1898 / 94 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Apr 1898 18:00:01 GMT) scan diff

empfängern in tantum ausgezahlt werden, die bereit sind, das Kapital in Grundbesiß anzulegen. Meine Herren, abgesehen von den techni- schen Schwierigkeiten, die in der Ausführung anscheinend liegen, die nah meiner Meinung ich will darauf niht näher eingehen fast unüberwindlih sind —, glauke ih, Herr Abg. Gamp hat doch Ver- s{iedenes übersehen. Ein ganz großer Prozentsaß der Nentenempfänger find landwirthschaftliche Arbeiter, besißen als solche shon als Pächter Und Nußznließer oder vielfach au als Eigner eigenen Grundbesiß. Fh will ma! annehmen, daß Neigung vorhanden wäre, das Kapital in Grundbesiß anzulegen was ich indessen schr bezweifle —, so würde do der Prozentfaß èer Erwerber, aus obigen und anderen Gründen, immer ein sehr geringer sein, also viel mit dem Vorschlag nicht er- reiht werden. Indessen, meine Herren, ih bestreite, daß eine solche Neigung, namentli bei den Alters- und Invaliditätsrentnern, vor- handern sein wird. Soweit mir die Verhältnisse bekannt sind, denkt jeder, der eine Alters- oder Invaliditätsrente hat, daran, sich mehr oder weniger zur Ruhe zu seßen und auf seine alten Tage das, was er aus der Rente erzielt, für sich persönlich zu verwenden, niht aber daran, damit Grund und Boden für seine Erben zu erwerben. Ein großer Erfolg würde meines Erachtens mit dem Vorschlag doch nit erzielt werden.

Dann führte Herr Abg. Gamp aus, als er von den Bedenken gegen den militärischen Arbeitsnahweis spra, daß nah seiner Ansicht der Osten au dadurch entvölkert werde, daß die Garde ihren Ersaß auss{ließlich aus den östlihen Provinzen nähme, was dem Often die ‘besten Arbeitskräfte wenigstens vorübergehend entziehe. Meine Herren, der Herr Gamp übersieht, daß, soviel ih weiß, die Garderegimenter, sowohl Infanterie, Artillerie, wie Kavallerie und Genietruppe, ihren Ersay aus allen Theilen der Monarchie rekrutieren. Jch weise ferner darauf hin, daß namentli Artillerie und Kavallerie in Hannover fast nur Drei- jährig»-Freiwillige einstellt, die, wenn sie in hannovershen Negit- mentern kein Unterkommen finden, auch in die Garderegimentec ein- treten. Die jährli®en Anmeldungen überschreiten den Bedarf regelmäßig um drei- bis vierhundert Prozent. Das Königin-Augufta- Regiment rekrutiert sich fast ausscließlich aus der Rheinprovinz. Die Darlegung des Herrn Abg. Gamp scheint mir daher unzutreffend zu sein.

Meine Herren! Bezüglih des militärishen Arbeitsausweises sagt die Erklärung der Staatsregierung, daß die damit ge- machten Versuche erst seit so kurzer Zeit angestellt seien, daß deéhalb ein abschlicßendes Urtheil aus den gemalten Erfahrungen noch nihcht zu entnehmen sei. Wenn beispielsweise in Ratibor bei der dortigen Garnison ein Arbeiterausweis aufgelegt wird, der nackweist, wie viele Arbeitsstellen in der Landwirthschaft, in der Industrie u. |. w. in der ganzen Monarchie, im Osten wie im Westen, vorhanden sind, dabei die Löhne angiebt, und wenn dann sich ergiebt, daß die Löhne im Westen in der Industrie 3 4 in der Landwirth- haft 2,590 #4, im Osten nur 1,50 betragen, so können diese Arbeitsausweise ret bedenklich werden und anftatt die Arbeiter dem Osten zu erhalten, erst recht verlocken, sich von der Landwirthschaft ab, der Industrie zuzuwenden oder die östlihe Heimath aufzugeben. Die Königliche Staatsregierung beabsichtigt aber durch diese Ein- rihtung der Landwirthschaft zu helfen und dementsprechend die Arbeitéausweit-Einrihtungen zu organisieren, das Wie unterliegt weiterer Erwägung.

Meine Herren! Gegen fol@cn Versuch werden kaum prinzipielle Bedenken vorzubringen sein, im Gegentheil, meine Darlegung be- weist, daß man versuchsweise feststellen will, ob und wie dur diese militärishen Arbeitsnahweisungen gerade dasür gesorgt werden kann, daß die Arbeiter dem landwirthschaftlihen Beruf, und zwar thunli&st in ihrer Heimath, erhalten werden.

Meine Herren, ich wende mich jeßt zu dem Angriff des Herrn Abg. Gothein bezüglih der Erklärung rücksihtlich der Auswüchse der Freizügigkeit. Im Eingang meiner Darlegungen vor Verlesung der Antwort auf die Interpellation, bob ich hervor, daß Werth darauf zu legen sei, daß der Wortlaut einzelner Erklärungen genau fixiert würde, damit keine mißverständlihe Deutung eintreten könne. Diese Bemerkung bezog sich auf verschiedene Punkte der Antwort, besonders aber auf die Aeußerung bezüglih der Freizügigkeit.

Meine Herren, in der Erklärung ist ausdrücklich gesagt: zu er- wägen werde sein,

ob und event. durch welche Maßnahmen eine Beschränkung der

Auëwüchse des Rechts auf Freizügigkeit, das an s{ch unberührt

bleiben solle, welche cine Entvölkerung des Landes und eine unge-

sunde Bewegung der ländlihen Bevölkerung nah den Industrie-

bezirken und nah den Städten gezeitigt hat, zu erstreben sein werde. Meine Herren, ih nehme keinen Anstand, meinen perfönlichen Standpunkt zu der Frage der Freizügigkeit offen darzulegen. Ih habe tem Tonftituierenden Reichstag angehört, von welchem Herr Abg. Szmula vorhin sagte, ihm verdanken wir die Besherung mit dem Ret der Freizügigkeit. Ich habe derzeit gegen das Recht der Freizügigkeit gestimmt, und wenn 8 si de lege ferenda handelte, würde i jeßt wieder so stimmen. Jch habe der Zeit geglaubt, die unbeschränkte Freizügig- Teit sei ein Bruch mit der historishen deutschen Entwickelung auf diesem Rechtsgebiet. Der Deutsche war gewohnt, an seiner Scholle zu Tleben, besaß stets ein stark ausgeprägtes Heimathsgefühl und An- hänglihkeit an die damit verbundenen Rechte und Pflichten. (Sehr rihtig! rets.) Durch das unbeschränkte Recht auf Freizügigkeit hat man jäh dies Heimathsgefühl, solhes Rechtsbewußtsein befeitigt. {Sehr richtig! rechts.) Meine Herren, ih habe der Zeit gegen solhes Vorgehen die größten Bedenken gehabt. Wenn ih jeßt aber vor die Frage gestellt würde, ob ih das Ret, nahdem es gewährt ist, wieder entzichen will, so würde mir doch der Muth fehlen, einen folhen Beschluß zu fassen. (Sehr richtig!) Wenn man so weitgehende Rechte einmal cewährt hat, wenn man das Rad erst ins Rollen ge- braht hat, dann kann man es nihcht wieder aufhalten, und mir würde, das spreche ih offen aus, der Muth fehlen, solchen Schritt zu thun.

