1935 / 55 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Mar 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 55 vom 6. März 1935. S. 2

Vekanntmachung über den Londoner Goldpreis

gemäß § 1 der Verordnung vom 10. Oktober 1931 zur Aenderung der Wertberechnung von Hypotheken und sonstigen Ansprüchen, die auf Feingold (Goldmark) lauten (Veichsgesetzbl. 1 S. 569). Der Londoner Goldpreis beträgt am 6. März 1935 iyeins Unze Feingold e = 119 h 4d in deutsche Währung nah dem Berliner Mittel- kurs für ein englishes Pfund vom 6. März 19395 mit NM 11,62 umgerechnet « « = für ein Gramm Feingold demnah « « « = in deutsche Währung umgerechnet. « « « =

Berlin, den 6. März 1935. Statistische Abteilung der Reichsbank. Dr. Döring.

RNM 86,7626, pence 97,6141, NM 2,7894148.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 9 des Gesetzes, betr. die elektrischen Maßeinheiten, vom 1. Funi 1898 (Reichsgeseßbl. S. 905) ist den Lech-Elektrizitätswerken Aktiengesellschaft in Augsburg die Genehmigung erteilt worden, als „Elektrisches Prüfamt 31“ amtliche Prüfungen und Beglaubigungen von Elektrizitäts- zählern und elektrishen Meßgeräten auszuführen, und zwar

n Glei. B10 A 150 V,

mit Wechsel- und Drehstrom . bis 200 A 600 V.

Berlin, den 1. März 1935.

Der Reichs- und Preußische Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. J A: MENPEL,

Preußen.

Vekanntmachung.

Die Auslosung der am 1. August 1935 einzulösenden Schuldverschreibungen der 6zinsigen Preußischen Staats- anleihe von 1928 findet Montag, den 8. April 1935, vormittags 10 Uhr, öffentlich in unserem Dienstgebäude, Oranien- straße 106/109, statt.

Berlin, den 4. März 1935. Preußische Staats\huldenverwaltung.

Bekanntmachung.

Auf Grund des § 1 des Gesezes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichs-

geseßbl. 1 S. 293) in Verbindung mit dem Geseye über die -

Einziehung staats- und volksfeindlihen Vermögens vom 16. Juli 1933 (Reichsgesezbl. T S. 479) und der Preuß. Aus- führungsverordnung hierzu vom 31. Mai 1933 (Geseßsamml. S. 207) wird das bei dem Gesangverein „Männerchor Ahrensburg“ beshlagnahmte Barvermögen von 17,76 Reichsmark unter Bestätigung der polizeilichen Beschlagnahme zugunsten des Landes Preußen, vertreten durch den Re- gierungspräsidenten in Schleswig, eingezogen.

Schleswig, den 27. Februar 1935.

Der Regierungspräsident. J. A.: Palme.

REEE E E E E T E I S T N

Iichtamtliches.

Deutsches Reich.

Der Gesandte des Jrischen Freistaates Charles Bewley hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesen- heit führt Legationssekretär C. J. O'Donovan die Ge- schäfte der Gesandtschaft.

Verkehrswesen. Bremens Seeschiffverkehr im Februar 1935.

Im Februar 1935 kamen in den bremischen Häfen 464 See-

schiffe mit einem Raumgehalt von 569 220 N.-R.-T, an’ gegen

504 Seeschiffe mit 406 141 N.-R.-T. im Januar 1935 und 429 Schiffe mit 597 810 N.-R.-T. im Februar 1934. Ausgehend wurden im Februar 1935 in den bremishen Häfen ohne Doppel- zählungen 521 Seeschiffe mit 589950 N.-R.-T, ermittelt gegen 527 Schiffe mit 619254 N.-R.-T. im Januar 1935 und 444 Schiffe mit 634 091 N.-R.-T. im Februar 1934,

Berichtigung.

Jn der in Nr. 53 vom 4. März veröffentlihten Notiz „Rohr- postbeförderung von Luftpost- und gewöhnlichen Briessendungen in Berlin und München“ muß der Schlußsay richtig lauten:

„Für die Zuführung zum Postamt des Abgangbahnhofs oder für die Zuführung zur Zustellpostanstalt wird ein Rohrpostzuschlag von 10 Rpf. erhoben.“

Aus der Verwaltung.

