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Volt atigteit
Aus den für 1897/98 fälligen Zinsen der von dem ver- Ftorbenen Geheimen Kommerzien-Rath Salomon Lachmann in Berlin gegründeten Stiftung sind den nachstehend ge- naunten Kriegs-JFnvaliden Geldgeschenke von je 50 M bewilligt worden : : :
1) Johann Nickel zu Groß-Bershkurren, Kreis Gum- binnen, / e
2) Hermann Darge zu Bartenstein, Kreis Friedland O.-Pr. : E Albert Spaedtke zu Kammin i. Dom
4) Jakob Palluszak ¿u Witkowo Dorf, Kreis Witkowo,
5) Karl Marquardt zu Tornow bei Ludwigsruh, Kreis Landsberg a. W, :
6) Hermann JFaeschke zu Züllihauer Untezwcinberge, Kreis Züllichau-Schwiebus / A
7) Au e st Thom as zu Berlin, Veteranensiraße 26 TTI,
8) Hermann Wiihelm zu Eilenburg, Heinrichsweg 7,
9) a Gottlob Kropp zu Falkenberg, Kreis
orgau ] f 10) Karl August Fuchs zu Neu-Ncichenau, Kreis Bolkenhain
11) Stanislaus Michalak zu Schroda, ;
12) Andreas Wilpert zu Owschüß, Kreis Ratibor,
13) Josef Skowronek zu Oppeln, Be 8
14) Friedrih Jgnay Osterma nn zu Hummersen Nr. 15, Verwaltungs- Amt Blomberg, Fürstenthum Lippe- Detmold, ;
15) Wilhelm Essen, Chaussee 113
) 16) August Mathen zu Gleuel, Kreis Köln,
17) Johann Kohr zu Bettingen, Kreis Saarlouis,
18) Heinrih Friedrich Wilhelm Bruns zu Jeddingen, Kreis Rotenburg i. Hann., :
19) Hans Detlef Jngwersen zu Joldelu Husum, L S 20) Heinrich Christian Neisecke zu Ellensen, Kreis Einbeck, N L 21) Karl Dörfer zu Hannover, Alte Celler Heerstraße 54,
22) Titus Klug zu Eckardroth, Kreis Shlüchtern,
23) Julius August Hesche zu Camburg, Kreis Saal- feld a. S.,
24) Gustav Danziger Höhe,
Do) S Reih Karth zu Niesenburg W.-Pr. i
Die Militär-Pensionskasse hierselbst ist angewiesen worden, diese Geschenke, dem Wunsche des Stifters gemäß, den vor- aufgeführten Empfängern zum 22, März d. Z., dem Geburts- tage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs
Buttermann zu Steeler-
ndfeld, Kreis
Bornwasser zu Klein-BVölkau, Kreis
Wilhelm I., portofrei zu übersenden. Berlin, den 2. März 1898. Departement für das Jnvalidenwesen. von Viebahn.
VRNORD S POSDN A AN Lor P MODI E D .ITO N S P U AR M L A M R
Bertpéichniß der Vorlesungen und Uebungen, welche im Sommer-Semester 1898 (25. April bis 30. JUlt) an der Königlichen Berg-Akademie zu Berlin gehalten werden.
Professor Franke: Bergbaukunde, 11. Theil, unter besonderer Berücksichtigung der Wetterlehre; Ticfbohrkunde mit Einschluß des Schachtbohrens ; Salkinenkunde ; Aufbereitung. Professor Dr. Pufah l: Metallhüttenkunde; Allgemeine Probierkunst; Löthrohrprobierkunst ; Technishe Gasanalyse; Elektrometallurgie. Geheimer Bergrath, Professor Dr. Wedding: Cisenhüttenkunde; Eisenprobierkunst. Pro- fessor Hörmann: Mechanik; Maschinenlehre; Bergwerks- und Hüttenmaschinen ; Metallurgishe Technologie. Professor Sn etdér: Markscheide- und Meßkunst ; Praktische Uebungen in der Markscheide- und Meßkunst. Regierungs-Nath Brelow: Unterricht im Zeichnen und Konstiruieren ; Darstellende Geometrie. Geheimer Ober-Bergrath Gskens: Bergrecht, 11. Theil. Professor Dr. Scheibe: Yline- ralogie ; Mineralogishe Uebungen. L ‘ezirk8-Geologe Dr. Potonié: Die Flora der älteren Formationen. Professor Dr. Kötter: Integralrechnung ; Analytishe Geometrie des Raumes - Mathematisches Repetitorium. Geheimer Bergrath, Professor Dr. Finkfener:. Ne- petitorien über Mineralanalyse; Uebungen im Laboratorium für quantitative und qualitative Mineralanalyse.
Berlin, den 16. März 1898.
Die Direktion der Königlichen Geologischen Landes- Anstalt und Berg- Akademie. Hauchecorne.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 22. März.
Jhre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten führen heute Morgen um 9 Uhr nah dem Mausoleum in Charlottenburg, wo Allerhöchstdieselben an der Nuhestätte Seiner Hochseligen Majestät des Kaisers Wilhelm dcs Großen einen Kranz niederlegten, und begaben Sich von dort nah der Sieges-Allee zur Enthüllung der drei ersten Standbilder brandenburgischer Markgrafen. In das Schloß zurückgekehrt, nahmen Seine Majestät der Kaiser sodann den Vortrag des Chefs des Militärkabinets, Gencrals von Hahnke entgegen.
