1935 / 28 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Feb 1935 18:00:01 GMT) scan diff

MELS

auf Veranlassung der Polnischen Regierung zusammengestellt und später auch in anderen deutshen Städten gezeigt wird. Sie wird in Deutschland über die künstlerishen Bestrebungen unseres Nachbarlandes Aufschluß geben und eine Veranstaltung von besonderer Bedeutung im Sinne des kulturellen Austauschs beider Nationen sein.

Im April bis Funi d. J. wivd im Rahmen des Kunstaus- tausches der deutschen Länder untereinander am Pariser Plat

Handelsteil.

Die Arbeit am Boden.

Zehnjährißes Bestehen des Verbandes deutscher Landeskulturgenossenschaften.

Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens des Verbandes deut- scher Landeskulturgenossenshaften e. V. fand am 1. Februar in Berlin eine Festversammlung statt, die durch die Anwesenheit des Reichsbauernführers und Reihsministers Darrs sowie des Reichs- arbeitsführers, Staatssekretärs Hierl, besondere Bedeutung er- langte. Nach der Eröffnung durch das von einem Chor des Arbeitsdienstes vorgetragene Bauernlied wurde unter lebhaftem Beifall eine soeben zwischen dem Reichsarbeitsführer Hierl und dem Reichsbauernführer Darré getroffene Vereinbarung bekannt- gegeben, durh die eine noch engere «Zusammenarbeit zwischen Arbeitsdienst und Reichsnährstand herbeigeführt wird. Die Ver- einbarung geht davon aus, daß jeder deutsche Bauern- und Land- arbeiterjohn durch die Schule des Arbeitsdienstes gehen soll; sie macht ferner die Bekleidung eines Führeramtes oder die Ein- stellung als Angestellter oder Arbeiter im Reichsnährstand vom Besiß des Arbeitsdienstpasses abhängig. Jm Anschluß hieran sprach Staatsminister Riecke über wajsserwirtshaftlihe Fragen im Rah- men der Landeskultur. Er führte u. a. folgendes aus: Jahre 1932.“

„Die in weiten Gebieten unseres Vaterlandes noch nit Jm Anschluß hieran wurde ein Chorspiel des Arbeitsdienstes genugend geregelte Wasserwirtschaft nimmt bei allen Bestrebungen, | „Der ewige Aer“ aufgeführt, Dies gab cinen Ausschnitt aus die Leistungsfähigkeit des bäuerlihen Betriebes zu heben, eine | : 1 1 j Schlüsselstellung ein, die es notwendig macht, sie mit dem größten Nachdruck zu fördern, um der vom Reichsnaährstand eingeleiteten Erzeugungsschlaht einen nahhaltigen Erfolg zu sichern. Angesichts der Bedeutung des Wassers und einer geregelten Wasserwirtschaft für die landwirtschaftlihe Erzeugung muß klar ausgesvrochen werden, daß im nationalsozialistishen Staat von der Trink- wajserversorgung abgesehen zur Sicherung und Steigerung der landwirtschastlihen Erzeugung dem Bauernstand gegenüber den anderen Wassernußern der erste Ansprach auf das Wasser zusteht. Durch das in Bearbeitung befindliche Reichswassergeseß sollen der Verwaltung zur Verfolgung dieser Aufgaben alle erforderlichen Necvtsmittel zur Verfügung gestellt werden. Zur planmäßig ge- leiteien Wasserwirtschaft gehört die Aufstellung von Genecalplänen für das Einzugsgebiet ganzer Wasserlaufsysteme von der Quelle bis zur Mündung. Zweck solcher Generalpläne soll sein, sicher- zustellen, daß der Ausbau der Wasserläufe oder einzelnen Fluß- strecken sowie von Deîchen nux noch im Rahmea der Gesamt- planung durchgeführt wird. Sodann soll sichergestellt werden, daß bei wasserwirtschaftlihen Maßnahmen Vorteile der Oberlieger nicht mehr mit Nachteilen der Ünterlieger erkauft werden. |

Die Arbeit des Bauern am Boden unter Berücksichtigung der

eine Ausstellung Münchener Kunst zu sehen sein, die von der Aus|stellungsleitung der Münchener ¡ünstler|haft zusammen- gestellt wird. __ Die Akademie selbst peranstaltet in diesem Jahr nur eine eigene Ausstellung, die aus Werken der Malerèi, B und Graphik bestehen wird. Sie findet in den Monaten Oktober und November statt.

Ziele der Erzeugungsschlaht des Reichsnährstandes und die all- gemeinen staatspolitishen Ziele des Führers müssen sich vordring- lich nur auf die schnellwirkenden Landeskulturmaßnahmen er- strecken. Der Förderung der landwirtschaftlichen Folgeeinrihtungen, der Unterhaltung und Erneuerung alter Meliorationsanlagen, wie verfallener Gräben, vershlammter Vorfluter, verstopfter Dräns unbrauchbarer Schleuseneinrihtungen, Pump- und Schöpfwerke, [erner der Durchführung von Ackerdränungen und der planmäßigen Fertigstellung der vielen begonnenen Meliorationsunternehmen wird besondere Aufmerksamkeit zu schenken sein. Die Reichs- regierung hat die Förderung der Wasserwirtschaft und Landes- kultur niht nur als das Kernstück der Arbeitsbeschaffung, sondern auch als den Angelpunkt der Erzeugungsshlacht erkannt, indem ste die für die Durchführung von Wasserwirtschafts- und Landes- fulturaufgaben im Fahre 1934 verbrauchten Mittel zusammen mit den Länderregierungen und Kreditanstalten auf 382 Mill. Reichsmark steigerte gegenüber nux 46 Mill. Reichsmark im

der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Es gipfelt in der Fest- stellung: „Der Hof, der Deutschland heißt, bleibt bestehen“ und in der Mahnung an den Bauern: „Der stolze Hof, der Deutsch- 5 heißt, trägt dein Gesicht, trägt deinen Geist 1n alle Ewig- eiten“. :