Urkunden zum Nachweis der arishen Abstammung.

12s Noosiodionit wmittoilt, hat der

MUCYEUVEYörden uben iy Einbecitäubnis mit erklärt.

Staatliche und kirhlihe Stellen sind jedem Volksgenossen bei dem Nachweis seiner arischen Abstammung nach Möglichkeit behilflich. Dies ändert aber nichts an der selbstverständlichen Tatsache, daß es grundsäßlih Sache jedes einzelnen ist, den Nach- weis seiner Abstammung selbst zu führen. Feder Volksgenosse muß sih daher bemühen, den Anträgen auf Ausstellung bestimmter Pexrsonenstandsurkunden möglichst genaue Angaben über seine Vorfahren beizufügen. Nur in diesem Falle kann ex bei der großen Zahl der zu erledigenden Anträge damit rechnen, die an- geforderten Urkunden binnen kurzer Zeit zu erhalten. Sind die Angaben unrichtig oder unbestimmt, so läßt sich wegen der not- wendigen Sucharbeiten eine oft längere Verzögerung nicht ver- meiden. Es ist auch ein Frrtum, wenn vielfach angenommen wird, daß alle Urkunden zum Nachweis der arishen Abstammung gebührenfrei auszustellen sind. Grundsäßlich sind vielmehr Ge- bühren zu entrichten; Gebührenfreiheit tritt von einigen Sonderfällen abgesehen im allgemeinen nur im Falle des Ün- vermögens zur Zahlung der Gebühren ein. /

Unter Aufhebung aller früher ergangenen Bestimmungen über die Gebührenfreiheit (ein]chließlih etwa getroffener örtlicher Regelungen) wird daher in dem Erlaß folgendes angeordnet:

Die Standesbeamten, Kirchenbuchführer und sonstigen mit der Ausfertigung von Personenstandsurkunden betrauten Stellen haben die zum Nachweis der arischen Abstammung nötigen Ur- funden gebührenfrei auszustellen, wenn der Antragsteller zur Zahlung der Gebühren unvermögend ist. Das Unvermögen ist von der Stelle, die den Nachweis der arischen Abstammung ver- langt hat, zu bescheinigen. Dabei hat eine fleinlihe Nachprüfung des Unvermögens zu unterbleiben; insbesondere sind Erwerbslose, Wohlfahrtsempfänger und Sozialrentner \tets als unvermögend anzusehen. Auf derx anderen Seite ist zu beachten, daß in Zukunft die für die Ausfertigung der Urkunden zu zahlenden Gebühren gering sind.

M O tritt ein, wenn dexr Nachweis zu amtlichen Zwecken angesordert wird. Dies ist immer anzunehmen, wenn der Sachverständige für Rasseforschung beim Reichs- und reußi- hen Ministerium des Jnnern oder das Amt für Sippenforschung

er NSDAP. Urkunden anfordern. Jm übrigen aber ist zu beachten, daß, wie os erwähnt, grundsäßlih jeder Volks- genosse den Nachweis seiner arischen Abstammung selbst zu führen hat. Dadurch erlangen sowohl die Behörden wie die Dienststellen der Partei, U S U; regelmäßig ausreihende Kenntnis von der Abstammung der bei ihnen tatigen oder ihnen ange- gorigen Volksgénossen. Daneben wird ein amtliches Interesse an er Anforderung von Urkunden zum Nachweis der arishen Ab- stammung nur in ganz besonderen Ausnahmefällen angenommen R können. Zur Vermeidung ‘unrichtiger Auslegung der vor- ehenden Vorschrift wird angeordnet, daß Behörden, die eine Ur- kunde zum Nachweis der arischen Abstammung zu amtlichen Zwecken anfordern, die Anforderung durch ihre vorgeseßten Pro- vinzialbehörden zu leiten haben; diese haben die Anforderung darauf zu prüfen, ob sie tatsählih amtlihen Zwecken dient und le ersorderlichenfalls anzuhalten. Ebenso werden die Stellen der Sartei usw. die eine Urkunde im parteiamtlihen Fnteresse kostenlos anfordern wollen, hierfür die Vermittlung der Gau- leitungen, SA.-Gruppen, SS.-Abschnitte, NSKK -Brigaden, NS. Deutscher Frontkämpfer-Bund, Stahlhelm-Landesverbände usw. oder Höherer vir gier Anspruch nehmen.