Ich gehe aber noch einen Schritt weiter. Meine Herren, ih erkenne nit bloß die Nachtheile der Freizügigkeii av, ih erkenne au gewisse Vorzüge des Rechts auf Freizügigkeit an. Der Arbeiter, der kein anderes Vermögen als seine Arbeitskraft hat, dessen Kapital also in seiner Arbeitskraft besteht, kann beanspruchen, daß in der Zeit, wo das Kapital sich frei und fessellos bewegt, auch seinem Kapital die freie Bewegung gestattet wird; man kann und darf ihn nicht hindern, das einzige Kapital, das der Arbeiter besißt, möglichst günstig zu verwerthen, und tas erleichtert dem Arbeiter aller-

( die Konjunkturen der Industrie wechscln und Nachfrage und Angebot | der Arbeit stetem Wechsel unterliegen.

Herren, das is im wesentlichen mein persönlißer Standpunkt zu dieser Frage. Wenn man nun aber lediglich die Vorzüge des Freizlgigkeitsrehts in Betracht zieht, {ließt das aus, daß die Ausübung folchen Rechts auß Auswüchse zu zeitigen vermag, wie das die verlesene Antwort besagt ? Die Frage ist, m. E., zu verneinen. In der Diskussion ist s{chon verschiedentlich bervorgehoben, daß die übermäßige Abwanderung der Arbeiter nah den Städten, ia die Fn- dustriebezirke, und zwar ohne Nüksiht auf die Nahfrage nah Arbeit, zur Entyölkerung des Landes, zum Ruin der Landwirthschaft diene. Ist das kein Auswuhs? Diese ungesunde Abwanderung wird viel- fah dadur befördert, daß man in den Städten in der Wohlfahrts- frage zu weit, und auf dem Lande nit weit genug geht (fehr richtig ! rets), daß man den Arbeitern das Leben in den Städten, selbst wenn sie niht arbeiten wollen oder keine Arbeit haben, zu sehr erleichtert, daß dort Vergnügungen gewährt werden, die das Land nicht bietet u. \. w., Vergnügungen vielfah recht bedenklicher Art. (Sehr richtig!) Das, Herr Abg. Gothein, das verstebe ih unter Aus- wüchsen, welhe das Freizügigkeitêreht gefördert hat.

Ebenso ist es ein gefährlicher Auswuchs, daß das Zuwandern zu den Industriegebieten, vielfah über das Maß des wirklichen Bedürf- nifses weik hinausgehend, künstlich gefördert wird, und sogar zum Nach- theil der Arbeiter selbst, weil das übermäßige Arbeitsangebot auch die Löhne drüdckt (schr rihtig ! rechts). Die Arbeiter glauben dort dauernd Beschäftigung zu finden, dort ihre und ihrer Familien Existenz dauernd begründen und sichern zu können, und berüdsihtigen nit, daß häufig

Meine Herren, auh das ist ein Auswuchs des Rechts auf Frei- ¿ügigleit. Wenn die Jndustrie vorübergehend die Arbeit einstellt oder cinschränkt, sind die Arbeiter brodlos und können sehen, wo fe bleiben. (Sehr richtig! rechts.) Das Neht der Freizügigkeit hat die arbeitende Bevölkerung heimathlos gemacht, von der Scholle auf der sie geboren, erzogen und wohin sie nach ihrem Beruf gehören, los- gelöst und meistens nicht zu deren Glück. Das Recht der iFreizügigs- keit bezw. dessen Auswüchse hat zu einer unzweckmäßigen, auch den Interessen der Arbeiter widersprehendea Vertheilung der Arbeits kräfte geführt. (Sehr rihtig!) In diesen Beziehungen halte ich daher die angefohtene Aeußerung, den Saß, daß die Freizügigkeit s{chwerwiegende Auswüchse gezeitigt hat, in vollstem Umfange aufrecht. (Bravo! rechts.)

Meine Herren , kurz möchte ich noch Folzendes mittheilen, aus dem hervorgeht, wie doch oft ras die Verhältnisse sich ändero. Vor etwa 30 Jahren bestand in der Provinz Hannover, besonders im Fürstenthum Osnabrück, eine auëgedehnte Sachsengängerei , welche regelmäßig im Sommer Arbeitermangel verursahte. Aus meinem heimathli@en Kreise wanderten jährlich mehrere tausend kräftige Arbeiter aus, und wohin ? Zum großen Theil nah dem Often der Monarchie. Unter dem Namen Dänemarksgänger gingen die Leute nah Sleêwig-Holstein, Pommern, Posen, Oft-, Westpreußen u. #. w., machten dort den Sommer über Torf, kamen mit einem hübschen Verdienst, aber meistens mit ges{ädigter Gesundheit, weil sie auf dem Moor liegen mußten und s{lecht untergebracht waren, wieder zurü. Ein anderer Theil der Arbeiter aus meiner Heimath waren so» genannte Hollandsgänger. Diese gingen alljährlih zu der Zeit der Heuernte auf einige Monate nah den Niederlanden, Belgien und nah dem Niederrhein, um dort die Heuernte zu besorgen. Auch diese Arbeiter hatten guten Verdienst, wurden indessen vielfah an ihrer Gesundheit geschädigt, weil sie Tag und Naht im feuchten Wiesen- terrain zubrahten. Diese Sachsengängerei bewegte sich von Osten nah Westen, während jeßt das Umgekehrte der Fall ift. Diese Sachsengängerei hat fast völlig aufgehört, nahdem in meiner Heimath für besseres Wohnen, besseren und regelmäßigen Verdienst während des ganzen Jahres geforgt wird.

Meine Herren, mit dieser Darlegung will ich Vorwürfe gegen die Landwirthschaft im Often nicht erheben. Ich berichte nur Thatsachen, die zum Nachdenken anregen. Ih möchte glauken, daß durch Wohlfahrts- pflege, durch Sorge für gutes und gesundes Wohnen, richtige Arbeits- vertheilung, Gewährung von Land und allmählihes Steigern der Löhne, foweit dieselben zu niedrig, doch mancher Mißstand zu mildern sein dürfte. Jch bin niht genügend unterrichtet, ob das im Often überall geschieht. (Lebhafter Widerspru rechts und im Zentrum.) Ih weiß es ja nicht, meine Herren. (Heiterkeit.) I führe diese Dinge nur an, um darauf hinzuweisen, daß, wo es noch nit der Fall ift, diesen Gesichtspunkten besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden sein dürfte.