Hierauf spra der Jnspekteur des Erziehungs- und Bildungs- wesens in der Reichsleitung des Arbeitsdienstes, Gauarbeitsführer Dr. Becker, über die Arbeit am Menschen. Er-ging aus von dem Worte Moeller v.“d. Brucks: „Wir leben, um zu hinterlassen“ und arbeitete die Erziehung am Menschen als besondere Aufgabe der nationalsozialistishen Revolution heraus. Diese Aufgabe sei niht vom Katheder zu lösen, sondern dadur, daß man die Men- schen unter das Gejseß der Arbeit stellt: „Was wären wir in Deutschland heute, wenn niht Generationen und Generationen sur uns gearbeitet hätten“. Die Tätigkeit im Arbeitsdienst werde es dahin bringen, daß der deutsche Mensh Arbeiter, Bauer und Soldat in einer Person fei. Nach dem Liede „Heiliges Feuer“ {loß der Bauer Müller-Schlauroth die Festversammlung mit der Feststellung, daß unter der nationalsozialistischen Regierung die Landeskultur endlich an den Plaß gekommen sei, an den sie ge- hôre, endlih fönne auch der deutshe Bauer entscheidend an der Landeskultur mitwirken.

gewerbes die Mahllöhne neu festgeseßt und die Errichtung einer Välereiausgleichskasse bei der Hauptvereinigung beschlossen, aus der ab 1. Februar 1935 auf Grund von genau ausgearbeiteten Richtlinien Beihilfen gewährt werden sollen. Die Mittel für diese Ausgleichskasse werden durch eine erträgliche Belastung des Weizens bei dexr Vermahlung aufgebracht. Die Reichsstelle für Getreide und die Hauptvereinigung der Getreidewirtschaft werden die not- wendigen Anordnungen treffen, um eine Doppelbelastung für Wei- zen, der mit der bisherigen Ausgleihsabgabe von 3,50 RM bzw. 2,50 RM je Tonne belastet is, zu vermeiden. Außerdem fällt ab 1. Februar 1935 die Gebühr von 1,50 RM bzw. 0,50 RM die Tonne, die bisher für die Ausgleichskasse der Reichsstelle für Ge- treide erhoben wurde, fort.

Vom 1. Februar ab sind für die Bemessung des Mehlpreises an Stelle der Notierurgen an den Großmärkten die Festsezungen der Getreidewirtshaftsverbände maßgebend. Fn allen Teilen des Reiches bleibt demnach auch in Zukunft dex bisherige Brotpreis unverändert. Binnen kurzem wird eine Brotmarktordnung er-

Ld - Stabile Brotpreife.

Die Festpreise für Getreide sind seinerzeit so bemessen worden, daß die Brotpreise während des ganzen Wirtschaftsjahres im all- gemeinen unverändert bleiben können.

Wenn daher auch troß der weiterhin vorgesehenen Monats- zushläge beim Getreidepreis (Reports) im großen und ganzen dem Backgewerbe die Aufrechterhaltung des jeßigen Brotpreises zuge- mutet werden kann, so sind aus bestimmten örtlihen Gründen in einigen Gebieten doch besondere Hilfsmaßnahmen notwendig ge- worden, um die Mehlpreise für das Bakgewerbe während der rest- lichen Monate des Getreidewirtschaftsjahres auf angemessener Höhe zu halten. Aehnlich gibt es auch Gebiete, in denen der Mahllohn so niedrig liegt, daß infolge der Monatszuschläge für Getreide manchen Mühlen Besserungen zugestanden werden müssen.

Um für solche Gebiete die notwendige Hilfe gewähren zu können, hat die Hauptvereinigung der Getreidewirtschaft mit Genehmigung des Reichs- und Preußischen Ministers für Ernährung und Land- wirtschaft und des Reichskommissars für Preisüberwachung im | lassen werden, um die jonstigen Verhältnisse auf dem Brotmarkt vollen Einvernehmen mit den Vertretern des Mühlen- und Back- | zu bereinigen,

T C Durch Gesundung der Werbung zur Gesundung der Weltwirtschaft.

Fair play auch ín der internationalen Werbung. Notwendigkeit einer internationalen Werbe- Schiedsftelle.

L Im Rahmen der allseits bekannten Wintervortragsreihe der „Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellshaft“ in Berlin sprah am &reitag, dem 1. Februar, der Präsident des Werberates der deut- [hen Wirtschaft, Ministerialdirektor Reichard, über „Wäh- rung und Wirtschaft“, Nach eingehenden Ausführungen über die geshihtlihe Entstehung von Werbung und Reklame, über die Schicksalsverbundenheit von Werbung und Technik, über die Be- deutung der Werbung im Dienste staatlicher Wirtschaftspolitik zwecks Erzeugungssteuerung und Verbrauchslenkung kam der Redner vor allem auh auf die Auswüchse der Werbung auf dem Weltmarkt zu sprehen; an Hand einer Reihe von praktishen Er- fahrungen unsexer Exportkaufleute führte er bemerkenswerte Bei- spiele über unfaire Werbemethoden im internationalen Handel an.

