1826 / 60 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Präsident fragte hierauf den Herausgeber Chardon, ob er noch etwas zu seiner Rechtfertigung zu- sagen habe, welches dieser verneinte.. Sodann verlas der Präsident die ießt zur Anwendung fommenden Artikel des Geselzes von 1822, nach welchen der Herausgeber, im Fall er schuldig befunden wird, mit einmonatlih bts dreijäh- riger Gefängnißstrafe und mit einer Geldbuße von 100 bis 5000 Fr. belegt werden foll. Nach einer furzen De- batte Úber die Frage: ob das Schuldig oder das Nicht- schuldig durh weiße Kugeln ausgedrückt werden sollte, und nah Beseitigung des Antrages des H. B. Con- stant, die Kammer möge entscheiden, daß weder der Ankläger (H, v. Salaberry) noch die Mitglieder mit- stimmen sollten, die sich im Voraus für die Verdam- mung ausgesprochen hatten, fand die Abstimmung statt. Die Zahl der anwesenden Mitglieder war 349; nach Adzug der 3 Minister und der Herren Perier und Hu- mann, die erklárt hatten, nicht, mitstimmen zu wollen, beschränkte sich die Zahl der Votirenden auf 344; es stimmten aber wirflich nur 342 mit, davon waren 213 für die Verurtheilung und 129 für die Freisprechung : H. Hyde de Neuville trug hiernächst darauf au, nah dem Beispiele der Pairsfkammer bei einer frühern Veranlassung ‘nur das Minimum der Strafe anzuwen- “den, und dieser Antrag ging auch mit- 188 Stimmen gegen 151 durh. Hr. Chardon wurde demnach zu einem Monat Gefänzyiß und zu 100 Fr. Selpsgafe verurtheilt. . Js Es ist hier eine Schrift des Grafe Montsosier t schienen, welche von einem religidsen Und politischen System „zur Umwälzung der Religion, dær Gesellschäft

und des Throns‘/ handelt. Der Verfasser bezeichuet den.

Pabst als. das Haupt dieser Verschwörung. d

E "U Fünfprocentige Rente 98 Fr. 60 C. Dreip{cont.

64 Fr. 26 C. - L 20

London, 283,.Febr. „-Eike Botschaft - des, Obet- hauses brachte heute die von diesem- angeNomiwmene Bill wegen des Freibriefs der Bank aud jd Wateriaus.

In dem früheren Beschlusse der “Vänister, daß so- wohl von der Bank von England “Fls“ auch von den Landbanfken keine Ein und Zwei Pfuidwoten, später als vom 5. Febr. d. J. datirt, ausgegeben werden *follten, und in dem spätern Beschlusse, daß es der Bank von England bis zum 10, Octobyr..ds J. erlaubt. werden solle, solche Noten in Uml ufs u seßen, Wag eine. schein- bare Unb-:ständigfkeitr liegelßz B Ust -aber: démlitgeachtet feine wirflihe. Der einfachfte Weg, diesg Fleinen- No- ten aus der Circulation zu shasffen und, Für Gold zu erseßen, würde der gewe}sen sein, an alle 3 Monate eine gewisse Menge derselben vebunt ‘hätte, bis sie nah Verlauf von 3 Jahren {ämmtlich vertilgt worden wären, in welchem Falle das Goldeunhemerfbar in den. Canal geflossen sein wúrde, den cs. inñke zu -ha- ben bestimmt ist. Die jest existirenden Landbanfnoten sind von verschiedenen Daten, und gewöhnlich 3 Jahre im Umlauf, folglih würde die Yauze Masse in der fest- geseßten Zeit aus dem Umlauf gezogen sein, hätten die Bankhalter ihre Ein und Zwei Pfundnoten frei circu- liren lassen. Viele von ihnen sind aber aus Ursachen, die weise oder unweise sein mögeu, zu dem Entschlusse gekommen, ihre sämmtlichen Ein und Zwei Pfundnoteu einzurufen und sie gegen Gold einzulö}en. Unter die- sen Umständen fanden es die Minister, als Wächter über das öffentliche Juteresse, nöthig, sich einzumischen. Hät- ten ‘fle dies vicht gethan, so würde“ ihre u:sprüungliche Absicht, die kleinen Noten allmählig durch Gold. zu er- seßen, vereitelt worden sein; es würde cine plöbliche Zusammenziehung des circulirenden Metall- und Papier- geldes statce gefunden haben, und eine áhnsiche Crisis, wie die im Monat Dec. würde eingetreten sein, Wie war. dies zu verhüten? Es gab nur einen Weg. Die Negierung- konnte die Landbauken weder zwingen noch

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# hat am 7ten October, an die Stelle des Sir Edwarl

Ninisteriums der auswärtigen Angelegenheiten, ist zum ammerherrn Sr. Kaiserl. Majestät ernannt worden.

