1898 / 63 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

S ps E t I ZE T T EE En

20% new r ear

Eh I E M B L M Sen

: während der leßten zwei Monate mit einem verseuhten Orte oder mit einem kranken oder verdächtigen Thier in Berührung gekommen find. Die Bekanntmachung ift am 10. d. M. in Kraft getreten.

Saatenstand in Egypten. :

___ Naghrihten aus gr rige’ zufolge hat die Frühjahrs-Feld- bestellung mit Getreide einen günstigen Verlauf genommen und kann der Saatenstand infolge des reihlihen Regens în diesem Frühjahre als ein C günstiger bezeihnet werden. Dagegen baben die rbstjaaten infolge der Fröste des vergangenen, für dortige Ver- ältnisse äußerst strengen Winters wesentlih gelitten. Es gilt dies esonders für Bohnen, welhe den einzigen nennenswerthen Export- artikel unter den Hülsenfrüchten bilden Die Ernte derfelben, welche gegen Ende des nächsten Monats stattfinden wird, dürfte daher um ca. 10 9% gegen die vorjährige zurüdftehen. Die Ernte von Zwiebeln, deren Export nah Deutschland in den leßten Jahren eine große Bedeutung erlangt hat, findet jeßt ftatt und kann als weit über mittel bezeihnet werden. Es wird ein Ueberschuß von 2% bis 30 % im Vergleih zu der vorjährigen Zwiebelernte erwartet.

Verkehrs-Anftalten.

Bremen, 12. März. (W. T. B,) Norddeutscher Llovd. Dampfer „Fulda“ 11. März Nm. Reise y. Neapel n. New-York Pre „Sachsen“, v. Ost-Asien kommend, und „Gera“, n.

ustralien best, 12. März in Colombo angek. „München“, n. Baltimore beft., 11. März Dover passiert.

M (W. L. B) Dampfer „Mark7, n. d. La Plata bestimwt, 12. März Vm. in Corunna angek. „Crefeld“, y. Ost-Asien kommend, 12. März Nm. in Hongkong angek. „Darmstadt“, von Ost-Asien kommend, 11. März in Suez angek. „Aller* 11. März Abds. Reise v. Port Said n. Caifa fortges. «Báyern“, n. Ost-Asien best, 12. März in Shanghai ange- kommen. ' ;

London, 12. März. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer „Guelph“" ift auf der Heimreise gestern von Kapstadt abgegangen.

Rotterdam, 13. März. (W. T. B.) Holland-Amerita- Linie, Dampfer „Obdam“, von New-York nach Rotterdam, ist gestern Vormittag von New-York abgegangen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Die italienishe Schausptelergesellschaft unter der Leitung des Fräuleins Tina di Lorenzo und des Herrn Flavio Andó begann am Sonnabend ihr angekündigtes Gastspiel mit der Aufführung von G. Ohnet's Schauspiel „Der Hülten- besißer“ („I Padrons delle Ferriere“). Die Hauptrollen des Stüdlks, die der stolzen CGlaire de Beaulieu, und des Philippe Derblay wurden von Fräulein di Lorenzo und Herrn Andó mit Auszeichnung gegeben, aber der leßtere E do künstlerisch ungleich höher als feine Partnerin. Die Natur at die junge Künstlerin mit äußerer Schönheit und Anmuth der Bewegung rei begabt, und das find Dinge, welche alle Wege des Lebens, besonders aber die einer Bühnenkünstlerin ebnen helfen; aber im Grunde bleiben sie für die darstellende Kunst doch nur gefällige und erfreulißze Requisiten, die erst durch die individuelle Beseelung Werth und Würde erhalten. Fräulein Tina di Lorenzo besißt zwar lebhafte Empfindung | und eine ausdruckt8volle Art, sie bühnenkräftig wiederzugeben, indessen troß aller flammenden Leidenschaftlihkeit des Spiels fehlte bei der Verkörperung der Claire ihrem Schmerz doch die Innerlichkeit und ihrer Freude der echte Herzton, Die Charakteristik war überhaupt mehr auf Acußerlichkeiten gestellt, und in dem Bestreben nah einem mögli wirkungsvollen Ausdruck des Gefühls ließ si die junge Künstlerin zuweilen ¡u Uebertreibungen verleiten, was der inneren Unwahrheit der Ohnet’schen Bühnenfigur gegen- über in gewissem Grade ents{uldbar wird. Die wirk-

Herrn Ands besißt die Gesellshaft eine s{chaufyielerishe Kraft aller-

und seltsame Gestaltea wie diedes Hüttenbesiters mit warmem Leben zu er- füllen; mit ihm fühlte man jede Kränkung und litt man jeden Schmerz, die der Dichter ihm auferlegt. Unter den übrigen Mitwirkenden that sich kaum Einer wirklich hervor; sie konnten mäßigen Ansprüchen genügen und ftörten namentli nicht die werthvolleren Leistungen der beiden Hauptdarsteller.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Lorbing!s3 romantishe Zauberoper „Undine“ mit Fräulein Hiedler in der Titel- rolle in Scene, Den Ritter Hugo sinat Herr Naval, den Kühleborn Herr Hoffmann; den Kellermeister Hans giebt zum ersten Male Herr Knüpfer.

Im Neuen Königlihen Opern-Theater findet morgen die Abschieds-Vorftellung der Englischen Schauspiel-Gesell- schaft vom Ly:cum-Theater in London statt. Zur Aufführung gelangt Shakespeare’s „Macbeth“.

