1826 / 74 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Mar 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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Copenhagen, 17. März. Se. Maj. der Kdnig haben den vormaligen Grossirer Klemme von Nyeborg, als K. Russischen General: Consulats-Agenten in Copen- hagen anerfannt. Auch haben Allerhöchstdieselben die Schiffer Uebersaf und Calmar von Frederikshaon, welche im lebten Herbste mit Lebensgefahr mehrere schi}ffbrü: chige Seeleute gerettet haben, zu Daunebrogsmännern ernannt.

Der alte, Tode abgegangen.

Die Dânisch - Asiatische Compagnie sendet in be: vorstehendem Frühjahr das Schiff Christianshavn „nach China. e a“

y Stock lol m, 14. März. Die unter dem Präsidio Sr. K. H. des Kronprinzen niedergeseßte Commi|sion zur Organisation der Flotten ist in voller Thätigkeit. So viel verlautet, dürfte die Mehrheit der Mitglieder niche für Vermehrung der Scheerenflotte und Adschafs- fung der sogenanntea-Orlogs- oder großen Kriegs-Flotte stimmen, .

verdiente Admiral Löwenörn ist mit

In der Gegend von Torneà hat man am 2lsten v.-M. Abends zwei gleih auf einander folgende, ziem- lih starke Erdstöße verspürt. : j Wien, 19. März. - Se, Majestät der Kaiser machen mit jedem Tage die erwünschtesten Fortschritte in der Genelüng. Allerhöchstdieselben haben die verflossene Nacht hiudurch, - ohne Unterbrechung, ruhig geschlafen; der Appetit ist sehr gut, und das Befinden Sr. Masbstät 4 fortwährend das. erfreulihse. - v R Wie „stets in Zeiten der Gefahr, \#o zei sid.aud, _‘ig ‘den. vuw glúctlih" überstandnen Ta allgemeiner" _ Sorge Und -Beträbnißck die findliche Lied Ynd' herzliche Anhänglichkeit des diterreihishen Volkes an seinen „Fa: ser in glänzendsten Lichte-, Gleich auf die erste Funde von der Erkrankung Sr. Majestät äußerte sich 4 méin. unter den Bewohnern der Kaiserstadt- die* rüh: rendste Theilnahme. Alles suchte Trost und Béruhi gung und eilte nah-der kfaiserlihen Burg, wo zu ver; schiedenen Zeiten des Tages, Bêèrichte über das Befin- den des Erlauchten Kranken ausgegeben wurden. Als sich dann’ am Montage Nachmittags beunruhigeundere Nachrichten über den Zustand - Sr, Majestät im Publi fum verbreiteten, sámmcelichen Kirchen dey Stadt under Vorstädte öf. fentliche Gebete - angeordnet „sej#W,, stcrômte Alles nach. den Tempeln des Herrn, u Son din Allmächtigen dis Erhaltung und“ baidég Genesumg des ‘ggliebteu Landeos- vaters zu- erflehen"” „Afgst und Kummer erreichten der höchsten Grad , als Man anr-folgenden M 1 €rfwhr/ daß sich der Zustg#® Sr. Majestät n dew Jeacht ver:

shlimmert habe, und Allerhdcch\kdieselden? œuf Ihr eige:

nes Verlangen, mit den heiligen Sacramenten versehen ivorden seien, Die ganze Stadt zvar in® Trauer versenkt. Das fkaiserlihe Vorgemah , wdhin Jedermann freien Zutritt hatte, die weiten Hofräume der Barg, und alle derselben zunächst “gelegenen, Pläße und Straßen waren, ohne Unterlaß, von einer ängstlich forshenden, jedes Wort. der Besorgniß oder der Hoffrung niit den in; nigstean Gefühlen des Schmerzens- oder der Freude auf- nehmenden Menge aus allen Ständen erfülle. Alles eilte im die Kirchen, aus den Kirchen in die Burg, und von da wieder an die Stufen der Altäre, um von dem Allmächtigen, in“ dessen Hand die Schicksale der Könige und der Völfer liegen , die Rettung eines so fostbaren Lebens zu erbitten, Die Krisis war an diesem Tage ein- getreten, und ihr regelmäßiger, von den- beruhigend: sten Symptomen“ begleiteter, Verlauf, gewährte schon am Abend dieses, in Bangigkett und Sorge verlebten, Tages die gegründéte Hoffnung einex glücklichen Wen-