Ferner tritt auf Grund gesegliher Sord ‘chri - bührenfreiheit in folgenden Fällen R I e

a) Bei Durchführung des Gesekes Berufsbeamtentums. Fälle dieser Art

zur Wiederherstellung des werden heute nux noch

unter besonderen: Umständen Lie ile werden können; die ganz überwiegende Mehrzahl der Fälle ist erledigt. Keine Gebühren- freiheit besteht für den Nachweis der arishen Abstammuna der-

(Vei

den Antragsteller und seine Vorfahren bis zum 1. Januar 1800. Diese Vorschriften rechtfertigen keine Gebührenfreiheit für die Angehörigen des Reichsnährstandes, die niht Bauern sind.

c) Bei Erlangung von Ehestandsdarlehen.

d) Für Versorgungsanwärter zur Erlangung amtenstelle.

In allen sonstigen Fällen sind Gebühren zu entrichten. Insbesondere werden künftig auch die Urkunden zum Nachweis der arischen Abstammung, die von Amtswaltern der Partei sowie von Führern der SA., SS. usw. angefordert werden, nur noh bei Unvermögen der Beteiligten kostenfrei ausgestellt. Die Stan- desbeamten haben zum Nachweis der arischen Abstammung in der Regel nur vollständige Personenstandsurkunden auszustellen; abgekürzte Urkunden odex Scheine reihen oft auch dann nicht aus, wenn eine Angabe über die Religion hinzugefügt wird. Die Kirhen werden den Kirhenbuhführern ein Formblatt bekanntgeben, das die Mindestangaben enthält, die in den Kirchenurkunden enthalten sein müssen. Als Gebühr für jede Urkunde ist einheitlich ein Saß von 0,60 RM zu erheben; andere Gebühren, wie Suh-, Schreib- oder Stempelgebühren und der- gleichen kommen nicht in Ansaß.

„_ Da der Nachweis der arishen Abstammun vielfah gegen- Über mehreren Stellen zu führen ist, liegt die eshaffung eines Ahnenpasses ebel im Junteresse des einzelnen Volksgenossen

wie der Registerbehörden.

einer Be-

Einzige Hoheitsgrenze nur noch die Neichsgrenze

Reichsinnenminister Dr. Frick betont in einer Verfügung an die nachgeordneten Behörden, daß nunmehr in Deutschland als einzige Hoheitsgrenze nur noch die Reichzgrenze besteht, die dur das Reichsinnenministerium betreut wird. Da es notivendig ist, daß alle Fragen, die diese Grenze betreffen, einheitlich nach den vom Fnnenminister festgeseßten Grundsäßen bearbeitet werden, ersucht der Minister, ihm künftig alle Vorgänge, die sih auf die Klarstellung, Feststellung und Aenderung der Reichsgrenze be- ziehen, vorzulegen. Die Aenderung |von Ländergrenzen wird, so sagt die Verfügung weiter, künftig nicht mene dur Staatsverträge zwischen den einzelnen Ländern, sondern urch eine vom Reichs- innenminister zu erlassene Verordnung festgelegt werden. Ab- geschen von den politishen Fragen werden solche Angelegenheiten nunmehr durch die Reichsgrenzstelle bearbeitet. s liegt im Interesse der Verwaltung und besonders au der Grundeigen- tümer, wenn Grenzänderungen beschleunigt geregelt werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater.

Dounerstag, den 7. März. Staatsoper: Die Macht des Schicksals. Musikalische Lei- tung: VBleh. Beginn: 20 Uhr. | C Schauspielhaus: Heroishe Leidenschaften. gödie des Giordano Bruno. Beginn: 20 Uhr.

