1935 / 25 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Jan 1935 18:00:01 GMT) scan diff

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der Einführung der

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 25 vom 30, Januar 1935.

S5[us der Verwaltung.

Richtlinien für die Ausgabewirtshaft der Gemeinden. Weiterhin äußerste Sparsamkeit.

Für die Haushaltungsführung der preußischen Gemeinden und Gemeindeverbände und die Aufstellung der Haushaltspläne für 1935 hat der Reichs- und preußische JFnnenminister zuglei im Namen des Finanzministers wichtige Richtlinien heraus- gegeben. Auch wenn die Gemeinden infolge Besserung der all- gemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse einen ausgeglihenen Haus- haltsplan vorlegen können, müssen sie unbedingt bestrebt jein, von jeder irgendwie vermeidbaren Erhöhung ihrer Ausgaben abzu- en und die verfügbaren Mittel vorerst zur beshleunigten Ab- deckung ‘kurzfristiger Kredite oder Zinsrückstände, zur verstärkten Auffüllung von Tilgungsfonds und insbesondere zur Bildung ausreihender Rücklagen zu verwenden. Der Minister bezeichnet die scharfe Begrenzung der Ausgabeseite aller Gemeinden als um o dringender, als das Haushaltsjahr 1935 eine Reihe einschnet- e Aenderungen bringen werde, die in ihren vollen Aus- wirkungen noch nicht voll zu übersehen seien. Aus diesem Grunde würde es auch ernstesten Bedenken begegnen, wenn Gemeinden, statt Vorbelastungen abzudecken und Rücklagen zu bilden, aus dem an sich begrüßenswerten Bestreben heraus, zur Verminderung der allgemeinen Steuerlast beizutragen, schon jeßt dazu Ubergingen, neben den vom Reiche veranlaßten Steuererleichterungen ihrer- seits in größerem Ausmaß Abgaben zu senken oder aufzuheben. Sofern die Vorausseßungen für Senkung von Abgaben im Einzel- falle gegeben sein sollten, werde zu prüfen sein, ob nicht vor einer Stenersenkung zunächst örtlih überhöhte Tarife ermäßigt werden müssen. Die Gemeindeleiter und die Aufsichtsbehörden, so erk.art der Minister zusammenfassend, müssen sich stets vor Augen halten, daß das Reich die gewaltigen Ausgaben, die es im Zuge setnes Neuaufbaues und zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit aus sich ge- nommen hat, nux dann restlos lösen kann, wenn die gejamte Finanzwirtschaft der Gemeinden diesen Richtlinien angepaßt und damit eine dauerhafte Gesundung der Finanzwirtschast der Ge- meinden gewährleistet wird.

Keine neuen Wirtschastsberatungsämter der Gemeinden

Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der Reichs- und Preußische Minister des zFnnern im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsministerium und dem Preußischen Ministerium für Wirtschaft und Arbeit angeordnet, daß die weitere Gründung von Wirtschaftsberatungsämtern oder Dienststelien mit ähnlihen Aufgaben durch die Gemeinden und Gemeinde- verbände zu unterbleiben hat. Die Nachprüfung der bereits vor- handenen Wirtschaftsberatungsämter bleibt vorbehalten. Die Anordnung gilt für die Gemeinden aller Länder. n einigen Gemeinden ist die Errichtung von Wirtschaftsberatungsamtern erfolgt; in anderen bestehen Pläne, solche Aemter demnächst einzu- richten. Die Aufgaben, welche diesen Stellen von det Gemeinden ugewiesen sind, sind Beratung von in Schwierigkeiten geratenen

nternehmungen der Privatwirtschaft, Abhilferaaßnahmen zur Beseitigung der Schwierigkeiten sowie zur Erhaltung der Be-

Handelsicil.

triebe und der vorhandenen Arbeitspläße mit den verschiedensten Mitreln, wobei das Wirtschaftsberatungsamt im wesentlichen eine vermittelnde Tätigkeit übernimmt. Die Errichtung von Dienststellen dieser Art gehört nicht zuzn Aufgabenkreis der Ge- meinden (Gemeindeverbände). Sie greift über in das Arbeits- gebiet der bestehenden Berufsvertretungen der Fndustrie, des Handels und des Handioerks. Diese sind durchaus in der Lage, die hier in Frage kommenden Aufgaben als Träger zu übernehmen. Sie müssen auch nach ven bestehenden Organisationsgrundlagen als hierfür ausshließlich zuständig anerkannt werden.

Der deutsche Gruß in der öffentlichenVerwaltung

Der Reichs- und preußische Jnnenminister gibt in einem Er- laß, der an alle Verwalrungsbehörden des Reiches, dex Länder und Gemeinden gerichtet ist, der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Beamten-, Angestellten- und Arbeiterschaft der öffentlihen Ver- waltung freudig gewillt sei, dem durch das Geseyß über das Staats- oberhaupt und das Gese über die Vereidigung der Veamten und der Wehrmacht geschaffenen höchstpersönlichen und unlösbaren Treueverhältnis zum Führer und Reichskanzler in besonderer Form des deutschen Grußes Ausdruck zu geben. Fn Erweiterung der bisherigen Bestimmungen ordne er daher an, daß fortan die Beamten, Behördenangestellten und -arbeiter den deutschen Gruß im Dienst und innerhalb der dienstlihen Gebäude und Anlagen dur Erheben des rechten Armes und durch den gleichzeitigen deuts- lihen Ausspruch „Heil Hitlex“ ausführen. Er erwarte, daß in

Preußische Landesanstalt für Lebensmittel. Die bisher im Polizeipräsidium in Verlin untergebrachte Prenßische Landesanstalt für Lebens mittel-, Arzneimittel- und ge- cihtlihe Chemie is nach Berlin-Charlottenvurg, Kantstraße 79, verlegt worden.