dung der Dinge. - Worte sind zu schwach, um die Wontie und das Entzücken zu beschreiben, als am sten Morgen „," der in der Kammer Sr. Mäjestät aug gegebene Bericht verkündigte, daß die Gefahr beseziti g:t, und das Leben des Kaisers gerèttet sei. - Mit Bliz ¡esschnelle verbreitete sich die srohe Botschaft durch di ganze Stadt. Zufriedenheit srahite von jedem Antliß; Alles war neu belebt; cine freudige Bewegung trat ay dié Stelle des dumpfen Schmerzens, der: sich am vor hergehénden Tage, wie läymend, durch alle Glieder er gossen hatte. Wer nicht Zeuge dieses plößlichen Uebeyt gauges von höchster Betrübniß zur höchsten Freude ge wesen, fann- sich unmöglich einen Begriff davon machen, Das Bild etner großen Familie, weicher, nah angsh vollen Stunden des Kummers, das Leben eines theuy ren Hauptes, eines zärtlih geliebten Vaters wieder ge shenkc wurde, isst die einzig trèffende Schilderung die ses denf.várdigen Tages, dessen Jubel am Avende, durch die Bekanntmachung des leßten Berichtes übt das Befinden Sr. Majestät „- welcher die Beendigung der Krankheit des Kaisers ankündigte, aufs höchste gu steigert wurde.

Mit voller Ueberzeugung fügen- wir hinzu , daj gewiß in allen Theilen dieses großen Reiches, gleich Ewpfindungen des Kummers über den drohenden Ver lust, gleiche Gefühle det Freude über die glucflihe Eu haltung eines Monarchen geherrschr haben werden, de Sich in den vier und dreißig Jähren Seiner väterli hen Regierung, in den Tagen des. Mißgeschicks, wit in den Tagen des Glücks, die Liébe allet, unter Si

m milden Scepter lebenden Völker und die“ Bewuy Tung un®Dantbarkcit der Welt erworben hat.' _Aús der Schwetz, 18.-März. Von Freibur

und zugleih befanut wurde, daß iu-

ging vim [1 Mätz der erste neápolitani¡che Rekruten transpovE Über Luzern nah Genua ab, und in diesu Woche tzihiq „Fer zweite gefoigt seyn.

Der Ueinè Rath des Kantons Aargau hat unctert 10. März,® zur Sichezung®def Benußung der Rinde voi Eichen und: Rothtaaygn “für Gerberiohe an -die Stell der früheren Verordpung vom 4. Mai 1804, eine nel und etliche iefäpsfendere Bestimmungen enthaltend! Verordnung *erssên; der zufolg Eichen und Rothtannen deren Rihide p#t Gerberlohe benußt werden soll, bi Ende Márz Fefällr werden dürfen, Forstinspeftoren unl GemteipdetÄthe haben die inländishen Gerbereien , \ wie die Besißex von Lohstampfen besonders davon il Kenntniß zu felen und die Rinden än den Meistbiete den versteigêtn Fu lassen. Ohne dafür erhaltene V willizung dèr Finanzfkommission darf Niemand Gerbe! rinde außer den Kanton führen, bei Strafe des voll Werths der Rinden. | j

Madrid, 6. März. Der sogenannte Oberst Bazah welcher an der Spike der Rebellen stanb, die bi

Guardamar ans Land gestiegen sind, ift an den Folg der im Gefecht erhaltenen Wunden gestorben,

Eitie Fregatte, 2 Briggs und 4 andere Fahrzeug sämmtlich unter: Algierischer Flagge, sind in der- Gegen! des Cap Gata geschen wordeti. C U. R I A S R G IRÄER T; S LORIONIE R O RIAM

- '

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 28. März. Jm Schauspielhause: „„Alexal der und Darius,‘/ Trauerspiel iu 5 Abcheilungen , v Fr. v. Uechtrib. - :

Jn Potsdam. Zum Erstenmale: „„Der Operation plan,‘ Vaudevilles Posse in 1 Aufzug, nah dem Fra zdishen: le plan de canrpagne localisirt. Hierauf ¡Dié beiden Tanten,‘/ komijches Ballet in 2 Abthe!

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Jo l

Allg cite

Preußische Staats - Zeitung.

Ne (D.

Berlin, Mictwoch, den 29sten März 1826.

Amtliche Nachrichten.

N En l Ed TEAar L

_Die-Anzeige im 60sten Stück dieser Zeitunq, daß Seine Königliche Majestät den Regiernngs - Direktor Grafen von Flemming zum Regierungs: Präsidenten in Erfurth zu érnennen geruhet, muß dahiù berichtigt werden ck daß diese Ernennung für die Regierung zu Arnsberg stätt gefunden hat, und der Regieruúgs-Prä-

„weise verkauft würde?

erseßt werden föônnen. Der Grundsaß der Unveräußers- lihêeit des Gebiets ist aber ganz besonders geeignet, etaen-so!chea Geist hervorzubringen, solche Thatkraft zu beleven und solche Anstrengungen zu erzeugen. Ein jeder kent die Vechältntsse zwischen Ludwig X[IVY. und Karl IL, ein jeder weiß, wie Dünkirchen verkaufe warde, um Subsidien zu erhalten, ohne das Parlament desÿalb. anzugehn. Will man sich der Gefahr ausseßen, daß 1 funszig ‘oder hundert Jahren F-ankreich stük--. Umsonst werden ie Minister

j j « / G, g ¿7 S2, : ¿p Ale eei ad H ; sident Freiherr vom Hagen aus Cólln zum-Regierungs. entgezgnen, d izre Verantwortl:chteit-dbigcn Zusdbars:

