1826 / 34 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 08 Feb 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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schaft genügen. Die zuñehmende Zerstückelung des Grundeigenthums, welhe mitdem monarchischen Prin- zip im wesentlichen Widérspruche steht, würde die von der Charte meinem “Thkonê. ‘und meinen Unterthanen gegebenen Gewährleistungen schwächen. Es werden Jhnen Mittel vorgeschlagen werden - meine Herren, um den zwischen dem politischen und dem bürgerlichen Gesek nôthigen Einklang wieder herzustellen--und--um- das Vermögen der Familien zu erhalten, ohne doch der Freiheit, úber seine Habe zu verfügen, Eintrag zu thun. Die Erhaltung der Familien gewährt die politische, Beständigfkeit, welche das erste Bedürfniß aller Staa- ten und, nach- fo-vielen-Wechseln--des Schicksals, beson ders Franfreichs ist. —, Sie werden mir, betistehn, meine Herren, um die Pläne, diè ih’ erwogen habe, auszu- führen—uud-um--das Glück... der- meiner Sorgfalt anver- trauten Völker sicher zu stellen, Sie werden- eben so wenig wie ih, sich durch die unbedachte Unruhe ent- rüsten lassen, welche, utigeahtet dér Sichérheit, die wir genteßen , nöch' manhe Gemüther bewegt. Diese Sicherheit wird nicht: gefährdet werden, meine Herren, rechnen {Sie darauf) daß i mit gleicher Sorgfalt über alle Jnteress:n des Staats wachen und daß ih* die Er- fordernissé der Ausúbung' geseßlicher Freiheiten mit der Aufrechthaltung: der Ordnung. uxid*der Unterdrückung det Züzellosizkeit zu vereinkbareß wissen werde.“ Der lebhafteste Zuruf folgtè diefe :Rede, nach“ welcher der Kanz!ek die Erdfäung der Kammern prorclamirte, und die Versammlung mit dem Rufe: „¿hocch lebe: der Kdönia, die Bourbons !// auseinandergitig.

“Der G/neral Sebastiani ist vom dem Bezirke Ver- vins zum Deputirten gewählt worden; er hat bei- der zweiten Abstimmuiig 146 Stimmen gehabc: Die Gê- sammetzahl der Wähler betrug 201,

Dié Familie des zu Brüssel verstorbenen Malers. David, der in Frankreich geboren ist, har bei Herrn von Villele die Erlaubniß nachgesucht, die Leiche des berühmten Künstlers“ nach dessen Vaterland bringen zu dúrfen. Herr, von Villele, hat geantwortel, Ek habe dièese Bitte dem Ministerrathe vorgelegt, welcher nicht geglaubt habe, derselben willfahren zu fônnen. a

Fünfprocentige Rente 98 Fr. 75 C. Dreiprocent.

67 Fr. London, 28. Januar, Die bevorstéhende Sikzung st wichtig werden, da die

des Parlaments wird hôch nächste Vergangenheit manche Mängel im Junern an den ‘Tag gebracht hat, “die ernste und grúndliche Prú- fung und schleunige Abhülfe erheischen. Mit Recht sagt eins unserer Blätter: „Die Landung eines zweiten ‘Bonaparte in Sussex, die Zahlungseinstellung der hie- sigen Bank ,„. die Belagêërung- der Hauptstadt, fölinte feinen größern Eindruck gemacht haben, als die Er- schtterung“ des Credits, die wir vor einigen Wochen hier erlebt haben, und die sich von hier aus nach allen Richtungen hin verbreitet hat.“ Die Folgen des Schlages waren um so gewaltsamer,» da* er wie ‘ein Bliß aus heiterer Luftc kam; denn nirgends war ein Gewölk am politischen Himmel zu sehen; im Handel herrschte die größte- Regsamfeit; der Künstler , der Fa drifänt, der Handwerker, alle hatten die Hände voll- auf zu thunz die Rhederei konnte’ niht genug Shiffffe hérbeishaffenz die Etndte war höchst ergiebig ausgefal- len und- wittén unter diesen erfreulichen Umständen trat auf einmal jene beispiellose Erschütterung, jene faum érlebte Niederarschlagenheit, jenes Mißtrauen ein, úber - dessen Grund Niemand recht Auskunft zu geben weiß. Einige meinen, es lei nichts, als ein eingebilderer Schreck gewesen; ein hitsiges Haus habe den Fall einer Lándbank in Yorfkshire veranlaßt, dies habe gewirkt, wie cin Funkèn, der in ein Pulver- Magazin fälltz Alles sei nah den Landbanken gestürzt, um Geld zu haben, und so eine Bedrängniß entstanden, wle Eng?

