1935 / 19 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

9 10 T 12 18 14 15 16 T7 18 19 20

Laufende Nr.

D P N f 5M [—]

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 19 vom 23, Januar 1935, S. 2

Versteuerte und steuerfrei abgelassene Zuckermengen im Monat Dezember 1934. E E S E S N S E N E E E E T E E E E N E E EOERET E A O A E E R R R E GEEEE R

In den freien Verkehr übergetührter versteuerter Zucker !)

Auf die Erzeugnisse der Spalten 3—8 entfallen an Zuckersteuer

Steuerfrei abgelassene Zuckermengen *)

i

Anderer fristalli- sierter Zucker (Ver- brauchs- zucker)

Landes- finanzamts- | Noh-

bezirke zuer

|

Nübenzuckerabläufe, Nübensäfte, andere Nübenzuckerlösungen und Mi)chungen dieser | Erzeugnisse mit einem Neinheitsgrad

2 von 70—95 vH

von mehr als 95 vH

Stärke- zucker- sirup

L Nübenzuckerabläufe, Noh- Nübensäfte, andere Fester und Nübenzukerlösungen S Verbrauc(s- | und Mischungen dieser Stärke: zue Grie nit einem zucker Spalten einheitégrad

3 u. 4 von von mehr l © [70—95 vH | als 95 vH

Stärke- zucker

Zusammen Spalten 9 bis 12

Nübenzuckerabläufe, Nübensäfte, andere Nübenzuckerlösungen und Mischungen dieser Erzeugnisse mit einem Neinheitsgrad

von von mehr 70—95 vH | als 95 vH

Anderer fristallisierter Zucker (Verbrauchs- zuer)

Stärkezucersirup | Fester Stärkezuker

dz

N M

dz

O 12

pad —J fred i)

13 G j

T2

25 423 21 182 8 282 78 942 1 625 124 045 16 850 31

42 375 12 568

402 702 1 11 467 23 052 35 688 180 539 59 151 40 313

Berlin Brandenburg Darmstadt . Dresden « « Düsseldorf . Lamburg Hannover Karlsruhe alé. « O Königsberg Leipzig Magdeburg München Münster Nordmark Nürnberg Schlesien Stettin . Stuttgart .

379 65

4 727 997

2 246

4092

3 382 179 148

2 174 399

S Bs: 80 87 1 090

ckW

44 709 _— 367 343 21 92 727 19 22

21 | Thüringen , 22 Weser-(5ms 23 1 Würzburg ..

261 845

903 326 2 362 102 879 444 815 410 E 174 641 24 679 -_— 1 658 663 29 773 _—

34 045 7 528 83 469 12 954

2 608 179 15 879 1 923

393 890 a 25 779

648 890 926 263 968

8 459 353 25 241 934 483 963 749 457

2723

8 800

22 248 b6 312 | 19 G 1107 _= 394 1 866 439 14 311

3 799 457 13 684 1 272 _—

1 243 096 4 934 16 020 22 628 847 026 _— -= 64 938 885 ann eas rue

7 701 4 323 314 _—

1 947 586 243 320 s

A jurak =J o

ellt 0 r

1 106 608 567 445 229 199 320

1 688 436 97 992

2 625 977 353 890 648

922 667 263 968 8 800

8 733 474 124

243 435 900 579 749 457 3814413 1 286 278 847 090

[4 A D

pmk [2] G S

1411

E 0A

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938 885 1 948 149

12 338

E F E T E LECTTA 14 L T TET L 49

L T L T

LEEIELETET H 1

142

| 1473| 1220 047| 18706 7 909 S 3176 354 48

4240| 4955 350| 88 582 31 485 382 60921 2 203 197

1072| 912 485 23 995 6 348 i 4538 500 4

105 187 25 793 2 369 IO

Im Dezember 1934 ,

Vom 1. September 1934 bis 31. Dezember 1934

Dagegen: Nm Dezember 1933

Vom 1. September 1933 bis 31. Dezember 1933 | 4902| 4489 338

876| 39587

1) Der aus dem Ausland eingeführte versteuerte Zucker ist mit nautischen Zahlen nachgewiesen,

stimmen mi1 dem tatsächlihßen Verbrauch nicht überein

2) Auegetührte Zuckermengen, ferner auf Niederlagen, in Freibezirke und Freihäfen gebrahte Mengen eins

Berlin, den 22. Januar 1935.

