1826 / 69 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 21 Mar 1826 18:00:01 GMT) scan diff

"_- eine zweite .Bittschrist wegen Abänderung der Gesebze

270

(lettres de roture) ertheisen.// Wenn, fährt der Dra- peau blanc forc, diese Ansicht ein Spaß ist, so ist er so übel nicht und der, welcher sle aufstellt, verdient ein Patent auf die Erfindung der üegativen Pflichten, welche er der genannten Commission beilegt. Bis je&t war man hur aus den Reihen der Bürgerschaft in den Adel getreten , warum sollte man nit umgekehrt ver- fahren kdnnen? Vielleicht woird es auch - einmal ék laubt werdèn, bei der Afademiè um Wiß - Brevets und um Dummheits- Patente einzukommen. ; Fünfprocentige Rente 96 Fr. 65 C. Dreiprocent. 65 Fr. 45 C. : j London, 10. März. Vorgestern überreichte Hr. Husfisson im’ Unterhause eine Bittschrift des. Handels- standes von Liverpool, wegen Abänderung der: Geseßze Úúder Compagnieshafcen, Gegenwärtig müssen, bei Processen gegen eine Handelsgesell]/chaft , die Kläger alle Theilhaber derselben namentlich aufführen. Wird ein cimziger ausgelassen , so ist .die Sache nichtig, w9o- durh jede Klage gegen joint Stock Conpanies und Baukgesellschaften-beinahe unmöglich gemacht wird. Sie ward-zum Druck beordert. Hierauf legte der Minister

über die Verhältnisse zwishen Gutsbesißern und Päch: tern vor, und eine dritte wegen Aufhebung der Neger: sclaverei.” Endlich trug er noch darauf an , ei ‘Bill ‘ciubringen. zu dätfen, daß das am 10ten Ofctdber d. J. 1 Kraft tretende Geseß über die Verhältnisse zwi- {chen Committent und Commissionair (Mérchant und Factor) demzufolge alle Waaren, auf welche nach Ueber-

li-ferung der Eigenthumssymbole - bona fide Vor]|chüsse

gemacht worden, als geseßlih verpfändet angesehen werden,

jollen, und nicht von dem ersten Eigenthümer zurückzéfor- dert werden dürfen), zu Gunsten der Bank, für iyre*Vor- \{chüjse auf Waaren , schon. jest in Gültigkeit treten svlle. Der Minister erwähnte, daß eine solche Clausel schon der Regierung im Jahr 1811 bewilligt worden sei, da das Parlament einen Vor|huß vòn Exchequer- scheinen auf Waaren bewilligt hatte, und daß die Un- tersiüßung, welche die Bank dem Gewerbs- und Han- delóstande zu Theil werden lassen , bereits die wohlchä- tigsten Folgen gehabt habeck wi& Magchesker , Glasgow, Leeds und viele ahdre Manufactur, Städte bewiesen. Hr. John Smith hedauerte , daß das -Geseß nicht so- gleich sür Alle gelten solle. Hr. Baring erklärte das- selbe für eine große Verbesserung der Englischen Han- delsgesele, und wünschte es ebenfalls sogleich in Kraft treten zu sehen. Zugkeich bestätigte ex mit“ dêr ehren:

vollsten Offenheit, daß die Uebereinkunft der -Regierüuhg |

mit der Bank def besten Erffffg gehabE häbe, - Das Zutrauen kehrt merklich zurü Uhd it im eine ens“ |prêéhe#de Verbesserung in Gewerben "und Handel, Diese glückliche Veränderung is nicht problemati|chz sie ist sichtbar; und' ih stehe nichr an zu erflären, daß “vir sie den Schritten der Minister zu verdanken haben, die mit so vieler Sorgfalt“zu Werke gegangen sind.

- Der Globe sagt: Die Kaufleute nnd Manufaftu. risten stellen der Regierung den gegenwärtigen Mangel an Arbeit und das Elend eines großen’ Theils der Fabrik; arbeiter vor, der dem Hungertodé bloßgestellc ist, Käme dicses Elend vom Mangel an Bestellungen- her, so würde die dffentliche Milde das einzige Mittel seyn , - diesen Opfern der gegenwärtigen Krise zu Hülfe zu kommen. Das ist jedoch der Fall nicht; Bestellungen vom Aus» lande sind im Ueberfluß da, fönnen aber niht ausge- richtet werden und diese Lage der Dinge, so ersgaunlich sie beim ersten Blicke scheint, begreift fih leiht, wenn man die Art erwägt, wie der Handel Großbritauniens geführt wird. Derselbe geschieht nah dem Auslande hauptsächlich mit englischen Kapitalien, die abex im Grunde nicht das Eigenthum der Kaufleute und nu-