——

Clemens Krauß geei am Sonnabend, den 9. d. M., zum ersten Male in Berlin die „Arabella“, deren Uraufführung er s. Zt. in Dresden geleitet hat. Die eng mit Viorica Ursuleac, Käte Heidersbach, Jaro Prohaska und Marcel Wittrisch ist die der Berliner Erstaufführung.

Die Tra-

Handbelsteil.

Berliner Börse am 6. März, Naqlassende Kurse kleines Angebot;

Die Revolutionswirren in Griechenland, außerdem die Hi ausschiebung des Simon-Besuches hat an der heutigen Berlin Börse tro vorliegender günstiger Meldungen aus der Wirtscha} wie z. B. des A.E.G.-Berichtes, zur Zurückhaltung des Publiku geführt. Das Interesse der Kulisse war dementsprehend nux ringer, und in der überwiegenden Zahl der Papiere konnte my Glattstellungen kleineren Umfanges bemerken, die aber auf Gry der geringen Aufnahmefähigkeit des Marktes immerhin zu dur [Gnittliden Rückgängen von 1% führten. Jm Verlauf zei die Kulisse etwas Deckungsneigung, die Börse shloß jedo wie) in shwacher Haltung.

_Am Montanmarkt waren Vereinigte Stahl verhältnismäßj widerstandsfähig, sonst aber ergaben sich durhschnittlich Rückgäng von 24 %. Einen größeren Verlust hatten Stolberger Zink au zuwetsen (minus 214). Von den Braunkohlenpapieren büßts Rheinische Braunkohle 2 2%, von den Kalipapieren Salzdetfuy 1/4 % ein. Auch in J. G. Farben (minus 24) zeigte sich Ay gebot. Am Elektromarkt waren A.E.G. im Zusammenhang mj den Meldungen im Geschäftsberiht gefragt (plus 14), dagege hatten Lahmeyer einen Rückgang von 2% aufzuweisen. Son zeigte sih größeres Angebot in Berliner Maschinen (minus Julius Berger (minus 114), Aschaffenburger Zellstoff (min 2/4), Dessauer Gas (minus 2), Reichsbank (minus 2),

Am Kassamarkt war die Kursgestaltung uneinheitlih, Gro bankaktien gingen bis zu 6 e urück. Entsprechend der allg meinen Tendenz lagen auch Pfandbriefe usw. teilweise niedrige ohne daß jedoh stärkere Rückgänge eintraten Altbesiß verlor A %. Zagesgeld blieb mit 334 bis 4 % unverändert. Am inte nationalen Devisenmarkt trat ein neuer Pfundsturz ein. F Berlin ging das englische Pfund auf 11,62 (11,74) und der Doll auf 2,457 (2,459) RM zurü.

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Vörsenkennziffern : für die Woche vom 25. Februar bis 2. März.

Die vom Statistishen Reichsamt errechneten Börsenkennz: ffe stellen si in der Woche vom 25, Februar bis 2, März im Verglei zur Vorwoche wie folgt:

Wochendur(hschnitt Monats vom 25. 2, vom 18. 2, durch\chni j: bis 2,3. bis 23,2, Februar Atktienkurje (Kennziffer 1924 bis 1926 = 100) Bergbau und Schwerindustrie 89,44 89,32 90,12 Verarbeitende Jndustrie « « 80,09 79,69 79,81 Handel und Gewerbe . ,, 94,57 94,11 94,52 Gei n die tei s 8CAL 86,07 86,43 Kursnivean der 6 °4 igen festverzinslichen Wert- papiere NPfandhriofo dor Gy 27! ) 5,94 96,0 5,3 T 95,32 Com ntiticalobiigationen J . 94,44 94,41 94,48 Anleihen der Länder und Ge- melden E e t 9815 93,05 93,32 Jndustrieobligationen « « « 98,32 98,34 98,31 Durchschnitt e ooooo. 95,40 95,41 95,48

Vorarbeiten zur Arbeits\chlacht 1935.

