1826 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 24 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

78

Staatsmänner zu sein. Sie halten sich wenizstens für den Marmorblock, aus dem eta Bildhauer entweder ein Thier oder einen Gott machen kaun, Jch wollte, man könnte den jeßigen Griechen etwas von oem Geist des Epaminondas einhauchen, der mchts Entehrendes darin sah, in Theben ein Gassenfeger zu sein, als ihm dies Amt von seinem Vaterlande übertragen wurde. Doch muß man bemerfkfeo, daß, wenn. die griechische Eitelkeit und Eyrsucht vernichtet werden sollen, auch die zu großen Barrieren gezen mahomedaunischen Despotis- mus errihtec verden müssen, dasselbe Gefühl, welches das Schwert dér bürgerlichen Uneinigfeir entblößt, fößt auch den Abscheu gegez. die Türken ein. -

Der Sold den man den Soldaten zahlt, hat ste von ihren Landherkn*(Läpicani) getrennt. Da sie, in deu Besiß von grgßew Ländereien, deu eigentlichen Adel des Landes bilden, “sd @würde ey: ckweise+ gewesen sein, weni manu. sie in das Jutéxéssé déx. Regierung gezogen hätte. Es scheinr unweise und au ungerecht zu seyn, eine rein hydriotische öder fauari{he Regierung in Morea etngefühit zu habên; denn fh# Landherrn bilden die eigentliche Kraft deé -Läudes, da ihre Lebensweise es mir sih bringt, daß S H" gröpbey Einfluß auf ihre Untergebenen-vder 6.7. ausúben, und da sie für die Localitát allerdings s dl? desten Anführer in krte- geri\hen Bewegungei zu betrachten sind. Sratt es dje- sen Landherren zu Üderlasseù „-die desten, thnep bekgnn- ten Leute zu Soldaten auszuwählen und sis "zu ‘den Dingen zu gebrauchen, zu denen sie änérkamtiterweise am paßlichsten snd, hat man nun etne Armeè von Sóldnern- errichtet, die, von allen Seiten zusammen laufend, von niemand gefgunt sind, und wiederutn kei nen ‘der Officiere fenen, unter deres Befefehlen sie dienen sollen.®* Der ntg A «Ss “zist hôchjt erbärmlich; SiCfind A kiffen | Namen gefesselt’ (ein Unis Soldaten so wichcig ist); F werden von feinen “nnetn Trieb angefeuert; die pedantische Eiuúdung iu Hand- exercicéen und was dazu gehêrt, (ist ihnen zuwider, europäische Disciplin is aegen ihre frèie Natur; dîe- jenigén, welche bisher für Weiber und Kinder, für Leben: und - Frehheit fochten Wsinven sich für alle Strapaßen und Gefghr durch Páras den Tag [chlecht be- lohnt; „s 1G neben anwerben zu lassen, empôren a E vou sich, und ihr

i i (O bf,

t. Schi ¿S einigen Monaten im Dienst ange (hi (9, je 2 fostet monatlich tausend Dollars! un Vit uten de Asfaire hat statt gefun- den. Die aaten l. g Jeßt schon, im voraus bezahlt zu werden. Es giebt leider Beispiele genug, daß Capitaine sich gerade in dem Augenblick vom Dienste zurügezogen, wenn die ihrigen am wesentlichsten erfor- derr wurden, lediglih um die Regierung zu neuen Be; willigungen zu zwingen. So hat der Patriorismus gäuz- lich aufgehört, seineu-wohlthätigen Einfluß zu äußern. Rechnet man nun noch hinzu, daß jeßt auch die Schiffe gefrachtet werden, daß Morea selbt dergleichen gar nicht hat, und daß seine Nachbarn auch nur auf den baaren Profit rechnen, den sie davon ziehén fönnen: jo is der jekige geringe Dienst der-Flotte a#tch erklärlich. Die Art und Weise, wie ein Fremder hier Nuben riften fann, VPesteht*lediglih îïn ‘déèr Kunst, den ‘han- deinden Theil mif dém denkenden in nähere Harmonie zu: bringen; Kann er dies ausführen, so thut er viel. Die jebige Verwirrung, das Zankenu und Streiren bei der Annäherung des Feindes, erianert nur an den alten

'

c n O ann T TAU der bei* d exr as cu Wen,

j

Aberg'auben dieses Volks, an-das Abschiegen von Uer gewehr bei einem Ertbeben, um dessen Fort!chritte ¡u verhindern. a) ;

