1826 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 25 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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gegen sie geschickt und die Räuber in ‘ihren. Schlupf- wiunfkeln umringt, sie leisteten aber noch verzweifelte Gegenwehr. :

Am ’vorizen Donnerstag fand ‘eine große Versamm- lung von Srideuwebern start, um über eine dem Mi- nisterium zu Überreichende Petition wegen des- trauri: gen Zustandes, worin der Verkehr mir Seideuwaaren sich dermalen befindet, zu rathschlagen. Eiñes der Mit- glieder, welche zur Abfassung der Petition beauftragt worden, versicherte, man habe mit Bestimmtheit zu er- warten, daß die Franzosen sih des Handels mit gemu- sterten Seidenzéugen bemächtigen würden, so wi? atde- rerseits die indischen Seidenzeuge an die Stelle der [hiveren englishen Fabrifate treten würden.

Der Courict widerspricht ‘der von anderen Blättern |

verbreiteten Nachricht, daß aus Ostindien ungünstige Berichte eingelaufen feien, | Jamaîca Zeitungen bis zum 26. Nov. sind hier ein:

gegangen ; sle enthalten nichts Neues aus Südamerika,

¿m 1, Novbr. ist die Colonial : Versammlung auf Ja- maica voin Herzog voi Manchester mit einer Rede er- Öffuer worden, worili “er, fkrahdem er von den, Seiten des Mutterlandes zu Guusten- der Kolonicen ergrisen:i, Maßregeln gesprochen , vor zwei Jahren vorgeschlagenen Mittel zur Verbesse- rung d?s Zustandes: der Sclaven zucückrief und die Hosfnuug- äußerte, daß. sie uicht dabei stehen. blztbèn werde- In dex Autwort guf ‘dié ede af rif id die Ausichten der Regiernn “am cbilllge) ¿4 ‘vielmehx Über die in England lebe Plahtégeubelißer bej{hwert, welche sich- in elne Evdptéruicg Fédisccht hätten, zu der dix Mitzlieder deg Versam} uermöge ihrer Lage,

s

sich. besser im Stanèè halte,"

Nach Jühakt. der neuesten uns zugekommenen co- lumbischeu. Zeitungen scheint es außer“ Zweifel, daß Bo, livar einstimmig wieder zum Präsidenten erwählt wer-

den avird,

Cousols 87: | :

Baæüssel, 419. Januar. Gestern vetkündigte das Geläute dêr Glocken die Feier des Geburtstages der Prinzessin von Hranien.

_ Die Collekte- in Utrecht, um den Wallisern in den

« Piemonter Tyálern die Mittel zur Erbauung eines Armen : Hospitals zu verschaffen, hät einen Ertrag vou beinahe 4000 “Fl. gewähre

Jn® Rotterdam „sind vom-.9. bis zum 14. d. M. leider 12 Kinder an den natúrlihen Blattern gestorben.

§ E

“München, 16. Jan, Vorgeßern Morgen geruh ten Se, Maj. der Köuig bei einer Sibung-des Miktiii sterrathes den Vorsis zu führen.

Uyvter den vielen Secheuswürdigkeiten unserer Drei- Königs:-Messe gewährt das Lager der Herrn Seethaler und Sohn, fk. bayr. privil. Silbèrwaaren - Fabrikanten von Augsburg, einen neuen érfreulihen Beweis der ae- lungensten Fortschritte, welche dieser Zweig der Kunst und Judustrie fortwährend auch im Julande macht. Wer “ihre Waaren mit Aufmerksamkeit betrachtet und sie ‘mit -den neuesten Pariser Arbeiten dieser Art ver- gleiht , müßte ein zu tiefgewvurzeltes Vorurtheil zu Gunsten des Ausländischen- besien, wenn er nicht ein- sehen wollte, daß es hier der Deutsche in Erfindung neuer, wohlgefälliger Forwen und in Geschicklichkeit und äußerster Pünktlichkeit ihrer Aueführung dem Franzosen bei weitem zuvorthzut, _- :

Welchem -Freunde altdeutsher Kunst is nicht der Augsburggr-Cijeleur Tollat, welher daselbst im 15ten Jahrhunderte bluhte, bekan. Die Hrn. Seethaler zeigen gegenwärtig 3-Stücke in getriebener Arbeit, Ge- genÆFände aus Virgils Ackeide darstellend, welche der genannte Künstler mit: selkenem Fieciße und Geschicklich keit in Silber ausgearbeitet hat und die als cin fost-

der Versammluug die von ihm"

‘bewaffneten Gemüthern zu“ erstickeu.

bares Deufmal jener Zeit bewundert zu werden yey dienen. :

