E S E E E N
E E S E E R O E
Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen :
Meine Herren! Ih kann mich mit den warm empfundenen Worten des Herrn Vorredners nur einverstanden erflären, auch ich erachte es für die Pfliht der Staatsverwaltung, in fortschreitendem Maße für bessere Wohnungen ihrer gering befoldeten Beamten und auch ihrer Arbeiter Sorge zu tragen. Es is das in den leßten Jahren ja auch mit Aufwendung "erheblicher Mittel geschehen. Ih möchte hinzufügen, daß auch in dem Etat Mittel dafür aus- geworfen sind, in früheren Jahren eine halbe Million und in diesem Etat eine ganze Million, daß ferner {hon die Thronrede ein Geseß in Aussicht gestellt hat, welche diese Materien weiter ent- wideln sollen.
Meine Herren, die Frage, die uns jeßt {hon beschäftigt, in welher Weise die Besoldung der Unterbeamten zu regeln sein wird, wird auch auf die Verhältnisse Rücksiht zu nehmen haben, die der Herr Abg. Schulß in vollständig zutreffender Weise geschildert hat. Es ift allerdings richtig, daß im niederrheinisch-westfälishen Industrie- revier die Lebenshaltung auch des geringsten Beamten eine so 1heure geworden ist, daß die Durchschnittssäße, die durch das Etatsgeseßz fest- gestellt wecden, in vielen Fällen, namentlih da, wo etne große Familie zu ernähren ist, nicht mebr hinreihen. Wir haben deswegen au, soweit es uns bei der jeßigen Lage möglich war, hier Abhilfe zu schaffen gesucht. Das ist im wesentlichen geschehen in der Form von Stellenzulagen.
Im Essener Direktionsbezirk, der also diescs Revier im wesent- lichen umfaßt, beziehen {hon von 812 Bahnwärtern 804 eine Stellen- zulage, von 1148 Weichenstellern 1141 eine Stellenzulage, und zwar die ersteren eine Stellenzulage von 93,40 46, die Weichenfteller eine Stellenzulage von durdscnittlich 105 Damit haben wir gesucht, nah Kräften — größere Mittel standen niht zur Verfügung — dem Bedürfniß Rechnung zu tragen. Diese Beamten beziehen also dort außer dem reglementmäßigen Gehalt den Wohnungsgeldzuschuß und diese Stellenzulage. (Zuruf links.) — Von 1148 Weichenstellern 1141, von 812 Bahnwärtern 804; es sind also nur sehr wenige ohne Stellenzulage. Der Herr Abg. Schulß wird mir Ret geben, au in diesem Revier giebt es noch friedlihe Pläße, wo die Bemerkungen, die er gemacht hat, doch nit vollftändig zutreffen, wo die Verhältnisse noch ziemlich billige sind. Das sind allerdings wenige ; aber die Aus- nahmen, die hier gemacht sind, betreffen bei den Weichenstellern nur fieben und bei den Bahnwärtern nur acht.
Also wir haken das Bedürfniß vollständig anerkannt und, soweit die Mittel reichten, es au befriedigt. Jch hoffe, daß es möglich sein wird, im nächsten Jahr bei der Regelung der Besoldungsverhält- nisse der Unterbeamten auch eine Ausgleichung in diesen Verhältnissen herbeizuführen, was allerdings außerordentlih \{chwierig ist. Das wird auch der Herr Abg. Schultz zugeben; denn diese Verhältnisse sind denn doch nicht bloß im niederrheinis - westfälishen Industriebezirk vor- handen, sondern sie treten ebensogut, wenn auch vielleiht nicht in so shroffer Weise, au in anderen Gegenden auf. Ja, manches Thal, was heute noch ganz agrarish aus\ieht, von dem man glauben sollte, es wären durhaus billige Lebensbedingungen dort vorhanden, ift in seinen Theuerungsverhältnissen fast so hoh hon gekommen wie das eigentliche Industrierevier, und \o giebt es auch in Mitteldeutshland und im Osten ähnlihe Verhältnisse, und das erschwert naturgemäß den Ausgleich in nicht gewöhnlihem Grade. Aber das Bestreben besteht bei der Staatsregierung, in der Beziehung mögli den Ver- hältnissen gerecht zu werden. (Bravo!)
Der Titel wird bewilligt.
Geaen 41/2, Uhr wird die weitere Berathung auf Donners- tag 11 Uhr vertagt.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Hause der Abgeordneten ist nachstehender Gesegentwurf, betreffend die Erweiterung und Vervollständigung des Staats-Eisenbahnnetßes und die Betheiligung des Staates an dem Bau von Kleinbahnen, nebst Begründung, zugegangen:
S L _Die Staatsregierung wird ermächtigt :
I. Zur Herstellung von Eisenbahnen und zur Beschaffung der für dieselben erforderlihen Betriebsmittel, und zwar: a. zum Bau einer Eisenbahn:
1) von Angerburg nach Bischdorf die Summe von 6 030 000 M,
2) von Broddydamm nah Deutsch, Eylau die Summe
s ea e e a MVOT O00 -. 3) von S@{höneck i. Westpr. nach Czerwinsk die
Summe von : e es O00, 4) von Schlohau nach Reinfeld i. Pomm. die
L N 0005000 9) von Falkenburg i. Pomm. nach Gramenz die
a n e 10 100.000 6) von Bubliß nah Pollnow die Summe von 1660000 7) von Schmiedeberg i. Schl. nach Landeshut
eue A,
von Siegersdorf nah Löwenberg i. Schl. die
S 4 eie e ee 2006000
von Siegersdorf nah Lorenzdorf (Schöndorf)
die Summe von . E ai L180000
von Treuenbrießen nah Nauen die Summe von 11580 000
von Sw(hleusingen n«ch Ilmenau die Summe
von 2 585 000
4 490 000
1 385 000 2412 000 2512 000 3 670 000
von Celle nah Schwarmstedt die Summe von von Lage nah Bielefeld die Summe von vón Nuttlar nah Wittenberg die Summe von von Herborn nah Langenbahn oder einem anderen geeigneten Punkte der Linie Limburg—Alten- kfirhen die Summe von .
von Bergneustadt nah Olpe die Summe von von Trompet nach Rheinhausen die Summe von
7 343 000 3 274 000
mitteln:
die Summe von 6 488 000
zusammen . . . 73982000 4;
II. Zur Deckung der Mehrkosten t die Herstellung eines Rangierbahnhofs zu Saar- rüden und Metterung der Anlagen für den Metan» und Güterverkehr daselbs die Summe on ‘ . . . . - . . . L N . IIT. Zur Förderung des Baues von
: Kleinbahnen:
e e 8000-000.
insgesammt... 83025000 M
1043000 ,
zu verwenden.
Veber die Verwendung des Fonds zu 111 wird dem Landtage alljährliß Rechenschaft abgelegt werden.