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin begaben Sich gestern Nachmittag um 4 Uhr nach der Wohnung des verstorbenen Herzogs zu Sagan, um den Angehörigen Jhre Theilnahme auszusprechen.
Jhre Majestät die Kaiserin und Königin haben dem Fräulein Bertha Futtig in Bitterfeld die filberne Frauen: Verdienstbroshe am weißen Bande Allergnädigst zu verleihen geruht.
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenar- fizung. Vorher beriethen der Ausschuß für Handel und Verkehr, sowie die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Elsaß-Lothringen und die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Elsaß-Lothringen.
Das Staats-Ministerium trat heute Naqmittag 3 Uhr im Reichstagsgebäude unter dem Vorsig des Minister- Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe zu einer Sihung zu- sammen.
Heute früh 1 Uhr verschied an Lungenlähmung infolge von Nierenshrumpfung der Kaiserliche Gesandte in Teheran Dr. jur. Karl Wilhelm Günther Freiherr von Gaertner- Griebenomw. 4 |
G.boren zu Berlin am 7. April 1856, wurde Freiherr von Gaertner nah absolviertem Studium der Rechte im März 1881 als Aspirant für die diFomatische Laufbahn zugelassen und zunächst im Auswärtigen Amt beschäftigt. Nachdem er im Mai 1882 zu seiner weiteren Aus- bildung der RKaiserlihen Botschaft in St. Petersburg überwiesen worden war, wurde ex im Dezember des-
selben Jahres zum Legation2-Sekrcetär ernannt und fungierte |
als solcher nah einander bei den Kaiserlichen Misstonen in Bern, Kopenhagen, Lissabon, Paris und Stockholm. Dur Allerhöchstes Patent vom 18. Oktober 1890 zum Legations-Rat
ernannt, erhielt er im März des folgenden Jahres den Posten |
bei der RKaiserlihen Gesandtschaft im De:ember 1892 zur ushilfs- weisen Beschäftigung in das Auswärtige Amt einberufen. Ein Jahr später wurd? Freiherr von Gaertner mit der Vertretung des damals beurlaubten Ersten Sekretärs bei der Kaiserlichen Botschaft in Madrid betraut, worauf im April 1894 seine Ernennung zum Kaiserlichen Genera!- Konsul in Kalkutta und im Dezember 1895 Diejenige zum Kaiserlichen Gesandten in Teheran erfolgte. Krönunge- und Ordensfestes 1897 wurde ihm der Rothe Adler-Orden dritter Kiasse- mit der Schleife verliehen.
Der auswärtige Dienst beklagt in dem Dahingeschiede1 den Verlust eines begabten und pflihttreuen Beamten, welcher in den von ihm bekleideten Stellungen vorzügliche Dienste ge- leistet hat.
des Legations-Eekretärs im Haag und wurde
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Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich bayerischer Wirklicher Geheimer Kriegsrath von Habel und VBürger- meister der freien und Hansestadt Hamburg Dr. Versmann sind von Berlin abgereist.
Der Landrath Freihezxr von Richthofen is aus dem Kreisc Grottkau, Regierungébezirk Oppeln, in gleiher Amts- eigenshaft in den Kicis Neichenbach, Regierungsbezirk Breslau, verseßt worden. :
Dem Regierungs-Assessor von Steinmann ist die kom- missarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Hünfeld übertragen worden.
Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reihs- und Staats - Anzeigers“ wird die vom RNeichs-
.
Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- |
tricb3-Ergebni])se deutsher Eisenbahnen für | den Monat Februar d. J. veröffentlicht, auf welche am Sonn- abend v. W. an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ijt.
Kiel, 21. März. Jhre Majestät die Kaiserin Friedri ch ist gestern Nachmittag hier eingetroffen und hat sich alsbald mit Zhrer Königlihen Hoheit der Prinzessin Heinrich, Höchstwelche zum Empfang auf dem Bahnhofe anwesend war, in das Schloß begeben.
Wiesbaden, 21. Män. Landtag des Regierungsbezirks Wiesbaden wurde heute durch den Landtags - Kommissar, Ober - Präsidenten Magdeburg mit einer Ansprache eröffnet. Nachdem alsdann
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der Abgeordnete Appellationsgerichts - Vize - Präsident a. D.
Dr. Bertram zum Alters-Präsidenten proflamiert worden war, übernahm derselbe den Vorsiß und brachte ein Hoch auf
Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches !
die Versaramlung lebhaft einstimmte. Demnächst wurde der Vorftand des Landtages durch Zuruf gewählt. Dann wurden die Eingänge für den Kommunal-Landtag „mitgetheilt, die Mit- glieder der gebildeten Kommissionen gewählt und die Eingänge den Kommissionen mitgetheilt.
Bremen.
Zun einer gemeinschaftlichen Versammlung des Senats und der Bürgerschaft wurde gestern der Richter Dr. Donandt auf Lebenszeit zum Mitglied des Scnats gewählt,
Elsaß-Lothringen.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preußen begab sih gestern, wie „W. T. B.“ aus Meg meldet, in Begleitung des kommandierenden Generals Grafen von Haeseler nah Corny, Novéant und Gorze sowie nach Vionville, Rezenville, Gravelotte und Ars und besichtigte die zahlreichen Gedenkstättecn der Kämpfe von 1870. Abends fand bei dem General Grafen von Haeseler Tafel und darauf großer Zapfenstreich statt. A E
Jn Forbach wurde gestern in Gegenwart des Kaiserlichen Statthalters Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg und des Vezirks-Präsidenten Freiherrn von Hammerstein das da- selbst von der Firma Gebrüder Adt errichtete Denkm al Kaiser Wilhelms des Großen feierlih enthüllt. Herr G. Adt jun. betonte in der Festrede, daß das Denkmal die Stelle ‘ein- nehme, an welcher Kaiser Wilhelm T. im Jahre 1870 zum ersten Male den jeßt reihsländishen Boden betreten habe. Redner {loß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Seine Majestät den Kaiser. Später besuchten die Theil- nehmer an dem Feste die umliegenden Schlachtfelder.