Wien, 17. Ján. Jhre K. K. Hoheit, -die Erz herzoginn Elisabeth, Gemahlinn Sr. K. K. Hoheit dès Erzherzozs Rainer, Vice-Königs des lombärdisci, vene tianijchen Königreichs, istam 7. d, M. Abends gli ih vou einem Prinzen entbunden worden. Jhre Kaise:l. Ho; heit die erlauchte Wöchnerinn, fo wie der durchlau c tigste Neugeborne befanden Sich, nach den eingelanzren Nat richten voin 8. d. M., im ernünschtesten Wohlsein, i

Wien, 18. Jan. " Der Oéêésterreichishe Beobachter enthälce hzate Folgendes :

Die franzdsishcn Oppositions Blätter geben in By

zug auf -das große tend traurige Exeignis, das jft Ey, ropa so lebhaFr vescháftiget, ihen gläubigen Lesern das | seltsamfte- Gemi:h - von falschen und widerspre&enden Nad richten , eiteln Vermuthungen, und verwegznen Träaumereien zum Besten. ___ Mit doctcrinellem Ernst, hinter welchem sich persdn- | liche Erbitterung, verzweifelnde Eitelkeit, und gelei | terte. Erwartungen uur schlecht verbergen, ift das Jours ¡nal des Debats in èie Schranken getreten, und gießt täglich über alles, was és zu wissen glaubt, und nit veiy, eine Fülle der: unreiffteg, unbescheidenst:1, ver kehrtesten Giossén aus. Bitede das Uebel itebei chen, so-môzte es noch erträglich genannt werden z dein die Zeit verzehrt" heute glúcckliher Weise sehr \chnell “die Mißgeburten, die sie selbs erzeugt. Aber mit welchem Eife: bestreben sich ‘dieje unverdhnlihen Ruhestörer, die Gemüther in Bewegung zu- seben! Mit welchen treu losen -Kunstgriffen suchen sie- den Parteigzis wach zu ers halten, Feine bôse Leidenschaften schiummern zu lasset, dem NRevolutionsgeiste immer neue Ausfichten,- und neue Bahnen zu eröffnen. und-selbs die Gurgefitititea ; die so unglücklich slud, ihrea frehen- Prophezeiungen auch nur theilweise Gehör zu schenken , durch beängstigende Zweifel: und erdichtete“ Besorgnisse zu täuschen! Das weite Feld des politischen und moralischen Uukrautes, das sie mit so rastloser Thátrigkeic béarbeiten, [cheint für ißre Wünsche immer noch zu enge zu fein; nitt. sol- hem Ungesiúm greifen sie nach jedem-neuen S'off, um ihre drohenden Gemälde ber Zukunst mit scwärzern Fatden zu überzièhen; - mit folher Wuth [{chwingen- sie bet jeder unerwarteten Veränderung in den roßen Welt verhältnissen, die Fackel der Zwietracht, des Krieges und der Zerstörung über ihren eignen Heerd Und ali? Läw der-der Erde! - :

Audclÿ dieémal werden ihre Hossaungen zu S {an den werden. Das Band, welches die Wächter der df fentlichen Ordnung so lange vercint hat, ist zu f? ge shlungen „um sh so leiht, wie uuter der Feder einb ger phantastisheu Politiker, zu lösen, Ein: große: M0 narch, der den Ruhm eines Stifters und Erxhalre: 5 des Friedens höher als jeden andern \chäßte , ist uns ent rissen; mit Ihm aber ist der Geist, der Jhn- und Seine Bundebgenossen beseelte,- nicht vcrshvundeuz as V& dúrfniß des Widerstandes- gegen die, welche das delle Werk ‘der Zeit vernichtet zu -sehen wünschen, isi uicht minder stark gls zuvor; und lebendiger gls jz i das Gefühl dieses Bedürfnisses geworden. Der polrrihe Friede wird fortdauernd seinen wohlthätigen. S chirtn uber Europa verbreiten, und alle wüste Speculationen, die der Angenblick der ersten Bésturzung hervorries, werdou ein Spiel der Winde werden.

Gerechten Unwillen verdienen jene heuchlerishen Sophisten , , die Ve-:stand und Beredsatakecit mitra chcà, um die Begriffe threr Zeitgenossen zu verwirrely um die Stimme der Wahrheit und der Pflicht in [ckchwä@ Nicht viel wen ger strafbar sind die, welche als blinde: Werkzeug, 90e? freiwillige Gehälfen, den Verderbern der öffent! ichen Meinung in verfälschten Thatsachen und hämi|che?

Nacht vom Sountag auf den Montag hat sih der Eis-

41 Brigg, L Korvette und 1 Schooner -auszerÜsket, Um

Blockade’ zu befreien, zende griechische

Griechen ausgelaufen, die aber sogleich die- hohe Set

ma-schirte_ er au der Spiße von 3 Bataillonen unter

„main - Aga „dahin.