Mit der Ausführung der vorstehend unter Nr. I Litt. a 1 bis 9 und 11 bis 18 aufgeführten Eisenbahnen is erst dann vorzugehen, wenn nachstehende Bedingungen erfüllt find:
A. Der gesammte, zum Bau der Eisenbahnen und deren Neben- anlagen nach Maßaabe der von dem Minister der öffentlihen Ar- beiten oder im Entetgnungsverfahren festzustellenden Entwürfe er- forderlihe Grund und Boden i} der Staatsregierung in dem Um- fange, in weldem derselbe nach den landesgeseßlihen WBestim- mungen der Enteignung unterworfen i|, nunentgeltlich und lastenfrei — der dauernd erforderlihe zum Eigenthum, der vorüber- gehend erforderlihe zur Benußung für die Zeit des Bedürfnisses — zu überweisen, oder die Erstattung der sämmtlichen staats\eitig für desen Beschaffung im Wege der freien Vereinbarung oder Enteignung auf- zuwendenden Kosten, eins{ließlich aller Nebenentschädigungen für Wirthschaftserschwernisse und sonstige Nachtheile, in rechtsgültiger Form zu übernehmen und sicherzuftellen.
Vorstehende Verpflichting erstreckt sich insbesondere auch auf die unentgeltlihe und lastenfreie Hergabe des für die Ausführung der- jenigen Anlagen erforderlihen Grund und Bodens. deren Herstellung dem Eisenbahnunternehmer im öffentlihen Interesse oder im Inter- esse des benahbarten Grundeigenthums auf Grund landesgeseßlicher Bestimmungen obliegt oder auferlegt wird.
Von der Forderung der unentgeltliGßen Hergabe des Grund und Bodens (Litt. A Abs. 1 und 2) is, soweit die vorbezeichneten Eijenbahnlinien auf preußishem Gebiete auszuführen \ind, Abstand zu nehmen, wenn von den Betbeiligten in den mit ihnen wegen Aus- führung der Linien abzuschließenden Verträgen die Leistung einer unverzinöslihen, nicht rückzahlbaren Paushsumme in der nachstehend für die einzelnen Bahnen angegebenen Höhe übernommen wird, und
zwar : bei Nr. (Angerburg—Bischdorf)von .... 1034000 4, e (Broddydamm — Devtsch- Eylau) von 275000 (S&sneck i. Westpr.—Czerwinsk) von 401 000 , (Schlohau—Reinfeld i. Pomm.) von 95 000 , (Falkenbura i. Pomm.—Gramenz) von 454 000 , (Bubliyz—Pollnow) von 172000 (Schmiedeberg i. Schles.— Landeshut i. Swles.) von . . ï R 485 000 (Sitegersdorf—Löwenberg |. Von 503 000 (Siegersdorf—Lorenzdorf [Schöndorf]) von U C ad 180 000 1 (Scchleusingen—Ilmenau) von .._, 150 000 2 (Eschwege [Schwebda]--Treffurt) von 280 000 3 (C-lle—S{hwarmstedt) von 126 000 4 (Lage—VBielefeld) von. . 500 000 15 (Nuttlar—Winterberg) von E 385 (00 16 (Herborn—Langenhahn 2c.) von. .. 480 000 17 (Bergneustadt—Olpe) von . 92 000 18 (Trompet—NRheinhausen) von. . .. 80000 ,
Für den Fall, daß als Betheiligte im Sinne des vorhergehenden
Absatzes aus\cließlich zwei oder mehr Gemerdeverbände in Betracht kommen, ist die Bedingung der unentgeltlichen Hergabe des Grund und - Bodens (Litt. A Abs. 1 und 2) bereits dann als erfüllt an- zusehen, wenn jeder der Gemeindeverbände ih verrflihtet, entweder den innerhalb seines Bezirks erforderlißen Grund und Boden nach Maßgabe der Bestimmungen im Absaß* 1 und 2 unentgeltli} bereitzustellen, oder aber nah Maßgabe des Absaßes 3 diejenige Summe zu zahlen, die der Minister der öôffentlihen Arbeiten nah Abschluß der ausführlihen Vor- arbeiten als auf den einzelnen Gemeindeverband entfallenden Theilbetrag der Paushsumme festseßen wird. Diese Bestimmung findet au auf diejenigen Eisenbahnlinien Anwendung, für deren Her- stellung die Mittel durch die Ge'eße vom 3. Juni 1896 und vom 8. Juni 1897 bewilligt, die geseßlihen Vorbedingungen aber zur Zeit noch nicht erfüllt sind. ____B. Zu den Grunderwerbskosten für nabbenannte Eisenbahnen soll für den Fall, daß der erforderlihe Grund und Boden von den Betheiligten in natura hergegeben wird, s\taatsseitig ein Zuschuß gewährt werden, und zwar:
a. für die im preußischen Staatsgebiet belegene Theilstrecke der
Bahn zu Nr. 14 (Lage— Bielefeld) von . . 2370'0 M,
b. für die Bahn zu Nr. 17 (Bergne1.stadt—Olpe) von 134 (00 ,
Veber die Vertheilung diescs Zuschusses unter die betbeiligten Gemeindeverbände entscheidet auf Anrufen dieser der Minister der öffentlichen Arbeiten, nahdem die Bedingung zu A erfüllt is und die ausführlihen Vorarbeiten abgeschlossen sind. Diese Bestimmung findet au auf diejenigen Fälle Anwendung. in denen das Geseg vom 8. Juni 1897 die Gewährung eines Staatszushuss(s zu den Grund- erwerbékosten nahgelassen hat.
C. Die Mitbenußung der Chausseen und öffentlihen Wege ist, soweit dies die Aufsichtsbehörde für zulässig erachtet, seitens der daran betbeiligten Interessenten unentgeltliß und ohne besondere Ent- s{hädigung für die Dauer des Bestehens und Betriebs der Eisenbahnen zu gestatten.
D. Für die unter T Litt. a Nr. 11 benannte, zum tbeil in außerpreußischem Staatsgebiet belegene Eisenbahn von Schleusingen nach Ilmenau muß außerdem von den Betheiligten — für die außezr- halb Preußens belegene Theilstrecke — zu dea Baukosten ein un- DENRLIN: nicht rückzahlbarer Zushuß von 200000 Æ geleistet werden.
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8-2.
Die Staatsregierung wird ermächtigt :
1) zur Deckung der zu den im § 1 unter Nr. I und Il vorgesebenen Bauausführungen und Beschaffungen erforderlihen Mittel V 7002000 M0
den nah § 1D von den Betheiligten zu leistenden Zu'chuß zu den Baukosten der Eisen- bahn unter I Litt. a Nr. 11 im Betrage von . zu verwenden,
2) zur Deckung des alsdann noch verbleibenden Restbetrages von höchstens . 74 825 ULU A6,
sowie zur Deckung der für die im § 1 unter 1I!1 vorgesehene För de- rung des Baues von Kleinbahnen erforderlihen Mittel im Betrage bon 8 000 000 Æ Staa!s\chuldverschreibungen auszugeben.
