1898 / 86 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Apr 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Evangelischer Ober-Kirchenra t).

Der Pfarrer Paul Kalweit, bisher in Eydikuhnen, ist um Direktor des neu errichteten Prediger-Seminars in aumburg a. Qu. ernannt worden.

Abgereist:

Seine M der Staats-Minister und Minister für Handel und Gewerbe Brefeld, “der Ober-Berghauptmann Freund und der Ministerial-Direktor Hoeter.

Die Personal- Veränderungen in der Armee be- finden sich in der Ersten Beilage.

Nichtamlkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 12. April.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen, wie aus Homburg v. d. Höhe gemeldet wird, heute Vormittag die Vorträge des Staats-Ministers, Staatssekretärs des Reichs- Marineamts Tirpiß, des Chefs des Marinekabinets, Kontre- Admirals Freiherrn von Senden - Bibran und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten Grafen Wolff-Metternich entgegen.

Nach der im Reichs-Eisenbahnamt aufgestellten Nac- weisung der auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Februar d. J. vorgekommenen Betriebsunfälle waren zu verzeichnen :

Entgleisungen auf freier Bahn . 12 C. H Zusammenstöße auf freier Bahn . aon T

sonstige Betriebgunfälle. ., . 138 zusammen 168

Die Betriebslänge betrug 40 199 km, an Zugkilometern wurden geleistet 26 773 340, sodaß je ein Unfall auf 239 km Betriebslänge oder auf 159389 Zugkilometer entfällt.

Bei den Unfällen wurden: A lebt

E e 4114

Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst . .| 30 | 74

Post-, Steuer-, Telegraphen-, Polizei-Beamte 2c. S

fremde Pont einshließlich der nicht im Dienst befindlihen Beamten und Arbeiter, aber ausschließlich der Selbstmörder

zusammen

Der hiesige Kaiserlich chinesishe Gesandte Lü-Hai-Hwan hat sih für kurze Zeit nah dem Haag begeben, woselbst er gleihfalls beglaubigt ist. Für die Dauer seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär Ta o-Shi-Kün als Geschäfts- träger.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober-Kommando der Marine, ist S. M. S. „Loreley“, Kommandant Kapitän-Lieutenant von Wißleben, am 11. April in Sg- loniki angekommen und beabsichtigt, am 13. d. M. nah Dedeagatsch in See zu gehen.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird der Plan für die Ausfüh- rung der Vorarbeiten zur Regulierung von Ge- birgsflüssen auf dem linken Ufer der Oder ver- öffentlicht.

Bayern.

Der gestern ausgegebene Bericht über das Befinden Seiner Majestät des Königs lautet:

In dem Befinden Seiner Majestät des Königs is nach keinerlei Richtung eine Aenderung eingetreten, insbesondere sind Schmerz- äußerungen niht wahrzunehmen. Die Krankheitsersheinungen im Urin bestehen in sehr geringem Maße fort. Das Allgemeinbefinden ist zufriedenstellend.

München, 11. April.

Dr. Grashey, Königlicher Ober-Medizinal-Rath. Dr. Bauer, Königlicher Universitäts-Professor.

Sachsen. Jhre Majestäten der König und die Königin sind am Sonnabend Vormittag von Baden-Baden wieder in Dresden eingetroffen.

Lübeeck,

Die Stadt Lübeck hat, wie „W. T. B.“ meldet, den General-Obersten Grafen von Waldersee anläßlich seines Geburtstages (8. April) zum Ehrenbürger ernannt und demselben den Ehrenbürgerbrief überreichen lassen.

Oefterreich-Ungarn.

Die beiden Häuser des ungarischen Reichstages hielten gestern eine gemeinschaftlihe Sißung ab, in welcher, wie W. T. B.“ berichtet, das Geseß, betreffend die Verewigung der Feier zur Ines an den Erlaß der 1848 er Geseye, verkündet wurde. Nach der Sigzung fuhren die Mit- lieder beider Häuser nach der Königsburg, wo der räsident des Abgeordnetenhauses von Szilagyi namens der beiden Häuser dem Kaiser und König den Dank für die Sanktionierung dieses Gesehes ausdrückte und Seiner Majestät die Huldigungsadresse derselben unterbreitete. Der

Kaiser und König Franz Joseph erwiderte hierauf mit

folgender Rede: : l : :