In der am 16, März im Neuen Königlihen Opern- Theater stattfindenden Wohlthätigkeits-Vorstellung zum Besten der Hinterbliebenen der Bochumer Katastrophe hat der Köntglih bayerishe Hofschauspieler Herr Max Hofpauer die Rolle des Loisl im „Versprechen hinterm Herd“ ülbernomznen. Die Kammersängerin Frau Shumann-Heink wird außer der Arie der Penelope aus Bruh's „Odysseus* drei Lieder vortragen und zwar: „Allmaßht" von Franz Schubert, „Drei Zigeuner“ von Franz Liszt, „Wiegenlied“ von Brahms. Die Kammersängerin Frau Lili Lehmann hat ebenfalls ihre Mitwirkung zugesagt und wird Schubert?s oErlkönig" und „Die junge Nonne* vortragen.

__Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Ernst RNosmer’'s Märchen „Köntgskinder“ mit der Musik von Engelbert Humperdinck gegeben. Den Königésobn spielt Herr Christians, die Gänfemagd Fräulein Dora Erl als Gast.

Im Berliner Theater findet morgen dur die italienischen Gäste eine Aufführung von „Divorçons“ (Cyprienne), Lustspiel in 3 Aufzügen von Victorien Sardou und E. de Najac, statt. Tina di Lorenzo wicd die Cyprienne und Flavio Andó den Prunelles spielen. Der neunte Symphonie-Abend der Königlichen Kapelle findet am Dienstag, den 22. März, unter Kapellmeister Weingartner's Leitung statt. Als Novität wird die vierte Symbvhonie von dem ru|sishen Komponisten Glazounow zu Gehör gebraht werden.

Bei dem nächsten Dienel’schen Orgelvortrag in der Marien-Kirhe am Mittwoh, den 16. März, Mittags 12 Uhr, werden Frau Gertrud Thomas und Fräulein Helene Breest (Schülerinnen der Frau Clara Bindhoff), ferner der Königlihe Domsänger Herr a Hutt und Herr Ernst Breest (Violine) mitwirken. Der Eintritt ist frei.

Mannigfaltiges.

Im Lichthofe des Königlichen Zeughauses ist am Sonn- abend, den 12. März, eine Ausstellung von Modellen säumt- licher Schiffs8gattungen der deutschcn Marine (Panzer- schiffe, Panzerfahrzeuge, Panzerkanonenboote, Avisos und Torpedo- fahrzeuge), von Schiffsmashinen- und Schiffskessel - Vèodellen sowie von Schiffegeshützen e: öffnet worden. Der Sammlung ist ferner ein Torpedo und eine Seemine in wirkliher Größe nebst einer großen Anzahl von Schiffs-, Maschinen- und Kefsel- Zeichnungen, Photographien u. |. wo. beigefügt. Die Auestellung ist tägli von 10 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends geöffnet. Der Einutrittspreis beträgt an Wochentagen 50 F, an Sonntagen 20 4 für jede Perfon. Beim Besuche ganzer S&ulen und Schulklassen unter Führung der Lehrer zahlen die einzelnen Shüler an Wochentagen 10 „Z. Kinder werden nur in Begleitung Erwachsener zugelassen. Der Ertrag der Ausstellung, welche am Montag, den 28. März geschlossen wird, ist für die Wohlthätigkeits-Anstalien der Marine bestimmt.

TIihe Kraft und Größe ihrer Darstellungskunst wird man an j

lebens8volleren und lebens8wahreren Rollen abzumessen haben. In

ersten Ranges. Seine Bühnenkunft weiß selbst so überschwänglihe

Die Delegirtenversammlung des Vaterländishen Frauenvereins findet gemäß Bestimmung der Allerhö{sten ro- tektorin, Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, am Mittwo den 30, März, Vormittags 10 Ubr, im großen Saale des Ministeriums der öffentlihen Arbeiten (Wilhelmstraße 79) und die eneral, versammlung am Honpetas, den 31. März, Vormittags 103 Uhr in der Sing-Akademie hterselbst statt. Zur Delegirtenversammlung find die von den Zweigvereinen, den Hilfsvereinen und den Landeg- Provinzial- und Bezirksverbänden derselben zu entsendenden

elegirten , zur Generalversammlung alle Mitglieder des Haupt: vereins, der Zweigvereine und der Hilfsvereine eingeladen. Mit Rücksicht auf die Raumverhältnisse wird jedo gebeten, zu der ersteren Versammlung niht mehr als drei Delegirte eines Vereins abzuordnen. Für die Delegirtenversammlung werden Mittheilangen der Delegirten yon allgemeinem Jiiteresse erbeten, insbesondere über die Thätigkeit der Bereine anläßlich der vorjährigen Uebershwemmungen. In der General, versammlung wird, nah Vornahme der erforderlihen Wahlen der Rechenschaftsbericht erstattet werden. An den Abenden des 29. und 30, März stehen den Delegirten Räume im . Kaiserhof als Vereinigungéort zur Verfügung. Die Zweilgvereine haben Anmel, dungen ihrer Mitglieder zu diesen Versammlungen bis zum 16 März an ihren Verbandsvorstand zu rihten, der ihnen die Karten zur Delegirten- und zur Generalversammlung nebst Fahrpreis - Er- mäßigungsscheinen mit der Gültigkeitsdauer vom 19 März big 5, April (Militärfahrpreis für die 111. Wagenklasse, Fahrpreis der TIT, Klasse für die II. Klasse, au in besleunigten Zügen) zugehen lassen wird.

Das Königliche Politei-Präsidium bringt die rechtzeitige Beschaffung derjenigen Atteste in Erinnerung, welche Dpf da am 1. April, aber auch sonst zu bestimmten Fristen zum Aus- weise bei Zivil- und Militärbebörden gebrauht werden. Bei einem Theil des Publikums i die Annahme verbreitet, daß derartige Bescheinigungen sofort ausgefertigt werden könnten. Diese Anmcahme ist aber irrig. Die Ausfertigung seßt Er- mittclungen voraus, deren Erledigung in der Regel 8—10 Tage in Anspruh nimmt. Anträge und Atteste find de:halb möglichst früh bei dem zuftändigen Revier-Polizeibureau und zwar \chriftlich anzu- bringen; - das perfönlihe Erscheinen im Polizei-Präsidium ist für die Erledigung durhaus zwecklos.