die Geld auf Wecbsel herschießen, die auf dem Grün

von Handels- und Manufaktur: Geschäften gezogen wi

den, Der Fabrikant bekommt vom Kaufmann ausz stellte Wechsel (bills), welche er discontirt, um. sei Arbeiter zu bezahlen. Der Kaufmann verkauft sein Waaren und empfängt in Zahlung Tratten, acceptii von den ausländishen Häusern, mit denen er haudt| Diese verkaufen. in Zeiten, um die nôthigen Fonds zj Einldsung dieser Tratten zu“ bekommen und von al diesen drei -Klassen ist feiner so viel Kapital eigen , q| es der Masse von Geschäften, die sle unternehmen, ay gemessen wäre. Wir untersuchen nicht, ob das (j gures System ist , allein es ist das bestehende und fa nicht plößlich geändert werdeù , ohne Umiüände herbi zuführen, die der furchtbarsten Staatsumwälzung glich Die Ausländer machen jeßt ihre Bestellungen, wie st es längst gewohnt sind: „„Schickt uns Waaren wie q wöhnlich und zieht auf uns, wie ihr bisher gethan, Diese Bestellungen aber, die, so lange das Vertra in unseria Lande vorwaltete, Tausende von Fabrify| beitern in Thätigkeit sezten, bleiben jeßt unausgericht der Manufakturist kann je6t nicht mehr seine Pro dult gegen Bills" ausliefern, weil er diese Bills nicht wh discontirt erhalten fann, um seine Arbeiter bezahlù zu können; der Kaufmann fann- kein Geld von fein auswärtigen Correspondenten erhalten, dèr gewohnt wat (ihn mit Tratten zu bezahlen. Demnach stehen die G schäfte still, niht, weil die wechselseitigen Verhältniss zvischen Producenten und Coausumenten sich. geändei habeh ,-fondern weit die Mittel, welche ihre Beziehun geu unt&hielten, ihnen für den Augenblick abgehen,

Zwisthsen Liverpool und Manchester errichtet win je6ts cine Telegraphen +L:nie zu schnellerer Mittheilung wichtiger Handels-Nathrichten.

Mán sthreibt-cküs Gonuä, daß die vor 3 bisl Monaten von dort abgegangene Expedition, welche dil Sardinische Schifffahrt in den Levantischen Gewöässerl beshúßéèn, und' zugleih die neuernzaanten Consuln ui Vice- Consuln des Königs von Sardinien narh der L vante fährey ‘sollte, iyren Auftrag mit glücflichstem Er folge ausgeführt hat, und überall mit ehrenvoller Aus zeihnung aufgenommen ist, Die Expedition hat nad undèznach Alexandria, Cypern, Syrien, Rhodus, Smytu und Salonichi besucht.

Die Ewfuhr fremder Wolle betrug im Jahre 132 13 Millronen 368,129# Pfund z- im Jahre 1824 - 22 Millionen 558,222 Pfund und im Jahre 1825 43 Millionen 700,558x Pfund.

Nach Briefen aus Bombay vom. 1, Novbr. v. J var der Oberst Lieutenant Macdonald, welcher mit ein Sendung des General-Gouverneurs von Jndien an di Persischen Hof ‘beauftragt ist, nach erfolgter Beseiti gut einiger Schwierigkeiten in Betreff. seines Empfanzh in) Begriff, die Neise nah Teheran fortzuseßen. C hatte ein schmeichelhaftes Eiuladungs-Schreiben von del Schah exhalten, und ein Persisher Beamter von hohen Range war ihm bereits entgegen gesandt. Die- hi durh an den Tag gelegte günstige Stimmung des Per sischen Hofes berehtiget zu der Hoffuung, daß es gelin gen werde, unsere Angelegenheiten in Persien auf eine vortheilhaften Fuß gestellt zu sehen.

vom 11. (úber Paris) Durch die eingelaufen Nachricht von dem Fallissement einer Bank in Yorkfhirt und durch allerhand leere Gerüchte wurde heute an di! Börse bewirkt, daß die vorher um F pCt. gestiegenen Consols um 7 pCt. fielen, Sie erhuben sich jedoch dew nächst wiedet auf 78.

