1935 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Feb 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 35 vom 11. Februar 1935. S. 4

Die Entwicklung des Arbeitseinsaßes im Zanuar 1935.

Der häufige Wechsel von Frost- und Regenperioden hat im Fanuar den Arbeitseinsay wesentlih beeinflußt und neben der stärkeren Freiseßung von Arbeitskräften aus den Außenberufen au zu einer gewijen Zurückhaltung in der Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten, die erst nach Eintritt beständigeren Wetters in vollem Umfange wieder in Gang gebracht werden fönnen, geführt. Die Zahl der Arbeitslosen ist deshalb, wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung berichtet, im Januar um rund 369 000 auf 2973000 gestiegen. Sie liegt damit noch um rund 51 % unter dem Höchststand vom 31, Fanuar 1933 und um 21 % unter der Zahl am gleichen Stich- tage des Vorjahres.

Der Stand der Arbeitslosigkeit ist aber gegenüber dem Vor- jahre wesentlich günstiger, als in- diesem Zahlenbild zum Ausdruck fommt, weil bei einem solchen Vergleich die ungewöhnlich günstige Wetterlage im Januar des Vorjahres und die Tatsache zu be- rüsichtigen ist, daß der im Fahre 1934 erreichte hohe Beschäfti- gungsgrad die Gefahr zahlenmäßig stärkerer Entlassungen bei Störung der Außenarbeiten durch die winterliche Frostperiode ohne weiteres in sih s{chließt.

Von dem FJanuarzugang entfällt der weitaus größere Teil auf die Außenberufe (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, xFndustrie der Steine und Erden, Baugewerbe, Verkehrsgewerbe). Am stärksten sind das Baugewerbe und die ungelernten Arbeiter beirofsfen, die am Gesamtzuganige allein mit etwa 61% beteiligt sind. Die Konjunkturgruppen weisen demgegenüber nur geringfügige Ver- shiebungen auf. Diese Bewegung läßt eindeutig erkennen, daß die Witterungseinflüsse den Arbeitseinsaß stark beeinflußt haben. Kennzeichnend dafür ist auch die geringe Zunahme der Arbeits- losigkeit der Frauen, für die eine Beschäftigung in den Außen- berufen nur in geringem Umfange in Betracht kommt.

Wie sehr sih im zweiten Fahr der Arbeitsshlaht der Be-

scchäftigungsgrad gefestigt hat, zeigt ein Vergleich mit- den Vor- jahreszahlen in den einzelnen Berufsgruppen der Arbeitslosen- statistik. Während die Zahlen in den Berufsgruppen mit An- gehörigen der Außenberufe infolge des ungünjstigeren Witterungs- verlaufs der diesjährigen Winterperiode nur gering unter den 3orjahresziffern oder wie beim Baugewerbe sogar darüber liegen, sind die Arbeitslosenzahlen in sämtlichen Berufsgruppen der konjunkturabhängigen Wirtschaftszweige ganz wesentlih unter den Vorjahresstand gesunken. Die Abnahme in diesen für den weiteren Wirtschaftsablauf entscheidenden Gruppen war wesentlich größer als die durchschnittlihe Reihsabnahme. So betrug . B. bei einem Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit um 21 % die Abnahme in der Eisen- und Metallindustrie 42%, in der chemischen Jndustrie 35%, im Spinnstoffgewerbe 35 %, in der Papiererzeugung und -verarbeitung 32 %, im Holz- und Schnit- stoffgewerbe 26 %, im Bekleidungsgewerbe 31 %. Bemerkenswert hoch über dem Reichsdurchschnitt lag auch die Abnahme der Arbeits- osigkeit bei den Angestellten und bei den Angehörigen der Grappe „häus!ihe Dienste“, Berufsgruppen von soziologish verschiedener Etrufktvx, in deren Beschäftigungslage sih aber der wirt|chaftliche Auf- und Niedergang besonders deutlih widerspiegelt.

Die Zahl der Arbeitslosen in allen Unterstüßungsarten betrug

2 304 000 (1 943 000 im Vormonat). Hiervon entfielen auf Haupt- unterstüßungsempfänger in der Arbeitslose1versiherung 898 000, in der Krisenfürsorge 814 090, auf anerkannte Wohlfahriserwerbs- lose 682 000. Die Hauptzunahme hatte wieder die Arbeitslosen- ae, die 272 000 Hauptunterstüßzungsempfänger aufnahm, während die Zahl der Krisenunterstüßten um 49 000 und die der arbeitslosen Wohlfahrtsempfänger um 39 000 stieg. Die Zahl der bei Maßnahmen der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge Be- schäftigten betrug Ende {7zanuar 240 000.

Fn der Landwirtschaft sind die Arbeiten infolge des Frost2s noch weiter eingeschränkt worden. Die Nachfrage nah Arbeit3- fräften hat aber gegen Ende des Monats bereits wieder eingeseßt. Die Forstwirtschafst nahm: nur teilweise Entlassungen vor. Fm allgemeinen ist die Beschäftigungslage än den e gut.

Jm Bergbau kann der Arbeitseinsaß weiterhin als befriedi- gend bezeichnet werden. Auch in der Metallindustrie ist die Lage mit wenigen bezirklichen Ausnahmen unverändert günstig. Fm Spinnstoffgewerbe konnte der an sich hohe Beschäftigungsstand wenn auch nur unter Fceilweiser Ausdehnung der Kurzarbeit gehalten werden, obwohl die etwas übersteigerte Hochkonjunktur des leßten Herbstes abgefklungen ist. Fm Bekleidungs- und im Süßwarengewerbe beginnt die Saison in einzelnen Bezirken bereiis wieder einzuseßen. Fm Holz- und Schnißstofsgewerbe hielten die Zugänge aus der Möbelindustrie und aus den handwerklichen Betrieben, die durch den Rückgang des Baugewerbes betroffen waren, an.

Die Arbeiten im Baugewerbe sind fast vollständig stillgelegt worden, sie werden erst nach Eintxitt einer beständigeren und wärmeren Witterung wieder in vollem Umfäangoe aufgenommen werden können. Auh_beim Verkehrsgewerbe und bei den ungelern- Bu Arbeitern führten die Witterungseinflüsse zu erheblichzn

ugängen.

