1872 / 251 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Oct 1872 18:00:01 GMT) scan diff

[M12] E LINOLEUM (Kor K-Teppiche). Elegant, warm, wasserdiht, staubfrei, dauerhaft. Auf rohes oder glattes Holz,

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die praktis{sten Bodenbelege in Neubauten.

POT E.

DAS CONTINENTAL-D

[3070] Bekanutmachung.

._ Der Konkurs über das Vermögen des Kaufmanns MarkEurs Liebermann Herzberg in Firma: Herzberg & Co. hierselb} ist durcch C beendet,

Breslau, den 19. Oktober: 1872. Königliches Stadtgericht. Erste Abtheilung.

E Edictal-Citation. er Arbeitsmann Friedrih Schreiber zu Stadthauland hat

gegen seine Ehefrau Petronella, geborne Kohnert, früher verwittwete

Klein, auf Ehescheidung wegen böslicher Verlassung geklagt. Zur Beantwortung dieser Klage und zur weiteren mündlichen Berhand- lung der Sache is ein Termin auf

; den G. Dezember d. J., Vormittags 14 Uhr,

in unserem Audienzsaale Nr. 18 vor dem Kollegio angeseßt.

, Die Petronella verehelichte Schreiber; früher verwittwet gewesene Klein, geborne Kohnert, hat früher in Dombrowken, Kreis Culm, später im Jahre 1868/69 in Ossowoberg bei Bromberg gewohnt und ist zuleßt nah Thorn verzogen, von wo sie sich aber wieder entfernt; und hat ihr jeviger Aufenthalt nit ermittelt werden können.

Dieselbe wird daher hierdurch öffentlich vorgeladen unter der Verwarnung; daß bei ihrem Ausbleiben im Termine gegen fie in contumaciam auf Trennung der Ehe erkannt und sie für den allein {huldigen Theil erklärt werden wird.

Bromberg, den 20. Juli 1872.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[4 r 9, [0] Oeffentliche Vorladung.

Die Ober-Pfarr- und Dom-Kirche zu Berlin, vertreten durch das Königliche Dom-Kirchen-Kollegium; hat wider die Erben des Bäcker- meisters Joh. Fried. Wilh. Gebhardt:

a) die unverehelihte Rosine Henriette Gebhardt, b) die verehelichte Rentier Pöttke, c) die unverehelichte Mathilde Waehnemaccher, G die verwittwete Förster Tulodziesky, sämmtlich hierselbst, und e) den seinem Aufenthalte nach unbekannten Arbeiter Heinrich L Uu d- wig Klingenery eventuell dessen unbekannte Erben, eine Klage auf: Anerkennung des nußbaren Eigenthums 'an der idealen Hälfte zweier früher mit dem Lehnschulzengerichte auf den Grenzel bei Beeliß verbunden gewesenen freien Lehnhufen und auf Herausgabe der dazu gehörigen, in der Grundsteuer-Mutterrolle von Beeliß art 398 verzeichneten Grundstücke und der davon gezogenen „Früchte, erhoben. «Dis Mañe if eingeleitet, und da der jeßige Aufenthaltsort des Mitverklagten, Arbeiter Heinrih Ludwig Klingener, welcher zuleßt im Jahre 1854 in Breslau wohnte, resp. derjenige seiner Erben un-

bekannt ist; so werden der 2c. Klingener, resp. seine Erben hierdurch |

[3068]

Activa, An Immobilien-Grundbesitß-Cont P G e S bierzu pro 1871/72

ab: 2 pCt. vom vorigjährigen Saldo Immeobilien-Gebäude-Conto

vorigjähriger Saldo

E,

ab: weggefallene Jnventarstücke

ab: 4 pCt. vom vorigjährigen Saldo Maschinen-, Mobilien- und Geräthe-Conts

vorigjähriger Saldo

bierzu pro 1871/72

ab’: weggefallene Tnventarstücke

ab: 75 pCt. vom vorigjährigen Saldo... Gruben-Conto

vorigjähriger Saldo .

