1826 / 45 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 21 Feb 1826 18:00:01 GMT) scan diff

Theil den ältesten männlichen Kinde des verstorbenen Gründbesißers als geseßzliher Vorauszukommen. Hat der Erblasser über ‘eine Quote des disponibeln Theils verfügt , lo wid der geseßliche Voraus aus den übrig bleibenden Theilen bestehn. “Der geleßliche Voraus wird von den Jmmobilien und im Falle der Änsufficienz vom beweglichen Eigenthum entnommen werden. Diese Vor- christen hôren auf, ihre Wirkung zu äußern, sobald der Erblasser durch einen Att unter Lebendizen oder von Todeswegen jeinen Willen dahin ausgesprochen hat. Die Gúter, worüber nah den Art- 913. 915 uud 916 *) des Civil - Codex verfügt werden : darf, fônnen ganz oder theilweije durch einen Aft “mtter“ Le- bendigen oder durch Testamente, mit der Bediñguñg weggegeben werden , sie einèm oder mehreren Nachkvm-- men des Donatorius (sie mdgen schon geboren fei oder. nicht) bis einschließlih" des zweiten Gras zurücfzuge- ben.‘ Bei Vorlegung diesés Geseßentwurfes-\uHhtd der Justizminister zu beweisen, daß: der Zweck desfel\eh bésonders jet, durh Erhaltung eines gewissen Vkrmögkhg- in den Familien auch- die Ausübung der politifch n Rechte sicher zu stëlle. - Die Zerstückelung des Grund- eigenthums führt, sagte er, eine Beschränkung der Z2ÿ! dex wah!fähigen Personen und selbst der Wähler nach sich. Die Zahl dieser Per onen muß nothwendig ab- nehmen, denn wenn der Vater wählbar gewesen ist (d. h. 1000 Fr. direfte Steuern bezahlt hat) fo werden “die Kintér- hôchstens noch zu Wählern qualificirt sein (d. h. 300 Fr. direkte Steuern bezahlen). und in den Enkeln werden diese policisen NRechre- ganz erlöschen. Freili4y werden ‘neue Vermögen - entstehn - abet “so groß ‘auch -fleis hervorbringen, so wird auf Grundeigenthum beruhende

ihnen nie gelingen, so. viele Vermögensmassen zu

herbeigesührre endlose Zerstückelung deren zerstôren wird,

Ueberall und täglich waltet der Tod, während nur We-

nige erwerben und sich durh ihr Vermögen erheben.

En: lich“ ist offenbar eine große Beweglichkeit des

/ - Grundeigenthums mit dem. monarchischen“ Prinzip " und - mte etner constitutionnellen Regierung durchaus

im Widerspruch, denn die Gewchnheit, die Sitten und

jedes feste Princip wird dadurch ershúttert und folg lih-die-Grunclagen des bürgerlichen Bestandes dadur untergraben. Was die Substicutiouen betrifft, ‘so

sind sie eigentlih-auf die Freiheit, ‘über sein Eigenthum

zu verfügen, gegtündet z das Verbot derselben war eine Beschränkung dieser Freiheit, welche durch ihre Wieder:

einführung nur hergestellt wird, und auch slez werden

zur Befestigung der constitutionellen Basis," der Erhal-

tung des Vermögens der Familien beitragen.

| ° Der Kammer der Deputirten wurden vom Bo) Finanzminister 3 Finanzgeseße, betressend die definit: Regatlirung des Budjets von 1826; die Supplementar bewilligungen für 1325; und das Budjet von 1827;

- wie auh der Geseßentwurf wegen der Entschädiaung

der Grundbesißer auf St. Domingo vorgelegt. (Das

Nähere darúber im morgenden Blatt ) :

London, 40. Febr. Jm Unterhause nahtn gestern Hr. Baring Gelegenheit zu fragen: Ob und welchen Bericht ein Herr (Hr. Jacob) erstattet habe, der, dem | Vernehmen zufolge vor kurzem von einex Sendung nach 3 dem_Continent zurückgekehrt sei, wo er ein ganzes Jahr q / zugebracht, um nach desfallfiger Justruction der Regie- rung Nachrichten über den Zustand ter ausländischen

líches Kind, das Drittel wenn er zwei, das Yiertel wenn er drei oder mehr eheliche Kinder hinterläßt, (Art. 913. des Cod. civil.) *) Diese Artikel beschränken das Necht von Schenkungen bei Lebzeiten oder von todeswegen-,

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Tudihigen Cinleitungen getroffen worden / des Armee-Corps, so wie yon de

die Wunder sid, welche Handel und Gewerb-_-

stiften, als die durch Gleichheit, der Erbschaftrstheilungen-

weun der Schcnker

Kornvorräthe einzuziehen.

darauf, daß allerdings eine Einziehung von Nachrichten über den jenigen Länder, aus denen Getraide nach geführt werde, statt gefunden und er,

wenig Tagen den habe; derjelbe ser 150 Folio Seiten lang und habe n

Kornhandel de England ej

werde ihn nicht eben fúr saumselig halten, wenn er riht zu lesen, Er werde solhès ‘báldmögktichst thu und sodann dem Hause machen.