Angesichts solcher Entwicklungserscheinungen sei die Frage gerechtfertigt, ob es nicht möglih gemacht werden könne, durh internationale oberste Schiedsstellen Auswüchse in der internatio- nalen Werbung zu unterbinden. „Jh könnte mir“, erklärte Prä- sident Reichard, „vorstellen, daß in Paris bei dex Juternationalen E ace U ne aare Was ga dage für Werbung im Fnter- ejje etner friedlihen Entwicklung und Annäherung der einzelnen S e R, f Volkswirtschaften aiferorbenitO nis zu oiafen 1 der besonders im Pinblick auf den soeben der Oeffentlichkeit über- Lage ist. Denn ohne eine gesunde Reklame gibt es auch keine | benen ersten Tätigleitsberiht des Werberates, aufshlußreiche gesunde Wirtschaft. Dieser Grundsas hat neuerdings auc in der Zahlen über die Wechselwirkung zwischen Werbung und Wirt- amerikanishen Wirtschaft besondere Beachtung gefunden. Man schaft, über die Werbeausgaben der deutschen Wirtschaft und vor weist dort bereits mehr und mehr auf die Notwendigkeit einer | Allem auch worüber bisher in der wissenshaftlihen Forschung Säuberung unlauterer Koukurrenzmethoden hin; denn in der noch keinerlei Untersuchungen vorliegen —- über die Verteilung Präambel zur Nira-Gesebgebung heißt es ausdrücklich, daß die | der Werbeausgaben der deutschen Wirtschaft auf die einzelnen „Ausschaltung unfairer Werbungs- und Wettbewerbsmethoden | WLerbemittel. Wenn diese Angaben bisher auf Schäßungen be-

; T ruhen, so gehe man im neuen Jahre bereîts daran, eine ord- nungsgemäße Werbestatistik auszubauen, welhe für die gesamte Wirtschaft von rihtunggebender Tragweite sei. Diese Ordnung werde im Funnern geschaffen. Aber von nicht minder großer Be- deutung sei, besonders als Schrittmacherarbeit für die Export- förderung und für die Gesundung der Weltwirtschaft, die Besei- tigung unfairex Werbemethoden auf dem Weltmarkt durch Erf

der Werbung aus der früheren Zersplitterung und den verschie- denen Mißständen eine gewisse einheitlihe Ordnung hineinge- braht hat, verfügt bereits aus der Zeit seines einjähvigen Be- stehens über genügende Erfahrung, so daß er für eine geseßliche Regelung auf dem Gebiet des internationalen Werberechts ent- sprechende Vorschläge machen kann. Wenn die Jnternationale Handelskammer hier eingreift und die Anregungen der Einrich- tung einer jolchen obersten Stelle auch bei den anderen Völkern durchseßen könnte, würde dadurch meines Erachtens die Weltwirt- haft in ihrem Bestreben, wieder geordnete Verhältnisse zu be- tommen, einen erheblichen Schritt vorwärts kommen. Wie es bei der Fnternationalen Handelskammer heute schon beispielsweise einen Ausschuß für Fragen der Absabßforschung gibt, so müßte auch ein Ausschuß zur Ueberwachung unfairer Reklamemethoden eingeseßt werden. Dieser- Ueberwachungsausschuß hat «abex nur dann wirklihen Wert, wenn ex nicht nux beraténde Befugnis hat, sondern wenn er in Gestalt einex Art internationaler Werbe- schiedsstelle auf- und ausgebaut werden kann.“

Am Tie 6 seiner Ausführungen gab Präsident Reichard,

dringend erforderlih sei“. Wie Wettbewerbsrecht und Patent- recht, zwei Grenzgebiete der Wirtschaftswissenschaft, bereits inter- national geseßli geregelt sind, so erscheint es mix angebracht, ja sogar dringend notwendig, daß au ein mit den hier berührten wirtschaftsrehtlichhen Fragen aufs engste zusammenhändendes inter- nationales Werberecht aufgestellt wird, das Mißstände im Werbe-

Erste Veilage zum Neichs- uno Sraarsanzeiger Nx. 28 vom 2, Februar 1935. S. 4

Berliner Börse am 2. Februar. Anfangs ruhig späterhin wieder freundlich,

Das Geschäft an der heutigen Berliner Börse zei mf den üblichen, an Sonnabenden ruhigen Geschäfts Die E eingange von Publikumsseite waren bei Eröffnung des Verkehrs geringer ausgefallen als an den Vortagen und auch die Kullisse beteiligbe sich mangels besonderer Anregungen weniger als sonst am Geschäfte. Troßdem war die Grundstimmung freundlich, wenw sih auch vorübergehend bei kleinen Realisationen der Börse in einer Anzahl von Papieren eine geringfügige Abschwächung be- merkbar machte. Bei Eintreffen einiger verspäteter Kauforders3 ivurde die Tendenz im Verlauf ziemli freundlih und hielt so auch bis zum Schluß des Verkehrs an.

Montantwerte aren alle unverändert, Braunkohlenwerte blieben ohne Notiz, während dagegen unter Kalipapieren Salzdetfurth 1 % höher lagen. Die in den Vortagen stärk»r begehrten Werte wie Rüt=- gers und Kokswerke sowie Bemberg litten unter einigen Guatt=- stellungen, jedo gingen die Rückgänge hier über 1 % nicht naus. Am Elektromarkt standen wieder Siemens im Vordergrund (plus 14), auch Licht und Kraft gewannen wieder 1%, während sonst die Kurse kaum Veränderungen aufwiesen. Jm Verlauf der Börse zeigte sich Nahfragè für Maschinenwerte, dabei gewannen Verlin-Karlsruher 14 %, Berliner Maschinen und Orenstein & Koppel Je #%. Jn Schiffahrtswerten machten sih nach den starken Steigerungen der leßten Tage Glattstellungen bemerkbar, jo daß die Kurse rückgängig lagen.

Der Kassamarkt zeigte wieder eine feste Tendenz, auch Bank- werte waren wieder allgemein höher, wobei besonders die am Freitag niht recht mitgegangenen Commerzbank-Aktien bevor- zugt waren (plus 14). Am Markt der festverzinslihen Werte fanden Altbesiß wieder Juteresse (plus 24), auch variable Fndu- strieobligationen und konvertierte Pfandbriefe hatten Nachsrage zu verzeihnen. Jn Bonds war das Geschäft etwas lebhafter (bis plus 24). Tagesgeld hörte man 3% bis 4%. Man rechnet mit baldigen Rüdckflüssen zum offenen Geldmarkt. Am inter- E E en Pfund und Dollar wieder, und zwar wurde der Dollar in Berlin auf 2,51 (2,503) und das Pfun auf 12,20%s (12,1814) RM Roeleni l / E

April-Coupon wird noch voll honoriert.