Die Zahl der arbeitslosen kaufmännischen Angestellten hat sih durch die Beendigung von Aushilfsbeschäftigungen geringfügig erhöht. Auch bei den technischen Angestellten ist durch die Ein- schränkung der Außenarbeiten ein wohl vorübergehender Zu- gang eingetreten.

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Notstandsarbeiten fast verdreifaht. -

Ueber 90 Millionen Tagewerke.

Nach den Ermittlungen der Reichsanstalt für Arbeitslosen- vermittlung und Arbeitslosenversiherung hat im Be 1934 die wertschaffende Arbeitslosenfürsorge gegenüber den Vorjahren einen außergewöhnlich großen Fortschritt zu verzeihnen gehabt. Während nämlich im Fahre 1932 nux rund 48570 Notstands- arbeiter im Reichsgebiet beschäftigt worden waren, ergab sich für 1934, nachdem schon 1933 ein Anstieg auf 161 423 Arbeiter zu verzeihnen war, die sehr beträhtlihe Ziffer von 399 986 Not- standsavrbeitern. Die Zunahme der Bessäftigung von Avbeitern in der produktiven Arbeitslosenfürsorge betrug gegenüber 1933 weniger als 229 563, d. h. 1422%. Die Zahl der geleisteten Tagewerke stellte E 1934 auf 92513 322 gegenüber 34 880 772 im Fahre 1933, hat sich also fast verdreifacht.

Die THhüringisch-Bremer Sxporttagung in Bremen.

Am Sonnabend traten die als Gäste in Bremen weilenden thüringishen Fndustriellen unter Führung von Minister- tas Maler in Bree gla, un un

eisein des Regierenden Bürgermeisters Dtto Heider, des . Kreisleiters der NSDAP Blanke, mehrerer Mitglieder des Senats, des Staatsrates TFowie Vertre- tern der bremishen Behörden in einer Ameltslaguns mit der Kaufmannschaft Bremens die Möglichkeiten einer fruchtbaren Zu- sammenarbeit zwischen Binnenlandindustrie und Exporthandel zu erörtern.

Der Präsident der Jndustrie- und Handelskammer Bremen, Karl Bollmeyer, führte in seiner Eröffnungsrede u. a. aus: Zwischen der Exportindustrie und dem Ausfuhrhandel besteht eine natürliche wirtschaftliche Gemeinschaft eine Arbeitsteilung. Was der binnenländishe Jndustrielle erzeugt, seßt der seestädtische Exporteur am Weltmarkt ab, oder: was der überseeishe Ausfuhr- handel zur Deckung des Bedarfs seiner ausländishen Kunden braucht, stellt ihm der industrielle Erzeuger im Binnenland her. Grundsäßlih muß die Forderung bestehen bleiben, daß die binnen- ländische Jndustrie das eigentliche Ausfuhrgeshäft dem Exporthan- del überläßt. Wir können uns heute am Weltmarkt mit seinen Ein- fuhrhemmungen und Währungsabwertungen nux behaupten, wenn wir durch eine großzügige Zusammenfassung aller Kräfte im Jnnern die Stoßkraft nah außen erhöhen. Dann wandte si der Redner an die Vertreter der thüvingishen JFndustrie: Zwei Teile der deutshen Nationalwirtschaft, die thüringische Export- industrie und der hanseatishe Ausfuhrhandel haben fih zusam- mengefunden, um jeder zu seinem Teil und nah seinen Kräften zum Wohle des Ganzen, zum Wohle unseres deutshen Vaterlandes usammenzuarbeiten. Jhre Aufgabe ist es, bei möglichst niedrigen

treisen die Qualität Fhrer Erzeugnisse aufrehtzuerhalten und womöglih noch zu steigern. Genau so, wie Sie über Preis und Qualität der Ware wachen, kämpfen wir in Bremen um die Niedrighaltung der Handelsspesen sowie der Unkosten des tech- nischen Umschlages und des Seetransportes. Fm übrigen be- mühen wir uns darum, duxch unsere weltweitverzeigten Be- ziehungen Jhre Ware dort abzuseßen, wo sie den bestmöglichen Preis erzielen. Auch in der allershwersten Zeit des Krisentief- punktes hat Bremen sich für seine Außenhandelsaufgaben stark erhalten und seine alte Stoßkraft bewahrt. Bremen ist Deutsch- lands ausgesprochener Eisenbahnhafen und der einzige Hafen Europas, in welchem fast der gesamte Seegüterumschlag direkt ¿zwischen Schiff und Eisenbahn umgeshlagen wird, womit Kosten espart werden und die Qualität der umgeshlagenen Waren er- Lien bleibt. :

Dann ergriff der Vorsißende der Arbeitsgemeinschaft der drei thüringishen Fndustrie- und Handelskammern, Dr. Thiel- Ruhla, das Wort und sagte u. a.:

Die thüringishe Fndustrie sei von jeher stark auf den Export angewiesen gewesen. Fn der Vorkriegszeit habe sie den größeren Teil ihrer Erzeugung, in vielen Fällen 75 % und darüber (Spiel- waren-Fndustrie, Christbaumshmuck-Fnadustrie), exportiert. Durch den Krieg und die Nachkriegsfolgen habe die thüringishe Jndu- P einen starken Exportrückgang ertragen müssen, der sih in en Krisenjahren 1930—1932 noch außerordentlich verschärfte. Zu keiner Zeit aber habe die thüringishe Fndustrie die Wichtig- keit des Exports unterschäßt, und sie sei sih vollkommen klar dar- über, daß es jeßt eine ihrex wichtigsten Aufgaben sei, zur Unter- [gung aller Regierungsmaßnahmen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit erst recht den Export zu fördern. Die thüringische Industrie bestehe in ihrem überwiegenden Teile aus mittleren und kleinen Betrieben. Es liege du! dec Hand, daß diese nicht eigene Verkaufsniederlassungen im Auslande errichtenkönnten. Dar- aus ergebe sich ohne weiteres das Fnteresse der thüringishen Fn- dustrie, mit dem zünftigen Exporthandel gemeinsam zu arbeiten. Deshalb seien heute zahlreihe Firmen hier vertreten, um mit den Vertretern des Exporthandels persönlihe Verbindung anzu- knüpfen oder da, wo diese hon bestünde, zu vertiefen. Das Ziel sei, daß der Ae den Exporteur als seinen Vertreter für ein bestimmtes Gebiet betrahte und mit diesem gemeinsam eine dauernde Verkaufsarbeit vereinbare.