Unter dem Vorsiß des Staatskommissars der Hauptstal! Berlin, Dr. Lippert, fand im Berliner Rathaus ein Sizung statt, in der über die Arbeits\chlaht 1935 und über ne Richtlinien sür die Unterbringung von weiteren Erwerbslost in den ländlihen Provinzen beraten wurde. Durch diese Au Bree an der Vertreter des Reichswirtschaftsministeriums,

rovinzen Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern u Sachsen, des Reichönähestandes, des eneralinspektors für d deutshe Straßenwesen, des Reichsarbeitsführers, der Reichsansta für Arbeitsvermittlung, der Reichsjugendführung, der Fndustri und Handelskammer sowie der Berliner Handwerkskammer tei nahmen, wird erreiht werden, daß in Weiterentwicklung dd im vergangenen Jahre ins Leben gerufenen Göring-Planes d Arbeitslosigkeit in der Reichshauptstadt im Jahre 1935 sys! matisch und erfolgreich bekämpft wird. j

Der Staatskommissar wies einleitend auf die außergewöh lihe Wichtigkeit der Arbeitslosenbekämpfung in Berlin hin, u bezeichnete die diesjährige Arbeitsshlaht als ein lebenswictig und vaterländishes Problem, zu dessen Lösung sich alle zl ständigen Stellen vereinen müßten. Das abgelaufene Fahr, | dem es nah den jeßt vorliegenden endgültigen Zahlen gelung! sei, durch den Göring-Plan über 60 000 enshen wieder ! Lohn und Brot zu bringen, habe gezeigt, daß durch die J sammenarbeit aller interessierten Kreise erfolgreiche Arbeit 0 diesem Gebiete geleistet werden könne. Der politische und ide Erfolg der Arbeitsshlacht in Berlin strahle glei zeitig auf d ganze Reich aus. Der Sachbearbeiter des Staatskommissaria!

andrat Schmidt, gab einen ausführlihen Rüblick auf ) Arbeitslosenentwicklung in der Reichshauptstadt sowie im Rel und erörterte anschließend die besonderen Verhältnisse Berli sowie die vershiedenen Maßnahmen, die der Staatskommiss zur Senkung der Arbeitslosenziffer veranlaßt habe. Das F sei, in diesem Sommer 20 000 Land lfer 10000 Notstand arbeiter, 12000 Jugendliche in den rbeitsdienst und 20 Berliner zum Reichsautobahnbau zusäßlih zu vermitteln.

Präsident G a ß ne r vom Landesarbeitsamt Berlin-Brandt burg betonte ebenfalls die Notwendigkeit der Entlastung Berli von Arbeitslosen; er sprach noch über den Arbeitspl austaush sowie über die darlehnsweise Restfinanzierung K Notstandsarbeiten. Die Vertreter der Provinzen sagten weil! Unterstützung bei der Unterbringung von Berliner Arbeitslo zu, während sih die Stadt Berlin bereit erklärte, ihrerseits en Zuschüsse für nah auswärts vermittelte Erwerbslose zu gewäh!

Am Schluß der Sitzung dankte der ee all beteiligten Stellen, besonders den fünf Provinzen, für ihre wt volle Unterstüzung bzw. Mitarbeit. Er exklärte weitex un" Hinweis auf den bisherigen Erfolg des Göring-Planes, es auch in diesem Fahre möglich sein müsse, in den angrenzen Gebieten von Berlin zusäßlihe Arbeitsborhaben auszufüh bei denen Berliner Beschäftigung“ erhalten müßten. Dr. Lipp beendete die Beratung mit den Worten: „An die Arbei

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 55 vom 6, März 1935. &. 3

¿minister Dr. Goebbels in Leipzig.