Wird von den Betheiligten von der ihnen im § 1 unter A Absah 3 und 4 eingeräumten Befugniß, stztt der unentgeltlihen WBereit- stellung des Grund und Bodens die Zahlung einer Pavschsumme zu wählen, Gebrau gemacht, so erhöht sich die von der Staatsoregie- rung nah § 1_ Nr. 1a füc den Bau der betreffenden Eisenbahn zu verwendinde Summe, fowie die G-sammtsumme des § 1 um die im § 1 unter A Abfay 3 bei den einzelnen Linien angegebenen Beträge, beziehungsweise um die nah Absay 4 von dem Minister der öffent- lichen Arbeiten festgeséßten Theilbeträge, wogegen die von den Be- theiligten hiernach zu zahlenden Pauschsummen bzitehun sweise Theilbeträge der Pauschsummen den vorstehenden Deckungsmitteln hinzutreten.
§3
__ Wann, dur welche Sielle ‘und in welchen Beträgen, zu welchem Zinsfuß, zu_welten Bedingungen der Kündigung und zu welchen Kursen die Schuldverschreibungen verausgabt werden follen (& 2), be- stimmt der Finanz-Minister.
Im übrigen kommen wegen Verwaltung und Tilgung der An- [eibe und wegen Verjährung der Zinsen die Vorschri'ten des Geseyzes vom 19, Dezember 1869, betreffend die Konsolidation preutischer Staats- Anlehen, beziehungéweise des Gesetzes vom 8. März 1597, be- treffend die Tilgung von Staatsschulden, zur Anwendung.
200 000 ,
8 4, Jede Verfüzung der Staatöregierung über die im 8 1 unter Nr. L und IT bezeichneten Eisenbahnen beziehungsweise Eisenbahn- theile durch Veräußerung bedarf zu ihrer Rechtogültigkeit der Zu- stimmung beider Häuser des Landtages.
Diese Bestimmung bezieht sich nicht auf die beweglick@en Bestandz theile und Zubehörungen dieser Etsenbahnen beziehungsweise Eisen- bahntheile und auf die unbeweglien insoweit nit, als dieselben na der Erklärung des Ministers der öffenti ichen Arbeiten für den Betrieb der betreffenden Eisenbahn entbehrlih sind.
& 5. Dieses Geseß tritt am Tage seiner Verkündigung in Kraft.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Dampffaß-Explosionen in Preußen 1897.
(Stat. Korr.) Das Jahr 1897 is in Preußen reicher an Dampffaß - Explosionen gewesen als jezes feiner Vorgänger, solange dieser Zweig der Statistik besteht. Während nah den Erhebungen des Köntglichen Statistishen Bureaus im Durchschnitte dex seben Jahre 1890 bis 1896 jährlich 3 Dampffässer in Preußen gewaltsam zerstört und 11 Personen dabei verleßt wurden, stieg die Zahl dieser Grxplofionen 1897 auf 6 und diejenige der verunglückten Per- sonen auf 18, von denen 9 den Tod erlitten bezw. bald Fah der Explosion starben. Bisher stand das Jahr 1893 mit 5 Fällen und 12 verleßten Perfonen (davon 6 tödtlih) an der Spiße. Unter den 6 explodierten Dambffässern des Jahres 1897 befanden \ich 2 Kartoffeldämpfer, 2 Gefäße zum Ausziehen von Gerbstoffen, 1 Gefäß E von Hölzern und 1 detgleihen zur Leimextraktion aus
nochen.
Vebex die Bauart der betreffenten Dampffässer und die näheren Umstände der Explosion geben folgende Mittheilungen kurz Auskunft.
1) Von einem in einer Brennerei des Dominiums Hundsfeld, Kreises Oels, zum Kartoffeldämpfen dienenden L'ampffasse wurde am 18. März 1897 der Deckel nebst Bügel der Reinigungsöffnung fort- aefhleudert, während das Dampffaß selbst unbescädigt blieb. Ein Marn wurde so schwer verleßt, daß er nah fünf Tagen starb. Das Dampffaß besiand aus einem s\{chweißeisernen z¿ylindrishen und einem gußeisernen kegelförmigen Theile (sog. Henzeavparat) und besaß drei Bügelvershlüsse, von denen einer dur die Explosion zer- ört wurde, wenn auch Deckel und Bügel ganz blizben. Der dazu gehörige Dawpferzeuger arbeitete mit einem höchsten Betriebsdrude von 6 Atmosphären. Als muthmaßliher Grund der Explosion wird Undichtigkeit der Verpackung zwischen dem Deckel und dem Zylinder der Neinigungèöffnung angegeben. Das Damp}faß stand unter der Aufsicht des \{lesishen Dampfkessel-Ueberwachungsvereins, war seit 1878 überhaupt und seit 1889 an der Gebrauchsstelle im Betriebe.
2) In einer Gerberei zu Wandsbeck, Kreises Stormarn, explo- dierte am 8. April 1897 ein um eine wagrechte Achse drehbares zylin- drishes Dampffaß aus Kupfer, welches zum Auszieben von Gerbstoffen (Quebracho) diente. Beide Asen sowie beide Böden des Dampf- fasses wurden abgerissen; der untere Boden blieb jedoch noch auf etwa 1/6 des Umfanges an dem Mantel hängen; leßterer zeigte einen Niß von oben nah unten. “ Gleichzeiiig wurden die gußeisernen Lagerbötke, auf denen das Dampffaß mit seinen beiden Achsen ruhte, zertrümmert und die beiden daneben aufgestelten Dampffässer be- schädigt. Ebenso hatte das Gebäude starke Zerstörungen aufzuweisen. Nur ein Arbeiter wurde leiht verwundet. Der Grund der Explosion läßt si mit Sicherheit niht angeben; es wird vermuthet, daß dur eine frähere Explosion das Material des Dampff ses bereits stark aelitten hatte, sodaß es, zumal s\tellenweise eine Abnuzung des Bleches um mehr als 1 mm vorlag, dem Dampfdrucke von 1è Atmosphären nicht mehr widerstehen konnte. Die höchste fest- geseßte Dampfspannung des dazu gehörigen Dampfentwicklers betrug 63 Atmosvphären. Das Damwmpffaß war überhaupt im Jahre 1894, an der Gebraud&s\telle im folgenden Jahre zum ersten Male in Betrieb geseßt und ftand unter Aufsicht des Norddeutschen Vereins zur U-berwahung von Dampfkesseln in Hamburg.
