1826 / 23 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 26 Jan 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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unterrichtet der Sclaven und die fünftige Verbesserung, ihrès Zustandes. Der erste Fiscal der- Colonie bleibt als Beschüßker der Sclaven im Amtez sein Gehalt ist 14,000 Gulden jährlich, zu welcher Summe die Regie- rung die eine Hälite und die Colontalfasse die andere Hâlfte beiträgt. Die Pflichten dieses Bcamten werden in der Verordunng näher auseinander geseht. Bei Strafe von 600 Gulden: darf fein Pflanzer oder irgend cin andèrer Sclavenbesizer einen Sclaven vom Sonnen untergarng des Sonnabends bis Sonnenaufgang Des Montags zur Arbeit anhalten. Dieses -Ueberheben der Arbeit gestattet indesscn dem Sclaven nicht, die Pflanzung ohne Erlaubniß zu verlassen; auch werden verschiedene Ausnahmen gemacht, bei welchen Sclaven an Soun- tagen brescáftige werden féunen, z. B. das Hüten des Viehs, das Ausbcssern von Dämmen und andere unum- gänglih nothwendigen Beschäftigungen und Arbeiten. Das Einpacken von Kaffee und Baumwolle ist, kocun iese Artikel durh Auf¡chxb Schaden leiden könnten, ebenfalls an Sountagen erlaubt; der Sclave hat dafür aber Lehn zu gewärtigen, welchen der Fiscal bestimmen soll. Die Verordnung legt die Absicht an den Tag, das Markchalten an Sonttagéyu abzuichässe. Um dies zu bewirfen, sollen die Märkte vom 1. Januar 1826 au nur bis Sonntags Morgens um 14 Uhr ÿehalten und die spâter ausgedotenen Artikel aber confiscirt werden. Nach dem oben _genaunten Tage daxf, niemaud „7 wedêr auf èem Felde, noch, irgend .fonsf2wS&. als--Zeicheu der Autoritàt oder unz¿zur ArbettKnzutreibèn, eine Peftsche …_ oder [Sk cin gf Züchtigue(F--tienondes Jirstrumietic “tragen, und wetAügegen handelt, wig FEdeder ein: ¿Gelèstrase- von V0,Gulden zahlen „oder l der Ein; ferferung im Gefänznisso «auf .1 bis 6 Monate Utnter- werfen. Der- Stkade „d! Strafe erwirkt hat, soll mit Máßiguung nd Vhzgte“alle Geausamkeit oder Leideuschaft nah Sonnefi{üfgang des nächsteu Tages in Gêgenwart eines freien, Bêsvghners oder in Gegenwart. von 6 Scla: ven gezüchtigt werden , aber auf feinen Fall mehr als 25 Hixbe erhalten. Das Züchtigen von -Sclavinüei if bei Strafe von 14200 Gulden verboten, und ihre Ver gehungen sind nur durhch Einsperren , das Anlegen vou Srocks, Handfesseln und besonderer Kleidung, 8 wie in befouderen Fällen Turch die Tretmühle zu dbestrafen. Auf jeder Plantage muß ein Buch gehalten werden, worin die geschehenen Züchtigungen verzeichnet werden mússen.… Dieses Buch muß der Beschüßer der Sclaven oder sein- Gehülfe alle 6 Monate nachsehen. Jeder

Geistlichs.oder privilegirte Religionslehrer-darf Sclaven. ) / :

copulireu, wein, er die-shtiftliche Erlaubniß dazu von den Eiguern beider - erhalten hat. Jedè verheirathete Sclavin erhâlr 6 Wochen nah dex Geburt ihres ersten Kindes. von ihrem Herrn 12 Gulden, für jedes nachher

aeborene Kind 15 Gulden, und wenn sie 6 Kinder, die

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sämmtlich. am Leben sind, in die Welt gefeßt hat, so

darf sie nicht länger auf dem Felde- beschäftigt, sondern

ur zu leihter Arbeit gebraucht werden. Jeder Sclag: veneigner hat dafür zu sorgen, daß seine Scläven ge-

hórige Nahrung erhalten, und außerdem was ihnen

täglich gestattet witd, muß in jeder Pflanzung zum An- j n

bau von Vegetabhilien ein Acre Land für je 5 Sclaven ausgeseßt werden, Das“ Arbeiten. auf dem Filde foli nur von 6 Uhr Morgens- bîs 6 Udr Abends dauern, n:9/ bei 2 Stunden zu Mahlzeiten gestattet werden. Wenn ein Sclave plôbiich stirbt, so darf er nit ohne vorher: gegangene Untersuchungs begraben werden; auch ist es ungeseßlich einen verheiratheten Sclaven , oder eiue vetheirathete Sclävin zu verkaufen, wenn niicht Manni und Frau und ihre Kinder unter 16 Jahren tamit in. begriffen sind. Es roird den Sclaven gestattet, Eigen thum zu faufen und zuy besigen; es sollen Sparkassen in der Colonie errichtet werden; auch solléèn die Sclaven ihr Eigenthum vermächea könnea, an wen es ihnen be

¡ ließt.