Kunst und Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater.

Donnerstag, den 31. Fanuar. Staatsoper: Der -Bettelstudent. Musikalishe Leitung: Preuß. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Das Glas Wasser. Beginn: 20 Uhr.

Lustspiel von Scribe.

Volkstümliche Vorträge der Preußischen Geologischen Landesanstalt.

Jm Rahmen der Volkstümlihen Vorträge der Preußischen Geologischen Landesanstalt, Berlin N 4, Jnvalidenstraße 44, | rit am 1. Februar d. F., abends 20 Uhx, Dr. Franz Mi els über „Wünscheliute und Geologie“, Der Eintritt ist frei.

Neuordnung im Handwerk.

Sicherung des Leistungsprinzips durch VBerufsauslese.

Nachdem dur das Geseß über den vorläufigen Aufbau des Handwerks vom 29. November 1933 und durch die Verordnung vom 15. Juli 1934 die organîi- satorischen Grundlagen für den Neubau des deut- \hen Handwerks geschaffen wurden, erfährt das deutshe Handwerksrecht durxh die am 24, Januar 1935 in Kraft getretene zweite und dritte BVerord- nung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks vom 18. Januar 1935 eine weitere Ergänzung seiner Grundlagen, durch welche die künftige Entwicklung des Handwerksstandes in entscheidendem Maße be- einflußt wird.

Das deutsche Handwerk gehört ohne Zweifel zu jenen Wirt- shaftsgruppen, die in ihrer beruflihen Stellung und Existenz- grundlage am schwersten unter der Wirtschaftsentwicklung der ver- flossenen Jahre gelitten haben. Die zunehmende Wirtschafts- krije brate die für das deutshe Handwerk in besonderem Maße nachteiligen Folgen einer liberalistischen Wirtschaftsentwicklung zur vollen Auswirkung: Begünstigt durh den Grundsaß der Ge- werbefreiheit und des ungehemmten Konkurrenzkampfes, drängte die industrielle Massenerzeugung auf Kosten dex qualitativen Wertarbeit das handwerklihe Schaffen immer mehr zurück; das Einströmen berufsfremder, oft unfähiger und ungeeigneter Kräfte ins Handwerk aber ershwerte demjelben seinen Kampf um Da- sein und wirtschaftlihe Selbstbehauptung und trug dazu bei, den immer -mehr fortschreitenden Verfall der handwerklihen Be- rufe zu beschleunigen.

Der Verfall der handwerklihen Berufsorganisationen, die unter derx Gewerbefreiheit keine ausreihende Rechtssiheruna mehr fanden, nahm dem Handwerk jede Möglichkeit, sich gegen diese Entwicklung und den fortschreitenden Verfall seines Stan- des wirksam zur Wehr zu seßen. Das geltende Handwerks- und Gewerbereht gewährte keinen ausreihenden Berufs\huß; Führer eines selbständigen Handwerksbetriebs konnte ohne Rücksicht auf beruflihes Können und Berufseignung jeder sein, der sih in die 1929 eingeführte Handwerksrolle eintragen fieß. Lediglih für dice Ausbildung von Lehrlingen bestand seit dem Jahre 1908 die Pflicht zur Ablegung einer Meisterprüfung. Diese völlig unzu- längliche organisatorishe und rehtlihe Sicherung des Handwerks trug naturgemäß zu dem Eindringen leistungsunfähiger und berufsshädigender Elemente in die handwerklichen Berufe bei

Die neue Handwerksgeseßgebung

hat dem deutschen Handwerk neue Rechtsgrundlagen gegeben, die zugleih Ausgangspunkt einer neuen Wiederaufwärtsentwicklung sein werden. Nachdem durch das Geseyß über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks im November 1933 bercits die Grundlagen des neuen Reichs\standes des deutshen Handwerks ge- schaffen wurden und durch die Verordnung vom Juli 1934 mit Pflichtinnung und derx handwetklichen Ehrengerichtsbarkeit die organisatorishen und gesamtberuflihen Aufgaben und Pflichten desselben klac umrissen wurden, erfolgt durch die am 24, Januar 1935 in Kraft getretenen beiden neuen Handwerksverordnungen eine weitere Vervollklommnung des deut- schen Handwerksrechts, die für das deutsche Handwerk von entschei- dender Bedeutung ist.