Berlin, 1. Februar. Fn Kreisen der Besißer von Pfandbriefen, Kommunalobligationen und verwandten Schuldverschreibungen besteht vielfah die Ansicht, die Zinsfenkung der bisher mit 6% und mehr verzinslichen Werte auf 44 % erstrecke sich bereits auf den am 1. April fälligen Zinscoupon. Es ist darauf hinzuweisen, daß dieser Coupon noch voll zu dem alten Zins\aß von jährlih 6 % honoriert wird und daß ihm außerdem der Umtauschbonus von 2% anhaftet. Dadurch verzinst sih praktisch auch das konvertierte Papier bis zum Herbst 1936 mit dem bisherigen Zinssaß von 6 %.

Die Konversionsreste an der Berliner Börse.

Berlin, 2. Februar 1935, Nachdem die etwa 8 Mrd. RM umfassenden Pfandbriefe und Kommunalobligationen nunmehr konvertiert worden sind, befaßt sich die Commevrz- und Privat- Bank in ihrer leßten Börsen-Rundshau mit den Renten, die von der Zinssenkung bisher ausgenommen wurden. Das Jnstitut kommt zu dem Ergebnis, daß nux noch Reichs-, Länder-, Provinz- und Stadtanleihen mit einem Umlaufsbetrage von 2,24 Mrd. RM, die bisher mit 6 % verzinslich waren, und sih für eine Kon- vertierung eignen, übriggeblieben sind. Es handelt si (alles in Mill. RM) um 1218 6 %ige Reichsshuldbuchforderungen, 401 Länderanleihen ohne die kurzfristigen [haßanweisungsahn- lihen Emissionen, 222 Provinzanleihen, 382 Stadtanleihen ohne Schaßanweisungen und Proteststücke und 21 Kreis- und Zweck- verbandsanleihen. Bei dieser Berehnung sind die Aufwertungss papiere, vor allem die Altbesißzanleihen, außer Ansaß gelassen. Vasselbe gilt auch für den Umlauf von 347 Mill. 5% %1gen Liquidationsventenbriefen. Als konversionsfähige . Reichsanleihe werden demnach nur die Reichsshuldbuchforderungen aufgeführt, obwohl die gesamte fundierte Reichsshuld am 29, September 1934 ohne die Steuergutscheine 9508 Mill, RM betrug. Hiervon werden jedoch abgezogen (alles in Mill. RM) 83398 Altbesig, 74 Neubesiß, 392 Dawes-Anleihe, 1059 Young-Anleihe, 310 6%ige außere Anleihe von 1930, 353 5 %ige Anleihe des Reichs von 1927. Alle diesen Anleihen würden sih, wie es im Bericht heißt, sUr eine Konversion nicht eignen, worüber höchstens bei der deut- [hen Tranche der Young-Anleihe Zweifel bestehen könnten. Nah einer Berechnung Uber die verschiedenen Möglichkeiten der Durh- führung der Konversion bei den noch hochverzinslichen Anloihen eißt es zum Schluß, daß die Totalkonversion nux -medpr etne rage der Zeit sein dürfte. Wenn der Konversionsplan für dio Pfandbriefe und Kommunalobligationen mit einer überwältigen- den Mehrheit der Beteiligten durchgeführt sein wird, so wäre ein analoges Vorgehen füx Länder-, Provinz- und Stadtanleihen aussihtsreich.

Sparkasse und Stadtbank der Stadt Berlin libernehmen 30 Mill. RNeich2mark der neuen Neichsanleihe.

Qm Hinblick auf die exrfreulihe Entwicklung der Spar- einlagen bei der Sparkasse der Stadt Berlin hat der Kreditaus- chuß der Sparkasse beshlossen, von der den Sparkassen reservier- ten 44 %igen neuen Reichsanleihe einen Betrag von 25 Mill, Reichsmark zu übernehmen. Die ohnehin ausreichende Liquidität

Reichsmark im Fanuar eine weitere Stärkung erfayrep. Der genannte Betrag von 25 Mill, RM konnte daher ohne Bedenken als Beitrag der Sparkasse der Stadt Berlin dem Reich zur Kon- solidierung der Vorbelastungen aus der Arbeitsbeshaffung und als Zeichen des Vertrauens in die weitere wirtschaftliche Entwick- lung zur Verfügung gestellt werden, Die Berliner Stadtbank hat N gleihen Gründen 5 Mill, RM der genannten Anleihe gezeichnet. H

Förderung des Kleinwohnungsbaues im Saar- gebiet durch die Preußische Landespfandbrief- ansíalt, Berlin.

Die* Rückgliederung des Saargebietes îin den Verband des

Deutschen Reiches gestattet den Realkreditinstituten die Aufnahme der Beleihungstätigkeit in diesem Gebiete. Zur Finanzierung der

Neubautätigkeit im Rahmen des L C

für das e Me hat die Preußishe Landespfandbriefanstal 4 Mill, RM für erste Hypotheken und 1 b-Hypotheken gegen Reichsbürgschaft S Damit wird eine Finanzierung bis zu 75 % des Bau- und Bodenwertes sichergestellt.

Zur Beleihung gelangen in erster Linie Einfamilienhäusex -und Ftteinstedlatngen, Die Verzinsung der Darlehen, die als un- kündbare Tilgungsdarlehen gewährt werden, beträgt 5 bis 514 % Zinsen einschl. Verwaltungskostenbeitra ._ Eine Zwischenkredit- bevorshussung während der Bauzeit defótat nach Maßgabe des O, Ueber die Bedingungen für die Gewährung dex Darlehen sind die Kvreisverwaltungen des Saargebietes unter-

wesen beseitigt und cuch hier dem fair as Geltung verschafft.