überreden, ihre fleinen Noten bis zur festgeseßten Zei rouliren zu lassen ; sie fonnte sich nur an die Bank’ von / England wenden; und daß die Bank von Englan} Jm Jahre 1825. siud imi Hafen von Libau 205 Fahr- nichts weniger wünsche als diese fleinen Noten auszuges(suge eingelaufen (die vom Jahre 1824 her dort ver- ben, hat sie vor 3 Jahren dadurch bewiesen, daß s¡ffiebenen mit einbegriffen ); 198 sind in dieser Periode freiwillig davon obgestanden ist, obgleich es ihr gessson da ausgelaufen und 7 zur Ueberwinterung daselbst lich gestattet war. Bei der gegenwärtigen Gelegenhei{serblieben, Die gesammte Einfuhr hat sih auf 395,443 hat die Bank, so wie auch die Regierung, nur für deRubel, und die Ausfuhr auf 2,083,511 Rubel belaufen. öffentliche Wohl gehandelt. Um das Uebel zu verhütenn Flachs befinden sich hierunter 1,400,986 Rubel. welches aus dem von mehreren Landbanken eingeschla Aus dem Königreiche Pohlen hat die Einfuhr nach genen Verfahren entsprungen sein würde, hat sle einge[Rußland über Kowno im vorigen Jahre 361,465 Rubel willigt Ein und Zwei Pfundnoten bis zum 10. Octobsssetragen, wovon 21,500 Rubel au fremde Münzen ; dië d. J- auszugeben, l i usfuhr betrug 325,339 Rubel, wovon 152,584 in baa- Die Zahl der in dieser Parlamentssißung eingssm Gelde. z : reichten Privatpetitionen beträgt 294, und demnach 1 Nachrichteu aus Odessa vom 17. d. zufolge, sind die weniger als voriges Jahr. iden englischen Schiffe Nevy- Hopp und Edward Col»

__ Hr. Morier ist am 20sten December zu Mexi eingetroffen. Die Nachricht von der Nichtratificatio des Tractats von Seiten Großbritanniens kam une wartet und machte großes Aufsehen. d Gut zu Grunde gegangen. fet

Am 20\tèn Februar betrugen die im Umlaufe M} Vom Mayn, 5. März. Se. Majestät der König findlichen Noten der Bank von England 24 Milssshn O haben unterm 20 v. M. angeotduet daß 399,080 Pfd. St., unter denen sch für 1 Milit Fm 1, d. M. sämmtliche Unterofficiere der Armee, 279,141 Pfd. St. 1 und 2 Pfund-Noten befanden. n welchen Wassengattungen und Abtheilungen sie auch

Vom 15ten December v. J. bis zum 1sten Fn mögen ; die Stôcke ablegen sollen. : bruar d. J. hat das Rothschildsche Haus allein 2 Mil Das am 1. d. erschienene Großherzogliche Hessen- 100,000 Sovereigns in dte Bank gebracht. ¿ \armstäádtishe Regierungs - Blatt Nr. Di enghàâlc eine

In Spanien“ ist die Periode der Einfuhr BrittiWerordnung, durch welche die in einigen Theilen des her Manufacturen , gegen feruere Zahlung der festgGroßherzogthums bisher von den Rabbinen verwaltete seßten ‘Zölle, verlängert worden. erihtsbarfeit in Beziehung auf alle Gegenstände der

Zum Civil - Commissair für die Verwaltung Araeitigen Gerichtsbarkeit sowohl als der freiwilligen, cans ist Hr. Charles Pacon, eiue Magistratsperson i|s}ue alle Ausnahme aufgehoben , die in dieser Hinficht kCalcutta, und Hr. Fullerton zuin Civil - Commissair fissiehenden Verordnungen außer Wirksamkeit ge|ebt,/ des Verwaltung«wder Tenasserim Küste ernannt wordehd die israelitischen Glaubeasgeno ssen in Ansehung General Combermere ist in Calcutta eingetroffen, uier bürgerlichen Rechtsverhältnisse ohne Unterschted dér ompetenz der im Staate. bestellten öffentlichen Behöôr- n unterworfen werden. j /

Am 1. d. starb zu Karlsruße der berühmte Architefr iedrich Weinbrenner , Großherzogl. Badenscher Grhei: er Rath und Ober-Bas- Direktor, Ritter des Zähs- ¡ger Lôwenordens und Commandeur des Großherzogl. (ssen - Darmstädtischen Verdienstordens.