ST

Berläumdungen die Materialien. zutragen , womit sie ihre “ustgebâude aus}chmüdcken, Aber nicht ohne „Mit- leid darf mau auf die nur allzu zahlreiche Kiasse blut: feu, die durch Leichtgläubigfk it, Mangel au Cinsicht, und chiefe Richtung des Kopfes verleitet , in diejem grausamen Spiet , dess frúyes oder [pátes Opfer zu werden sie bestimmt ist, daz Heil ter Men!chheit za finde! wähnt. Men'chen, welche die Welt nit fen ien, das Zuteresse der Staaten, und die |chzwiertigsten Aufgaben der Politik aus dem beschränften S taud- puncte fleinlicher Coterien beurtheilen, und ihre gange Weisheit aus Tagesblätteru und Fiugschriften _¡höpfeu, siad natürlich geneigt, in ihren -eignen Phantasien, oder in (igren Besprechungen mzt gleicgestimmten Freunden, die abentheuerli{hsten Fäbelu auf Treue und Glauben anzunehmen, “und die gusschweifendsten Hossnungen und Piáne daraa ‘zu fauúpfen.. Soliten jedech -nicht endli) die theuer ecrfaufcen Erfahrungen üujerer Zeit den Rechtschaffeneèn und Wohlwollenden ‘in dieser Klasse die Au gea “ófsnen ? Ordnung, unter deren Schuße ste alle wahren Güter des Lebens-in Frieden und Fülle genießeu können, ge- sió:t zu sehen, nicht mächtiger auf sle wirfen , als die eitle Sucht, sich ohne Fihigkeir und ‘Beruf in eine Lautbahn zu werfen, die der geübteste Staatsmann niche ohne das? Bewußtsein schwerer Verantwsëiluag beiritt ? :

Presburg, 17. Yan. Der am 12. d. gedaltenen 39sten Reichstagssizung beider Tafel sind feither täglich stándi de Circularsißungen gefolgt, deren Resultat in der gestrioen vietzigsten Reichöstagelibung ín Berathung gezogen, „dann an die h oe? Magwráten - Tafel abgesandt und daselsst zur. Dictatut“gewiejen wurde. :

Die stkenge Kólce dauert bei uns fort. Jun der

sto; in der Donau: gebildet, und gestern passirten [con

Fußgänger “darüber. j i T h Türkei. Ftaljenische Blätter schreiben aus Algier vom 2. Dee 2 Unire- Regierung hat dtei Kriegeschisse,

schon zwei Moduate dauernden die 5 bis 7 vor dem Hafen kreu: Schiffe aufs Strengste durhfühxen. drei Schiffe zum Ersticnmale gegen die

sh entli von. -der

Gestern sind’ die drei

sue&:ren. Ein französisches Schiss, das 'shou länger als einen Monat im Hafen lag, und’ sich nicht- getraut hatiz, auszulaufen, benußte diesen Umstand, und ging nach Livorno unter: Segel. * s |

Trkei. (Fortsetzung des Journals: der äqypti- sh2n Expedicion nach Morea.) „Am 25. März“ brach 9brahim mit dem Rest. seiner. Armee von Modon „auf, und lanáte am Adend desselben Tages vor- Navarino an. Unterrichtet, daß in einer Entfernung von 3 Met len mehrere mit Thürmen und Gräben vershanzte Ddr: fer (âgen, in welchen: ch sehr viele Griechen befänden,

Herren Mustafa-Aga,- Démau Aga und Akil -Soli- Jm -Angesichte jener Dörfer ange: Jagni mie 3500 Griechen

den

langt, sah er den Kapitaiti zuni Betstande derselden heranziehen. ) er ih gegen Lebtere, griff sie an, sprengre sie in kurzer Zei? und nahm den Kapitain Jagni nebs andern Vor: nenen jener verächtlihen Bande gefangen. Hierauf fehte Se. Hoheit zurn Zweitenmal triumphirend vor Navariti zurück, um den Plaß immer enger etnzuschlie, fen. Der- Kommandant dieser Festung, Kapitain Ni- folas,. im Einverstäntuisse_ mit Fagni, hatte die Zwi: sheuzett zu einem Ausfalle benußt; da seine Truppen abe, fanden, daß. es unmöglich sei, die tapfern Aegyp-

ter und Gesangened.