St. Petersburg, 11. März. Tolstoi,

Der General Graf Oberbefehlshaber des fünften Armeekorps is hier cingetroffen. '

fafturisien, soudern einer Klasse von Darleihern sind, |

Der GMeral-Adjuläir W Kaisers, General Stre

G71

(lo, ist von seiner Mission nah Weimar und nach em Haag zurück. E L

Der Vice : Admiral Greíg, Oberbefehlshaber der lotte im s{warzen Meere, ist hier angefoinmen.

Die Flotten - Kapitains erster Klasse Adamopulo, Director der Lootsen - Schule für das“ [{chwarze Méer, Zhichmareff 1. Hafen Capitaine von Abo, Bytschensfy 3, nd Stepovoy, Jyuspector der Lootsenschule fúr's Bal- sche Meer, find zu Commodoren- ernannt.

Nach dem. leßten Berichte des General-Adjutanten, rafen Orloff Denisosf, “ist der Leichenzug des verewig- ¿n Kaisers Alexauder am 2ten d. in Vaidi eingetrof- n, Es ist unmöglich, die rührenden Scenen zu cil ern, die sich bei jedem Schritte dieses Leichenzugs dar- ieten, Bei der Ankunft des Zugs an einer Station, h wie bei dem Abgange,’ ziehen jedevumal die Einwoh- er den Leichenwageu ; ste shicken zwei Tagereisen weit (dgeordnete entgegen, um inständigst dieje Erlaubniß y erbitten, sle erwarten fnieend die Ankunft des Zugs 1d erfüllen mit der ciefsten Ehrfurcht die Pflicht, elche sie als ihren leßten Trost ansehen. Aber ihr ifer beschränkt sich nit darauf, und wenn nicht die Besorgniß, den Gang“ des Zugs aufzuhalten, ihren Búnshen entgegenstände, so würden sie die geheilig- en Reste ihres Vaters und Wohlehäters tragen, an- att den Wagen, worauf dieselbeu sich befinden ,- zu iehen, |

i 4 Stocfholm, 8. März. Nachrichten aus Gothenburg uten sehr beunruhigend. Sieben bis acht Hantetsh@&user llen ihre Zahlungen etngestellt haben, und untge andern 1s Haus Pryß mit 400,000 Rthlr. Bco. oingetommen (in. Es heißt, die dasige Kaufmann(hast habez die Vbsicht, durch eine aus ihrer Mitte gewählte Deputa- jou tei Sr. Maj. dem Köpig um “eine Unterstäßungs- \nle te, zur Vorbeugung. eiuer noch gewaltsamern Cri- s, anzuhalten. s : Díe Columbische Regierung hat für die, i vori- en Sommer von hier abgegangene Fregatte Chapman, ine Summe von 80,000 Pfd. Sterl. dezahlt. Die Truppen, welche diesen Sommer zum Lustla- n auf Ladugärdsgärde zusammengezogen verden, be- isen ih auf 12,176- Mann. s

Brüssel, 15. März. Se. Maj. der. König haben

m Ritter von Coninck unterm 10:+d. die nachgesuchte.

itbindung von dem Ministerium der’ auswärtigen An; elegenheiten, unter Fortbelass"ing des Titels und Rangs ls Staats- Minister, in Gnaden zu bewilligen, den- lben zugleich auch zum Groß - Kreuz des belgischen ôwen- Ordens zu ernennen geruht.

Der interimistish mit der Leitung des auswärtigen Departements beauftragt gewesene Baron J. G. Ver- olf van Zoelen ist zum Minister der auswärtigen An- elegenheiten, und der dermalige interimistische Geschäfts» râger am russishen Hofe, Baron van Hecckeren , zum ußerordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Mi- ister an diesem Hofe ernannt worden. i

Die zu Gröningen bestehende Section des Vereins r die Verbesserung des Zustandes der Gefangenen hat m 7. d. cine Sißung gehalten. Der in "derselben er- attete Bericht über die Thätigkeit des Vereins zeigt ie glücklichsten Resultate, die bereits erreicht und noch u hoffen sind. : :

Der - neueste Heft des Journals: der Philantrop, nthâlt einen Auszug aus den Verhandlungen. über die m 30. Januar statt gehabte siebente Versammlung der entral - Commission des Wohlthätigkeits - Vereins der dlihen Provinzen des Königreichs. Die Resultate nd sehr erfreulih. Die Ackerbau - Colonieen befinden ch in gedeihlihem Zustande. " Mir der Urbarmachung on Ländereien hat es guten Fortgang; wie gesund der