Bekanntmachung.

Auf Grund der 88 5 Abs. 2 und 44 Abs. 2 des Patent- antvaltsgeseßes vom 28. September 1933 sind vom Herrn Reichs- und Preußischen Justizminister für das Fahr 1935 in die Prüfungskommission und in den Ehrengerichtshof für Patentanwälte berufen worden:

A. in die Prüfungskommission: 1. Als Vorsibender Direktor Ruhfus und als seine Stell- vertreter die Direktoren Brisken und Carl Müller, 2. als Mitglieder a) Vom Reichspatentamt: die Oberregierungsräte Dr. Krüger, Dr. Schon, Dipl.-Jng. Habermann und Dipl.-Fng. Dr. Czolbe; b) Patentanwälte: E Johannes Koch in Berlin (gemäß § 8 der Prü- funasordnung vom 7. Oktober 1933), Erich Maemecke in Berlin, 4 Hans Meißner in Bremen (Gemäß § 8 der Prü- fungsordnung vom 7. Oftober A Dr.-Fung. Robert Poschenrieder in Berlin, Dr.-Fng. Dr. jur. Hans Schack in Berlin, Benno Tolfksdorf in Berlin und Dipl.-Fng. Lothar Werner in Berlin, B. in den Ehrengerichtshof:

. Als Vorsitzender Direktor Kühnast und als seine Stell- vertreter die Direktoren Ruhfus, Brisken und Carl Müller,

. als Beisißer die Oberregierungsräte Rudloff und Toop und als ihre Stellvertreter die Oberregierungsräte Dipl.-Fng. Straube, Legal, Wernekke und Dr. Emil Köhler.

Berlin, den 19. Fanuar 1935.

Der Präsident des Reichspatentamts. Klaue.

Anordnung W 11

der Ueberwachungsstelle sür Wolle und andere Tierhaare (Erhöhung des ausnuzbaren Teiles der Einkaufs- genehmigungen).

Vom 22. Januar 1935.

Auf Grund der Verordnung über den Warenverkehr vom 4, September 1934 (Reichsgesebbl. 1 S. 816) in Ver- bindung mit dex Verordnung über die Errichtung von Ueberx- wachungsstellen vom 4. September 1934 (Deutscher Reichs- anzeiger Nr. 209 vom 7, September 1934) wird mit Zustim- mung des Reichswirtschaftsministers angeordnet:

8-1,

Der nach § 1 der Anordnung W 9.— vom 22. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 228 vom 29, September 1934) ausnubbare Teil dex allgemeinen Einkaufsgenehmigungen wird mit Wirkung vom 14. Januar 1935 für die Zeit bis zum 31, März 1935 für jeden Letrieb gesondect durch die Ueber- wachungsstelle festgeseßt. Die Festseßung erfolgt in der Weise, daß die dem einzelnen Betrieb erteilte Einkaufsgenehmigung um den Hundertsaß gekürzt wird, der dem Anteil der von ihm für Ausfuhraufträge verbrauchten wollenen Spinnstoffe an seinem Gesamtverbrauch solher Spinnstoffe in der Zeit vom 1, Januar 1933 bis 31. März 1934 entspricht. Der verbleibende Teil der Einkaufsgenehmiguug wird weiter um 20 vom Hundert gekürzt.

82 349 147 810 25 344

128 299

25 651 801 | 129736 | 116267 | 352574

II

104 151 266 | 6183 392 | 462779 |1589 979

36

19184540 | 162 281 93 323 | 266 976

94 378 418 | 703 377 | 879193 |1337 736

27 351 93 2

Der nach § 3 dex Anordnung =- W 9 vom 22. September 1934 ausnußbbare Teil der allgemeinen und besonderen Einkaufs- genehmigungen, die nah 88 7 und 8 der Anordnung W 1 =— vom 17. April 1934 erteilt worden sind, kann für alle Betriebe gleihmäßig ‘erhöht werden.