„Die Versicherung der treuen Anhänglichkeit der im Reichstage Meiner Länder Ungarn, Kroatien und Slavonien versammelten Magnaten und Abgeordneten nehme Ih mit besonderer Freude und innigstem Dank an, zumal am heutigen Tage, der die halbhundert- jährige Wiederkehr des Zeitpunktes jenes denkwürdigen ge- \{hihtligen und wichtigen Ereignisses bedeutet, wo die 1848er Geseße, welhe die alte ständishe Verfassung und das ge- sammte öffentlißhe Leben der Länder Meiner ungarischen Krone in einem den Anforderungen der neuen Zeit entsprechenden Geiste umgestalteten, die Königliche Sanktion erhielten. Mit Freude habe Ich den Geseßentwurf sanktioniert, in welchem die Nationalfeier des Andenkens an die Schöpfung jener Geseße festgestellt wird und dessen Annahme von patriotisher Pietät eingegeben war. Denn nachdem damals jener Modus festgestellt wurde, nah welchem die zwishen den Ländern Meiner ungarishen Krone und Meinen übrigen Königreichen und Ländern bestehenden gemeinsamen Angele- genheiten auf verfassungsmäßigem Wege zu behandeln und die auf der pragmatischen Sanktion beruhenden Verpflichtungen hinsihtlih der gemeinsamen Vertheidigung zu leisten sind, wie au jener Modus, nach welhem das fstaatsrechtligze Verhältniß zwischen Ungarn und dessen Nachbarländern ständig geordnet wurde, hat fürwahr die umgestaltende Wirkung der 1848er Geseße jene Grund- lage geschaffen, auf welcher die staatlihe Existenz der Länder der ungarishen Krone in neuerer Zeit beruht und auf welcher die geistige und materielle Entwickelung derselben in so erfreulicher Weise fortschreitet. Jch vertraue auf den Patriotismus der Völker in den Ländern Meiner ungarishen Krone, sowie auf die umsichtige, be- sondere Weisheit ihrer Geseßgeber und hoffe, daß auf der bestehenden Grundlage die Fortentwickelung der \taatlihen Existenz ih stets auf einem Wege volzichen werde, der zur Förderung des wahren Wohles des Landes und mittelbar zur Förderung der Machtstellung und des Ansehens der Monarchie führt. Auf diesem Gebiete und in dieser Richtung können Sie stets auf Mein Wohlwollen und auf Meine wirksame Unterstüßung rehnen. Indem Ich den Allmättigen bitte, unserem gemeinsamen Streben nah diesem Ziele seinen reihen Segen zu verleihen, versichere Ih Sie Meiner unveränderten Gnade.“

Die Stadt Budapest trug gestern den ganzen Tag hindurch ein überaus festlihes Gepräge; auch im ganzen Lande wurde die Nationalfeier festlich begangen. Am Abend veranstalteten 2500 Bürger von Budapest, geführt vom Ober-Bürgermeister, für den Kaiser und König einen Fackelzug; bei der Ankunft des Zuges vor der Hofburg brahten Männergesangvereine eine Serenade dar. Die Ordnung wurde nirgends gestört, Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.

Frankreich.

Der Präsident Faure ist am Sonnabend auf einige Tage nah Nizza abgereist und begab sich vorgestern nah der An- kunft von dort sofort nach Cimiez. Der König der Belgier traf am Sonntag Vormittag in Nizza ein und stattete Nachmittags dem Präsidenten Faure einen Besuch ab.

Der neue Prozeß gegen Zola wird, dem „W. T. B.“ zu- folge, erst nah den Wahlen zur Deputirtenkammer vor dem Schwurgeriht zur Verhandlung kommen.

Nußlaud. Der General-Gouverneur des Amurgebietes Duchowskoi U I T D dus GE Petersburg erfährt, zum General-Gouverneur von Turkestan und dessen GehilfeGrodekow zum General-Gouverneur des Amurgebietes ernannt worden.

Spanien.

Die auswärtigen Botschafter in Madrid statteten, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend dem Minister des Aeußern Gullon einen Besuch ab, wobei sie ihm die Herbeiführung friedliher Zustände dringend anriethen, um für entscheidende Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten Zeit zu gewinnen. Die Botschafter machten den Vorschlag, den Ausfständishen auf Cuba einen Waffenstillstand uzugestehen. Der Minister des Aeußern begab si Fotort zu der Königin-Regentin und veranlaßte hierauf den Minister-Präsidenten Sagasta telephonish, den Ministerrath zu berufen. Dieser beshloß nah zweistündiger Berathung, angesichts des Schrittes der Mächte den General Blanco zu ermächtigen, für einen ihm angemessen erscheinen- den Zeitraum den Aufständischen einen Waffenstillstand zu gewähren. Der Marschall Blanco wurde von diesem Beschluß sofort telegraphish in Kenntniß geseht und diese Ermächtigung des Generals durch eine offizióse Note öffentlih bekannt gemaht. Der amerikanische Gesandte Woodford hatte nah dem Ministerrath eine Unterredung mit dem Minister des Aeußern Gullon und sprah im Veclauf derselben seine Befriedigung über den Beschluß aus... Der Minister des Znnern richtete an die Provinzialbehörden ein Rundschreiben, in welchem er die augenblicklihe Situation darleate.

Die Nachricht von der Gewährung eines Waffenstillstandes auf Cuba hat in Madrid eine große Erregung hervorgerufen. Die „Correspondencia Militar“ und der „Nacional“ wurden am Sonntag wegen heftiger Artikel gegen die Regierung mit Beschlag belegt. Vorgestern Abend fanden in Madrid gegen die Regierung gerichtete Kundgebungen zu Gunsten der Armee statt, namentlich im Jnnern der Stadt, bei der Puerta del Sol. Die Theilnehmer an denselben zogen vor die Gebäude des Militärklubs und der liberalen Zeitungen. Bei den Kund- gebungen wurden einige Personen verwundet. Mehr als 100Verhaftungen wurden vorgenommen. Um Mitternacht kam es nochmals zu einigen Ansammlungen an der Pucxrta del Sol: die- selben wurden von der Polizei auseinandergetrieben, wobei einige Personen leicht verleßt wurden. Gestern Vormittag herrschte in Madrid Ruhe, doch dauerten die polizeilihen Vor- kehrungen fort. Jm Laufe des gestrigen Abends sammelten sih zahlreihe Gruppen vor dem Ministerium des Jnnern an und brachten Hochrufe auf Spanien und die Armee aus. Die Gendarmerie (ritt ein, einige Personen wurden verleßt und mehrere Verhaftungen vorgenommen. Da die Kundgebungen fortdguerten, durhzogen Patrouillen die Straßen im Zentrum der Stadt. Die Theilnehmer sammelten sih, nachdem sie von der Polizei zerstreut worden waren, aufs neue; die Polizei ging wiederholt gegen dieselben vor und nahm weitere Verhaftungen vor. Die Kundgebungen in den Straßen verschiedener Stadttheile und des Zentrums dauerten bis gegen Mitternaht. Alsdann war die Ruhe wieder hergestellt, do seßte die Gendarmerie vorsichtshalber den Patrouillendienst fort.