Oefterreich-Ungarn.
Der österreichishe Neichs rath hat gestern seine Sizungen wieder aufgenommen. Jm Abgeordnetenhause, dessen Mitglieder fast vollzählig erschienen, waren der Minister- Präsident Graf bun und sämmtlihe Minister an- wesend. Graf Thun eröffnete die Sißung „Und forderte den Abg. Dr. Zurkan auf, das Alters:Präsidium zu über- nchmen, Dr. Zurkan übernahm den a und sprach den Wunsch aus, das Haus möge mit hingebungsvoller Thätigkeit an die Arbeit gehen und sich den Dank der
| Staatsverbrecher und
Gelegentlich des |
er 32. Kommunal- | t ( i | parlamentarischen Formen theuer ift. | Veberlieferungen der
Bevölkerung erwerben. Als besonderer Ansporn möge der nahende, alle mit Begeisterung erfüllende Gedenktag dex Vollendung der Pans glährigen glorreichen Regierung des Kaisers Franz Joseph dienen, damit dieses Jubelfest mit dem Gefühl der aufrihtigen Dankbarkeit, innigen Liebe, unwande[- baren Treue und Anhänglichkeit an die geheiligte Person deg Kaisers in friedliher Eintracht und ungetrübter Freude be- angen werden könne. Der Alters - Präsident brachte odann ein dreifahes Hoch auf den Kaiser Franz Joseph aus. Nach der Feststellung der Beschlußfähigkeit des Hauses und Bestimmung der Schriftführer wurden die neugewählten Abgeordneten vereidigt und darauf die Wahl des Präsidenten vorgenommen. Der Abg. Fuchs (katholische Volkspartei) wurde mit 195 Stimmen zum L räfideniin gewählt. (Lebhaftev Beifall und Händeklatschen rechts.) Es wurden 241 Stimm- ettel, darunter 44 unbeschriebene, abgegeben. Die deutsche Fortschrittäpart:i, die deutsche Volkspartei und die deutschen enthielten sich der Wahl: der ver- unbeschriebene Stimms die Präsidententribüne
ozialdemokraten fassung8treue Großgrundbesiß gab zettel ab. Als“ dexr Aba. FUchSs estieg, rief der Abg. Schónerer: „Unerbört! Fuchs bat dem früheren Präsidium angehört. Ec ist ein gehört ins Zuchthaus!“ Die Worte „Verbrecher“ nnd „gehört ins Zuchthaus“ wiederholte Schönerer unzählige Male, während der Präsident Fü ch8 eine Antrittsrede hielt. Dersclbe führte aus, er werde bes ns sein, die Stellung und Bedeutung des Parlaments nach allen Seiten zu wahren und alles hintanzuhalten, was das Ansehen und die Würde des Hauses zu becinirächtigen geeignet sei. Er hege die Hoffnung, alle Abgeordneten ohne Unterschied der Partei würden ihn hierbei unter- stüßen. Betreffs der lex Falkenhayn über die Ver- s{ärfung der Geschäftsordnung erklärte der Präsident den Beschluß für hinfällig: derselbe könne niht zur Anwendung gelangen, weil er ledigli eine provisos rische Maßregel gewesen, . die , durh Schließung des Abgeordnetenhauses gegenstandslos geworden sei. Zum Schluß gedachle der Präsident des bevorstehenden NRegierungsjubiläums des Kaisers und brachte ein dreifahes Hoch M den Monarchen aus. Nach der Nede des Präsidenten Fuchs führten namens der deutschen Fortschritispartei der Abg. Pergelt, namens der deutschen Volkspartei der Abg. Steinwen der, namens des vers fassungstreuen Großgrundbesißes der Abg. Tuerks und namens der Christlich-Sozialen der Abg. Dr. Lueger aus, daß die lex Falkenhayn rechtsungültiag sei. Die Abgg. Pergelt und Daszyns ki kündigten Anträge auf Verseßung des früheren Minister - Präsidenten Grafen Badeni in den Anklagezustand an. Die Abgg. Wolf und Schönerer erklärten sich gegen den Vorsiß des Abg. Fuchs als cines Mitgliedes des früheren Präsidiums. Der Aba. Schönerer beantragte, der
| Abg. Fuchs solle als Staatsverbrecher angcschen werden. Für
den Antrag erhoben sih nur fünf Anhänger Schönerer's. Das Haus nahm sodann den Antrag des Abg. Grafen
| Zedtwit an, die Wahl der beiden Vize-Präsidenten auf die
Tagesordnung der nächslen Sizung zu stellen. Hierauf gab
| der Minister-Präsident Graf Thun folgende Eckiärung ab:
«Durch die Gnade Seiner Majestät zum Minister - Präsidenten und Leiter des Ministeriums ernannt, habe ic die Ehre, mich und meine Kollegen dem Hause hiermit vorzustellen. Es sei mir sofort gestattet, das hohe Haus über die wichtigsten Zielpunkte ¿u ortentieren, denen na»
L t Santos C R ee »T4 E Ñ Nt Do ata j zuiireven die egierung den festen Willen hat. Die Regieru g bes
trachtet die Wi-derherftellung geordneter parlamentarischer Zuiände 1 regelmäßigen Ganges der Gesetzgebung als ihre erste und wictigste politishe Aufgabe, zumal im ärtigen Augen- blie, wo bie im Interesse der Madtstell ing des Neicßes und seiner