St. Petersburg, 9. Febr. empfingen J. M. 'die Kaiserin Muktter in Höôch s Jhr

Geburtsfestes Sr. Kaijerl, Hoheit des Großfürst

» Michael,

lais. * s Y ; d Nach einem Bérichte des General der Jufantet

z

steigung Sr Majt, des Kaisers,

Es siñnd bereits

"der Cids-der Treue* geleistet worden. | daß aut

dem übrigen Theile dem Genz:ral Yermolof Eidesle4stung. erjolge.

Der in den frúheren Meldungen von den Er nissen am 26. Decembet- als einex der Mitver|cor

untergedenen Civilbehörden

ungen der Polizei entgangen war in Warschau

decér und verhaftet worden. Zah einem von Sr. Ma].

ilenbaum, nebst allen Ddrfern, Meiereten und aude

dazu gehörigen Ortschaften, welche chum des Kaisers Alexander waren, Kaiserin Elisabeth.

vén 41. Febr.

Ihrer Maj

|eßte Untersuchungs-Commissioa

ine Reihe von Thatjachen festzustellen , welche den pruna, die Entwickelung und die verschiedenen Fot der geheimen Verbindungen anzeigen, Pláne, wenn sie hätten ausgeführt werden ftönnen, Rußland große Verbrechen gaben würden. sicht jener Thatsachen geben, díe sämmtlich aus V:-rhôren und eigenen Eingeständnifsen der Schuld ges{chdp\t sind.

Shre Absichten wareu von der Art, der Menschen, die i führung verstehen founten, nothwendigerwei}e nur beschränkt sein fonnte. en Dea! und zur Freude aller guten Búrger ist diese trol Ueberzeugung vellständig êrlangt worden. Die Ums welche wir darlegen werden, beweisen úberdem, daß

Ubscheulihfeit, und gen fonnte, wird es hinreichen, Unzusammenhängende aller Plâne

mit wenig Worten der Ver\chwore

oder Erblassex Kinder hat,

Hr. Huskisson entgegnet solche Sendung Behuf

jedoch erst yj darúder erstatteten Béricht erhalty

cinen sehr großen Auijang And er hoffe daher, das Hau fiáre, daß er bis jeßt außer Staude gewesen , den Y davon weitere Mittheilun

Heute Vormitty

Appartements im Schlosse die Glückwünsche wegen ds

J. Kaiserl. Hoh. die Großfürstin Helene ns pfing die desfallsigen Glúckwünschungen in Jhrem

Yermolosf, aus Tschérwlenaia vom 9. Januar ist d «gleih nach Eingang «des Manifestes über die. Thron von dem General u

allen bei fhm befiïdlihen Truppen dem Kaiser Nicol

genannte Küchelbecker ist, nachdem er lange den Nau

dem Kaiser unterm v, Ms an die Direction des Pallasies von C zarsfoil elo erlassenen Ufas gehört fortan der Pallast von Îu

persönliches Eigs

Das Journal de St. Peti bourg enthält heute Folgendes: Die von Sr. Maj. l Kaijer in Folge der Eceignisse vom 26. Decbr.* eins hat zwar. ihre Ard

noch nit beendigt, sie ist jedoch bereits dahin gela

deren absceulid

und großes Unglück erz Wir wollen vorläufig eine kurze Uebit

daß die J sich zu deren Theilnahme und aus

Zur Ehre des russischen Namen

Unsinuigkeit des Complotts eben so groß war als de N um darzuthuen, daß es nicht geli

wie fle selbst oft vor d

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junge Leute, von glühender und regelfoser Einbildungs- fraft, welche, hingerissen von den verderblichen Beispie- len der Revolutionen, deren Schauplals Europa seit 30 gehren gewesen, und ergriffen von jenem“ blinden Ver- sangen, alles umzustürzen, wodurch die Zeit, iu der wir seben, mit so viel Drangsalen bezeihunet wordcn, die edlen Ueberlieferungen dès w2hren Patriotismus, welche im Herzen der russishen Nation bewahrt werden, ihre jeiligsten Pflichten gegen den Souverain und den Staat, die geleisteteti Eide und die gesellshastlihe Lage, in der sie: si befanden, *vergaßen, um sich den Traum einer yôlligen Uthgestaltung in Rußland hiuzugeben und in der Filisterniß “die Mittel, zu deren Ausfüzrung zu er-

innen,

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N e zu jenem Zwecke gegen Endëé des Jahres 1815 und;