Der Werberat der deutschen Wirtschaft, der ja auf dem Gebiete rihtung einer internationalen Werbeschiedsstelle,

richtet,

der Spafkasse hat durch einen Spareinlagenzuwachs von 11 Mill.

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zum Deutschen Reichs

ITr. 28

J Fortsezung des Handelsteils,

Die Schulden der größeren kommunalen Körperschaften

Die neuesten Zahlen über die Shuldenentwicklung bei den größeren kommunalen Körperschaften, d. st. Städte über 50 000 Ein- u und Provinzialverbände, zeigen, daß das große Werk der Gemeindeumschuldung kurz vor dem Abschluß steht und auch die Vergebung der Arbeitsbeschaffungskredite, die längere Heit hin- durch eine fühlbare Erhohung der Gemeindeshulden zur Folge

em iemlich beendet ist. Von April bis Juni 1934 ist der Ge-

amtshuldenstand nach „Wirtschaft und Statistik“ nur noch um rund 40 Mill. RM gestiegen, wovon 29 Mill. RM auf die Groß- tädte, 8 Mill. auf Vie Mittelstädte und 3,6. Mill. RM auf die Beira entfallen. Die neuen Mittel stammen überwiegend von den Finanzierungsinstituten der Arbeitsbeshaffung (ins- besondere Oeffa und Deutsche Rentenbankkreditanstalt) und zeih- nen sih daher durch einen sehr niedrigen Zinssaß Durchschnitt 3,26 % aus. Aber auch soweit Kredite auf den Kapital- und Geldmärkten aufgenommen wurden, waren die Zinsbedingungen {hon sehr günstig (5,48 % einschließlih Verwaltungskostenbeitrag). Den Anlaß zur neuen Verschuldung gaben weitere Fnvestitionen im Straßenbau, im Wohnungs- und Grundstücswesen und in verschiedenen gemeindlihen Anstalten. Für die Kafsenhaltung waren nux rund 15 Mill. RM neu erforderlih. Fn das Um- Sre sind im Berichtsvierteljahr weitere 140 Mill.

eihsmark einbezogen worden, so daß Mitte des Jahres 1934 bei den größeren kommunalen Körperschaften nur noch rund 180 Mill,

Reichsmark kurzfristige Verbindlichkeiten vorhanden waren, d. st.

nur 36% der überhauvyt vorhandenen JFnlandsschulden aus Kreditmarktmitteln. Die Gesamtverschuldung betrug am 30. Funi

1934 für die 49 deutshen Großstädte 5,24 Milliarden oder

28 RM je Einwohner, für die 48 Mittelstädte 0,98 Milliarden oder 287 RM je Einwohner. Der durh die Umschuldung geförderte Abbaut der rückständigen Zahlungsverpflichtungen ist weiter Spit fortgeschritten, wenn auch am Ende der Berichtszeit immer nohch rund 160 Mill. RM überfällige Zinsen, Krisenfünftel, Umlagen u. dgl. aus den Krisenjahren ausständig waren,

Die Treibitosskonvention nah dem Veitritt der DEROP.

Die neuen Quoten.

Wie dem DHD. von unterrichteter Seite bestätigt wird, hat die nah ihrem Uebergang auf den Benzol-Verband in die Treib- stoffkonvention eingetretene DEROP im Kartell eine Verkaufs-

ote von rd. 6,8 % erhalten. Da der Benzolverband über eine

uote von etiva 16,8 % und der Benzolverband des Ostens über eine solhe von 2,16 % verfügt, stellt sich die Gesamtquote dieser deutschen Erzeugergruppe auf rd. 25,76 %. Das ist die größte Verkaufsquote innerhalb der Konvention. Die beiden großen JImportfirmen, die Rhenania-Ossag (Shell) und die Dapolin (Standard Oil) haben eine Quote von je 20,52 %, während die Gasolin (J. G. Farben) mit 6,54 % und die Reichskraftspri1 mit

e ch Deviísenbewirtschaftung. Olussänder-Sonderïfonten für SnlandsSzahßlungen

im Warenverkeÿhr mit England.

Die Reichss\telle für Devisenbewirtshaftung hat unter Dev. B 3786/35 den Runderlaß Nr. 17/35 D. St, herausgegeben, der im Anschluß an die durxch den Runderlaß Nr. 141/34 D. St. über- e Bekanntmachung vom 8. November 1934 die Frage der

usländer-Sonderkonten für Fnlandszahlungen im Warenverkehr mit England regelt. Den Wortlaut des Runderlasses veröffent- lihen wir nachstehend: :

Durch meine im „Reichsanzeiger“ veröffentlihte Bekannt- machung über die Warenausfuhr nah England vom 8, No- vember 1934 (Runderlaß Nr. 141/34 D. St.) habe ih angeordnet, daß Zahlungen für deutshe Warenlieferungen nach dem Ver- einigten Königreih von Großbritannien und Nordirland zu Lasten eines Ausländer-Sonderkontos für Fnlandszahlungen nur mit Zustimmung der Reichsbank geleistet werden dürfen. Vom 1. Februar 1935 ab kann die Reichsbank solchen Zahlungen nux noch dann zustimmen, wenn das Guthaben, aus dem die Zahlung geleistet werden soll, durch die Bezahlung von Waren entstanden ist, die im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nord- irland erzeugt oder wesentlich bearbeitet worden sind.

Jch ersuche, die Fnhaber der von dieser Anordnung be- troffenen Ausländer-Sonderkonten für Fulandszahlungen sowie die kontoführenden Banken hiervon umgehend in Kenntnis zu eyen. Die klontoführenden Banken. haben mit möglichster Be- chleunigung festzustellen, inwieweit die zur Zeit auf dem Konto befindlichen Beträge für den Bezug englischer Waren eingezahlt worden sind. Zum Nachweis des englischen Ursprungs einer Ware haben die Kontoinhaber der Bank das Ursprungszeugnis einer britishen Handelskammer einzureichen.