Der Marine-Kommandant von Port Mahon (Menorca) theilt mit, daß im dortigen Hafen Torpedos gelegt seien und keine Schiffe vor 6 Uhr Morgens einlaufen dürften.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Kon- stantinopel vom heutigen Tage meldet, hat die Pforte eine Zirkulardepeshe an ihre Botschafter im Auslande ge- richtet, in welcher sie gegen den Beshluß der Admirale auf

Kreta, daß die türkishen Truppen einige Orte räumen sollten, Einspruch erhebt und ausführt, daß die Besaßungen in den betreffenden Orten ete belassen werden müßten.

Der Ae Agent Markow is von Konstantinopel nah Sofia abgereist.

Der serbische Gesandte hat der Pforte am 9. d. M. eine Note überreicht, in welcher gegen die jüngste Grenzverleßung durch Albanesen protestiert und die Einleitung einer Unter- suhung verlangt wird.

Griechenland.

_Die Königliche Familie ist am Sonnabend von ihrer Reise nah dem Kloster Lavra nah Athen zurückgekehrt und bei E Eintreffen von der Bevölkerung lebhaft begrüßt worden.

Da der griechische Gesandte Fürst Mavrocordato sih auf Urlaub nah Frankreich begiebt, sind die Verhandlungen in Konstantinopel vertagt worden.

Rumänien.

Der Senat hat die Errichtung einer rumänischen Ge- sandischaft ‘im Haag genehmigt. Die Session des Parlaments ist O ein Dekret des Königs bis zum 12. Mai verlängert worden.

Dänemark,

Der Kronprinz und die Kronprinzessin werden si, dem „W. T. B.“ zufolge, am 15. d. M. von Kopenhagen zum Besuch des Prinzen und der Prinzessin Friedrich zu Schaumburg - Lippe nah Oedenburg und von dort später nah Cannes begeben, um der Vermählung des Prinzen Christian von Dänemark mit der Herzogin Alexan- drine zu Mecklenburg beizuwohnen.

Amerika.

