1898 / 66 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

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von Hahnke. Mittags 121/, Uhr nahmen Allerhöchstdieselben den E des Ministers des Königlichen Hauses von Wedel entgegen. E

re Majesiät die Kaisérin und Königin h gestern Mittag den Besuch Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrih Carl von Preußen und statteten am Nachmittage Jhrer Majestät der Kaiserin Friedrih einen Be- such ab.

Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenar- sizung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen.

Amtlicher Nachricht zufolge hat das türkische Hafenamt in Salonif die BUL G fart durch die Meerenge bei Kap Kara, am Eingange der Bucht von Salonik, während der Zeit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang „bis auf weiteres, d. h. bis zur Entfernung der dort gelegten Torpedo- minensperre verboten und die Uebertretung des Verbois mit Geldstrafe bedroht.

Die soeben erschienene, im Reichsamt des Jnnern heraus- egebene Ste Se VEE Sie Der deutschen triegs- und Handels-Marine mit ihren Unter- sheidungs-Signalen für 1898“ bildet einen Anhang zu dem amtlichen Werke, welches in erster Auflage unter dem Titel „Signalbuch für die Kauffahrteischisfe aller Nationen“ im Jahre 1870 und in zweiter Auflage unter dem Titel „JZnternationales Signalbuch“ 1884 herausgegeben worden ift.

Das Signalbuch gewährt den Schiffen die Möglichkeit, durch Signale sih zu erkennen zy geben und sonstige Mit- theilungen unter einander sowie mit Signalstationen auch dann auszutaushen, wenn die signalisierenden Theile ver- schiedener Sprachen sih bedienen : A

Zu diesem Zweck enthält das Signalbuch eine große An- zahl sowohl vollständiger Säße, als- auh zur Verbindung mit einander geeigneter Saßtheile, einzelner Wörter, Namen, Silben, Su Ctaban und Zahlen, welche durch Gruppen von je 2, 3 oder 4 der 18 Signalbucstaben B, C, D, F, G, F, n Q R L, V und W bezoichnét sind. Solcher Gruppen, deren jede anders geordnet oder andere Buchstaben enthält als alle übrigen, giebt es 306 von je 2 Signalbuchstaben (B C, BD, BF, BG u. f. w. bis W V), 4896 von je 3 Gignalbuhstaben (BCD, BCF, B BOH u. 1. w. bis WV T) und 73440 von je 4 Signalbuchstaben (BCDF, BCDG, BCDH, BCDJ l W. bis. WYV T S). i j :

Alle 306 Gruppen von 2 Signalbuchstaben, alle 4896 Gruppen von 3 Signalbuchstaben und von den Gruppen von 4 Signalbuchstaben die ersten 18960 (B CDF bis &P W V) dienen zur Bezeichnung der in das Signalbuh aufgenommenen Sätze, Saßztheile, Wörter u. #. w. / : E

Von den übrigen Gruppen von 4 Signalbuchfiaben sind die 1440 Gruppen von & Q B C bis G W V T zur Bezeich- nung der Schiffe der Kriegs-Marinen und die leßten 53 040 Gruppen von H B C D bis W V T S zur Bezeich- nung der Schiffe der Handels - Marinen_ in der Art bestimmt, daß jedem Kriegs- bezw. Kauffahrteischiffe eins dieser (1440 + 53040 =) 54480 Signale als Unterscheidungs - Signal zuzutheilen ist. Von den leßt- genannten 53040 Gruppen sind die Signale von S BCD bis S B D W für die den Kaiserlichen Kolonialverwaltungen in Afrika unterstellten Fahrzeuge bestimmt, soweit diese nicht zu den Kriegsfahrzeugen gehören. A i E

Jedem Staat stehen alle Unterscheidungs-Signale behufs Vertheilung auf die Schiffe seiner Flagge zur Verfügung. Schiffe von verschiedenen Flaggen führen daher vielfach dasselbe Unterscheidungs-Signal, Schiffe unter derselben Flagge niemals.

Die Vertheilung der Unterscheidungs-Signale auf die einzelnen Schiffe wird durch die zuständigen Behörden bewirkt. Jedem deutschen Kauffahrteischiffe wird gleich bei der Ein- tragung in das Schiffsregister ein solhes Untersheidungs- Signal zugetheilt und in seinem Schiffs-Zertifikat vermerkt. So lange das Schiff unter deutscher Flagge fährt, behält es dieses Unterscheidungs-Signal auch beim Wechsel seines Heimathshafens oder seiner Registerbehörde bei.

Die nah der systematishen Reihenfolge der Unter- scheidungs - Signale geordnete Liste ergiebt, welche Unter- scheidungs-Signale den einzelnen Schiffen der deutschen Kriegs- und Handels-Marine sowie den Regierungsfahrzeugen in Afrika beigelegt sind.

Für die Schiffe anderer Staaten, welche das Signalbuh ebenfalls angenommen haben, sind ähnliche Listen vorhanden.

Die Art und Weise, wie die Unierscheidungs-Signale zu signalisieren sind, ergiebt sich aus dem in dem Signalduch enthaltenen Abschnitt über „Einrichtung und Gebrauch des Signalbuhs“. Will ein Schiff sih einem anderen Schiffe, einer Signalstation u. \. w. zu erkennen geben, so muß es außer seinem Unterscheidungs-Signale stets auch seine National- flagge zeigen, da, wie erwähnt, Schiffe verschiedener Flaggen vielfach dasselbe Unterscheidungs-Signal führen.

Ein Schiff, welches das Unterscheidungs-Signal eines anderen Schisfes wahrnimmt, kann dessen Namen, Heimaths- hafen, Ladungsfähigkeit und Dampfkraft aus der Liste sofort ersehen. Besißt es die Liste niht, so wird es sih behufs Per Feststellung oder Weitermeldung die Nationalität und

as Unterscheidungs-Signal zu merken haben.