bierzu prò. 1871/72

ab: 2 pCt. vom vorigjährigen Saldo... : Doruaper Kalksteinbruch-Anlage-Conto vorigjährigex- Saldo ab: 2 pCt. Amortisation Anlage-Conto Hochofen-Anlage-Conto Effekten-Conto vorigjähriger Saldo hierzu pro 1871/72

ab : Abschreibung Sl aConts %W0rchOuß-Cassa-Conto Wechsel-Cortl Handlungs-Unkosten-Conto

Materialien, Papier, Formulare

Pränumerando-Zahlungen Vorräthe an Erz

do, » Kalkstein

Do. S O S

do. » Materialien

do. Waaren Debitoren

Leibins & Co.

öffentlih aufgefordert, in dem zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Verhandlung auf

den 4O., og, 1873, Vormittags 418 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Terminszimmer Nr. 1, anberaumten Termiue in Person oder durch einen geseßlich zulässigen und mit Voll- macht versehenen Vertreter pünktlich zu erscheinen, die Klage zu be- antworten, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen und etunden in Urschrift zu überreichen, indem auf spätere Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, keine Rücksicht mehr genommen werden darf. _ Erscheint der Verklagte Klingener, resp. scine Erben zur bestimmten Stunde nit, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und Urkunden auf Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt erachtet; und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Verklagten ausgesprochen werden.

Potsdam, den 8. August 1872. Königliches Kreisgeriht. Abtheilung I.

Aetien-Gefellschaft Vergwerksverecin

Verschiedene Bekanntmachungen.

Die Kreis - Wundarztstelle des Leobschütßer Kreises ist erledigt. Qualifizirte Bewerber fönnen fich unter Einreichung ihrer Atteste und des Lebenslaufes binnen 6 Wochen bei uns melden. Das etatsmäßige Jahresgehalt der Stelle beträgt Ein Hundert Thaler.

Dppeln, den 14. Oktober 1872.

Königliche Regierung, Abthcilung des Jnnern.

Cement oder Stein. Der größte Komfort in alten Häusern und

Die erledigte Kreis - Wundarztstelle des Plesser K ist wieder beseßt. - Oppeln, den 14. Oktober 1872. i reises Königliche" Regierung, Abtheilung des Innern.

[M. 1341] Bekanntmachung Die zweite evangelishe Prediger- und Rektorstelle

bierselb mit welcher ein Jahresgehalt von 500 Thlr. und freier Wohnung verbunden, soll vom 1. Dezember cer. ab anderweit beseßt werden. Bewerber um die Stelle wollen ihre Gesuche dem unter zeichneten evangelischen Gemeinde-Kirchenrath einreichen.

chmiegel, den 12. Oftober 1872. Der evangelische Gemeiude-Kirchenrath und Schulvorstand,

Vom 15. Dezember cer. ab tritt im direkten Güterverkehr wischen diesseitigen Stationen und Station Lehrte der Magdeburg-Halberstädter Eisen- bahn (Tarif vom 15. April cr.) für die Artikel Eisen. Stahl, façonnirtes Eisen 2c. in Quantitäten von e E 100 Ctr. und darüber unter Aufhebung der jeßigen Tarifirung ein Ausnahme-Tarif mit höheren Frachtsäßen in Kraft, Berlin, den 18. Oktober 1872. ( : Königliche Direktion a der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn.

“Am Ÿ November cer. wird der neuerbaute Perfonen-:Bahnhof am Potsdamer Plat hier eröffnet und der Personen-, Gepä- und Eilgut-Verkehr an diesem Tage von dem ínterimistishen Personen-Bahnhof an der Flottwellstraße in die neue Personenhalle verlegt, Der Zugang zur Personenhalle für die abfahrenden Züge, zum Billetverkauf und zur Auflieferung des Gepäcks ist ledigli auf

der westlichen nach der Linksstraße zu belegenen Seite des Bahnhofs vom Potsdamer Plaß her.