W4HILC, wirthschaftlichen Festigung dringend gebotenen Vereinbarungen mit der
111? h B {nd Ves
{ anderen Reichshälste der parlamentarisckchen «lustragung harren. Zur | Löfung der Aufgabe i
A A n D A S O s D015 r 5 appelliert die Regierung aa alle, denen das An-
sehen des Reiches am Herzen liegt und denen die Bedeutung der Getreu den ges{chichtiichen österreichischen Monarchie, wird die Me- gierung bei der Führung der öffentlichen Geschäfte als obersten Grundsay den der Gerechtigkeit gegenüber allen Bolksftämmen und Dewohnern diefes Staats waiten lassen. Diesen Grundsaß wird die Regierung, cinstehend für Recht, ODrdnung und Autorität, bei der En?!scheidung aller Fragen, die politische oder wirthschaftlide Juter- essen oder Ansprüche betreffen, im verfassungsmäßigen Wege zur An- wendung und Geltung bringen. Nüßtliche soziale Reformen, Förde- rung Tultureller Fortschritte, Hebung der materiellen und sittlichen Nerkbältnisse der Bevölkerung, namenilich der auf den Ertrag ihrer Urbeit angewiesenen breiten Schichten derselben, Unterstützung der Indusfirte und Landwirthschaft liegen im Interesse der ganzen staatli®ßen Gemeinschaft und sollen daher bie wirkfamste Förderung durch die Negterung erfabren. Wie die MNegierung ihre besten Kräfte zur Verwirklichung dieser Zi-le einfeten wird, so erwartet sie in Zu- versid:t, taß auf diesen Gebieten die Parteiuntershiede zurüdcktreten und alle Kräfte sich zum gemeinsamen Hanbeln im Dienfte der wirthschaftlihen und damit der politisGen Béaczistellung des Staats vereinen werden. Borbebvingung für die Erfüllung dieser patriotischen Aufgabe ift die Milderung der nationalen Gegensäte, eine „Friedensafktion*, füc die gerade diejes Jahr am besten berufen is. Das hobe Haus möge überzeugt jein, daß bie Regierung, soweit es an ihr liegt, alles aufs bieten wird, um zu diesem erhabenen Ziele zu gelangen. Die Negte- rung wendet fich im Namen Oesterreihs vertrauensvoll an alle Par- teien des hoben Hauses und hofft, daß sie, von patriotishem Geiste durchdrungen, die in einem gefährlißen Nüdstande befindliche, zum Wohle des Ganzen und seinex Theile unumgänglihe Staatsarbe?it zu leiften bereit sein werden.“
Nach der Rede des Grafen Thun beantragte der Abg. Steinwender, über die Erklärung des Minister- Präsidenten in der nächsten Sißung die Debatte zu eröffnen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und dann die Sizung geschlossen.
Im Herrenhause stellte der Minister-Präsident Graf Thun das neuernannte Ministerium gleichfalls vor. Der Prä- sident FürstWindischgräy hob in einer Ansprache hervor: wenn das Haus jedesmal seine Arbeit damit beginne, daß es in patriotischer Huldigung des Kaisers gedenke, so möge dies umsomehr jeßt der Fall sein, wo die Volker Oesterreichs sich rüsteten, das S50jährige Regierungs - Jubiläum in dankender Huldigung zu feiern. Der Präsident {loß mit einem dreifachen oh auf den e Der Minister - Präsident Graf hun gab sodann die gl programmatische Erklärung ab wie im Abgeordnetenhause und bat s{ließlich, das Haus möge getreu seinen Traditionen die Regierung in ihren Arbeiten unterstüßen. Das Haus nahm hierauf die Wahlen in die Delegation sowie in die Quoten- deputation und die Kommissionen vor. Darauf wurde die Sizung geschlossen.
Eingegangen sind im Abgeordnetenhause: drei An- träge auf ctselina des Grafen Badeni in den Anklage- stand, darunter einer von den Abgg. aiser, Hofe mann und Genossen wegen Durchführung der lex Falkenhayn, einer von den Abgg. Pergelt und Genossen
wegen Eingreifens der Polizei im Abgeordnetenhause E einer von den Abgg. Nieger, Berner und Genossen. Unter den dringlichen Anträgen befindet sich ein solcher der Abgg. Liechtenstein und Genossen auf Aufhebung der Sprachen- verordnungen, Erlaß eines Sprachengesezes und Einseßung eines Sprachenausshusses, der eventuell ein solches Geseß ausarbeiten solle. Die Abgg. Fun cke, Groß und Genossen beantragen dringend die sofortige Aufhebung der Sprachenverordnungen und die Einseßung eincs aus 48 Mitgliedern bestehenden Sprachenausschusses, der binnen drei Monaten ein Sprachen: gese ausarbeilten solle, in welchem unter Nücksichtnahme auf das thaisächlihe Bedürfniß der einzelnen Königreiche und Länder als Norm genommen werde, daß die deutshe Sprache als Staats\prache gelten solle und daß der Gebrauch der landes- üblihen Sprache für die einzelnen Königreiche und Länder durch Reichsgeseß zu regeln sei.
