1826 / 66 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 17 Mar 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Fahrten ununterbrochen fortseßen können. Genfer und Waadtländische Kapitalisten haben die Unternehmung gemeinsam gemacht.

R E Ie T. 0

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Liegniß. Jn dem Amtsblatte (Nr. 8.) der Kö- nigl. Regierung hieselbst ist folgende, vom 22sten Febr. datirte Bekanntmachung dieser Behöôrde enthalten :

Zur Verbesserung und mehreren Begründung der oslgemeinen Jugendbildung und der Volksï\chulen Un- sers Oberaufsichts - Bezirkes, ist auch im abgewichenen Jahre so viel Erhebliches geschehen, daß Wir nicht um- 4 hin können, solches in nachstehenden furzen Angaben z zur öffentlichen Kenntniß zu bringen,

“Jn statistischer Hinsicht wird zuvörderst bemerkt, daß durch die im vorigen Jahre erfolgte Vereinigung des von der Königl. Regierung zu Frankfurt verwalte- ten Antheils der Preuß. Oberlausiß mit den übrigen, dem Regierungs-Bezirke Liegniß früher [chon - einver- leibten Bestandthkiben dieses Markgrafthums,

52 evangelishæ Sch{chulen mit eben so vielen Lehxern, uvd 5 fatholishe , 8 Lehrern z -mithin 57 Schulenzmit 60 Lehrern hinzugetreten -sind, so daß sih nunméhyo Unsere Oberaufsicht- über 4074 evangelifche. Haupt - ind Nebenschulen mit 954 Schullehrern und 146 Adjuvan- ten, 225 katholische Haupt- und Nebenschulen mit 222

N 3 Schullehrern, R at x also überhaupt über 1300 Schulen rut 1358 Leh- rern erstreckt. N Unter den leßteren befanden sih 99 Lehr»r deren jeder zwei, und einer sogar drei Schulen tägkich zu versehen hat. Es giebt aber auch Schulen , besondeks in Städten, wo zwei und Schule angestellt sind. Daher die Differenz zwischen der Anzahl der Schulen und der Anzahl der Lehrer. i - Von den erfolgten Veränderungen unter, dem Leh- ® rerpersonale bemerken wir, daß 26 Schullehrer durch deu Tod ausgeschieden; 11 ihre Schulämter wegen Al ter und Kränklichkeit resignirt haben; 5 wegen anstôd- ßizgen Wandels ihres Amtes etftlassen 5,1 auf éine #fchlech- tere Stelle unfreiwillig verseßt worden, und 3-19 in Untêrsuchung befangen sigzd. | : Die Zahl der in amtlicher und sittlicher. Hinsicht zu- strenger Verantwortung. gezogenen Schullehrer: hat I sich Übrigens gegen das vorige Jahr um die-Hälfte ver- M mindert, und es ist zu hoffen , daß, je mehr die Semt- | narien eben so auf moralisch - reliaiósé, \v4e auf pádago- gische Ausbildung der angehenden Leh hinzuroirken ferner bemüht sein werden, und je mehr das von den Herren Schulrevisoren beachtet wird „„ was *vom höhen Ministerio der Geistlichen, Unterrichts- und Medizk nâl- Angelegenheiten am- 19, Dec: mb-r 1824 wegen Auf- sichtsführung über Kirhen- und Schulbeamte zur Ver- hútung® grober Unordnungen und Psflichtwidrigkeiten “M : angeordnet worden , désto seltener die Maaßregel der Dienstentlassung künftig nothwendig- werden wird. Zur Wiederbescßung der theils durch die oben bemerë- ten Veränderungen , theils durch) Beförderung zu ein . träglicheren Stellen entstandenen Vacanzen, sind 81 Anstellungen, - und zwar 71 egangelischer und -10 fatho- lischer Schullehrer und Gehülfen, erfolgt. Der Bedarf des noch fehlenden Lehrerpersonals wird durch die all-

lau noch nicht gedeckt. Anlangend den äußern und innern Zustand des Volks- shuiwejenas in Unserm Verwalctungs-Bereiche, so bekuuden

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f Schullehrern und 33 Adjuvanten, 1 júdishe Schule mit f

mehrere Lehrér bei - einer

jährig zu Ostern stattfindende Entlassung. der im zwei- jährigen Lehrcursus vorberciteten Seminaristen in Bunz-

L E R E L L A Lee 2 E

; die von den städtischen Schuldeputationen- und Dorfschy vorständen pro 1825 eingegangenen Schulberichte,. daß d