Den àâm Schluß der Liste aufgeführten Feuerschiffen an der deulshen Küste sind Unterscheidungs-Signale aus den oben erwähnten Gruppen nicht beigelegt worden. Die für dieselben angegebenen Signale sind dem geographischen Theil des „Znternationalen Signalbuchs“ entnommen.

Zährlih erscheinen neue Ausgaben dieser Schiffsliste und im Laufe jeden Jahres drei Nachträge zu derselben.

Der kommandierende Admiral, Admiral von Knorr ist heute wieder in Berlin eingetroffen.

Laut Ger Meldungen an das Ober-Kommando der Marine M M S: ldenburg“, Kommandant Korvetten-Kapitän Wahrendorff, gestern von Kanea nah

dant Korvetten-Kapitän Brussatis, ist am 16. März in Shanchal E nten S. M. S. „Geier“, Kommandant Korvetten-Kapitän Jacobsen, ist am 16. März in La Guayra angekommen und beabsichtigt, am 19. März nah Trinidad in

See zu gehen.

Posen, 16. März. Jn der heute abgehaltenen 3. Plenar- sißung des Provinzial-Landtages wurde nach einigen geshäftlihen Mittheilungen des Landtags-Marschalls zunächst ein Antrag der Stadt Bromberg auf Minderbelastung mit Pro- vinzialbeiträgen berathen. Hierüber sowie über den demnächst zurBerathung gestellten Antrag der Stadt Posen auf Bewilligung eines jährlihen Zuschusses von 50000 # für Straßen- pflasterungen oder entsprehende Minderbelastung mit Provinzial: abgaben entspann sih eine: mehrstündige Debatte. Alsdann wurde dem Verein Zoologischer Garten zu Posen eine einmalige Beihilfe von 1000 # bewilligt mit der Verpflichtung, den Volks- shulen der Provinz jederzeit freien Eintritt in den Garten zu ge- währen. Zu Stipendien für Schülerinnen der Königlichen Gewerbe- und Haushaltungss{hule in Posen wurde ein Betrag von jährlih 600 #4 bis zum Zusammentritt des nächsten Provinzial- Landtages bewilligt. Nachdem noch über die Beihilfe-Gesuche zweier Genossenschaften barmherziger Schwestern und einer Meliorations-:Genossenschaft Beschluß gefaßt war, wurde die Sizung geschlossen.

Württemberg.

Die Kammer der Abgeordneten hat gestern, wie der „St.-A. f. W.“ berichtet, die Berathung der Verfassungs- revision mit der Vorfrage begonnen, ob die durh 176 der Verfassung geforderte Zweidrittel - Mehrheit bei der Ab- stimmung über jeden einzelnen Artikel des Entwurfs oder nur bei der auf Grund der Zusammenstellung der Beschlüsse erfolgenden Endabstimmung nöthig sei. Die Kommission hat sih mit 9 gegen 2 Stimmen bei 2 Stimméenthaltungen dem Antrag des Mitberichterstatters Prälaten von Sandberger an- geschlossen, der die 2/z- Mehrheit bei jedem einzelnen Artikel verlangt, während der Berichterstatter Dr. Kiene die gegen- theilige Anshauung vertritt. Jm Laufe der Debatte gab der Minister-Präsident Dr. Freiherr von Mittnacht eine Erklärung im Sinne des Antrags der Minorität ab, wobei er zugleich diese Frage als eine interne Frage der Geschäft3- oròönung bezeichnete. Die Debatte sollte heute fortgeseßt werden.

Vaden. Die in Karlsruhe eingetroffenen Nachrichten über das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Shweden und Norwegen lauten, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, noch immer nicht befriedigend. Der bchandelnde Arzt wünschte einen Luftwechsel, und so begab sich Jhre Königliche Hoheit am 10. d. M. zu Wagen nach Frascati, mußte aber schon am 14. wegen des eingetretenen falten Wetters wieder nah Rom zurückkehren. Die Kronprinzessin leidet immer noch an den Folgen der Masern und der gleichzeitig aufgetretenen Jnfluenza. Sachsen-Weimar-Eisenach.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist gestern von Weimar zu längerem Aufenthalt nah Jtalien abgereist. Der Landtag hat, wie die „Weim. tg.“ berichtet, in seiner gestrigen Sizung den Geseßentwurf, betreffend _das Diensteinkommen der Volksschullehrer, in der FFor- mulierung des Finanzausshusses angenommen. Das Min- desteinkommen aller festangestellten Lehrer ist danah auf 1000 M festgeseßt; dazu kommen von 5 zu 5 Jahren Aliers- zulagen: 4 zu je 200 M, die fünfte und leßte zu 100 M Der dritte Nachtrag zum Volksschulgeseßz, betreffend die finanzielle Beihilfe des Staats zu den Schullasten, wurde gleichfalls angenommen.

Lippe. Der Landtag hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern mit großer Mehrheit beschlossen, daß nah dem Hinscheiden des Grafen-Regeaten dessen ältester Sohn die Regentschaft über- nehmen solle.

Großbritannien und Frland.