3) En aus Schweißeisen hbergestelter Kartoffeldämpfer wurde durch eine Explosion am 29. April 15897 in einer Brennerei zu Deetz, Kreises Soldin, gänzlich zerstört, Das Dampffaß bestand aus einem langen, fegelförmigen und einem kurzen zylindrischen Theil mit gewölttemWBoden ; es war im Jahre 1882, und zwar an der Ge- brauchestelle zuerst in Betrieb ge|eßt. Soweit eine Besichtigung nah der Explosion möglich war, is der in den Keller des Brennerei- gebäudes geftürite, dort unter Mauertrüwmern vergrabene Mantel des Dampffasses zusammengedrückt, der gewölbte Boden ringsherum abgerissen und fortgeshleudert, auch ein Theil des Brennereigebäudes gänzlih zeritört worden. Als Ursache der Explosion stellte ih \{lechtes und zu s{chwaches Material heraus; außerdem nahm man das Vorhandensein alter Bruchstellen an. Den Betriebsdruck lieferte ein Dampfentwickler mit einer höchsten festgeseßten Dampfspannung von 6 Atmosphären. Bei der Explosion wurde ein Mann leicht ver- wundet. Das Dawpffaß ftand unter der Aufsicht des Märkischen Bereins zur Prüfung und Ueberwachung von Dampfkesseln zu Frank- furt a. O.
4) Zu Minden in Westfalen explodierte am 4. Mai 1897 ein zum Dämpfen von Hölzern in einer Zigarrenkisten- Fabrik verwendetes Dampff.ß von zylindrisher Form aus Schmiedeeisen mit einem Dedelver|hluß. Die 34 Verschlußshrauben des letzteren sind bei der Explosion theils abgeschert, theils abgerissen und abgcbroŒen ; der Dekel selbst wurde nah vorn, das Dampffaß, welches auf Böcken lag, nah hinten durch die Mauer des Gebäudes bis auf den Hof geschleudert. Die Explosion ist auf eine mangelhafte Befestigung des Dekelvershlusses zurückzuführen. Durch Zeugenaussagen ift nämlich ermittelt, daß von den 40 Detelshrauben seit Wochen mehrere, wahrschcinlich 6, fehlten, sodaß die noch vorhandenen 34 Schrauben dem Betri-bsdruck niht widerstehen konnten; zugleich aber stellten sich die nahgémessenen Schrauben auch für den Druck von 2 Atmosphären im Dampffasse überhaupt als zu {wah heraus. Es kamen 6 Personen, und zwar 4 sogleih, 2 später ums Leben; 3 Per'onen wurden {wer und 2 leiht verwundet. Das Dampffaß stand seit 1895 im Betricbe, war aber als nicht anzeigepflichtig zu amtliher Ueberwachung nit angemeldet. Die höchfte Spannung des dazu geböcigen Dampferzeugers betrug 64 Atmosohbären.
5) Ein zylindrishcs Dampffaß aus Scbnmiedeeisen zum Ausziehen von Leim aus Knochen mit zivei Bügelverschlüssen cxplodierte am 27. Mai 1897 in einer L: imfabrik zu Allendorf a. W. im Kreise Wiyenhausen. Das Damwpffaß \tand frei auf vier zementierten Pfeilern, wurde durch die Fxpiosion 5 m weit fo! tzeshleudert und zeigte nah derselben eine Déeffnung im Mantel v n 410 mm Länge und 360 mm Breite nebft mehrer-n Rifsen. Als Uisache der Zerstörung wird örtliche Blech- \{chwädbung angenommen. Ein Mann wurde dabei leiht verwundet. Der Betrieb: druck betrug 2 Atmosphären, während der dazu gehörige Dampferzeuger eine höchste festgeseßte Spannung von 4} Atmosphären besaß. Das Dampffaß war an der Gebrauchsstelle seit 1891 im Be- triebe, sein Alter j-evoch unbekannt; es stand unter Aufsicht des Ver- eins zur Utberwahung von Dawpfkesselu in Cafsel.
6) Ein zylindrisces Dampffaß zum Ausziehen von Lobe, welches in etner Lederfabrik zu Sckeudiß, Kreises Merseburg, 1890 zuerst in Betrieb gefeßt worden war, éxplodierte am 1. November 1897. Dasselbe bestand aus Kupfer, besaß zwei Deckelvershlü}se, melhe durch je 6 Hakensczrauben festachalten wurden, und arbeitete mit einem Betriebsdruck- von 24 Atmo\phären, während bie beiden Dampf- entwickler, welhe abwiselnd den Betriebe dampf lieferten, eine höchste festgeseßte Dampfspannung von 5 bezw. 6 Atmosphären besaßen. Bi der Explosion wurde der obere Boden des Damptifasses weit fortge|chleudert, der untere blieb in der Nähe des Aufstellungsortes liegen ; der Mantel wurde aufgerollt, verbogen und zerdrückdt, Das Dampffaßucbäude erlitt erbeblihe Beschäd- gungen. Drei Personen fanden den Tod. Die Uisache der Explosion dürfte in zu starkem Dampfdrucke, verbunden mit einer fehlerhaften Handhabung des Dampf- zutritt-Hahn-s seitens des Heizers, der umgekommen ift, zu suchen sein. Das Lampffaß \ta:.d unter Ueberwahung des Sächsisch-thüringischen Dampfkessel. Revisionsvereins zu Halle a. S., obwohl es zu denen niht gehört, deren amtlihe Untersuchang vorgeschrieben ift.
Dritte Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 2
Berlin, Donnerstag, den 24. März
1898,
Statistik und VolkSwirthschaft. (S{hluß aus der Zweiten Beilage )
Zur Arbeiterbewegung.
In Bochum is, wie die „Rhein.-Westf. Ztg.“ berihtet, am Dienstag ein Ausstand der Schneider ausgebrochen. Die Arbeiter hatten zwei Tarife aufgestellt für Stückarbeit, die gegen die bestehen- den Preise eine Erhöhung von 10 °/% bedeuteten. Es war gefordert nah Tarif 1 für Tagschneider ein Wochenlohn von 21 5, für Ueberstunden 40 & Z und 10ftündige Arbeitszeit, nach Tarif 2 für Gehilfen bei Kleinmetistern außer freier Station ein Wochenlohn von 8 bis 12 #4 für ältere Arbeiter, 5 Mindestlohn für Neuausgelernte. Der Lohntarif der 2. Klafse ist von 17 Arbeitgebern bewilligt und yon 39 abgelehnt worden. Den Lohntarif der 1. Klasse hat nur eine Firma angenommen, während sämmtliche übrigen Großgeshäfte ihn abgelehnt haben. _
In Landsberg a. W. ift, einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge, der Ausstand der Tischler bereits wieder beigelegt worden.
In Stuttgart befindet sich ein Theil der Schuhmacher seit Montag wegen Lohnftreits im Ausstande. Im „Schw. M.* wicd die Zahl der Aucständigen auf etwa 200 angegeben, während die Forderungen der Arbeiter von 12 Geschäften bewilligt wurden. Es werden Verhandlungen zur Beilegung des Ausstandes geführt.