Wien, 12. März. Der Balneologen - Kongreß wurde heute Vormittag in Gegenwart zahlreiher hervorragender Balneologen Deutschlands und Oesterreihs durch den Präsidenten der Deutschen balneologishen Gesellshaft, Professor Liebreih - Berlin, eröffnet. Namens der Unterrihtsverwaltung wurde der Kongreß von dem Sektionshef Hartel, namens der Sanitätsverwaltung von dem Ober- Sanitäts-Rath Kuby auf das freundlihste begrüßt, ebenso seitens des Stadtraths. Wie dem „W. T. B.* berihtet wird, beshloß der Kongreß, dem verdienten Balneologen Dr. Brehmer in Görberödorf ein Denkmal zu errichten.

__ Nom, 13. März. Die deutschen Studenten sind beute Nachmittag 4 Uhr hier eingetroffen. Am Bahnhofe waren, dem „B. T. B zufolge, gegen taufend Studierende der htesigen Universität mit deutschen und italienis&en Fahnen, ferner eine Anzahl Professoren zu ihrem Empfange erichienen; auch die Mitglieder des deutshen Konsulats und Angehörige der deutschen Kolonie, sowie eine große Menschenmenge hatten fih eingefunden. Den Gästen wurde ein begeifterter, über- aus warmer Empfang bereitet; die Hochrufe begleiteten sie auf «der ganzen Fahrt bis zum Hotel. Abends fand ihnen zu Ehren in der Gambrinushalle ein Bankett statt, an welchem über 409 Studenten sowie eine Anzahl Professoren theilnahmen. Es wurden Trinksprüche auf Jhre Majestäten den Kaiser Wilhelm und den König Humbert ausgebraht, welche begeistert aufgenommen wurden; die Musik spielte die deutsche und die italienishe Nationalhymne. E

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Eisten und Zweiten Beilage.)

Ro3mer.

s Uhr Morgens. Königsfohn: Herr

Wetterbericht vom 14. März, r | Wind. | Wetter.

Statioren.

Lyceum- Theater

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\p. red. in Millim

762 | 3/halb bed. 756 | Es 745 jalb bed. 760 Nebel 758 bededckt 761 Schnee saß“. 764 _ Schnee beiter wolkig Dunst bedeckt bedeckt heiter halb bed. bededckt Nebel wolkenlos Regen wolkenlos heiter wolkenlos wolkenlos Dunst

Belmullet . . Aherdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm . aparanda . t.Petersburg Cork, Queens- r Cherbourg . | 763 E s eia: à 760 E erl 100 mburg . . | 761 winemünde | 760 Neufahrwasser| 760 Maul... | 709 Paris eel b (SO arlsruhe . . | 764 |S Wiesbaden . | 763 |N München .. | 764 \W Chemniy .. | 764 fti Berlin 762 |WNW Wien .….. | 762 |\SW Breslau... | 761 |W Ile d’'Aix . . | 767 |NO wolkenlos Nizza . 763 |O heiter __ Uebersicht der Witterung. Gin tiefes Minimum liegt an der mittleren nor- wegishen Küste gegenüber einem Maximum über Säüdwestfrankreich. Ueber Mittel-Guropa is der Luftdruck sehr gleichmäßig vertheilt und daher die Luftbewegung s{wach. In Deutschland is das Wetter ruhig, trockden, an der Küste trübe, im Vinnenlande heiter. Die Morgentemperatur if} Überall gestiegen und Hat den Mittelwerth über- ritten. Nur in den nordöstlichen und südlichen Gebietstheilen herrs{t am Morgen größtentheils

Leiter Frost. Deutschze Seewarte. E E aso R OARER T cue R BATR L N E Theater.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern-

aus, 67, Vorstellung. Undine. R ti la Dik „in 4 Akten von Albert Goiits g ar T Sans Erzählung frei bearbeitet. Anfang

uspielhaus. 73. Vorstellung. Könias : Ein deutsches Märchen in 3 Aufzügen L Ge

von 10—1 Uhr im

Billets Unter den Linden

763

WSW

SSW Schauspielhaus.

-—ck- __

DO DOÎ DO b o R DO D H pi | bi SES i O DO O O O m O O ONNDD

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Besten der Hinterb[

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Dutitre, Anfang Opernhaus.

7 Uhr.

Montag:

\chafts-Abend.

8 Vhr. Schauspielhaus.

tag : Mit

weg,

feind.

§ ven. Anfang 74

on Engelbert Humperdinck. (Der | Nudolf Christians, vom Deutschen | Bolks-Theater in Wien, Die Gänsemagd: Dora Erl, vom Königlich Deutschen Landes-Theater | in Prag, als Gäste.) Anfang 7{ Uhr. ; Neues Dpern-Theater.

ck Z | der Englischen Schauspiel-Gesellschaft vom |!

Musik 1

von Mr. Forbes Robertson und Mitwirkung von | PVèrs. Patrick- Campbell: Macbeth. Tragedy in 9 acts by William Shakespeare. Anfang 74 Uhr. | pfang 71

K 6 j d r E LBEEI M I N Ann] (5 Uhr Der Billet-Vorverkauf findet täglich in der Zeit Mittwoch :

Die Billets tragen die Bezeichnung

reservierten Plätze kommen in Fortfall, ebenso haben Dienstpläge keine Gültigkeit.