Der Aufbau der Handwerkskammern, mit dem sih die neue „Zweite Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks“ befaßt, exfolgt nah dem nationalsozia- lislishen Führerprinzip, das auch für die personelle Leitang der Handwerkskammern bestimmend ist. Die Kammern unterstehen der Aufsicht des Reichswirtschaftsministeriums, das auch die

Satzungen erläßt und abändert und nah Anhörung des Deute schen Handwerks- und Gewerbekammertages den Vorsivenden der Handwerkskammer und seinen Stellvertreter ernennt oder ab- beruft. Der Vorstand der Handwerkskammern wird gebildet dur Vorsivenden, Stellvertreter und (höchstens) sieben vom Borsißen- den zu berufenden Mitgliedern sowie einem Gesellenobmann. Dem Stelle der früheren Vollversammlung tritt und dessen Mitglieder ebenfalls vom Vorsizenden auf die Dauer von drei Jahren er- nannt werden. Die Beiratsmitglieder müssen Reichsangehörige, in die Handwerksvolle eingetragen und zur Anleitung von Le'hr- lingen berechtigt sein. i: Die Berechtigung zur Führung vou Handwerksbetrieben

ist nah der „Dritten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des Handwerks“ abhängig vom Besiy der Handwerkskarte, d. h. von der Eintragung in die Handwerksrolle einer Handwerks- fammer. Vorausseßung dafür ist die Ablegung der Meisterprü- fung für das betreffende Handwerk oder ein vom Handwerks- kammertag als verwandt bezeihnetes Handwerk. Die Ablegung der Meisterprüfung wiederum kann nur erfolgen, wenn die er- forderliche Lehr- und Gesellenzeit erfüllt und eine Gesellenprüfung abgelegt worden ist, Handwerklichen JFndustriearbeitern ist die Möglichkeit zur Zulassung zur Meisterprüfung gegeben, wenn sie eine mindestens fünfjährige Tätigkeit in ihrem Handwerk sfach nachweisen. Für die bereits selbständigen Handwerker is eine Vebergangsregelung vorgesehen, welche die Zulassung ohne Meisterprüfung und Handwerkskarte vorsieht, bzw. für die nah dem 31. Dezember 1899 geborenen und nah dem 31, Dezem- ber 1931 in die Handwerksrolle Eingetragenen die Nachholung der Meisterprüfung bis Ende. 1939 vorschreibt.

Die Bedeutung der Handwerkskarte,

d. h. der von der Handwerksfkammer auszustellenden Urkünde, daß der Jnhaber die Meisterprüfung in seinem Handwerk abgelegt, die Berechtigung zux Führung des Meistertitels und damit das Recht zu Eröffnung oder Leitung eines selbständigen Handwerks- betriebes erworben hat, liegt auf der Hand. Jn Zukunft kann durch diese geseßlihe Neuregelung im Zusammenhange mit der Einführung der Pflichtorganisation nur noch handwerklicher Be- triebsführer werden, wer den Nachweis der hierfür erforderlichen Berufs- und Fachkenntnisse erbringt und die Befähigung besißt, einen handwerklihen Betrieb auch wirklih verantwortlich zu sei- ten. Damit wird es den ungeeigneten oder berufsfremden Ele- menten unmöglih gemacht, das Handwerk durch unfähiges oder verantwortungsloses Verhalten zu schädigen und herabzu- seyen. Pflichtinnung, handwerklihe Ehrengerichtsbarkeit und handwerklihes Berufsausübungsrecht bieten künftig eine Gewähr für hochwertige Leistung, Sauberkeit und Ehrbarkeit im Hand- werk. Auslese und Leistungssteigerung im Handwerk

wird durch diese dreifahe Sicherung im neuen Handwerksrecht ewährleistet. Ohne dem deutschen Handwerk eine überlebt zünft- erishe Einengung zu bringen, schlägt das neue Handiverksrecht durch diese Berufssiherung doch eine entscheidende Bresche in die übersteigerte liberalistische Gewerbefreiheit der Vergangenheit und {afft eine neue Ordnung für das deutsche Handwerk, in der das beruflihe Eigeninteresse des Handwerksstandes in vorbildlicher Weise mit dem wirtschaftlihen Gesamtinteresse in Einklaug ge- bracht wird. :

Das deutsche Handwerk wird in dieser neuen organisato- rishen und berufsrehtlichen Ordnung durch Pflege deutscher Wertarbeit und Qualitätsleistung einen wichtigen Faktor im Neubau einer neuen nationalsozialistishen Wirtschaftsordnung bilden. O, M,

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Berliner Börse am 30. Zanuar.

Weiter fest gegen Schluß vereinzelte Abgaben.

An der heutigen Berliner Börse nahm die shon in den Vors tagen zu bemerkende Aufwärtsbewegung ihren Fortgang. Be=- sonders die günstigen Abschlüsse des Siemenskonzerns und der Charlottenburger Wasserwerke brachten dem Geschäft eine An- regung. Nur in einzelnen Werten, wie beispielsweise Orenstein & Koppel, in denen sich die Kulisse in der leßten Zeit etwas stärker engagiert Hatte, erfolgten Abgaben, die aber die Gesamttendenz kaum beeinflußten. Die Lebhastigkeit des Geschäfts ließ im Vec- lauf allerdings nah, gegen Schluß des Verkehrs konnten sih die höchsten Tageskurse nicht halten, doch blieb die Grundstimmung bis zum Schluß zuversichtlich.

