1826 / 13 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 16 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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schine in Darinstadt gebaut und auf dem Wege nach. Frauffurt Versuche damit angestellt.) L A

‘Fünfprocebtige Reute"98 F& 85: C. Dreiproc. 68 Fr. 30 C. V London, 5, Januar. Aus Mexico sind officielle Meidungen eingegangen, welche- die wihtige Nachricht von der am 22. Sept. erfolgten Kapitulation des Forts St. Jean de Ulloa enthalten. Sie scheint haupfsäch{chlid) durch die in der Besaßung eingerissen gewesene große Sierblichkeit veranlaßt worden zu sein. Von 600 M. waren seit dem LUfsien Septbr. 300 M. gestorben, 200 M. lagen fran® danieder und nur 100 M. waren \0- nach noch in dienstfáhigem Stande. Die Festung ent; hielt 190 Kanonen und die Muuitiou aller. Art wird auf 2 Millionen Dollars berechnet. Die |panishe Gax- nifon har fich nach Räumung ‘der Festung auf der me- rxicansche Corvetten Victoria nah Havannah einge}ch1}ffe, ivojelbst sie auch breits, nah Briefen von daher, ange- langt ‘ist. /

Iu Folge dieser Nachrichten haben die mexicani schen und columbischen “Fonds fich bedeutend gehoben.

Consols 825. 2.

Brüsfei, 10. Januar. Vorgéëstéru Abend sind S. K. H. der Prinz von Oranien , von einén Jhter Ad- jutanten begleiter , vom Haag. úah St.“ Petersbürg abger?ist, : )

St. Petersburg, 3. Januar. Se. Kaisérl. Maj. haben den. Titel. als, Chef folgender Leibgarderegüitienter, des Preobrasyensfischen, Semenowschen, Jemailowschen, G-enadierregiments. und des Leibgarde, Sappeur - Ba taillons»anzuliehmen geruhet. ;

Am 26. December sind Allergnädigst ernannt: der General - Feldzeugmeister und Kommaüudeur der“ ersten Garde Infanterie: Division, Se. Kaiserl, Hoheir dér Großfürst Michail Pawlowttsch, zum General. Juspektor des Genuiewejens mit Verdleibung bei den bishétigen Postenz . die Genéralinajors Uschafow 2 und Strékälow- zu Generaladjutant#y bei. Sr. Kaiserl. Maj-+stäc, mit der Bestimmung, daß: der erstere bei Sr, Kaiserl. Hoh. dem Thronfolger stehen. soli der Dèjour Geüeral béim Generalstabe Sr. Kaijerl. Majestär, Generälitiajor Po. tapow 1, mit Verbleibung bei seinem bisherigen "Posten, zum Seneraladjutanten bei Sr. Kaiserl. Majestät; beim Leibgarde- Jsmailowschen Regiment die Obristen Kawe- lin, Perowsfji 2, Gödein 2, Bäroi Dellingshausen und det Stabsfapitain Lasarew, beim Leibgarde -Mosfkowi- [hen Regiment, der. Dhwrist Ad! yberg 14, und beiti “Leib garde Sappeur Bat ho dex Keutenänt Graf Jwelit sh zu Flügeladjutanten «R r 4 er! Majestät; und der bei Sr.-Kaiserl. HohteitWem "TPronfolger sehenoë Obrist vom Leibgarde - Jsmailow {hes Relifnknt, Merder, mit

furzéin zu wiederholen,

- dem Thronfolger Sr. Kaiserl. Majestät, der be

laucht bereits die Ursachen umstäzdlich bekannt sejy wissen, die es Mir uicht@estatteli, diz Kaiserliche Bürde añzutiehmen. HietnahWE Zch Jhren nur h! er" iu ; nah; dein voa allen inter thanen bei der Thronbesteigung Sr. Majeliüt ‘des Kj lers Alexander Pawlowitsc ewig Glorreichen Nuduy kens geleisteten Eide, in welhem unter andern nament lih gesagt Worden , daß ein jeder sowoz1 Sr. Kaiserl, Majestit dem Kaiser Alexander Pawlowitsch , a!s au «iUnmt werden wird, treu und aufrichtig tieneu- ünd iu gehorsam sein foll, und da als jolcher uach dem Ulley höchsten Willen Sr. verewigten Majestät-des Kaiiers, det aus. den Papieren deurlich. erhellt, die (m Reichsrare e. dffuret wordên Und die gleichen Juhalcs auch im dirigi reuden Senat aufbewahrt-werden, der Gropfürst Ni!olai Pawlowic]h zum Thronfolger besiimmc worden, der dj rigirende Senat, als Bewahrer des Gesebes, in Folze Tessen den. Allerhôchsteu Willeh St. Maj. des Kaisers Alexander Pawlowitich Glorreichen und ewig denfwüt digen Andenkens púnkelih hátte erfúllen mússen und ete füllen muß. |

Judem Jch úbréigéns in vollém Maaße die vom

Ergebenheit fühle , so ersuche Jch: Ew, Erlaucht, dieset hochgeehrten Korporation Meine ‘aufrichtige Erkenn lich keit zu bezeigen, wonebst Fch! 1o{ch hinzufüze, dz j wehr Jch den Werth. einer solchen Anhänglichkeit fühle,

verbleiben. __ (9èz,)- Konstantin Zesareivit|ch, Warschau, den 8. Deeember-48295.