In Limoges sind, wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, 2000 auf den ftädtishen Baupläßen beschäftigte Arbeiter in den Aus- stand getreten.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Rubr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 13 733, nicht reht- zeitig gestellt keine Wagen. : : In Oberschlesien sind am 22. d. M. geftellt 4689, nit recht- ¡zeitig gesteklt keine Wagen ; am 23. d. M. find gestellt 4667, nicht re{ht- ¡eitig geftellt keine Wagen.
Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht I1 Berlin standen die nachbezeihneten Grundftücke zur Versteigerung: Zum Zwelke der Aus- einandersezung unter den Miteigenthümern Grundstück zu Zeblen - dorf, angeblich König- und Mittelstraßen-Ecke belegen, dem Maler- meister Hermann Zobel und dem Schlossermeister August Neie, beide zu Schöneberg, gehörig; Flähe 6,65 a; für das Meiftgebot von 4500 6 wurde der Malermeister Her- mann Zobel zu Schöneberg, Akazienstraße- 2, Ersteher. — Grundstück zu Neu-Weißensee, Pistoriusstraße 97, dem Konditor Fulius Siegmund zu Berlin und dem Zimmermeister -Nic o0- laus Kaufhold zu Groß-Lithterfelde gehörig; Fläche 7,90 a; Nuzungswerth 842 4; für das Meistgebot von 11 600 4 wurde der Kaufmann Franz Bendix zu Berlin, Alexanderstraße 51/52, Er- steter. — Grundstück zu Weißensee, Sedanstiraße 22, dem Fräu- lein Emma Byessey zu Weißensee gehörig; Fläche 4,71 a;
Nußungswerth 1465 #4: Grsteher wurde für das Meistgebot rone
16 500 4 der Zimmermeister Otto Handke zu Berlin, Marienburger- Nr. 14. — Grundftück zu Reinickendorf, angeblih im Plan Xa belegen, dem Fuhrherrn Carl Fiedler zu Neinickendorf gehörig ; Fläche 10,38 a; Ersteher wurde der Rentier Eduard Hechel zu Berlin, Schulzendorferstraße 22, für das Meistgebot von 8950 6 — Grundstück zu Wilmersdorf, angeblih an der Bruchsal- und Ning- bahnstraße belegen, der offenen Handelsgesellschaft in Firma D. u. P. Steincke zu Berlin gehörig; Flähe 9,56 a; für das Meist- gebot von 850 #6 wurde der Baumeister Franz Pippow zu Kolonie Grunewald, Hubertus-Allee 12, Ersteher. — Grundstück zu Deuts\ch- Wilmersdorf, Friedricsruherstraße 3, der verehelichten Schlossermeister Ida Sotscheck, geborenen Zimmer, zu Deutsch- Wilmersdorf, Bingerstraße 8, gehörig; Fläche 7,598 a; Nuyungswerth 6100 4G; Ersteher wurde der Zimmermeister Wilhelm Kluge zu Deutsch-Wilmersdorf, Bingerstraße 8, _ für das Meist- gebot von 119000 - — Grundstük zu Schöneberg, angeb- lih Gothenstraße 43 belegen, dem Lehrer August Cors zu Berlin gehörig; Fläche 7,54 a; Nußungswerth 10500 4; für das Meist- gebot von 167 000 „6 wurde der Kaufmann Emil Berg zu Deutsch- Vilmersdorf, Fasanenstraße 47, Ersteher. — Grundstück zu D eut # ch- Wilmersdorf, angeblich in der Georg-Wilhelmstrafie belegen, dem SwlofsermeisterHermannGorablenkow zu Berlin, Namlerstraße 14, gehörig; Fläche 17,14 a; für das Meistgebot von 161 000 (6 wurde der Zimmermeister Karl Stiebing zu Berlin, Adolfstraße 3, Ersteher. — Vertagt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des zu Schöneberg belegenen, der verehelihten Eigenthümer Charlotte Thomas, geb. Leke, zu Friedenau und Genoffen gehörigen Grund» stücks. — Gingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung des zu Schönwalde belegenen, der Frau Albertine Spanne- manu, geb. Bielicke, gehörigen Grundstücks.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Swlahtviehmarkt vom 23. März. Zum_ Verkauf standen: 411 Rinder, 1930;:Kälber, 1248 Schafe, 6822 Schweine. PVarkt- preise nah den Ermittelungen der Preisfestseßzungs-Kommission : Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewicht in Mark (bezw. für 1 Pfund in Pfg.): Für Rinder: Ochsen: 1) volifleischig, auêgemästet, höchsten Shlachtwerths, höchstens 7 Jahre alt, — bis —; 2) junge fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete — bis —; 3) mäßig genährte junge und gut genährte ältere — bis; 6) gering genährte jedes Alters 43 bis 45. — Bullen: 1) voll- fleisige, böhfien SchlaWßtwerths — bis —; 2) mäßig genährte süngere und gut genährte ältere — bis —; 3) gering genährte 42 dis 46. —- Färsen und Kühe: 1) a. vollfleishige, ausgemäslete Färsen bhöchsten Schlahtwerths — bis —; b. volfleiswige, aus- gemästete Kühe höchsten Schlachtwerth8s, höchstens 7 Jabre alt, — bis —; 2) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut ent- wickelte tüngere — bis —; 3) mäßig genährte Fäxsen und Kühe 45 bis 47; 4) gering genährte Parien und Kühe 40 bis 43. Kälber: 1) feinste Masttälber (Vollmilhmast) und befte Saugkälber 64 bis 69; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 57 bis 63; 3) geringe Saugkälber 45 bis 52; 4) ältere gering genährte Kälber (Prefer/ 38 bis 42, Schafe: 1) Mostlämmer und jüngere Masthamme 54 bis 57; 2) ältere Mafthammel 48 bis 52; 3) mäßig genährte
ammel und Schzafe (Merzschafe) 43 bis 47 ; 4) Holsteiner Niederungs- chafe — bis —, auch pro 100 Pfund Lebendgewiht — bis —
chweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 20% LIara-Abzug: 1) vollflcishige, kernige Schweine feinerer afsen Und deren Kreuzungen, höchstens 1} Jahr alt: a. 58 bis 59; þ. (Käser) — bis — ; 2) fleishige Schweine ©6 bis 57; gering entwidckelte 93 bis 55; Sauen 53 bis 56 M
— Das „Central-Blatt für das Deutsche Reih" (Nr. 12 v. 21. März d. J.) veröffentliht die vom Bundesrath genehmigten Entwürfe des Statuts einer freien Innung, des Statuts etner Zwangs-Innung und eines Beschlusses der Jnnungs- Letnmlung, betreffend Vorschriften zur Negelung des ehrlingswesens8, nebst Erläuterungen und Vorbemerkungen.