8 2.

Betrieben, die nah dem 1. Fanuak 1935 Ausfuhraufträge erhalten, werden auf Aas besondere Einkaufsgenehmigungen über die hierzu nahweislih benötigten Mengen wollener Spinn- stoffe zuzüglich 50 vom Hundert der benötigten Mengen erteilt.

8 3, Der Einkauf grvlerer als der nach den §8 1 und 2 dieser Anordnung von der Üeberwachungsstelle festgeseßten Mengen ist verboten. 24

Der Einkauf wollener Spinnstoffe ist nur den Betrieben, die im Besiß einer Einkaufsgenehmigung gemäß Anordnung #== W 8 —- vom 10. September 1934 (Deutsher Reichsanzeiger Nr. 222 vom 22. September 1934) sind, sowie Firmen des Woll- handels, Lohnwäschereier, Lohnkämmereien und Karbonisier- anstalten gestattet. :

Wollene Spinnstoffe im Sinne des Abs. 1 sind: Schafwolle, Kammzug und Kämmlinge aus Schafwolle sowie Abgänge jeder Art (Einfuhr-Nr. 144a bis f, 413 a, aus 413f und g, 416 a und b des Statistishen Warenverzeichnisses). Z

Das Einkaufsverbot für Textilien (Neunte Durhführungs- verordnung zu dem Geseß über den Verkehr mit industriellen Rohstoffen und Halbfabrikaten vom 29. Funi 1934 Reichs- gejebbl. I S. 528 —) bleibt hiervon unberührt.

8 5. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung fallen unter die 88 10, 12 bis 15 der Verordnung über den Warenverkehx vom

4. September 1934. 8 6.

"Die Anordnung tritt am Tage nah ihrer Veröffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Gleichzeitig tritt § 9 dex Anordnung =— W 8 vom

10. September 1934 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 222 vom

22. September 1934) außer Kraft. Berlin, den 22. Fanuar 1935. Der Reichsbeauftragte für Wolle.

Hoff.

Filmverbot. Die öffentliche Vorführung des Films: „C. T, Gaststätten, Leipzig, Dittrichring 19“ 1 Akt, 153 m, Antragsteller und Hersteller: Pöge-Flim, Karl Pöge, Leipzig, ist am 14. Januar 1935 unter Nummer 38 224 verboten worden. Berlin, den 22. Fanuax 1935.

Dex Leiter dex Filmprüfstelle. Zimmermann.

Bekanntmachung.

Die am 23. Januar 1935 ausgegebene Nummer 3 des Reichsgesetblatts, Teil I, enthält:

Verordnung zur Aenderung der Verordnung über Träger der Unfallversiherung, vom 16. «Fanuar 1935; j

Zweite Ergänzungsverordnung zum Gesey über Steuer- fxciheit für Ersaßbeschaffungen, vom 16. Januar 1935;

Zweite Verordnung Uübèr den vorläufigen Aufbau des deutshen Handwerks, vom 18, Januar 1935;

26 250 378

106 817 416

19 707 120

96 798 724

ot prak O

8) 1513 204

686

ck Go S C

4 665 590 2844 564 871| 203 6162| 754

17 721 1 683 10

Die Mengen sind in den darüberstehenden Zahlen mitenthalten. Die Versteuerungszahlen weil die Fabriken Verbrauchszucker in großem Umfange versteuert auf auswärtige Lager abfertigen, der in den meisten Fällen noch nicht verkauft ist. chließlih Bedarf für deutshe Schiffe. ?) Davon nah dem Freihafen Hamburg 41 dz Verbrauchszucker.

Statistisches Reichsamt.

Dritte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutshen Handwerks, vom 18. Fanuar 1935;

Verordnung zur Ergänzung des Fünften Geseßes zur Aenderung des Geseßes über das Verfahren in Versvrgungs- sachen, vom 18. Fanuar 1935;

Verordnung über Zolländerungen, vom 19. Januar 1935.

Umfang: 1 Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM._- Postvers- sendungsgebühren: 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung.

