1826 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 16 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Münster. Der Kaufmann Wansing zu Amster- dam, der den Armen zu Bothold- dereits früher ein Geschenk von 500 Gulden gemacht hatte, hat jeßt dem dasigen Armenhause eine gleihe Summe gescheakt.

Vermischte Nachrichten.

Hr. von Pradt entwirft in seinem l¿ßten Werke „über alten und neuen Jesuicismus‘/ folgende religidje Stacistik der Welc: Er uimmt oie Arzayl sämmtlicher Einwohner der Erde auf 670 Millionen au, und theilt siz folgendermaßen ein:

Kathoiiken .¿ + « «ae « « «"+ 120 Millloneu, Prorestauten und überhaupt von der rô- mischen Kirche disstcirende. «. + « 40 s Christen der griechischen Kirche a 80 6 also an Christen - « ce T V AIO Millionen. Aude. S 0/49 8 4a: 2d ° 4 Muhamedaner . .- - A m v E s Gößendiener « « « «Ax C O ;

zusammen wie oben . 2 es o ¿O0 RIDUen, Herr von Pradtr bemerft hierbei, daß die ungeheure Zahl von Menschen - welche dem Gößendienste sröyuen, zwar betcúben muy, aber nicht verwundern darf. China allein, sagt er, wo sih die grôßte Anzahl von Men]cheu zu einem Reiche verjammelt fiuder, euthält, nach den zuverläßigsten Berichten, eine Bevölkerung, die auf 300 Millionen ohne Uebertreibung auge]chlagen werden kann. Die Japanejeu, Hindostaner, Siamejen, die Bewohner des Judischen Archipelaçus, des Junern vou Asen, des nördlichen Theils des Russischen Neichs, "des Jnnern von Afrika und Amerika und’ dèêr Jhselu der Südjee siad beinahe alle. noz, Gößendiener. "Nemmt man dies zusammen, jo fommt man gewiß auf eine Zahl, die den “oben genannten 400 Millionen wenigstens gleich kommi. “Der in der Judischen Haldinsel und in den angreazen- *den Reichen vou Stam, Cochinchina, -Tonquin, Thibet und Napaul, herrschênde Paultus gehört einer Menjchen- masse an, welche die Volkszahl vvu ganz Europa ber- steígr, und Allé treiben Gößendi enst. Uebrigeus trd stet sich der Ex-Erzbtiïchof voi, Mecheln mit dem Gedan- ken, daß die-große*Kevolution «on Südanmerifa unge- heure Fortschritte dée Cache 7. nw nach sich ziehen werde, indem die c--tholische Bevölkerung dieses Landes in Fol ein 20p- (utiou bedeutend zuñech- men müsse. Dies Land witz sgho er, ein anderes und zwar ein cathoölijhes Chiu« wWerdg1. i Die obigen Angaden. des Herrn von Pradt'! weichen von den Berechnungen vieler" aguderer Skätistiker ab, da inehrere die Bevblfkerang des ‘ganzen Erèdodens auf 900

und sogar auf 1000 Millionen anschlagen. Hassel nimmt

940 Millionen an und nah seiner Angabe sind davon: Christen s fee ah

nämlich Katholiken . « Protestanten und andere Dissidenten «s Griechische Christen .

135,300,000 55,200,000 62,000,000

: 252,500,000 Juden . . 6 . . . e 4,000 000, Muhawmedaner . « 4 4 u R V OG,

Anhänger der übrigen Religionen «S « ‘062,000,000, M 6 940,000,000. Diese Tabelle ist nur deshalb in der vorstehenden Weise

zusammengestellt worden, um sie leichter mit den Aw gaden des Herten v. Pradt vergleichea zu können , deny Hassel hat eine andere Eintheilung der Erdbeohney nach Religionei anzenommeu,- nämlich

Monotheifien .. »+ , L. «893,000 00 Polytheisî S ey Pir A 20 000, Natürliche Rüligionen ohne heilige Bücher - 79,00" 000,

Ï é | 940,000,000.

Die obige Zahl’ von 5622 Million begreift üb-igens feinesweges lauter Gößendicnuer, sondern auch eine große Anzahl Monotheisten, namentli die Sikhs oder Zeiks in Hindostan, 3 Mill. ; die Confutzianer in Chin« und Japan ebenfalls 3 Mtill.; die Parsen oder Guedern, die man oft unrichtigerweise Feuer-Anbeter neunt, wäh rend sie dies nur als eine Andeutung des unbegre:1 lien Gottes verehren, 230,000; endlih die 79 Millionen Menschen, welche in. sogenannten uatrlihen Religionen ohne heilige Bücher leben, wozu namentlich fas? alle Neger und die meisten Eingebornen von Australien und®von vielen Theilen Amerika's gehören.