Von den jeßigen Anführern ist feiner, selbs F olga: fotcout niht ausgenommen, der Regierung" gefäß licher als U'ysses, (Bekanntlich im vorigen Jahre mi: Tode abgegaugen.( Er wird nicht nur mit dem Namen cines Berräthers und Bösewichts belegt, sondern man iennt diejen alten Günstling von Ali Pascha jeß: auch einen Setgherzigen. Goura und Nifetas sind am meisten de liebe, aber beide bloße Maschinen, so brav als einf (tig, Mauroktordato mug ein ausgezeihneter Mann sein. Ex dewetfskc"iigte, was Ypsilanti vernachlä!sigte, uni bielt sich an der Spike der Angelegenheiten, ohne Geld Ale ein Fanariot bekümmern ihn die Jnseln um Morea oi viel. Die Chefs hassen ihu, weil er nicht iner von thnen ist; die Kaufleute achten ihn deshalb. Dit Theoretifer, die insgesammt fü1 die Republik sind, sind aicht für einen Mann eingenommen, von dem sie glau ben, daß er für eiuen fremden König intrizuirt. Die Vernúaoftigsten betrachten diesen Fürsten als einen Mauy, der in Ermangelung von militairishen Talenten und Einsichten die größten Wünsche für Frieden und Ord; nung hat, und sie wünschen, daß er seinen Zweck für jeden Preis, nur mit Ausnahme des Preises der verei, erreichen mdge. Sein Einfluß war in Et am größten, aber er fängt an zu sinken, seit er cine großen Versprehungen nicht erfüllen kann, und szit er unflug genug gewesen ist, Geld vön jeueu Wucherern zu. leihtn, welche, wie Shylock, zuweilen in Blut de! zahlt sein mögten. Ss

Viele. der’ fanariotischen Fürsten, wie Maurokordatg

. und Ypssilauti, famen nah Griechenland in der A : icht, sieh Cizgenthum zu erwerben,

dessen Besiß ihnen nor weadig war, um. Macht und Einfluß zu erlangen. Sie werden Daher in der Thac als Fremde angesezen, und nichts als große Talente und Reichthum faun se mit den Eingebornen auf gleihen Fuß stellen.

Sago ——_—

“Königliche Schauspiele

Montag, 23. Jan. Im Opernhause: ¿„Nurmahal,“ oder: „Das Nojsenfest von Caschmir ,‘/ lyrisches Drama in-2 Aöth.ilunge0, mit Taûzz nach dem englischen C: dicht Lalla Rüùkh, des Th. Moore, von C. H-rklots, Musik von Spomini, Ballets von Lauchery.

Dienstag - 24. Jan Jm Schauspielhause: „, Dit Bekehrten „‘/ Lufstipiel in 5 Abtheilungen, von E, Raw vach. : Hierauf: „y Der Hahn im-Korbe,‘/ Vaudeville in 1 Aufzug nach, dem Franz., und mit Musik vom Herrn Baron v. Lichtenstein. |

Im Opernhause: Redoute. Einlaß Billets zu 7 Reblr. für jede Person, sind bis Dienstag Nach1n!tiag 5 ‘Uhr - bei dem Kistellan Herrn ‘Sattler im Overn: hause, bei tem Kast:llan Herrn Adler im Scha! piel

‘hause, uad Abends nah Erdffnüng des Hau'-s an den "beiden Kassen zu ‘habén.

Es werden auch Zuschauer Billets zu den Logen des dritren Ranges vei auft und sind daher dieje B llets gegen Bezahlung v9! È Rthlr. für 24s Stück, 90n Dienstag Morgc Uhr bis Nachmnitrags 5 Uhr, bei den “beiden “genannten Kastellanen zu haben. * Die Kasse wird um 9 Uz: g! dffner. Ende der Redoute um 5 Uhr.

Gedruckt ‘bei Feister utid Cisersdorff.

Nedacteur

A cli oiien \

4

hielten, und diejenigen; welche Seine Majestät hattèn

A [Tg E Lt ns

7

4

Preußishe Staats - Zeitung.

Ne 20.

Berlin, Dienstag, den 24sten Januar 1826.6

A

Amtlihe Nachrichten. Kronik des T ages.

__ Seine Majestät der König haben dem bei Aller- 60chsst Jhrer Gejandschaft zn Paris angestellten Grafen August Heinrih Herrmann von Döuhoff. die Kammerherrn Würde zu ertheilen geruhet.