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Die Aussaze von Sclaven soll vor Gericht an genommen werden. Wenn jemand zweimal geg: Scly ven verúußbter Grausamfeie überführt ist, so joll er zu ciner doppelten Geld - oder Gefängnißstrafe verurtheilt und außerdem sür unfähig erklärt werten, über Sela, ven die Oberaufsicht zu führen, und wenn er-Bläntagen, besißer ist, so joll scine Plantage zweien oder me reren Curatoren zur Vèrwaltung Übergeben werden.

Ein Schreiben aus Alexandrien (Aegypten) vom 5. Nov. enthält folgende Details, die darthuen, wie ausgedehnt das Mouopolsystem in dem ägyptischen Handel herrscht: „„Der Pascha von Aegypten Hat in diejem J-ereck alles arabishe Gummi und sämmtlihe Straußfedern, welche nach Aegypten eingefüdrt worden, an sich gedracht und solche demnächst ciner Compaguie, zu enormen Pceeisen, auf Credit verkaust. Der Pasc hat sein -Monopolisirungs - System dermaßen - vervyoll, fommaet, daß es’ gar kein Erzeugniß mehr giebt, was er nicht an sich brächre. Die englishen Handelsleute in Acgypten fönnen kaum etwas anderes cls Gummi im Tausch gegen die abgesebten englischen Waaren er balten, indem alle anderen Landeserzeuzuisse von den äUgeuten des Pascha weggenommen werden.

Vom- Mayn, 20. Jan. der Großherzog. vou Baden haben Höôchstihren Herrn, Bruder, : den Herrn Markgrafen Leopold, auser]ehen, um dem neuen Monarchen von Rußland, Sr. M.- dem Kaiser -Nitolaus 1, und der Kaiserl. Familie Kon

dolenzen wegen dem..Hintitt.. des Kaisers Alexander, und Ersterem die Glückwünsc#e zur Thronb-stzig1ng zu überbringen. Seine: Hoheit habe a 17. d., in Ye gleitung. des Obersten Freiherrn v. “Lassoläye die Reise nah Petersburg angetreten. Der Rittmeister v, Rott! derg ist bereits“ vorausgereist. Jm Gefoige des Herrn Markgrafen? befiadet sich feruer- hoch.-der Prem. Licut, v. Schilling von der Garde du Corps, i

Um 18. Nachmittags kamêén Sé. Hoßeit in Franf- furt a. M. und seßten noch am selbigen Abend die Reise weiter forc, : :

Seine Hoheit der Prinz Emil von Hessen Darn {tadt ist unter dem Namen eines - Grafen von Dteint heim, nebst «Befolge, von Darmstadt- kommend, am 16. d. in Nüäcuberg eingetroffen und . hat am“ felgenden Tage die Reise nah Wien fortgese.

Mach dem vor kurzem erfolgten Absterben des Kd nigl. Württembergischen Vasallen, Friedr. Aug. Freiherrn v. Gúültlingen ist das Lehen des Würtembergischen Erd: fämmerer-Anits auf den nunmehrigen ältesten der valal litischen Familie, den Königl. Hauptmann 1ster K!æsst Heinr. Albr. “Freiherrn v. Gültlingen, übergegangst.

_ Aus Mannheim wird ünterm 18. d. geazeider: Die

seit einigen Tagen nach ihrem Fallen wiedeèë auf ( und

a vergangener Nacht auf 11 Grad gestiegene Hike

befestiger cie Cisdecke des Nheins immer mehr und 1

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mehr, so daß der Uebergang allenthalben ohe G fahr verksteiligr worden faun; heladenem Fuhrwerk aber ) die. Ueberfahrt nèôch niht geTattet. Die LWBasset! reichte 2 Schuhe über Mittel, ist ader gegen ieder im Fallen, en, 19. Jan. Der kaiserl. russische Gezcim? Kammerherr, Hr. von Ribagupiertre, if vol s St. Petersburg hier angekommen. Die langgeda!! Unterhandlungen in Zürich mit dein Greßhzerzocthum sür den neuen Handelsvertrag, werden ohne Woche für einsweilen zu Eude gebra; doc mit

czn Baden Zweijel diese wenn gleich noch sone vollendetes Resultat, begründeter Auesicht fär die Erzielung eines solch Eine Kunbmachung vom Rathe des Standes vom 17. Dec. v. J. basagt: „„Da U. G. H. und mit Mißbelieben orfahren, in welch úbertriebenem ? hie und da während jängster Tagen. getauzt wo!