Meine Herren, besonders empfindlich drückt, und zwar in der ganzen Monarchie, die Landwirthschaft der Mangel an brauchbarem und fleißigem Gesinde. Nach meiner Auffassung muß erstrebt werden, das Ansehen des Gesindestandes wieder mehr zu heben, besonders die Berufspflihten, welhe die Viehwartung und Pflege und Arbeit mit Vieh betrcfffen, wieder zu Ansehen zu bringen, wie das in der Schrociz, in Holland und zum theil in den Marschen noch der Fall ist. In der Schweiz ist der Beruf der Senner und Sennerin hoch angesehen, bei uns ist bezügli dieses Berufs das Gegentheil der Fall, Arbeit im Viehstall hält man vielfach nicht mehr anständig. Das Gegen- theil erscheint nah meiner Anschauung richtig. Durch Erziehung in der Schule, durch Haushaltss{ulen, durch Gewährung von Prämien und Auszeichnung vorzügliher Leistungen, durch eine Reihe von Wohlfahrtseinrihtungen kann und muß Besserung dieser Mißstände erstrebt werden.

Im allgemeinen steht das deutsche Dienstpersonal nicht auf der Höhe, wie z. B. in England und anderwärts. Jn England vermiethet sih Mädchen oder Mann nur für den Beruf, den sie vollständig erlernt haben und beherrschen. Bei uns ift das Gegentheil der Fall. Abhilfe auf diesem Gebtet dürfte ernstlih zu erstreben sein.

Meine Herren, ich bitte um Entschuldigung, wenn ih viellei@t im Vortrage zu tief auf Einzelnes einging. Ih wiederhole, meine Herren, es ist nit berechtigt, wenn Ste sagen, die Staatêregierung verkenne Ernst und Bedeutung der Frage. Der Nothlage mit einem Schlage abzuhelfen, ist die Königliche Staatsregierung nicht im stande. Das radikale Abhilfsmittel des Herrn Abg. Szmula hält die Königliche Staatsregierung, wie ih glaube, in Uebereinstimmung mit der Mehrheit des hohen Hauses, nicht für anwendbar. Im übrigen erfreuen sich ja die Vorschläge der Königlichen Staatsregierung der Billigung des hohen Hauses. Den Vorschlag des Herrn Abg. Gamp halte ih für niht ausführbar. Daß diese Frage hier ausführlich be- handelt wurde und daß sih auch Gelegenheit bot, den Vorwurf von

| die erforderlihe Beachtung s{enke, is mir hoffentli gelungen, ih hoffe daher, daß die Verhandlungen der Landwirthschafl zum Nußen gereihen werden. (Bravo! Rufe: Vertagen !)

Nach einigen persönlichen Bemerkungen wird darauf um Ante an S I bis a E vertagt ußerdem Fortjezung der zweiten Berathung des Kompiz. bilitätsgeseßes.) : i E

inica ia

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs: Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. (Aus den „VeröffentliGungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 16 vom 20. April.)

Pest.

China. Einer Mittheilung vom 12. April zufolce be Mt di Seuche in Canton. N N Japan. In Nokko (Lokiang) an der Wesiküste von Mittel, Formosa ist die Seuche von neuem auégebrochen. Vom 26. No, vember 1897 bis 15. Februar d. J. sind 78 Pestfälle unter der Minesishen Bevölkerung vorgekommen, davon 26 mit tödtlichem Ausgang. : Cholera.

British-Ostindien. Kalkutta. Vom 13. bis 19. März sind 17 Personen an Cholera, 3 an Pocken und 160 an Fitebern

gestorben.

/ Gelbfieber.

In Para wurden, den „Public health reports“ zufolge, vem 30. Januar bis 12. Februar 12 Todesfälle angezeigt, fecner gu Cuba in Manzanillo vom 22. bis 28. Februar 3 und tin Ne gia vom 4. bis 10 März 1. In Sagua la Grande kamen in der Zeit vom 13. Februar bis 12, März unablässig Fälle der Kranks« heit vor.

Verschiedene Krankheiten.

i Potden D Moskau, St. Petersburg und Warschau je 5, Odessa 2 Todesfälle; Paris 5, St. Petersburg 38 Erkrankungen; Fleck- typhus**): Warshau 2 Todesfälle: St. Petersburg 3 Erkrankungen: Nückfallfieber: Moskau 4 Todesfälle; Genick starr e: New-York 8 Todesfälle; Neg.-Bez. Stettin und Kopenhagen je 2 Erkrankungen: Keuchhusten: London 64 Todesfälle; Kopenhagen 58, Wien 40 Er; krankungen; Influenza: Barmen, Berlin, Bremen, Breslau je 2, Lübeck 3, Elberfeld 4, Amsterdam 9, London 33, Moskau 5, New- York 11, Paris, Et. Petersburg je 5, Rom 8, Wien 2 Todesfälle; Nürnberg 76, Stockholm 35 E trankungen; Tollwuth: Moékau 1 Todesfall; Milzbrand: New - Vork, St. Petersburg, Nom je 1 Todesfall; Wien 2 Erkrankungen ; epi- demische Ohrspeicheldrüsen-Entzündung: Wien 138 Er- krankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutsden Berichtsorte 1886/95: 1,15 9%); in Augsburg und Posen Erkrankungen kamen vor in Berlin 39 Breslau 124, in den Neg.-Bezirken Königsberg 286, Marienwerder 95. Posen 165, Schleswig 111, Wiesbaden 197, tit Ham- burg 92, Budapest 114, Edinburg 35, St. Peteréburg 72, Prag 31, Wien 348 an Scharlach (1886/95: 6,91 9%): in Flensburg Erkrankungen wurden angemeldet in München 29, Budapest 35, Edinburg 31, London (Krankenhäuser) 234, Paris 76, St. Petersburg 43, Wien 81 an Div htherie und Croup (1886/95: 4,27 0/0): in Königshütte, Potsdam Er- krankungen sind angezeigt in Berlin 61, München 23, Hamburg 25, Budapest 39, Kopenhagen 24, London (Krankenhäuser) 121, Paris 70, St. Petersburg 106, Stockholm 40, Wien 59 desgl. an Unter- leibstyphus in St. Petcrsburg 239.