Geschäft der Jugendbildung im Fortschreiten zum Besse begriffen ist, insbesondere, daß die Schulen zahlrei

nicht nur, weil d

und regelmäßiger besucht werden ,

betreffenden Behörden mit pflihtmäßigem-Ernste hinj

auf Ordnung halten; sondern auch, weil die Eltern d Bedürfniß der Bildung selbst fühlen, und die Comn nen ißre Schulen als wohlthätige Anstalten immer m

achten und mit Sorgfalt pflegen; daß die Schul stands - Mitglieder, das Ehrenvolle und Verdienstli(i

des ihnen ertheilten amtlihen Austrages fühlend , q die damit verbundenen“Unannehmlichfeiten weniger aj ren, auch nicht weiter uach. Belohnung fragen ; joud das Beste der Schule-nachp Kräften fördern ; daß vi Gutsherrschaften fortfahren, „arme Kinder mit Sj gelde und tig Lermittelu edelmüthig zu unterstüßt den ôffentlichen"Prüftengen entweder selbst oder duj qualificirte Vertreter beizuwohnen und dadurch nil nur ihren morallsch - religidsen Sinn rühmlich bekund sondern auch der «heiligen Sache der Menschenbildy

fin ihrem beiffllswerthen Beispiele den etprießlids

Dienst leisten; daß die gesammte Schuljugend stus oder fffassenweise- zur vorschristmäßigen Grundbildu geführt, und. die son übliche Willkühr, die Kinder 1 Dios gder Jepyes -lectiên zu lassen, immer weniger | duldet wird. Dies und Mehreres wird in vorerwäß ten Schulberichten von, dgx Pehrzahl de: Szzulen gla haft gerührt und nahgewiejen.* Vornehmlich verdi es ausgeloben zu werden, daß neben dem Bestreben Lehrer, einein jeden Kinde,zu der angeordneten Ele tarbildung ‘zu verhelfén,* ckn gründlicher und zu d Herzen der Kleingn in heiliger Wärme dringender ligionsunterricht ertheilt, die Jugend mit der Bibelh fzint gemacht, und das Gedächtniß“mit eiaem Cd von Kernspruchen und geistlichen Liedern reichlich al stattet wird. Am vortheilhaftesten zeihnen sich, wie Überßhaus so auch hierin, die Gebirgs|hulen aus. So zum Y soiel heißt es in dem Schulprüfungs - Berichte 1 Grunau, Hirschbergshen Kreises: „Vou den Sp hen nannte jedes der 97 Kinder cinen andern, Ri sor ließ von unten hinauf herfagen. Auch- die lebt also die obersten Knaben, waren um neue Sprüche 1 nicht in Verlegenheit. Die Jugend war selbst vertt mit dem- ganzen Zusammenhange, in welchem die al führten Sprüche mit, dem, was in der heiligen Sd (hnen vorgeht und nachfolgt, stehen, und mit den | ligen Männern, aus deren Geiste sie geflassen 16,8 dit ähnlicher Beifaliswürdigfkeit, fährt der Schulrevisor fort, über die Übrigen Gegenstände Prúfung im Gesange, Zeichnen, Schreiben , Nech in der deutschen Sprachkunde,- Geographie und schichte ih zu äußern. | : E Daß auch die zur Ergänzung-der dligemelgng Gr dildung angeordnete Gejangtehre, vornehmlich “dort, sie nach Noten oder Zisfern mehrstimmig betrieben cinen entschiedenen Einfluß auf die Veredlung des © hengesanges beweist, und daß dieser Erfolg sich ! eben so in dem sitclich - reinen Jnhalt, wie in wo} fälliger Harmonis der Tône kund thut, wenn in H sern und -auf den Feldfluren frôöhlicher Gesang a stimmt wird, . bezeugen zu Unserm innigen Vergni mehrere Berichte der Herren Schulrevijoren, (Schluß folgt.) U D Pau f Pie Donnerstag, 16. März. Im Schauspielhau)e: 119 nig ‘Lear ,‘/ Trauerspiel in 5 Abth. nach Chakel]p! von Schröder, E

Gedruckt bei Feister und Eiserédorff.

Redacteur Joh

zreußische

Allg EMEine

Staats - Zeitungs.

A 09.

Barlin, Freitag, den 17ten März 1826.