Bei den gestern vorgenommenen Ergänzungswahlen zum Wiener Gemein derath im drilten Wahlkörper des ersten und des achten Bezirks wurden die beiden christlich- sozialen Kandidaten gewählt. | | i
Die „Neue Freie Presse“ meldet aus Prag, dex akademishe Senat der deutschen Universität habe infolge der nunmehr geänderten Sachlage und mit Rücksicht auf das Bedürfniß nah s{leunigster Ordnung der Verhält- nisse der Universität seine Resignation vom 22. Januar d. J. zurückgezogen. :
Jm ungarischen Unterhause beantragte gestern der Minister-Präsident Baron Banffy die Wahl des Quoten - ausschusses. Die Wahl von zehn Mitgliedern desselben wurde auf morgen anberaumt.
Großbritaunien und Frland. Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Erste Lord des Schaßamts Balfour, er hoffe, daß die Osterferien in die Zeit vom 5. bis zum 18. April fallen würden: dies hänge jedoch von dem Fortgang der Geschäfte ab. Am D nnerstag werde die Bill, betreffend die griehish? Anlcibe, eingebracht werden, welche vor den Osterferien erledigt fein müsse. Das Haus trat sodann in die zweite Berathung der irishen Lokal- verwaltungsbill ein, Ein Unterantrag Lamberts, durh welchen die Mißbilligung eines jeden Vor- shlags ausgesprochen werden sollie, der die Leistung eines großen dauernden Neichsbeitrags zu Gunsten einer einzigen Klasse in sih schließe, wurde mit 167 gegen 20 Stimmen abge- lehnt. John Morley erklärte, er bekämpfe die irische Lokal- verwaltungsbill nicht, für die er sich indessen auh nit sehr erwärme; er glaube jedoch, sie werde auf mühsamen Um- wegen zu Sekbstvecrwaltungsmaßregeln größeren Stils führen, wie sie das unaus)ös{liche Nationalgefühl Jrlands und dessen eigenthümliche Verhältnisse forderten. Die Bill werde die Homerulefrage nicht beseitigen. Der Chef - Sekretär des irishen Amts Gerald Balfour enigegnete: Die Regicrung habe, wie dargelegt worden sei, die Vorlage eingebracht, um dur eine Bill die Homerule-Forderung zu befriedigen, weil sie dies für wünschenswerth erahie und weil die Gefahren, welche von der Homerule befürchtet würden, dem System lokaler Verwaltung voraussichtlick nichi anhafteten: denn die Befugnisse der Lokalbehörden seien begrenzt. Die zweite Lesung wurde
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hierauf einstimmig angenommen.
Frankreich.
Jn der deutschen Botschaft zu Paris fand, wie
T. B,“ meldet, geftern ein glänzender Empfang statt, zu dem au die Gemahlin des Präsidenten Faure, Fräulein Lucie Faure, Frau Carnot, Casimir Périer, der Minister- Präsident Méline und die anderen Minister sowie die Mitglieder des diplematisen Korps erschienen waren.
Dem „Echo de Paris“ zufolge überbrachte der gestern aus St. Petersburg in Paris eingetroffene Botschafts:Nath Graf Vauvineux das zwischen dem Votschafter Grafen Montebello und dem russishen Minister der auêwärtigen Angelegen- heiten Grafen Murawjew erzielte Ucbereinkommen be- züglich der von Nußland und Frankreich zu verlangenden Konzessionen in China. Der Minister des . Aus- wärtigen Hanotaux bereite auf Grund dieses Ucbereinkommens die Hauplhzüge eines Vertrags vor, dessen Bestimmungen am Sonnabend der Kammer mitgetheilt werden sollen.
Eine Note der „Agence Havas“ besagt, der Minister des Aeußern Hanotaux habe, sobald er von der Ermordung des tatholishen Geistlichen in Volo Kenntniß erhalten, die erforderlichen Maßnahmen erwogen und unverzüglich Weisungen nah Athen und Konstantinopel gesandt.
Jn Cherbourg und Brest hat gestera Vormittag die
probewcise Mobilmachung des Nord-Geschwaders be- gonnen, P o der Deputirtenkammer brachte der Deputirte Paal Grousjet (Sozialist) eine Jnterpellation über dle Vorbereitungen beim Nord-Geshwader und über die äußere Politik ein. Auf Ersuchen des Ministers des Jnnern Barthou beschloß die Kammer, die Juterpellation am Sonnabend zu berathen. Hierauf trat die Kammer in die erathung des von dem Deputirten Goblet gestellten An- trages, betreffend Wiederherstellung des Listen- Skrutiniums, ein. Der Antrag wurde, nachdem der Ninister des Jnnern Barthou gegen denselben gesprochen atte, mit 355 gegen 174 Stimmen abgelehnt.
„n Algier is es gestern infolge der Verhaftung eines untisemitischen Agitators, Namens Regis, zu Unruhen (efommen. Gegen 800 Personen veranstalteten Abends U „Kundgebung und zertrümmerten die Fensterscheiben dus Gen 1üdischen Geschäften. Die Manifestanten wurden p ) ruppen zerstreut. Gegen 11 Uhr Abends war die tbe wiederhergestellt. Zwölf Verhaftungen wurden vor- genommen.
Portugal.
Der König empfing, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern den neuernannten deutshen Gesandten Grafen von T i f A E ch.