Messedienstag wieder ein Tag lebhaften Geschäftsverktehrs. x Messedienstag stand im Zeichen des Besuches des Reihs- 1s für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels x Leipziger Frühjahrsmesse. Der Reichsminister, der durch Besuch sein großes Fnteresse und sein Verständnis für die en der Leipziger Messe dartat, hat seinen Eindruck von der ex Frühjahrsmesse dem DNB. gegenüber wie folgt zu- faßt:

A eilt Messe erfüllt jeden Besucher mit Bewunderung für deutsche Tatkraft, Futelligenz tnternehmungsfreudez sie ist auch diesmal wieder Musterschau der deutschen Gesamtproduktion.“

Den ganzen Tag über war das Geschäft auf fast allen Ge- bieten wiederum äußerst lebhaft. Es kann im einzelnen über den Grad der erzielten Umsäße natürlih nichts festgestellt werden, zumal es eine alte Messeerfahrung ist, daß ein Teil der Messe- abshlüsse dazu dient, Probeverkäufe veranstalten zu können. Hervorgehoben zu werden verdient, daß auch heute wieder das Ausland an der Geschäftstätigkeit beteiligt war. Hauptsächlich mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika, mit Australien, Süd- afrika und verschiedenen britischen Dominien konnten Kombven- sationsgeshäfte zum Teil durch Vermittlung der Beratungsstelle für solhe Geschäfte im Messeamt getätigt werden.

Auf der Technishen Messe hat man bemerkt, daß Ftalien Aufträge auf Werkzeugmaschinen erteilt hat, während England elektrotehnisches Material kauft. Überall haben die Ausländer die hervorragenden Eigenschaften der deutshen technischen Erzeug- nisse gerühmt und erklärt, daß bei eintretendem Bedarf ein Zurü-

greifen auf die deutshen Erzeugnisse, eben ihres hohen Wertes wegen, sicher sei.

Von der Mustermesse ist im einzelnen noch zu sagen, daß die Nachfrage nach Kleinmöbeln besser als die nah großen Möbeln ist. Die Lederindustrie hat nah dem europäischen Ausland und auch nah China gut abgeseßt. Ausgesprochene Neuheiten finden unter Ueberwindung aller Handelshemmnisse guten Absaß nach dem Ausland. Bei Edelmetallen und Uhren ist der Umsatz in gewissen Formen gegenüber dem Vorjahre verdoppelt worden, Spielwaren kauft Amerika unerwartet stark. Fnsbesondere haben erzgebirgishe Spielwaren einen guten Absatz gefunden. Sehr wertvoll ist, daß England erhebliches Interesse für weichgestopfte Tiere zeigt. Galanteriewaren sind nah England und Skandi- navien verkauft worden; die Auswahl fiel auf besonders preis- werte Stücke. Südamerika hat Thermometer, Barometer und Uhren gekauft.

Ergebnisse der Schlachtsteuerftatiftik für die Monate Zuli bis September 1934,

(Vorläufige Angaben.) *)