Die Botschaft des Präsidenten McKinley be- züglich Cubas ist dem Kongreß gestern Mittag übermittelt worden. Dieselbe beginnt, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, mit einer ausführlihen Bezugnahme auf die früheren cubanischen Aufstände und die beständige Unruhe auf der Znsel, welhe für Amerikas Gewerbe, Handel und Kapital shwere Verluste im Gefolge habe und beständige Erregung und Beunruhigung bei den amerikanischen Bürgern erzeuge, sowie die Regierung zu bedeutenden Aus- gaben nöthige, um die Neutralitätsgeseße zur Durchführung zu bringen. Die Mäßigung und Langmu1h des Volkes der Vereinigten Staaten sei so ernstlich auf die Probe gestellt worden, daß eine gefährlihe Unruhe unter den amerikanischen Bürgern erzeugt worden sei. Der Präsident wendet sich sodann in entschiedener Weise gegen die Unmenschlihkeiten des gegen- wärtigen Kampfes, namentlich gegen die den „Reconcentrados“ gegenüber bewiesene Grausamkeit, von denen 150 000 an Hunger und Krankheit gestorben seien, und fährt hierauf fort: „Die Fortseßung des Kampfes bedeutet die Vertilgung einer oder beider Parteien. Jndem ich mir dies vor Augen halte, erscheint es mir als meine Pflicht im Geiste wahrer Freundschaftlih- keit, niht weniger Spanien als den Cubanern gegenüber, mih zu bemühen, die unmittelbare Beendigung des Krieges herbeizuführen.“ Der Präsident bespricht sodann die jüngsten diplomatischen Bemühungen der Vereinigten Staaten und seßt hinzu: „Vom Standpunkte der Zweekdienlichkeit aus erachte ih cs nicht für räthlih oder klug für die Regierung, gegen- wärtig die Unabhängigkeit der sogenannten cubanischen Republik anzuerkennen. Diese Anerkennung is nicht nöthig, um die Vereinigten Staaten in den Stand zu seßen, den Frieden auf der Jnsel herzustellen. Wenn si später zeigt, daß auf der Jnsel eine Regierung errichtet ist, welche fähig ift, die Pflichten einer selbständigen Nation zu erfüllen, dann kann dieselbe sofort anerkannt und deren Beziehungen zu den Ver- einigten Staaten geordnet werden.“ Hierauf führt die Bot- schaft aus: „Es verbleibt die Alternative einer Intervention zur Beendigung des Krieges, entweder in der Nolle des Un- paruteiischen und Neutralen, indem ein vernünftiges Kom- promiß zwischen den Streitenden durchgeseßi wird, oder in der des aktiven Verbündeten der einen oder der anderen Partei. Der Geist aller unserer bisherigen Handlungen ist der ernste selbst- lose Wunsh nach dem Frieden und der Wohlfahrt Cubas gewesen. Eine zwangsweise Intervention der Vereinigten Staaten als neutraler Partei, um dem Krieg ein Ende zu machen, in Befolgung vieler geschihtlihen Präzedenzfälle, ist mit vernünftigen Gründen zu rechtfertigen ; eine solhe {ließt indessen einen feindselinen Zwang gegen beide Parteien ein, sowohl um einen Waffenstillstand durhzuseßen, als auch die schlicßlihe Beilegung zu leiten.“ Der Präsident scht hierauf ausführlih die Gründe auseinander, welche eine Intervention rechtfertigen, und kommt danach auf das Unglück der „Maine“ zu sprechen, welches das Herz der Nation mit unaussprechlihem Schauder erfüllt habe. Das Untersuchungsgericht, welches über das uneingeshränkte Vertrauen der Regierung gebiete, habe sih einstimmig dahin ausgesprohen, daß das Unglück durch eine unterseeishe Mine verursaht sei, habe aber nicht festgestellt, wem . die Verantwortlichkeit zufalle. Der Präsident führt hierauf eine Depeshe des Gesandten „in Madrid Woodford vom 26. März an, in welcher dieser erklärt, der spanishe Minister des Aeußern Gullon habe ver- sichert, Spanien werde in der „Maine“ - Angelegenheit Alles thun, was Ehre und Gerechtigkeit verlangen könnten. Jn einer anderen Depesche wird der Wunsch ausgesprochen, alle Streitigkeiten einem von Experten gebildeten Schiedsgeriht zu unterbreiten, dessen Schieds- spruch Spanien im voraus annehme; auf diesen Vor- shlag sei von seiten der Vereinigten Staaten keine Antwort gegeben worden. Die Botschaft fährt sodann fort: Die lange Erfahrung beweise, daß das Ziel, in dessen Verfolgung Spanien den Krieg auf Cuba führe, durch die gegenwärtig ange- wandten Mittel nicht erreicht wcrden könne. Die einzige Hoffnung auf Wiederherstellung der Ruhe und Beendigung des Kriegszustan- des, der niht mehr geduldet werden könne, bilde die Pazifikation Cubas durch Gewalt, im Namen der Menschlichkeit und der Zivilisation, im Namen der gefährdeten amerikanishen Jnter- essen, welhe das Recht und die Pflicht gäben, zu reden und zu handeln ; der Krieg auf Cuba müsse zu Ende kommen : „Jh bitte den Kongreß, den Präsidenten zu ermächtigen, Maßregeln. zu ergreifen, um ein vollständiges und definitives Ende der eindseligkelten zwischen der spanishen Negierung und dem Einen Volke herbeizuführen und die sofortige Einrichtung einer dauerhaften Regierung durchzuseßen, die fähig ist, die Ordnung aufrecht zu erhalten, die internationalen Ver- pflihtungen zu beobachten und den Frieden und die Sicher- heit ihrer Bürger und der unsrigen zu gewährleisten.“ Die Botschaft bittet ferner, der Präsident möge ermächtigt werden,

die Sees und Landstreitkräfte der Vereinigten Staaten zur Er- reichung dieses Zieles und im Interesse der Menschlichkeit zu verwenden. Sodann verlangt die Botschaft die Bewilligung einer Unterstüßung für die Nothleidenden auf Cuba. Der Präsident schließt: „Das O ruht nunmehr in den Händen des Kongresses, das ist eine feierliche Verantworilich- feit. Jh habe alle Anstrengungen erschöpft, um diesem un- duldbaren Zustand vor unseren Thoren ein Ende zu seßen. Jch erwarte jeßt Jhre Aktion.“

DerBotschaft ist ferner noch folgende Erklärung angeschlossen : „Seit der Abfassung dieser Botschaft habe ih gestern die amt- lihe Mittheilung von dem Dekret der Königin-Regentin von Spanien empfangen, welches den Marschall Blanco beauftragt, um die Herstellung des Friedens zu erleichtern, einen Waffen- stillstand zu verkünden, dessen Dauer und Einzelheiten noch nicht mitgetheilt sind. Diese Thatsache wird, davon bin ih überzeugt, Gegen}tand Jhrer sorgfältigen Aufmerksamkeit sein. Wenn die Maßregel ihr Ziel erreicht, werden unsere Bestrebungen als die eines chri!stlihen, den Frieden liebenden Volkes verwirk- liht werden; wenn sie dasselbe verfehlt, wird sie eine neue Rechtfertigung der Aktion bilden, welhe wir im Sinne haben.“

Die Botschaft wurde sowohl im Senat wie im Re- präsentantenhause dem Ausschusse für die aus- wärtigen Angelegenheiten überwiesen. Bei den Debatten wurden heftige, gegen Spanien gerichtete Reden gehalten. Jm Senat wurde eine Resolution eingebracht, in welcher verlangt wird, Spanien solle seine Streitkräfte aus Cuba zurückziehen, und in der ferner die cubanische Republik anerkannt und der Präsident Mc Kinley ersucht wird, den Jnhalt der Resolution zur Ausführung zu bringen.