Der Ausgang für das hier ankommende

Publikum if auf der östlichen, der Köthenerstraße zugckehrten Seite des Bahnhofs nach dem Potsdamer Plaß hin. Wegen der Anfahrt und Abfahrt der Fuhrwerke nehmen wir auf die Bekanntmachung des Königlichen Polizei-Präsidii Bezug.

N Die Anfuhr des zu versendenden Eil att. hofs bewirkt.

uts zur Expedition findel durch die rehts\eitige Durchfahrt des Hauses Linksstraße Nr. 14 Die Auslieferung des aukommenden Eilguts 2c. wird auf der öst!

aj nah der Köthenerstraße zu belegenen Seite des Bahn-

Eguipagen und Vieh, soweit leßteres mit den Personenzügen zur Beförderung aufgegeben wird, sind durch den westlihen Eingang

von der Königin-Augustastraße (neben der Linksstraße) anzubringen.

Die Auflieferung und Abfertigung der Viehsendungen zu den Extrazügen geschieht nah wie vor auf dem äußern Go an der 609/N '

Flottwellstraße. Berlin, den 17, Oftober 1872,

(a.

Das Direktorium.

21 Múlheim a. d. Nuhr. ilanz vom 80. Juni 1872,

TI9,10T

1,73

vorigjähriger Saldo 117,370 hierzu aus 1870/71 Dividenden-Conto Delcredere-Conto vorigjähriger Saldo ab: pro 1871/72

171,350/- 17,671 |: 189,021 (2 2,464 TSGDDT (S 6/857 |2

179,700 | hierzu pro 1871/72. | Kreditoren 237,500 20/600 258,100 j 17/809 |2

zum Betrage von

034/570 |—

117/850 1,355 15 119,205/15

2/307115

1 A

davon ab:

116,848 Amortisationen

S f

|

13,840 |— 280 |—

13/560 702 1,292

1,200 4 500 -

1,700 - O0 E

1,200 15/040 ch 600 29,413

hierzu vorstehende

Die außerordentli

910 hierzu nebenstehende 2/170 39/905 439 3/187 34/279 96,396

| bo

2/380

_— J 0005

:

164,267 /13| 2 204,554 |27| 4

1/,081/499]— [10

Per Aktien-Kapital-Conto » Prioritäts-Aktien-Conto Neservefond-Kapital-Conto

Arbeiter-Sparcassa-Conto

Gewinn- und Verlust-Conto abzüglih der Auslagen für Versuch8arbeiten im Glad- N bacher und für den Stollenbau im Neuwieder Revier

und der auf nebenstehende Posi- tionen 2 und 3 für weggefallene Inventarstücke abgeschriebenen. y

Kosten der Hochofen-Erneuerung .. Tblr. 15,342. 25 S

Abschreibung auf Effekten Zuschreibung zum Delcredere-Conto »

NB Die Amorti

: sationen betragen: bis zum 1. Juli 1871

hen Abschreibungen betragen :

D S T:

Friedrich - Wilhelms - Hútte

P assiva.

545/000 218,000

32,639| 3|— 8/732| 5| 8] 41,371 900 1,420 4,091 |14| 9 651/2711 3/439 16 10

3,900 |— |—| 6,439

| 185,234

Thlr. 6,026. 18. 8.

2,464. —, und » e200: 11.

131,012

»_. 29/080, 27. 500, —, 3/000. —.

47,878 | 2: F

TDhlye 21149L 8, 2, 29,085, 27. 10; zusammen Thlr.

240,527 80,335, 20, 1, I E 2

zusammen Thlr.