Der Ministerpräsident Thüxingens, Marschler, unter- strich in seiner Ansprache zunächst die Darlegungen der beiden Handelskammerpräsidenten und suhr dann fort:

Als vor 21s Jahren. der Nationalsogialismus in Thüringen zur Regierung kam, habe wegen der schwer darniederliegenden thüringishen Jndujtrie fast ein Drittel der Bevölkerung vom Staat unterstüßt werden müssen. Rückblikend müßten wir er- kennen, daß der Wiederaufstieg des Notstandsgebietes Thüringen nur dem Mut und Vertrauen seiner Wirtschaftsführer zu Adolf Sitler zu verdanken sei. Heute seien thüringishe Fndustrielle an die „Waterxkant“ gekommen, um in persönliher Fühlungnahme von Mensh zu Mensh mit den bremishen Kaufleuten gemein- same Wege zum Gelingen des Vierjahresplanes des Führers zu finden.

Den Abschluß des Besuches der thüringishen Jndustriellen in Bremen bildete am Sonnabend ein Bierabend im Schütting. Den Höhepunkt des Abends, der die freundshaftlihen Beziehun- gen zwischen den Fndustriekreisen Thüringens und der Bremer Kaufmannschaft in echter Kameradschaft bewies, brachte eine in herzlihen Worten gehaltene Schlußansprache des Ministerprästi- denten Marschler, der die enge, auf persönliher Fühlung- nahme beruhende Zusammenarbeit der beiden Wirtschaftskreise nochmals hervorhob. Der Erfolg der E L in Bremen sei die Tatsache, daß durch die Anbahnung einer festen Gemeinschafts8arbeit zwishen dem Thüringer Land und dem Außenhandelshafen Bremen wieder eine Rethe von Volksgenossen in den Arbeitsprozeß eingeschaltet werden können. Das sei um so wichtiger, als es bedeutend schwieriger sei, die leßten 2 Mil- lionen Arbeitslose in Deutschland wieder in Arbeit und Brot zu bringen, als die bisher durch den Nationalsozalismus in den Wirt- haftsprozeß eingegliederten 4 Millionen Volksgenossen. Heute müßten wir um die Existenzmöglichkeit eines jeden einzelnen kämpfen. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen.

Devisenbewirtschaftung.

Iachnahmen für leiïchtverderbliche Waren und Einfuhren von minèerer Bedeutung.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung ordnet mit Runderlaß Nr. 19/35 D. St. (4/35 Ue. St.) an:

„1. Jn der Anlage übersende ih die im Runderlaß 131/34 D. St. (14/34 Ue. St.) Abschnitt V, 4, Absay 2, erwähnte Liste leihtverderbliher Waren, deren Kaufpreis und Transportkosten von Nes Spediteuren schon vor Erteilung einer Haupt- oder Nebenkostenbesheinigung nach den Vorschriften des Rund-

erlasses 131/34 D. St. (14/34 Ue, St.) Abschnitt V Ziffer 4 nach-"

genommen werden dürfen.

2. Ferner bestimme ih in Erweiterung der durch Runderlaß 131/34 D. St. (14/34 Ue. St.) getroffenen Anordnung, daß bei Vorliegen der gleichen Vorausseßungen Spediteuren die allgemeine Genehmigung erteilt werden kann, in der durch Runderlaß 131/34 D. St. (14/34 Ue. St.) S V Ziffer 4 vorgesehenen . Weise auch den Warenwert und die Transportkosten solher Gegenstände nach N die als Einfuhr von minderer On im Sinne des Erlasses des Reichsfinanzministeciums an die Zollstellen vom 13. September 1934 0 3046 1 II1 Abschnitt [IIT (Reichszoll- blatt 1934 Nx. 101 S. 541 vom 15. September, vgl. ferner meinen Runderlaß 115/34 D. St. 5 Ue. St. vom 19. September. 1934) anzushen sind.

/ uständig Dn die Erteilung dieser Genehmigung ([11, I1 Ri.) bri auch hter die Devisenstellen. Die O der Devisen- tellen für Genehmigung zur O uns es Warenwertes und der Transportkosten ergibt P aus Runderlaß 115/34 D. St. (5 Ue. St.) Abschnitt 11, Ziffer 3.“ Die Liste der leihtverderblihen Waren im Sinne des Runderlasses 131/34 D. St. (14/34 Ue. St.) enthäit 1, Waren mit Uebernahmeschein (Butter, Käse, Schmalz, Eier); 2. fontingentierte Waren folgender Nummern des ace: Pos. 330, Pos. 33 p, Pos. 33 q, Pos. 33 r, Pos. 33 s, Pos. _33 t, Pos. 33 u, Pos. 108, Pos. 109, Pos. 110, Pos. 111, Pol 112, S 115, Pos. 119, Pos. 120, Pos. 121, Pos. 122, Pos. 123, 0). ;

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Handwerk und Handel. Ein Vortrag von Dr. Schüler, BVeclin.

Der Generalsekreiär des Reichsstandes des Deutschen Hand- werks, Dr. Schüler, sprach am Sonntag, dem 10. Februar, im Rahmen der Studienwoche über Fragen der Handelswirtschaft der Handelshochshule Königsberg über „Der Handel des Handwerks“. Der Vortragende entwickelte hierbei u. a. folgende Gedankengänge:

Das Handwerk umfaßt nah neueren Feststellungen rund 1,4 Mill. Betriebe mit rund 324 Mill. Beschäftigten. Vor der Krise hatte das Handwerk etwa 3 Mrd. RM Lohnsumme, 10 bis 12 Mrd. RM Rohstoffbedarf und etwa 20 Mrd. RM Gesamt- umsaß im Jahre aufzuweisen. Feder achte Deutsche lebt vom Handwerk. Allein das Büäckerhandwerk hat soviel Beschäfstigte wie die chemische Fndustrie. Beim Einkauf hat das Handwerk ein Junteresse an einem gut ausgebildeten Fachhandel. Für den Verkehr sind 250 000 bis 300 000 Betriebe, also etwa ein Fünftel der Handwerksbetriebe, mit einem Ladengeschäft verbunden. Bei Bäkern, Fleishern, Konditoren und anderen Berufen ist der Laden ein notwendiger Bestandteil des Betriebes. Fn anderen Fällen haben vielfahe Gründe die Angliederung eines Laden- geshäftes bedingt. Häufig, so bei Shuhmachern, Buchbindern, Messershmieden und Uhrmachern, paßte sich das Handwerk an die veränderten Wirtschaftsverhältnisse an, indem es den Handel mit einshlägiger Fabrikware übernahm. Den Handwerkshandel schäßt das Konjunkturinstitut für 1928 auf 9,4 Mrd. RM, für 1931 auf rund 7 Mrd. RM (Umsay von selbsterzeugter und Fabrikware).