Der General-Konsul der Vereinigten Staaten in Havanna Lee, welcher vorgestern von dort abgereist ist, veranschlagt in seinem Bericht über die Lage auf Cuba die Zahl der von der Landbevölkerung in den Provinzen am Hungertod Gestorbenen auf 200 000. Der Bericht schildert die Lage der Bewohner Cubas in düsteren Farben.

Die „Times“ meldet aus Key West vom 10. d. M., daß über 2000 Bewohner die Jnsel aus Furcht vor einem Bombardement dur die spanische Flotte verlassen hätten.

Der Marschall Blanco und das cubanishe Mini- sterium beriethen am Sonntag über den Waffenstillstand. Man kam überein, Spanien um Erklärungen hinsichtlich der Einstellung der Feindseligkeiten seitens der Truppen zu ersuchen. Sofort nah Eingang der Antwort Spaniens soll in dem amt- lihen Blatte ein bezügliches Dekret erscheinen.

Dem „New-York Herald“ zufolge hätte Marimo Gomez in einem Briefe an‘ den amerikanishen Konsul Barker in Sagua la Grande namens dec „provisorischen Regierung“ den Waffenstillstand zurückgewiesen, falls die Spanier nicht Cuba räumten.

Afien.

Aus Peking meldet das „Reuter'she Bureau“, daß in Kintschou bei Talienwan ein unbedeutender Streit zwischen Russen und Chinesen stattgefunden habe. Der russische Ge- shäftsträger Pav low begebe sich in Begleitung eines Sekretärs nah Port Arthur.

Der japanische Unterrichts-Minister Marquis Saion yi hat, demselben Bureau zufolge, aus Gesundheitsrüsichten seine Entlassung nachgesucht.

_Nach einer in Yokohama eingetroffenen Depesche aus Söul soll die russisch-koreanishe Bank demnächst geschlossen werden.

Der amerikanishe Konsul in Manila is, wie eine in Madrid eingetroffene Depesche besagt, gestern von dort ab- gereist.

Afrika.

Das deutsche Kriegeshif „Oldenburg“ wird, wie „W. T. B.“ meldet, am 15. d. M. in Tanger eintreffen und die Mitglieder der deutshen Gesandtschaft von dort nach Marzagan bringen; lehtere werden sich dann nah Marra- kes h begeben, wo der deutshe Gesandte sein Beglaubigungs- schreiben überreichen wird.

Nach einer Meldung des „Reuter hen Bureaus“ aus Kairo vom 10. d. M. ist die Armee Mahmud’s vollständig zersprengt worden. Die egyptishe Kavallerie stieß bei der Verfolgung wegen des dihten Buschwerks auf Schwierig- leiten. Zweitausend gefallene Derwishe sind aufgefunden worden; im Ganzen sollen 3000 Derwische, darunter etwa [2 der einflußreihsten Emire, gefallen sein.

Parlamentarische Nachrichten,

Der Rittergutsbesißer von Schöning auf Lübtow, Mit- glied des Reichstages für den 5. Stettiner Wahlkreis (Pyriß) und des Hauses der Abgeordneten für den 4. Stettiner Wahlkreis (Pyrig, Saaßzig), ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern gestorben.

Nr. 15 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 8. April, hat folgenden Inhalt : 1) Konsulat-Wesen : Ernennungen; Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands-Akten. 2) Zoll- und Steuer: Wesen: Ergänzung der Bestimmungen über die Tara; Abänderung eines Tarasatzes. 3) Polizei-Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete. Anhang. Handels. und Gewerbe- Wesen: Be- kanntmachung, betreffend Vorschriften für die chemishe Untersuchung don Fetten und Käsen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Veränderungen in der Volkszahl preußisher Städte.

(Stat. Korr.) Seit der endgültigen Feststellung des Ergebniss:8 der lezten Volkszählung {ind in der Abgrenzung vieler Städte 1 hebliche Veränderungen eingetreten. Einige dieser Veränderungen betrafen Gebietéflähen, welhe am 2. Dezember 1895 bewohnt gewesen sind, und erhöhten oder verminderten deswegen au die Volkszahl. Außer- dem find 7 Städte aus dem Kreisverbande geschieden und bilden seitdem Gelsenkirhen, Solingen und Tilsit seit dem 1. April 1896, Forst und @lelwig seit dem 1, April 1897, Stolp in Pommern und Königshütte in Ob.-Schles. seit dem 1. April 1898 Stadtkreise. Auch haben 4 bisher nah der Landgemeindeordnung verwaltete Ge- meinden (Herne, Flecken Kellinghusen, Stadt Gronau i. Westf. und Swhöneberg) Stadtrecht erhalten und sind 3 Städte ihrer Selbst- ständigkeit durch die Vereinigung mit anderen Städten verlustig ge- gangen (Burtscheid mit Aachen und die im Skände der Städte ver- tretenen Flecken Freudenberg und Loge mit Bassum).