Majestát haben am-1.°d, "Mrs. dei ‘diplomatischen Coóps-Audieuz zu értheilén geküher. Es sind, diescn Tagen“ höch méhktere Offizitte verhafréc: wordén 10, Die: niedergesebte Untersuchungs: Conirhissidn besteht aus Sr. Kaisérlichen Göheit dem Getopfürstes Micharl, Lewaïchodw und DenckEendorfff, dem Flúgel Atzjuranten Obersten Adlerberg and derti Rê®htsgelehrten Bucharow, Am 2. d. M. hat das feierliche Leichétidegäuanih des - Genetal-Gdouvetnelrs Giafen Miloratowitsc) in der Kasan]chèn Kitche“ Statt“ gefwnden. : | Se. Kaiserliche Hoheit der Erbgroßfürst ift zam Chef des Paulowstis N Metrrabiee Regumnentes ernan. Die Genera( - A: jutanten, Frid "Teubeßkoi und Strekalow. sind, ersterer nach)- Berlin, lebrecer uach dem

Verbloibung bei seinem bisheriä «Posten, zum Flügel: adjuranten' bei Sr. Katserl. Maf dts ;

Die Stx, Petersburgische “Beituug enthält heute (náchst den bereits in Nr.. 4. dor Staat Zeitung mic getheilten «Käiferlichen Mañúifest und dazu gehdrigeu Actenftúücken) folzendeu®. Erlak Sr." Kauerl. Hoheit des Zejarewitsh und Großfürsten Konstantin Pawlo - witsch an den Hecrn Justizminister, *Geucrak von der Infanterie Fürsten Loba1ïow - Rostowskji.

Der im „dirigirenden Senat am Oberprokureurs- Tische - dienende- Kollegienrath Nikitin hat Mir vou Ewr. Erlaucht ein Pater úbérbrächt mit der Aufschrift: | au Se... Kaiserliche Majestät Koystäantin “Pawlowitsch allexunterthäuigstec -Rapport von Justizmitti|ter.

Da ich. mich: nicht berehtigt halte, selbiges anzu: nehmen, so sende Jch ex, da es. Mir näch“ diesem Titel nicht zukommt, an Ew. Erlaucht mit eben demselben Beamten, wieder zurück, Aus Meirer Zuschrift an Se, Durchlauht den* Prásidireoden im Reichsrathe, Hrn. wirklihen Geheimeräth 1fter Klasse Fürsten Lo-

Haag abgegangen. F

St. Petersburg,-4. Januar. Die. Hauptstadt genéeßt fortwährend der grözten ‘Ruhe, Am 2. d. is der Graf Miloradowitsch" beerdigt worden. Das Vik wohnte dieser Feier in. großer Menge bet. Zwei Gar Regimenter waren dabei zugegen und der, Kaijer S-!d[k folgre . einige Zeit: der Leiche. Die. ganze: Feierlichkeit zeichnete sich aus durch die größte: Ordnung die tiel!le

heit für. Se. Kaijerl., Majestät, (2,4.

Za Moscau - ist. dem Kaiser der Eid der. Tres enthuflasiisch geleistet worden, Alle Militair - und Civ!!- Behörden, uebst dem. hohen Adel, kamen am 30. De-. in der Kirche zur Himmelsahet: zusammen woselbsk das Original des Testaments des Kaisers: Ulexander nieder: gelegt war. Diese Urkunde wärd. durch den Erzbischef Philaretes feierlich „eröffnet, und von hm, nebst den Manifest Sr. Majestät des Kaisers Nicolaus I., laut vorgelesen. Alsbatd teistere“ die" aanze Versammlung det neuen Hetrscher den Eio. Jm Laufe des Tages beeifer

puchiu vom Zten dieses Decembers , hätten Ewr. Er,

ten sich die Truppen und die ganze Hauptsiadt dies?

alle |

_Vergehuugen eiugestandcn begnadigt. i bis jeßt

dirigirenden Seyat auh Mir persdnlich erwiesene eifrige |

J cs-um {9 mehr-füúr Meine Pflitehalte, uner\chüt | terlich ¿under Erfüllung des: heilizen,„ von Sr. M:j-stät | dem in Gott ruhenden: Kaljer“ fésigéstellrenGescl2s zu