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_ Amtliche Nachrichten. ron. des Tae

Des Königs Majestät Haben dem Kausmann Kir- ReL t das Bea eines Kommerzien aths zu verleihen und das desfalsige Patent Aller- chsst Selbst zu vollziehen geruhet. E P e

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amotte ves maznna 0h y -

Der bisherige Advokat Jacob Haaß ist zum Ad-

E bei dem Lapidgevichte zu Côln bestell jeden. e 40

Bei der am 14. und 15. d. M. geschehenen dle ing der 3ten Klasse 53ster Königl. Klassen - Lottêrie l der Hauptgewinn von 8000 Thlr. auf No. 50086; Gewinne zu 3000 Thlr. fielen auf No. 57028 und 369; 3 Gewinne zu 1200 Thlr. auf No. 23134, 757 und 50915; 4 Géwinne zu- 800 Thlr. auf 0. 28095, 30721, .31059 und 77330; 5 Gewinné zu vie. auf No. 20060, 28922, 45686, 61015 und 995, 19248, 216897 22133, 31588, 43512, 47685,

221, 36969, 41820, 42628, 47329, 49013, 57399, 950, 60668, 60995, 61825, 62094, 68915, 80522, 167, 85983 und 87526. Der Anfang der Ziehung der Âten Klasse dieser tterie, ist auf den 12. April d. J. festgefe6c.

Berlin, den 16. März 1826. Königlich Preußische General - Lotterie-

Direktion.

Abgereisk. Der Kaiserlich Russishe Feldjäger man n, als Kourier von Paris nach St. Pecers- g.

Zeitungs-Nachrichten.

Ula d.

Paris, 10. März. In der vorgestrigen Sißung k Deputirten-Kammer wurden die Verhandlun; n über das Geseß, betressend die Entschädigung der

393 und 86519; 25 Gewinne zu 100 Thlr. auf No." 418, 5656, 8937, 13678, 16778, 20774, 24522, 25158, f:

10 Gewinné zu 200 Thlr. auf No. 13902/*}

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hat in dêr

ehemaligen Colonisten von’ St. Domingo, fortgeseßt. Der Graf Berthier suchte zu beweisen, daß es feines: weges unmöglich gewesen sein würde „mit den Waffen in dex Hand die Herrschaft über St, Domingo wieder zu winnen, Die gesammte Kriegsmacht dieser Jnsel (Jagt er) beträgt höchstens 10,000 Mann, die großens cyviis shlecht befleidet und schlechc geübt sind. Die Neger sind dort unter dem Joche dex Mulatten und beugen sih nur ungern unter dasselbe. Eine Kriegs- flotte im Angesicht der Jnsel und einige geschiéte Agen- tei auf derseiben hätten hingereiht ,- die Mehrzahl der Einwohner für Frankreih zu gewinnen, wenn man den Negern die Fretheit- zugesichert hätte; und das weiße Banner würde- in St. Domingo wieder aufgepflanzt worde#ck sein. Man hat aber einen andern Weg einge- schlagen , män hat eine Afte erlassen, die mir eine der verderblichsten Folgen. des von den Ministern befolgtèn Systems zu sein scheint, eines Systems, welches, wenn dessen Ausführung nicht bei Zeiten gehemmt wird, die legitime Monarchie zum Untergange führen muß. # Der Redner tadelte weiterhin die Minister, daß sie Spanien ihre Hülfe versägen, um Cuba zu erhalten; er forderte die Kammer. auf, die Minister zu nôthigen, zu bessern Graündsäßgh zurückzukehren, und votirte |chließlih gegen dab Géeséb. “Der Marine- Minister erhob si hierauf zux Vertheidigung des Gesehes. Bei der Frage, dié uns" gegenwärtig beschäfti, darf man nicht, sagte er - sih#bloß an abstraîte Theorien und an absolute Prinzipten7 halten. Der, - welcher zuerst gesagr hat: ¡¿¿Cher-möge-der Staat als ein Grundsaß untergehen, ‘“ „in sinnloses Wort gesprochen; denn der Staat fôsgie wohl untergehen und die Grundsäße nicht geretteî wexden. Die Politik fann niemals so exacte Resultate darbietên wie die Mathematik und sie wird, in“ schwierkgen Fällen beinahe immer nur einen Vergleich zwischen den Thatsachen und den Prinzipien bewirken, // Jm Verfolg seiner Rede bewies der Mini- ster, daß hinsihtlih St, Domingo?'s irgend etnas habe geschehen müssen, und daß nichts besscres habe gethan werden fönnen, als was geschehen sei. - Er bewies fer- ner, daß der König unbedenklich das Recht habe, Länder- theile durch Verträge abzutreten, wie viel mehr müsse man ihm daher das Recht einräumen, es durch einen Akt zu thun, der zugleich die Würde des Throns bes wahrt, wie durch die Ordonnanz geschehen sei. Hr. Hyde de Neuville sagte, er verabscheue den Sfklaven- handel, und wenn er auch den Verlust von St. Dos mingo bedaure, so sei es niht um der Sklaverei willen; er músse die Ordonnanz vom 17. April der Form nach als inconstitutionnel , dem Jnhalte nah als mit den Grundsáben der Legitimität im Widerspruch bekämpfen. Die königliche Weisheit, fuhr er fort, bietet uns eine große Gewähr dar; immer aber müssen wir die Mini-

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