Nindvieh (mit Ausnahme der Küße) Kühe Schweine Schafe Lebendgewicht Lebendgewicht i 40 kg 125 kg 250 kg 400 kg 600 L ; 90 ? : weniger ; Pans 42 ; ; weniger 40 weniger Landesfinanzamtsbezirke als E 9; A R E und mehr als und mehr als und mehr 40 kg E A S S 40 kg kg 20 kg kg (aus\chl.) (aus\ch1.) (aus\ch1l.) (aus\chl.) N E steuerfrei Steuersaß Steuetlag steuerfrei Siye steuerfrei u 4 RM_ | 7NM | 10RM | H RM | 22 NM 7 RM 9 RM R T, Steuerpflichtige und steuerfreie Shlahtungen (Zahl der Schlachttiere) !) mit Ausnahme der polizeilih angeordneten Schlachtungen 3 SchlachtStDV.), der auf Antrag steuerfreien Schlachtungen für das Zollausland 4 SchlachtStDV.) und der auf Antrag steuerbegünstigten Hausschlachtungen 5 SchlahtStDV.). Die Kursivzahlen bedeuten Schlachtungen in öffentlichen Schlahthäusern. Sie sind in den darüberstehenden Zahlen mit enthalten. Zerlin E S Ss S 7 665 37 662 10 274 10 749 24 222 4 197 24 673 318 399 257 126 128 624 E 5 6 410 28 865 8 961 8 467 21 883 3 859 14 975 135 318 257 103 121 352 Brandenb S o e T S 7773 51 412 6 132 13 126 6 751 1 204 16 994 3 369 207 511 623 23 938 1 637 17 428 1 356 4163 2 642 644 s 036 153 69 565 21 9 234 Darmstadt L E E E E E I E T E r r r) 847 24 473 1 327 10 069 5 622 657 10 015 59 93 022 5 1 088 416 12 251 289 ó 038 2 689 476 4 220 3 34 859 621 Dresden e a E U 1 §10 69 191 948 2 700 4 843 6 914 19 005 1 152 142 518 67 20 426 265 35 523 315 1 291 3 106 6 515 7 065 48 70 661 15 818 Du eldo A 4 044 40 121 2 508 6 521 9 427 1 632 30 420 682 237 092 110 12 300 2 921 33 578 1 893 6 813 8 755 1 491 23 341 310 180 947 67 12 015 Hamburg Wee 0 04 1 533 9 201 4 307 - 5734 9619 303 7 351 294 164 280 66 15 695 : 411 s 053 4 099 6 114 8813 281 6 593 181 156 147 6 14 156 Hannover 0e 0 (00000 2 485 36 678 1 678 8416 9 899 1818 14 279 1 307 187 655 434 20 374 i 849 16 738 653 3 353 6 218 1 382 5 058 53 84 314 95 s 429 Karlsruhe eo oe ooooooooooo) 1 016 63 879 1 590 14 682 15 503 1 784 14 143 141 115 475 13 3 918 41 37 043 359 4372 9 816 1 180 6 096 T7 64 019 1 2 699 Kassel o E S 4 012 55 933 2 625 16 410 11 382 1 796 11 696 673 132 024 87 6 479 568 33 849 193 4 495 8 026 1 542 4111 40 70 769 2 5084 “O UERNE E E o S6 6 145 66 035 8 226 13 491 6 733 4 279 26 496 733 167 666 204 4 258 2 396 41 473 3 606 4010 4 597 3 357 12 733 245 102 453 161 3 838 sberg e ee ooooooo) 8 660 17 422 6 282 9 239 3 024 366 11 464 2 223 110 670 782 22 594 . 2 4 883 13 214 3 598 7 192 2 618 314 7 745 277 79 149 379 LA 459 Leipzig C A e. 0D 9 1 514 64 929 1 297 4 376 7 627 5 253 20 060 499 174 220 60 38 585 E 775 37 653 801 2 566 50 559 3 860 9 792 24 103 435 9 31 093 Magdeburg E e o e a0 6 2 538 45 633 4 309 13 124 9 478 2 387 20 402 981 263 995 215 33 854 : 1 423 23 076 1 534 6 134 0 830 1 792 11 586 129 121 132 47 21 028 Nina 1 476 131 533 10 143 18 006 13 098 9 395 30 210 3 467 203 589 14 5 424 242 75 279 2 145 6771 7 579 6 966 12 632 1 270 -108 845 29 4 Zus Minstée A s t A 8 127 49 724 3776 9 251 6 117 1 503 43 135 1 288 242 959 233 3 428 : j; 4 145 29 820 1 631 5 077 4 457 1 048 21 744 259 124 694 178 2 501 Nordmark , A A A E E E E A r f B D 10 401 16 960 5 444 9 806 8 685 1 283 27 572 2 300 156 402 514 17 270 4 337 6712 2 165 3 512 s 185 1174 15 601 449 ò1 013 133 8378 Nürnberg L E E A 2 461 59 935 5 869 17 224 10 665 3298 12 296 1 298 184 160 1 575 6 896 1 480 37 169 2373 9 972 7 296 2779 8 501 306 103 218 1 496 5 Le Che A Ee Lat 14 890 104 174 12 670 18 107 11 250 3 221 29 749 3 352 307 709 363 16 562 6 849 o6 833 4011 8799 7 992 2 501 18 036 372 166 464 217 14 079 Stettin , A E 11 185 20 325 3 863 5 749 4 151 1172 11 077 1 514 133 927 598 26 955 S s 743 12 127 1 914 3 442 3 067 1027 6 340 209 85 033 138 17 079 Stuttgart e Gade 568 83 370 2 067 17 493 19 277 1481 21 503 402 140 713 50 S612 j E 119 48 032 436 3975 11 600 1 043 11 600 44 70 666 28 2 BEE Drin S 1 039 38 962 2 079 9 338 4 450 650 11 973 766 111 369 84 15 973 : 299 16.309 461 3 146 2 111 397 4419 44 40 072 9 9 580 Weser-Ems 0s 06 d Ae 424 10 543 2 590 3 695 6 524 364 8 824 558 102 712 428 13 848 i 307 0 894 1 283 1 472 4 101 284 3 211 146 38 677 4 E 957 Würzburg 0 C U T o. 009 1 078 34 516 2 675 14 800 7 063 480 5 317 127 98 877 i Les : 663 21 055 327 4721 4 572 422 2 418 33 49 195 11 52 s 9 00 0 06.00 1 1132 611 102 679 252 106 215 410 55 437 428 654 27 503 4 077 802 6 803 442 91 D: Ps y U Dao 647 974 44 403 112 895 148 512 43 334 222 853 4 747 2 293 584 8 134 335 826 IT, Steuerfreie Shlahtungen für das Zollausland 4 ShlahtStDV.): Deutsches Zollgebiet ........-] _— | N! A | | [ =— l 41 76 | E [ = IIT, Steuerbegünstigte Hausshlachtungeun 5 ShlachtStDV.) ?): 2 1, Zahl der Schlachttiere®): i ; 2, Zahl der Schlachttiere, die auf Antrag nachträglich zum vollen Steuersaß versteuert worden sind 5 Abs. 7 SchlahtStDV.,) 5): ä Deutsches Zollgebiet „f | E A P fee 130 IV, Chlachtsteuererstattungen *): 1. Erstattungen wegen Unterbleibens der Schlachtung 6 SchlahtStDV.): Deutsches Zollgebiet „o | 117 | 14 / 23 | 40 | 15 q] 89 | ] 361 | l 21 2, Erstattungen wegen Beanstandung des Fleisches 7 SchlahtStDV.): Deutsches Ae ao uo p oa _— | 3722 | 1735 | 2284 ! 2071 | 686 | 18 442 \ 21 655 | _ j 1310 3, Erstattungen der Steuer für Notschlachtungen im landwirtschaftlichen Betrieb 8 SchlachtStDV.): E Deutsches Goa ¿e o oel | 1703 ; 1644 | 1154 | 627 | 203 | 11 862 | _— j 7449 ) 4 4. Sonstige Erstattungen: j L Deutsches Zollgebiet „......,. o | | 224 | 75 | 108 | 145 j 76 | 444 | [ 1220 | [