Mittwoh: Opernhaus. “68. Vorstellung. und Zimmermann, von Albert Lorßing. Anfang 74 Ubr.

Gin deutsches Märchen in 3 Aufzügen von Ernft Rosmer. Musik von Engelbert Humperbin®, (Der Königsfohn: Herr Rudolf Christians, vom Deutschen Volks-Theater in Wien, Die Gänsemagd: Fräulein Dora Erl, vom Königlich Deutschen Landes-Theater in Prag, als Gäste.) Anfang 74 Uhr.

Neues Opern-Theater. nehmigung: Wohlthätigkeits- Vorftellung. Zum

Konzert. Eine Partie Piquet, Ballet. Das Versprechen hinterm Herd, Madame | In

Donnerstag: Lobetauz. von Schiras. Freitag: Der Prophet. hr. Sonnabend: Schiras. Sonntag: Auf Allerhöchsten Befehl:

(Herr Christians, Fräulein Erl als Gäste

N 2 Geburtstag, ‘Son t Aller er Senehmigung: Wohlthätigkeits:- Vorstellung zum Besten des ¿Mátlenbeim“. Ein moderner Varbar,

vberungen, Monfieur Herkules. Der Ruhmes- dazu lebende Bilder. Sonntag: Der Burggraf. Montag: Ein Volks-

Neues Opern-Theater. Sonntag: Mutter Thiele,

Deutsches Theater. Dienstag: Der Biber-

two: Johannes. Donnerstag: Der Biberpelz.

O räule : Ÿ ul in Anfang 7{ Uhr.

; lavio Andó. Frou-Frou. Abschieds. Vorstellung i s ó. æFrou-Frou Direktion }

iu London, unter

Kantftr. 12.

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D! F vi + Königlichen Schauspielhause fiatt, | axs Gail.) AE E, „24. Reserve | Do rêtan: fe /

h E ia Suvalidenbant l nnerêtag: Das Opferlamm. 241, zu haben. Die permaneut| E A A

®dthiller - Theater. Dienstag: Ein gemachter Maun. 3 Zar Komische Oper in | Lessing-Theater. Dienstag: Nöfßl. Anfang 7F Uhr.

Mittwoch: Im weißen Nößl.

Donnerstag: Jin weißen Rößl,

Freitag: Im weißen Rößl.

74. Vorstellung. Königskinder.

Neues Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Wowbe): Die Scchilvkröte. von Lóon Gandillot. Scene gefeßt Anfang 7& Uhr.

Mittwooch und Donner8tag : Borher: Noblesse oblige.

Mit Allerböä;ster Ge- tebenen der Bochumer Katastrophe:

von 8 Uhr.

Die Nose Anfang Lobetanz. Die Nose von Der fliegende Holläuder, 4, Gesell- Der Evangelimana. Anfang

Donnerstag: Königskinder. ift Frei- Judith. Sonnabend:

Dienstag: Geschlossen. Mittwoch: Zum Galiläer.

Ibsen.

ersten Male :

Brandenburgi - Dle: Gr Galiläer.

Anfang 8 Uhr.

Dienstag: Sein Triek.

Si D E E E E LDAS

Antony Mars. Bühne bearbeitet von 8 Uh

Uhr.

Zu halben Preisen: Fernande.

Berliner Theater. Dienstag : Tína di Lorenzo und Flavio Andós.

j Mittwoh: Gaftspiel von Tina di Lorenzo und

Donnerêtag: Ein Wiutermärhen.

Gocthe-Theater. Bhf. Zoologischer Garten. Dienêtag: Ein Sommernachtstraum.

(Georg Engels,

(Wallner -

Mittwoch: Ein gemachter Mantt. Anfang 8 Uhr. 3 Alten | Donnerstag : Die Ahnfrau, LVnfang 8 Uhr.

Schiffbauerdamm rg, Dienêtag (leßte , Schwank in Deat!ch von Max Schönau. Sigmund Lautenburg.

Die Schildkröte.

Freitag: Zur Jbsen-Fetier: Die Wildente.

Sonnabend: Zum ersten Male: Spiritismus. Schauspiel in 3 Akten von Victorien Sardou. In deuts{her Uebertragung von Paul Lindau.

Belle-Alliance-Theater. Belle-Alltancestr.7/8,

Melthistorisches Schauspiel von Henrik Donnerstag und folgende Tage :

Residenz-Theater. Direktion: Theodor Brandt. (Le Truc de Séraphin.) Schwank in 3 Akten von Maurice Desvalliòres und E und für die deutsche

enno Jacobson. Anfang

“i; Mittwoch und folgende Tage: Sein Trick. Sonntag, den 20. d. M., Nachmittags 3 Uhr:

Theater Unter den Linden. Dienstag: Mit neuer Ausstattung: Der Opernbakl. Operette in 3 Akten nah dem Lustspiele „Die RNosa-Dominos“ von Léon und Waldberg. Musik von Richard Heu- berger. In Scene geseßt von Julius Fritsche. MAOIENE: Herr Kapellmeister Korolanyi. Anfang (s Ur.

Mittwoch: Der Opernball.

Gastspiel von Cyprienne.

Thalia-Theater. (Vormals: Adolph Ernst- Theater.) Dienstag: Fortunio’s Lied. Komische Operette in 1 Akt von Halévy. Musik von Jacques Offenbach. Hierauf: Die kleinen Lämmer. Vaudevikle in 2 Akten nah „Les Petites Brebis“ deuts bearbeitet von Bolten-Baeckers. Musik von Louis Varney. Unfang 74 Uhr.