\nfangs- 1816 an -der Bildung einer geheimen Gesell» hafe arbeiteten, in die zahlrèiche Unterabtheilungèen „zexs fallen sollte und einen doppelten Zweck hatte. Jhr; (fen dargelegter Zweck war Wohlrhäzigkeit, der wirkliche her, den nur eine sehr kleine Zahl E:ngeweihtér fam: - e, war eine politische Refórm im Reich, 2) Vom a¿hr 1817 an rathsclagten leßtere, als erster Beweis r sie bescelenden Gesinnungen , ZU Moskau .úber die Mittel, dem Kaijer Alexander nach dém Lebe" zh trach hn, in der Zeit, wo dieser Monarch nebst seiuer erha? enen Familie diese „. durch [eine Freigeb1igfoit aus ‘den inen wieder aufgerihtete Hauprstade zu besuchen m. Das Leben eines angebeketen Beherr|chers hien ihnen ein unÜbersteiglihes Hinderniß" ihrer Ent- rfe. Sie wollten unter sich duxchs Loos eutscheiden, jer ihn ermorden solle; da ebot si einer der Ver- worenen von setèst es zu volliühren. Sei es uun der, daß îm entscheidenden Augenblick ein leßter Schrei hres Gewissens sie mit Schrecken traf, oder jei es, sie für nôthig hielten, ihre Pläne allgemeinzs Um ilzung mehr reifen zu lassen; sie beih!os}se jene | sordthat aufzushieben. 3) Im Jahre 1518," «da sie inden , daß ihre Verbindung micht genug Ausdehnung alte, versammelten sie sich aufs neue in Moskau d gaben der Verbindung eine neue Organijation un- t dem Namen : Gesellschaft von Freunden is dffentlihen Wohls oder Gejellschaft des inen Buchs. Auch diese Gesellschaft hatte einen ppelten Zweck; doch mußten alle Mitglieder derselben t nur, wie voher, an Handlungen der Mildthätig it Theil nehmen, sondern sie waren gehalten, zum hitscchreiten dèr Aufflärung und Verbesserung der Sit- i mitzunirfen. “Die politisch2 Reform blieb das Ge- imniß der Häuptlinge, welche sich bemúhten die Ge ther dazu vorzubereiren und zu demEnde die Anzahl ex Eingeweihten möglichs| zu vermehren. 4) Im juhr 1821 wurde von ihnen dafúr erfannt, daß drese Maaßregeln ihrer Erwartung noch nicht entsprochen iten; sie hielten deshalb eine dritte Z1sammenkunsfc Mosfau , wohin sich Deputirte aller Abtheilungen t Gesellichaft begabey, wo indes die Meinungen sich jilten und die Häuptlinge, nachdem sie die Gewißheit langt, daß ihre politischen Adsichtén von der Mehr- | hl der Mirglieder gemisbilligt werde, zu dereu Ent- mung den Vorschlag: machten , die Verbindung seibst uidenz ein Vorschlag, den die Einen in gutem lauben, Andere aber \cheinbar annahmen. Von da haben die meiste# Jadividuen , welche zu der fragsi- Gesellschaft gehört hatten, wirklih aufgehôct, daran M il zu nehmen. 5) Die Ueberbleibsel der Gesellschaft ner, die wahren V-rschworenen bildeten neue Verbindun- , in welche die Aufnahme nur wit höchster Vorsicht

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Aus- ihren Angaben geht folgendes hervor : 17 daß,