Handel und Gewoerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und tin Oberschlesien. An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 13 760, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen. _In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 4665, nit ret- ¡eitig gestellt keine Wagen ; am 20. d. M. find gestellt 4749, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. i

: NEGweisumn@a

über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eiseu-

bahn-Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt __ belegenen Kohlengruben.

Am 1. April 1898 wurden verlangt 2506, geftellt 2506 Wagen zu 10 t, am 2. April verlangt 2647, gestellt 2647, am 3. April ver- langt 42, gestelt 42, am 4. April verlangt 2530, gestellt 2530, am 5. April verlangt 2571, gestellt 2571, am 6. April verlangt 2602, gestellt 2602, am 7. April verlangt 2520, gestellt 2920, am 8. April verlangt 137, gestellt 137, am 9. April verlangt 2346, gestellt 2346, am 10. April verlangt 3, gestellt 3, am [1. April ver- langt —, gestellt —, am 12. April verlangt 2262, gestellt 2262, am 13. April verlangt 2450, gestellt 2450, am 14. April verlangt 2477, gestellt 2477, am 15. April verlangt 2426, gestelt 2421, im Ganzen hg go vom 1. bis 15. April verlangt 27 519, gestellt 27 514 Wagen zu ;

Zwangsvyersteigerungen.

* Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 19, und 20. April die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Rostockerstraße 2, dem Stuckateur Wilh. Prechelt zu Berlin gehörig ; Fläche 9,598 a; Nutungswerth 11 040 M; Meistbietende blieb Frau Emilie Berg, geb, Waibel, Rentiere, Calvinstraße 1, mit dem Gebot von 152 000 4 Strelitzer straße 64, dem Eisenbahn- Betriebs-Sekretär Carl Müller gehörig; Fläche 7,92 a; Nuztungs- werth 9650 A; Meistbietender blieb der Moslkereibesizer Julius Peter, Strelißerstraße 64, mit dem Gebot von 141 000 4. Auguststraße 98, Ecke Koppenplat, dem Kaufmonn Friedri Daniel gehörig; Nußungswerth 10510 A Ein Gebot wurde nicht abgegeben, das Verfahren daher eingestellt.

Die Generalversammluna des „Deutschen Phönix" zu Frankfurt a, M. vom 19. d. M. genehmigte die etnen Ueberschuß von 665 056 / ergebende Bilanz für 1897 und beshloß, den Anträgen der Verwaltung entsprehend nah Entrichtung der statut- und vertragsmäßigen Tantiömen und einer Dotation von 30000 M an die Beamten-Pensionskasse, sowie der Rücklage von 31 654 46 an die Dividenden-Ergänzungéreserve —, die Vertheilung von 550 000 als Dividende, wona 100 #4 auf jede Aktie Litt. A und 50 4 auf jede Aktie Litt. B enifallen. Aus dem Aufsichtsrath ist infolge Ab- lebens der Kommerzien-Rath Julius Nägele in Karlsruhe aus- geschieden, während die nah dem Amktsalter ausscheidenden A Alex. Hauk in Frankfurt a. ‘M. unv Dr. Aug. Hohenemser in Mann- heim wiedergewählt wurden.

Der Aufsichtsrath der Konsolidirten Alkali-Werke zu Westeregeln hat beschlossen, der am 14. Mai stattfindenden Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 13 °/9 au die Aktien und von 10 auf die Genußscheine vorzuschlagen.

__") Die leßte Pcckenmeldung aus dem Reg. - Bez. Arnsberg hat fich als irrthümlih herausgestellt.

___**) Desgl. die Meldung der 2 Flecktyphusfälle aus dem Res“ Bez. Posen.

(S@luß in der Zweiten Beilage.)

dings das Reckt der Freizügigkeit. (Sehr richtig! links.) Meine

der Königlichen Staatsregierung abzuwenden, daß sie der Frage nicht

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 21. April

1898,

Handel und Gewerbe.

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

Vom rheinisch - westfälischen Eisenmarkt berichtet die „Rhein.-Westf. Ztg.“ um die Mitte April: Die seit dem lezten Bericht verflossene Periode hat, was die Beschäftigung der Merke im niederrheinish-westfälishen Jndustriebezirk anlangt, er- freuliher Weise eine weitere Besserung im Gefolge gehabt, sodaß jet in den meisten Betrieben die Inanspruchnahme theilweise sehr ausgedehnter Lieferfristen nothwendig wird. Diese flotte Beschäftigung der Werke ist zweifellos der beste Gradmesser für den Verbrauch an Eisen und Stahl. Ergiebt sich aus ersterer also ein ungemein starker Inlandsbedarf (die Ausfuhr kommt zur Zeit wenig in Be-