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‘Rinde und Kries der Tanne,

Seine Königliche Hoheit

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aben selbe erfannt und.auëezufüuden befohlen, daß das Tanzen während der bevorstehenden Fastnacht einzig auf die drei lebten Tage, als des sogenannten s{chmulßigen Donnerstag Bruder , Güdel , Monxag und junge Fast- nacht cingeshränfc sein solle. - Wer sollte, dieser Anordnung zuwider zu handeln, vecfálit, der Wirth oder Hauspat:on in eiae Dublonen „- jeder ránzer so. wie jeder Spielmann in cin Neutzaler Huß, wovon dem Leider (Denunciant) die Hôlste be- simnit (F, go

Der dconomischen Gesellschaft zu Bern wurde

in ibrer allgemeinen Sißung vom 5: v. M., utiter an

derem ein Bericht des Oberförsters Kasthofes über die,

seiner Aufsicht auvertrauten thtoetanischen Ziegen vor- berechtigt :*

gelesen , der zu erfreulichen Erwartunget Die Thiere besindey sich auf dem-Abendberg dei Inter- achen, auf. ciner Hdhe von. 1800 Fuß, in cinem fúr sie hestimmten Einschlag von eiwa 3 Juchart Umfang und

ihre neue Ausiedlung scheint ihnen in jeder Hinsicht

uträzlih zu sein, Diese Ziegen -sind auch gar nicht wild, leben: immer beisammen und schweifen weniger hecum als die Landziegen ; ihre Nahrung ist die gleiche; füraus der Weißtanne, sheint ihnen vorzüglich zu béhagen ; fie liiben kühle und hattige Lagerpläße und wenu Schnèée in ihrem Ein- hlag fiel, so wählten sie diese Stellè mit Vorliebe für he Lager. “Ueber den Ertrag ihres Flaums fkonute iu so furzer Zeit noch feine Vergleichung gemacht werden, hingegen liefern sie sehr gute und nahrhafcze Milch, in

(derer Ménge als die einheimische Ziege. Manu hoffcè,

die thibetani!ch¿n Ziegen können votthecilzast mir deu bessern einheimischen Ziegen gekreuzt werden, um -die- [lben zu veredeln; ixdeß fell auch auf die reine Fort- jslanzung derselben alle Sorgfalt verwandt werden, Der großen Kälte uncrachtet vervielfachen fich die Fálle der Pockenansteckéung in den Bezirfen Zürich, “Grü- ungen, Kyburg und Greifensee des Kautons Zürich, inter ungeimpfcen Sudbjefteir « déren fih noch überal! (inzelne fiúiden, Türkei Eypedition nah Morea.)

(Fortseßung des Journals der ägyptischen

unden von Modón,, viele Griechen sich zusammen- ( brach er soaleich àuf , und gelangte noch den- lden Tag in den Flecken Scarmiama. Vou da seßte 1, ohne die Ankunft der ganzen Armee zu erwarten, nit einem Theile der Reiterei unter den Befehléu des dussein Bey, des Mohammèd Ali Aga und des Rechuan ága, einen Marsch fort, die gemessensten Befehle hin- lass d, daß ihm die Jrfanterie so schnell als môg- ih folgen solle: Am Fuße jener Gebirge angelangt, ah Jbrahim, daß der Feind sih schon verschanzt hatte ; (lèichwol- griff er denselben mit einer einzigen Schwa- don des Mohamwted Ali Aga von der Ostjeite an, und fahl dem Hussein Bey und Rechuan Aga, mit ihren Schwadronèn ‘auf der Nordseite ein Gleiches zu thun. Mitt!erweile war die Infanterie angelangt. Hussein dey, Oberst des vierten Regiments, - stieß mit 8 Bas- billoren, und Selim Bey, Oberst des fünften Regi- ments, mit 4 Bataillonen zu Jbrahim; Hurichid Bey, erse des dritten, zog mit seinem ganzen Rogimente 1 Hussein Bey und Rechuan Aga. Der größte Theil fünsten Bataillons des vierten Regiments , so wie las vierte und fánfte Bataillon des fünften Regiments, warshirten gegen eine jener Anhöhen, welche für die Ritetci unzugänglich warz endlih- der Rest des fünften \taillons des vierten Regiments gegen eine andere An- \he, die nicht so stark beseßt war. Da der’ Feiad sich vin all: Seiten umringt und überwältigt- saß, und hin fein anderer Ausweg blieb, zog er fich auf die An- hie Magnacchi zurück, welche sehr unzugänglich und kart bifestigr war, Allein ungenuehtet aller natürlichen

sich- unterfangen.