St. -Peéceisbiïtg, “4, Fär. Des “Kaiser! Wi gen auf Unsere Regierung herabfleheten , wagte es eine

dem Kriegs-Minister, den Genéral-Atsjutänten Kuruloss, Folgen,

Wehmuth- und den Ausdruck der- allgemeinen: Ergeben

N Wwálze::

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¿1 erfúllen. Die Begebenheiten vom 26. hatten 7 den fiessten Puwillen#étregt. i: die úber diese Unr eingeleitete Untersuchung 1 vollem Ganzgez, Se: Kiserl. Hoheit der Großfürst Selbst «s Mitglied der dami: beauftragten Commission. Es steh-c fest, daß seit langer Zeit ¡chon diele furchtbare Verschwörung durh cine gehäme Ge- sellicafc im Dunfela „aizesponnen worden ist. Das Verzeichniß der Ang-flagten ist darch die N=-men eimger sehr jungen Officiere vergrößert worden , welche mit der “hrem Alter eigenen Unbesonuenheit ih in eine Ver- vindung hatten hineinziehen (assen, von deren verbreche- rishem Zwecke 11d bejammernswertheu dolgen fie sich feinen Begriff „gemacht hatten, Als sle Hierüber im Rlaren waren, wurden sto vou Schrecken ergtissen einige darunter hat der Kaiser, in Betracht ihrer Jugend" und ihrer Reue, und -weil sle aus eigenem Antriebe ihre Uebrigens fiudet unter den Vershwdrern keine Person von Bedeurung. Es ist ‘in Bezug auf das Complote das hier foigende Kaiserliche Manifest erschienen. | .St, Petersburg , deu 2. Januar. Von Gottes Gnaden, Wir, Nicolaus I. Kaijer und Selbstzerrscher aller Reupen 2c. 2c. Thun fund allen. Unsern getreuen Unterthanen: Das béklagenswerthe Eretgniß, welches den Tag des 26. Dec. , jeuen Tag, an weichem Wir Unsern Völ- firn Un jere Thronbesteigung verkündigten, “getrübt yar, i durch den Bericht, den Wir darúber haben publicirén lassen, in allen. seinen Einzelheiten bekannt. Zu dem“ Augenblick, wo die ersten Scaatsbehdrdeh, alle Nerlitair- und Civil, Beamten „. das Volk, die Truppen Uns ein hellig Gehorsam und Trete shwüren , und, in dzn Tempeln des Herrn versammelt, die göttlichen Seegnun:-

Handvoll Aufrühker, sich gegen diesen Nationulact auf lehzuend, Ven Ges der oberen Gewalt, der militairi schen Zuche' und der Ueberredüng zu troßen.- Um den Rebellenhaufen zu zerstreüei, mußte Gewalt gebkatich! werden, Ju diesen wentgèn Worten ist der ganze Vor fáll enthalten. Jn si selb weuig bedeutend, “ist er es nur allzu sehr dutch seinen Ursprung und“ durch feine

Indeß, so viel Shtnerz Uns diese Folgen auch ver- ursachen, so erfennen Wir doch in ihnen die unertfor\ch: lien Wege der Vorsehung, welche das Böse bestraft O aus diesem Bôsen selbst das Gute hervorgehen ht: :

Bet der bloßen Uebersicht der ersten Ergebnisse der Unter chung, deren Gegenstand die Unruhen des 26. snd, haben slch{ch iu dem auftührerischen V-reine , der solche veranlaßte, zwei Klassci von Menschen bemerfiich gemat, Die einen wären nur verführt; se wußten | nichts voni der Verschwdruig. Die andern, als wahr- hafte Meuterer, haben ihnen als Führer gedient.

Was wollten die Verführten ? Die Treue ihrer Eide bewahren. Alle’ Kubstgrisse sind angewandt wer- den, um sie glauben zu “machen , daß sie“ den Thron vertheidigten und, von diesem Gedanken ausschließlih beherrscht , blieben sie für jede andere Ueberzeugung un: empfänglich. R d

Was “wollten die Unrußestifter? Die heiligen Worte der Treue, des Eides, dèr geseßlichen Ordnung, selbs der Natne des Cefarewitsh und Großfürsten- Con- stantin waren für sie nur der Vorwand des Verraths. Sie wellten den Augenblick benußen, um ihre verbres- | herischen Absichten auszuführen ; jene längst angeipoön- nenen , längst überlegten , längst in der Finsternriß ge: teiften Entwúrfe, in deren Geheimniß ‘die Regterung nur zum Theil eingedrungen war. Sie wollten den Thro! stürzen, die Geseke vernichten, das Reich um- und Anärchie herbeiführen,