Lebhaftes Fnteresse beanspruchten heute die meisten Montan- papiere, die immer noch von dem Krupp-Abschluß profitieren. Fm Durchschnitt waren die Kurse hier um 1% gebessert, Mannes- mann und Hoesch gewannen sogar je 14 %. Von den Braun-=- kohlenpapieren fanden nux Bubiag Juteresse (plus 14). Eine gewisse Stüße gab dem gesamten Aktienmarkt die kräftige Kurs- besserung der F. G.-Farbenaktien um 14 %. Unter Elektrowerten waren neben Siemens (plus 14) wieder AEG. stärker gefragt (plus 1), ferner bestand FJnteresse für Versorgungswerte wie BKL. (plus 114), RWE. (plus 1), Schlesishe Be-Gas (plus 2) und Charlotte-Wasser (plus 24). Unter den Maschinenwerten gewannen Schubert & Salzer 354 %, während Orenstein & Koppel 314 % verloren. Der Rückgang liegt im Geschäftsgang der Ge- sellschaft nicht begründet, es handelt sih vielmehr um einen rein börsenmäßigen Vorgang. Fest lagen shließlich noch Reichsbank

: Ar : e O T n (plus 114), Nordloyd (plus 1), sowie Konti-Gummi und Konti- gleicher Weise auh im außerdienstlichen Verkehr gegrüßt werde. | (F 4), Nordloyd (plus 1), sowie Konti-Gummi und Kont

Linoleum (plus 114 je).

Am Kassamarkt fanden wieder Großbankaktien Fnteresse und zogen bis zu 114 % an. Unter Renten waren Pfandbriefe erneut teilweise gebessert, auch sonst war die Stimmung freundlich, das Geschäft in umgestellten Dollarobligationen etwas lebhafter. Unter unnotierten Werten gewann Scheidemandel 3 %. Tagesgeld er=- fuhr im Hinblick auf Ultimo eine erneute kleine Erhöhung auf 34 bis 4%. Am internationalen Devisenmarkt waren Pfund und Dollar ziemlich abgeschwächt. Jn Berlin ging der Dollar auf 2,508 (2,518) und das Pfund auf 12,21% (12,25) KM zurü.

Vörsenkennziffern für die Woche vom 21. bis 26. Fanuar.

Die vom Statistishen Reichsamt errechneten Börsenkennziffern stellen sih in der Woche vom 21. bis 26. Januar 1935 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt

Wochendurchschnitt Monats3-

vom 21.1. vom 14.1. durchschnitt

: bis 26. 1, bis 19. 1. Dezember Attienturze (Kennzisfer 1924

| bis 1926 = 100)

Bergbau und Schwerindustrie 89,45 88,89 89,48 Verarbeitende JFndustrie . . 77,54 77,21 73,87 Handel und Gewerbe „. 90,90 89,81 84,86 Go O eis 84,19 83,99 79,80 Kursniveau der 6 % igen

festverzinslichen Wert-

: Papiere

Pfandbriefe de: YHyp.-Akt.-

Sa O20 96,71 94,72

: Pfandbriefe der öffentlich-

rechtlichen Kredit-Anstalten -96,22 96,01 93,64

Kommunalobligationen . . 95,39 94,98 92,71

Oeffentliche Anleihen « « « 995,37 95,19 92,15 Jndustrieoblîgationen « « « 97,93 96,74 94,00 D 96/00 96,09 93,81

Hypotheïen auf Kleinwohnungsbauten.

Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: Nachdem der Reichswirtschaftsminister und

Preußische

: S : | Minister für Wirtschaft und Arbeit genehmigt hat, däß die Vorsißenden und Vorstand steht ein Beirat zur Seite, der an die | 355 | | [Gai genehmigt Y ß

öffentlih-rehtlihen Grundkreditinstitute für städtischen Grund- kredit erststellige Hypotheken auf Kleinwohnungsbauten bis zur Höhe von 50% derx Gesamtherstellungskosten in größerem Um- fange als bisher gewähren dürfen, ist nunmehr im Fnteresse der Förderung des Kleinwohnungsbaues diese Erweiterung auch bei den preußischen öffentlih-rechtlichen Lebensversicherungsanstalten durch einen Runderlaß zugelassen worden. Danach können erst- stellige Hypotheken bis zu 50% der Gesamtherstellungskosten gewährt werden, wenn :

a) ein vom Reich, von einem Lande oder von einer Gemeinde (Gemeindeverband) gegebenes oder verbürgtes Darlehn der erst- stelligen Beleihung folgt,

b) eine zweite Hypothek nicht erforderlih ist oder

c) wenn ohne Fnanspruchhnahme öffentlicher Mittel oder Bürgschaften die Nachbelastungen anderer Art so gering sind, daß dadurch eine Gesamtbelastung von 65% der Gesamt- herstellungskosten niht überschritten wird und als sihex anzu-

nehmen ist, daß durh diese Nachbelastungen die Ertragsfähigkeit ! des Wohngrundstücks und die Sicherheit der ersten Hypothek nicht

in Frage gestellt werden.