Präsidenten in Erfurt ernannt worden ist,

Der Justiz - Commissarihs Lu Fw.ig WFuner ist ¡ugleich zum Notarius im Dèpartemenc “des -Oderlan; desgerichts zu Münster. bestellt wozdey#-

% *

Abgereist. Der Großherzogliche ssen-Darmstädt- shé Oberst. und außerordentlihe Ges@ydte am Kaiser lich Ru sischen Hofe, Prinz August zy Wkttgensteku- derleburg, nah Darmstadt. S N

Der General - Major, diesseitige auß orstntliße Gesandte und - bevollmächtigte Mitiftex am Königl. Sardinischen Hofe, Graf zu Waidburg-:-Truchses, nah Turin.

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Zeitungs-Nachrichten.

Au 61a l: d.

Paris, 22. März. Nachdem säinmtlice Artikel des Geseses wegen der Entschädigung für Verluste auf St. Domingo in der Deputirten-Kammer ange- genommen worden waren, {lug H. B. Constant vor- gestern folgenden Zusaßzartikel vor: „Das gegenwärtige Geseß soll in Zukunft in keinem Fall dem Grundprin- zip der Unveräußerlichkeit des französischen Gebiets ohne Theilnabme der Kammern derogiren.‘/ Es giebt, sagte. dieser Redner , allerdings Fälle, wo einem Volke alle Vertheidigungsmittel genommen siid und wo die Exi- stenz desselben nur dur Abtretungen des Gebiets ges rettet werden fann. Diese Fälle sind aber selten. Die Unmöglichkeit einer Vertheidigung licgt übrigens we- nigstens eben so viel in dem Geiste cines Volks, als in den materiellen Hülfsmitteln, worauf er beschränkt zu sein scheint; und welche im Augenblick der Gefahr durch

| Wort dagegen ;

plôkliche Thatfkraft und heldenmüthige Anstrengungen

tafel erseßrz ich halte diese Verantworkltchkeit nichr für eip4Scheindild, sle wird es nur mic etner -shwachen unfreien Kammer sein. Aber sie reicht darum hier Richt hin, wetl die Bestrafung eines Ministers uns das adgêtretene Gebiet nicht wieder verschaffen würde; der vou®mic vorgeschlagene Zusaßartitel wird eine bessere Gewähr sein. Hr. v. Frenilly ergriff ‘hierauf das der Anfang ‘einer Rede wurde aber nicht gehört, weil von vielen Mirgliedern die vorläufige Frage veclangzt wurde: Es ist, sagte ec, allerdings ers- múdend, mich anzuhdôren ... es thut mir leid....;z aber wir sind gerade hier, um uns zu langweilen (Gelächter), Der Reduer- eritinerte an eine große Anzahl von- Ver- trägen, wodurh Gezstheile abgetreten worden find, und welche weder von den Genepxalstaaten ratificirt, noch in die Regist?@ des Paslaments 6nyhgzraßen worden sind, und zog hieraus. die FolgerunF/ daß die Könige Franfk- roéch# vyffjeher das Recht gehadtä haben, auf solche Weije zu verfahrEn. Unjere RegiÆkwngsform hat, sagte er, am S{hiUß seinsr Rede, cine unverfennbare Tens denz, die Rechte der Krone zu shmälern; es ist: also durchaus nothwendig» sich dagegen zu stemmen. - Das vorge\chlagene Amendement selbst ist geeignet, eine förm- (liche Anerkennung jener Vorrechte der Krone herbeizus hren und „einen Damm gegen den unflugen Eifer der Anhänger. von Neuerungen zu erzeugen, Jch stimme für-dessen Verwerfung. Nachdèm Hr. v. Labourdon- naye, der Finanzminister und H. B. Constant zum zweiten Male gehört worden waren, wurde der Vor- [chlag des lebtern durch die vorläufige Frage beseitigt und schließlich das Geseß durch 245 Stimmen gegen 70 angenommenz wonach sich die Kammer- auf Souns abend vertagte. - Die Eroile widerspriht dem auf der Börse vere breitet gewesenen Gerücht von einem Volksaufstande in Madrid und meldet, daß nach den gestern daher gefoms menen Briefen vom 15. dieses um diese Zeir die volle fommenste Ruhz da”eldst herrschte.

Fünfprocentige Rente 96 Fr. Dreiprocent. 64 Fr. 55 S.

London, 18. März. Jm Unterhause erwies sich - gestern Hr. Hame wieder gewaltig eifrig, so daß die