e A *) Die Angaben der Schlachtsteuerstellen reihen zum Teil vom 26, Juni bis zum 25. September 1934 (Rechnungsmonate). !) Berechnetes Steuersoll 52 807 655 RM. Î Haht der Antragsteller

Mai 1934 314 866, Bei wiederholten Haus\chlahtungen desselben Antragstellers ist dieser nur einmal gezählt. ®) Berechnetes Steuersoll: 377 504 RM. #4) Seit dem ai 1934 insgesamtz Kälber und 328 672 Schweine, *) BVerechnetes Steuersoll: 1410 RM. *) Erstattete Schlachtsteuer: 571 841 RM. Schla Ausfuhrvergütung. Jn den Monaten Juli, August und September 1934 wurden eingeführt:

Ylachtansgleichstener uny Anzf Vei i N Abs; 1 Ziffey 1idés! Gesepes). » vao eo oon s oie s ats ces kg zum Steuersaÿ von 2ER SGA O 2 ea m0 v 4 842 295 " a » ett usw. 11 Abs, 1 Ziffer 2 des G) C s S a6 e 96 051 » » Ses 11 Abs. 1 Ziffer 3 des Geseßes) ....... C R a Es 005 , y "” c Wr A

Aufkommen an Schlachtaus leichsteuer in den Monaten Juli, August und September 882 270 RM. An Au Tu0ee Gin (e 9 SchlachtStDV.) wurden an 201 Firmen 94 576 RM gezahlt,

Berlin, den 5. März 1935.

Statistisches Reichsamt.

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