Weitere Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau

Von zuständiger Seite erfahren wir, daß die Anträge auf Uebernahme von Reichsbürgschaften in der lebten Zeit im ZU- sammenhang mit der Besserung der wirtschaftlichen Lage zuge- nommen haben. Zur Zeit hat das Reich die Uebernahme von Bürgschaften für rund 60 Millionen zweitstellige Hypotheken zu- esagt. Das entspriht einem Bauvolumen von 150—160 Mill. Reihsmark. Eine große Zahl weiterer Anträge liegt vor. Es zeigt sich, daß die Bestimmungen brauchbar sind, und daß das Verfahren sich allmählich eingespielt hat. Fast alle Arten von'Gelld- gebern haben Reichsbürgschaften in Anspruh genommen. «FM-

folge der lebhaften Nahsrage nah Reichsbürgschaften ist anzu-

nehmen, daß der Bau von Kleinwohnungen in diesem Frühjahr weiterhin kräftig fortgeführt werden wird.

Ireuer ESrdölbohrerfolg bei Oberg.

Die in Oberg tätige Erdölbohrgesellshaft Lahnstein wurde au dem sogenannten Hegeackex bei Oberg in sehr geringer Tiefe gu fündig. Das Erdöl, das mit sehr starkem Gasdruck frei zutage tritt, verspricht eine gute Ausbeute. Nah Erledigung der Vor- arbeiten dürfte diese Produktion sich noch wesentlich erhöhen.

Fortseßung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

AEONESS M C COR T I N RONI R E S A A E I R S A A F

Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlagt

i. V.: Rudolf Lanbsch in Berlin-Lichtenberg. :

Druck der Preußiscken Druckerei- und Verlags-Aktiengesell schaft, Berlin, Wilhelmstraße 32.

Bier Beilagen N (einschließlich Börsenbeilage und eine Zentralhandelsregisterbeilage).

Erste Beilage

zum Deutschen ReichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Ir. 25

Berlin, Mittwoch, den 30. Fanuar

_1935

T Fortsezung des Handelsteils. Y

Die deutsche Handelsdelegation

aus 6üdamerika zurücckgekehrt.

Außerordentlicher Gesandter Dr. Kiep über L das Ergebnis.

Die untex Führung des außerordentlichen Gesandten Dr. Kiep stehende deutshe Handelsdelegation, die in mehr als halb- jährigem Aufenthalt in sämtlichen Staaten des südamerikanischen Kontinents umfangreiche handelspolitishe Besprehungen und Verhandlungen durchgeführt hat, ist nunmehr mit dem Motor- chiff „Cordillera“ der Hamburg-Amerika Linie aus Südamerika wieder in Hamburg eingetroffen. Außer Dr. Kiep sind Reichs- bankdireïtor Hechler und Legationsrat Dr. Kroll zurückgekehrt, während die übrigen Mitglieder der Delegation mit Geheimrat Imhoff und Oberregierungsrat Nelson erst in den nächsten Tagen mit dem Lloyd-Dampfer „Madrid“ nach Deutschland heim- kehren werden.

Jn der Hamburger Handelskammer gab am Dienstag mittag Dr. Kiep einen außerordentlih interessanten und eingehenden Veberblick über die Arbeiten der Delegation, zu der Vertreter aller Reichsressorts gehörten. Die Delegation hatte im Funi 1934 Hamburg verlassen und hat in sämtlihen Hauptstädten und Handelszentren der lateinamerikanishen Länder in persönlicher Fühlungnahme mit den Regierungs- und allen am Handel inter- essierten Kreisen die Grundlage geschaffen, auf der die Aufrecht- erhaltung und der weitere Ausbau der deutsch-südamerikanischen Handelsbeziehungen möglih sein wird. Vor allem galt es, die im Auslande vielfah verbreiteten irrigen Auffassungen über die Ursachen der deutschen Devisennot richtigzustellen und so die alte Vertrauensbasis für den Warenaustausch wieder herzustellen. Die Aufnahme der deutshen Delegation, so hob Dr. Kiep besonders her- vor, ivar überall außerordentlich herzlich und ließ die hohe Bedeutung erkennen, die man in Südamerika der Pflege und Wiederher- stellung reibungsloser Handelsbeziehungen beimißt. Die Dele- gation wurde in sämtlihen Staaten von den Staatspräsidenten empfangen und hat überall bei den amtlichen Stellen die freund- lihste Aufnahme gefunden. Fn allen Kreisen herrschte eine betont deutsh-freundliche Einstellung.

Jn Chile konnte der Mitte 1934 abgelaufene deuts{ch-chile- nische Handelsvertrag durh einen neuen Vertrag erseßt werden. Der Besuch in Argentinien hat zur Folge gehabt, daß die infolge der in beiden Ländern bestehenden Devisenbestimmungen stark

beeinträchtigten Handelsbeziehungen bedeutend verbessert und der Warenaustausch wieder in erheblihem Umfange in Gang gebracht werden konnte. Die Besprehungen in Uruguay galten ebenfalls der Anpassung der Warenaustauschbedingungen an die beider- seitig bestehenden Devisenbeshränkungen. Aehnlich gelagert waren die Aufgaben, denen die in Brasilien geführten Verhandlungen galten. Vor allem kam es hier darauf an, der Rohstoffversor- gung des deutschen Marktes mit den in Brasilien in der leßten Zeit in verstärktem Maße produzierten Rohstoffen Kautschuk und Baumtwvyolle die Wege zu ebnen.