Berlin NW 40, den 23. Fanuax 1935. Reichsverlags8amt. Fabricius.

S E ERR C I C I II E I E T D TZINE E B S

Preußen. Der Preußische Ministerpräsident, Landesforstverwaltung. Die Forstmeisterstelle Kla ushagen im Landesforsts meisterbezirk Köslin ist zum 1. April 1935 zu beseßen. Bes werbungen müssen bis zum 10. Februar 1935 eingehen.

Einziehung von Diphtherieshußimpfstoffen.

RdExrl. d. RuPrMdF. v. 15. 1. 1935 IV c 2484/34. (1) Die Diphtherieschußimpfstoffe mit den Kontroll- nummern

T A 2 (wörtlih: „zwei“) aus dem- Hamburger Serumwerk GmbH. vorm. Ruete-Enoch in Hamburg i sind wegen Ablaufs der staatlihen Gewährdauer zur Ein- ziehung bestimmt. (2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Pharma- zeutischen Zeitung, in der Deutschen Apotheker-Zeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland.

Einziehung von Diphtherieserum. RdErl. d. RuPrMdJ. v. 15. 1. 1935 IV c 2485/34.

(1) Die Diphtheriesera mit den Kontrollnummern 3470 bis 3538 (wörtlich: „dreitausendvierhundertsiebzig“ bis

„dreitausendfünfhundertachtunddreißig“) aus der F. G.

Farbenindustrie AG. in Höchst. a. M., / : 1271 bis 1311 (wörtlich: „eintausendzweihunderteinundsieb-

zig“ bis „eintausenddreihundertels“) aus den Behring-

werken in Marburg a. d. L., ; : 411 bis 413 (wörtlich: „vierhundertels“ bis „vierhundertdrela

zehn“) aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden, 302 bis 304 (wörtlih: „dreihundertzwei“ bis „dreihundert

vier“) aus dex Chem. Fabrik vorm. Schering-Kahlbaum

in Berlin / sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Ein- zichung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung exfolgt in der Pharma- zeutischen Zeitung, in der Deutschen Apotheker-Zeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland.

Einziehung von Ruhrsetum. RdExl. d. RuPrMdJ. v. 15. 1, 1935 IV c 2486/34. (1) Die Ruhrsera mit den Kontrollnummern : 957 bis 272 (wörtlih: „zweihundertsicbenundfünfzig“ bis „Zweihundertzweiundsiebzig“) aus der F. G. Farben- industrie AG. in Höchst a. M.,

Reichs- und Staat2anzeiger Nr. 19 vom 283, Januar 1935. S,

3

143 bis 147 (wörtlih: „einhundertdreiundvierzig“ bis „ein- hundertsiebenundvierzig“) aus den Behringwerken in Marburg a. d, L.

sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zux Ein-

zichung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Pharma- zeutischen Zeitung, in der Deutschen Apotheker-Zeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle füx Deutschland.

Einzichung von Tetanusserum, RdErl, d. RuPrMdF. v. 15. 1. 1935 IV e 2487/34,

(1) Die Tetanussera mit den Kontrollnummern

8918 bis 3349 (wörtlich: „dreitausenddreihundertachtzehn“ bis „dreitausenddreihundertneunundvierzig“) aus derx J. G, Farbenindustrie AG. in Höchst a. M.,

1952 bis 1976 (wörtlih: „eintausendneunhundertzweiund- fünfzig“ bis „eintausendneunhundertsehSundsiebzig“) aus den Behringwerken in Marburg a. d. L.,

614 bis 516 (wörtlich: „fünfhundertvierzehn“ bis „Ffünfhun- dertsehzehn“) aus dem Sächsishen Serumwerk in Dresden,

81 (wörtlich: „einundachtzig“) aus dem Pharmazeutischen Justitut L. W. Gans in Oberursel a. T.

sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Œin-

ziehung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in dex Phar- mazeutischen Zeitung, in dex Deutschen Apotheker-Zeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle sür Deutschland.

Bekanntmachung.