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-Cinwbohuern der HaupistadE/ Fo- vie Zuneigung als

Welches waren ihre Mittel ? ‘Der-Meuchelmord. Ihr erstes Opfer ward der Militair-Gouverneur, Hraf Miloradowitih; er, den das Lóos der Wassen auf dem Felde der ‘Chré ‘in ‘funfzig Schlachten ver) chont hatte, er ist durch die Hand ‘eines Meuchelmôrders gefallen, Dieser Mord war nicht der einzige der Ober{t Strurs ler, Commandant-des Leibgrenadier- Regimente, welcher getödtet , der Generalmajor Schenschine- der Generals major Friedrichs und andere, welche {wer verwundet wurden , vbeliegelten mit ihrem Blute ihre Treue N Ehre und Psiche. Mitforcgerissen in den Tumuik, haben die Soldaten der verleiteten Compagnieen Ai diesen Freveln weder dur dis That, noch) durch die Ses sinnung Theil genommen. :

Eine 'srenge Untersuchung hat Mir darsn den Beweis gelicfert , und Jch betrachte es al eins Zie Handlung dér Geréchtigfeir und als Meinen erren Lrolls sle fúr unschuldig zu erklären. » PRS

Dieselde Gerechtigkeit verbietet aber auch, die Schul- digen zu vershonen. Alle diejenigen, die in der E suchung begriffen siud und überführt werden, sollen etn idren Verbrecheu angemessene Strafe erieciden

_ Nach - den- bereits getroffenen Maaßregeln IEEZEN diese Untersuchung und diese Bestrafung, etn Uebel, d s Keim vor mehreren Jahren [chon gelegk Me in seinem ganzen Umfange und in allen. seinen nid gungen umfassen. Sie werden es, Jh hege das ert rráuenu, bis in seine Wurzel vernichten; sie iverd?n ois geheiligten Boden Rußlands von diefer fremden Senne reinigen z sie werden diejes gehäßige Gemisch von erbárm/ lien Wahrheiten und willkührlihen - Muthmapuli«Ls welche erhabenen Seelen zuwider sind, verschwinden machen z sie wérden auf immer eine 1harfe und 6: lôschlihe Grenzliuie zwischen der Vaterlandsliebe Un? den auf gewaitsame Uinwälzungen gerichteten M |chasten, zwischen dem Streben nach dèm Besseren Rus der Wuth, alles Beitehende umzuSürzen , ziehen, fe werden der Weit zeigen, daß die Russische Natt0a, sters threm“ Beherrscher und den“ Ge}eßeu getiel, die gezeimen. Auskrengungen der Anarchie zurúckweilet, D sie bereits die vffenen Angriffe ihrer erklärten “Mad abgeschlagen: hat; sie werden beweisen, daß das Ucbe nicht Úúberall unzerstörbar ist.

Wir haben das Recht wetche Unsere Unterthaneyz ‘aller í rem Throne beweisen , diese heiksazie Erf und zu erwarten, * Bei GelegehYeit der

von der Anhänglichkeit, Classen. Uns und Use- olae zu hosen Vzrfálle des

E er tve L: i ; ountlichkeit bei den 26. haben Wir mi(Freude,,„ mit Srkenntlich Eifer,

bei den Truppsn" das AUtqedübdige Verlangen, die Aufs

rúhrer* auf dew ceffen«Winf?des#Monarchen zu züchtigen,

richtige Hingebung gefunden,

in ihren* Anfüßhrezn Zie (nd é s uud cin tiefes Gefühl

welche ihre ‘treuë Ligbe#für U

wahrer: Ehre«ihnen, sin zefläßt batten.

i i:

Unter ihnen hat si det Graf MiloradoMitsc ausse gezeihuetz ein “eben” so ünersthrefener Soldat ols, er: fahrner und-geschickter Geúeral ; stzts geliebt als Vdes befehlshaber , gleiche furchtbär im Krieae als jau (n Frieden „in det êffentlichen Vekwaltung von strenger Gerechtigfeits - Liebe, i der Ausfuhrung der Befehle seines Monarchen von glühendem Eifer beseelt, ein der Kirche und dem Vaterlände. treu ergebener Sohn, fiel er, entfernt vom Schlachtfelde, durch die Hand cines niederträchtigen und hiriterlistigen Bösewichts; aber er ist als Opfer . seines brennenden Eifers in dem Augets blicke treuer Pflichterfüllung gefallen, uud die Jahre búchér Rußlands werden sein Andenken fortan uuver- gänglih bewahren. A A A

Gegeben ‘zu St, Petersburg am 31. Dezember t Jahre Christi 1825 und im Ersten Unserer Regierung-

(‘gez.) Nicolaus.