Aufenthalt in den Colonieen ist, bewährt sich durch die höchst geringe Zahl von Sterbefällen. Die Colonie zur Unterdrückung der Bettelei gewährt einen für die Men\ch- heit trôstlihen Anblick. Fünfhundert Bettler sind dort täáglih mit Urbarmachung der Ländereien der Colonie beschäftigt, Diese Bectler sind in 3 Klassen abgetheilt, deren eine tägli 30, die andere 25 und die dritte 20 Centimen verdienen, Dieser Tagelohn, so gering er auch anscheinend ist, reiht zu ihrem Unterhalt hin und det auch noch die Administrationskosten.

Die dem -Jungenieur Brúnel in französischen Blät- tern zugeschriebene Erfindung einer Maschine, deren be- wegende Kraft das flújsige kohlensaure Gas ist, wird gegenwärtig von einem- Einwohner von Ghent, H. Ja- mers Collier, in Anspruch genommen, der shon am 29. August v. J. dem Könige. eine Denkschrift vorgelegt haben will, in. welcher er darstellt, daß die Krafr der Maschine, wovon er den Plan einreiht, auf der dem Gas beiwoynenden Eigenschaft gegründer ist, sich bei fleinen Veränderungen der Temperatur auszudehnen und zu condensiren. Hr. Collier beweist in jener Denk- schrist noch, daß jene Dilatation und Condensirung eine große bewegende Kraft bei einem geringen Auswand von Brennmaterial hervorbringt, während die (¡Kosten des Breunmaterials bei Dampfmaschinen den Gebrauch derselbXu jo sehr vertheuert, daß er ihn in vielen Fällen unmöFtih macht; die Maschine des H. Collier bietet: hiernach den zwiefähen Vortheil der- größern Sicherheit und dec Ersparnlp dar.

Preßburg, 40. März. Di: Reichsstände selzen „ihre Berathungen in cäglichen Sißungen fort; gestern fand dié 71fte derselben statt.

Jm Jahre 1825 wurden auf dem, durch die königl. privil. ungarische Canal, Schifffahrts - Gesellschaft erbau- ten, die Batscher- Gespann|chaft durhschnetidenden, und die Donaù mit der Theiß vereinigenden Franzens-Canale, 1,480,709 Meßben verschiedener Früchte, 40,303 Eimer Wein, 61/0295 Centner Salz, und 25,590 -Centner verschiedener Güter, als: Holz, Baumaterialien, Rauch: tabak, Reps-Dehl, Montour und Munition, Hausge- räthe, Lebensmitte( u. F w.¿ zusaummen eine Last von 1,045,9897 Centnern auf“387 Schiffen , wovon mehrere 5 bis 7000 Centner und darüber , eines sogar 11,802 Meßten Hafer geladen ‘hatte,, verführt, und überdies 337 leere Schisse durchgezogen. t s

M æd.t-i d, 2. März. Der Angriff der Revolution- n@árey guf Guardamar ist gänzlich" gk|cheitèrt ; nur et- nem ihre] Anführer, dem Arguerres, A es gelungen, zu Tutwischenz - es f eite Belohnung vön 3000" Realen fúr den ausgestßt woköea, der ihn“ lebéndig oder ddt ausliefern wird. “Die kdniglichen Freiwilligen haben bei dieser Gelegenheit den. lobenswerthesten Eifer bewie- sen, und man hat gesehen, welche wesentliche Diegste von dieser Miliz zu erwarten sind, wenn man sie wel- sen Regeln unterwirft. Um den Generàl Carbojal für die-bei diesem Vorfalle geleisteten Dienste zu beloh- nen, hat ihn der König zum General-Jnspekteur jämmt- licher Königlichen Freiwilligen ernannt. Man hat in den Gewässern, wo die Ausschiffung Jener Revolution- nairen statt gefunden hat, noch drei ihnen gehörende Schiffe freuzen sehn, da aber die nôchigen Maaßregeln getroffen sind, um jeden Angriff abzuwehren, ho ist man deshalb unbesorgt. :

"Das Gerücht, als wölle der Herzog von Jufantado seinen Abschied néhmen, ist noch immer im Umlauf; als Grund giebt man aúû, daß: er mit den andern Ministern

nicht einig ist.