Der frühere Lehrer Tempel in Leer hat gegen die Landeëschulkasse eine Forderung auf Zahlurg von Dienst- bezügen in Höhe von 206,98 RM. -

Diese Forderung wird hiermit auf Grund der Gesetze vom 26. Mai 1933 (Reichsgesebbl. 1 S. 293) und vom 14. Fuli 1933 Reichsgeseßbl. 1 S. 479) zugunsten des Preu- hishen Staates eingezogen.

Aurich, den 19. Fanuar 1935.

Der Regierungspräsident. J. A: Dr. pke.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 Absatz 1 des Gesetzes über die Ein- ziehung kommunistishen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesebbl. S. 293) in Verbindung mit dem Geseß über die Einziehung volks- und staatsfeindlihen Vermögens vom 14. Juli 1933 (Reichsgeseßbl. T S. 479) und der Durchfüh- rungsverorduung des Preußischen Ministers des Fnnern vom 31, Mai 1933 (Geseßsamml. Nr. 39) werden die Forde- rungen des ehemaligen Turn- und Sportvevreins Fahn in Merseburg aus Beitragsrückständen ehem. Mitglieder des Vereins in Höhe von 226,45 RM zugunsten des Landes Preußen eingezogen. Eine Aufstellung der ein- zelnen Forderungen ist bei dem Polizeipräsidium in Weißen- fels einzusehen.

Jch mache dies hiermit an Stelle einex Zustellung amt- lih bekannt.

Merseburg, den 18. Fanuar 1935,

Dex Regierungspräsident. J. V.: von Heydebrand und dex Lasa,

Iichtamtliches. BVBertkehrSwesen.

Nationalsozialistishe Personalpolitik bei der Deutschen Reichspost.

2 FUE den Staat ist das einwandfreie Wirken seines Nach- rihtenwesens, das in Post, Telegraph, Fernspreher und Funk eine Hauptsäulen hat, von lebenswihtiger Bedeutung. Aus ieser Erkenntnis heraus hat die Deutshe Reichspost sogleich nah der Machtergreifung des Nationalsozialismus eine ihrer vordringlihsten Aufgaben darin erblickt, das staatlihe Nach- rihtentvesen des Dritten Reiches zu einem Jnstrument zu ge- talten, das jederzeit unbedingt siher in der Hand des Führers ist. Hierzu gehört vor allem ein Personalkörper, der von der nationalsozialistishen Weltanshauung durchdrungen fest auf dem Boden des neuen Staates steht. Um einen solhen Personal- körper zu schaffen, genügte es nicht, die national unzuverlässigen Elemente zu entfernen, wozu das Geseß zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 die Handhabe bot, sondern es mußte darüber hinaus umfangreiche, nah neuen Grundsäßen aufgezogene Aufbauarbeit geleistet werden. “Da ein Teil der durch den Abbau nah dem Berufsbeamtengeseß im Perfonalkörper der Deutshen Reichspost entstandenen Lücken wieder aufgefüllt werden mußte, bot sih die willklommene Ge- legenheit, eine weitere beträhtlihe Zahl alter Kämpfer in den Postdienst einzustellen. Es wurden, um auch für die Zukunft die Einstellung und Erziehung eines für die Ziele des neuen Staates bestgeeigneten Nahwuchses zu gewährleisten, die An- nahme- und Ausbildungsvorschriften für alle wichtigeren Dienst- laufbahnen der Deutschen Reichspost grundlegend umgestaltet. Für alle Beamtenanwärter, vom Postjungboten, dem Dienst- anfänger im unteren Dienst, bis zum Postassessor, wurden Vor- schriften ausgearbeitet, die eine gleihmäßige richtige Auswahl der Bewerber und eine Durchbildung im Sinne des National- sozialismus sicherstellen.