Es soll mit diesen Entwürfen eine Anleitung zur Aufstellung von Innungéstatuten und von Innungsbeschlüfsen zur Regelung des Lehrling8wesens nach dem Gesegze, betreffend die Abänderung der Gewerbeordxung, vom 26. Juli 1897, dargeboten werden.
— Jn der zweiten ordentlichen Generalversammlung der Deutschen Lebensversiherungs-Gesellshaft „Atlas“ zu Ludwigs- hafen a. Rh. vom 12, März wurde die Bilanz für das abgelaufene Geschäftéjahr genehmigt und dem Aufsichtsrath und der Direktion die Gntlaftung ertheilt. Die Gesellschaft hat im Jahre 1897 ihren Geschäfts- betrieb auf die Schweiz ausgedehnt, Der Schweizertishen Uebung emäß hat sie dort eine Kaution im Betrage von 100 000 Fr. geftellt. An Dieben und Aussteuer: Versicherungkanträgen lagen 753 über 6 711 474 4 zur Erledigung vor und sind 511 Policen über 4599 174 4 angenommen worden, außerdem 10 Leibrenten-Versicherurg-n und eine Jahresrente von 7788 4 Ende 1897 f\tanden 626 Policen über 5 626 389 M4 und 27 Renten-Policen über 10353 #4 versicherte Jahresrente in Kraft. Der NReinzuwahs betrug gegenüber dem Bestande 1896 485 Policen über 4 435 014 „G versichertes Kapital und 10 Policen über 6839 #6 versicherte Jahresrente. Die durhshnittli®e Versicherungs- summe betrug in der Lebensversiherungsbranchze etwa 9900 4 auf die Police oder 10 470 e auf die Person. Die Prämien-Einnahme t. E Se 1897 a 202013 A D De etwa 150000 M höher als im Vorjahre. Die Zinsen- Einnahme auf 106041 #Æ# Die Prämienreserven Ende 1897 im Betrage von 97187 #Æ# sind ohne irgend welche Belastung der zukünftigen Jahre berehnet. Die Prämienüberträge von 106 860 A find unverkürzt in Ausgabe gestellt worden. Von dem Ende 1896 noch vorhandenen Organisation8fonds wurden 79 854 A6 verbraucht, sodaß noch 261 372 4 zum weiteren Ausbau der Organisation verbleiben. Nah den Statuten findet eine Gewinnvertheilung an die Aktionäre für die ersten 5 Geschäftsjahre nicht statt. i :
— In der Generalversammlung des Rheiner Bankvereins Ledeboer Drießen u. Co. in Rheine vom 22. d. M. wurde der Geschäftsbericht für 1897 vorgelegt und genehmigt. Den persön- lih haftenden Ge}ellschaftern und dem Aufsichtsrathe wurde die Ent- lastung ertheilt. Die auf 529% festgeseßte Dividende gelangt sofort zur Auszahlung.
Stettin, 23. März. (W. T. B.) Spiritus loko 45,30 bez
Breslau, 23. März. (W. L. B.) Sch{luß - Kurse. S&Sles. i 0/9 L.-Vfdhr. Litt. A. 100,25, Breslauer Diskontobank 122,75, reslauer We3lerbonk 112,25, Sthlesisher Bankverein 143,25, Sreslauer Spritfabrik 155,20, Donner9marck 158,50, Kattowiter 182,00, Obers(les. Eis. 102,50, Caro Hegenscheidt Akt. 127,50, Oberschles. Koks 168,75, Oberschl. P.-Z. 162,40, Opp. Zement 166,50, Giesel Zern. 156 25, L.-Ind. Kramsta 151,00, Schles. Zement 219,00, Sthles. Zinkh.-A. 236,50, Laurahütte 184,25, Bresl. Oelfabr. 98,00, Koks-Obligat. 102,40, Niederschles, clektr, und Kleinbaßn- zetelshaft 134,50.
Produktenmarkt. Spiritus pr. 100 1 1009/6 exkl. 50 Zerbrau@sabgaben pr. März 64,10 Gd., do. 70 „46 Verbrau@6- aßgaven pr. März 44,40 Gd. s A
Magdeburg, 23. März. (W. T. B.) Zuckerberiht. Korn- ¡uLZer exil. 88 9/0 Rendement 9,90—10,10. Nachprodukte exîïl ¿v 9/9 Rendement 7,10—7,60. Sehr rubig. Brotraffinade 1 23,25, Brotraffinade Il 23,00, Gem. Raffinade mit Faß ‘ 23,00—23,25, Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Nubigs. Rotzúdker 1. Pro- dukt Tranfito f. a. B. Hamburg r. März §,056 Gd., 9,10 Br., vr. April 9,05 Gd., 9,10 Br., pr. Mai 9,17X bez., 9,20 Br., pr. Juni 9,224 Gd., 9,25 Br, pr. Oktober-Dez. 9,25 Gd., 9,32} Br. Still. | R
Frankfurt a. M,, 23, März. (W. T. B.) S@luß - Kurfe. Zond, Wes. 20,477, Pariser do. 80,966, Wiener do. 170,05, 3 2/2 RNeih8-A. 96,90, Unif. Egypter —,—, Jtaliener 93,40, 3 9/0 vort Anleihe 20,40, 5 % amort. Rum. 100,90, 4 % ruffis@e Konf. 103,90, 4% Ruff. 1894 68,40, 4 9/9 Spanier 53,80, Darmw- fädter 160,40, Deutshe Genoßfenschafts-Bank 118,70, Diskonto- tommandit 205,80, Dresdner Bank 166,80, Mitteld. Kredit. 118,70, Nationalb. f. D. 147,90, Oesterr. Kreditakt. 309, Deft.-Ung. Bar? 786,00, Reid8bank 169,49, Allgem. Elektrizität 281,00, Schuc@ert 270,00, Bochum. Gußft. 206,20, Dortm. Union —,—, Harpenex Bergro. 179.00, Hibernia 190,00, Laurahütte 184,50, Westeregein 187,50, Södster Farbwerke 437,00, Privatdiskont 2F.
Sffekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit-Aktien 3088 Franz. 293F, Lomb. 70#, Ung."Goldr. —,—, Gotthardb, 148,00, Deutsche Bank —,—, Diskonto-Komm. 205,40, Dresdner Bank 166,60, Berl. Sandel8ges. 166,30, Boumer Guyfst. 205,90, Gelfenkirchen —,—, Harpener 178,20, Hibernia —,—, Laurahütte —,—, Portugiesen —,—, Schweizerische Zentralb. 137,30, do. Nordostbahn 101,40, 6. Unton 76,15, Ital. Méridionaux —,—, Schweiz. Simvylonk, 82,90, 6% Mexikaner —,—, Italiener 93,30, Shudert 271,00, Helios 191,30 Alg. Elektr. —,—, Nationalbank 147,70, Türken 36,15.