Während auf der einen Seite Handwerksbetriebe den Verkauf von Handelsware aufgenommen haben, haben Einzelhandelsa betriebe sih Jnstandsezungs-, Fnstallations- und Dienstleistungs- werkstätten angeschlossen. Vielfach tritt auch das Handwerk als Lieferant und Abnehmer des Einzelhandels auf. Fm ganzen erfüllt das Handwerk bei seiner Einzelhandelstätigkeit wichtige volkswirtschaftlihe Aufgaben: Lagerhaltung und Uebernahme des damit verbundenen Risikos und Schaffung neuer Absaymöglich- keiten; hierbei paßt sich der Handwerker immer mehr den An- forderungen moderner Kundenpflege an; als Erzeuger ist er be- sonders befähigt, die Güte und Verwendungsweise der von ihm verkauften Fabrikware zu beurteilen.

Jm ganzen beruhen die Beziehungen zwischen Handwerk und Einzelhandel auf einer durchaus gesunden Grundlage. Beide Be- triebsformen sind nahe verwandt; die Uebergänge sind fließend, die Mischformen häufig. Diè engen Beziehungen und die gegen- seitige Durchdringung beider Wirtschaftsgruppen hatte in der Vergangenheit auf verschiedenen Fachgebieten mehrfach zu Ver- einbarungen geführt, die die Beziehungen und die Hochhaltung der handwerklichen Leistung sicherstellen sollten. Diese Art der Zu- sammenarbeit strebt das Handwerk auch für die Zukunft an.

Ein Beispiel für die Probleme, die jede Umwälzung aufwirft, liegt in einer gewissen Umschihtung der Struktur der gewerblichen Betriebe, die die Verordnung mit sih bringen wird. § 2 Abs. 2 bestimmt, daß auch die handwerklihen Nebenbetriebe anderer Wirtschaftsgruppen in die Handwerksrolle eingetragen werden, soweit sie „in der Regel Waren zum Absay an Dritte herstellen oder handwerkliche Leistungen auf Bestellung Dritter bewirken“; die unmittelbare Kundenarbeit brauht dabei also kein Haupt- bestandteil der Betriebstätigkeit zu sein, sondern eine regelmäßig wiederkehrende Teilbeschäftigung genügt. Zahlreiche Einzelhandels- betriebe werden also nur fortgeführt werden können, wenn der JFnhaber selbst die Meisterprüsfung abgelegt hat. Wenn so von bestimmten Kaufleuten mit einem Handwerksbetrieb die Gewähr handwerkliher Sachkunde verlangt wird, so hat andererseits das soweit sie „in der Regel“ „Waren zum Absaß an Dritte herstellen Meisterprüfung Mittel und Wege, auch die sahgemäße kauf- männische Shulung der Handwerker zu gewährleisten.

Die Erfahrungen eines halben Fahrhunderts lehren eine gesunde Teilung der Aufgaben zwischen Handwerk und Einzel- handel. Der Einzelhandel sollte vorzugsweise dem -Verbraucher Massenartikel des täglihen Bedarfes als berufener Mittler zu- leiten, das Handwerk sih vornehmlich mit der Erzeugung befassen, wozu in gewissem Umfange auch händlerishe Aufgaben gehören. Was daran krank is, wird die nun. im Handwerk angebahnte Entwicklun Det beseitigen. Generalsekretär Dr. Schüler {loß mit V ‘eststellung, daß sih gewiß eine Brücke zur Ueber- windung aller Schwierigkeiten zwischéën Handwerk und Einzel- handel und zu beiderseitiger Zufriedenheit finden läßt.

Großaufträge der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft an deutsche Werften.

Die Verhandlungen zwishen der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellshaft und den deutschen Werften wegen Ver- gebung großer neuer Tankschiffbauausträge sind soeben zu einem erfolgreichen Abschluß gebraht. worden. Nicht weniger als 6 Üebersee-Großtanker, und zwar 4 à 15000 DWT,, 2 à 6000 DWT., sowie 6 Leichter und 6 Barkassen, im Gesamt= bauwert von rund 18 Mill. RM, sind vergeben worden bzw. stehen vor der Vergebung. Die Aufträge für! dié Neubauten werden in Befolgung einer Anregung des O E E Desi auf eine Anzahl Werften verteilt, nämlih Blohn l Schihau und Germania. Die neuen Aufträge bringen der deut- hen Werftindustrie und den beteiligten Lieferwerken, namentlich der Stahlindustrie, auf Monate hinaus - umfangreiche Be- shäftigung und Tausenden von deutschen Volksgenossen Arbeits- möglichkeiten. 4

Die Bauzeit der Schiffe der 15 000-Tonnen-Klasse beträgt 14 Monate, die der kleineren entsprehend weniger. Allein an Stahl werden etwa 25 000 t für diese Neubauten benötigt. Die Vergebung dieser Aufträge ‘an die deutshe Werftindustrie ist niht nux eine wirksame Unterstüßung der Maßnahmen dev Reichsregierung zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, sondern sie ist darüber hinaus ein Zeichen des Vertrauens, das die Standard unverändert der deutshen Wirtschaft R E

In diesem Husartnenaug darf darau hingewiesen werden, daß die deutsche Werftindustrie seit Kriegsende nicht weniger als 32 Großtankschiffe für die Standard-Gruppe gebaut hat, d. h. der Tonnage nah rund 61 % der Tankschiffbauten, die die deutsche Wersftindustrie in derselben Zeit insgesamt ausgeführt hat.

Fortsetzung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

E E A S N G Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlag: A i. L. Natal Lane in Berlin-Lichtenberg. Druck derx Preußiscken Druckerei- und Verlags-Aktiengesell schaft, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Beilagen E (einshl. Börsenbeilage und zwei Zentralhandelsregisterbeilagen).

m & Voß, Deschimag, *

zum Deutschen ReichSa

ITe. 35

ESrste Beilage

Berlin, Montag, den 11. Februar

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nzeiger und Breußischen StaatSanzeiïger

_1985

EVBirtschaft des Auslandes.

