1826 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 25 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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und daß ‘die Polizei sich es sehr angelegen. sein" lasse, den Zweck dieser Reisen zu erfahren, wird in obgedach- tem Schreiben dahin berichtigt, daß zwei junge Perso- nen vom diplomatischen Corps, die Andalusier kennen zu lernen wünschten, Pässe. nah Gibraltar uvd. Cadix genommen haben, Der eine ist der Graf Canin, : Se: cretair der russishen Gesandtschaft. L Andere Pariser Blätter melden folgendes aus ¿adrid vom 5. Januar: Die consultative Junta ist in Folge eines an ihren Präsidenten, General Costanos, gerichteten Schreibeus: „Es ist der«Wile Sr, Majestät, daß die Fnuktioner, der consultativen. Juúca aupjydren‘‘ aufgelôst worden. :

Der General Castanos so{l zum Chef der Königlichen Fußgarde an die Stelle des, ‘wie man sagt, aus Madrid verbannten Grafen v. Espaghe exnannt worden sein.

Die Zahl der Mitglieder des neuen . Staatsraths wird, wie manu glaubt, nächstens vormehrt, und H. v. Ugarte ebenfalls dazu ernangse werden.

Man versicher®, daß der Pabst ersucht worden ist, dem Franziskaner-: General, Pater Cyrillus v. Almeida, ein Bisthum in partibus infdelium. zu verleihen, und dies Begehren soll vom .Römijchen Hofe willfährig aguf- genommen worden sein. —, Der Aristarque erzählt, es seien zwei ehrwürdige ‘Personen zuzGranden von SÞpwe

nien erhoben worden, „nämlzch der General des Mônchs

orden San- Domingo, und. ein .Mduch Namens Alin,

vom Carmeliterordenm: { ei d, |

i Túárkei. Französishe Blätcer enthalten folgendes aus Leucas auf Sca. Maura (eine der Jonischen Jnseln) vom 26. December: « Der Serasféer Réschid; hat Der- visch Cassau, dad Haupt der «Albaneser, ° Sultzo Codja enthaupten lasseu. Dies zwiesache Ercigniß hat große Bestürzuyg unter den Albanesern h„rvorgebracht, die. táglih in großer Zahl desertiren, und, Krieg und Ovsmanen verwünschend, ihre Berge wieder heim}uchen. —— Anstatr Missolunghi anzuzreifen , befestigt der Se- rasfier sein Lager, in welchen ex von den Etoltern euu- geichlossen ist und niht weiß, was er vornedmen joll. So æben erfahren roir, daß oie Túrken bei Salona ei nen Verlust e:littew hgben; auch sagt man, Jbrahinm Pascha jei in dgr M egend von Coriínth ge¡chlagen worden, «ch , #2 Cg, en,

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Elberfebd, 16. Januar. Heute bei den Di- rektionen der rheinish: we\tindijchen Kompagnie und des deutsch» amerifani\chen Bergwerks-Vereins, von Mexico eingelaufene Depeschen bringen die Nachricht, daß das Sch! Ri10 Pakett, welches die rheinish - westindi!ché Kompaznie verwichenen Semmer von Antwerpen aus nach Alvarado expedirt hatte, und womit die ersie Knapp schafts: Sendung des deutsch: amerikanishen-Berg- werk-Vereins ausging, vor dem Hafen verunglückte. Von der Ladung is wenig oder nichts, die Manuschaft aber alle, ohne Ausnahme, gerettet; leßtere war auch bereits am 17. Novbr. glúcklich in der Hauptstadt Me: rico angekommen. SaF

Der Betrag der Ladung i| in England versichert, und die Eianuer derselben sind mithin gegen pecuntairen Verlust ge]chüktr. :

Das Schif Arethusa, mit der zweiten Knapp- schafts: Expedition, war am 26.' November gleichfalls angekommen, die Passagiere glücklich in Alvarado ge- landet, und auf dém Punkt, nah ihrer Bestimmung im Junern abzugehen.

he Kirchenordnung.

Königsberg, 14. Jan, Die Jahreszeit und die bdsen Wege haben den innern Verkehr im vorigen Mo nat sehr beshränke. Die Oessnung der Britt, Hâfen fút die Einfuhr der Gerste haben éinige Versendungen ver- anlaßt. Jn Pillau sind 7. Schiffe angekommen, und zwar 1 mit Holz, 3 mit Stückgücer, 1 mit Theer und Eisen, und 2 mit Ballast. Ausgelaufen sind 18 Schiffe, davon 8 mit Getreide, S mit Stückgüter und 2 mit Ballast, Jn Memel sind eingegangen 8 Schiffe, 2 mit Leder und 6 mit Ballast; ausgegangen sind 55 Schiffe, námlich 12 mit Saat, 2 mit Ballast, 1 mit Oel, #1 mit Stúgnt, 1 mit Salz und 38 nic Holz. - Auf die hiestgen Handlungsspeicher sind aufgemessen nur inlán: diiches Getreide, 48 Last Weizen, 35 L Roggen , 130 L. Gerste, 155 L. Hafer , 12 L. weiße und 21 L. graue Erb, sen ; abgemessen sind, 20 L. Roggen und 8 L. Gerste nach dem ‘Julande, und 10 L. Weizen, 412 L. Gerste, 60 L, weiße und 49 L, graue Erbsen nah dem Auslande.