Köln, 23, März. (W. T. B.) Rübsl loko 54,50, pr. Oktober 50,60.
Dresden, 28. März. (W. T. B) 3% Sächf. Rente §560, 34 9% do. Staatsanl. 101,00, Dresd. Stadtanl. v. 93 100,95, Allg deutsche Kreditbk, —,—, Dresd. Kreditanst, 138,75, Dresdner Ban? 166,75, Dresdner Bankvecein —,—, Leipziger Bank 199,25, Sächs. Bank 131,00, Deutshe Strafienb. 165,00, Dreéd. Straßenbau 223,25, Sächs. Böhm. Dampfschiffahrts-Ges, 298,00, Dresdner Bau- esel. 251,90. e
Leipzia, 23. März. (W. T. B.) Sw{luß - Kurse. 39% Sächfische Rente 95,60, 34% do. Anleibe 101,00, Zeiger Paraffin- «nd Solaröl-Fabrik 117,50, Mansfelder Kuxe 1022, Leipziger Kredit- 21:fstalt-Akftien 208,90, Kredit- und Sparbank zu Leipztg 122,50 Leipziger Bankaktien 199,75, Leipziger Hypothekenbank 150,50 Sächsische Bankaktien 130,00, Sächsische Boden-Kreditanftalt 134,45 Leipziger BaumwoUspinnerei-Aktien 175,50, Leipziger Kammgarn- pinneret-Aktien 182,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 196,25, Altenburger Aktienbrauerei —,—, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 119,00 Große Leipziger Straßenbahn 234,00, Leipziger Elektrische Straßenbahn 153,00, Thüringische Gasgefellshafts-Aftien 222,75, Deutse Spiten- abri? 242,00, Yeivziger Gleftrizitätöwerke 132,50, Sächsishe Wolli- garnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 141,00.
Kammzug - Terminhandel. La Plata. Grundmufter B. pr. März 3,625 4, þr. April 3,625 #, pr. Mai 3,60 #6, pr. Juni 3,574 „4, pr. Juli 3,06 #6, pr. August 3,524 #6, pr. September 3,50 1, pr. Oktober 3,475 #, pr. November 3,47T #, pr. Dezember 3,477 Æ, vr. Januar 3,473 #, per Februar 3,477 #6 Umsay: 15 000 Tendenz: Ruhig f j
Bremen, 23. März, (W. T. B.) Börfen - S(lußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Loko 5,20 Br. — Sckchmalz. Ruhig. Wilcox 283 Z, Armour shield 284 &, Cudahy 294 „1, Choice Grocery 29Ï „S, White label 294 4. Speck. Ruhig. Short clear middl, loko 29 4. Neis fest. Kaffee ruhig. Baumwolle matt. Upland middl. Toko 31} A. ;
Kurse des Effekten-Makler-Vereins. %509%/ Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien 1684 E d., 5 9% Nordd. Loyd-Aktien 1167 bez.,, Bremer Wollkämmerei 291 bez,
Hamburg, 23. März. (W. T. B.) S{hluß - Kurse. Hamb. Kommerzb. 137,25, Bras. Bk. f. D. 161,00, Lübeck-Büchen 173 25 A.-G. Guano-W. 69,00, Privatdisk. 2}, Hamb. Packetf. 115,25, Nordd. Lloyd 118,25, Truft Dynam. 175,00, 3 9% Hamb. Staatsanl. 95,10,
34 9/6 do. Staatsr. 106,90, Vereinsb. 162,75, 6 9/9 Chin. Glda. 102,30, Hamb. Wechslb. 130,75, Sold in Barren pr. Kgr. 2788 Br., 2784 Sd., Silber ‘n Barren pr. Kgr. 76,75 B., 76,25 G. Wechselnotierungen : ¿ondon lang 3 Monate 20,334 Br., 20,294 Gd., 20,32 bez., London (urz 20,49 Br., 20,46 Gb., 20,475 bez, London Sicht 20,50 Br., 20,466 Gd., 20,484 bez, Amsterdam 3 Monate 168,20 Be., 167,80 Gd., 168,10 bez., Dest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monate 168,50 Br, 168,00 Gd., 168,40 bez., Paris Sicht 81,15 Br., 80,85 Gd,, 31,04 bez, St. Petersburg 3 Monate 214,70 Br., 21420 Gd., 214,65 bez., New-York Sit 4,24} Br., 4,22} Gd., 4,234 bez., do. s0 Tage Sicht 4,204 Br., 4,17} Gv., 4,194 bez,
Getreidemarkt. Weizen loko stetig, holsteinisher loko 187—198. — Roggen stetig, mecklenburger loko 140—148, cuifisher loko stetig, 112. Mais 974. Hafer fest. — Gerste fest. Nübol ruhig, loko 61. Spiritus fest, ver März 234, pr. März-April 23, pr. April-Mai 232, pr. Mati-Juni 235, Kaffee ruhig. Umsay 1500 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,00 Br.
Kaffee. (Nachmittagsberiht.) Good average Santos pr. März 274, pr. Mat 273, pr. Septbr. 283 ver Dezember 29. — Zuckermarkt. (Schlußbecicht.) Rüben-Rohzucker 1. Produkt Basis 88 9/0 Renbement neue Usance frei an Bord Hamburg per Mä 9,05, pr. April 9,05, pr. Mai 9,15, pr. Juli 9,30, pr. August 9,373, pr. Oktober 9,275, Ruhig.
Wien, 23. März. (W. T. B.) Schßluß-Kurse. Oesterreichische UW/5 9/6 Papierrente 102,30, Defterr. Silberrente 102,20, Oestece. Soldrente 122,75, Defterr. Kronenrente 102,35, Ungar. Goldrente 121,70, do. Kron.-A, 99,50, Oesterr. 60er Looje 143,75, Länderbank 221,00, Desfterr. Kredit 364,75, Unionbank 303,50, Ungar. Kreditb. 383,90, Wiener Bankverein 272,00, Böhmische Nordbahn 258,00, Buschtiehrader 566,00, Elbethalbahn 260,00, Ferd. Nordb. 3450, Defterr. Staatsbahu 240,40, Lemb.-Czern. 298,50, Lombarden 79,00, Nordwestbahn 245,50, Pardubiger 219,00, Alp.-Montan 154,25, Amsterdam 99,50, Deutsche Pläße 58,75, Londoner Wechsel 120,30, Pariser Wechsel 47,55, Napoleons 9,53, PViarknoten 58,74, Ruf, Banknoten 1,272, Brüxcr 282,00, Tramway 509,00,
Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 12,31 Gd., 12,32 Br., do. pr. Mai-Juni 11,70 Gd., 11,72 Br. Roggen pr. Frübjahr 8,85 Gd., 8,87 Br., do. pr. Mai-Juni —,— Gd., —,— Br. Mais pr. : E 2,65 Gd., 5,66 Br. Hafec pr. Frühjahr 6,95 Gd., 6,97 Br.