Iorwegens Außenhandel.

Oslo, 11. Februar. Nach den endgültigen Sesieenngen belief sich Norwegens Einfuhr im Fahr 1934 auf 735,5 Mill. Kr. gegen- über rund 645 Mill. Kr. im Vorjahr. Hiervon entfielen 591,6 Mill. Kr. auf die Einfuhr aus den europäishen Ländern, von denen England mit 169 (152) Mill. Kr. oder 23 (22,8) % der gesamten Einfuhr an der Spibe stand. An zweitex folgte Deutsch= land mit einer jar unveränderten Ginfuhcr von 140 Mill. Kr. oder 19 %. Der Gesamteinfuhr stand eine Gesamtaussuhr im Werte 578 (558) Mill. Kr. gegenüber. Auch hier steht an erster Stelle England, wohin sih die Ausfuhr auf 140,3 (113,9) Mill. Kr. stellte. Die Ausfuhr nach Deutschland ist um etwa 9/2 auf 79 Mill. Kr. gestiegen. ;

Eisenerzeugung und Eisenverbrauch Schwedens im Zahre 1934 beträchtlich gestiegen.

Stockholm, 10. Februar. Die Eisenausfuhr Schwedens stieg 1934 um 16 % von 224 800 t auf 261 300 t, die Eiseneinfuhr hat sich nahezu verdoppelt von 276 000 auf 511 800 t. Die Eisenerz- ausfuhr betrug 6,86 Mill. t gegen 3,15 Mill. t im Jahre 1933. Jm Berichtsjahre wurden 552 800 t Roheisen erzeugt, eine seit 1918 niht mehr erreichte Ziffer. Die Erzeugung von Walz- und Schmiedeeisen bzw. Stahl belief sich auf 623 000 t, die von Halh- zeug auf 874200 t, wobei die beiden leßtgenannten Ziffern alle bisherigen Höchstzahlen schlagen. Der shwedishe Verbrauch von Eisen und Stahl im Berichtsjahr stieg auf rund 755 000 t, was im Verglei mit 1933 eine Zunahme von nahezu 58 % bedeutet. Infolge der erhöhten Nachfrage nah Eisen und Stahl haben viele shwedischen Werke ihre Anlagen erweitert und modernisiert. Die Sandvik-Werke haben ihre neue Elektrostahlfabrik in Gang geseßt, ausgedehnte Neubauten beschlossen und eine Reihe neuer Arbeiten begonnen.

Steigender Eisenverbrauch in Polen.

Kattowiß, 9. Februar. Die Entwicklung des polnischen in- ländishen Eisenmarktes im vergangenen Fahre hat sih ver- hältnismäßig günstig gestaltet, so daß durch die Steigerung des gnlandsabsaßyes die Verluste bei der Ausfuhr die durch den starken Rückgang der rufsishen Aufträge eintraten mehr als ausgeglichen werden konnten. Bemerkenswert ist die Verteilung der durh das polnische Eisenhüttensyndikat vermittelten Aufträge auf die verschiedenen Abnehmergruppen nah den soeben ver- öffentlihten Zahlen des Svndikats. Danach bezogen: an syndi- zierten Walzwerkserzeugnissen der Handel 100862 t gegen 71772 t im Vorjahre, die Verarbeitungsindustrie 70 933 t (50 151), Selbstverwaltungen und dergl, 752 t (685), die Regierung 68 748 t (65 368), die Hütten 1792 t (872). Hiernah waren die Regie- rungsaufträge, hauptsählich Schienenaufträge der Staatsbahnen, gegen das Vorjahr nur unbedeutend erhöht, und der Mehrabsaß kam vorwiegend auf die Privatabnehmer, die durch zweimalige Herabseßung der Eisenpreise, Frahtermäßigungen und sonstige Sons zu stärkeren Käufon angeregt worden waren. Jm einzelnen wurden abgeseßt nah: Kongreßpolen ohne Dom- browaer Revier 56 400 t (41 056), Wojewodschaft Schlesien mit Dombrowaer Revier 52 602 t (38 572), Wojewodschaft Posen und Pommerellen und Freistaat Danzig 23 339 t (16 183), Westgalizien 18 464 t (11 957), Ostgalizien 11744 t (8002), östlihe Wojewod- haften 9246 t (6153).

l Fortsezung des Handelsteils. N

für Kohle, Koks und Briketts im Ruhrrevier: Am 9. Februar 1935: Gestellt 20814 Wagen. Am 10. Februar 1935: Gestellt 2120 Wagen.

Wagengestellung

Die Elektroiytkupfernotierung der Vereinigung für deutsche Elektrolytkupfernotiz stellte sich laut Berliner Meldung des ,„D. N. B.“ e N Februar auf 39,50 6 (am 9. Februar auf 39,50 #) für

g.

Verichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen.

Danzig, 9. Februar. (D. N. B.) (Alles in Danziger Gulden.) Banknoten: Polnische Loko 100 Zloty 57,80 G., 57,92 B., 100 Deutshe Reichsmark —— G., —,— B., Amerikanische (5- bis 100 -Stüde) —— G., —— B. Scthedcks: London —,— G., —,— B. Auszahlungen: Warschau 100 Zloty 57,79 G., 567,91 B. Telegraphishe: London 15,00 G., 15,04 B.,, Paris 20,19 G., 20,23 B., New York 3,0740 G., 3,0800 B., Berlin 122,80 G., 123,04 B.

Wien, 9. Februar. (D. N. B.) [Ermittelte Durchschnittskurse im Privatclearing. Briefl. Auszahl.] Amsterdam 362,36, Berlin 215,12, Brüssel 125,07, Budapest —,—, Bukarest —,—, Kopen- hagen 116,96, London 26,27, Maddd 72,47, Mailand 45,58, New York 537,56, Oslo 131,61, Paris 35,43, Prag 21,76, Sofia —,—, Stockholm 135,06, Warschau 101,25, Zürich 173,61.

Prag, 9. Februar. (D. N. B.) Amsterdam 16,19, Berlin 960,50, Zürih 7761/4, Oslo 590,50, Kopenhagen 525,25, London 117,65, Madrid 327,25, Mailand 204 25, New York 24,10, Paris 158,05, Stodtholm 604 50, Wien 569,90, Marknoten 916,00, Polnishe Noten 453,75, Warschau 452!/z, Belgrad 55,5116, Danzig 785,00.