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land sie noch nit erlebt. Doch dem sei, wie ihm wolle; so viel ist ausgemacht; daß bei einem System, wo eine solche Ursache solche Folgen haben kann, dutch, aus ein’ wesentlicher Fehler statc finden muß. Ohne Zweifel wird die Regierung Alles aufbieten, ‘um dt Wiederkehr solcher Ereignisse einen Damm entgegen zy stellen. Wir dürfen von der Weise, wie die Regièrung

inder leßten Zeit zu Werke gegangen ist, das Best

Daß sie alle Wünsche erfüllen, alle Begierden zufrieden stellen sollte, ist unmöglih. Aber sie is von ächt natioualem Geiste beseelt, sie will das Beste und so” darf man mit getroster Zuversicht der Zukunft ents gegen sehen und hoffen, dap sich auch das neue Handéls system Lewähren wird, das manchen Gegner hat, Übe desse’ Wéxrth oder Unwerth: sich aber nur nah längere Anwendung entscheiden: läßt. :

; Nächsten Dienstag wird det Lord-Major ein groß Festmahl geben, zu welhem Se, K. H. der Herzog von York und die Minister- eingeladen: sind. i

Zu Manchester ‘haben die atbeitenden Klassen ein! allgemeine Versammlung ausgeschrieben, um über ein Vorst lung das Patlatneut „- wegen Abänderung de Korngeseße zu rathschlagen.

* Die Arbeiter der Seidenfabrifen haben vorgestern in Spitalfields eine Versammlung gehalten , worin si sich das Wort gegeben haben keinen geringeren Ah beitslohn zu nehmen, als welchen ste in einer früherw Verjammlung festgeseßt. |

Jn Jrland, wo’ so’ sehr“ über Hunger und Mani geklagt wird, haben die Spinner“ zu Belfäst den Utbit muth bewiesen, ihcèn Engl. Brüdern nachzuahmen ui die Arbeit niederzulegèn, um -hdyecn Lohn zu erzwingel Diejer. Hochmuth.. dürfte“ sich indes bald legen:

Man vernimmr, daß Lörd Cochrane den Bess úber mehrere in Nord - Amerika ausgerüstete Schif úbernehmén solle,* oder vielleicht fchon übernommen hw) welhe Griehenland zu Hülfe fommen soliten. :

Éin hiesiges Blatt fragt, weshalb England, das s sehr bei den Verhältnissen der neuen Stkaaten in Amt rifka interessirt sei, feinen Commissair nach Panamä sende und Einige raeinen, daß dies jehr leicht ge]chehen tônne. y In den leßten 3 Jahren sollen gegen 40,000 Fami lien aus Spanîen ausgewandert seyn.

Obder- Peru hat sih ein Direktorium von drei Pet sonen, unter ivelhen General Sucre der Oder Direkto, gegében; auch zwei General, Secretaire.

Brüssel, 2. Februar. Gestern hat zur Feter de Geburcstages J. Königl. Hoheit der Prinzessin Frit drich der Niederlande eine große Parade statt gefundil

Die’ Amsterdamer Zeitung enthält neuere Nachrich ten aus Batavia: ‘Vom- k. Oct. wurde aus dieser Stadt gemeldet, daß die Generale van Geen und Kock die Jw surgenten vor sih her treiben und sle entfernt von de Hauptstadt halten, daß es ihnen aber nicht gelingen will, den Feind zu einer ordentlichen! Schlacht zu brin gen. Die Aufrührer vermeiden es aus Klugheit, Uy die Leichtigkeit , mit welcher fle sich bewegen , fommi ihnea hierbei sehr zu Statten. Die Geschäfte stoden ganz und es zeigt sich viel Unzufriedenheit, welche be jonders durch Maaßregeln erzeugt wird, die man- ang? wendet hat, um die Einwohner von Batavia, die sh anfangs freiwillig zur Vertheidigung gestellt hatten, her! nach dazu zu zwingen. Ein Brief vom 4. Oct. sagt: die Finanzen der Jusel sind in einem elenden Zustand. Der Regierung fehlt es an Geld und an Mittel, um einé Anlethe zu: Stande zu bringen; um sich zu helfen, vermehrt sle das Papierzeld, welches jeßt \chon 25 pCt verliere. Fúr Batavia ist man undesorgt, da surgentcen ihre Operationen bios gegen das Innere und dis Nachbarschaft von Samarang richten.

Im Hâag hat die zweite Kammer am 30,

hoffen.