Theater.) “A ; Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Anfang 8 Uhr

Central-Theater. Alte Zakobstr. 30. Direktion : Nich. Schul. Dienstag: Benefiz für Herrn Fritz Helmerding. Emil Thomas, a. H, Die Tugend- falle. Burleske Ausftattungsposse mit Gesang und Tanz in á Bildern von J. Freund und Wilhelm Mannstädt. Musik von Julius Einödthofer fänfang 74 Uhr.

Im tveißen

Konzerte.

Sing-Akademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr: Lieder-Abend von Dr. Felix Kraus. Mit- wirkung: Herr Karl Procháska (Klavier).

Saal Bechstein. Konzert von Adelheid Nifsen (Violine). wirkung: Fräulein Otti Hey (Gesang).

Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Hedwig Faber mit Hrn. Prem.- Lieut. Richard Kauffmann (Magdeburg). Frl, Else Neumannhmit Hrn. Prem.-Lieut. Paul Keil (Gleiwiß). Frl. Katharina von Walther mit Hrn, Prem.-Lieut. Walter von Hertell (Nieder-

Maliau—Breslau). Vereheliht: Hr. Major Sabarth mit Fil. Frhr. von

4a./5.

3 Akten

Dienstag, Anfang Uhr: Mit-

Kaiser und

Kaiser und Margarethe Tievenow (Kolberg).

Gestorben: Hr. Landrath Hans Hammerstein-Equord (Peine).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin,

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag#- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einsließlich Börsen-Beilage).

(4804)

M 63.

Erfte Beilage zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staals-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 14. März

Deutsches Reid.

Nachweisung der Einnahme an Wechselstempel steuer im Deutschen Neih für

Schluß des Monats Febru

2.

3,

ar 1898.

S G EBNOC BV 4? E TI A E T E:

4.

D.

die Zeit vom 1. April 1897 bis zum

6.

Einnahme im Monat Februar 1898

Cu |_

Ober - Postdirekltions - Bezirke

Hierzu Einnahme in den Bormonaten

M | S

Zusammen

Mt, |

P)

M

Einnahme in dem-

selben Zeitraum

des Vorjahres (Spalte 4)

H

Im Etatsjahre

1897/98 -+ mehr

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x. Im NReihs-Postgebiet. 1) Mets S A 2) Gumbinnen ;

3) Danzig .

B

5) Potsdam . .

6) ‘Frankfurt a. O.

7) Stettin ;

8) Köslin . 9) Posen

n Bromberg . 11) Breslau 12) Liegnitz . t Oppeln 14) Magdeburg 15) Halle a. S. . 16) Erfurt .

17) Kiel .

18) Hannover .

19) - Münster

20) Minden

21) Dortmund .

22) Cassel e 23) Frankfurt a. M. 2) Köln L

12 937 | 80 5 359 | 10 8 707

118 145 4 063 | 90 7196 | 40 8310 | 2577 | 50 5 022 | 40 4 657 | 60

16 836 | 50 9 579 | 20

10 667 | 90

15 113 | 30 9 919

13 004 | 8474 | 50

11 502 | 80 4 725 | 70 7 872

22 660 | 50

11 227 | 70

30 934 |

20101 | 50 7 985 | 20 8 726 | 40

98 912 | 60 2257 | 40

21 249 | 90

30 728 | 60

21 414 | 10

26 935 8 170 | 60

13 628 | 3 303 | 30 59315 | 9 976 | 20

17 297 | 80

97 315 | 70

18745 | 6

25) Aachen .

26) Koblenz

27) Düsseldorf .

2) T

29) Dresden

30) Leipzig .

31) hem

32) Karlsruhe .

33) Konstanz

34) Darmstadt

35) Schwerin i. M. 36) Oldenburg

37) Braunschweig

38) S

39) Damiburg . -- 40) Straßbuzg i. G. 41) Meg s

109 335 | 1 107 623 | 10

181 684 106 331 | 80 121 026 | 60 165 028 | 10

217 157 396 154 | 70 144 148 275 821 | 30

133 577 | 10

99 158 | 90

45 918 | 30 73 243 | 91 720 | 30 29 988 | 50 59 024 | 50 60 095

90 886 | 40

125 101 | 30 103 621 | 80 124 592 | 20

40 647 | 30 79 551 | 50

212 069 |-90 101 134 | 60 317 531 | 10 192 454 | 10

72984 | 10 66 860 | 30

561 867 | 10

25 612 | 20

80177 | 90

142 208 | 60

31618 | 20 49 912 | 10 62109 | 40

194 628 | 30 1015 482 | 70

| 40 | 10

146 514 60 517 118 042 | 225 768 49 982 80 439 100 030 28 166 64 046 64 753 198 521 115 911 131 694 180 141 100 805 138 105 112 096 136 095 45 373 87 423 234 730 112 362 348 469 212 559 80 969 75 586 620 779 27 869 238 407 426 883 165 562 302 756 88 348 155 836 34 921 99 227 68 085 211 926 1112798 208 729

90 60 80 10 20 40 30 90 20 10 50 40 70 30 30

70 40 30 10 60 30 70 70 60 10 30 30 90 50 60 50 10

10 40

130 810 50 654 111 921 1 139 024 47 141 75 663 92 544 24196 98 448 62 604 186 840 12 337 110 478 175 415 97 712 133 009 97 022 131 411 42 454 80 272 200 461 88 985 340 239 130 456 74 429 99 981 541 293 25 787 213 117 536 266

253 521 82 427 145 662

67 849 212 213 1 096 130 201 412 30 697

33 347 | 42 402 |

30 10 50 10 90 90 40 30

10 30 60 40 40 60

80 90 60 80 30 90 30 20 70 80 90

40 40

| 10

90 60 10

15 704 9 863 6 121

36 744 2 840 4776 7 485 3 969 5 998 2149

11 681 3 573

21 215 4 726 3 093 5 095

15 074 4 683 2919 7 150 34 268

23 376 8 229

22 099 6 539

20 005

79 486 2 081

25 289

109 383 165 562

49 2359 5 921 10 174

1 574 12 8259 236 287

16 667 7 316

1 525

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60 50 30 70 40 40 60 60

70 90 30 70 30 20

80 80 50 80 60 40 40 50 90 30 20 30 50 10 20 50 10 60

50 40 90

Summe I 1, Bayern IIL, Württemberg -

40 030 5 | 60

7 999 452 782 922

| 32223 | | 278 522 |

10 40 20

7 392 244 710 412 256 606

| j | | j j /

90 20

—+ 607 208 -+ 72 509 -+ 21 916

|

10 90

Ueberhaupt Berlin, im März 1898.