Wirtschaft des Nuslandes.

Die Subventionen für die englische Schiffahrt.

London, 2. Februar 1935. Bei der dritten Lesung des Geseßes zur Unterstüßung der britischen e erklärte der Handels8- minister Runciman im Unterhaus, daß die Zugeständnisse der Regierung von drei Bedingungen abhängig seien: 1. dürften die Zuschüsse nicht durch einen unvernünstigen Wettbewerb zwischen den englishen Schisfseignern vergeudet werden. Ferner müssen die Zuschüsse dazu dienen, den britishen Schiffen im Wettbewerb

egen die ausländischen staatlih unterstüßten Schisfe zu helfen. Sdließlich sollten die englishen Schiffseigner ihren E en Kollegen eine Zusammenardbeit iegen, um Angebot und Nach- frage in der internationalen Schiffahrt auszugleichen. Runciman wies in diesem Zusammenhang auf die Tagung der internatio- nalen Schiffahrtskonferenz in London hin und erklärte: „Wir hoffen, daß Schritte getan werden, um Angebote und Nachfrage in der Tonnagefrage zu regeln, sobald der von dem Vorbereitenden Ausschuß entwworsene Plan der Vollkonferenz vorgelegt wird.“ Zur Zeit seien die Frachtsäße immer noch unnormal niedrig, und ‘der Frachtenmarkt sei shwach. Fm Augenblick seien noch keine Anzeichen für eine Aenderung der Zuschußpolitik in anderen Ländern wahrzunehmen. Der internationale Handel stehe immer noch nicht auf dem Vorkriegsstande, aber die Weltschifsstonnage sei um 40 % höher als vor dem Kriege. Er gaffe, daß die jeßt im Gange befindlichen Bestrebungen zur Angleichung der Tonnage an das Handelsvolumen die ausländishen Regierungen ver- anlassen werden, die Zahlung von Hilfsgeldern einzustellen, denù diese seien eine Last für die betroffenen Länder. Sie führten zu ‘einer Wettbewerbsform, die leßten Endes niemand Nugen bringe.

im neu geplanten rumänischen Ausfuhrregime auch die Kompen-

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Zweite Beilage

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anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Sonnabend, den 2. Februar

4,25 % îin de: Konvention vertreten sind. Der restlihe Anteil entfällt auf die verschiedenen kleineren Fmportfirmen. Nach dem Beitritt der DEROP dürfte die Außenjeiterfrage keine sehr große Rolle mehr für die Treibstoffkfonventton spielen.

Der deutsche Kunstseiden-Außenhandel in 1934.

Die Kunstseiden-Außenhandelsziffern für den Monat Dezember haben, wie allgemein erwartet, keine Ueberrashung mehr gebracht. Die Einfuhr an Kunstseidegarn ist der Menge nah mit 6644 dz gegen 6882 dz im Vormonat wieder abgesunken, dagegen die Ausfuhr mit 3076 gegen 3078 dz im November unverändert ge- blieben, so daß sich der Passivsaldo mit 3568 0z gegenüber dem Vormonat um 236 dz verbessert hat, Die wertmäßige Entwicklung ist allerdings unterschiedlicher: die für die importierten Garne erzielten Erlöse betragen nur 2,438 gegen 2,932 Mill. RM im Vormonat, während der Wert der exportierten Garne 1,321 1,347) Mill. RM ausmacht. Demzufolge zeigt sih auf der Einfuhr- ire ein starkes Absinken des Durchschnittserlöses um 0,59 auf 3,67 RM je kg, der durhschnittliche Ausfuhrerlös zeigt dagegen mit 4,30 (4,38) RM je kg nur ein geringes Nachlassen. Der Rückgang des durchschnittlichen Einfuhrerlöses ist namentlih auf ein Nachlassen der aus Frankreih eingeführten teuren Garne zurückzuführen, die im Berichtsmonat 670 nach 1096 dz aus8- machten. Auf der Ausfuhrseite sind kaum bemerkenswerte Ver- änderungen eingetreten, lediglich die Ausfuhr nah Spanien hat mit 540 (244) dz, nach Schweden mit 397 (293) dz und nah der Schweiz mit 220 (119) dz zugenommen.

Die Gesamteinfuhr in 1934 beträgt 90 817 (1933: 102 586) dz im Werte von 37,388 (40,26) Mill. NM, dagegen ist der Export stärker von 75219 auf 53522 dz im Werte von 20,30 (1933: 27,96) Mill. RM zurückgegangen. Auf beiden Seiten der Vilanz haben sih die Durchschnittserlöse gebessert, und zwar auf der Einfuhrseite von 3,92 auf 4,11 NM je kg und auf der Ausfuhr- seite von 3,72 auf 3,79 RKM je kg. :

Bei einer strengen Durchführung der Einfuhrkontingentierung wäre den Jmporteurxen ein Kontingent von rd. 8,16 Mill. RM, das sind 75 % der Einfuhr von 1931, zugestanden worden; die tatsächlich erreihte Fmportmenge liegt also xd. 11 % höher, wobei aber keineswegs vergessen werden darf, deß die in der ersten Jahreshälfte gewährten Vorschüsse in der leßten Zeit bereits teil- weise wieder abgebaut wurden. ;

Am stärksten haben dabei die Einfuhren von Frankreich und Jtalien nachgelassen. / i

Der größere Bedarf des heimishen Marktes hat zu einer im Vergleih zur Einfuhr stärkeren * Verringerung der Ausfuhr geführt. Dabei ist festzustellen, daß namentlich der Export nah Südamerika beachtlich nachgelassen hat. Nach China, das im Vorjahr nicht weniger als 11576 Doppelzentner abgenommen hatte, wurden in 1934 nur 3886 dz exportiert. Ueberhaupt läßt [G erkennen, daß der Rückgang des Exports zu einem großen Teil auf verringerte Lieferungen nah Uebersee zurückzuführen ist. Der Hauptabnehmer ist die Tschechoslowakei geworden, die 6693 (5947) dz abgenommen hat, auch die Ausfuhr nah Spanien ist von 3412 auf 3748 dz gestiegen.