Ueberall hatte die Delegation Gelegenheit, nihcht nur mit allen deutshen Handelskreisen in Südamerika, sondern auch mit dem ganzen Deutschtum in sehr eingehende Fühlung zu kommen. Die Delegation hat die erfreulihe Feststellung machen können, daß: das Deutschtum in ganz Südamerika geschlossen, freudig und gläubig sih der Heimat zuwendet, und daß die deutshen Kolonien drüben das größte Ansehen genießen. Dr. Kiep überbrachte in diesem Zusammenhang die zahllosen Grüße der Deutschen Süd- amerikfas an die deutshe Heimat. Man dürfe hoffen, daß der Südamerikabesuch der deutshen Delegation eine bedeutsame Ver- tiefung der wirtschaftlihen und der übrigen Beziehungen bringen werde. Dr. Kiep {loß mit der Betonung des Dankes, vor allem auch an die Hamburger Handelskammer, für die so überaus wirk- same Unterstützung der shwierigen Aufgabe der Delegation.

Die deutsch-irishen Handelsadmachungen.

Dublin, 29. Fanuar. Zu der Unterzeihnung des neuen deutsh-irishen Handelsvertrags am Montag nachmittag teilt die irische Regierung in einer amtlihen Verlautbarung mit:

Die Regierung des irishen Freistaates betrachtete den Handelsaustausch zwischen Deutshland und Frland in den leßten Jahren als unbefriedigend. Die beiden Regierungen sind jeßt übereingekommen, daß eine bessere Verhältnisziffer im deutsch- irischen Handel geschaffen werden soll, um die Zungen Handels3- bezichungen zwischen den beiden Ländern auf eine sichere und ausgeglichenere Grundlage zu stellen. Fnfolgedessen wurde für das Fahr 1935 ein Verhältnis von 3:1 zwischen den irischen Einfuhren aus Deutschland und den irishen Ausfuhren nah Deutschland vereinbart. Die getroffenen Abmachungen umfassen Maßnahmen für die Ausfuhr von Vieh, Eiern, Butter, Wolle, Häute und anderen irischen Erzeugnissen nah Deutschland. Vor Dezember d. F. werden Verhandlungen über die Verhältnis- ziffern des deutsch-irishen Handels im Fahre 1936 stattfinden. Das Abkommen kann von Jahr zu Fahr verlängert werden, wenn sih die Regierungen vor 1. Dezember jeden ahres über eine Verhältniszahl und über allgemeine Möglichkeiten für die Ausfuhr irischer Erzeugnisse im T benden Jahr einigen. Der irishe Ministerpräsident erklärte auf Anfrage eines Presse- vertreters, er R sich, daß der erste Schritt zu einem Ausgleich des deutsch-irischen Handelsaustausches getan worden sei. Unter den gegebenen Umständen könne der Handel zwischen den beiden Ländern nur auf dieser Grundlage fest begründet werden.

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Neue Wirtschaftsführung und betriebs- wirtschafstlihe Planung.

Bei der Feier des 30. Januar in der Handels-Hochschule, Ber- lin, hielt Prof. Dr. Mellerowitz die Festrede über „Neue Wirtschaftsführung und betriebswirtschaftlihe Planung“. Er ging dabei von der Reichsgründung am 18. Fanuar 1871 und der Reichserneuerung am 30. Fanuar 1933 aus und zeihnete den Führer Adolf Hitler als „weltgeschichtliche, von der Notwendigkeit der Stunde geradezu herbeibefohlene Führerpersönlichkeit“, um den Auftrag der Geschichte zu vollziehen. ;

Seine Ausfühvungen zielten darauf ab, 1. unsere Zeit und die in ihr wirkenden Kräfte zu erkennen, und ein Urteil über die Vergangenheit zu erhalten, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu schauen; 2. auf der Grundlage dieser allgemeinen Er- konntnis die neue Wirtschaftsordnung zu erfassen und 3. zu zeigen, ivie die betriebswirtschaftliche Planung das beste Mittel zur Um- stellung der Betriebe auf die neue Wirtschaftsordnung ist. Die deutsche Lebenskrise sah dex Vortragende insbesondere als Krise des Sndividualismus an. Dieser sei eine analytische {Fdee, die nicht vereinigen und Gemeinschaft bilden könne, während" die Fragen