| trat), welher durhaus im richtigen, gefunden Verhältniß zur Pro-

duktion steht, fo ist es um fo weniger verständlih und is auh dur nichts geredtfertigt, daß für einzelne Fabrikate so außerordentli hlechte Verkaufspreise erzielt werden. Auf dem Gebiete des Ver- handswesens" geschieht jeßt sehr wenig. Der legte Versu, die Stab- essenwerke zusammenzubringen, galt von vornherein als verfehlt, da es sich nur um eine lose Vereinigung handeln sollte. Die Rheinisch- Westfälische Schrotteinkaufsftelle ist auf ein Jahr verlängert worden. Zu diesem Verbande sind verschiedene Werke hinzugekommen und, obwohl ein Werk ausgeschieden is oder demnächst ausscheidet, hat die Schrottmenge, welhe durch die Vereinigung geht, seit der Gründung erheblich zugenommen. Ueber die Verlängerung des Deutschen Walzdraht-Syndikats wird in den nächsten Tagen ver- handelt und bei derselben Gelegenheit die Syndicierung der Draht- stiftewerke aufs neue berathen werden ; von leßterer hängt im wesent- sichen die Weiterführung des Drahtsyndikats ab. Auf die seit Monaten sehr günstige Lage des Siegerländer Cisensteinbergbaues ift die Einshränkung der Roheifenproduktion niht ohne Einfluß geblieben ; der Absaß in E!senerzen hat in leßter Zeit Stockungen aufzuweisen, weóhalb die Vere!ntgung der Siegerländer Eisensteingruben eine Fördereinschränkung um 20 % vom _1. April b T D Dos shlossen hat. Die Zufuhr an ausländishen Erzen über die Rheinhäfen ist auch zur Zeit noch sehr flott, die Hochofenwerke halten aber durhweg ix allen Sorten große Lagerbestände infolge der ver- langsamten Betriebe. Auf 2 bis 3 Monate haben die Hochöfen Be- stellungen vorliegen, one daß folhe indeß für die früher verstärkten Betriebe auêreihend find. Die Nachfrage nah Roheisen is sowohl vom Ausland wie Inland shwach; die ziemlih bedeutenden Lager- vorräthe haben noh feine Verminderung erfahren können. Die Roh- eisenpreise sind dagegen fehr fest, ein Rückgang ist nicht zu erwarten. In Altmaterial haben die Werke reihlihe Vorräthe. Bei wormalen Preisen ist das Einkaufsgeshäft für das dritte Vierteljahr fast beendet, Die erwähnte gute Beschäftigung fast aller Walzwerksbetriebe is für die Stahlwerke gerade im rihtigen Augenblick eingetreten. Die Nachfrage nah Halbzeug hat in kürzester Frist solhen Umfang angenommen, daß die Bestände hon meistens aufgezehrt sind und si für diejenigen Walzwerke, welche Wochen hindurch mit dem Bezuge und Kauf zurückgehalten haben, stellenweise bereits eine Schwierigkeit in der Beschaffung von Halbzeug herausgebildet hat. Abschlüsse sind in großer Zahl und hedeutendem Umfange zu ftande gekommen und dementsprechend jeßt die Preise fester als je. Das Luppengeschäft ist reht lebhaît; es wird allgemein fest auf Preise gehalten. Sämmtliche Puddel-Betriebe gehen in vollem Umfange, da man diejenigen Mengen, welche in den eigenen Werken niht weiter verarbeitet werden, mit Leichtigkeit nah außen abstoßen fann. Im Trägergeschäft ist die Beschäftigung sehr reichlich, und längere Lieferfriften sind jeßt allgemein üblih. Billiges An- gebot aus zweiter Hand is im Trägergesbäft noch immer vor- handen, doch ist anzunehmen, daß bei dem außergewöhnlich starken Verbrauch die billigen Abschlüsse bald aufgezehrt sein werden. Außerordentlih reihlihe Arbeit bietet sih gegenwärtig den Stab- eisen-Walzwerken, und felbst solche Betriebe, die [nach Lage der Verhältnisse immer zurückstehen müssen, haben jeßt niht zu klagen. In unglaublihem Widerspruch zu der ausgezeihneten Beschäftigung steht die Preislage. Es wird vor wie nach zu ganz niedrigen Preisen verkauft. Die auf den Bezug der Halbstoffe angewiesenen Werke befinden \sich in fehr ungünstiger Lage, da sie einestheils für Halbzeug sehr hohe Preise zahlen müssen, _während sich ibnen anderntheils niht die geringste Aussicht darbietet, für Stabeisen Preise ¡zu erzielen, die einigermaßen den Halbzeugpreifen entsprehen. Im Feinblehgeschäft if selbst von der allgemein guten Beschäftigung nihts zu merken. Der Eingang an Aufträgen if unzureichend, von den Preisen garniht zu reden. In günstigerer Verfaffung befindet sh das Grobblehge\chäft. Alle Werke sind reihli beschäftigt, wenn au die erzielten Preise mandes zu wünschen übrig lafsen. Der Verband hat mit dem außenstehenden Wettbewerb sehr zu lämpfen, und die Preise müssen im Wettbewerb gegen diese für gewöhnlihe Grobblehe in erheblihem Makße heruntergeseßt werden. In Grubenschienen is viel Arbeit vorhanden ; neue größere Abschlüsse werden jeßt niht gemaht. Was fedoch an fleineren Aufträgen auf den Markt kommt, läßt darauf hließen, daß die Preise nit besser geworden sind. Lroß des aus- gedehnten Wettbewerbs sind die dem Syndikat angehörenden Röhren - walzwerke auêgezeihnet beshäftigt; es müssen mitunter sehr aus- gedehnte Lieferfriften verlangt und von der Kundschaft auch bewilligt werden. Die Kessel fabriken sind durhweg angestrengt beschäftigt, worauf die gute Beschäftigung der Grobbleh-Walzwerke zum großen Theile zurüchzuführen ist. Die für Draht und Drahtfabrikate erzielten Preise genügen durchschnittlih sehr wenig; die Vergütungen auf Exportlieferungen sind zwar eine wesentliche Unterstüßung, reihen indeß bei weitem nicht aus, die Werke auf dem Weltmarkt in diefen Artikeln leistungsfähig zu machen. Erfreulich gestaltet \ih fortgeseßt die age der weiterverarbeitenden Industriezweige. Zu außer- ordentlih lohnenden Preisen gehen große Aufträge an Cisenbahn- materialien aller Art ein; die Waggonfabriken sind sowohl für die Staatsbahnen als auch Kleinbahnea mehr als ausreihend beshäftigt, und weitere größere Bestellungen stehen bevor. Für die Maschinenfabriken und Konstruktionewerkstätten gilt das Gleiche.

Stettin, 20. April. (W. T. B.) Spiritus loko 52,00 bez.

Breslau, 20. April. (W. T. B.) Schluß - Kurse. Schles, 34 9/0 L.-Pfdbr. Litt, A. 100,45, Breslauer Diskontobank 121,00, Breslauer Wechslerbank 110,00, Schlesisher Bankverein 145,00, Breélauer Spritfabrik 157,50, Donnersmarck 157,25, Kattowißer 174,75, Oberschles. Eis. 101,00, Caro Hegenscheidt Akt, 123,75, Oberschles. Koks 165,50, Oberschles. P..Z. 157,60. Opp. Zewent 163,50, Giesel Zem. 154,00, L.-Ind. Kramsta 151,00, Schles. Zement 219,00, Schles. Zinkh.-A. —,—, Laurahütte 183,10, Bresl. Oelfabr. 94,60, Koks-Obligat. 102,30, Niedersclef. elektr. und Kleinbahn-

wesellshaft 130,00. i L Spiritus pr. 100 1 100% exkl. 50 4

Produkten markt. Verbrauhsabgaben pr. April 70,50 Gd., do. 70 #4 Verbrauchs-

abgaben pr. April 50,80 Gd. Mad Fuea" 20, April. (W. T. B) Zuckerberiht. Korn- fter exkl. 88 9/9 Rendement 9,95—10,156. Nachprodukte exkl. 75 9/0 endement 7,20—7,80. Ruhig, stetig. Brotraffinade 1 23,25. Brot- tffinade 11 23,00. Gem. Raffinade mit Faß 22,874—23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 22,624. Ruhig. Rohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. April 9,023 Gd., 9,10 Br., pr. Mai 4,124 Gd., 9,15 Br., pr. Juni 9,20 Ed., 9,224 Br., pr. Juli 32% Gd., 9,30 Br., pr. Oltober-Dez. 9,35 Gd., 9,40 Br. Ruhiger.