— 24. März, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B, Abwartend. Ungar. Kredit-Aktien 383,590, Oest. Kredit-Aktien 364 40, Franzosen 340,00, Lombarden 79,00, Elbcthalbahn —,—, Oefter- reihishe Papierrente 102,15, 49/0 ungarishe Soldrente 121,70, Vesterreihishe Kronen-Anleihe —,—, Ungarische Kronen-Anl. 89,40, Ptarknoten 58,75, Bankverein 271,50, Länderbank 221,50, Bush- tiehrader Läitt, B. - Akt. —,—, Türk. Loose 58,50, Brüxer“ —,—, Wiener Tramway 5(8,00, Alpine Montan 153,80, Tabalkaïktien —,—.
Budapest, 23. März. (W. T. B.) Produktenmarkt, Weizen loko fest, pr. Frühjahr 12,25 Gd., 12,26 Br., - pr. September 9,11 Gd., 9,13 Br. Roggen yr. Frühjahr 8,56 Gd., 3,58 Br. Hafer pr. Frühjahr 6,54 Gd., 6,56 Br. Mais yr. Mats Zunt 5,38 Gd., 5,39 Br. Koblraps loko —,— Gd., —,— Br.
London, 23. März. (W. T. B.) (Sö&luß-Kurse.) Englische 249% Konf. 11113/16, 3 9% Reihs-Anl. 963, Preuß. 34% Kons. —, 5% Arg. Gold-Anl. 883, 4X 9% äuß. Arg. 66}, 6 9/0 fund. Arg. A. 884, Brafil. 89er Anl. 954, 5% Chinesen 1004, 34°/, Egypt. 104}, 49% unif. do. 108, 34% RNupces 63, Ital. 5% Rente 928, 69% kon). Mex. 98}, Neue 93er Mex. 3964, 49% 89er Russ. 2. S. 1034, 4°%/9 Spanier 534, Konvert. Türk. 21}, 44% Trib.-Anl. 109#, Ottomanbank 113, Anaconda 5, De Beers neue 262, Incandescent (neue) 0,40, Rio Tinto neue 29}, Plaßdiskont 218/16, Silber 26,
Getreidemarkt. (Schlußberißzt.) Sämmtlihe Getreidearten ruhig. Preise unverändert. Schwimmender Weizen stetiger.
An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.
Wollauktion. Wolle bei lebhafter Betheiligung fest.
96% Javazucker 11} stetig, Rüben-Robhzucker loko 9 Käufer. — Chile-Kuvfer 51k, pr. 8 Monat 517/16.
Liverpool, 23. März. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 10 000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Willig. Middl. amerikan. Befecungen : Ruhig. März-April 317/44 Verkäufer- preis, April-Mai 317/44 Werth, Mai-Juni 31/64—318/4 Verkäufer- preis, Juni-Juli 317/64—31/64 Käuferpreis, Juli-August 31/64 do., Uugufi-September 318/44 Verkäuferpreis, September-Oktober 31/64 do., Olktober-November 318/44 do.,, November-Dezember 317/64—318/64 Käuferpreis, Dezember-Januar 317/:44—318/54 d. do.
Glasgow, 23. März. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers warrants 46 sh. F d. Nuhig. — (Schluß.) Mixed numbers warrants 46 fh. — d. Warrants Middlesborough I1I 40 sh. 1 d.
Paris, 23. März, (W. T. B.) An der heutigen Börse zeigte sh erneute Verstimmung auf den Nückgang der Spanier, her- vorvorgerufen durch englische Abgaben und durch politische Besorgnisse. Spanier beftig s{wankend und gegen den niedrigsten Kurs, nur wenig erholt; Italiener \{chwach, Minenaktien gedrückt; übrige Gebiete mäßig nacgebend.
(Sc(luß-Kurse.) 39/4 Französishe Rente 103,35, 5 9/4 Italienische ente 93,65, 39% Portugiefi})cze Rente 19,50, Portugiesishe Taback- Obl, —,—, 4% Ruf. 89 —,—, 39% Ruffen 96 97,00, 4% span. äußere Aul, 53}, Konv. Türken 21,60, Türken-Loose 109,00, VefterreihisWe Staatsbahn 732,00, Banque de France —, B, de Paris 918,00, B. Ottomane 549,090, Créd. Lyonn. 857,90, Debeers 680,00, Lagl. Eftat. 82,00, Nio-Tinto-A. neue 740,00, Robinfon-A. 197,00, Suezkanal-A. 3495, Privatdiskont —, Wt Amst. k. 206,81, Wh. a. dts. Pi. 1223, Wchs. a. Jtalien 55, Wch London k. 25,27, Chèôqu. a. London 25,29, do. Madrid k. 353,00, do. Wien k. 208,00, Huanchaca 40,50, Meridionalb. 675,00.
Getreidemarkt. (Scluß.) Weizen fest, pr. März 28,95, pr. April 28,85, pr. Mai-Iuni 28,55, pr. Mai-August 27,85. Roggen ruhig, pr. März 18,00, pr. Mai-Auguft 17,25, Mehl fest, pr. März 63,35, pr. April 62,50, pr. Mai-Junkt 61,55 pr. Mai-August 59,95. Rüböl matt, pr. März 524, pr. April 93, pr. Mai- August 54, pr. September-Dezember 544. Spiritus matt, pr. März 45}, þÞpr. April 454, pr, Mai-Auguft 44}, pr. September. Dezember 42. :
Rohzud@er. (Schluß.) Ruhig. 88%/o loko 284 à 29. Weißer Zucker fest, Nr. 3, pro 100 kg, pr. März 316, pr. April 313, pr. Mai-August 32}, pr. Oktober-Januar 30.
St, Petersburg, 23. März, (W. T. B.) Wechsel auf Lond. 94,05, do. Amsterdam —, do. Berlin 45,924, Chèqu. auf Berlin 46,274, Wechsel a. Paris 37,274, 49% Staatsrente von 1894 102 4 9/9 Gold-Anl. von 1894 6. Ser. 155, 3# 9/% Gold-Anl. von 1894 148, 4 9% kons. Eisenb. .Obl. von 1880 154, 4X 9/6 Bodenkr.-Pfandbr. 152, St. Petersb. Diskontobank 7164, do. intern, Bank 1. Em. 617, Russ. Bank für auswärt. Handel 419, Warsch. Kommerzbank 495,
— 24, März. (W. T. B.) Eine Verordnung des Finanz- Ministers, welche heute veröffentliht worden ist, betrifft den defink- tiven freiwilligen Umtausch der Ler Pr OITMNLRES inaeren Anleihen und der in Kreditbillets emittierten Obligationen der Kronseisenbahnen gegen Zertifikate der vierprozentigen Staatöêrente. Diefer Vorzug wird den Inhabern der erwähnten vierprozentigen Papiere zum leyten Male gewährt.