,, Als am 2. Junius Jbrahim- nahm, daß auf den Gebirgen von Coudoroguta, 12

der Reiterei, Mgzhanimed Ali Ugäüud Nech “Ot

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und-känflichen Schwierigkeiten erstiegen sie die braven Aegyptier gleich Löwen in einem Augeublie, dranget in die Schanzen, welche den Gipfel fiönten, uud tôds- teten Alle, welche sie vertheidigen wollten, während die tapfere Reitcrei den grdßten Theil derjenigen niederhieb, die sich durch die Fluche zu retten suchten. Ju diesem Treffen verloren der Kapitain Aranasio Mifali, Schwie» gerjohn des Pietro Bey, und eiu berüchtigter Seeräu- ber, Kapitain Chefalo, mit ‘9’ andern. Kapitaineu und 500 griehischen Unterofficiereu und Seldaten, auf èem Schlachtselde das Leben. Ein ägyptischer Grenadier, Abdallah genannt , hatte in der Schanze schon 7 Gris chen gerödtet, als sein Bajouett adbrachz gleichwol er- griff er dem-achren beim Kragen, um ign utederzureißet ; fiel aber, und nun rollten beide, ohne- sich loszulassen,, bis an den‘Fuaß des Berges hinab, wo der Aegyptier seinen Feind tödtete. Jbrahim, Zeuge dieser Tapfer- keit, ernaunts Abdaklah auf deu Schlachtfelde zum Ser- genten, Am Tage nach - diesem Gesechte, den 4. Junius, ließ Zhrahim sciue Arinee in der eroberten Stellung, und zog mit seiner eigenen Reiterei aus, um die Eugpásse von Condorogtiia und die Flecken. und Dörfer von Arkadien und- Aùdrufien auszukundschasten. Da èie Griechen. seinen Marsche keine Hindernisse in èen Weg legen founten, fo sührte Jörahim seine Re- foguoszirung vollständig Tur, machte mehrere Hundert Géfangeng, und nahm dem Feinde 10,000 Stúck Scllach fs vich ab, womit Wach dem Schlosse Nisi zurückkehrte. Zu gleichér Zeit ducGWstre#sten au de Kommandanten .-

Aga, so. wie digDbrifien der Yiifatiteriey DNurschid y düud s: Hussein Bey; êie-Fläche Lacòs geaauntz zerstreuten und. tôdteten alle Feinde, deren sie ägsihtig wurden, Utid- s brachten 400 Búffel : Dchieup e. Pikrde-d 50 Gefangene als Beute*ins Lager zurück. Am Be AMius. berief Se- Haheit alle, nach vershiedenen Gegideiz allsgeshicéteu Abtheilungen în das Lager von. Nisi cin?-X, :

„Um 42. Junius erhielt Jbrabim Nachricht, daß der Fürst von Mayna, Petro Bey, mit 6 auderu Ka vitainen mehr“ als 4000: Griechen in der Stadt Cala; inata, drei Stunden von Nis entlegen, zusammnengez0- gen, und jene Stadr mir Thürmen und Gräben beje- jiigt Habe. Se. Hoheit verinuthete , daß dèr Feind die Adsicht habe, si in dieser Stellung zu halten F daher zog sie sogleich , an der Spiße von 3 Jnfantertcregt- mentern unter Husein- Bey, Selim Bey und Soliman“ Bey, und zwei Reitekregimentern, unter Rechua! Aga und Hussein Bey, demselben entgegen, Als der Feind die Annäherung dek tapfern ägyptischen Armee gewahrt? ergriff ihn cia panischer Schrecken, Er verließ die Stadt, ihre. Thürme und Gräben, und begab sich auf dic“ eáligste Flucht. Als Se, Hoheit in die Stadt ein- zog, und Niemanden barin fand, schite sle sogleich eine Abtheilung Truppen zur Verfolgung des Feindes aus, welhe 532 Personen ums Leben brachte, und,

ohne sich irgendwo aufzuhalten , ihren Marsch gerade

nach Ketris richtece. Diese Residenz des Fürsten von Mayna wurde mit Sturm genommen, und die daselbite so wie in de umliegenden Dôrsera Janige, Urmotros, Mandinos. Ajasajos besindlichen Castelle, Redouten und Schanzen von Grund aus zerstört. Nachdem Jbrahim noch alie Flúchtlinge, denen er begegnete, zu Wefanges

uen gemaŸht, kehrte er triuumphirend:nach Caiamata zurück.

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Frankfurt. Der Fürst Réuß auf Trebschen hat auf der dortigen, im vorigen Herbst vêllig regulirten

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