Frankfurt a. M., 20. April. (W. T. B.) Sgwluß - i Lond. Wechsel 20,535, Pariser do. 0 Wine: s 1E 3 9/6 Reichs-A. 96,30, 3 9/6 Hessen v. 96 93,60, Italiener 90,30, 3% port. Anleihe 18,50, 5% amort. Num. 100,10, 40/6 russishe Kons. 102,30, 40/0 Ruff. 1894 67,90, 4% Spanier 36,20, Konv. Türk. 20,80, Unif. Egypter —,—, Reichsbank 160,00, Darmstädter 157,10, Diskonto-Komm. 193,20, Dresdner Bauk 155,80, Mitteld. Kredit 116,00, Oest.-Ung. Bank 780,00, Oesterr. Kreditakt. 2972, Adler Fahrrad 279,70, Schuckert 253,00, Höchster Farbwerke 399,00, Bochum. Gußst. 207,70, Westeregeln 191,10, Laurahütte 182,70; Gotthardbahn 145,00, Mittelmeerbahn 94,40, Privatdiskont 33.

Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oest. Kredit-Aktien 2974, Franz. 293}, Lomb. —, Gotthardb. 144,70, Deutsche Bank 192,20, Disk. -Komm. 192,90, Dresdner Bank 156,00, Berl. Handelsgef. —,—, Bochumer Gußst. 206,60, Gelsenkirhen —,—, Harpener —,—, Hibernia -—,—, Portugiesen 18,30, Jtal. Mittelmeerbahn —,—, Schweizer Zentralbahn 136,50, do. Nordostbahn 99,00, do, Union 73,00, Jtal. Möridionaux —,—, Schweizer Simplonb, 81,00, 6 °/o Mexikaner —,—, Italiener 90,40, Nationalbank —,—, Northern Pacific 58,80, Türkenloose 35,40.

Köln, 20. April. (W. T. B.) Rübsöl loko 55,00, pr. Ok- tober 52,20. :

Dresden, 20. April. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 94,70, 3s 9/0 do. Staats8anl. 100,60, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,00, Allg. deutsche Kreditb. 208,50, Dresd. Kreditanstalt 135,50, Dresdner Bank 156,00, do. Bankverein —,—, Leipziger do. 188,00, Sähsishe do. 132,25, Deutshe Straßenb. 169,00, Dresd. Straßenbahn 226,00, Säwbs.-Böhm. Dampfschifffahrts-Ges. 290,00, Dresd. Bauges. 246,50.

Leipzig, 20. April. (W. T. B.) Stluß- Kurse. 39% Sächsische Rente 94,90, 33 0/6 do. Anleihe 100,65, Zeiger Paraffin- und Solaröl-Fabrik 115,00, Mansfelder Kuxe 930,00, Leipziger Kredit- anstalt-Aktien 208,50, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 121,75, Leipziger Bank-Aktien 188,75, Leipziger Hypothekenbank 150,00, Sächsische Bank-Aktien 131,00, Sächsisde Boden-Kredit-Anstalt 134,00, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 171,00, Leipziger Kammgarn- Spinneret- Aktien 180,00, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 189,00, Altenburger Aktien-Brauerei 238,50, Zuckerraffinerie Halle-Aktien 118,50, Große Leipziger Straßenbahn 227,50, Leipziger Elektrische Straßenbahn 152,50, Thüringishe Gas-Gesellschafts-Aktien 223,00, Deutsche Spigzen-Fabrik 242,00, Leipziger Elektrizitätswerke 131,25, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 135,00.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 3,55 #&, pr. Mai 3,50 6, pr. Juni 3,40 46, pr. Fuli 3,374 M, pr. August 3,374 4, pr. September 3,374 4, pr. Oktober 3,39 M4, pr. November 3,35 4, pr. Dezember 3,35%, pr. Januar 3,39 4, pr. Februar 3,35 4, pr. März 3,35 A Umsay: 25 000, Tendenz: Ruhig.

Bremen, 20. April. (W. T. B.) Börsen -Schlußbericht. Naffintiertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Loko 5,20 Br. Schmalz. Ruhig. Wilcox 29 S, Armour shield 29 &§, Cudaby 29F &§, Choice Grocery 292 4, White label 293 „g. Speck. Ruhig. Short clear middl. loko 29 „\. Reis fest. Kaffee behauptet. Baumwolle. Steigend. Upland middl. loko 34 §. Taba ck. 1800 Packen St. Felix.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 90/9 Norddeutsche Wollkämmerei und Katinmgarnspinnerei-Aktien 166 Br., 5% Nordd. Lloyd-Aktien 106 Gd., Bremer Wollkämmerei 290 Gd.

Hamburg, 20. April. (W. T. B.) Schluß - Kurse. Hamb, Kommerzb. 136,50, Bras. Bk. f. D. 159,00, Lübeck-Büchen 171,40, A.-C. Guano-W. 63,00, Privatdiskont 33, Hamb. Packetf. 110,50, Nordd, Lloyd 108,10, Trust Dynam. 172,00, 3 9/6 Hamb. Staatsanl. 94,25, 32 9% do. Staatéór. 106,30, Vereinsb. 164,25, Hamb. Wechsler- bank 129,60. Gold in Barren pr. Kgr. 2792 Br., 2786 Gd. Silber in Barren pr. Kgr. 76,75 Br., 76,25 Gd. Wechselnotierungen : London lang 3 Monat 20,334 Br., 20,297 Gd, 20,32 bez, London kurz 20,554 Br., 20,504 Gd., 20,54 bez.,, London Sicht 20,57 Br., 20,53 Gd., 20,554 bez, Amsterdam 3 Monat 168,25 Br., 167,85 Gd., 168,10 bez., Dest. u. Ung. Bkpl. 3 Monat 168,05 Br., 167,599 Gd., 167,90 bez., Paris Sit 81,15 Br., 80,85 Gd., 81,05 bez., St. Petersburg 3 Monat 214,50 Br., 214,00 Gd., 214,35 bez, New-York Sicht 4,253 Br., 4,224 Gd., 4,25 bez., New-York 60 Tage Sicht 4,20 Br., 4,17 Gd., 4,19 bez. f

Getreidemarkt. Weizen loko steigend, holsteinisher loko 210—-222. Roggen fteigend, mecklenburger loko 155—165, russischer loko sehr fest, 121. Mais 107. Hafer höher. Gerste höher. Rüböl fest, loko 504. Spiritus abges{chwächt, pr. April 25}, pr. April. Mai 294, pr. Mai-Juni 204, pr. Juni-Juli 254. Kaffee behauptet. Umsaß 2000 Sack. Petroleum ruhig, Standard white loko 5,05 Br.