Diejenigen Beträge, welhe nachweislich für den Bezug englischer Waren eingezahlt wurden, sind auf ein Konto A, die- jenigen Beträge, für die solher Nachweis nicht geführt werden kann, sind auf ein Konto B zu übertragen. Künftige Ein- zahlungen darf die Bank nux dann auf dem Konto A entgegen- nehmen, wenn ihr der englishe Ursprung dex zu bezahlenden Ware durch das Ursprungszeugnis einex britishen Handels- kammer nachgewiesen wird. Künsftige Einzahlungen für nicht- englische Waren sind auf dem Konto B entgegenzunehmen.

Zahlungen für die Lieferung deutsher Waren nah dem Ver- einigten Königreih von Großbritannien und Nordirland können künftig nux noch aus dem Konto A erfolgen. Die in meiner Bekanntmachung vom 8, -Novembex 1934 vorgeschriebene ZU- stimmung der Reichsbank bleibt auch in diesen Fällen erforderlich. Bei den auf die Zustimmung der Reichsbank gerichteten Anträgen hat die Bank tinftig gemäß den in der Bekanntmachung vom 8. November 1934 vorgeschriebenen Angaben die Versicherung ab- zugeben, daß die zu Lasten des Ausländer-Sonderkontos (Konto A) zu leistende Zahlung aus einem Guthaben erfolgt, welches aus der Bezahlung von Waren entstanden ift, die im Vereinigten Königreih von Großbritannien und Nordirland er- zeugt oder wesentlih bearbeitet vorden sind. Die der Bank ein- gereihten Ursprungs8zeugnisse sind der Reichsbank nur dann vor- zulegen, wenn diese es ausdrüctlih verlangt. Fm übrigen sind sie während dex Dauer des Bestehens des Kontos A von der Bank in Verwahrung zu nehmen. :

Jh ersuche, mir nah Durchführung der vorstehenden An- ordnungen. bis zum 15. Februar d. F. eine Liste der von diesen Anordnungen betroffenen, im dortigen Bezirk geführten Aus- länder-Sonderkonten für FJnlandszahlungen einzureihen und darüber (getrennt für die Konten A und die Konten B) zu be- rihten, welhe Beträge sich zur Zeit der Berichterstattung auf diesen Konten befinden.

Sobald die anderen Länder ihre Zuschußpolitik aufgäben, werde auch England mitarbeiten. Unter den gegenwärtigen Umständen müsse jedo das vorliegende Gesetz, das etnen staatlichen Zuschuß von 2 Millionen Pfund für die englische E vorsieht, in Kraft treten. Ohne diese Hilfe würden die englischen Schiffahrts- konzerne in große Schwierigkeiten geraten.

Das geplante rumänische Ausfuhrregime.

Wiedereinführung der Kompensationen.

Bukarest, 2, Februar. Aus den Mitteilungen über die Er- gébnisse des gestrigen wirtschaftlichen Kronrats geht hervor, daß

sationen wieder eingeführt werden. Ferner wird die 10 %ige Zuschlagstaxe, die bisher sür die Schaffung eines Prämienfonds Ur die Ausfuhr erhoben wurde, nicht mehr bestehen. Die Aus- uhrprämien werden aus den Kontingentierungstaxen beglichen werden. Vom besondeven V eneie ist, daß sih die Stellung- nahme der Nationalbank zum Wechsel im Finanzministerium in ciner vollständigen Anerkennung des Standpunktes des Handels- ministers entschieden hat, obwohl der Gouverneur. dex National- bank, Dimitrescu, bisher immer den Sbhandpunkt des zurül- getretenen Finanzministers Slavescu geteilt hatte. Jn Erklä- rungen, die der neue Finangminister Victor Antonescw dem „Argus“ machte, trat ex mit großem Nachdvuck für die Aufrecht- erhalbung der Lohnstabilisierung ein.

(Fortseßung auf der folgenden Seite.)

E

Wochenübersicht der Reichsbank vom 31. Januar 1935 (in Klammern Zu- und Abnahme gegen die Vorwoche) : Aktiva. NM

1. Goldbestand (Barrengold) sowie in- und aus- ländishe Goldmünzen, das Pfund fein zu

1992 MelDeatl bereit ¿o o 0 o 00e 79 782 000 (+ 596000) und zwar: Goldkassenbestand . . . . NRM 58 466 000 Golddepot (unbelastet) bei ausländischen Zentralnoten- 2 ¿e 21 346 000 2. Bestand an deckungsfähigen Devoisen « - » « - 4 630 000 50 000) 3, a.) a o Neiclhsschaßwech{eln 0. S d 1159 000

(+— 950 000) 3 619 734 000 (-+ 274 194 000) 221 463 000 (— 123 766 000) 4 667 000 (— 12 514 000) G Der S 81 238 000 (darunter Darlehen auf Neihhs\haßg- | (4+ 25 069 000)

wechsel NM 44 090) R E e dedungéfähigen Wertpapieren « « »- 440 812 000 (4+ 993 000)

318 669 000 E 77 000) 610 401 000 (— 58 626 000)

D 5 e fonstigen Wechseln und Schecks . 4, s « deutshen Scheidemiünzen « e « « -

E e Noten anderer Bänken « « e « » -

z = On WerivaPietet « o « 0 o 9, Z 2 O E e o e Basfsiva. S Ou a 2, Reservefonds:

A). ACIeBliMer MesEIVelonds « as ase 67 262 000 (unverändert)

150 000 000 (unverändert)

pk

b) Spezialreservefonds für künftige Dividenden- E (Oa e es do boa 40 254 000 (unverändert) 365 281 000 (unverändert) 3 660 096 000 (4 284 17 000) 4. Sonstige täglich fällige Verbindlichkeiten « » 821 969 G ea aa): Y (— 116 838 000) 277 684 000 (— 7316 000)

Von den Abrehnungsstellen wurden im Monat Januar abgerehnet St. 3617 269 RM 5085 000 000, die Giro- umsäße betrugen in Einnahme und Ausgabe St. 4610 923 RM 52 217 000 000.

