- gesehen, der pa ee Lg für 1870 Decharge ertheilt, ebenso für 1871, und zugleich einige Nachbewilligungen und Bevorwortungen ausgesprochen. Debatten riefen die nicht hervor. L

Betreffs des Anschlusses des Jadegebietes begründete sodann der Abg. Hugenberg folgenden Antrag des ständischen Verwal- * tung8auss{usses : : ;

»Der Peapinzzal-Lanbtag wolle beschließen: Mit dem Posi des Jadegebiets an die Provinz Hannover, und zwar an den Bezirk der Landdrostei Aurich ¡ sowie des Ae Aurich unter der Bedin-

ung si einverstanden zu erklären , daß durch den Anshlüß weder dem provinzialständishen Verbande noch cinem Wegeverbande der Provinz aus dem Neubau oder der Unterhaltung von Wegen inner-

nträge