88,520

Thlr. TOST/A991 [T0

Der Verwaltungsrath unserer Gesellschaft besteht nah der in der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung stattgehabten Erneuerungswahl aus den Herren :

1) Rentier Franz Merkens von Cöln, 3 Hüttenhbesißer

Tarl von Beulwitz von Trier, Gerichts-Räth Emil Vorster von Broich,

4) Gewerke Friedrich August Deus junior von Düsseldorf,

95) Kaufmann Otto Meurer von Cöln, welches in Gemäßheit des

6) Fabrikbesißer Friedrich von Rauch von Heilbronn, §. 22 der Statuten hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

Dividenden:

ablung.

Die in der ordentlichen Generalversammlung vom 17. Oktober c. festgeseßte Dividende für das Geschäftsjahr 1871/72 von:

G6 pCt. oder Thlr. 30 pro Stammaktie, 4? pCt,. oder Thlr. 12 pro Prioritätsaktie

kann gegen Auslieferung des Dividenden-Coupons Nr. 9 11, Serie der Stammaktien, resp. Nr. 2 1. Serie der Prioritätsaftien vom 2. Januar 1873 ab

erhoben werden. Mülheim a, d. Ruhr, den 18. Oktober 1872.

bei dem A. Schaaffhausen schen Bankverein in Cöln oder bei unserer Gesellschaftskasse hierselbst

Die Direktion. Zerwes. Schlink,

Deutsch

Das Abonnement beträgt 4 Thlr. 7 Sgr. G Pfg | / 4 F

für das Vierteljahr.

G!

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| Insertionspreis sür den Raum ciner Druckzeile 8 Sgr. E L P 1 | 4 | 4 A

Ber

Deutscwes Nei.

Se. Majestät der Kaiser und König haben Aller- nädigst geruht: Dem Geheimen expedirenden Sekretär und alfulator in der Admiralität, Müller, mittelst Allerhöchster Ordre vom 22. Oktober d. J. den Charakter als Rechnungs- Rath zu verleihen.

Königreich Preußen.

Ministerium für Handel, Gewerbe und bffentliche Arbeiten.

Das dem Maschinen-Fabrikanten Friedrich Bernhardt zu Fischendorf bei Leisnig im Königreih Sachsen unterm 8, Juli 1871 auf die Dauer von drei Jahren für den ganzen Umfang des preußischen Staats ertheilte Patent

auf eine Feilen-Hau-Maschine in der durch Zeichnung und

Beschreibung nachgewiesenen Zusammensezung und ohne

Jemand in der Benußung bekannter Theile zu beschränken, ist aufgehoben.

Finanz-Ministerium.

Bei der heute fortgeseßten Ziehung 4. Klasse 146. König- lih preußischen Klassenlotterie fielen 2 Gewinne von 5000 Thlrn. auf Nr. 66,438 und 70,235. 4 Gewinne von 2000 Thlrn. fielen auf Nx. 30,333. 36,056. 54,730 und 70,582.

46 Gewinne von 1000 Thlrn. auf Nr. 4420. 5599, 9592, 12,651. 13,749. 14,991. 15,081. 21,893. 22,475. 23,051. 23,331. 27,741. 29,352. 32,213. 34,609. 36,074. 37,030. 40,398. 42,373, 43,933. 47,161. 55,127. 56,175. 59,256. 59,805. 60,797. 63,675. 64,108. 66,373. 66,452. 66,516. 68,438. 70,636. 72,616. 72,949.

76,692, 81,724, 82,705. 83,092. 83,545. 83,560. 84,026. 86,886.

87,331. 87,506 und 89,713.