Königsberg, 18. Januar. Am heutigen Tage um 9 Uhr Morgens begiug die Könial, deutjche Ge-

| selschafe nach hergebrächter Sitte die Feier der preußi-

ichen Königsfrone in einer öôffentliheu Sißung, vor einer eben jo angesehenen als zahlreihen Gesellschaft in ihrem Locale auf dem Königl. Schlosse. Der Präsident der Gejelishaft, Consistorialcath, Professor Dr. Wald, erdffnete die Feier mit einem Prologe über die preußi Hierauf sprah_ der: Prof. Dr Hahn: über das rechte Verhältniß des Staates zur Kirche, und dann folgte ein Vortrag des Superinten- denten, Dr. Wald: über die Lichtseite des Zeitg-istes in Beziehung auf Wissenschaft, Kunst und Religion, Zuleßt stattete der Secretair der Gesellschaft, Direktor

Dr. Struve, úÂber die Geschichte ihres innern und äußern -

Wirkens im verflossenen Jahre kurzen Bericht ab.

Zur Beantwortung der vor 2 Jahren befannt gqe- machten histori\1hen Preisaufgade über die Veneter, Wenden, Bernsteinhandbel u, s. w. waren zwei Schriften eingelaujen, eine in lateinischer, eine iu deut'cher Sprache. Keine von beiden genügte auv nur im nmindesten der Aufgabe und die versiegelten Zettel mit dem Namen der Verfasser sind despegen vernthtet worden.

Die Gesellschaft hat die Preisfrage nach diesen vergeblihen Versuche zurückgenommen, und wird auc, wenigstens für das nächste Jahr, fein: neue aufst-llen,

Die Unitversität feierte das Krönungsfest durch ein zahlreih besuchte, im großen Hörsaale gehaltene, Rede des Herrn’ Prof. -Lodeck: Ueber den Werth, den mceh- rere Völfer dès Alterthums dem Gründungstage ette! Stadt oder eines Reiches beilegten, und über die Feie! solcher Tage bei ihnen. Darauf wurden die Namen derjenigen Studirenden öffentlich genannt , die in dei Bearbeitung der im vorigen Jahre aufgegebenen Preit- fragen des Preises würdig erfannt waren. Dis Studirenden veranlaßren zur Feier dieies Tages eiti glänzende Schlittenfah:zt auf dem Pregel nah den Gute Holstein.

“Stettin, 18. Januar. Die Uebersichten der in Stettin im Laufe des Jahres 1825 ein- und ausge gangenen Seeschiffe ergeben, daß in Seettin Úber Swi- nemände und Woigast 490 beladene Haupt - See1chiffe und 39 geballastete Haupt; Seeschiffe eingegangen und 446 beladene Haupt : Seeschisse und 86" gebaslaste?7e Haupt: Seeschiffe ausgegangen sind. Die vorzüglichsten Handelsgeschäfte sind mit den aus Norden eingegangt nen Waaren gemacht; doch hat der Handel mit ¿e übersundischen Häfen dem der leßtern Jahrs nicht. na gestanden.

Allge Mb

preußische St

aats - Zeitung.

Mg 21.

Berlin, Mittwoch, den 25sten Januar 1826.

Amtliche Nachrichten. Kronik ves Tages

Seine Majéstát' der König haben dem Léhrer bei der Akademie der Künste, Hampe, das Prädikat eines Professors állergnädigst zu ertheilten und das dar- úber ausgefértigte Patent Allérhöchst eizenhändig zu vdll- ziehen geruhet. -= # P f

Der Justix- Kommissarius ‘Mé b ke zu Glogau ist zugleich zum Notarius publicus in dem Bezirke des Ober - Landesgerichts daselbst, bestellt worden.