Kaffee. (Nahmittagsberiht.) Good average Santos pr. Mai 284 Gd., pr. Juli 282 Gd., pr. Sept. 29} Gd., pr. Dezember 30 Gd. Zuckermarkt. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker 1. Produkt Basis 88 9/9 Rendement neue Usance, frei an Bord Hamburg pr. April 9,074, pr. Mai 9,124, pr. Juli 9,27}, pr. August 9,374, pr. Oktober 9,35, pr. Dezember 9,424. Ruhig. j a

Wien, 20. April. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Oesterreichische 41/5 9/9 Papierrente 101,80, Oesterr. Silberrente 101,65, Oesterr. Goldrente 121,00, Oesterr. Kronenrente 102,45, Ung. Goldrente 120,65, do. Kron.-A. 99,30, Oesterr. 60er Loose 143,50, Länderbank 220,00, Oesterr. Kredit 351,60, Unionbank 294,00, Ungar. Kreditb. 372,25, Wiener Bankverein 262,00, Böhmische Nordbahn 258,00, Buschtiehrader 588,50, Elbethalbahn 256,50, Ferd. Nordbahn 3450 Oesterr. Staatsbahn 341,75, Lemb.-Czern. 294,00, Lombarden 73,50' Nordwestbahn 240,50, Pardubitzer 207,00, Alp.-Montan 155,90, Amsterdam 100,00, Deutsche Pläße 58,93, Londoner Wechsel 120,95, Pariser Wesel 47,75, Napoleons 9,56, Marknoten 58,93, Russische Banknoten 1,27F, Brüxer 291,00, Tramway 498,50. /

Getreidemarkt. Weizen pr. Frühjahr 13,40 Gd., 13,42 Br., do. pr. Mai-Juni 13,12 Gd., 13,14 Br. Roggen pr. Frühjahr 9,39 Gd., 9,41 Br., do. pr. Mai-Juni —,— Gd. —,— Br., Mais pr. Mai-Zuni 5,98 Gd., 6,00 Br. Hafer pr. Frühjahr 7,60 Gd., 7,62 Br. :

Die Bilanz der ôsterreichischen Nordwestbahn für das Jahr 1897 ergiebt für die Stamm-Aktien einen Ueber\s{uß von 1 544 537 Fl., gegen das Vorjahr ein Minus von 169 216 Fl., für die Aktien Litt. B einen Ucebershuß von 1 853 138 Fl., gegen das Vorjahr ein Minus von 198 825 Fl. Der Verwaltungsrath s{lägt die Sn der Kupons Ne E mit 5 Fl. und der

kupons der Aktien Litt. B. mi . vor. 8 21. April, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Matt. Ungar. Kredit-Aktien 371,00, Oesterreichishe Kredit. Aktien 349,50, Franzosen 339,624, Lombarden 72,75, Elbethalbahn —,—, Deft. apierrente 101,30, 40% ungarishe Goldrente —,—, OVesterr. R rlelé —,—, Ungar. Kronen-Anleihe 98,80, Marknoten 58,93, Bankverein 260,50, Länderbank 219,00, Buschtiehrad. Litt. B. Aktien —,—, Türkische Loose 55,30, Brüxer —,—, Wiener Tramway 2,00, Alpine Montan 152,90. E Budapest, 2. April, (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen loko fest, vr. Frühjahr 13,2% Gd., 13,27 Br., pr. Mai- Zuni 12,91 Gd., 12,93 Br., pr. Herbst 10,01 Gd., 10,02 Br. Roggen per Frühjahr 8,90 Gd., 8,95 Br., pr. September 7,88 Gd., 7,90 Br. Hafer per Frühjahr 7,30 Gd., 7,40 Br, pr. September 5,90 Gd., 5,92 Br. Mais pr. Mai-Juni 5,64 Gd., 5,65 Br., pr. Juli 5,77 Gd., 5,78 Br. Kohlraps pr. Auguft 12,70 Gd., 12,80 Br.

London, 20. April. (W. T. B.) (S@luß-Kurse.) Englische 22 %/% Konf. 1103, 39/o Reichs - Anl. 943, Preuß. 330%/ Kons. —, 9% Arg. Gold-Anl. 86, 4209/0 äuß. Arg. —, 6%% fund. Arg. A. 833, Brasil. 89er Anl. 43§, 59/6 Chinesen 97}, 34/9 Egypt. 1014, 49/0 unif. do, 107, 349%/% Rupees 618, Ital. 50/4 Rente 898, 6% konf. Mex. 90, Neue 93er Mex. 89, 49% 89er Ruff. 2. S. 101, 4%/6 Spanier 343, Konvert. Türk. 204, 44% Trib.-Anl. 1064, Ottomanb. 10x, Anaconda 4}, De Beers neue 233, Incandescent (neue) 102, Rio Tinto neue 243, Plabdiskont 31/16, Silber 251/16, Neue Chinesen 13 0/ Disagio.

Anus der Bank flossen 51 000 Pfd. Sterl.

Getreidemarkt. (Schlußbericht.) Markt stramm, aber ruhig, Hafer È \h. höher, gutes Geschäft.

96% Javazudcker 11} stetig. Rüben-Rohzucker loko 91/16 stetig. Chile-Kupfer 51}, pr. 3 Monat 52/16.

Infolge des zu erwartenden Ausbruches eines spanisch-amerika- nischen Krieges steigt der Preis für Weizen im ganzen Lande.

Liverpool, 20 April. (W. T. B.) Baumwolle. eni d 15 000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Unregel- mäßig. Amerikaner und Egypter F, Brasilianer und Indier 1/16 höher, Middl. amerikan. Lieferungen: Unregelmäßig. April-Mai 398/64 Verkäuferpreis, Mai-Funi 383/64 do., Juni-Juli 33/64 Käufer- preis, Juli-August 38/64—334/64 Verkäuferpreis, August-September 38/64 do., September-Oktober 332/e4 Käuferpreis, Oktober-November 331/64-—33%/4 do, November-Dezember 331/64 Werth, Dezember- Januar 31/44 Verkäuferpreis, Januar-Februar 33/64 d. Käuferpreis.

Glasgow, 20. April. (W. T. B.) Roheisen. Mixed numbers warrants 46 {h 1 d. Nohig. (Sw@&luß.) Mixed numbers warrants 46 sh. 14 d. Warrants Middlesborough II1. 39 \h. 11x d.

Paris, 20. April. (W. T. B.) Die Börse war stark bewegt bei zeitweise vorherrshendem Angebot. Später trat Erholung auf London ein, und \{ließlich war die Tendenz wieder matt. Spanier weiter rückgängig; Rente und Ftaliener waren behauptet. Rio Tinto weichend, auch Banken {chwach auf weitere Positionslösungen.