Wien, 2. März. Der zwölfte Februar, als der dburtstag unseres allergnädigsten Kaisers, wurde auch dem k. f. Taubstummen - Jnstitute in Wien auf eine hrende Weise gefeiert. An diesem Tage wurde die ie Kapelle des Instituts zum ersten Male erôössnet. ahdem der Herr Regierungs - Präsident, Augustin eiherr Reichmann von Hochkirchen, mit dem Schulen- d Studien - Referenten , Regierungsrathe Martin chulz von Straßnilzfi, in den großen Saal der An- lt eingetreten “war, hielt der Jnstituts- Katechet, Her- ann Czeh, mündlich an das zahlreich anwesende ‘Pu- fum, und in der Zeichensprache an die Junstituts- \glinge und an die übrigen bereits im bürgerlichen eschäftsleben befindlichen Taubstummen eine der Feier s Tages angemessene Rede. Hierauf. verrichtete der chulen - Oberaufseher, Augustin Turzan, unter Asffsi- nz mehrerer Geistlichen, welche sich an dieser Haupt- stalt für den Unterricht der Taubstummen bilden , die nsegnung der Kapelle, und hielt den ersten Gottes- enst in derselben.

In Erwägung der dermaligen, den Landbau be- nntlih in allen Ländern mehr oder weniger ershweren- 1 Zeitumstände, hat die k. k. Landwirth|chafts- Gesell- aft in Wien in ihrer am 30. Januar d. J. gehaltenen gemeinen Versammlung nachstehende Preisfrage zur eantwortung auszuseßen beschlossen: E

Welche Ursachen wirken unter den gegenwärtigen

Verhältnissen auf die Verminderung des Kapital-

Geldwerthes und der jährlihen Geldrente vom

Grundbesizthume im Allgemeinen und in der Pro-

Feegel gegangen waren, während eines heftigen Sturms, r sie in der Nähe von Constantinopel befiel, mit Mann

Paget, den Oberbefehl der Arméte übernommen. Di gegen Cutch in Bombay eingeschifften Brittischen Trup: pen sind in Mandavie gelandet worden und ihre- schnell! Ankunft soll große Besturzuny unter den Scindier verbreitet haben. ;

Nachrichten aus Sincapore zufolge, sollen sich. meh rere cingeborne Oberhäupter an der Westküste von Ce, lebes den Niederlándern unterworfen haben , die China sischen Bergwerksleute auf Borneo dagezen den begon nenen Kampf gegen die Niederländer beharrlich fort seßen. Von Java ist eine Verstärkung von 250 Man zu Mampazva zum wirfsamern Schuße der Festung au! gekommen.

St. Perersburg, 28. Februar. Der königlich niederlándische Gesandte, General-Lieutenant von Tri und der großherzogl. Sachen -Weimarische Generalmajo! und wirkliche Geheime Rath, Baron von Eglo [tei haßen bei Sr. Majestät dem Kaiser und JJ-. Maj. del Kaiferinnen- Audienz gehabt.

Der Geheime Rath von Ribeauzierre und der Oder hofmeister Fürst Nicolaus Dolgorucfi sind von thren Missionen nah Wien und München wieder hier einge troffen.

Nach einem von Sr. Maj. dem Kaiser unterm 21 v. M. an die Hof- Jntendanz erlassenen Ukas ist dil Insel Kamennoi - Ostrow nebst dem Palais und allen} dazu gehörigen Gebäuden und Anlagerï vordem per sônliches Eigenthum des Kaisers Alexander - glorreichen Andenkens fortan Eigenthum Jhrer Majzesiäten det Kaiserin Elisabeth. Der Bischof von Reval,“ Gregorius) Vicar von Str. Petersburg, ist zum Erzbischof von Kaluga ernaunt und der Archimandrit des Klosters des heil, Alexis von Afkatolf zum bischöflichen Stuhl - von Nijni- Norogorod berufen worden,

Der Translateur Homiakosf bei der Kanzlei des f

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n, welhe am 30. Dec. von da nach Bristol unter.

vinz Nieder- Oesterreich insbesondere ein; und durch

welche Mittel fann denselben abgeholfen werden ? Welche Mittel liegen insbesondere im Bereiehe

der Einsicht und Thätigkeit des néiederösterreichischen

Landwirthes ?