Die Volkszahl betrug am 2. SeRDe G v Sas ; m Stadt- [Zunahme (+) in der Stadt In gen gebiete vom oder

1. April 1898|Abnahme (—) Bf E

a A DI Beuthen i. Ober-Sl. 42 343 41 379 964 8 2A T0 1 8

B R C Garz auf Nügen . . 2 067 2 284 217 Q 24 980 38 916 13 936 Grâäfenhainihen . ... 3 162 3 169 7 O 3 867 4 042 175 Graeb 6 798 6 790 8 Gronau i. Westf... 2 083 6 627 4 544 Groß-Wartenberg 2 349 2 355 6 10 154 13391 | 3 237 2 15 19304 | D Ac 9 49 e

3 263 3246

; 44 697 44 697 Ne ä 17 387 18 170 Küstrin 17552 || 17 270 Löwen 2621 | 3 287 Münsterberg i. Schl. ._. 6360 | 8 107 Neisse ; 24358 | 24 737 Powidz 1084 | 1 160 Rastenburg 8068 | 8 115 A E 3495 | 4 473 Saarbrücken 17 082 19 670 Schildberg 4 240 4 269 Schleiden 562 611 Schöneberg 62695 | 62 695 S 2442 | 4 171 Seeburg . 2894 | 3 036 S Dou 24845 | 24 845 Striegau 12 627 12 612 Syke 1381 | 1 903 Ueckermünde 6020 | 6181 Belbert 16604 | 11 509 Wohlau O 4 450 Ziesar O 2710

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Zur Arbeiterbewegung.

In Eilenburg sind die Zimmerleute wegen Lohnfireites in den Ausftand getreten. Die „Mgdb. Ztg.“ schreibt hierüber: Als im vorigen Jahre den Zimmerern von ihren Meistern ein höherer Lohn bewilligt wurde, gaben sie protokollarish die Versicherung ab, daß die Bewilligung auch für dieses Jahr Geltung haben follte. Troßdem verlangen sie für dieses Jahr von neuem Lohnerhöhung. Da diefe Forderung nicht bewilligt wurde, ist am Sonnabend von den Zimmerleuten die Arbeit eingestellt worden. Dieser Ausstand wird insofern eine be- sondere Gestalt erhalten, als Maurer- und Zimmermeister ih durch Unterschrift verpflichtet haben, si gegenseitig zu unterstützen, sodaß bei einem Ausstand der Zimmerleute die Maurermeister ihren Leuten die Arbeit kündigen müssen, und umgekehrt.

Aus Beuthen wird dem „Vorwärts" berichtet, daß der Aus- stand der Bergarbeiter auf der Neuen Helenengrube bei Beuthen seinem Ende entgegengeht. Es sind noch etwa 300 Mann ausständig. Die Arbeitszeit is nicht verkürzt worden, die Arbeiter sollen aber eine Lohnzulage erhalten haben.

Aus Dsnabrück meldet ,W. T. B.“: Von den am Pies- berger Bergwerk O Vergarbeitern sind zur heutigen Frühschicht 200 Mann nicht angefahren.

Kunst und Wissenschaft.

Von dem Botanischen Verein der Provinz Branden- burg erhalten wir folgendes Zirkularschreiben zur BVersffentlichung :

„Nachdem die Kenntniß der Phanercgamen-Flora der Provinz Brandenburg in den hauptfächlihsten Zügen als abgeschlossen betrachtet werden kann, hat es \ich der Botanische Verein der Provinz Branden- burg nunmehr zur Aufgabe gemacht, eine umfassende Zusammenstellung und Bearbeitung aller niederen, blüthenlosen Gewächse seines Forshungs- gebietes in die Wege zu leiten. Als Endziel {webt ihm vor, eine Kryptogamen-Flora zu schaffen, welhe sih der Phanerogamen- Flora Ascherson’s, des Ehrenvorsitzenden des Vereins, würdig anretihen und diefer in der Bedeutung, welche sie für die gesammte Systematik gewonnen hat, niht nachfstehen fol.

Ein gründlihes Studium der heimathlichen niederen Pflanzen ist nit nur für die Botanik als Fawissenschaft, für die Systematik und Pflanzengeographie von hohem Werthe, es verspriht auch Erfolge nach Seitea hin, die in innigster Berührung mit der Praxis und den Lebensinteressen weiter VBolkékreise stechen, Um hier nur einiges berauszugreifen, sei auf die wirthsaftlihe Be- deutung der Pilze hingewiesen. Die hauptsächlihsten Speise- und Giftpilze sollte jeder Gebildete kennen, ebenso wie jedem die Möglich- keit geboten werden sollte, fi über die Formen zu belehren, welche durch Zersetungder pflanzlichen und thierischen Abfallstoffe für Land- und Forst wirth|chaft von niht zu untershäßender Wichtigkeit siud. Wem wäre andererseits nicht der Schaden bekannt, den die Pilze als Ecreger von Pflanzenkrankheiten dem Volkswohlstande verursachen! Die durch sie herbeigeführten Verluste beziffern \sich in ungünstigen Jahren auf viele Millionen von Mark, sie können aber dur ein planmäßiges Studium der Entwickelung des Schädlings in manchen Fällen sehr reduziert werden. Für den Fishzüchter ist die Kenntniß der Plankton-Algen von Werth, da diese in gewissen Jahres- zeiten fast die einzige Nahrung für die Fishe abgeben. Moose, Flehten und Algen sind bei der Torf- und Heidebiloung in hervor- ragendem Maße betheiligt; erschöpfende Untersuhungen über das Wie besißen wir indessen noch nit.