Budapest, 9. Februar. (D. N. B.) Alles in Pengös. Wien 80,454, Bexclin 136,30, Zürich 111,224, Belgrad 7,85.

London, 11. Februar. (D. N. B.) New York 488/14, Paris 74,21, Amsterdam 724,25, Brüssel 20,984, Jtalien 57,56, Berlin 12,194 Schweiz 15,12 Spanien 835,81, Lissabon 110/, Kopen- gogen 22,40, Wien 26,31, Mandul 610,00, Warschau 25,93,

uenos Aires in £ 15,00, Rio de Janeiro 412,00.

Paris, 9. Februar. (D. N. B.) (Schlußkurse, amtlich.) Deutschland —,—, London 74,25, New York 15,22, Belgien 8563,75, Spanien 207,25, Jtalien 128,90, Schweiz 4905/4, Kopen- hagen —,—, Holland 1024,25, Os8lo —,—, Stockholm 383,50, Prag 63,40, Rumänien —,—, Wien —,—, Belgrad —,—. Warschau —,—. B Paris, 9. Februar. (D. N. B.) (11,05 Uhr, Freiverkehr.)

erlin ——, England 74,26, New York 15,224, Belgien 353,75, Spanien 207,25, Jtalien 128,80, Schweiz 4905/4, openhagen ——, Holland 1024,50, Oslo —,—, Stocktholm —,—, Prag —,—,

umänien ——, Wien —,—, Belgrad —,—, Warshau —,—.

Amsterdam, 9. Februar. (D. N. B.) (12,00 Uhr; holl. Veit.) (Amtlich.) Berlin 59,4, London 7,254, New York 148"/,,,

Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Tschechoflowatei.

Prag, 7: Februar. Nah einer amtlihen Mitteilung des tshehoslowakishen Fürsorgeministeriums wurden Ende Fanuar in der Tschechoslowakei 817 983 Arbeitslose gegen 752 328 Avbeits- lose Ende Dezember gezählt. Die Zahl der Arbeitslosen ist somit um 65655 gestiegen, die Steigerung beträgt rund 8,7 % (im Vorjahre nur 7,6 %). Auch für den Februar wird mit einem weiteren Ansteigen der Arbeitslosigkeit gerechnet.

ESrhöhÿte Getreideeinfuhr Ztaliens.

Mailand, 11. Februar. Jm Januar 1935 wurden nah Jtalien 36815 dz Getreide eingeführt gegen 9249 dz im Januar des Vorjahres. Die Getreideeinfuhr vom 1. Juli 1934 bis 31. Fanuar 1935 belief sich auf insgesamt 260 651 dz gegen 237197 dz in der gleihen Vorjahrszeit. Fm leßten Jahre ergibt sih somit eine Steigerung der Getreideein- fuhr um 23454 dz. Die Maiseinfuhr betrug im Fanuar 27780 dz gegen 50 084 dz im Januar des Vorjahres. Fn der Zeit vom 1. Fuli 1934 bis 31. Fanuar 1935 wurden 803 486 dz gegen 912 452 dz in der entsprehenden Vorjahrszeit eingeführt.

ie Maiseinfuhr ist also gegenüber dem Vorjahr um 108 956 dz zurückgeblieben.

7 Millionen jugendlihe Arbeitslose in U. 6. A.

Die Zahl der Jugendlihen von 16 bis 24 Fahren in den Vereinigten Staaten wird von amtliher Seite auf rund 16 Mil- lionen geshäßt, Eingehende Untersuchungen ergaben nun, daß davon etiva 7 Millionen vollklommen beshaftigungêlos sind. Man hat dabei angenommen, daß ungefähr 2 Millionen Fugendliche die höheren Schulen und etwa 1 Million die Fahshulen und Universitäten besuchen und weitere 5 bis 6 Millionen Fugendliche mehr oder minder ständig Di, sind. Die Bekanntgabe der unerwartet hohen Zahl von 7 illionen völlig arbeitsloser Fugendlicher hat in der nordamerikanishen Oeffentlichkeit wie eine Bombe gewirkt. Das Aufsehen wurde noch größer, als be- kannt wurde, daß viele Hunderttausende dieser Millionenzahl arbeitsloser V boa wie Landstreicher sicz auf den Land- straßen und Eisenbahnen herumtreiben und weitere Hundert- tausende sih ohne jede Aufsiht und moralisch haltlos in den Groß- städten aufhalten und hier den Behörden zur Last fallen. Fn mancher Beziehung erinnern die sittlichen und sozialen Zustände unter A JFugendlichen {hon an sowie Ge Verhältnisse.

Die staatlichen Stellen in den U. S. A. versuchen mit allen Mitteln, der sozialen Not, die sich unbekämpft zu einer großen Gefahr für den Staat auswachsen kann, zu steuern. Eines dieser Mittel ist der Arbeitsdienst in seiner amerikanischen Form. Schon aus der Entstehungsveranlassung heraus sind diese Arbeitsdienst- lager meist reine Erziehungsanstalten, in denen unter der Füh- rung ehemaliger Frontsoldaten aus verwahrlosten Tramps wert- volle Staatsbürger gesormt werden sollen. Fnsgefsamt wurden bishex rund 325 000 Fugendlihe in diese Lager aufgenommen, eine an sih hohe Zahl, die aber im Verhältnis zu der noch un- ersaßten Millionenmasse der jugendlihen Arbeitslosen kaum ins Gewicht fällt. Die zuständigen Behörden haben daher beschlossen, die Arbeitslager nah den zur E stehenden Mitteln weitestgehend zu fördern, um auf diesem Wege, der bereits die besten Erfolge gezeitigt hat, den Kampf gegen die Verwilderung der nordamerikanischen arbeitslosen Fugend aufzunehmen.

Paris 9,764, Brüssel 34,54, Schweiz 47,92 Ftalien 12,59, Madrid 20,224, Oslo 36,45, Kopenhagen 32,40, Stockholm 837,40, Wien —,—, Prag 618,25, Helsingfors —,—, Budapest —,—, Bukarest ——, Warshau —,—, Yokohama —,—, Buenos Aires —,—.

Zürich, 11. Februar. (D. N. B.) (11,40 Uhr.) Paris 20,378, London 15,114, New York 309,75, Brüssel 72,07, Mailand 26,26, Madrid 42,223, Berlin 123,973, Wien (Noten) 57,65, Jstanbul 248,00.