“der ‘Gegenwart nur durch gemeinschaftsbetonte, also synthetische

Kräfte und Jdeen gelöst werden können. Es komme daher auf eine organische Vereinigung von Gemeinschaft und Fndividuum an, wobei immer die Frage nah dem Primat und dem optimalen Ver- hältnis beider zu lösen sei. Jn der Wirtschaft sei die Problematik genau dieselbe, Der Liberalismus als wirtschaftliher Fndividua- lismus habe infolge seiner Entartung zur Krise führen und daher dem Nationalsozialismus weihen müssen. Aber auch in der neuen Wirtschaftsführung komme es auf die organische Vereinigung von Gemeinschaft und Fndividuum an: auf die gemeinwirtschaftliche Gesinnung und Verzicht auf hemmungslose Freiheit zugunsten gesamtwirtschaftlicher Bindung, aber unter Beibehalt der privaten Wirtschaftsführung, der persönlichen Junitiative und des Leistungs- pvinzips. Als das beste betrieblihe Mittel zur Erfüllung der gesamtwirtschaftlichen Belange und der einzelbetrieblichen Not- wendigkeiten, also zur Lösung der dvei betrieblihen Grund- probleme: des Gliedproblems (der Einzelbetrieb als Teil der Ge- samtwirtschaft), des Ausgleihsproblems (des Gleichgewichts gwischen Bedarf und Deckung) und des Wirtschaftlichkeitsproblems (wirtschaftlihe Leistung) sieht Prof. Mellerowicz in der betrieb- lihen Planung, vor allem, wenn eine gevegelte Konkurrenzwirt- schaft herrsche, alle Betriebe wirtshaftlih planen und die Berufs- stände zu einer planenden Ueberorganisation der Einzelbetriebe werden. Fnsbesondere ging er auf den fairen Wettbewerb und die geregelte Konkurrenzwirtschaft ein, die im Verein mit betrieblicher Planung ihm geeignet erscheinen, die wirtshaftlihen Ziele der Gegenwart zu erveihen. Es komme dabei auf die tätige Mitarbeit aller an: auf die Einsaßbereitschaft eines jeden eingelwen und die Einordmungskunst dex Führung.

Bildung eínes Organisationsausschufses bei der Neich8gruppe Zndustrie.

Der Leiter der Reichsgruppe Fndustrie hat einen Organi- sationsaus\huß gebildet, dessen Aufgabe es ist, sämtliche innerhalb der industriellen Organisation noch vorhandenen organisatorischen Streit- und Uebershneidungsfragen, die bisher durxh unmittelbare Vereinbarung der beteiligten Gruppen nicht bereinigt werden konnten, zu flären und dur endgültige Entscheidungen zu be- reinigen. Auf diesem Wege soll dem allseits vorhandenen Wunsch, baldmöglichst zu einem definitiven Abschluß der Organisations- arbeiten zu kommen, Rehnung getragen werden. Der Organi- fationsaus\chuß dient also dem Zweck, alle Kräfte so {nell wie möglich für die sahlihe Arbeit freizumachen. Den Vorsiy des Ausschusses hat Staatssekretär a. D. Dr. Trendelenburg Üüber- nommen,

Zwei ausländische Großaufträge für die deutsche Fndufstrie.

Die Errichtung von automatischen Verkehrssignalanlagen in England schreitet in schneller Folge fort. Allein in den leßten drei Jahren sind über 600 Straßenkreuzungen nah dem fahr- zeuggesteuerten (Bodenshwellen-) Prinzip gebaut worden.

Auf dem Festland dagegen ist die Neigung, solche Ver- kehrssignaleinrihtungen zu bauen, im Vergleich hierzu bisher recht gering gewesen, und die Ausführung der vorhandenen An- lagen ist oft sehr zögernd vorgenommen worden. Um so erfreulicher ist es jeßt, berihten zu können, daß es der Firma Siemens & Halske gelungen ist, für die deutshe Wirtschaft zwei ausländische Großausträge aus dem europäischen Festland für solhe Anlagen nah Deutschland hereinzubekommen.

Fn Mailand wird die von Siemens & Halske zu bauende Verkehrssignalanlage shon- im April d. J. dem Verkehr über- geben werden können. Der erste Umbau umfaßt 30 teilweise sehr komplizierte Kreuzungen (der endgültige Ausbau wird 110 Kreuzungen betragen). Die wesentlihsten Kennzeichen dieser zentral gesteuerten Anlage sind: Synchrone Steuerung der Ampeln auch bei Leitungsstörungen durch Verwendung von Synchronmotoren in den Schaltsäulen, zentrale Verstellung der Periodenzeiten (Zeiten t rün, gelb, rot, gelb) und der Farben- zeiten für grün usw. Rückkontrollmöglichkeit in der Zentralstelle an einem Lampentableau.

Fn Amsterdam wird die von Siemens & Halske zu er- richtende Verkehrssignalanlage im Sommer d. F., ebenfalls auf zunächst 30 Agen ausgebaut, fertig sein. i

Der Betrieb dieser Anlage ist streng zentral aufgebaut. Alle a Teile sind in der Zentrale enthalten. Perioden- und arbzeiten sind zentral einstellbar. Sechs verschiedene Steuerungsmethoden (z. B. die „Grüne Welle“ in verschiedenen Richtungen, je nach Richtung des Verkehrsflusses) können an- ewendet werden. Die Variationsmöglichkeit wird bei dem neuen

usbau erheblih erweitert, besonders, nachdem der Versuchs- betrieb mit Bodenschwellen, die zusäßlih zur Durhbrehung des starren Prinzips angewendet werden, äußerst zufriedenstellend wax. Es werden 160 Bodenschwellen eingebaut, so daß die Fahr- zeuge selbst Gelegenheit haben werden, auf die Verkehrsregelung einzuwirken,

Generalversammlungskalender für die Woche vom 4. bis 9. Februar 1935.