(Schluß-Kurse.) 39/6 Französische Rente 101,39, 59/6 Italienische Rente 91,00, 3 9/0 Portugiesishe Rente 17,50, Portugiesishe Taback- Oblig. 467,00, 4 9/6 Russen 89 101,00, 409/60 Russen 94 67,50, 34% Nuss. A. 99,20, 3% Russen 96 94,40, 49/6 span. äußere Anl. 343, Konv. Türken 20,50, Türken-Loose 100,00, Meridionalb. 664,00, Oesterr. Staatsb. 731,00, Banque de France 3625, B. de Paris 868,00, B. Ottomane 519,00, Créd. Lyonn. 797,00, Debeers 605,00, Rio- Tinto-A. 630,00, Suezkanal-A. 3370, Privatdiskont —,—, Wchs. Amwst. k. 206,93, Wchs. a. dts. Pl. 122}, Wf. a. Italien 74, Wf. London k. 25,324, Chèq. a. London 25,35, do. Madr. k. 312,00, do. Wien k. 207,25, Huanchaca 42,00. :

Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen ruhig, pr. April 30,50. pr. Mai 30,35, pr. Mai-August 29,80, pr. Juli-Auguft 29,00, Noggen ruhig, pr. April 19,00, pr. Juli-August 17,35. Mehl rubig, pr. April 63,80, pr. Mai 64,10, yr. Mai-August 63,60, pr. JFuli- August 63,10. Rüböl fallend, pr. April 54, pr. Mai 54}, pr. Mai- August 54}, pr. September-Dezember 554. Spiritus ruhig, pr. April 483, pr. Mai 483, pr. Mai-August 48, pr. September-De- zember 44.

Ro hzucker. (Shluß.) Ruhig. 889/06 loko 29 à 294. Weißer Zudcker ruhig, Nr. 3, pr. 100 ke, pr. April 32}, pr. Mai 321, pr. Mai-August 32#, pr. Oktober-Januar 30#. ;

Mailand, 20. April. (W. T. B.) Italien. 5% Rente 98,40, Meittelmeerbahn 518,00, Méridionaux 718,00, Wechfel auf Paris 107,80, Wechsel auf Berlin 132,90, Banca d’Italta 789.

Amsterdam, 20. April. (W. T. B.) Shluß - Kurse. 49% Russen v. 1894 648k, 3 9/9 holl. Anl. 97F, 5 9/% garant. Mex. Eisenb.- Anl. 333, 50/9 garant. Transvaal-Eisenb.-Obl. —, 6 9% Transvaal 197. Mêarknoten 58,99, Nuss. Zollkupons 191.

Getreidemarkt. Weizen auf Termine steigend, do. pr. Mai 260, pr. November —._ Roggen loko fest, do. auf Termine steigend, pr. Mai 147, pr. Oktober 133. Rüböl loko 28, do. pr. Mai 27ck, do. per Herbst 24}. |

Java-Kaffee good ordinary 33. Bancazinn 39}

Antwerpen, 20. April. (W. T. B) Petroléu un (Schlußbericht.) Naffiniertes Type weiß loko 15F bez. u. Br., pr. Mai 15€ Br., pr. Juni 157 Br. Rihia, Sali pu April 69{.

New-York, 20. April. (W. T. B.) Die Börse eröffnete {chwach und mit niedrigeren Kursen und {loß, nachdem theilweise eine Erholung eingetreten war, feff. Der Umsay in Aktien betrug 264 000 Stü. :

Weizen eröffnete fest, im weiteren Verlauf des Geschäfts zogen die Preise an infolge der ungeklärten politishen Lage sowie auf Erxpvortkäuse und auf günstige europäische Marktberihte. Später führten Gerüchte, daß der Frieden doch noch erhalten bleiben könnte, und Realisierungen eine Abshwächung herbei. Mais eröffnete fest und ging im Preise höher auf ssttramme Kabelberichte und auf Export- käufe; im späteren Verlauf des Verkehrs trat im Einklang mit Weizen eine Reaktion ein. : :

(Schluß-Kurse.) Geld für Regierungsbonds: Prozentsaß 2, do. für andere Sicherheiten 3, Wechsel auf London (60 Tage) 4,794, Cable Transfers 4,84, Wechsel auf Paris (60 Tage) 5,258, do. auf Berlin (60 Tage) 9311/16, Atchison Topeka u. Santa Aktien 103, Canadian Pacific Aktien 764, Zentral Pacific Aktien 114, Chicago Milwaukee u. St. Paul Aktien 86F, Denver u. Rio Grande Preferred 418, Illinois Zentral Aktien 985, Lake Shore Shares 1804 Br., Louis- ville u. Nashville Aktien 473, New-York Lake Erie Shares 114, New-York Zentralbahn 109, Northern Pacific Preferred (neue Emifs.) 993, Norfolk and Western Preferred (Interims-Anleihescheine) 448, Philadelphia and Reading First Preferred 37}, Union Pacific Aktien (neue Emission) 19, 40/6 Vereinigte Staaten Bonds pr. 1925 118, Silber Commercial Bars 56, Tendenz für Geld : Leicht.

Waarenbericht. Baumwolle - Preis in New - York 67/16, do. für Lieferung pr. Mai 6,28, do. do. pr. Juli 6,36, do. in New-Orleans 5/16, Petroleum Stand. white in New-York 5,70, do. do. in Philadelphia 5,65, do. Refined (in Cases) 6,35, do. Credit Balances at Oil City 75, Schmalz Western steam 5,574, do. Rohe & Brothers 5,85, Mais pr. Mai 36ck, do. pr. Juli 37#, do. pr. Sept. —. Rother Winterweizen loko 112#, Weizen pr. Mai 1098, do. pr. Juli 934, do. pr. Sept. 864, do. pr. Dez. 85F, Getreidefraht nah Liverpool 34, Kaffee fair Rio Nr. 7 67, do. Rio Nr. 7 pr. Mai 5,85, do. do. pr. Juli 5,65, Mebl, Spring- Wheat clears 4,05, Zudcker 3°/16, Zinn 14,35, Kupfer 12,25. Nachbörse: Weizen # c. niedriger.

Chicago, 20. April. (W. T. B.) Weizen ftieg anfangs im Preise auf Exporttäufe sowie auf günstige europäishe Markt- berichte und infolge der ungeklärten politishen Lage. Später führten Realisierungen eine Abshwächung berbei. Mais besserte sih im Verlauf des Geschäfts, weil Ausländer flotte Käufer waren ; später ging die Steigerung infolge von Realisierungen theilweise verloren.

Weizen pr. Mat 1102, do. pr. Juli 87. Mais pr. Mai 314. Schmalz pr. April 5,30, do. pr. Mai 5,30. Speck short clear 5,624.

. April 10,40 Pork yr. April 20. April. (W. T. B.) Wechsel auf

4 „Rio de Janeiro, ondon d. (W. T. B.) Goldagio 168,80.

Buenos Aires, 20. April.

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