Eine Kryptogamen-Flora der Mark Brandenburg heraus- zugeben, kann nicht das Werk eines _ Einzelnen sein. Zahlreihe Mitarbeiter find nöthig, um zunähst das Material herbeizushaffen, das als Grundlage für eine spätere Bearbeitung zu dienen hat. Solche Mitarbeiter zu werben, ist der Zweck dieses Zirkulars. E3 wendet sih an alle naturwifsenshaftlich vorgebildeten Lehrer der höheren und niederen Schulen der Provinz, an Landwirthe, Gâärtner und Förster, deren Kulturen von pflanzlichen Scädlingen zu leiden haben, nicht zum wenigsten auch an die provinziellen Behörden, an die Landratheämter, Kreisausshüse, Schul- Inspektionen u. . w. Es fordert einerseits zu einer Sammelthätigkeit auf, die alle niederen Pflanzen der Mark Brandenburg, deren Pilze, Flehten, Algen und Moose zu umfassen hat, und es ersucht anderer- seits darum, die pekuniären Mittel beizusteuern, deren das geplante Werk zu feiner Vollendung bedarf. i

Alle diejenigen, welhe sich als Sammler in den Dienst des wissenschaftlichen und gemeinnüßigen Unternehmens stellen wollen, werden gebeten, thr gesammtes getrccknetes oder fonstwie konserviertes Pflanzenmaterial oder doch Doubletten davon, auh Standorts- verzeihnisse und etwaige Notizen btiologishen Inhalts an die Kryptogamen-Kommission des Botanischen Vereins der Provinz Brandenburg zu Händen ihres Vorsißenden, Herrn Dr. G. Lindau, Assistenten am Botanischen Garten und Museum zu Berlin, Grunewaldstraße 6/7, gelangen zu lassen, Eine Reihe her- vorragender botanisher Fachgenossen, die die Kommission zusammenseßzen, hat es übernommen, alle eingesandten Pilze, Flechten, Algen und Moose wissenshaftlih zu untersuchen, zu be timmen, Listen darüber zu führen, kurz die Borbereitungen g treffen, die für eine Kryptogamen - Flora der Mark nöthig find. Besonderen Werth legt die Kommission auf Mittheilungen über ver- heerend auftretende, von pflanzlihen Parasiten herrührende Krankheiten unserer landwirthschaftlichen, gärtnerischen und forstlichen Kulturgewächse, sobald dieselben von Musterproben begleitet sind, die

eine wissenshaftlihe Feststellung des vorliegenden Krankheitserregers estatten. Die Kommission wird nicht verfehlen, nah erfolgter Unter- Paas als Gegenleistung bereitwilligft Auskunft über die Mittel zu ertheilen, welche eine wirksame Bekämpfung des Schädlings in Aus- sit stellen. : L : Denjenigen, welhen ihr Beruf oder ihre Vorbildung ein Sammeln von Pflanzen nihcht erlaubt, die aber doch ein Interesse an der Förderung der oben gekennzeichneten Bestrebungen haben, ift die Mög- lichkeit gegeben, diefes Interesse dadur zu bethätigen, daß sie entweder direkt der genanntenKryptogamen-Kommission pekuniäreMittel zuwenden, oder daß sie demBotanishenVBerein derProvinzBrandenburg alsMitglieder beitreten. Der Verein, der seit dem Jahre 1858 besteht, bietet für einen jährlihen Beitrag von 6 4 einen Band werthvoller Ver- handlungen, in denen neben allgemein botanischen, die Flora der Provinz angehenden Arbeiten auch fortdauernd Berichte über die eingegangenen Kryptogamen-Sammlungen enthalten sind. :

Die Unterzeichneten sind zu jeder weiteren Auskunft bereit. An- weisungen, das Sammeln niederer Pflanzen betreffend, können durch Herrn Dr. G. Lindau kostenfrei bezogen werden.“

Berlin, im April 1898.

Der Vorstand des Botanischen E der Provinz Brandenburg zu Berlin: Professor Dr. P, Ascherson, Ehrenvorsißender (Bülowstraße 51); Professor Dr. G. Volkens, Erster Vorsißender (Botanisches Museum, Grunewaldstraße 6/7); Professor Dr. K. Schumann, Zweiter Vor- fißender (Grunewaldstraße 6/7); Professor Dr. E. Köhne, Dritter Borsißender (Friedenau, Kirchstraße 5); Professor N. Beyer, Erster Schristführer (Naupachstraße 13); Dr. A. Weiße, Zweiter Schrift- führer (Zehlendorf); Dr. Th. Loesener, Dritter Schriftführer (Grune- waldstraße 6/7); W. Rebdorf, Rentier, Kassenführer (Friedenau,

i | Lauterstrafe 25).

Die Kommission zur Vorbereitung einer Kryptogamen-Flora der : j Provinz Brandenburg: Dr. G. Lindau, Vorsißender (Grunewaldstraße 6/7 [ent Kustos P. Hennings (Grunewaldstraße 6/7 {Pilze]); Prof. Dr. G Hieronymus (Grunewaldstraße 6/7 [Algen]); Dr. R. Kolkwi (Charlottenburg, Sillerstraße 75 [Algen]); Prof. Dr. F. Ludwig (Greiz |Pilze])); Oberförster Dr. A. Möller (Eberswalde [Pilze]) ; Dr. D. Müller (Köthenerstraße 44 [Bacillariaceen]) ; Prof. Dr. P. Sorauer (Kaylerstraße 15 [Pflanzenkrankheiten]); Mittelschullehrer

K. Warnftorf (Neuruppin [Moose]).

Da die Ausstellung von Kün stler-Lithographien im Kunstgewerbe-Mu seum fortgeseßt das Interesse weiter Kreise anregt, so ist ihre Dauer noch bis einschließli Sonntag, den 17. d. M., verlängert worden. Das Museum ift zur Zeit an den Wochentagen von 10 bis 4 Uhr, an den Sonntagen von 12 bis 6 Uhr Nachmittags geöffnet.