Genua, 18. Februar. Die f. Korvette Tritone hat nach Alexandrien in Egypten, nach Cairo, Cypern, Bay- ruth, Larnaca,-Rodi, Smyrna und Salonichi die far- dinischen Konsule und Vicekousule nah den Sißen ihrer neu errichteten Konsulate und Vicekonsulate übergesúhrt. Sie wurden überall von den Behörden und auch vom Kapudan, Pascha anf die ehrenvollste Weise empfangeu, und der Handel hat sich eine vollkommene und dauer? háfte Sicherheit zu versprechen.

Rom. FJnderhiesigen Buchhandlung Cracas ist unter dem Titel : „Notizie per l anno 1826,“ ein Katalog erschienen, welcher die chronologishe Reihe der Päbste, die dermaligen. Kardinäle, Patriarchen, Erzbischöfe und Bischdfe der ganzen christlihen Welt nebst einem Ver- zeichtiisse der erledigten Kardinalshúte, dann alle Be- hôrden in Rom und sämmtlichen Legationen und Dele: gationen des Kirchenstaates enthält. Das Werk ist dem Kardinal Placido Zurla zug:eignet. : z

Neapel, 9. Februar. Die Provinz Basilicata war der Mittelpunkt des Erdbebens, das man am 1, d. M. nur schè gering in Neapel verspúrte. Auf einen dort gefallenen häufigen Schnee folgte eine anhaltende Kälte bis Auf 4 Grade unter dem Gefzgierpunkt. Aber am 297 Januar stieg ‘die Temperatik, und am 1. Februar verspúrte mck@n „sogar cine lástige Wárme. An diejem Tage um 5 Uhx Abends wurde die Erde- heftig zuerst in scheitel-, sodayn in wélilenföôrmige: Bewegung von Nor- Súden länger als- 20 Sekunden erschüttert, ihtere Stößè metfke man nach Verlauf ciner Stuhde einen andern. Die Gemeinde Tito litt am meisten. * Bei 50 Hóuser sind daselbst ‘eingestürzt, und viele, andere Gebäude, drohen. den Einsturz. Vier Menschén wurdewzunter den einstürzenden Häusern be- graben; 4 anfefe wurden verwundet, von welchen 2 wenig“ Hoffnung zur Herstellung haben. Auch in ‘Po- tenza ist kein Haus, das nicht mehr oder minder ges litten hätte. Die Mauer der Kirche und des Glocken- thurms “haben sih gesenkt ; andere anfehnliche Gebäude konnten ur durch die [chnellsten Reparationen vor dem Einsturge vekwahrt verden,

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d. ea D ¿Js n l A : n d. v: M - Berichte® Über den Gesundheitszustand aus dem Junnideh des Reichs vom Ende Januar.

1M Ostpreußen. Königsberg. Der Gesund- heitszustand unter den Menschen ist, so wie die, Sterb: lichkeit, im Monat Januar uiht aus dem Grade der Narürlichkeit gewichen.

IL. Brandenburg. Potsdam. Der Haupt- charafter der meisten Krankheiten im Monat Januar war, wie im Monat December v. M. rheumati}ch - ka- tarrhalish und rheumatisch gastrisch. Das Scharlach“ fieber hat überall bedeutend nachgelassen, und scheint auch in der Stadt Liebenwalde sich sehr vermindern zu wollen, dagegen haben- sich die Masern starf verbreitet. Vorzüglich herr|hen dieselben in mehreren Gegenden des Ruppinschen Kreises, so daß sich daselbst in großen Dôre fern bis 80 Kranke auf einmal vorfinden. Jadessen ist diese Krankheit nicht bösartig und deshalb auch die Sterblichkeit nur unbedeutend, Außerdem herrschten Brust: , Hals-, Augen- und Unterleibs - Entzündungen, Stickhusten und Brustzufälle verschiedener Art, Die