2 | 30

9 060 896

Haupt-Buchhalterei des Reihs-Schaßamis. Biester.

70

8 359 263 | 10

-+ 701 633 60

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 45. Sißung vom 12. März 1898.

Die zweite Berathung des Staatshaushalts- Etats für 1898/99 wird im Etat des Ministeriums der geistlihen, Untexrihts- und Medizinal- Angelegenheiten bei dem Kapitel der höheren Lehr- anstalten fortgeseßt.

Abg. Wetekamp (fr. Volksp.): Jh bedauere, daß die Gehalts- aufbefserung der Lehrer an den staatlichen Anstalten noch niht denen an Lehranstalten ftädtishen Patronats zu theil geworden ist. Jch bin aber erfreut gewesen, vom Minister zu hören, daß Verhand- lungen über die Erscßung der Funktionszulage dur Alters- zulagen \{chweben. Dies allmäblihe Ansteigen des Gehalts ist wirthschaftlich empfehlenéweither als eine plößlihe Zulage von 900 A Ich hoffe, daß zur beiderseitigen Zufriedenheit diese Frage geregelt werden wind und daß, wenn die Funktionszulage dur Alterszulagen erseßt wird, die Funktionszulage auch an den sechs- klassigen Anstalten in kleineren Städten niht mehr gezahlt werden darf. An diesen Anstalten ist die Bestimmung des Normal-Etats, daß ein Viertel der Lehrer die Funktionszulage erhalten soll, nicht richtig ausgeführt worden; denn es mußte danach {on bei 4 Lehrern einer die Zulage erhalten, man rechnet aber fo, daß felbst bei sieben Lehrern nur einer sie erhält. Durchaus nöthig ist es, daß endlih mit dem System der wissenschaftlichen Hilfslehrer gebrochen wird. 108 Stellen sind {hon sechs und wehr Jahre mit Hilfslehrern beseßt. Bei so langer Dauer is doch das Bedürfniß der Stelle vorhanden, und sie muß etatêmäßig beseßt werden. Cine Härte ist das System der vorüber- gehenden Stellvertretung, durch welche die Lehrer, die auf wenige Wochen zur Stellvertretung berangezogyen werden, ihre Privatstellurg verlieren. Man sollte fliegende Stellvertreter hafen, die für cine bestimmte Dotation von Ort zu Ort gesandt werden, wo ein Stell- vertretungsbedürfniß vorliegt. Den Kandidaten des höheren Shulamts, welche Neuphilologie studiert und darin Examina gemacht haben, sollte ein Aufenthalt in Frankreih und England ermögliht werden, um dort ihre Sprachkenntnisse zu vervollkommnen. Ferner wünschte ih eine Verminderung der Maximalschülerzahl und eine Verminderung der Maximalstundenzahl. Die jeßige induktive Unterrichtsmethode ist viel anstrengender als die frühere deduktive. Die Lehrer, die früher bei der deduktiven Methode Vorzügliches leisteten, nd der induktiven Methode nicht mehr ganz gewachsen. leber das schlechte Schreiben if sehr viel geklagt worden, aber durch eine oder zwei Schreibstunden mehr wird das Uebel nickt gebessert. Vebrigens habe ich die Wahrnehmung gemacht, daß die Schrift der Schüler lesser und nicht s{hlechter geworden ist. Der Abg. Voldckens hat über den Mangel im Zifferrehnen geklagt; mit Unrecht, das Streben in allen Unterrichtsfähern, auch in dèr Mathematik geht dahin, den Unterricht möglichst konkret zu gestalten? es kommt der Mathematik keineswegs nur darauf an, Dreiecke zu kon- struieren 2x. Zwei Stunden Unterriht mehr einzuführen, würde keinen großen Erfolg haben. Herr Volckens geht von seiner

Éönnten.

hältnisse

Neuzeit

haben.

kann.

cin Schulmann betreffende ih auch 1 Scßuländerung strebe, so müssen wir doch die Anforderungen der allmähliher Entwickelung C Bisher hat die ganze Leitung des Schulwesens zu sehr in den Händen Es muß \ich nicht um einen völligen Um- sturz, sondern um eine Evolution des Schulwe}ens handeln.

Ministerial-Direktor Dr. Althoff Wir werden die Vorschläge des Vorredners gern in i Ueber die Einführung des Normal-Etats in allen Städten {weben bereits die Verhandlungen, die hoffentlih bald zum Abschluß kommen werden. : |

Abg. Dr. Dittrich (Zentr.): Wenn ih an die Gehaltsauf- besserungen denke, so beshleicht mich immer das Gefühl, daß wir dem hohahtbaren Lehrerstande et Die Beseitigung der # [ Die Kandidaten kommen viel zu langsam zur Anstellung und daher zu spät in den Genuß der Alterszulagen ; deshalb müßten die Alterszulagen erhöht werden, mindestens vom 10. Dienstjahre ab. Es ist in der That richtig, daß die Lehrkräfte viel schneller werden als früher, Das kommt daher, da

erfüllen und

einer Fakultät gelegen.

verständlich): Erwägung ziehen.

nicht erfolgt.

verbraucht shreckendem Maße zu. L ciner Ueberbürdung der Schüler, sondern auch i Redner beklagt sodann die Simultanisierung der stiftungs- mäßig konfessionellen höheren Lehranstalten; an kfatholishen Schulen und Secuinarda seien zu unverhältnißmäßig hohem Prozentsaß evange- lishe Lehrer angestellt; so ungünstig liege das umgekehrte Verhältniß bei den evangelischen Schulen niht. Redner verweist dafür auf die Schulverhältnisse in Westpreußen.