Sollte die Furcht , die geseßliche

Sogleich wendete

ünd wehrere iu Gesangenscaft zurücflissend, und h imp?7- lich “ohne Befeh!shader in die Festutg zurlückfkehHrend. Tro dem versuchten die Belagerten, non RY:rzwetflung getricbeu, noch ver hiedene Ausfälle, wurden aber immer geshtagen uud zerstreur, Und verloren eîn: M

Unsre tapfre Aezyptitr

fe biswrilen bis an das «Thor der Festangy

„Man. gebe uns Leitern, und lasse ‘uns be è erstúrmen; wir wollen fle in einem Augenslicke haven! Ja, einmal ergriff einer unserer Soldaten einen S-le- heu unter dem halbgeshlossenen Thore beim Rocïey 30g ihn. mit Gewalt heraus, und tódtete ijn, èa er Widers stand leistete. Als am 19. April Ybrahim erfuhr, das ¿n den befesligt2n Dörjerm, und auf deu drei Stunden vom Lager entfernten zwei Anhdzen sich cin Korps von

mehr als 9000 Griecheir gesammelt hade, beich'of er 10-

gleich, gegen sie zu marswiren. Er nahm den Hrn, Husseik Bey, Obristen des átcn Regiments, Fie Obristlteutenance Juassuf Aga und Selim: Esf.ndi, die Kommandanten Hal Efsf-ndi, Hursch:d Aga, Mussa Aga, Omer Aga, Lhiuctuq Osman ga, Sari Selim Aga, Jussuf Aga, und V lt Aga mit der Hälste ihrer Batcjllone- jut sich und ließ die andere Hälfte bei ven übrtgen: Regimentern vor I avas rino zurück. So zog eran der Spifie von 3000 Stan z9 Fug und. 400 Reitern, vot Veli Aga und Rechuan Aga befehligt, dem Feinde èntgegen. Ale ex dessen an sichtig ward, nahw er mif Einer ganzen Reiterei jezne Richtung dach der cinen Ade ,- und ließ die anders von: deu BarátloitgEades Œuer Aqa-( att dessen der Ober sttieu tenaut“d es detrten-Megiinents Fè}suf Aaa mandirte), uúd drs. G incing in in, Âga, ‘voir zit Sciten, angreifen / Lad B M eit der Truppen die brei befestigten Df ‘pèstfrmte. Der Feind, jolcher; gestalt auf allen Siiten arsgegrisfen, wurde gänzlich ge- schlagen und verlor viele Gefängene, worunter der Ka- pitain von Morea, Wasili Nazazomoviti,* dor von Mos don, Nicola, ‘und der von Namelien, Svango. Nachs dem die Truppen alle Thúrme der besestizten Dödrier und die Schanzen der Anhdhen zerstdrt hatten, -kebrten e triumohirend in ihr Lager vor Navarin zurü. Um die Belagerung von Neu: Navarin zu erleichtern, befchloß Jbrahim zuerst Alt: Navarin zu nehme. Er lies. demuach am 7. Mai [eine eigene Reitorei von der Land'eite, den Herru Hussein Bey, Obersten des vier- teur Regimeauts, mit seiaem ersten Bataillon unter 5Dassau Effendi, vdù der Sette des Sees, und das erste Ba- caillon des dritten Regiments unter Massa Aga, von ver Seite des Hafens gegen Alt: Navarino vorrüccken, und dié Belagerung erden, Als die Griechén- jahn, daß dieser Plaß. nicht lange Widerstand wúrde leisten fônnen, fo [hiffren sie nah der Jusel, Scoglio- df Nas varins gznanit, Truppen Über, um unsere Tapfern zu beunruhigen, welche mit Einführung der Mörser in èie Belagerungs- Batterien beschäftigt waren. Nun erwog Se. Hoheit, daß es nôthig wäre, zuerst genanuten Fe!- sen (Scoglio) zu nehmen, um nachher die Belagerung der beiden Forts ruhig fortseßen zu können. Er befaÿ demnach dem Soliman Bey, Obersten des sechsten Bes giments, sih zu Modon mit zwei Batailüoucn €inzu- schiffen, und den genannten Feljen von rücfwärt anzus greifen. Solimau Bey nahm zwei Bataillon seines Regiments „- von Abaza Hussein Aga und KRustan Aga befehligt, mit sich, schifste sie an dem bezeichneten Orte aus, und ging sogleihauf die Redouten und Batterien des Feiádes los, deren er sih auch, so wie alles dessen, was auf der Insel vorhanden war, mit gôttlichem Beis- stande bemächtigte. Die Griechen dajelvt famen alle umz ein Theil ders:lben sprang ins Meer; ‘Andere wuUrs den von den tapfern Aegyptiern zusammengehauen, Uns

wieder Andere zu Gefangenen. gemacht; bloß etwas 100

—_

Fomch

tier ohne großen Verlus? zum Weicheu zu bringen, cer!

griffen sle {ch{leunig die Flucht, den Kapitaiù

Personen konnten sich s{chwimmend auf dic acht griel E A P d G A & » F zarte [Gen Fahrzeuge retten, welche skch “îm Hafen befanden,