Jn London hielt gestern Lord Rosebery bei dem jährs lihen Bankett der Vereinigung der Handelskammern eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zufolge, ausführte, man habe zu leichtfertig von einem Kriege gejprochen; zunächst müsse Großbritannien sicher scin, daß die für einen Krieg aufzuwen- denden enormen Opfer auch befriedigenden (Hewinn brächten. Lord Rosebery sprach sih dann anerkennend über Lord Salis- bury's auswärtige Politik aus. Der Präsident des Handelsamts Nitchie drückte die Hoffnung aus, daß alle Angelegenheiten, über welhe mit anderen _Vächten verhandelt werde, in freundschaftlihem Sinne würden ge- regelt werden; ohne kriegerish gesinnt zu sein, sollte Wel: britannien doch alle seine Nechte wahren. Bezüglich West- Afrikas gab Ritchie der Ansicht Ausdruck, Frankreich wünsche cine gütlihe Regelung; er zweifle kaum, daß das Ab- tommen, welhes nah Abschluß der in Paris geführten Ver- handlungen werde getroffen werden, den Handeltreibenden Großbritanniens zur Befriedigung gereichen werde. Was China anbetreffe, so liege die Politik der Regierung eher in der Richtung friedliher Verhandlungen, als in der der Anwendung äußerster Maßregeln, wie siein einigen Kreisen befürwortet würden. Der Parlaments-Sekretär des Aeußern Curzon führte aus, daß es die Pflicht des Auswärtigen Amts sei, für die weitere Offenhaltung der jeht offenen Märkte zu sorgen und neue zu eröffnen, wo immer es möglich sei.

Frankreich.

Der Deputirte Pas al E ANA bat wié Wi T. B“ berichtet, dem Minister-Präsidenten Méline mitgetheilt, daß er ihn am kommenden 2 über die angebliche Vorbereitung einer Mobilisierung des Nordgeshwaders und über die äußere Politik interpellieren werde. R : Der Präfekt des Brester Marinebe irks hat die in Paris verbreitete Nachricht von einer Mobilisierung des Nord- Geschwaders für unbegründet erklärt: es handle sich lediglih um eine Mobilisierungsübung der ersten Division des Nord- Geschwaders.

Rußland.

„W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, am 15. d. M. auf der in der Krim belegenen Besißzung des Großfürsten von wei Tee entbunden worden, welche die Namen Nadeschda und Sophia erhielten. Die leßtere starb noch an demselben Tage, und auch der Zustand der Prinzessin Nadeschda erregt einige Besorg niß. Das Befinden der Grofß- fürstin Miliza ist durchaus befriedigend. JFtalieu.

Die Deputirtenkammer berieth gestern, wie „W. T. B.“ meldet, über einen Antrag der Deputirten M ezz acapo und Genossen betreffs der Maßregeln, welche ergriffen werden sollen, um die italienishe Ausfuhr von Mrde und Zi- tronen zu erleichtern. Der Unter-Staatssekretär raf Bon1n erklärte, er werde jeßt auf diese Frage, die die Handels- beziehungen Jtaliens zu Frank reih berühre, nit eingehen. Was den italienisch-russishen Ha ndelsvertrag anlange, so legte Graf Bonin dar, daß derselbe nicht aussließlich für Rußland vortheilhaft sei, und schilderte die Schwierigkeiten, die mit dem Abschluß eines neuen Vertrages verbunden wären. Er glaube übrigens nicht, daß es praktish sein würde, den Vertrag zu kündigen, bevor ein neuer Vertrag gesichert sei. Auch stimme dies nicht mit den guten Bezieh ungen überein, die Ztalicn und Rußland verbänden. Jn Bezug auf die Vereinigten Staaten sagte der Unter-Staatssekretär: die Regierung arbeite gegenwärtig daran, cine Reduktion der Tarife für einige Artikel zu er- wirken, an denen der italienishe Handel ein besonderes Jnteresse habe. Auch seien Verhandlungen im Gange, um die Ausfuhr Jtaliens nah einigen wichtigen britischen Kolonien zu erleichtern.

Portugal. Der Gesandte am Berliner Hofe, Vicomte de Pindella ist, wie „W. T. B.“ becichtet, zum Pair des Königreichs er- nanni worden. Türkei.

Nach einer Meldung des Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureaus“ hat die russishe Botschaft an die Pforte eine Note ge- richtet, in welcher verlangt wird, daß die laut Abkommen auf 750 000 Pfund reduzierte vorläufige Zahlung der Rückstände aus der griechischen Kriegsentschädigung erfolge. Die „Times“ erfährt, die Pforte habe gegen diese Forderung Vorstellungen in St. Petersburg erhoben. j

Ja Konstantinopel verlautete, demselben Bureau zufolge, gestern gerüchtweise, daß die albanesishe Truppenabtheilung der Bisekinta des Yildiz-Palais gemeutert habe und das Palais deshalb eine Zeitlang militärish abgesperrt worden sei. Nach einer anderen Darstellung wäre es zwischen zwei Ab- theilungen der Besaßungstruppen zu blutigen Zwistigkeiten ge- kommen, welche militärishe Maßregeln nothwendig gemacht hätten. Die Haupträdelsführer seien verhaftet und die Ruhe sofort wieder hergestellt worden. Die Vorfälle seien jedo noch richt genügend aufgeklärt. | Das deutsche Detachement begab si, wie „W. T. B.“ aus Kanea berichtet, gestern Mittag an Bord des Panzer- [his „Oldenburg“. Die Truppen aller Großmächte hatten am Quai in Parade Ausfstelung genommen. Auch die Ver- ireter der Behörden waren anwesend. Bei dem Niederholen der deutschen Flagge auf der Bastion waren der österreihisc- ungarische Konsul von Vinter und der Vize-Konsul Dr. Kwiat- kowski zugegen. Die beiden Leßtgenannten waren zu dem an Bord des Schiffes „Oldenburg“ veranstalteten Diner geladen.