__ Als Fachverwaltung muß die Deutsche Reichspost Wert auf eine gediegene, den Anforderungen dex einzelnen Dienstzweige entsprechende Vorbildung legen. Darüber hinaus aber stellen die neuen Bestimmungen bewußt

Persönlichkeitswert und Charakter des Bewerbers in den Vordergrund. i

Ein so gewaltiger -Verkehrsbetrieb wie die Deutsche v»ieihs- post braucht frische, fest im Leben stehende Menschen, die fich als Volksgenossen unter Volksgenossen fühlen und die ihnen gestellten Aufgaben mit Umsicht, Tatkraft und Verantwortungsfreude meistern. Deshalb verlangt die Deutshe Reichspost jeßt in allen Einstellungsvorschriften, daß als Anwärter frische, \portgestählte Jungen und Männer ausgewählt werden. Von den Bewerbern wird außerdem dex Nachiveis der nationalsozialistishen Betätigung in der Partei oder ihren Gliederungen verlangt. Als besonders nes werden Bewerber bevorzugt, die sih um die national- ozialistishe Erhebung hervorragend verdient gemacht oder den Arbeitsdienstpaß erworben haben. Bei der im Laufe dieses und des vergangenen Jahres vorgenommenen Einstellung von An- wärtern konnten in weitestem Umfange alte Kämpfer der Be- wegung berüdsichtigt werden.

Gbenso wie für die Auswahl der Bewerber sind jeßt auch In die Ausbildung der angenommenen Amwärter die Grundsäße er nationalsozialistishen Weltanshauung maßgebend. Dement-

sprechend legen die neuen Ausbildungsvorschriften besonderen Wert auf die Erziehung zur Persönlichkeit, auf die Förderung von Willens- und Entschlußkraft, von Verantwortungêfreudigkeit. Die für den Aufstieg in leitende Stellen auserxsehenen Anivärter sollen zu Führerpersönlichkeiten, aufrehten, vorbildbihen Charaktern herangebildet werden. Allgemein wird in der Vorbereitungszeit nicht totes, abstraftes Wissen eingepaukt, sonderr. lebendiges Ver- stchen der Betriebsvorgänge gelehrt. Diejen Grundsäßen folgend wird auch dia als Abschluß des Vorbereitungsdienstes abzu- leistende Anstellungsprüfung niht mehx wie früher als reine Wissensprüfung abgenommen, sondern sie ist zu einer Gesamt- prüfung der Persönlichkeit ausgestaltet worden. Die Deutsche Reichspost hat auch hier gänzlich neue Wege eingeshlagen, inden sie die Prüfungen im höheren und gehobenen mittleren Dienst allgemein in eine Vorprüfung, eine praktishe Bewwährungszeit, cine häusliche Probearbeit und eine Abschlußprüfung zerlegt hat. Hierdurch is niht nux erreicht, daß der Prüfling einen großen Teil des Prüfungsstoffes nicht mehr bis in die Abschlußprüfung durchzuschleppen braucht, sondern es ist auch Gelegenheit geboten, seine Wesensocigenschaften zu erkennen und zu formen.

Mit diesen durch und durch neugeitlihen Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften wird die Deutshe Reichspost den in leßter Zeit eingestellten und den künftig noh einzustellenden Nachwuchs zu ebenso diensttüchtigen wie charakterlih wertvollen Beamten und Kämpfern des Dritten Reiches heranbilden. Damit ist der Anfang für die Neuformung des Personalkörpers der Deutschen Reichspost im Sinne des Nationalsozialismus getan. Zur Er- füllung aller Aufgaben stüßt sich die Deutsche Reichspost auf die tatfräftige Mitarbeit der in der Verwaltung vorhandenen alten Kämpfer, die, soweit als möglih, zur Beseßung von heraus- gehobenen Dienststellen herangezogen worden sind (Personalbüros der Reichspostdivektionen, Personalstellen bei den VA. und sonstige wichtige Schlüsselstellungen). Viele weitere Beamte der Deutschen Reichspost werden oder sind bereits in den Gliederungen der NSDALP. als politishe Leiter, SA.-Männerx usw, politish ge- hult. Auch im Sinne der körperlichen Ertüchtigung des gejamten Volkes betreibt das Personal seit der Machtübernahme erheblich mehr Sport. Die Mitgliederzahl der Post-Sportvereine hat sich in kurzer Zeit verdreifaht; weit über 100 000 Beamte, Arbeiter und Angestellte haben sih in diesen Vereinen zum Sportgedanken bekannt, ungerehnet die zahlreichen weiteren Beamten usw., die in den sonstigen Sportvereinen oder in den nationalen Wehrver- bänden Leibesübungen treiben. : : :

Auf allen diesen Wegen strebt die Deutsche Reichepost dem großen Ziel zu, ihren gesamten Personalkörper tief mit der Welt- anschauung des Nationalsozialismus zu durhdringen und damit fest und unverrückbar in den Bau des Dritten Reiches einzufügen.