Fanuak

die Ju fb

«nen fruchtlosen Versuch gemacht, sich" zu versammeln; (s fanden sich nit mehr als /55 Micglieder ein, und fie Sibung wurde dahet auf gestern verlegt.

Die natürlichen Blattern grassiren fortwährend ini Kottérdam; vom ‘23. bis zum 28. v. M. sind abermals 1 Personen darán gestorben.

‘Franffuürt,. 2: Febr: Am-:34, Jan. wurde die serbliche Húlle J. Durchl. - der am 25sten hieseibst: ver- sorbenen Frau“ Fürstin v. Stollbergs-Gedern , auf eine, jm hohen: Stande der Verstorbenen würdige Weise juf dem Sachsenhäuser Kirchhofe zur Erde bestattet. diese Fürstin sah die großen" Ereignisse von beinahe inem: Jahrhundert «an sis vorúbet: géhen , und ihre eamilie war vielfältig: darein verflochteun; Die Für- ig Elisabethe“ Philippiïñne/Klaudine von: Srollberg- Ges en ist der leßte Sprößling ‘des! alten Hauses der ¡irsten von Hornes in den Niederlanden. © Sie: wurde m Jahr 41733 géboren, und vermählt zu Joque im jennegau den 22. Oftöber: 1751 an Gustav Adolph, \rinzen von Stollberg - Gedern , f. f. General und ommandant der Festung Nieupork.- Jm Jahr 1757 lor sie ihren Gemahl“ in der Schlacht ‘bei “Leuthen. drei Tôchter aus dieser Ehe harten merkwürdige Schick-

(Eduard v. York, Práteidenten von England, und idem siè von demselben wieder geschieden war, faüpfte ¿ir Schicksal an- den Grafen Alfieri, den hoch er- jenen etlen Dichter der. Jtalienery dessen Herz und eist an ihr einen würdigen Gegenstand fand, und jr ihr zu gefallen, ihrer wütdig zu sein, mit rastlojem Ffer nah cem Lorbeer strebte. Die Asche diejer un; brblichen Liebcnden rußhrc unter einem“ gemeiuschafrtli- hin Grabmzal in der Kreuzkirhe zu Florenz, zwilchen Nachiavell und Michel Angelo. Die zweite Tochter t Fürstin war 1n erster Ehe‘ mit dem Herzoge von rwié, und in: zweiter mic- dem Prinzen von Castel- inco, spaaishen Gesandten in Wien 2c. vermählt. Vie dritte endlich, - vetmählt an den f. f, Feldmar|chali hafen von Arberq, Hofdame und Freundin-der Kai- in Jojephine, hat die wichtigsten Ereignisse. Frank- hs in leßtvergangener Zeit als Augenzeuge „gezehen, d das Schifsal ihrer Freundin auf dem Throu, bis n das Grab getheilt. Die Verstorhene lebte seit mehr 6 20 Jahren hier in Frankfurt.

Rom, 10. Januar. Die Gesundheit des heiligen aters fängt abermals- an, Beforgutsse zu erregen. das erschrecklihe Regenwetter , - welches hier seit vier ochen“ herrsht, mag- das seinige zur langsamen Wie- wherüellung desseiben beitragen. Unter den Tagesbe- enheiren nimmer die- Anrede, welche der neue Uditore la Camera Apostolica (Prásident des Stadtgerichts) Psgr. Nicolai, an seine Untergebenen gehalten hat, den (sen Plaß ein. Man verfichert, dieser würdige Geist- he habe sowohl den Profuratoren und übrigen Advo ten, als besonders den Notaren, scharf ins Gewissen tedet und sle eben so beredt als ernstlich ‘ermahnt,

dén Pflichten treulich nachzufommen / alle unnúßen

hecesse zu beseitigen, besonders aber die Taxen für e Bemähungeu nicht höher anzuseß2n, als es durch s Gese bestimmt sei. Dann hat er geäußert, ihm | zu Ohren gefommen, wie mehrere ißcer Schreiber vaffnec einhergingen ; dieser strafbate Gebranch. jolle t fortan nicht mehr geduldet, sondern bei der ersten lfommenden Be‘chwerde auf das allerschärfste geahndet tden, Man versichert, der heilige Stuhl werde mit 1 hiesigen amerifanischen Gesandten eine Art provi- ische Uzebereinfunft abschließen, und sotnit die Kirchen- gelegenheiten der dortigen Länder ordnen, ohue des- die Regierungsverfassung ders:lben anzuerkennen, Flensburg, 283. Jan.. Während des vorigen Jah- è sind hier 1001 Schiffe von 13,653 Lasten ‘unter lclarirung und außerdem 110 Jachten- von 663 Lasten