Die Admirale und Konsulate in Kanea haben von den Christen in Kissamo die Mittheilung erhalten, daß die- selben dem Hungertode preisgegeben wären, wenn sie nicht Lebensmittel und Unterkommen im Hafen von Kissamo er- hielten. Jnfolge dessen ist das österreichische Kriegs\chiff „Wien“ mit dem Kontre-Admiral Hinle. atn Bord von

Kanea nah Kissamo ausgelaufen.

Griechenland.

Die Polizei von Athen ist, wie „W. T. B.“ meldet, einem antidynastishen Klub auf der Spur. Als Theil: nehmer sind der Tischler Milas und dessen Sohn, sowie der pen- sionierte Kapitän Moraitis und der Advokat Kosfkpopulos ver- haftet worden. Die Papiere des Milas wurden beshlagnahmt. Man weiß nicht, ob zwishen dem Klub und dem Attentat Kardißi's eine Beziehung bestcht.

Dänemark.

Die Kaiserin-Wittwe von Rußland trifft, nah eincr Meldung des „W. T. B.“, am Montag Abend aus Anlaß des bevorstehenden achtzigsten Geburtstages des Königs in Kopenhagen ein.

: Amerika.

Ie e, L. Daus Tai ¿erfabrs, : bab „bas canadishe Unterhaus eine Bill angenommen, durch welche die Einfuhr von Obstbäumen und Weinstöcken aus den Vereinigten Staaten wegen der dort vorkommenden San José-Schildlaus verboten wird. j

Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Washington berihtet, Spanien habe, unter dem Hinweis darauf, daß die Kriegsrüsiungen das ehrlihe Bemühen Spaniens, auf Cuba die Autonomie durhzuführen, verhinderten, freundschaftliche Vorstellungen bei den Vereinigten Staaten erhoben. Spanien erkläre, die Zusammenzichung einer großen Flotte in Key West könne niht als eine freundschaftlihe Maßnahme angesehen werden. Ein Krieg gegen Spanien unter solchen Umständen werde in den Augen der Welt als ungeretfertigt und als ein Verbrechen gegen Humanität und Zivilisation erscheinen.

Aus Havanna wird gemeldet, daß der Dampfer „Man- grove“ mit den Mitgliedern der amerikanischen Kommission zur Feststellung der Ursachen des Unfalls der „Maine“ vor- gestern den dortigen Hafen verlassen habe.

Parlamentarische Nachrichten,

Die Berichte über die gestrigen Siß ungen des R ei chs- tages und des Hauses der Ab geordneten befinden si in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (63.) Sißung des Reichstages, welcher der Kriegs-Minister, General-Lieutenant von Goßler beiwohnte, wurde die zweite Berathung des Entwurfs einer Militärstrafgerihtsordnung und eines Einführungs-

eseyes zu derselben fortgeseßt beim 9, welher nah der orlage lautet: „Die Militärstrafgerihtsbarkeit wird durch die Gerichtsherren und durch die erkennenden Gerichte aus-

Messina in See gegangen; S. M. S. „Cormoran“, Kom-

Die Großfürstin Miliza ola 0 die Ge- mahlin des Großfürsten Peter Nicolajewits{ch, ist, wie dem

geübt.“

He beantragen die Abgg. Munckel und Beckh (fr. Volksp.) e Fassung: „Die Militärgerihtsbarkeit wird durch die Gerichtsherren, die Untersuhungsrichter und die erkennenden Gerichte ausaeuübt.“

Nah Empfchlung des Antrages dur die Antragsteller wird der § 9 gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der freifinnigen und der deutschen Volkspartei unverändert ange- nommen; ebenso der Res des ersten Abschnittes „Allgemeine Bestimmungen“ und der zweite Abschnitt „Gerichtsherr“.

Der dritte Abschnitt betrifft „Die erkennenden Gerichte“.

Nach § 36 sollen die Standgerihte aus einem Stabs- offizier, einem Hauptmann und einem Premier - Lieutenant

bestehen. Abg. Bech beantragt ferner die Zuziehung eines S on beamten als Beisigzer. Auc dieser a d wird gegen die Stimmen der Sozial- Men und der deutschen und freisinnigen Volkspartei abgelehnt. Nach § 37 kann als Nichter nur mitwirken, wer seit mindestens einem Jahre dem Heere oder der Marine angehört. Abg. von Vollmar (Soz.) beantragt, ferner die Voll- jährigkeit vorzuschreiben. Darauf nehmen der Kriegs-Minister, General-Lieutenant von Goßler, dessen Rede morgen nachgetragen werden wird, und in der weiteren Debatte die Abgg. Gro eber (Zentr.), Dr. von Leveßow (d. kons.), Be ckh (fr. Volksp.), Dr. Spahn (Zentr.) und Freiherr von Stumm (Reichsp.) das Wort. Der Antrag wird abgelehnt. Bei Schluß des Blattes wird auch der S 39, weler von der Vereidigung der Richter handelt, unverändert an- genommen.

Das Haus der Abgeordneten sehte in der heutigen (49.) Sißung, welcher der Minister der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal - Angelegenheiten D. Dr. Bosse beiwohnte, die zweite Berathungdes Staatshaushalts8- Etats für 1898/99 bei dem Kapitel „Medizinal[l- wesen“ fort.

Abg. Dr. Graf Douglas (fr. kons.) geht auf die Frage der Medizinalreform ein, die {on seit mehreren Jahren im Fluß und von der vorjährigen Budgetkommission erörtert worden set, und führt Folgendes aus: Nicht weniger als vier Ministerien haben damit zu thun. Es wäre zu bedauern, wenn die Lösung der Frage dur die geplante Loslösung der Medizinalabtheilung vom Kultus3- Ministerium vershoben werden follte. Man fagt, das Finanz- Ministerium set Schuld an der Verzögerung. Die bäufigen und großen epidemischen Erkrankungen in der leßten Zeit mahnen zur Beschleunigung. Ich erinnere nur an die Typhuserkrankungen. Beim Militär i die Krankheit leiter zu erkennen; aber wie ist es beim Zivil? Bei dem jeßigen Stande der Medizinalverwaltung würde man bet großen Cpidemien, wie in Hamburg, auf die Hilfe von Privatärzten zurückzreifem müffen. Unsere deutsche Medizin steht an der Spiße derjenigen aller Nationen ; unsere Medtzinalverwaltung schenkt uns hoffentlich das nädhste Jahr eine Medizinalreform.