Im Verein für deutshes Kunstgewerbe wird morgen, Miitwoh, Abends 84 Uhr, im großen Saale des Arcitektenhauses Herr Professor Luthmer, Direktor der Königlichen Kunstgewerbe- s{ule in Frankfurt a. M., einen Vortrag halten: „über die beim M sbel- und FInnenbau zur Verwendung kommenden Holzarten“. Der Vortrag wird dur Auéstellungen von ein- gelegten Möbeln von Galée in Narcy und Anderen sowie von S Relief - Holzmaserungen von Buyten in Düsseldorf erläutert werden,

In Madrid is am Sonnabend, den 9. April, der inter- nationale Kongreß für Hygiene und Demographie eröffnet worden. Der Minister des Junnern hieß die Theilnehmer an dem- selben willkommen. Am Sonntag Nachmittag fand die erste Sißung statt, in welcher vershiedene auswärtige Delegirte sprahen. In der mit dem Kongreß verbundenen Fachausstellung finden, wie ,W. T. B.“ meldet, besonders die Abtheilungen von Schering - Berlin und Dr. Graf u. Co. - Berlin Beachtung.

Land- und Forstwirthschaft.

Aus Washington, vom 11. April, wird dem „L BS gemeldet: Nach dem Bericht des Ackerbau-Departements ist der Durchshnittsftand von Winterweizen im ganzen Lande 86, d. h. 4,6 2/9 höher als 1897. Die Berichte über den Stand des Winterroggens lauten aus beinahe dem ganzen Lande sehr be- friedigend.

Verkehrs-Anstalten.

Am 25. April wird aufergewöhnlich ein Postdampfer von Hamburg nah Swakopmund und Lüderißbucht (Deutsch- Südwest-Afrika) abgefertigt werden. Die damit zu befördernden Postpackete nach dem genannten Schutgebiet müssen vom Absender mit dem Leitvermerk „über Hamburg mit direktem Dampfer* vers sehen werden. Das Porto für Postpackete bis 5 kg beträgt auf diesem Wege 3 M 59 .

Stadtilm, 9. April. Amtlich wird gemeldet: Die infolye Dammrutsches zwischen den Stationen Singen und Paulin- zella der Strecke Arnstadt—Saalfeld eingetretene Betriebs- und Verkehrs störung ift beseitigt. Der Verkehr if in vollem Umfange wieder aufgenommen worken.

Wien, 9. April. (W. T. B,) Die „Wiener Abdp." ver- öffentliht die wesentlichsten Bestimmungen der Vereinbarungen, die in den vom 28. März bis 1. April in St. Petersburg abgehaltenen Konferenzen der "Vertreter Nußlants, Deutschlands und Oesfter- reih-Ungarns über die Regelung des Postverkehrs zwischen Rußland und den genannten Ländern getroffen find, und dur welche insbesondere für die Fahrpost und den Zeitungsverkehr mit Nußland bedeutende Erleichterungen eingeführt werden.

Bremen, 10. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer , Barbarossa“ v. Australien kommend, 9. April Mrgs. Gibraltar pass. „Prinz Heinrich“, n, Ost-Asien best., 9, April Nm. in Shanghai angek.

12. April. (W. T. B.) Dampfer „Aachen“ 190. April Mittags a. d. Weser angek. „Wittekind“ 10. April Nachts Reise v. Villa Garcia n. d. La Plata fortg. „Preußen 10. April Vim. Reise v. Suez n. Aden fortg. „Habsburg“, n, A best., 10. April Nahts St. Vincent passiert. „Bayern“, v. Ost: Asien kommend, 10. April Vm. in Colombo angek. „Königin Luise“ 11. April v. Southampton n. New-York abgeg. „Weimar“ 11. April v. Southampton n. Australien abgeg. „Werra“ 11. April Nm. v. Gibraltar n. New- York abgeg. ¿Ems New-York kommend, 11. April Nm. v. Gibraltar n. Neapel abgeg. „München “, v. Baltimore kommend, 11. April Lizard passiert. „Bremen“ 12. April Mèrgs. v. New-York in Bremerhaven angek. „Fulda“ 10. April Vm. v. New-York in Genua angek. „Pfalz“ 10. April v. La Plata in Bremerhaven angek. „Aller“ 10. April Vim: v. Genua in New-York angek. „Sachsen“ 9, April v. Oft - Asien in Bremerhaven an- gekommen.

Hamburg, 9. April. (W. T. B.) amburg - Amerika- Linie. Dampfer „Pretoria *, von Ham urg kommend, ift beute Morgen in New - York eingetroffen.

London, 9. April. (W. T. B.) Union-Linie. Dampfer „Gaitta * Donnerstag auf Heimreise v. Kapstadtabgeg. „Briton“ Freitag auf Heimreise in Southampton angek. „Greek“ Freitag auf Ausreise v. d. Canarischen Inseln abgegangen.

Rotterdam, 9. April. (W. T. B.) Holland -Amerika- Linie. Dampfer „Amsterdam“, von Rotterdam nah New-York,

heute Nachmittag Lizard passiert,

Er E E e E E EE E E N E A

K E E E P E R E

S e A O E E