Kopenhagen, 9. Februar. (D. N. B.) London 22,40, New York 460,25, Berlin 181,25, Paris 30,35, Antwerpen 106,85,

ürih 148,30, Rom 39,10, Amsterdam 309,55, Stockholm 115,65, A 112,70, Helsingfors 9,95, Prag 19,30, Wien —,—. Warschau

Stockholm, 9. Februar. (D. N. B.) London 19,403, Berlin 159,50, Paris 26,20, Brüssel 93,25 Schweiz. Pläbe 128,75, Amsterdam 268,50, Kopenhagen 86,00, Oslo 97,60, Washington 399,00, Helsingfors 8,60, Rom 34,25, Prag 17,00, Wien —,— Warschau 75,50.

Oslo, 9. Februar. (D.N. B.) London 19,90, Berlin 164,00, Paris 27,00, New York 410,00, Amsterdam 275,75, Zürich 132,50, Helsingfors 8,90, Antwerpen 95,75, Stockholm 102,85, Kopen- hagen 89,25, Rom 34,90, Prag 17,20, Wien —,—. Warschau 77,50.

Moskau, 2. Februar. (D. N. B) (Jn Tscherwonzen.) 1000 E Pfund 564,21 G., 565,91 B., 1000 Dollar 115,85 G., 116,26 B., 1000 Reichsmark 46,21 G., 46,39 B.

London, 9, Februar. (D. N. B.) Silber Barren prompt 247/16, Silber fein prompt 268/g, Silber auf Lieferung Barren 249/16, Silber auf Lieferung fein 26,50, Gold 142/23.

Wertpapiere.

Frankfurt a. M., 9. Februar. (D. N. B.) 5 9/% Mex. äußere Gold 10 50, 44 9% Frregation 7!/;, 49/9 Tamaul. S. 1 abg. —,—, 5 9/0 Tehuantepec abg. 6,00, Aschaffenburger Buntpapier 54,00, Cement Heidelberg 114,00, Dtsch. Gold u. Silber 205,00, Dtsch. Linoleum 127,00, Eßlinger Masch. —,—, Felten u. Guill. —,—, Ph. Holzmann 86,00, Gebr. Funghans 80,75, Lahmeyer 1205/g, Mainkrastwerke —,—, Rütgerswerke 105,25, Voigt u.

äffner 10,75, Zellstoff Waldhof 51,75, Buderus 92,25, Kali

esteregein 108,00.

Hamburg, 9. Februar. (D. N. B.) (Schlußkurse.) Dresdner Bank ‘86,50, Vereinsbank 113,00, Lübeck-Büchen 82,00, Hamburg- Amerika Paketf. 3177/5, Hamburg - Südamerika 30,00 B., Nordd. Lloyd 335/42, Alsen Zement 131,50, Dynamit Nobel 77,75, Guano 92,50, Harburger Gummi 83,25, Holsten - Brauerei 99,00, Neu Guinea —,—, Otavi 12,25.

__ Wien, 9. Februar. (D. N. B.) Amtlich. (Fn Daziltingen.) Völkerbundsanleihe 100 Dollar-Stücke 541,00, do. 500 Dollar- Stücke 541,00, 49/6 Galiz. Ludwigsbahn —,—, 4 %/% Vorarl- berger Bahn —,—, 3 %/ Staatsbahn 74,50, Türkenlose —,—, Wiener Bankverein —,—, Oesterr. Kreditanstalt —,—, Ungar. Kreditbank —,—, Staatsbahnaktien 24,85, Dynamit A.-G. —,—, A. E. G. Union 8,10, Brown Boveri 82,00, Siemens - Schucker! 88,00, Brüxer Kohlen 103,59, Alpine Montan 11,05, Felten u. Guilleaume (10 zu 3 zusammengelegt) —,—, Que A-G. —,—, Prager Eisen 131,00, Rimamurany 29,90, Steyr. Werke (Waffen)

usammengelegte Stücke) ——, Skodawerke ——, Steyrer

apierf. ——, Scheidemandel —,—, Leykam Josefsthal 2,80.

|

_Amsterdam, 9. Februar... (D. N. B.) 79% Deutichê Reichsanl. 1949 (Dawes) 30 00, 52 %/9 Deutiche Reichsaul. 1965 (Young) 325/2 G., 33,00 B., 62 9/9 Bayer. Staats-Obl. 1945 22,50, 79%/0 Bremen 1935 24,50, 6 9% Preuß. Obl. 1952 21,50, 79/5 Dresden Obl. 1945 —,—, 7% Deutsche Rentenbank Obl. 1950 —,—, 7% Deutshe Hyp.-Bank Bln. Pfdbr. 1953 —,—, T 2% Deutscher Sparkassen- und Giroverband 1947 22,50, 7/6 Pr. Zentr.-Bod.-Krd. Pfdbr. 1960 —,—, 7% Sächj. Bodenkr.-Pfdbr. 1953 —,—, Amtster= damshe Bank 107,50, Deutsche Reihsbank —,—, 79%/ Arbed 1951 —,—, 7% A.-G. für Bergbau, Blei und Zink Obl. 1948 —,—, 8 9% Cont. Caoutsh. Obl. 1950 —,—, 7 9/2 Dtsch. Kalisynd. Obi. S. A 1950 44!/z, 7% Cont. Gummiw. A. G. Obl. 1956 —,—, 6 9/9 Gelsenkirchen Goldnt. 1934 —,—-, 6% Harp. Bergb.-Obl, m. Opt. 1949 26,50, 6 9% J. G. Farben Obl. —,—, 79/9 Mitteld. Stahlwerke Obl. m. Op. 1951 —,—, 7 ©/9 Rhein.-Westf. Bod.-Crd.s Bank Pfdbr. 1953 —,—, 79%/0 Rhein-Ele Union Obl. m. Op. 1946 24,50 79/0 Rhein. - Westf. E. -Obl. 5 jähr. Noten 26,25 79°/a Siemens-Halske Obl. 1935 36,25, 6 9% Siemens-Halske Zert. ge winnber. Obl. 2930 —,—. 7%/ Verein. Stahlwerke Obl. 1951 40,00, 63 9/0 Verein. Stahlwerke Obl. Lit. C 1951 2835/4, F. G. Farben Hert. v. Aktien 55,50, 7% Rhein-Westf. Elektr. Obl. 1950 25,25, 6 9% Eschweiler Bergw. Obl. 1952 37,00, Kreuger u. Toll Winstd, Obl. 5%, 6% Siemens u. Halske Obl. 2930 38,50, Deutsche Banken Zert. —,—, Ford Akt. . (Berl. Emission) —,—.