Abg. Dr. Martens (nl.): Die Nothwendigkeit dieser Reform wird wohl von allen Seiten anerkannt. Die Fälle in Saarbrücken und in Hamburg zeigen, was an Geld und Menscenleben auf dem Spiel steht. Die Hamburger haben inzwishen das Ver- säumte mit Erfolg nacgeholt. Wir haben überbaupt auf dem Gebiete des Sanitätswesens große Fortschritte gemacht. Der Zuwachs der Bevölkerung und die längere Durchschnittsdauer des menschlichen Lebens beweisen, daß man Epidemien und fonstigen Krankheiten jeßt mit Erfolg entgegentritt. Das i} ein Ecfolg der Sanierung der größeren Städte, wo die Gesfundheitsverhältnifse jeßt beffer sind als in den kleinen Städten und auf dem Lande; hier würde die Medizinalreform noch vieles zu leisten haben. Ob das Medizinalwesen diesem oder jenem Ministerium angehört, macht keinen Unterschied ; am beften

wäre es, wenn ein besonderes Medizinal-Ministerium gebildet würde. Andererseits wäre es bedenklich, ein foles Ministerium zu schaffen, dessen Anordnungen von einem anderen Ministerium ausgeführt werden müssen. Die Medizinalreform muß jedenfalls von demjenigen Ministerium durchgeführt werden, welhes sie bereits in die Hand genommen hat. Das Ministerium des Junern würde uns \{werli{ hon im nächsten Jahre ein Medizinalreformgeset vorlegen. Ob das Kultus-Ministerium uns schon in dieser Session das Gesetz vorlegen roird, sheint mir nah den Verhandlungen der Medizinalreform-Konferenz sehr zweifelhaft, denn dort gingen die Meinungen schr weit auseinander ; einig war man darüber, daß die Erweiterung der Kom- petenz der Kreisärzte auch vit den bescheidensten An- \prühen genügt Troßdem die Ergebnisse dieser Konferenz den Minister niht zu einer Beschleuntgung der Vorlage anreizen können, hâtte ih doch gewünscht, daß sie noch in diefer Session fertiggestellt würde, um die Besoldungsverhältnisse der Kreisphysiker, die durhaus nicht mehr im Verbältniß zu ibren Leistungen stehen, zu regeln. Deshalb bitte ich den Minister, alles zu thun, um uns den Gesetzentwurf mögli} bald vorlegen zu können.

Abg. Dr. Kruse (nl.), der der Journalistentribüne den Rücken zukehrt und darum fast unverständlich bleibt, tritt ebenfalls für eine baldige Medizinalreform cin, namertlich mit Nückficht auf die Krets- phvsiker, die so gestellt werden müßten, daß sie nicht auf die Privat- praxis derart angewiesen s\cien, daß sie ihren amtlichen Obliegenheiten nur cinen Theil ibrer Zeit widmen können.

Abg. Dr. Freiherr von Heereman (Zentr.) : Die Behandlung, welhe die Regierung unseren Krank: nÞflegeorden zu theil werden Iäßt, muy die katholishe Bevölkerung mit der größten Bitterkeit erfüllen. Jh will mi aber jeder bitteren Aeußerung enthalten. Das Gesez wird in der engherzigsten Weise aus- geführt, aber auch darüber will ih nicht sprechen, fondern über das Gescß im Ganzen, und darum richten \ich meine Aus- führungen an das gesammte Ministerium, das die Verantwortung für das Gescß trägt. Wir Katholiken [{chäten die Thätigkeit der barmherzigen Schwestern auf das höchste. Sie thun alles aus christ- liher Nächstenliehe und bringen ihre Kräfte zum Opfer. Wer dafür kein Gefübl hat, hat überhaupt kein Gefühl. Sie lindern die Noth der Armen, sie verrichten die \{chwersten und unangenehmsten Arbeiten, das ist die beste Predigt, die fch denken läßt. G ist au die beste Sozialpredigt. Welche Weiterungen werden

n gemacht, um eine Niederlassung zu gestatten oder irgend eine nere Maßregel ! Wenn die Diakonissinnen etwas wollen, fo ift in ÿ Ta en alles erledigt. Nennen Sie mir im Staat ein einziges Ltrhältniß, bet welchem eine derartige Beyormundung stattfindet!

enn man den Polen Rechte entzieht, so glaubt man, fie dadurch datriotisher zu machen; wenn man unsere barmherzigen Schwestern be- îstigt, fo glaubt man, die Katholiken zufriedener zu machen. Wir werden uns mit aller Energie gegen diefen Zustand wehren. Wir betraten die armherzigen Schwestern als die höchste Blüthe der Kultur im Staate, p lange er sich uech christlich nennen will. Der Staat begegnét aber en barmherzigen Schwestern mit Mißtrauen. Dur die Aufrecht- erhaltung des Gefeßes erbittert man die Katholiken, die nicht be- \ n, Sh man in dieser Weise die barmherzigen Schwestern bes

Schaffen Sie dieses Gefey ab!

eiten Dr. Bosse das Wort, dessen Rede morgen im Wort- aut pet eilt werden wird. (Schluß des Blattes.)