“48 Gewinne von--500-Ihlx...auf Nr, 1116. 1601. 1839. 2094. 2099.- 5191. 12,301. 14,447. 14,504 15,932. 19,756. 21,842, 25,094. 26,598. 27,643. 28,645. 29,121. 29,220. 29,590. 39,414. 36,523. 38,110. 41,187. 43,189. 47,878. 49,108. 51,275. 52,866. 52,875. 56,299. 57,418. 59,405. 63,002. 65,305. 65,825, 66,623. 69,871. 75,834. 76,687. 76,902. 78,255. 78,354. 84,138. 86,797. 89,533. 90,215. 90,484 und 91,231. j

65 Gewinne von 200 Thlr. auf Nr. 4344. 5085. 5585. 7309. 7823. 10,528. 12,006. 15,512. 15,607. 21,363. 21,825. 22,370. 23,185. 23,815. 27,029. 27,998. 30,157. 30,622. 32,884. 34,082. 94,389. 39,281, 36,660. 38,027. 38,839. 41,624. 41,955. 42,390. 43,728. 46,453. 48,522. 50,657. 51,927. 52,966. 58,405. 60,642. 61,720. 67,252. 67,934. 67,920. 69,056. 69,957. 71,343. 71,465. 73,7596. 73,942. 75,885. 76,825. 76,885. 77,113. 78,781. 78,919, 79,063, 82,862. 83,894. 85,440. 87,362. 87,735. 88,036. 88,214. 89,301. 92,776. 93,035. 94,435 und 94,827,

Berlin, den 23. Oktober 1872. ; j :

Königliche General-Lotterie-Direktion.

Bekanntmachung.

Die medizinische Universitäts - Poliklinik (Ziegelstraße Nr. 6) hat das Winter - Semester mit dem 21. d. Mts. eröffnet. Unbemittelte Krankc, sowohl solche, die herumgehen können, als auch bettlägerige, erhalten außer freier Behandlung auch freie Arznei und Erquickungs- Mittel. Anmeldungen werden täglih von 12 bis 1 Uhr durch die vier Assistenten der Anstalt entgegengenommen.

Berlin, den 21. Oktober 1872.

Professor Dr. Joseph Meyer, Direftor der Königlichen Universitäts-Polifklinik und dirigirender Arzt an der Königlichen Charité.

itichtamtliches. Deutsches Neich. reußen. Berlin, 23. Oktober. Se. Majestät der Rai fer an d König nahmen gestern Vormittag um 11 Uhr militärische Meldungen im Beisein Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen August von Württemberg und des Kommandanten (ntgegen und empfingen hierauf den Fürsten Pleß. Um 115 Uhr ließen Sich Allerhöchstdieselben vom General-Lieutenant, Staats - Minister von Stosch und dem Obersten von Albedyll Vortrag halten. Um 2 Uhr machten Se. Majestät mit Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Baden eine Spazier- fahrt und empfingen alsdann den Botschafter Grafen von Arnim. Um 5 Uhr fand im Palais ein kleines Diner statt. Heute Vormittag um 95 Uhr empfingen Se. Majestät den Grafen Otto zu Stolberg-Wernigerode und nahmen später tinige militärishe Meldungen entgegen. Von 115 Uhr an arbeiteten Allerhöchstdieselben mit dem Civil-Kabinet. Um 5 Uhr fand wiederum ein kleines Diner im Palais statt.

_ Se. Königliche Hoheit der Prinz Alexander ist nach Baden-Baden abgereist.

Se. Hoheit der Herzog und Jhre Königliche dabei Hie Sea in Wilhelm von Mecklenburg- Schwerin fuhren gestern Mittag nach Potsdam , machten Ihrer Majestät der verwittweten Königin und den übrigen dort wohnenden Mitgliedern der Königlichen Familie einen Besuch und kehrten Nachmittags hierher zurück.

I

lin, Mittwoch, Be

E S E I R R N Mr L É E Lr Ei E L S

Cg D E D D E E T E L E E

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Der Ausschuß des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen hielt heute eine Sißung ab.