Luftpost nach Südargentinien und Chile.

Für Luftpostsendungen nah Südargentinien und Magallanes (Chile) wird jeßt im Anschluß am die Beförderung auf der Lusft- postlinie Berlin—Buenos Aires von Bahia Blanca aus, wohin die

Postsendungen von Buenos Aires“ mit der Bahn gelangen, die-

Luftverbindung über Commodoro Rivadavia nah Rio Gallegos benußt; von da aus findet die Weiterbeförderung auf dem Land- wege nah Magallanes statt.

H T O O T T

Marktverkehr mit Vieh vom 6. bis 12. Januar 1935. ! (Nach Angaben der 46 wichtigeren Vieh- und Schlachthofverwaltungen.)

unmittelbar dem Schlacht- hof zugeführt

Auftrieb davon auf dem zum Viehmarklt | Schlachtho!

Tiergattungen

Lebende Tiere

| Zufuhren ge: E e von nahme (— Zu- (-+) bzw. geshlachteten | gegenüber Abnahme(—)| * Fieren er gegenüber | „um Fleish- | Vorwoche 4 in vH?)

davon aus dem Ausland!) |

insgesamt

21 384 3 869 3911 405 3915 348

10 008 2694 3218 337

332 85

28 166 2 125

89 544 8 841

14 116 2 754

30 860 o 647 9 027

Ninder zuj)ammen . « « « da E D e Bill e u e E s e E 186808 Färsen (Kalbinnen) 4 986 R a 398 M 31 670 SPbeie es e Cs 104 979 Schafe .. 15 695

————

der Vorwoche | martts 24,1

34 729 1 500 + 6 052

5 375 17 496 5 323 483

33 795 113 820 18 449

2 700 416, 2 333 +6 393 + 98

,

TF1 4+

: 1) Darunter auf Seegrenzschlachthöfe: 550 Kühe. ?) Halbe und viertel Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten. *) Ohne Wiesbaden, da für die Vonwoche kein Bericht eingegangen war.

Berlin, den 22. Januar 1935.

Statistisches Reichsamt.

Aus der Verwaltung. ie 10 wichtigsten Pflichten des Políizeiberufs,

Die vom Führer der deutschen Polizei, General d. L.-P. Daluege, in Weimar angekündigte Herausgabe von Grund- säßen für die Polizei ist jegt in Form eines Runderlasses des Reichs- und Preußishen Fnnenministers Dr. Frick an die Landesregierungen erfolgt. Der Erlaß erklärt, daß es \ih bei den 10 aufgeführien Grundsäßen um dia wichtigsten Pflichten des Polizeiberufs handele und daß diese 10 Grundsäße der Polizei ständig Richtschnur und Leitgedanke im und außer Dienst sein sollen, Der Minister ersucht, diese Grundsäße immer wieder zum Gegenstand der Schulung sämtlicher Polizeiangehörigen zu machen. Er äußert die Erwartung, daß jeder Angehörige der Polizei sie sich genau einpräge, sih mit ihrem Sinn vertraut mache und nah ihnen lebe und handele.