h Hierauf nimmt der Minister der geistlichen 2. Angelegen-

Heft 2 (1898) des „Archivs für Œisenbahnwesen®", herans- gegeben im Ministerium der öffentlihen Arbeiten (Verlag von Julius Springer, Berlin), hatfolgenden Inhalt: Erörterungen über die Oekonotnte der Verkehr8mittel (von Cohn); Die Entwickelung ter Eifenbahnfrage in der Schwetz (von Weißenbach); Urber die privatrehtli%ße und wirths{aftlihe Natur des Privatan'chlußaleises (Schluß, von Loewe); Deutschlands Getreideernte im Jahre 1896 und die Eisenbahnen (von Thamer); Die NReichseisenbaßnen in Elsaß-Lothringen und die ore aeg mhitrg-Vaünen im Jahre 1896/97 (von Lomler); Die Königl. preu ischen Staatseisenbahnen im Jakbre 1896/97 (von Tolsdorff). Kleine Mittheilungen: _ Die Gisenbahnen Rußlands: Statistisches von den Eisenbahnen Rußlands; Die oldenburgischen Gisenbahnen; A E E der portugiesischen Minho- und Douro-Gisenbabnen tn den Jahren 1892 und 1893; Die Eisenbahnen Canadas im Fahre 1895/96; das Staatébahnney in Chile. Nechtsprehung: Unfall- versicherung (Urtheile dez Reichsgerichts vom 7. Mai 1897 und vom 9. Ofktober 1897); Recht8grundsäße aus den Gntscheidungen des Reichs- gerihis. Gesetzgebung: Deutsches Reich; Preußen; Bayern; Vesterreih-Ungarn ; Frankrei ; Italien ; Nukfland.

Statistik unv Volkswirthschaft,

¿Dm leuten Quartal des vorigen Jahres haben 34 192 sogenannte Sach sengänger beiderlei Geshlech13 auf threr Rückehr nach Ober- {lesien oder der Provinz Posen die Stadt Breslau berührt.

Zur Arbeiterbewegung.

In Kolberg haben die Zimmerleute, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, wegen Lohnstreits die Arbeit eingestellt.

Aus Karlsbad meldet „W. T. B.“: Bej dem Bau des hiesigen Zentralbahnhofs stellten tausend Arbeiter, darunter zwei- hundert Italiener, die Arbeit wegen Verweigerung einer Lohn- erhöhung ein.

Aus Bilbao wird dem ,W. T. B.* weiter berihtet: Bei dem Mgen Zusammenstoß zwishen Gendarmen und ausftändigen Minenarbeitern wurden, wie je8t festgestellt ist, drei Ausftändige getödtet und mehrere verroundet.

In Bombay haben, wie ,„W. T. B.“ meldet, die aus\tändigen Dockarbeiter und Wagenführer die Arbeit wieder aufge- nommen. Die Kaufläden sind wieder geöffnet.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.

vom 16, März.)

Cholera.

Britisch-Ostindien. Kalkutta, 12. Februar sind 43

an Fiebern ge n.

Vom 30. Januar bis

Gelbfieber.

Auf Cuba wurden, den „Public health reports“ zufolge, vom 30. Januar bis 9. Februar in Sagua la Grande mehrere, vom 4. bis 10. Februar in Havanna 1 Todesfall festgestellt.

Pocken,

Großbritannien. In Middlesborough isff die Seu@e in epidemisher Form ausgebrochen. Biszum 28. Februar zählte man etwa 600 Erkrankungen und 64 Todesfälle. Zur Unterbringung der Kranken wurden Nothhofpitäler errihtet. Beî einer Bevöblkerungsziffer von 95 000 Einwohnern wurden bereits über 25 000 Nachimpfungen byor- genommen. Die Krankheit ist angebli von Bilbao eingeschlcppt worden.

VersYieckene Krankbeiten.

Pocken: St. Petersburg 2, Warschau 6 Todesfälle; Paris T St. Petersburg 30 Erkrankungen; Flecktyvbus: St. Petersburg 3, Warschau 2 Todesfälle; St. Petersburg 6 Erkrankungen; Genick- starre: New-York 3, St. Petersburg 2 Todesfälle ; Neg.-Bez. Königs- berg 3 Erkrankungen; Keuchhusten: London 49 Todesfälle; Wien 30 Erkrankungen; Influenza: Berlin 9, London 51, Moskau, New-York je 5, Paris 20, St. Petersburg 6, Nom 9 Todes- fälle; Nürnberg 50, Sto&bholm 48 Grkrankunzen; Tollwuth: New-York 1 Todesfall; epidemische ODhrspeicheldrüsen - entzündung: Wien 133 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen {starb an Masern (Durfchnitt aller deutschen Berichts- orte 1886/95: 1,15 9/0): in Krefeld, Potsdam und Straßburg Er- krankungen famen vor in Berlin 93, Breslau 188, in den Reg - Bezirken Arnsberg 127, Düsseldorf 230, Königsberg 333, Marienwerder 158, Posen 249, Sdleswig 102, Wies- baden 165, in Hamburg 64, Budapest 53, St. Petersburg 104, Prag 66, Wien 259 an Sch{harlach (1886/95: in Flensburg und Osnabrück Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 38, Hamburg 24, London (Krankenhäuser) 175, Paris 62, St. Petersburg 67, Wien 74 an Diphtherie und Kroup (1886/95: 4,27 9/0): in Koblenz, Spandau, Zwickau Erkrankungen sind angezeigt in Berlin 67, in den Reg.-Bezirken Arnsberg 105, Düss eldorf 95, in Budapest 34, London (Krankenhäuser) 128, Paris 50, St. Petersburg 138, Stockbolm 43, Wien 58 desgl. an Unterleibstyhus în St. Petersburg 239.