Abgereist. Der Käaiserlich - Hesterreichische Kabi-,

gets Kourier Nippert, nah Wien.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

; Paris, 48 Januar. - Am 21ten-wird in St. De- nis eine Trauepfeier für Ludwig XVI. und die Köui: gin Marie Antoinette statt finden, die Personen, welche

zugelassen werden wollen müssen in Trauer geklei-

det lein. :

Man wird. sich erinnern , daß ein Herr Moreau, der wegen. Bigamie an das Assisengeriht verwiesen worden war, gegen diejen: vorläufigen Ausspruch an den Cassatioushof appellirt und behauptet hatte, es sei feine Bigamie vorhanden, weil er- zwar eine dritte Frau zu-Lebzeiten der zweiten ¡geheciragthet habe, seine Ehe mit. der- Lebtern aber_alv- nichtig erscheine, weil sie zu zinèr Zeit geschlossen. worden sei, wo die, nunmehr verstorbene, erste Frau: noch lebte, und er- also bei sei- ner dritten Verheirathung wirklich ledig gewejen, (S. Staatsz. vom 10. Jan.)- Die Meinung der Richter war geteilt und der Hof adjuaugirte sich noch 5 Räthe, um dei Fall zu entscheiden. Nach dreistüuntiger Berathung eisvlgte ein Urtheil, wodurch der. Appellant ab und an das Assifengericht gewiesen wurde, weil die vorgebrachte Exception zwar vor leßterem. Gerichte geltend gemacht, von tem Cassationshofe aber. nicht berücksichtigt werden fônite, indem dieser nur über die richtige Beobachtung der Formen. und die Anwendung des Gesebßes (wenn der Thatbestaud erst feststeht) zu urtheilen habe.

Fünfprocentigè Rente 98 Fr. 50 C. Dreiproc.

67 Fr. 70. C.

London, 14, Jan. Der Knigl. französische Ges sandte, Prinz von Polignac ‘hatte am Dienstage Vorse mittags Geschäfte im auswärtigen Amt. “Auch der Prä- sident des Büreau von Jndien, „Herr Wyun und der Untérstaats : Secretair, Herr Hobhouße, hatten Arbeiten am selbigen Tage im auswärtigen Amt.

Dié Moraing Chrontcle will wissén, daß der Be- -

darf an Matrosen \lb;-tíe “Küuásl: Flotte in diesem

Jahte größer seyn werde ‘als ith vorigen. Ín Glasgow ‘hatte man ette Probe sehr shöner Baumwolle aus ünsereu Ansiedelungen auf Neu - Hol- land erhalten. Fhre- Qualität : näherte sich der- jenigen der sogenannten Seà -Jsland Baumwolle und sie eignet sich- zur . Fabrikation medzrerer ‘vou unseren Baunmwollenwaaren. Nach gegenwärtizem Marktpreis fommt das Vfund auf 41-Sehilling zu stehen, ‘Es ist vorauszusehen, daß uns wit der Zeit große Baum wollen- Quancicáten aus ‘jenem Theile des brittischen Gebiets zugehen werden. , G

Es ‘ist das vor furzem von Odessa hier eingélaufene englishe Schif Maria, welches (wie gestern «gemeldet. wordén) von Seiten der- türkishen Regierung die Ers- {aubniß zu’ der beabsichteten Rückfahrt. ins schwarze Meer nicht erlaugen fônnen, weil seine Ladung mehr als 400 Tonnen betrug, mithta ‘dos tractarmáßige Maximum 2E R na) dem shwarzen Meere ¿gehzuden Schiffe berstieg. - dee O

Ja Ditcheat wohnt seit einigen Jéhren êth “Dä ter, Namens Kingston, dèr ohne Arme geboren ist, aber alles mit den Füßen thut, was die Hände nur verrihtænu fdnnen. Er rasirt sich wit der größten Leiche tigkeit, schreibt eine gute Hand oder vielmehr Fuß, und verrichtet ‘alle und jede Handarbeit auf seinem Pacht- gute. -Er ist ein vortreffliher Kegelschieber und fehr geschicét in dem-Wurfs[piele mit Stôöcken. Vor einiger Zeit heirathere ee seine zweite Frau, und die große Menge Menschen die dieser Feierlichkeit beiwohnten, ergößten sich an dem Austand, mit welchem er, den Fuß als Hand gebrauchend, die Hand seiner Frau nahm, ihr den Ring aufstecte und seinen Namen im Register nieder\chrieb. E

Zach den leßten Nachrichten von: Vorgebirge der guten Hoffuung biszum 22. Oct. waren mehrere Theile der Colonie in. einem sehr traurigen Zustande. «Eins 6. bis 7 monatlihe Dürre hatte - die Saaten veksengt, und dic Flússe beinahe ausgetrockhet ; Myriaden von Heuschrecken hatt2n sich eingestellt, das Vieh fiel haufen weise um , und obendrein hatten die Pfslänger mit Etn-

fällen -der Kaffern und Buschnmänner zu kämpfen, wor-

unter fich vizle aus der Colozuie etttlaufene Bö\sewichte befinden. Man hatte zwar ein “Commande Soldaten