Türkei,
ab Eine unter dem Vorsiß des Großvezirs am 19. d. M. i altene Minister-Konferenz hat, dem ‘„W. T. Y.“ douge, beschlossen, eine Motion von Thessalien nach der uri rischen Grenze zu dislozieren. Der Beschluß ist befa h Kaiserliches Jrade sanktioniert worden. Gestern Bes [ug die Minister - Konferenz abermals mit diesem ._ Gestern wurde wiederum eine außerordentlihe Sißung d
i g des \nlernationalen Sanitätsraths unter Vorsit des
Ministers des Aeußern Tewfik Pascha abgehalten. Die Pforte ist dem leßten Beschluß des Sanitätsraths, betreffend die Abweisung indischer Mekka-Pilger, nicht beigetreten, hat aber den Wunsch ausgesprochen, die Mächte möchten Groß- britannien ersuchen, das im vorigen Jahre in Indien er- gene Verbot der Pilgerfahrten nach Mekka aufrecht zu er- alten.
_Das Wiener „Delegr.-Corresp.-Bureau“ meldet, daß die zwischen der Türkei und Rußland s{chwebenden Verhand- lungen über den Zahlungsmodus für die zur Deckung der RNücksläude der Kriegsentshädigung vereinbarte Summe nach St. Petersburg verlegt worden seien.
Griechenland.
In der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer theilte, wie „W. T. B.“ meldet, der Finanz-Minister Streit mit : Die Regierung habe die Mittheilung erhalten, daß es den nah London gereisten Finanzdelegirten gelungen sei, die leßten Schwierigkeiten, die der Ausgabe der Anleihe noch entaegen- standen, zu beheben. Die Regierung werde in einigen Tagen alle erforderlichen Unterlagen besißen, um die Anleihevorlage etnzubringen. Nach vertraulichen Mittheilungen crörterten die drei Mächte gegenwärtig die Ausdehnung der Garantie auf die ganze Summe der Anleihe.
Dänemark, _ Die Kaiserin-Wittwe von Nußland is}, wie „W. T. B.“ erfährt, gestern Abend 81/2 Uhr mittels Sonder- f Allerhöchstdieselbe wurde
zuges in Kopenhagen eingctroffen.
von dem König und der K önigin am Bahnhof empfangen
und nah Amalienborg geleitet. Der Kronprinz und der
Prinz Waldemar waren dcr Kaiserin bis Gjedser entgegen-
gefahren. E Amerika.
Eine in Madrid eingetroffene amtliche Depesche aus Havanna bestätigt die Nachricht von der Niederlage der Aufständischen unter Maximo Gomez. Von den Aufständischen seien 38 gefallen, während die Spanier nur unbedeutende Verluste gehabt hätten.
Asien. Wie das „Reuter'she Bureau“ aus Yokohama vom
jeutigen Tage meldet, weisen die Berichte üver die Ergebnisse der Wahlen in Japan eine gleihe Stärke beider Parteien auf; etwa 50 Deputirte sind gewählt, welhec keiner Partei angehören. Afrika.
6 Aus Kairo meldet das „Reuter'sche Bureau“, Ali D gina, der Bruder Osman ch1gma s, habe Adarama, am Atbara halbwegs zwischen Kassala und Berber gelegen, an- gegrisfen, sci aber von eingeborenen Truppen aus Kassala dreimal zurückgeschlagen ivorden, 40 Derwische seien bei diesen Kämpfen gefallen. :
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrige )
t 1 i 1 Sihungen des Nei 8- tages und des Hauses der 9 i
geordneten befinden B
[b
sich in der Zweiten und Dritten Be lage.
— Jn dér Heutigen (67.) Sizung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des JZnnern, Staats - Minister DE, Graf von P osadowsky-Wehner, der Staatssekretär des Reichs-Postamts von Podbielski und der Staalssekretär des RNeicys-Schaßamts Dr. Freiherr von T hielmann beiwohnten stand zunächst der mündliche Beri : betreffend die Nehnungen für den Haushalt der S chuß- gebiete Kamerun und Togo sowie des afrikanishen Schußgcebiets für 1892/93 und 1893/94 auf der Tagesordnung. E
Abg. Schall (d. kons.) tritt für die Berminderung der Brannt» weineinsuhr in den afrikanisWen Echutgebieten ein, da er bei der Bes rathung des Giats nit hab: anwesend fein können wetinpehi tit leiht sein, mit Sache zu treffen. y
Unter-Staatssekretär Dr. Freiberr von Nicchthofen: Um das Biaterial zur Beurtheilung dicser Frage zu erbalten, L 8 Gouverneure zur Berichterstattung aufgefordert roorden. Die Berichte ergeven, daß die Schädigungen do niht fo groß find, wie man erwartet hat. Der Kolonialrath hat Beschlüsse gefaft, die für die Regierung als Direktive dienen; diese Beschlüsse gehen dahin, daß wir auf internationalem Wege vorgehen follen, und zwar durch Erhöhung der Abgaben auf Branutwein. Belgien hat bereits die Einladung zu einer Konferenz erlassen; die Kaiserliche Regierung hat ibre Theilnahme an der Konferenz zugesagt.
_ Bezüglich der RNechnuvgen wird dem Reichskanzler Ent- lastung ertheilt.
Zun Betreff verschiedener Ucbcrsichten über die Einnahmen und Ausgaben der Schuzzgebiete wird die nachträgliche Be- willigung der Etatsübershreitungen und außeretatsmäßigen Ausgaben vorbchaltlih der Rechnungslegung angenommen ; der Reichsshuldenkommission wird Entlastung ertheilt für das Jahr 1895/96.