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le: Die álteste wurde die Gemahlin des Prinzen Jck

und- 792 Bôte ohne Zollclarirung aus hiesiger Föhrde angefommen. Von: jenen 1901 Schiffen langten 635 beladene und 94 beballastete. Schiffe von inlándischea, dagegen, 215 beladene: und- 57 beballastete Schisse von fremden Häfen hier an. Ausclarirt, wurden 991 Schiffe zu- 13,550: Lasten. ,: von denen 267 nah sremden Häfen. Flensburg, St. Jürgen mit -einbegrifsen, hat gegen- wärtig, 130 Schiffe. von 4626 Lasten , wovon im. abge- wichenen Jahre 129 von 4552 Lasten in. Fahrt gewejen sind. Außer diesen sind voriges Jahr 20- Schiffe abge- gangen indem 15. verkauft und 5- verunglückt siud. Gegenwärtig- liegen 79- Schiffe, worunter 7 sremde, hier im Hafen vor Anker. s :

Stoc‘holm, 27, Januar. Am; 2ôsten gab Se. K. H. der- Kronprinz zur Feier des Gebuxtstags seites Durehlaucht. Vaters ein Diner, Abends - wohnte der [ Hof der ersten - Vorstellung der Oper: Jessónda von Spohr bei. -JJ. MM- wurden bei -ihrer' Anfunft mit Jubel empfangen und von - allen Seiten wurde: dex Nationalgesang verlangt, in welhem das Publicum ens thustastisch- eiustimmte. Nach- dem Schauspiel ‘war Souper bei F. M. der Königin. ;

S”. K- H. dex Kronprinz: wohnte am Mittwochéu der- Versammlung der Schwedi\hen Afademte, bei, in welcher der Professor Geyer aus Upsala seiue Antrítts- rede hielt. H S

Es erscheinen dérWdlen hier 16 Zeitungen.

Der Heritngsfang soll in den Scheeren von Ude- walla sehr ‘ergiebig sein. .

Túrkei. Die allgemeine Zeitung- enthält folgetts des Schreibea aus Bucharest vom 14. Januar. Durch die russishe Post aus Konstäntinopel , welche gewöhn lih 3 Tage früher abgeht ,- als die- östreichische, und diesmal Briefe bis zum 7. d, mitbringt, erfahren wir, daß am 3. Januar in der meist von Christen bewohnten Vorstadt Galata ein großer Brand ausbrach (¿der nach hier verbreiteten Gerüchten durch die Januitscharen ver- anlaßt worden), wobei gegen 1000 Buden, und 1500 Häuser ein Raub der Flammen gewordet sein: sollen. . Der dadurch den Christen zugefügte Schaden wird in einigen. Briefen auf 15 Millionen Piaster angegeben. Man siehr mit Ungeduld nôhern Berichten entgegen. Uxber Odessa war die Nächricht von der Thronentsagung Konstantins und der Thronbesteigung des Kaisers Ni- colaus in Koastantinopel- bekannt gewordenz allein es wird nichts gemeldet, welchen Eindruck sie gemacht habe.

Ueber den Verkauf der Eichen gerberrinde nach Enaland. (Vom Hrn. Ober-Forstrath Dr. Pfeil.) In der jebigen Zeit, wo dem Landbesißer so wenig Hülfsquellen fließen, dürfte es nicht unpassend sein, darauf aufmerksam zu machen,

daß viele Forstvesiber, welche eutweder schon im Besiße von solch:n Eichenbe- ständen sind, welche gute Gerberrinde geben, oder wvelche solche leiht erziehen fônnen, im Stande sein würden, sich eine vortheilhafte Einnahme dadurch zu verichassen. England, welches seinen Bedarf an Eichenrinde bei den sehr beträchtlihen Gerbereten bei weitem nicht im Lande selbst erziehet, muß .sehr große Mosse bavon {m Auslande anfaufen und hat sich sogar genöthigt gesehen, diese in neuerer Zeit, da sie mangelten, durch anders fostbare Materialien, welche Gerbesto} enthalten, zu ers seßen. Mit großer Gewißheit kann man daher auf einen ausgedehntes und sichern Abfsaß dieses Artikels dorthin rechnen. i Vorzüglich die östlihen Provinzen des preußischen Staats besiß2n vortreffliche " Gerberrinde in Menge, welche ganz ungenufzt bleibt, da sie die inlándischen Gerbeteien nicht consumiren können, Noch mehr könnte