Montag, 4. Februar. Keine.

i Dienstag, 5. Februar. Dresden: Gasversorgung Ostsachsen A.-G., Dresden, 104 Uhr. Mittwoch, 6. Februar. Keine.

j Donnerstag, 7. Februar.

Berlin: Zuckerfabrik Froebeln A.-G., Löwen i. Schl., 1114 Uhr.

Bremen: Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellshaft, Grohn, 12 Uhr,

Düsseldorf-Benrath: Flender-A.-G. für Eisen-, Brücken- und Schiffbau, Düsseldorf-Benrath, 10 Uhr.

Frankfurt/O.: Stärke-Zuckerfabrik A.-G. vormals C. A. Koehl- mann, Frankfurt/O., 12 Uhr.

Karlsruhe: Nähmaschinenfabrik Karlsruhe A.-G. vorm. Haid & Neu, Karlsruhe, 314 Uhr. |

E Dingler'she Maschinenfabrik A.-G., Zweibrücken,

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_ Freitag, 8. Februar. München: Gabriel & Fos. Sedlmayrx Spaten-Franziskaner-Leist4 bräu A.-G., München, 11 Uhr. Schwandorf: Tonwarenfabrik Shwandorf, Schwandorf, 11 Uhr, Sonnabend, 9. F?bruar.

Dresden: Bank für Bauten, Dresden, ao. H.-V., 11 Uhr. 5 Dresden: Kulmbacher Rizzibräu A.-G., Kulmbach, 104 Uhr. i Hamburg: Lederwerke Wieman A.-G., Hamburg, 2/4 Uhr. Stuttgart: Württembergische Notenbank, Stuttgart, 11:4 Uhr.

Die Aufnahme des Saarteers im Reich.

Wie der DHD. noch zu den Verhandlungen über den Anschluß der teererzeugenden Saarwerke an die im Reich bestehenden Markt- organisationen erfährt, werden die Saarwerke voraussichtlih der süddeutshen Organisation, der Teer Produktenvertriebs G. m. b. H, in Frankfurt/Main, beitreten, da für sie entsprehend ihrer Frach- tenlage vor allert Süddeutschland als Absaßgebiet in Frage kommt, das biSher vornehmlich von der Organisation des Ruhrbergbaues, der Verkaufsvereinigung für Teererzeugnisse in Essen, beliefert worden ist. Bei der Vovbereitung der Aufnahme des Saarteers sind gewisse Schwierigkeiten noch dadurch zu überwinden, daß vow der auf 110000 bis 120000 t geshäßten Saarproduktion nur ungefähr die Hälfte im Saargebiet destilliert wird, während die andere Hälfte in der Vergangenheit als Rohteer von Frankreich aufgenommen worden war. Die Verhandlungen über die end-

gültigs Regelung dürften jedo schon bald zum Abschluß kommen.

Brandschäden bei den deutschen öffentlich-recht- lichen Feuerversicherungsanftalten im Fahre 1934

Die Brandschäden bei den deutschen öffentlich-rehtlichen

Feuerversiherungsanstalien (Brandversicherungsanstalten, Sozie- täten, Brandkassen) betrugen im Monat Dezember 1934 insgesamt 3 457 489 RM gegenüber 3 486 035 RM im November. Jm Verlauf des ganzen Jahres haben die deutschen öffent- lih-rechtlihen Feuerversiherungsanstalten 61839679 RM Brandschäden vergütet, Das ist rund 874 Millionen wentger als im Vorjahr 1933 mit 70 172685 RM Gesamtschaden. Ent- sprehend ging auch die Zahl der Schadenfälle zurück, und zwar von 73 450 Schäden (Gebaude und Mobiliar) im Fahre 1933 qui 67196 Fälle im Jahre 1934. Der Gesamtschaden und die Zah dexr Schadenfälle verteilen sich auf die einzelnen Monate des Jahres 1934 wie folgt:

Monat Gesamtzahl der Schäden Gesamtfchadensumme 1934 (Gebäude u. Mobiliar) (Gebäude u. Mobiliar) Januüti ¿o ee 8028 4 632 981 Februar - e e e e 6055 3 709 243 Mütz «ooooo F322 8 599 194 April « o o e o e 0204 5 150 023 Mi + o 6 oe v0 0800 5 903 610 Juni. eo o. o. 50045 6 83L 668 S a » oe o A 7 915 707 August. « ¿»e e 5206 6 380 541 September ooo e 4681 6 506 345 Oktober eo ooo 4 672 4 266 843 November » e o « 5141 3 486 035 Dezember « « «. 5170 3 457 489

Jahr 1934 insgesamt 67 196 61 839 679

zum Vergleich 1933 73 450 70 172 685

Die öffentlich-rechtlihen Feuerversicherungsanstalten führen die Verbesserung des Schadenverlaufs in den leßten Jahren zurü auf die von ihnen getriebene systematische Brandverhütungsarbeit und auf die dem Nutionalsozialismus zu verdankende allgemeine Festigung der Moral. Die scharfe Bekämpfung besonders der Brandstistun en läßt hoffen, ß, mit der R dieser wesentlihen Schadenursache der randschadenverlauf in eun land sih auch weiterhin zum Wohl der Gesamtheit verbessern wird,