__— Nah der legten Notiz über die Ausprägung der Reich8-Goldmünzen waren bis zum 5. Oktober d. I den Münzstätten des Deutschen Reichs in ren puartitien 289,639,920 Mark und in Zehnmarkstücken 32,102,360 Mark ausgeprägt worden. Jn der Woche vom 6. bis 12, Okto- ber sind ferner geprägt in San ma stiken - in Berlin 4,823,940 Mark, in Hannover 2,0 7,680 Mark, in Frank- furt a. M. 1,455,900 Mark; ferner in Yehnmarkstüicken: in Frankfurt a. M: ‘793,660 Mark, in München 586,050 Mark, in Dresden 600,000 Mark, in Stuttgart 301,320 Mark und in Karlsruhe 302,030 Mark.

Die Gesammt-Ausprägung stellt sfich daher bis 12, Okto- ber auf 332,652,860 Mark, wovon 297,967,440 Mark in P S und 34,685,420 Mark in Jehnmarkstücken estehen,

Im Verlaufe der gestrigen Sihung des Herren- hauses betheiligte sich außer dem Hrn. Professor Baumstar, welcher gegen die Anträge der Kommission spra, noch der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, an der Diskussion. Nach einem Antrage des Hrn. v. e E! das Präsidium zu beauftragen, Sr. Majestät dem Käiser und König die Theilnahme des Hauses persönlich aus8zudrüken, welche dasselbe mit Bezug auf den Verlust empfinde, den Krone und Land durch den Tod Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Albrecht erlitten habe welcher die Zustimmung des ganzes Hauses fand wurde die (Heneraldiskussion über die Krei8ordnungs - Vorlage vertagt.

Derhculigen (25.) Sihung des Herrenhauses, welche der Präsident Graf Otto zu Stolberg-Werñigerode um 11'/, Uhr eröffnete, wohnten die Staats-Minister Gxaf Juenpliß, Graf zu Eulenburg und Dr. Leonhardt, sowie als, Negierungs- ommissar der Geheime Regierungs - Rath Persius bei. Der Freiherr v. Schweppenburg war neu in das Haus eingetreten. Dem- nächst wurde von dem Präsidenten konstatirt, daß sämmtliche in das Haus neu eingetretene Mitglieder bereits auf die Verfassung vereidet seien. Der Minister für die geist- lichen 2c. Angelegenheiten, Dr. Falk, hat die sämmt- lichen auf die Angelegenheit des Bischofs Dr. Kremeny Bezug habenden Schriftstücke durch den Druck veröffentlichen lassen und 100 Exemplare davon an das Haus zur Vertheilung an die Mitglieder übersendet. Nach einigen geschäftlichen Mit- theilungen trat das Haus in die Tagesordnung, die Fort- sezung der General-Diskussion über den Bericht der XI. Kom- mission bezüglich des Entwurfs der KreiS8ordhung für die Pro- vinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Pojen, Schlesien und Sachsen. Bei derselben nahmen die Herren Graf zur Lippe und v. Kleisit-Reßow das Wort, um in ausführlicher Weise die Anträge der Kommission zu befürworten, während Hr. Graf Rittberg bei Schluß des Blattes sich gegen diese Anträge erklärte.

Im weiteren Verlauf seiner gestrigen Sizung erledigte das Abgeordnetenhaus eine große Anzahl von Petitionen, von denen die des Ausschusses für die innere Mission und des Gemeinde-Kirchenrathes der Jerusalems- und der Neuen Kirche in Berlin wegen strengerer Handhabung der geseßlichen Bestim- mungen gegen das Ueberhandnehmen der Prostitution in Berlin hervorzuheben sind. Die Petitions-Kommission hat beantragt, sie der Königlichen Staatsregierung mit dem Ersuchen zu über- weisen:

Bi die jeßt schon zum Schuße gegen die öffentliche Sittenlosigkeit bestehenden Geseße energish zu handhaben; 2) zu erwägen , welche ortspolizeilichen Maßregeln durch die besonderen Verhältnisse Berlins zur Einichränkung der Prostitution geboten sind. i Dazu haben beantragt: 1) v. Bunsen als Nr. Z hinzu- zufügen: :

aus der vorliegenden Beschwerde erneuten Anlaß zur Erwägung der Frage herzunehmen , ob nicht einige Zweige der Polizei unver- weilt der städtischen Verwaltung Berlins zu überweisen seien.