__ Die Berechnungen von. Hassel und die des Hrn, v. Pradèt, stimmen nur hinsichtlich der Juden überein; inzwijchen dürften die Angaben des deutschen Stati stikers wenigstens hinsichtlich "der Christlichen Sekten mehr Vertrauen einflößen, weil er die Zahl der Anhän ger jeder Religion in dèn éinzelnen Ländern einzeln aussührt, während Hr. v. Pradr immer nur die Ge sammtzahl der Anhänger jeder Religion nennt, wo gs denn unmdz¿lih wird, die Richtigkeit dessen, was er aw genommen har , auch uur theilweise zu prüfen, Was die Moslemimen und die Befolger der übrigen Reli gionen betrie, so fônnen beide Autoren nur nach eig uen oder fremden. HyPothesen reden und hier-hat Has sel-die Mehrheit fär sich; wozu noch fomint, daß Hert von Pradt bei Aufzählung der Befolger des Fslam auf die bedeutende Anzahl. Muhamedaner, die in Him dostan, in Afghonistan in Jran, in China und auf den Indischen Jujeln leben, gar keine Rücksicht genommen zu haben scheint, da er sagt, die Einwohner dieser. Ln

252,500,000,

der wären säiumetlih dem Gößendienste ergeben. Uzdrü gens muß wohl sc{liéßlich eingeránmt werden, daß Herr von Pradt fein statistishes Werk schrieb und nur bt láufig von dieser religidjen Statistik der Erde ge\pro: chea hat, weswegen man auch von ihm in dieser Hi sicht ein gründliches Urtheil nicht verlangen, und, wollte man dies, nicht erwarten darf.

KonigliGe Swausp4ele

Somnabend, 14. Jan. Im Schausoielßause: „Das Leben ein Traum „‘“ Schauspiel in 5 Abtheilungen, 1:9 Calderon, von West.

7 On Saale des Schauspielhauses: Subscriptions Bail.

__ Sonntag, 15. Januar. Jm Opernhause: “uf Begehren: „Die Jungfrau von Orleans,‘/ romanti|che Tragödie in 5 Abthezi., von Schiller. j

Sm Schauspielvause: „„¿Der Alexändermarsch nit Variationen,‘ componitit fúr Fortepiano, von J. Io: scheles, vorgeiragen von Herrn Detroit, - ehemaligen Königl. Kaminer Musikus. Hierauf: „Die schône Mül L fom. Singspiel in 2 Abtheil, Musik von Pa lello,

Montag, 16. Januar. Jin Opernhause: „„Eury! anthz,/“ große historih-romantische Oper in 3 Adrh: ly init. Tanz; von Helmina v, Chezy. Musif von C. N.

von Weber. Baüetrs von Telle,

Gedruckt bei Feister und Cisersdorff.

Redacteur Fot

sessor Mahraun zu Königsberg in

Jdcstselbst zu vollziehen geruhet,

Nllgemtuns

‘preußische Staats - Zeitung. E hg

NZ ¿13

Berlin, Montag, de

Amtliche Nachrichten.

Kesontf des Tagekés.

Des Königs. Majestät haben den Ober - Rechnungs: Kammer- Direftor Aschenborn zum Vice. Präsidenten der Ober - Rechnungs - Kammer zu ernennen und das desfallsige Patent Allerhö selbst zu vollziehen geruhet.

Des Königs Majestät ‘haben deú Regierungs : As- Dreupea zum NRe- gierungs - Rath’ bei der Regierumg zu Potsdam aller: gnädigst zu ernennen, und das diesfällige Patent aller-

Angekommen. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Oranien, aus dem Haag.