Wirklicher Geheimer Ober-Finanz-Rath Dr. Germar: Die Aende- rung der Alterszulagen ist keine finanzielle Frage, sondern nur eine

im Komtor

trat.

sein ;

erworben ift;

Seitdeni wesentlich geändert. möglichst viele s{hulte{chnishe ich auch nicht soweit gehe,

daß

Stelle haben fi

Beamte

wichtiger ist

Dezernent ein

nicht

in

gerade

praktischer nah

;

einem

eine

und ih verlange, es vielmehr, Schulmann ift. radikalen

Neformschulen i} ein erfreulicher Anfang gemacht. der Ansicht des Ministers zu, in dieser Entwickelung nur langsam und all- mählich fortzuschreitten. Schließlich habe ih noch eine Paritätéklage vorzu- bringen, wenn auch nicht in konfessioneller Beziehung; ih wünsche na- mentlich, daß die Gleihberechtigung aller neunklassigen höheren Lehran- stalten für das medizinishe Studium ausgesprochen wird. Empfehlenswerth wäre es au, wenn die Realgymnasial-Abiturienten den Nachprüfungen im Lateinischen und Griechischen gleih auf der Anstalt fsich unterziehen Eine weitere Paritätsklage habe ih zu führen in Bezug auf die Verleißung der Direktorate, bei der die Altphilologie außer- ordentli bevorzugt wird. Das rührt noch aus der Zeit her, in der die Direktoren sämmtlich das theologishe Examen bestanden baben mußten und an die Philologie

der Theologie aber

Näthe \

der Minister foll

daß der Wenn

folche Was er verlangt, läßt sich Mit den

Uebun

g

eigenen Fähigkeit im Nehnen aus, die durch langjährige praktische Thâtigkeit i aber in der Schule niemals zu erreichen. nur in den kaufmännishen Bildungsanftalten erzielen.

ist

Ich stimme aber

doch die

ein

Ziele

die klassische

Ber- In der Schulverwaltung müssen wenn

der

fortschreiten.

(auf der Tribüne {wer

entlich noch eine Schuld abzutragen unktionszulage if leider immer noch

die Nervosität

nimmt in man nicht nur von der Lehrer sprechen

ere

1898,

—————

orm der Besoldung, und diese Form ist Sache der Unter- Wenn nticht alle Wünsche in dieser Beziehung er- füllt werden können, fo ift das also keineswegs die Schuld einer fiskalisden Stellungnahme tes Finanz - Ministers. Die Schwierig- keiten in dieser Frage liegew vielmehr auf dem Gebiete der Ge- meinden, denen allerdings große Ausgaben dadurch erwahsen. Die Gemeinden müssen sich aber klarmachen, daß fie selbständig mit der Ausbildung des Alterszulagensystems vorgehen müfsen. Die Regierun will nit mit cinem Zwangs8geseß an sie herantreten, denn fie dar nur unter ganz zwingenden Gründen in die Selbstbestimmung der „, Gemeinden eingreifen.

Geheimer Regierungs-Rath Dr. Metnery: Die Unterrihtsverwal- tung \teht auf dem Standpunkt, daß der konfessionelle Charakter einer höheren Lehranstalt durch die Anstellung eines Lehrers der an- deren Konfession nicht beeinträchtigt wird. Oft ift die nöthige Zahl von fkatholishen Lehrern zur Beseßung der Stellen niht vorhanden ; das ift auch in Westpreußen der Fall. Schaffen Sie (zum Zentrum) die Bewerber um die höheren Stellen in genügender Zahl, dann roird es au an den höheren Stellen für die Bewerber nit fehlen.

Abg. Dr. Glattfelter (Zentr.): Die Lehrer an städtischen höheren Lehranstalten dürfen in ihrer Besoldung nihcht als Lehrer zweiter Ordnung behandelt werten. Die \ogen. niht berehtigten Schulen sollten e Abgangszeugnisse ausstellen können und den an ihnen angestellten akademisch gebildeten Lehrern der Titel Ober- lehrer ertheilt werden. Die technishen Hilfslehrer an den höheren städtishen Schulen stehen s{chlechter als die Volksschullehrer; denn diese werden zu den Kommunalabgaben Veran oge und erbalten nur eine Wohnungszulage von 150 as die Zahl der Unterrichts\unden der Oberlehrer betrifft, so würde ih wünsthen, daß die Zahl von 24 Stunden als Maximal-, nit als Normalzahk festgehalten wird. Bet der Berehnung der Dienstzeit der Hilfslehrer sollte die ganze Zeit angerehnet werden, in der der Lehrer unterrichtet hat oder sich dem Provinzial-Schulkolleguum zur Verfügung gestellt hat. Die Reformschule halte ih für eine Einrichtung, die der Ent- wickelung fähig ist; ih stehe ihr also freundlich gegenüber. Warnen möchte ih aber davor, daß man in dieser Beziehung zu {nell vor- geht. Man muß erst Erfahrungen sammeln. Nicht Revolution, fondern Evolution und festina lente,