Zn dritter Berathung wird darauf der Beschluß des Bundesraths, betreffend die Aufnahme der Anlagen zur Her- stellung von Gußstahlkugeln mittels Kugelschrotmühlen, in das Verzeichniß der einer besonderen Genehmigung be- dürfenden Anlagen angenommen. : j
Die allgemeine Rechnung über den Reichshaushalt für 1894 95 wird der Rechnungs-Kommission überwiesen.
Es folgt die dritte Berathung des Gesehentwurfs zur Ergänzung der Gesetze, betreffend die Postdampf- \hiffsverbindungen mit überseeishen Ländern.
Die Vorlage wird sowohl in der General-, wie in der Speéezialdiskussioz ohne jegliche Debaite erledigt und endgültig angenommen.
Der Gesetzentwurf, betreffend die anderweite Festseßung des Gesammtkontingents der Brenne- reien, wird ohne Debatte nach den Beschlüssen der Kommission in zweiter Lesung angenommen.
(Schluß des Blattes.) — Das
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Wie Grannts- R Y ck MorHoorunàsa c ç ï in Lsrita große Berheecrungen an, und es werde wohl
cen anderen Mächten eine Vereinbarung über diese
i aus der Abgeordneten seßte in der heutigen 53.) Sißung, welcher der Minister der öffentlichen “rbeiten hielen beiwohnte, die zweite Berathung des Etats der Eisenbahnverwaltung bei den Einnahmen
aus dem Perfonen- und Gepäckverkehr und die De- batte über den Antrag des Abg. Broemel auf Verein-
fahung und Verbilligung der Personen- und
Gepätarife fort.
Abg. Ehlers (fr. Vag.) s{lägt angesichts der augenblickliden Geschäftslage nah vorberiger Vereinbarung mit dem Präsidenten vor, alle allgémeinen Betrachtungen über den Etat aufzugeben und nur über die Positionen zu berathen, die geändert werden könnten. Die prinzipiellez Erörterungen könnten nach Ostern im Anschluß an die verschiedenen Be- triebéberidte der Eisenbahnverwaltung außerhalb des Etats stattfinden. Eine Einschränkung der Redefretheit werde dur I ele na Ms in Frage geftellt. Es handle si ja nur um etne Vertagung aller Reden bis nach Ostern. Das Land werde diefe Vertagung für einen weisen Gedanken halten; denn die Fertigstellung des Etats komme den Beamten zu gute.
Präsident von Kröcher stimmt bem Vorschlage zu, bezweifelt aber, ob er allseitige Annabme finden werde.
Abg. Gamp (fr. kons.) hält ebenfalls die Üusscheidung solcher Dekatten, die nicht unmittelbar mit dem Eisenbahn: Etat in Verx- bindung stehen, wie die über die Gütertariffrage, für nothwendig, um das Haus und namentli die Kommissionen ¡u entlaîten und nit die unleidlihen Abendsißungen zu Hilfe nehmen zu müssen.
Abg. Graf zu Limburg-Stirum (konf.) ficht in tem Vor- {lage des Abg. Ehlers keine Abhilfe, went darüber nicht eine com- munis opinio herrsche. Der Präsident müsse hier wie im Reichs= tage das Necht baben, bie geeignetsten Revbner auszuwählen.
Abg. Im Walle (Zeutr.) erhebt gegen den Antrag Ehlers prinzipiell Widerspruh. Lokalwünsche könne man ja zurückdrängen. Jept habe die Sache auc gar keinen Zweck, da der Etat doch nit bis zum 1. April tur(hberathen werde.
Abg. Dr. Sattler (nl.) meint, daß diese Geshäftsordnungs- debatte die Berathung nur aufhalie. Der Anirag sei gut gemeint, E aussichtslos. Jeder möge si in der Form Beschränkung aufs erlegen.
„ Abg, Ehlers verwahrt sich gegen den Vorwurf, dg er die Redefretheit beshränken S Mia A (O E i Minister der oöffentlihen Arbeiten Thielen erklärt, daß er jederzeit bereit sei, in jedem Stadium der Verathung hter beizuwohnen und Rede und Antroort zu stehen. Der Staatsregierung wäre es allerdings außerorden ti erwünsht, wenn die Möglichkeit näber (es rüdt werde, den Etat zum 1. April zu verabscieden, denn die Hinauss
shiebung sei immer mit gewissen Unbequemlichkeiten verknüpft. Abg. Wetekampy (fr. Volksp.) bemerkt, daß seine Freunde gegen den Antrag Ehlers stimmen würden.
)t der RNechnungskommissio1, j
sÜdwest- |
Wer Aitrag Ehlers wird gegen die Stimmen der Kon- jervativen, Freikonservativen und der freisinnigen Vereinigung abgelehnt. i
Die sachliche Debatte wird darauf fortgesetzt.
… Abg. Horn (nl.) beklagt sid) über die s{lechte Beleuchtung der Eisenbabuwagen und empfiehlt die Verrwoendung des Spiritusglühlichts im Interesse der heimischen Landwirtbschaft. ;
Abg. Haußmann (ni.) bittet, die früher vom Ministerium argcebale Grübzug8verbindung Hannocers mit Hameln jeßt zu ges nehmigen.