G o. p -- M «M a! O Med mana

Berlin, den 22\ten Januar 1826.

f . s h Ei (. vat

+ E,

wie auch den alle auwesenden hoßen Fürstlichen Per-

fon:n und gefo

von. den Rittern des schwarzen Adlers Ordetis und T rothen Adler - Ordens erster Classe; nebst den von Gene Sens: Commission geführ- ten, seit dem 25. Jan Fs örigen Jahres und jebo neu ernannten RitcttF- A nzeiSen.- Fubabern in die Schloß - Kapelle, bo di gedachte “Commission mit den zuleßt erwähnten Ritter und Juhabern , wie auth die gúdern antvesenden Ritter, dem Altar. gegenüber Pia&-nahmen. Hierauf wurde die Liturgie von dem, vor dem Altar stehenden Bischof Dr, Eylert abgehalten und der Seegen gesprochen, wie auch das Te Deum

« » g

Auf Befehl Seiner Majestäce ‘des Königs wurde | von allen Anwesenden gesungen.

heute das Krönungs- und Ordene-Fest gefeiert. :

Die ‘in Berlin anwesenden Personen von denen, elche feit dem. 23sten Januar des vorigen Jahres bis zum 18ten dieses Monats Orden und Cha; elta er“

inladea lassen, um am heutigen Tage Orden und Eh: renzeihen zu empfangen versammelten si im König:

lichen S éhlosse..

Die lebtern empfingen hier von der General? Or-

“dens Commission, im Aystrage Seiner Majestät, die ¿« von Alerhöchstdenenselben ihnen; am 1Z3ren dieses Monats

¿stimmten Dekorationen, Dann führte die gedachte Commission ‘alle oben erwähnte “Ritter und Junhaber in das gelbe Ecfzirumetck. in welhèm von jede dex Kd. nigl. Preuß. Orden und Ehrenzeichen einige eingeladene ere Ritter und. Johaber veksammelt warten. Der liche Geheime Rath-von Raumer “lgs daselbst von Seiner Majestät am -18ten- Januar dieses Jah- voll;ogene Liste der neuen Verleizungen den Anwe- endeù vor. En

Demnächst wurden sämmtliche seit dem 23sten Ja-

ar tes vorigen Jahres und am 18ten Jatuar 1826

(annten Ordens - Retter und Ehrenzeichen - Jnhader

einer Majestär dem Könige von der Geueral Ordens- aomini!ston vorgestellt, Seine Majestät bezeigten thnen ällerhöcchstderd. Huld und Grade und geruüheten den thrfurchtsoolen Dank derselben anzunehmen,

Die: kirthliche Feier des Krönungs - und Ordens:

gestes' fand, der großen Kältè wegen, hit in der Domkirche, fondern im“ Schlosse statt, und- bei dem beschränften Raum fonnten nur die eingeladenen Per- jenen dabei gegenwärtig seyu, ; __ Zu dieser Feier versammelten si, die Ritter des [chwvarzen Adler - Ordens und die des -rothen Adter- Vrdens erster Classe im rothen. Sammet - Zimmer zu- nachst der Kapelle, die. andern Ritter uud Juhaber vot Shrenzeichen aber im Nittersaal und dem daran stoßen den Zimmer. :

Seine Majestät der König begaben sh mit den

Maáje Prinzen uno Prinzessinnen des Königlichen Hauscs,

Pag t

/

P

Nach Beendigung diesér kir{hlichen Feier begaben

ich Sygiur je(zár der König die - Königlichen Prins A B. u-die paytn Káestlichen Pérsonen,

e in Ayelle vcfindlihen Personen, nach tr saal, wojel M die andern eingeladenen Rit-

ter und Inhaber bereiW-dersamnmelt waren. Der Bis fchof Dr. Eolert hielt dafelbst “die der Feiêr des heuti» genu Tages gewidmete ‘geistliche Rede. : ; Nach “Beendigung derselben wurde zur Tafel zes gangen. Diese war indem gelben Eckzimmerz dén beis- den daran stoßenden Ziwmezzg, Ter BildergSallerie und dem weißen Saal angeord L gatd es nahmen in zuerst erwähnten Kay i, der +Bisder Gzallerisg Ï 2 Dersonen daran

itár nud des Kd

V

niglichen Hauses. begicireen uTR nig und folgten ihm. Das Verzeichniß der am 18. Januar d. J. geschehe- nen Verleihungen ‘ist folgendes: 1, Den rothen Adler-Orden 1ster Klasse j erhielten: 1. Der Geheime Ober - Tribunals - Prâfident v. G rols- mann, mit Eichenlaub 9. Der Fútst zu Wittgenstein: Berleburg, Eichenlaub,

11, Deni-rothen Adler-Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub.

1, Der Staats - und Justiz: Minister- Graf v. D.a n- ck elmann,

9, Der Geueral: Major v. Cla usewiß L, deur der 9. Jnfatterie: Brigade.

3. Der Geueral - Major, v. Steiüwehr, Dixeftor er Ober - Militair: Examinations Kommission.

à Der Kanzler- der Universität Halle, Dr, und Pro-

ssor Niemeyer.

oßne

Hommuians

den -