Aba. Groth (nl): Mit der Glei@stelung der niht staat- lien Lehrer mit den staatliwen bin ih durchaus einverstanden. Die gestrigen Erklärungen des Ministers über die Elementarlehrer an den höheren Schulen werden dankbar aufgenommen werden. Wir haben allerdings mit dem vorjährigen Lehrerbefsoldungsgeseß einen Zustand der Ruhe geschaffen, an dem niht ohne Noth gerüttelt werden soll. Ich sage „nit ohne Noth“, denn ein noli me tangere ist auch diese Vorlage niht. Leider ist im vorigen Jahre ein Antrag Lohmann auf Erhöhung des Marximalgehalts der Vorschullehrer abgelehnt worden. Meine \chleëwig - holsteinische Heimathstadt zahlt ihren Vorschullehrern als Grundgehalt 1350 4, also 150 mehr als die Residenzstadt Berlin. Man könnte einwenden, diese Lehrer seien nihts Besseres als die Volkss{Gullehrer. Sie fühlen ih auch garnicht erhaben über diese. Man muß aber berücksichtigen, daß sie in Bezug auf Wohnung und Kleidung ganz andere Forderungen erfüllen müssen als die Elementarshullehrer. Db die Prüfung vor

Frage der richtsverwaltung.

{ dem Uebergang von der Unter- nah der Obersekunda zweckmäßig ift,

erscheint mir sehr zweifelhaft. Sie mag ja ein Ansporn zu größerem Fleiß sein, aber das erste Examen hat doch für Viele etwas Beängstigendes, und es wäre wünschenswerth, daß diejenigen Schüler, die vom mündlihen Examen dispensiert werden, nicht gezwungen werden, zur Verkündigung des Nesultats si{ch in der Anstalt eîn- L und nun in Hangen und Bangen in s{webender Pein zu warten.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Dr. Köpke: Die Abschluß-

prüfung hat den Zweck einer Versegungsprüfung. Nach einem Er- lasse des Ministers soll alle Härte beseitigt werden, und in Aus- nahmefällen foll auch ein erfahrener Lehrer statt des Direktors mit der Prüfung betraut werden. Die Zahl der Eltern ist nicht klein, die eine D Ps überhaupt niht wünschen, aber auf dieses Examen kann do nicht verzihtet werden, Das Warten der Schüler ersheint hart, aber jeder Schüler weiß doch ganz genau, ob er durh- kommen wird oder nicht. Die Zuziehung zu dem Prüfungstermin ift nothwendig, weil es sih um eine Verseßungsprüfung handelt. : Abg. Müde (Zentr.): Es würde eine große Beruhigung in den Oberlehrerkreisen hervorrufen, wenn der Minifter sih über die Funktionszulage avsfprehen wollte. Die Herren fühlen \fich beun- ruhigt, weil nah einer Zeitungsnotiz die Funktionszulagen seit dem 1. Oktober vorigen Jahres eingestellt worden find. Ferner ist die Ansicht verbreitet, daß die Funktionszulage nur auf die vier leßien Alters\tufen vertheilt werden soll. Die Vertheilung muß mit der dritten Stufe beginnen und mit der sechsten endigen.

Auf eine Anregung des Abg. van Vleuten (Zentr.) bemerkt der

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr. B osse:

Meine Herren! Ich theile das Interesse des Herrn Abg. van Vleuten für die Angelegenheit der Anstalt in Rheinbach voll- ständig. Aber die Sade liegt hier genau fo, wie bei den festen Zulagen, Ich habe gestern {on ausgeführt: so lange Fragen noch zwischen den betheiligten Ressorts verhandelt twerden, ist es ganz unmögli, hier Mittheilungen zu machen, weil ja den Verhandlungen dur die Stellungnahme, die ih in Einzelheiten hier ausfprehen müßte, präjudiziert werden würde. Ich muß es daher wiederholt ablehnen, im Stadium der Verhandlungen unter den Ministerien hier über solche Einzelheiten mi auszulafsen.

Ich will bei der Gelegenheit nur noch berihtigend bemerken : irr- thümlich ist die Annahme des Herrn Abg. Mücke, daß die Vertheilung der Zulagen im Oktober sistiert worden sei. Sie ist erfolgt, sie ift absolut niht rückständig. Was künftig werden wird, wird davon ab- hängen, wie sich die beiden betheiligten Ressorts verständigen über die Reform, die wir im Auge haben.

Abg. Kir\ch (Zentr.): Es würde dem Stiftungszweck der fatholishen höheren De widersprehen, wenn der Direktor aus der evangelishen Konftssion gewählt würde. Jch bitte den Herrn Minister, uns hier do etwas mehr entgegenzukommen. Einverstanden bin ih mit der gestrigen Erklärung des Regierungskommissars, daß die Handelskammern nicht Mitglieder in die Kuratorien der latein- losen Realschulen deputieren dürfen. Den Beschwerden über die s{chlechtere Stellung der Vorshullehrer an den höheren Lehranstalten

egenüber den Volksshullehrern kann ih mich mit Rücksicht au Dusseldorf nur anschlicßen. Der Minister follte diese Ungleichheit dur Ortszulagen beseitigen und nicht erst die Berichte über die Aus- führung des Lehrerbefoldung8geseßcs abwarten.

Abg. Dr. Arendt (fr. kon},): ‘Auf die Frage der Berechtigung möchte ih nicht näher eingehen. Wir befinden uns in einem Ueber« gangs- oder Versuchsstadium. Die Reformschulen werden {ih erst in der Prarit zu bewähren haben; i hoffe, daß der Versuch zu Gunsten dieser Schulen ausfallen wird. ie Lehrer der f\tädtishen bêéheren

Schulen müssen den Lehrern an den staatlihen Schulen r gestellt werden. Vor einer Zwangsmaßregel würden wir nicht