Der Gesundheitsftand in Berlin war in der Woche vom 27. Februar bis 5. März er. ein der Vorwolhe ähnlih günstiger und die Sterblichkeit die gleihe; von je 1000 Einwohnern {arben, aufs Jahr berechnet, 17,29. Ünter den Todesursachen blieben avuch in dieser Woche akute Entzündungen dec Athmungsorgane häufig, und die Zahl der dur sie bedingten Sterbefälle war fogar ein wenig größer als in der Vorwo e; ‘auch Er- krankungen an Influenza wurden noch häufig beoba(tet; die Zahl der durch dieselben hervorgerufenen Todesfälle ging jedo von 7 der Vorwoche auf 5 zurü. Echeblich gesteigert waren aber wieder aëute Darmkrankheiten, und die Zahl der durch sie veranlaßten Todesfälle stieg auf 38. Die daran Gestorbenen waren überwiegend kTseine Kinder im Alter unter 2 Jahren. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblikeit war jedoch nicht wesentlich erhöht ; von je 10000 Einwohnern starben in Berlin, aufs Iahr be- rechnet, 43 Säuglinge. Von den Fnfektions kTranktbeiten blieben Grkrankungen an Typhus felten; Grkrankungen an Masern ge- langten in fast gleiher, an Diphtherie in verminderter Zahl zur Anzeige, und zwar zeigten si Erkrankungen an Masern in der Schöneberger, an Diphtherie in der Tempelhofer und Rosenthaler Vorstadt in größerer Zahl, wäßrend Erkrankungen an Scharlach be- ränkt blieben und in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl zum Vorschein kamen. Von Erkrankungen an Kindbettfieber wurden nur eine bekannt; auch eine tódtlih verlaufende Erkrankung an Genikstarre wurde beobachtet. NRofenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben häufig; auch Erkrankungen an Keuchhusten, die in 10 Fällen zum Tode führten, waren zahlrei. Seltener kamen Erkrankungen an akutem Gelenkrheumatismus zur ärzlihen Behandlung, während Veeam e Beschwerden der Muskeln etwas häufiger beobachtet ! wurden.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 11 !

Personen an Cholera, 7 an Pocken und 208 |

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find.

daneben aber

Unternehmen

Lobrang der

Verkehrs-Anftalten.

Aus Breslau wird berihtet : Die im November v. J. landes polizeilih geprüfte und genehmigte elektrishe Kleinbahn im: iren Anfang auf dem Staatsbahn- :

se Waldenburg nimmt i Dittersbah und führt von dort in einem großen Krekse Waldenburg, Altwasser, Sorgau, Salzbrupn und Herms- nach Waldenburg

Spurweite von 75 cm in erfter Linie dem Personen-, j später auch dem Güterverkehr dienen. Die wird als eingeleistze Ringbabn von der „Niederschlesi- Elektrizitäts- und Kleinbahn-Aktiengesellschaft“

aldenburg betrieben werden, und ¡war mittels Elektrizität,

einem eigens dazu erbauten großartigen Etablifsement erzeu t Dieselbe Gesellshaft betreibt zur Zeit ein T fast Lo geres Unternehmen, nämlich die Lieferung und Ab- elektrisher Kraft ¿zu Betriebs- und Beleuch- 8zwecken mittels Hochspannungsleitungen, dur welche elektrishe Sträme aus der Waldenburger Zentrale

nach weit entfecnten Orten des Regierungsbezirks Breskau geleitet werden, um dort für die verschiedensten Zwecke Verwendung zu finden. Die Haupts{hwierigkeit für dieses in hohem Grade gemeinnüßige Grundbesißer ;

bestand in der Unmöglichkeit, die Duldung der Aufstellung der Gestänge auf _ Leitungen über ihre Felder zu Schwierigkeit is indessen

und der : bewegen. durch Verleihung des Ent-

eiquungsrechts an die GesellsGaft für die Herstellung der Fern- [eitungen innerhalb des Regterungsbezirks beseitigt und damit ein Unternehmen Scheitern des nothwendigen

leitungen mehr den

gefördert worden, dessen Fehlschlagen auch das Kleinbahnunternehmen8 der Gesellschaft zur Folge gebabt hbâtte. Während die

i _ Arbeitgebern im Kreise

d. h. zahlreißen mittleren und kleinen Industriellen, zu statten

fommen, wird umgekehrt die Kleinbahn wesentlich den Arbeitern Vortheile bringen, indem sie insbesondere ihnen gestattet, gesündere und bessere Wohnungen, die zuglei billiger sind, zu beziehen, als fie am Siye der. Industrie, \peztell in Waldenburg und Altwasser felbst, zu haben

Auch abgesehen hiervon, wird die Kleinbahn auf die Verkehrs-

Ne im Kreise Waldenburg die denkbar günftigste Einwirkung aven. Liegniß über Rawitsch nah Kobylin if in dem Zeitraum von nur 10 Monaten fertiggestellt worden. [chneidet die Bahn drei K

Die im Februar d. J. eröffnete Privat-Nebenbahn von

1. Im Breslauer Bezirk durch- retse: Steinau, Wohlau und Guhrau, die

fast nur Landwirthschaft und Forstwirthschaft aufweisen; es ist daher

die Eröffnung dieser wichtigen neuen Schtenenverbindung als ein

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15. März A nt werpen angek. | 15, März Baltimore angek. komme Große“

__ Hamburg, Lite Nachmittag St. Catberines Point passiert. D. P

ger Hebel zur Förderung der Landwirth\chaft anzuseben.