Abg. Junghenn (nl) befürwortet, den von Frankfurt a. M. um 8 Uhr Morgens nad Berlin abgehenden, sowie den um 1 Uhr 40 Minuten von Berlin nach Frankfurt gehenden D - Zug in Hanau halten zu lassen, da die Hanauer bisher erft nach Elm fahren oder dort ausfteigen müßten, um von oder nach Eim mit Zeitverlust zu den D-Zügen zu gelangen. Der Minister habe ihm au persönlich zum 1. Mai die Erfüllung dieses Wunsches zugesagt.
(Schluß des Blattes.)
Kunst und Wissenschaft.
___Im Verlage von Wilbelm Köhler zu Minden i. Westf. erschien ein von dem Königlichen Bibliothekar M. Grißner nah amtlihem Matertal bearbeiteter und von dem Königlichen Hof-Wappenmaler H. Nah de bierfelbst gemalter Stam mbaunmn des Preußischen Königshauses, Die bishertgen derartigen Stammbäume sind tbeils unrichtig, theils, wie der Stillfried'she, der mit der Geburt Seiner Majefiät des Katiers Wilhelm IL. abschließt, veraltet. Der Grißners- Nahde’ sche Stammßbaumn dagegen reiht bis zur. Gegenwart und bes rüdsidtigt alle neueren arhivalishen Forshunas - Ergebnisse Die langst cxrlosenen Nebenlinien Ansbach, Bayreuth und Schwedt find deshalb nit mit aufgenommen worden, weil die Klarheit „Und leichte Uebersichtli&feit dadurch beeinträttigt worden wäre. Der Stammbaum erhebt ih im linken Vordergrunde einer Landschaft aus dex ¡chwäbishen Alb mit ber Burg Hobenzollern darüber. Rechts vorn sieht man die im Charakter der Renaissance gestalteten Figuren der Minerva und Justitia, als allegorisde Perfoni- fifationen der Mat und Weisheit und der strengen Gerechtigkeit, nebst
zahlreichen, auf die Pflege von Wissenschaft, Kunst, Handel, Gewerbe und Landwirthschaft hindeutenden Imblemen, über wel{e der Hohen- zollern-Aar seine Fittige breitet. Den Stamm aufwärts begleiten bon unten an die Wappen: von dem einfahen Sgilde mit dem Brackenbelm der ältesten Ahnherren der Grafen zu den Wappen der Kurfürsten von Brandenburg und der Könige von Preußen und dann weiter bis ¡um Kaiseradler des neuen Deutschen Neichs.
An der Spiße des Ganzen liest man den mar tgen Spruch „Vom Fels zum Meer“. Das Blatt ift in farbigem Aluminimibrcas ges fällig ausgeführt und eignet fich, abgesehen von seinem Werth als Lehrmittel, wegen feiner dekorativen Wirkung auth als Wandschmuck in der Schule und tun jedem Hause, in weldem vaterländische Ge- finnung ihre Stätte haî. Der Stammbaum is dur jede Buch- und Kunsthandlung fowie von der Verlagëébuchhandlung felbst zum Preise n 4 (aufgezogen, wes n uns fertig zum Aufhängen) und 0 (6 (unaufgezogen) zu erbalten ie Prachtausgabe des B
Fostet 20 s 0VHER) 3 Prachtau gabe des Blattes
Verkehrs-Anstalten.
Bremen, 21. März. (W. T. B.) NorddeutsSer Llovdr Dampfer „Kaiser Wilbelm Il.“ 19 Män Nachm. ul New - gu n. Genua abgeg. «ESlizabeth Rickmers* 19. März v. Baltimor n. Bremen abgeg. „Stuttgart“, n. Australien best., 20. März in Genua angek. „Darmstadt“, v. Ost-Afien kommend, 20. März Gibraltar pass. „Habsburg“ v. Brasilien kommend, 21, März Mrgs. in Antwerpen angek. „Aller“ ist am 20. März Abds. in Pera angel. „Bonn“, v, La Plata tommend, 20, März Mrgs. in Ham- burg ar gomen (W. T — 22. März. (W. T. B.) Dampfer „Kaiser Wilbelm der Große“, 21. März Mittags Reise v. Plymouth n. Bremen fortgeseßt, überbringt 157 Pafsagiere und volle Ladung. „Friedrich der Große“ 21. ârz Nm. Reise v. Southampton n. New- Vork fortges. „Ems“ 21. März Nm. Reise v. Gibraltar n. New-York fortge). „Werra“, v. New-York kommend, 21. März Mttgs. in
Gibraltar angekommen. Hamburg, 21. März. (W. T. B.) Hamburg-Amerikg»- Dampfer „Rhenania“ gestern in St. Thomas ans»
Linie, gekommen.
London, 21. März. (W. T. B) Castle-Linie. Dampfer „Avondale Castle“ und „Dunolly Castle“ sind am Freitag auf Heimreise v, Kapstadt abgeg. „Garth Castle“ Sonnabend auf Veimreise Canarishe Jnfeln pass. «Hawarden Castle" heute auf Heimreise in London angek. „Pembroke Caftle*“ geftern auf Ausreise in Kapstadt angek. „Rosliu Castle“ Sonnabend auf Ausreise von Southampton abgegangen.
Union - Linie. Dampfer „Goorkha*" ist auf der Ausreise am Sonnabend von Southampton abgegangen.
Rotterdam, 21. März. (W., T. B.) Holland -Amerika- Linie. Dampfer „Spaarndam* von New-York Sonnabead Vor-
mittag nah Rotterdam abgegangen.