2) De Lowe: : s j

Die Petitionen der Staatsregierung zur Erwägung dahin zu überweisen, daß der Unterricht in den Mädchenschulen und weiblichen Bildungsanßialten in größerer Ausdehnung als bisher auf die För- derung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts gerichtet werde, weil die bessere Bildung, besonders die höher entwickelte Erwerbs- fähigkeit des weiblichen Geschlechts ein wesentliches Mittel gegen die Ausbreitung der Prostitution ist,

3) D QUNAs i : :

»Die Petitionen der Staatsregierung zur Erwägung zu über- weisen, ob und welche Maßregeln zur Einschränkung der Pro- stitution außer der energischen Handhabung der jeßt [don zum Schuße wider die Sittenlosigkeit bestehenden Gesehe zu ergreifen seien. «

Der t a Antrag I zurückgezogen , dann aber vom Abg. Engelcken wieder aufgenommen. |

s In Ms Debatte führte der Abg. Engelcken aus, daß die Anträge der Kommission und der von ihm aufgenom- mene Abänderung8vorschlag insofern anerkennenswerth und der Annahme würdig seien, als sie auf die energische Hand- habung der bestehenden Geseße p, mit der man

roße äußere Erfolge erreichen könne, namentlich durch Anwen- bung der §F. 229 und 230 des Strafgeseßbuches. Von den vorgeschlagenen Präventivmaßregeln sei die verwerflichste die Zulassung öffentlicher Häuser. Jn Betreff der Regressiv- maßregeln müsse man von Au®°’nahmegeseßen und Polizei- yverordnungen Abstand nehmen , so lange man mit den

den 23. Oktober,

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung an,

für Berlin die Expedition: Zietenplaß Nr. 8.

Abends. S T

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bestehenden Gesegen auskommen könne. Aber der Kern und Siß des Leidens werde weder auf die eine noch auf die andre Weise getroffen. Die Anwendung äußerer Mittel werde immer r Früchte des kranken Baumes treffen, nicht den Baum elbst.

, Nachdem Abg. Eberty die Königliche Polizei als das nicht geeignete Organ bezeichnet hatte, um auf diesem Gebiet Re- formen durchzuführen, die nur in der Hand der dem Familien- leben näher stehenden Kommunal-Verwaltung gelingen könn- ten, zumal wenn der Erwerb8fähigkeit des weiblichen Geschlechtes im Sinne des Loeweschen Antrages ein größeres Feld eröffnet würde, führte der Vertreter des Ministeriums des Innern aus, daß cine Besserung der Qustände in Berlin in den beiden u Monaten bereits eingetreten und noch bedeutenden Resultate in dieser Richtung zu erwarten seien, sobald die «exekutiven Kräfte der Polizei die beabsichtigte Ver- mehrung erfahren hätten. Eine Uebertragung dieses Zweiges der polizeilichen Thätigkeit auf die Kommunal-Behörde sei durchaus unthunlich, da ihre Durchführung auf dem Besiß der exekutiven Organe beruhe, Das Haus genehmigte nach einem rekapitulirenden Vortrage des Referenten Abg. Dr. Witte die Anträge seiner Kommisfion und lehnte alle Amende- ments ab. ;

Von den übrigen sehr zahlreichen Petitionen, die gestern ihre Erledigung fanden, is noch die der Stadt Rogasen in der Provinz Posen zu erwähnen, in Betreff deren der Staats- Minister Dr. Falk erklärte, daß die Staatsregierung im Sinne der Petenten daselbst ein vollständiges und zwar ein Simultan- gymnasium, wie in der benachbarten Stadt Wongrowicz, zu errichten beschlossen habe.