Seine Durchl. der Fürst von Anhalt Cöôthen- Pleß, von Grüneberg, #4 F

Der Kaiserlich Russische General-Lieutenant, Fürst F

Trubekßkoj, und

Der Kais.- Rus. Feldjäger Condraßow , als Kou- rier von St, Petersburg. : i

Durchgereist. Der Kais. Rus, Feldjäger Zu- binsfy, als Kourier von St. Petersburg über Paris wach London. i

Der Königl. Französische Kabinets - Kourier St. N omain, von St. Petersburg nach Paris.

mit 300 Mann, am ®, 9/, M

Die verehrlichen Jnteressentén der Geseßsammlung werden benachrichtigt: daß mit dem Titel und der chro- logischen Uebersiht zur Geseßsammlung des Jahres 525 heute das erste diesjáhrige Stúck ausgegeben wird, welches enthält: unter : Nr. 981. die Instruktion für die Ober - Präsidenten und

¿ 982, die Allerhöchste Kabinetsorder vom 31. v. M.

u. J., betreffend eine Abänderung in der bis-

herigen -Organisation der Provinzial: Ver- waältungs-; Behörden. Gleichzeitig erinnert auch das Komtoir, daß mit dern 1. d. M. ein ueuer Pränumerations- Termin einge- ‘reten ist und în etwa 14 Tágen das Sachregister für ie Jahre 1822 bis 1825 eins{ließlich, erscheint, das ¿der Geseßsamihlungs - Yntetessent unentgeldlich geliefert ehált, daher es ‘rathsam seyn möchte, das Einbinden

es Werks bis zu dieser Lieferung noch anstehen zu lassen. f

Berlin, deú 1g. Januar 1826, Debits- Komroir.

n 16ten Januar 1826.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausla n: de

Paris, 9. Januar. Vorgestern hat der König wit dem Dauphin im Forst von Vincennes gejagt. Gestern war Cour bei Sr. Majestät; der päbstliche Nuntius, die Botschafter von Neapel und Spanien, die Minister und viele Marschälle und Generale waren egenwärtig. :

A Gestern sah man einen Pair von Frankreich, den Grafen von Argout, und einen Deputirten, den Baron Mechin, vor dem Civilgerichtshofé erster Jnstanz in einem wenig bedeutenden Prozesse, welcher dort anhängig ist, ‘elbst plaédiren.

i el Staats-Rath Graf von Saint-Cricq hat fols ‘gendes an’ die Handelsfammer" zu Havre geschrieben : „Nach einem dem Büreau des Handels und der Colo- nien vorliegendem Berichte finden jeßt die europäischen Seidenwaaren in Brasilien eineg guten Markt, weil ‘Fie Verbindungen zwischen dieseMande und den portus giesishen Bésiungen in Indien gegenwärtig unterbros- hen sind, und die Seidenwaaren ‘nicht mehr von dort- her bezogen werden können. Wollen aber die franzôsi- schen Fabrifin hiervon den größtmöglichen Vortheil ziehn, so werden sie gut thun, die chinesischen Stosse

nachzuahmen und ch, was die Zeichnung, die’ Färbung

und das Ellenmaaß betrie, nach- jenen in Brasilien

sehr beliebten Mustern richten.

Die franzdsische %egathe Hetis von 44 Kanonen, ie Corvette l’Esperance

von 20 Kanonen" U1îb ¿Age anmung von 150 Kdp- fen, sind aus I G a O nd V, 1 auf ‘Neue SUd LLates ( ¿ 9 V Fee p clffalletdas daß, Âhrend ein Ex - Erzbischof (Pradti). in” seinen Schriften (über den Jesuitismus) die fatholisÓe Kirche angreift, sie einen eifrigen Le theidiger in einem Protestanten der angliganishen Kirche findet (Cobbett ; Denkschrifsten über dis Reform). y Das Departement des Ober - Nheins hat allein für die Foysche Syuybscription 62,900 Fr. beigesteuert. Sie beläuft sich gogénwärtig auf 699,000 Fr. L : Ein gewisser Barret in Lyon hat einen Wagen er

A 6 L Q ; funden, der dur mechanische Vorrichtungen 1m Innern

bewegt wird, und in 15 Stunden 120 Lieues soll zu- rúcélegen kôunen. Er rußt auf drei Râdern ; das V derrad dient hauptsächlih zum Lenfen und die Dei e j befindet sich im Fnnern des Wagens, den der Ee durch das Treten von zwei Balken in Bewegung p A bei jedem Tritt rollt der Wagen 16 Fuß weit vok.

V i m Erfolge seinen Wagen öffentli Barret hat mit gutem Erfolge seinen Wagen dis ch

Ï - GSofinder de ersucht. (Wenn wir nicht trrey, so hat der Erfinder der

L R V Ci S Gas Dráâsinen schon vor zehn Fahren «eine ähnliche Fahrima

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