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ihre Siße zu Pétersburg und zu Tulczin hatten, und von denen andere Aus]chÚ}sse unter dem Titel ; Be- zirks- Jurisdictionen, abhängig waren. Sn der Folge bildete sich j:doch nod) ein dritter Verein, unter dem E: Vereinigte Slaven, mit welchem zwei Mitglieder der Verbindung des Südens in innigen Beziehungen standen. 7) Die Häuptlinge dieser Ver- bindungen faßten zu der Zeit, in gemeinsamem Bestreben bie Jdee, eine revolutionaire Bewegung mittelst der Armee zu bewirfen und suchten zu demEnde hauptsächlich Militairs- und chompagnte- und Regiments-Chefsan sich" zu ziehen. 8)- Jy. den in Rede stehenden Verbindungen wurden Reform“ Pläne vorgeschlagen, die nah den Absichten und „pexpônlichen Juteressen ihrer Mitglieder verschieden bare, Die Einen wollten eine Regierung errichten, wo- dée hôchste Autorität in cinem Triumvirat vereint „sée sollte, an welchem sie Theil zu nehmen sich {chmei- chélten;, Andere wollten Rußland in verschiedene Ver- „tvfitrungen theilen, die zwar unabhängig aber durch ein Bündniß mit einander vereint scin und Staaten ge/ nanut werden sollten, und zu deren Oberhäuptern sie sich zu machen hofften; noch Andere gedachten verschie- dee Provinzen von oem Reiche abzulösen, sei es, um ihnen völlige Unabhängigkeit zu geben, sei es, um sie an die benachbarten Mäehte abzutreten, 9) Bei dieser Verwirrung der Jdeen, bei diesem Zusammenstoßen iso lirter Leidenschaften, die eben ‘so blind als verbrecherisch- ivurde fein entschiedener Plan angenommen; aber einige der Hauptverschworenen erneuerten den im Jahre 1817 gefaßten entießlichen Entwurf, dem Kaiser Alexandek, glorreichen Andenkens, nah dem Leben zu trachten, 10) Jm Jahre 1323 wollten zwei Metglieder jener ge hetimen Verbindungen dieses ak|cheuliche Complotr sogar ausführen; sie begaben sich deshalb nach Robronisfk, w9 der Kaiser durhfkommea sollte, das Ausbleiben ih- rer Mitschuldigen verhinderte si? jedoch, das Verbrechen, dás fle im Siune trugèn, wicflich zu versuchen. 11) Jm Jahre 1825 ward dasselbe Verbrehen noch einmal be- ¡{lossen und ein von dem Kaiser mit Woz{thaten Ueber- häáusier, war gerade der, der das heftige Verlangen be- zeigte, ihn zu ermorden, er wollte allen Aufschub ver- wecfen, und es ward heschlossen, daß Kaisermörder nach Taganrog geshickt werden sollten, wo Se. Kaiserliche Moajestát verweilte; diese Katsermörder fanden sich un“ ter Mitgliedern der Verbindung dér Vereinten Siaven; dennoch aber fam man nah neuen Berathschlagungon dahin úberein, daß der Katser Alexander erst im Monat Mai 1826 ermordet werden solle, zu welcher Zeit der jelbe, wie die Verschworenen annahmen, eine Truppen- Revúe in dek Gegend 90n Bela - Tscherkoff - abhalten würde. 12) Jm Herbst 1825 fam cin anderer rasender Bösewicht von dem äußersten Ende Rußtänds nah Sf Petetsburg und bot, nachdem er der Verbindung des Nordens beigetreten war, dieser scinen Arm zur Ermor- dung des Kaisers an. 13) Als nun eine kurze und grausame Krankheit, de unergründlihen Rath!chlüsse der Vorjehung “erfúilend, Rußland eines Beherrschers und Vaters beraüdte, faßten die Vers worenen neue Ummwálzungs-Pläñez als erste Opfer wurden sámmtliche Mtrtaglieder der faijserlihen Familie bezeichnet, fie sollten gleicWszeitig fallen, und zu gleicher Zeit soliten Aufstände in Sc. Pecersburg, iu Moskan und in mehreren UArmee- Catitronnements erfolge.

Die Menschen, welche unwürdig des Namens Ruf: sen, dieje Bor|jâbe hegtett, tán cten sich gewaltig, #9/

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vohl in dem Umfang ihrer Mittel, welche nichtig waA» ren, als hinsichelih der Möglichkeit des Aufruhrs, den

SFhr Versnch vom

(hre Unschlässigkeit, die Art, i 4 cigenen Plänen zurücfschauderten. und die UnmödglihE blgte y und deren wechlelsettige Beziehungen |orafäl; darzustellen, in der sie sich stets sagen, ihre Grund) in das tiefste Geheimniß gehüllt wurden, 6) Von und Anzettelyngen auszubreiten. i i | ab wurden zivei Haupt ; Verbindungen errichtet, Die erste Jdee der Verschwörung entstand duFulih die Verbindung des Nordens und die}

vo:bereit:t zu haven zväynten.

e Tas 3 y I O ( 2%. December in: Sr. Pétersbnrg und der Versuch des Murawieif Apostol in der Nähe von Kiew Haden bz

wiesen, daß sie bei feiner Klasse der Nation auf den

Verbindung des Südens, deren leitende Aus\chüse *

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