Jn Berlin festgestellte Notierungen für telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Bauknoten,

Telegraphische Auszahlung.

9. Februar Geld Brief

12,495 12,529 0,639 0,643 S817 08/29

0/194 0;196 3,047 3,053 2,498 2,902 5445 5499 8124 81,40 12,19 12,22

68,68 68,82 0,985 9/895 16415 16,455 2,3094 2,398

168,15 168,49 O T 09/29

21,30 21,34 0E 0/713

5,649 5,66L 80,92 81,08

46 Un 61,28 61,40 48,95 49,05 47,02 47,12 11007 11,09 2,488 2,492 62,86 62,98 80,72 80,88 34,10 | 32,02 3834,08 10/41 | 10,39 10,41 1,980) 1,974 1,978 1,021] 1,019 1,021

2,901] 2,900 2,506

11. Februar Geld Brie}

12,52 0,643 98,29

0,196

3,053

2 500 54,51 81,40 F225

Ägypten (Alexandrien und Kairo) Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) . . Brafilien (Nio de Faneiro) Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal) . Dänematrk(Kopenhg.) Danzig (Danzig) «. England ¡London) Estland

12,49 0,639 58,17

0,194

3 047

2,496 54,41 81,24 12,185

68,68 9,38 16,415

2,394

168,19 99,14

21,30 0,711

5,649 80,92

41,63 61,24 48,95 47,00 11,06 2/488 62,82 80,72 34,04 . 10,39 1,976 1,019 2,497

1 ägypt. Pfd. 1 Pap. -Pef. 100 Beklga

1 Milreis 100 Leva

1 fanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden

1 Pfund

(Neval/Talinn) . . | 100 estn. Kr. Finnland (Helfingf.) | 100 finnk. M. Frankreih (Paris) . | 100 Fres. Griechenland (Athen) | 100 Drachm. Holland (Amsterdam

und Rotterdam). . | 100 Gulden

100 iél. Kr.

68,82 9,39 16,495 2,398

168,53 99,26

21,34 0,713

5,661 81,08

41,71 61,36 49,05

47,10 11,08 2,492

62,94

Island (Neyfkfjavi) . Stalien (Noin und

Mailand) 100 Lire Japan (Tokio u. Kobe) | 1 Yen JSugosilavien (Bel- : grad und Zagreb). | 100 Dinar Lettland (Riga) . . . | 100 Latts Litauen (Kowno/Kau-

nas) 100 Litas Norwegen (Osl1o) . | 100 Kronen Oesterreih (Wien) . | 100Schilling Polen (Warschau,

Kattowiß, Posen) | 100 Zloty Portugal (Lissabon) . | 100 Escudo Rumänien( Bukarest) | 100 Lei Schweden(Stockholm

und Göteborg) . . | 100 Kronen Schweiz (Zürich,

Basel und Bern). | 100 Franken 80,88 Spanien (Madrid u.

_ Barcelona) . ._ | 100 Peseten Tschechoslow. (Prag) | LV0 Kronen

Türkei (Istanbul) . . | 1 türk. Pfund

Ungarn (Budapest) . | 100 Pengö Uruguay (Montevid.) | 1 Goldpeso Verein. Staaten von Amerika(New York) | 1 Dollar

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

_

11. Februar Geld Brief 20,38 20,46 16,16 16,22

4,185 4,205

2,449 2,469 2,449 2,469 0,611 0,631 57,96 5958,20 0,17 0,19

2,438 2,458 54,20 54,42 81,06 81,38 12,15 * 12,19 1215 12,19

031 63d 16/375 16/435 167.77 168/45

21,33 21,41 6563 557

41,44 41,60 61,08 61,32

9. Februar Geld Brief 20,38 20,46 1616 16,22

4,185 4,205

9,453 9,473 2453 2,473 0,611 0,63L 57,96 58,20 0,17 0,19

24 92,46 5424 5954,46 81,06 81,38 12,155 12,195 12,155 12,195

5,322 6,36 16/375 16/435 167.73 168/41

91,33 21,41 553 bHT

4L,44 41,60 61:12 61,36

Sovereigns. . - « « | Notiz 20 Francs-Stücke . für Gold-Dollars . . « „|| 1 Stück Amerikanijche : 1000—5 Dollar . . | 1 Dollar 2 und 1 Dollar. .| 1 Dollar Argentinische . . « « « | 1 Pay.-Pefo Belgische . . | 100 Belga Brajiliani\he « « « «| l Milreis Bulgarische, « « « e « | 100 Leva Canadiiche « « « « « «| l kanad. Doll. Dänische . « « « « « « | 100 Kronen . | 100 Gulden r

Danziger . « + « « Engli\che: große. . « | L engl. Pfund 1 engl. Pfund

1 £ u. darunt : 100 estn. Kr.

Giiñisde . + « « s. Finnische . - « - « « « | 100 finnl. M. 100 Frs.

Französische . . «-+ Holländische . . . « «| 100 Gulden Italienische: große .| 100 Lire 100 Lire u. darunt. | 100 Lire Jugoslavische. « « - « | 100 Dinar Lettländische « . « « . | 100 Latts Litauische . . « « « « « | 100 Litas Norwegische « . « « « | 100 Kronen Oesterreich.: große. « | 100 Schilling 100Scilling

100 Schill. u. dar. Dis is L s Bolnies G Gs 100 Zloty 47,01 47,19 | 47,03 47,2L

umänische: 1000 Kei und neue 500 Lei Dp 6260 6286 | 62,64 62,90 “»euts 8044 80,76 | 80,44 80,76

unter 500 Lei. . . 100 E 80,44 80,76 | 80,44 80,76

Schwedische . . « . +

Schweizer: große .. 100 Frs. C 100 Peseten | 33,70 833,84 133,78 33,92

100 Frs. u. darunt. 100 Kronen

Spanische ..... 100 Kronen

ets arte 10,43 1 türk. Pfund | 1,918 100 Pengò cat

10,47 1,936

10,43

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1,938

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