Erläuterungen: Nah dem Aunsweis der Reichsbank vom 31. Fanuar 1935 hat sich in der Ultimowoche die gesamte Kapitals anlage der Vank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wert- papieren um 301,3 Mill. auf 4461,6 Mill. RM erhöht. Fm einzelnen haben die Bestände an Handelswechseln und -schecks um 274,2 Mill. auf 3619,7 Mill. RM, an Lombardforderungen um 25,1 Mill. auf 812 Mill. RM, an deckungsfähigen Wertpapieren um 1,0 Mill, auf 440,8 Mill. RM, an Reichsshaßzwechseln um 1,0 Mill. auf 1,2 Mill. RM und an sonstigen Wertpapieren um 0,1 Mill. auf 318,7 Mill. RM zugenommen. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 272,1 Mill. RM in den Verkehr abgeflossen, und zwar hat sih der Umlauf an Reichsbank- noten um 231,2 Mill. auf 3660,1 Mill. RM, derjenige an Rentene bankfsheinen um 40,9 auf 393,6 Mill. RM erhoht. Der Umlauf an Scheidemünzen nahm um 122,3 Mill. auf 1452,6 Mill. RM zu, Die Bestände der Reichsbank an Rentenbanksheinen haben sich auf 15,3 Mill. RM, diejenigen an Scheidemünzen unter Berül- sichtigung von rund 16,8 Mill. RM neu ausgevrägter und rund 182 Mill. RM wieder eingezogener auf 221,5 Mill, RM ermäßigt, Die fremden Gelder zeigen mit 822,0 Mill. RM einè Abnahmdo um 116,8 Mill. RM. Die Bestände an Gold und deckungs§- fähigen Devisen haben sich um rund 0,6 Mill. RM auf 84,4 Mill, Reichsmark erhöht Jm einzelnen haben die Goldbestände um rund 596 000 RM auf rund 79,8 Mill. RM und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um rund 50000 RM auf rund 46 Mill. RM zugenommen. Von den Abrechnungsstellen wurden im Januar abgerechnet 3 617 269 Stück über 5085 Mill. Reich8mark, die Giroumsäße betrugen in Einnahme und Aus gabe 13 610 922 Stück über 52217 Mill. RM.

c) sonstige Nüdklagen d 0 00 0.46 o

3. Betrag der umlaufenden Noten « « e o o o

C D E

Die Kraftfahrzeug-Fndustrie im Fahre 1934.

Dank einer Reihe fördernder Maßnahmen der Reichsregie« rung weist die Kraftfahrzeugindustrie seit der Machtübernahme ied die nationalsozialistishe Regierung eine rasche Anstiegsent« wicklung auf. Produktion und Absaß haben sich seit 1932, dem Ae der lebten Fahre, vervielfaht, Wie vom Statistishen Reichsamt im neuen Heft von „Wirtschaft und Statistik““ in einex Abhandlung über die jüngste Entwicklung der Kraftfahrzeug- industrie ausgeführt wird, lag die Produktion von Perjonenkrast- wagen im abgelaufenen Fahr 1934 niht nur weit über der dex vorausgegangenen Krisenjahre, sondern ste überschritt sogar um mehr als ein Drittel die Erzeugung des leßten Rekordjahres 19284 Dieses vashe Wachstum beruht in erster Linie auf .der Pro- duktionssteigerung von Kleinwagen, und zwar hauptsählih von olchen bis 1,5 1 Hubraum. Auf Kleinwagen bis 2 1 Hubraum ent- les im Jahre 1934 nicht wenigér als 94,2 % der gesamten Pers- jonenkraftwagenprodufktion. « Stark Oi haben sich au Erzeus gung und Absaß von Nußkraftwagen; sie haben sih im Fahre 1934 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das gleiche gilt auch von Krafträdern. Dem Produktionswachstum entsprechend lagen die Zulassungsziffern im vergangenen Jahr weit über denen von 1933; gegenüber 1932 haben sih die Neuzulassungen bei Personen- und Lastkraftwagen sogar verdreifacht. Nicht im gleihen Umfange sind dagegen die Zulassungsziffern der Kraft- räder gestiegen. Es gewinnt damit den Anschein, als ob sich jeßt auch in Deutschland das Shwergewicht zum Kraftwagen ver» lagert. Fnfolge des E der Zulassungsziffern hat hg nunmehr auch der große Abstand, den Deutschland in den Vers ehrszahlen gegenüber Frankreich und Großbritannien aufwies, stark verringert. Jn den ersten neun Monaten 1934 wurden an Per= sonenwagen in Deutschland nur noch 17 % weniger als in Franks reih und etwa 41%weniger als in Großbritannien neu zugelassen, während die Zulassungen an Personenwagen tut Deutschen Reih 1933 noch um 47 % hinter denen in Frankrei und um 655 %' hinter denen in Großbritannien zurückblieben. Der A nach dem Auslande hat sich im Jahre 1934 im gangen“ ge alten, Während die Ausfuhr von Lastkraftwagen Und Krafträdern

urückging, hat sih die der Personenkvastwagen etwas erhöht, Die Außen at lóbilang in Kraftfahrzeugen war 1934 mit 24,4 Mill. RM aktiv,

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