Um 35 Uhr wurde die Sizung geschlossen und die nächste auf Freitag 11 Uhr angeseßt. Auf ihrer Tage8ordnung steht der Antrag des Abg. Berger, betrefend die Abänderung der Geschäftsordnung des Hauses und Petitionen.

Der Staats-Minister a. D. von Bodelschwingh ist hier eingetroffen.

Der Botschafter des Deutschen Reiches in Paris, Graf Harry von Arnim, ist vorgestern Abend von Boyzenburg hierher zurückgekehrt und im Hotel Royal abgestiegen.

Der General der Infanterie z. D. Freiherr von Buddenbrock, zuleßt Gouverneur von Königsberg i. Pr., ist zur Abstattung persönlichen Meldungen hier eingetroffen.

Der Cbef der Admiralität, General-Lieutenant von Stosch, hat sich in dienstlicher Angelegenheiten nah Kiel be- geben,

Der zu den Beisezungs-Feierlichkeiten aus St. Petersbur hier eingetroffene Kaiserlich russishe General - Adjutant Gra von Meyendorff hat sich gestern nah St. Petersburg zu- rückbegeben.

Der Evangelische Ober-Kirchenrath hat den Kon- fistorien eine summarische Uebersicht über die in den Konsistorial- Bezirken der acht alten Provinzen im Jahre 1871 mit dem Wahlfähigkeitszeugnisse versehenen resp. ordinirten Kandidaten der evangelischen Theologie zugehen lassen. Hiernach wurden 214 Kandidaten wahlfähig befunden und 213 ordinirt, d. i. einer weniger als im Vorjahre. Von den wahlfähigen Kandidaten kommen auf den Konsistorial-Bezirk Königsberg 25, Berlin 55, Stettin 25, Posen 4, Breslau 27, Magdeburg 44, Münster 20 und Coblenz 14, von den ordinirten Kandida- ten auf den Konsistorial-Bezirk Königsberg 15, Berlin 44 Stettin 21, Posen 9, Breslau 35, Magdeburg 52, Münster 18 und Coblenz 19.

Das Königliche Museum hat vor Kurzem aus dem Nachlaß des im August vorigen Jahres verstorbenen Professors Zahn eine ausgewählte Anzahl von 31 farbigen Original- zeichnungen und 60 S (in einigen neunzig Blät« tern) pompejanischer un herculanensisher Wandgemälde er- worben, Dieselben sind in verschiedener Hinsicht für das Stu- dium der alten Malerei überhaupt und besonders der Bilder in jenen vom Vesuv verschütteten Städten von ungemein gro- ßem Werthe und Junteresse. Denn ein Theil der Originale ist jeßt entweder bereits ganz zu Grunde gegangen , oder doch in dem Colorit derartig verblaßt und in der Zeichnung oft so unkenntlich geworden, daß man sehr häufig bald über die ur- sprüngliche Farbe, bald’ über die Darstellung selbst im Unkla- ren geblieben is. Um von den angekauften Blättern nur einige wenige zu erwähnen, mag z. B. das Bild der Leda aus der O onoelar cten Casa de’ Capitelli colorati ervongengoen werden , welches das ganze Gemah beim Besuch des Zeus mit Lichtglanz erfüllt zeigt; oder die drei jeßt zerstörten Bilder aus einem Hause des Vicolo di Modesto zu Pompeji mit der Strafe der Psyche, dem Opfer der Jphigeneia und dem Liebes- antrag der Phâdra an ihren Stiefsohn u. s. w. Endlich sind noch eine treffliche Copie des großen in Pompeji LLNUGeR Zwölfgötterbildes und «ine genaue farbige Durchzeichnung des berühmten Maskenmos«aiks aus der Casa di Ne» beide in Originalgröße, zu nennen , welche hoffentlich bald zusammen mit den übrigen farbigen Zeichnungen im Antiquarium auf- gestellt werden sollen.

__— In der Nähe des Bahnhofs Colmar is am Sonntag in Folge falscher Weichenstellung ein Güterzug entgleist. Ein