Die Grundsätze lauten: T. Halte Deinen Eid in voller Treue und ganzer Hingabe an Führer, Volk und Vaterland. IkI. Die außerordentlihen Vollmachten, Dix als dem sihtbarsten Träger der Staatsgewalt gegeben, sind keine Vorrechte, sondern Pflichten. Erfülle sie vorbildlih als Diener Deines Volks. Ill. Sei aufmerk- sam und vershwiegen in dienstlihen Dingen, mutig und selbst- bewußt, aber gerecht, rücksihtslos im Kampf gegen alle Feinde des Volkes und Staates. TV. Handele so gegen andere, wie Du an ihrer Stelle behandelt zu werden wünschtest. V. Sei wahr, {liht und genügsam. Lügen sind gemein; Geschenke verpflichten; Ge- nußsucht ist unwürdig. VI. Hilf dem, der Deiner Hilfe bedarf. VII. Vernachlässige nicht den äußeren Menschen, er ist das Spiegel- bild des inneren. VIIL.- Sei gehorsam Deinen Vorgeseßten, ein Vorbild Deinen Untergebenen, halte Mannszuht und pflege Kameradschaft. TX. Du bist als Träger einer Waffe der größten Ehre des deutshen Mannes teilhaftig, sei dessen stets eingedenk. X. Schule Dich und arbeite an Dir. Wer väel leistet, wird an- exkannt. Anerkennung sei Dein höchster Stolz.

Polizei wird in Brandermittlung geschult.

_Der Reichs- und Preußische Fnnenminister hat den Landes- regierungen mitgeteilt, daß er besondere Lehrgänge zur Schulung der Polizei in der Brandermittlung durchzuführen gedenke. Der Erlaß stellt fest, daß vom 11. bis 27. Februar und vom 28. Februar bis 16. März 1935 am Polizetiinstitut in Berlin-Charlottenburg Lehrgänge für Brandermittlungsbeamte abgehalten werden sollen. An diesen Lehrgängen können staatlihe Kriminalbeamte sowie Beamte der Gendarmerie und der Gemeindepolizei Preußens teilnehmen.

Kunft und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 24. Fanuar 1935. Staatsoper: Lohengrin. Dirigent: Heger. Beginn 19 Uhr.

R E Die Hermannschlacht von Kleist. Beginn 20 N:

Die FZahresftammiete der Staatstheater.

Die Ausgabe der Fahresstammkarten für den Monat Fevruar 1935 findet vom 28. bis 31. Januar 1935 in der Zeit von 9—14 Uhr an der Stammfkartenkasse im Verwaltungsdienst- gebäude, Obertvallstraße 22, gegen Vorlage des Vertrages statt, und va L Die Staatsover Untér den Linden üs 24 Vorstellungen und für das Staatl iche Schauspiels haus für 16 Vorstellungen.

Die Stammfkartenpreise betragen je Vorstellung und Karte: Staatsoper Unter den Lindeu: 1. Rang 1. Reihe, Sperrsiß | 2. Rang é

1.—9. Reihe . 6,00 RM | 3 Rang Sperrsiß 10.—16. Reihe 5,00 ,„ 4. Rang: s s

do. 17.—22. Reihe 4,25 ,„

Staatliches Schauspielhaus: Orchestersessel, Sperrsiß | Sperrsiß 10.—15. Reihe 2,50 RM

1,—3, Reihe . . . 4,00RM | 2. Raug + - o « « « 2,00 y

Sperrsiß 4,—9. Reihe 3,25 ,„ 3. Rang 100

e 000 RM 9E 3,00 "” O

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Nus den Staatlichen Museen.

Wegen Umstellungsarbeiten und Neuaufstellung wird das Erdgeshoß im Westflügel des Zeughauses (Modellsammlung) für mehrere Wochen gesperrt.

Hanböelsteil. |Y

BVörsenkennziffern für die Woche vom 14. bis 19. Fanuar.

Die vom Statistischen Reichsamt -errehneten Börsenkennziffern stellen si in der Woche vom 14, bis 19. Januar 1935 im Verglei

zur Vorwoche wie folgt:

Wochendurchschnitt Monats- vom14.1. vom 7.1. durchschnitt bis 19, 1, bis 12.1, Dezember

Aktienkturje (Kennzisser 1924 bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie Verarbeitende Jndustrie . « Handel und Verkehx. . .. A E E Kursniveau der 6 % igen festverzinslichen Wert- papiere Pfandbriese der Hyp.-Akt.- E s e Pfandbriefe der öffentlich- rehtlihen Kredit-Anstalten Kommunalobligationen Anleihen der Länder und Gemeinden . . . Jndustrieobligationen Durchschnitt

87,70 76,26 88,34 82,44

88,89 77,21 89,81 83,99,

96,71

96,01 94/98

95,19 96,74

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