Iremen, 16. März. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. „Vavel*, y. New-York kommend, 16. März Mras. Neitise emen fortges. „Königin Luise“, v. Australien kommend, „Dresden“, v. Bremen kommend, „Ellen Rickmers“, y, Bremen nd, 15. März Galveston angek. „Kaise r Wilhelm der 15. März Vin, v. Ne w-York n. Brernen abgegangen.

17. März. (W. T. B.) Dampfer „Saale“, v. New-York lommend, v. Bra

d, 16. März Mrgs. Neapel angek. Schönburg“, filien kommend, 16. März Vm. Äntwerven angek. „Trave“ tew-York best., 16. März Mras. D "Ara s (e- Sort bell, 16. Vârz Mrgs. Dover pasßert.

t 16. März. (W. T. B.) Hamburg-Amerika - Dampfer „Pretoria“, von New-York kommend, hat beute ennfylya-

nia“ ist, von Hamburg kommend, gestern Abend in New-York ein-

getroffen.

D. „Hungaria“* ift, von Hamburg kommend, gestern in

Ne Thomas angekommen, D. „Adria * heute von Port Satd abgegangen.

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Castle-Linie.

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ondon, 16. März. (W. T. B) Union-Linie. Dampfer man“ ist heute auf der Ausêreise von M adeira abgegangen, extcan“ heute auf der Ausreise in Kapstadt angekommen.

Dampfer „Hawarden Castle“ hat heute

auf der Heimreise Madetra passiert.

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| sich in der Rolle der

von „Frou-Frou“, dal6vy bestellt, in welhem Fräulein Tina di Lorenzo wiederum die Titelrolle spiclte, obwobl es ihr au hier anfangs {wer wurde, das leihtfertige Wesen diefer echten Pariserin glaubhaft wiederzugeben. Grst von dem Zeitpunkt ab, ) Töne anschlagen konnte, wuchs ihre Leistung zu tragisher Größe empor und sicherte ihr den Erfolg, der als starker und wohlverdienter be-

s{lichten Natürlichkeit verkörperte, die Die wichtige Rolle der Luigia war in den Händen des Fräulein

hin gewaltiges

füllen die

Theater und Mu fit,

Berliner Theater.

Fräulein Tina di Lorenzo und Herr Flavio Ands6 seten

| am Dienstag ihr Gastspiel in Sardou?s „Cyprienne“ („Facciamo

io“) fort. Herr Andó spielte den Des Prunelles, in welcher er von dem Gastspiel der Frau Duse her den Berlinern auf das Bortheilhafteste bekannt ist. Sein beweglicher, würdiger Humor und sein elegantes Auftreten be- n sich darin aufs neue. Fräulein di Lorenzo befand launishen, fkapriziölsen und dabei _anziehend und drollig wirkenden Cyprienne nicht in Glement. Zu der Leichtigkeit und Munterkeit, welche der erfordert, schien sie sich nur mühsam zu zwingen. Unter den

übrigen Darstellern fiel Herr Sainati in einer komischen episodischen Dienerroile auf. : ifsar) Tarikfierten

Die Herren Talli (Ademaro) und Zoncada (Polizei- i ifie au fehr und gaben dem Stück, das auf ineren Lustspielton abgestimmt begann, einen derben, \{wanks Abschluß Weit befser war es um die gestrige Aufführung dem bekannten Drama von Meilhac und

da sie leidenschaftlihe und ernste

werden darf. Nicht minder zu loben ist au Herr Flavio Andó rico de Sartorys, welchen er mit jener Vorrehmbeit und ein Spiel stets auszeichnen. tica, welche ebenfalls von dem Gast'piel der Frau Duse her gutem Andenken fteht. Die Herren Pilotto, Zoncada, Piperno

und Falconi führten ihre kleineren Aufgaben zur Zufriedenheit durch.

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ublikum war in weit größerer Zahl erschienen als an dén ehenden Abenden und spendete namentlich den beiden Haupt-

darstellern lebhaften Beifall.

Belle-Alliance-Thegter.

Henrik Jbsen's welthistorishes Schauspiel vKaiser und

äer * gelangte gestern zur Feter des fiebzigsten Geburtstages des

Dichters zur ersten und recht erfolgreichen Aufführung. Das Schauspiel

aus der früheren S{haffensperiode Ibsen’'s und schildert in

zwei Abtheilungen mit fast epischer Breite die äußeren Lebensfchick- fale und mit ihnen die Seelenwandlungen des Kaisers Julian,

der Geschichte den Beinamen „Apostata* führt. Der

Widerstreit der hellenishen und der christlihen Weltanshauung wird versinnbildliht in dem beißen Ningen nah der christlihen Wahr- heit und der antiken S@önheit in Julian's Seele. Jbjen, ‘ver in den Anfängen seiner dihterishen Entwickelung noch nit der Meister der knappen Form war, brauchte zur Lösung dieser großen Auf- gute zwei umfangreiche Dramen, die von der Regie des B elle-Alliance« Theaters derart

führung an

zusammengefaßt worden waren, ‘daß die Auf- einem Theaterabend möglich wur} e, (Es konnte troy einer geshickten Bearbeitung Var ein imtmer- ges Bruchstück des ursprüngli®en Werkes übrig Die bühnenkräftigsten Scenen wv“. den zusammengefügt,

die hervorragendsten Ereignisse aus dem Leben Iulian's aneinandér-

Der Zuschauer sah daher stets große begründenden Ursachen. Kaizerliche N gen ae an B und disputierende Shüler der Philosop enschulen ne ta unaufhörlid f” thender Bewegung. Dazwischen. der ernfle Gesang *ex Christen, der 0 aufs

zurü. Sie wird, als eine Art Straßenbahn, innerhalb des Waldenburger Kohlenrevters hauptsäch- - lich auf Chauffeen und öffentlichen Wegen geführt und foll bei

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